Ich ergriff Besitz von meiner eigenen Sphäre; geistige Ausbildung

Als ich erwachte, lag ich auf einem Ruhebett.
Um mich herum waren Blumen und die Natur war märchenhaft.
Ich war im Paradies und lag in einer Wohnung, die offen und mit den Blumen der Sphären verziert war.
Ich schaute um mich und sah all dieses Schöne an.
Was ist das, sah ich recht?
Mein Gott, wie ist das möglich.
Vor mir stand Marianne, in schneeweißen Marmor gehauen.
Mit einem Sprung war ich bei der Skulptur und betastete sie von allen Seiten.
Sie war echt, rein irdisch war sie, doch diese Skulptur strahlte Licht aus.
Noch hatte ich mich von dieser ersten Verwunderung nicht erholt, da trat mein geistiger Leiter ein.
„Ausgeruht, mein Junge?“
„Ja, Vater; ich bin so glücklich!“
„Ich bin Euer Bruder, wollt Ihr dies annehmen?“
„Gerne“, sagte ich.
„Kommt, setzt Euch hin, wie viel haben wir einander doch zu erzählen.
Herrlich geschlafen?“
„Ja, Meister, herrlich.“
„Wisst Ihr, wie lange Ihr geschlafen habt?“
„Nein“, sagte ich.
„Der Erde nach habt Ihr zehn Tage geschlafen.“
„Ich kann es kaum glauben, aber Ihr habt mir davon in der Finsternis erzählt.“
„Nun seid Ihr wach und bewusst und wir werden lange Spaziergänge unternehmen.
Ich habe Euch vieles zu verdeutlichen und danach erwarten Euch andere Wunder.
Ihr könnt mir Fragen stellen, so viel Ihr wollt, alles wird Euch erläutert werden.“
Endlich war ich dann so weit gekommen.
Welch ein Wiedersehen in den Sphären des Lichts!
Danch begann ich, Fragen zu stellen.
Dicht neben meiner Marianne setzte ich mich nieder.
Mitten in meiner geistigen Wohnung hatte sie ein Plätzchen erhalten.
Wie groß war diese Überraschung.
Meine erste Frage lautete: „Bin ich in meiner eigenen Wohnung, Meister?“
„Ja, Lantos, dies ist Eure himmlische Wohnung, Euer eigener Besitz.
Euer Haus ist wie Eure innerliche Abstimmung, der Liebe entsprechend, die Ihr in Euch tragt und die Ihr für alles Leben empfindet, das Gottes heiliges Leben ist.
Auf der Erde baut sich der Mensch eine geistige Wohnung, und der Ort, an dem Ihr Euch nunmehr befindet, ist der Raum der Liebe, wenn wir einen irdischen Vergleich anstellen wollen.
Eine geistige Wohnung ist so, wie der Mensch fühlt und (an) Liebeskraft besitzt.
Jeder, der hier eintritt, hat und findet seinen Besitz und das gilt für alle Sphären.
In der ersten Sphäre finden wir Wohnungen, wo Tausende von Menschen beieinander sind, aber in dem Maße, wie der Mensch sich entwickelt, baut er sich ein eigenes Haus.
Ihr seht, wir haben hier Blumen und Vögel, und die Natur, der Mensch und alles andere Leben, verändert sich, weil wir immer weiter kommen, höher und höher, bis wir die göttlichen Sphären erreicht haben.
Wie wäre unser Leben, wenn wir unsere irdischen Freunde, die Tiere, die Natur, Blumen, Wasser, Bäume und alles, was Gott geschaffen hat, auf dieser Seite entbehren müssten?
Es wäre doch nicht vollkommen?
Die Menschen, die ins Jenseits eingegangen sind, sie, die die Sphären des Lichts erreicht haben, fühlen sich glücklich.
Alle unsere Wohnungen sind offen.
Hier haben und kennen wir keine Geheimnisse.
Dies, mein Bruder, all dieses Schöne und Reine, ist Euer Besitz.
In Eurer Wohnung befinden sich Räume, in denen Ihr Euch selbst verbinden könnt.
Der Raum des Gebets, des Glaubens, der Hoffnung und des Vertrauens, kurzum, aller Charaktereigenschaften, die der Mensch besitzt.
Es gibt Teile, die auch für Euch unsichtbar sind, aber Ihr fahrt fort, Euch zu entwickeln.
