Ich lerne die Höllen kennen

Auf unserer Reise über die Erde ließen wir kein einziges Volk aus, und doch, als wir wieder in Rotterdam an unserem Ausgangsort ankamen, waren nach irdischer Zeit nur wenige Tage verstrichen.
Vater sagte mir dann, dass wir die Erde nun verlassen könnten.
Was ich dort erleben sollte, hatte ich dort erlebt.
Auch wenn ich gerne wissen wollte, wo Annie jetzt lebte, und Liesje