In einer anderen und höheren Sphäre werden diese für Euch sichtbar und so werdet Ihr Euch selbst kennen.
Je höher Ihr kommt, desto mehr verändert sich also auch Euer innerliches Leben und alles, in das Ihr eintretet.
Fortwährend wird sich Euer Besitz verändern, Euer Inneres wachsen.
Dies ist also Euer Himmel.
Die erste, zweite und dritte Sphäre sind bereits Himmel, aber doch noch Läuterungssphären, aber wenn der Mensch in die vierte Sphäre eingeht – die das Sommerland ist –, fühlt er sich von seinem irdischen Leben erlöst.
Das ist die erste glückliche Sphäre auf dieser Seite.
Ihr fühlt Euch nun glücklich, Ihr meint, in einem Paradies zu sein, Ihr findet alles wunderbar, aber wir kennen noch ein anderes und höheres Glück.“
„Woher kommt diese Skulptur, Meister; darf ich Euch das fragen?“
„Ja, gewiss, hört zu.
Die Skulptur von Marianne ließ ich für Euch anfertigen und dies tut man für jeden, wenn dies möglich ist.
Ich will Euch damit zeigen, dass sie die Seele ist, mit der Ihr kosmisch verbunden seid.
Ihr beide seid Zwillingsseelen.“
„Das ist wunderbar, Meister, Ihr habt mich so glücklich gemacht.
Kann ich denn meine Kunst hier fortsetzen?“
„Das könnt Ihr, Lantos.
Wir haben hier Meister in allen Künsten: der Musik, die Ihr gleich hören werdet, der Malerei, der bildenden Kunst und allem, was der Mensch durch inneren Antrieb zustande zu bringen weiß.
Ihr könnt Eure Kunstgefühle entwickeln, doch das alles kommt später, nun haben wir andere und wichtigere Arbeit zu erledigen.“
„Wie kommt man hier an diesen schneeweißen Marmor?
Er strahlt, er gibt Licht ab.“
„Es Euch irdisch zu erklären ist nicht möglich.
Ihr könnt diese Skulptur betasten und Ihr fühlt, dass es Marmor ist, doch sie strahlt entsprechend der Liebeskraft des Wesens, enntsprechend der Sphäre, in der es lebt.
In allem liegt Gottes heiliges Leben, und weil es Leben ist, wird und soll es sein inneres Licht aussenden.
Ihr habt auf der Erde und in der Finsternis Tempel und Gebäude gesehen, doch in der Finsternis ist alles in einem tierhaften Zustand errichtet.
Was der Mensch dort zustande bringt, strahlt ein bräunliches, rot zuckendes Licht aus.
Ihr Leben und ihre Ausstrahlung sind teuflisch.
Aber je höher Ihr nun kommt, desto schöner wird die Kunst, der Mensch, die Natur, werden Häuser, Gebäude und Tempel sein.“
„Es ist großartig, Meister.“
„Alles, Ihr habt es auf der Erde erlebt, kommt von dieser Seite.
Die Meister, denen Ihr auf der Erde habt beistehen dürfen, sind aus der zweiten und dritten Sphäre hinabgestiegen, um dort dem Menschen das Höchste zu geben.
Eure Marianne strahlt also, weil Ihr Euch in dieser Abstimmung befindet.
Aber nicht nur Ihr, sondern wenn sie sterben wird, tritt auch sie hier ein.
Sonst wäre es nicht möglich, ihrem Bildnis einen Platz in Eurer Wohnung zu geben.
Wir alle haben hier unsere Geliebten um uns herum.
Wenn sie noch auf der Erde leben und der Mann oder die Frau, die Schwester oder der Bruder, so auch das Kind, ist schon auf dieser Seite, dann verschönern wir ihre Wohnung und machen sie bereit für jene, die kommen werden.
Doch wenn einen von ihnen die Finsternis erwartet, dann fühlt Ihr gewiss, dass Jahre vergehen werden, ehe dies zustande gebracht werden kann.
Darum seid Ihr eins und werdet auf ewig eins bleiben.“
„Wisst Iihr bereits, ob sie auf der Erde ist?“
„Nein, sie befindet sich noch in der Welt des Unbewussten.“
„Dauert die Verbindung mit der Erde so lange, ich meine, ist diese nicht früher zustande zu bringen?“
„Das hängt vom Innenleben des Menschen ab.
Es können Hunderte von Jahren vergehen, ehe die Rückkehr stattfindet.“
„Werde ich sie dort sehen, Meister?“
„Ihr werdet sie sehen.
Wir werden sie besuchen, wenn es so weit ist.
Das alles gehört zu meiner Aufgabe, und wenn Ihr Eure Sphäre akzeptiert und in Besitz genommen habt, werden wir mit unserem großen Werk beginnen.
Doch zunächst, wie ich schon sagte, werden wir Spaziergänge machen; denn es gibt vieles, was ich Euch werde erklären müssen.“
„Lebt Ihr in der fünften Sphäre, Meister?“
„Ja, Lantos.“
„Und Ihr kommt zu mir?“
„Von hier aus beginnt unsere Aufgabe.
Er, der Euch hierher begleitet hat, hat Euch davon erzählt.“
„Kehrt der Meister in diese Sphäre zurück?“
„Nein, er hat auf der Erde eine Mission zu vollbringen und erhält somit eine andere Aufgabe.“
„Wird er dort geboren?“
„Nein, sein Kreislauf ist zu Ende.“
Vögel flogen auf und ab und ich betrachtete sie.
Nahe bei mir nahmen sie Platz und liebkosten mich, in dem sie sich auf meineSchultern setzten.
„Eure Freunde, die Tiere, kommen Euch besuchen.
Sie fühlen die Liebe des Menschen, der hier lebt.
Jeder, der von der Erde oder aus der Finsternis hier eintritt, wird vom Leben empfangen und begrüßt.“
Ich konnte für dieses große Geschehen keine Worte finden.
Wie weit ist der Mensch auf der Erde von all dieser Schönheit entfernt, dachte ich.
„Kommt, wir werden nun einen Spaziergang machen.“
Gemeinsam mit meinem Lehrmeister ging ich nach draußen.
Wohin ich auch sah, überall waren Menschen.
Wie großartig ist dieses Leben.
Still vor Glück wurde ich beim Anblick all dieser prächtigen Tempel und Gebäude.
Überall Kunst, in einem unvergleichlichen Stil errichtet.
Wir besuchten den Tempel der bildenden Kunst.
Ich kann nicht beschreiben, wie erstaunt ich war, im Leben nach dem Tode solch schöne Kunst zu sehen.
Daran hätte ich auf der Erde nicht gedacht und noch viel weniger, es anzunehmen.
Bildhauerarbeiten sah ich, wie man sie auf der Erde nicht kannte.
Still, in Gedanken vertieft, stand ich da und schaute den Meistern zu.
Frauen und Männer waren beisammen.
Der Mann schuf Wunder, durch die Liebe seiner Seele dazu inspiriert.
Auch hörte ich Musik und Gesang und sah Wesen, in prächtige Gewänder gekleidet.
Sie waren wie Engel.
Und doch befand ich mich erst in der zweiten Sphäre.
Man kam immer höher und weiter.
Wie erfühlte ich dies alles
Vor dieser Kunst musste man Ehrfurcht empfinden.
Ich kniete nieder und dankte meinem Vater für alles, was mir gegeben worden war.
Lange blieb ich im Gebet versunken.
Endlich konnte ich mich losmachen.
Wie großartig war das, was ich sah.
Die Liebe all dieser Menschen lachte mir zu.
Die Frau, ich fühlte dies deutlich, war die Beseelung.
Diese Beseelung war Liebe.
Ach, hätte ich dies auf der Erde besitzen dürfen.
Doch ich fühlte zugleich, dass dies nicht möglich gewesen wäre, da man diese geistige Abstimmung erreicht haben musste.
Auf der Erde war ich noch nicht so weit und dort hätte ich diese Kunst nicht erfühlen können.
Großartige Skulpturengruppen sah ich.
Als Künstler zog mich dies alles gewaltig an.
Lange verweilten wir hier und gingen dann erneut in die Natur.
Wohin ich auch schaute, überall Liebe und Glück.
Himmlisch war alles, was ich wahrnahm.
Stunden hindurch spazierten wir weiter, alles lachte mir zu und mein Inneres war für all dieses Reine offen.
Durch meinen Meister erlebte ich dieses große und mächtige Geschehen.
Dann begann ich wieder, Fragen zu stellen.
„Hat jede Sphäre ein Ende, Meister?“
„Ja, Bruder Lantos, es gibt ein Ende.
Möchtet Ihr nicht in die vierte und die fünfte Sphäre eingehen?“
„Doch, das möchte ich.“
„Nun denn, wenn es Euch möglich ist, dort einzutreten, und Ihr es Euren eigenen Besitz nennen könnt, werden sich einst alle Sphären auflösen, die unter der ersten geistigen glücklichen Abstimmung liegen.
Erst dort fühlt Ihr Euch geistig glücklich.“
„Ist es schon jetzt für mich möglich, in die dritte Sphäre einzutreten?“
„Nein, das ist nicht möglich, und doch gehen alle Sphären ineinander über und haben Verbindung miteinander.“
„Ich kann also weitergehen, immer und immer weiter, und doch gelange ich nicht in eine höhere Sphäre?“
„So ist es.
Ihr habt es bereits in der Finsternis erlebt, als Ihr den Schemen folgen wolltet.“
„Ihr wisst davon, Meister?“
„Ich folgte dir doch in allem.“
Merkwürdig, dachte ich, wie groß sind die Kräfte dieser Wesen.
„Ist es mir möglich, auch hier zu schweben?“
„Das könnt Ihr, aber in Eurer eigenen Sphäre habt Ihr es noch zu lernen.
Ihr könnt es einmal versuchen.“
Ich stellte mich ein, doch ich konnte mich nicht fortbewegen.
Ich fragte: „Wie kommt das?“
„Das ist klar.
Ihr könnt nicht höher kommen als die Kräfte, die in Euch sind.“
„Aber ich fühle doch deutlich eine andere Sphäre?“
„Das ist wohl möglich, denn Ihr fühlt weiter und tiefer, und das bedeutet, dass Ihr bereits mit einer höheren Sphäre in Verbindung getreten seid.
Doch du musst dir diese letzten Kräfte zu eigen machen und erst dann kannst du dich in deiner eigenen Sphäre fortbewegen.“
„Ich kann also gehen, wohin ich will, nur nicht höher?“
„Ja, wie in der Finsternis.“
Ich verstand.
„Wenn ich Euch deutlich gefühlt habe, stelle ich mir jede Sphäre als das Universum vor; ist das ein guter Vergleich?“
„Sehr richtig gefühlt.
Eine Sphäre ist wie das Universum.
Eure Wohnung, die Sphäre, in der Ihr lebt, und Ihr selbst, haben eine kosmische Abstimmung.“
„Wie viele Abstimmungen hat man im Universum?“
„Sieben.“
„Zu welcher gehört die Erde?“
„Zum dritten kosmischen Grad.“
„Stammen wir aus dem ersten Grad?“
„Ja.“
„Wie viele Male sind wir dort gewesen, ehe wir in den zweiten Grad übergegangen sind?“
„Das ist nicht zu festzustellen, jedoch so lange, bis wir diese Sphäre als Besitz in uns tragen.“
„Ich fühle nun den dritten Grad in mir, kommt das daher, dass ich meinen Kreislauf beendet habe?“
„Ganz deutlich, Lantos, so ist es.“
„Ist dies alles kosmisch?“
„Das alles hat eine kosmische Bedeutung.
Der Mensch auf der Erde, du hast das erlebt, hat eine stoffliche, eine geistige und eine kosmische Abstimmung.
Doch schon auf der Erde liegt dieser kosmische Grad tief in ihm, das bedeutet, dass er Abstimmung auf Gott hat und zu seinem Vater zurückkehren kann.
Wäre jene Abstimmung nicht in ihm, dann lebte der Mensch dort und in diesem Leben ewig, doch wir könnten nicht weiter und nicht höher gehen.“
„Aber wo befindet sich nun der vierte Grad des kosmischen Lebens?
Ist das ein Planet?“
„Ja.
Der vierte Grad der kosmischen Mentalität ist ein Planet, der Hunderte Male größer ist als die Erde.
Auch er nimmt seinen Platz im Universum ein, wie viele andere.“
„Leben darauf Menschen?“
„Ja, doch sie sind weiter als wir, also geistiger.“
„Tötet man dort nicht mehr?“
„Nein.
Könntet Ihr jetzt noch töten?“
„Nein, es ist mir nicht mehr möglich, das nicht mehr.“
„So siehst du, dass der Mensch immer weiter geht, zumindest das Leben, um sich das Höchste, und das ist die göttliche Liebe, zu eigen zu machen.“
„Wenn der Mensch dort stirbt, wohin geht dann die Seele?“
„Der Mensch, der auf diesem Planeten stirbt, geht zu dem Land auf Jener Seite, also hierhin.“
„Hierhin, sagt Ihr?“
„Ja Lantos, hierhin, sie sind unsichtbar für uns.“
„Und die Höchsten ebenfalls?“
„Richtig, auch der göttliche Mensch.
Ihr fühlt, dass die Seele oder das Leben, das der Mensch ist, zwischen der vortierhaften und der göttlichen Sphäre lebt.
Im Universum gibt es sieben Mentalitätsgrade und wir nun befinden uns im dritten Grad.
Doch alle Menschen, die auf der Erde leben, alles Leben und auch wir, die wir unseren stofflichen Körper bereits abgelegt haben, befinden sich im dritten kosmischen Grad, bis hin zur letzten und höchsten Sphäre, der siebten Sphäre.“
„Ist dieser vierte kosmische Grad auch für Euch nicht sichtbar?“
„Nein, für mich nicht.
Doch die Meister, die bis an die mentalen Gebiete herangekommen sind, haben bereits Verbindung mit der vierten Mentalität.
So wie Ihr mit der dritten Sphäre Verbindung habt und jene Verbindung in Euch fühlt, auf die Ihr Euch von hier aus bereits abstimmen könnt, können sie sich mit diesem Grad verbinden und das Leben fühlen, das darin lebt.“
„Nahezu unbegreiflich, Meister, aber wie tief ist alles.“
„Seht, dort vor Euch.“
Ich schaute in die Richtung, auf die mich der Meister aufmerksam machte, doch ich wusste nicht, was er meinte.
Ich wollte ihn danach fragen, aber zu meinem Schrecken war er verschwunden.
Was bedeutete das?
Ich hörte jedoch im gleichen Augenblick, wie gesagt wurde: „Hört Ihr mich, Lantos?“
„Ja, Meister“, sagte ich.
„Nun, ich bin für Euch jetzt unsichtbar und so sind für mich die höheren Sphären unsichtbar, die über meiner Sphäre liegen.
So sind die vierte, fünfte, sechste und siebte kosmische Mentalität, das kosmische Leben, für uns alle unsichtbar und all diese Wunder und Probleme werden sich erst dann auflösen, wenn wir in jenes Stadium der Entwicklung gekommen sind.
Ich wirkte auf Euch ein, als Ihr auf der Erde lebtet.
Dort habe ich Euch mit der Vergangenheit verbunden.
In Eurer Zelle war es also für mich möglich, mich Euch zu zeigen.
In all den anderen Zuständen ließ ich Euch das Leben fühlen und ich wirkte auch auf Euch ein, als Ihr den Mönch und diese unglückliche Frau miteinander verbunden habt.
Bei all Eurem Werk half ich Euch, und zwar von meiner eigenen Sphäre aus.
Ich erhielt meine Verbindung aufrecht und brachte Euch mit Eurem eigenen Kind in Verbindung.
Wohin Ihr auch gingt, wenn Ihr Hilfe brauchtet und Euren allmächtigen Vater um sie batet, dann wurde Euch jene Hilfe durch die Meister gegeben.
Ihr seht, mein Lantos, dass der Mensch stets eins ist und es bleiben wird, wenn er diese Verbindung selbst will.
Ihr seht und fühlt auch, dass alle Wunder sich erst dann auflösen können, wenn der Mensch in jenes Stadium der Entwicklung gekommen ist.
Als Ihr in der Hölle lebtet, konnte ich Euch nicht von einem Vater der Liebe überzeugen, doch jetzt, da Ihr wahrnehmt, dass es ein Höherkommen gibt, könnt Ihr dies alles akzeptieren und neigt Euer Haupt.
Ich zog mich zurück, um Euch für noch größere Wunder vorzubereiten, die Ihr bald erleben werdet.
Ich kann mich mit Euch verbinden, mit Euch sprechen, und doch bin ich für Euch ein Unsichtbarer, dennoch ist dies Wirklichkeit.
So können und werden sie, die sich die kosmisch Erwachten nennen, mehr als wir von einem höheren Weitergehen sehen und so ist es möglich, dass sie uns mit dem höchsten Wunder verbinden können.
Das ist der Kreislauf der Seele, die Reinkarnation, die Wiedergeburt auf der Erde.
Dieses Wunder werdet Ihr erleben, und zwar durch die kosmischen Meister.
Ich spreche zu Euch aus der dritten Sphäre und werde nun wieder zu Euch zurückkehren.
Passt auf, Lantos.“
Nun sah ich einen lichten Schleier auf mich zukommen, und als er ein Dutzend Schritte von mir entfernt war, verdichtete er sich wie in meiner Zelle, und deutlich sah ich den Meister.
Allmählich vollzog sich dieser Prozess, bis er seinen vorigen Zustand, in welchem ich lebte, angenommen hatte.
„Erstaunlich ist das, Meister.“
„Diese Wunder könnt Ihr Euch zu eigen machen.
Viele dieser Wunder sind bereits in Euch, und dennoch, es ist immer wieder aufs Neue ein Wunder, wenn man es wahrnimmt.
Ihr könnt Euch bereits für verschiedene Sphären unsichtbar machen.
Es wird Euch also klar sein, dass wir die vierte kosmische Mentalität nicht wahrnehmen können.
Doch all diese Wesen leben in und um uns und werden auch uns anspornen, ihnen zu folgen.
Gott schuf also nicht allein die Erde, wie Ihr auf der Erde dachtet.
Es gibt sehr viele Planeten, auf denen Menschen leben, und all jenes Leben ist Gott.
Mir ist aufgetragen worden – ich habe es Euch bereits gesagt –, den Menschen auf der Erde von unserem Leben und von seinem Kreislauf zu überzeugen.
Ihr dürft dies alles der Welt berichten, und dabei wird Euch von einem anderen Meister geholfen werden.
Dann werdet Ihr durch ein irdisches Instrument alles über Euer Leben erzählen, was Ihr von Eurer Geburt und Eurem Sterben auf der Erde erlebt habt, aber auch, was Ihr noch erleben werdet.
Das ist meine und Eure Aufgabe, Bruder Lantos.“
„Das ist eine große Gnade, Meister.
Womit habe ich das verdient?“
„Ihr gehört zu mir, wie ich schon sagte, aber Euer Leben hat verschiedene Aspekte.
Darin liegen alle Eure Fragen „Warum und Wozu“, die Ihr bereits erlebt habt, dann Euer besonderer Übergang und Eintritt in diese Welt, aber vor allem, und das ist der Grund, weil es kosmisch möglich ist.
Das alles hängt mit der Erde zusammen, weil der Mensch sich in einem spirituellen Stadium befindet und das Zeitalter des geistigen Fortschritts naht.
Auf der Erde ist dies noch nicht zu bemerken, und doch steht es fest.
Das Zeitalter der Kunst ist vorbei, nun erhält das Leben auf der Erde geistige Nahrung und sie werden ihren wahren Gott kennenlernen.
Tausende sind mit uns auf dem Weg, an allen Ecken der Welt versuchen wir, Verbindungen zustande zu bringen.
Wer sich auf der Erde einem höheren Leben öffnet, wird geistige Nahrung empfangen.
Von unserer Seite aus versuchen wir, sie von unserem Leben zu überzeugen, von einem ewigen Weitergehen, von Liebe und Glück, von ihrem Kreislauf der Erde, von Gesetzen und Problemen und von Wundern.
Tausende, sagte ich, nein, Millionen befinden sich bereits auf der Erde, und wir alle tun ein und dieselbe Arbeit, empfinden ein und dieselbe Liebe, kennen nur einen einzigen Gott und geben uns gänzlich für die Menschen hin, die unsere Schwestern und Brüder sind.
Ihr seid in Wahrheit auserkoren, und das sind wir alle, um diese Arbeit auf der Erde (zu tun) und von unserem Glück berichten zu dürfen.
Aber hinzu kommt noch Eure Verbindung mit Marianne, Eurer Zwillingsseele, und dass Ihr ihr und Roni, so auch Euren Eltern, auf der Erde begegnen werdet.
Dies alles wird dem Menschen Kraft geben, sich auf diese große Liebe vorzubereiten.
Es ist eine große Gnade, dies für die Meister tun zu dürfen, und vergesst das niemals.
Jetzt sind wir bereits am Werk, denn Euer Eintreten, Euer Erwachen und alle Spaziergänge, die wir unternehmen werden, Euer eigenes Denken und Erleben, gehören zu diesem Werk.
Nichts davon wird verloren gehen.
Alles werdet Ihr, aber dann knapp, auf der Erde berichten dürfen.“
„Bin ich stark genug, dass ich das kann, Meister?
Kann ich dies alles in Worten beschreiben?“
„Ich sagte Euch bereits, dass man Euch zur Seite stehen wird, auch das wird für Euch ein Wunder bedeuten.“
„Wie soll ich Euch danken, Meister?“
„Ihr dürft mir nicht danken, sondern dankt Gott für diese Gnade.
Wir werden nun weitergehen und ich werde Euch allein das erklären, was mit unserer Mission zu tun hat.
Ich bleibe also bei einem festen Plan.
Über die Ewigkeit könnt Ihr Bände schreiben, jedoch ist das nicht die Absicht.
Seht dort!
Hier vor Euch steht der Tempel der Musik und dort werden wir hineingehen.“
In ein prächtiges Gebäude trat ich nun ein und wurde still, als ich diese Musik hörte.
Wie herrlich, wie himmlisch, wie göttlich war das!
Ich setzte mich nieder und lauschte aufmerksam.
Wie wunderbar, nach dem Tode noch Musik, Malerei und bildende Kunst, Blumen, Bäume, Vögel und tausend, nein, Millionen andere Dinge, die den Menschen glücklich machen.
Was ich hörte, war eine Lebenssinfonie, wie der Meister mir sagte.
Hier wird das Leben wiedergegeben.
Man beginnt auf der Erde, und indem man alle Lebenszustände darstellt, erhält man dieses Ganze.
Ich fühlte darin Liebe, Einsamkeit, Meditation, Glauben, Gebet, Vertrauen, Leidenschaft, Vernichtung und viele andere Eigenschaften, die der Mensch besitzt.
Man muss dies alles erleben, wenn man die Tiefe und die Heiligkeit davon fühlen können will.
Eine Zeit lang blieben wir bei den Meistern in der Musik, dann gingen wir weiter.
Das alles erlebt jeder, der die Sphären des Lichts betritt.
Jeder Mensch, alles Leben, das auf der Erde lebt, wird dies empfangen.
Wochen und Monate, nein, Jahre dauerte es, ehe ich in meine geistige Wohnung zurückkehrte.
Erst jetzt hatte ich von meiner eigenen Sphäre Besitz ergriffen.
Nun wusste ich, wie weit ich gehen konnte und dass ich nicht zu versuchen brauchte, die dritte Sphäre zu betreten.
Auch hier gebot mir eine unsichtbare Macht unerbittlich Einhalt.
Am Rande der dritten Sphäre würde mir dieser Einhalt geboten und darauf hatte ich zu hören.
So weist unser Inneres uns selbst einen Platz zu, und zwar den Platz, der zu uns gehört.
Ich konnte keinen Schritt weiter gehen, als ich innerlich an Kraft besaß, und das ist die Liebe, die der Mensch fühlt und besitzt für das Leben, das in allem lebt.
Als ich meine geistige Wohnung betrat, sah ich alles wieder anders.
Zu Füßen von Marianne setzte ich mich nieder, um zu meditieren.
Mein Meister kehrte zu seiner eigenen Sphäre zurück.
Alles fühlte und erlebte ich, was mir mitgeteilt worden war.
Es erwartete mich eine große Aufgabe, und dafür würde ich mich bereit machen.
Vieles hatte ich noch zu lernen, doch einst würde ich meine Marianne sehen und auf dieser Seite würden wir Hand in Hand weitergehen, den göttlichen Sphären entgegen.
Gott schuf den Menschen und im Menschen lag Gut und Böse.
Er musste danach streben, diese schlechten und bösen Eigenschaften abzulegen und in gute zu verändern.
Das war evolutionäres Entwickeln, das war Weiter- und Höhergehen, das waren Abstimmungen und Mentalitäten.
Nun verstand ich es, denn ich fühlte es in mir.
Wie passte dies alles zusammen!
Tausende Jahre war ich alt, womöglich Millionen.
Lange Zeit meditierte ich, und als ich damit fertig war, dachte ich an meinen Meister.
Bald darauf trat er in meine Wohnung ein.
„Seid Ihr bereit und habt Ihr mich gerufen, Lantos?“
„Ich dachte ganz innig an Euch, Meister.“
„So zu denken verbindet Euch mit mir.
Diese Gedanken habe ich aufgefangen.
Ihr seht, stets Verbindung, Übergehen in andere Kräfte.
Menschen sind eins, weil sie Leben sind und bedeuten.“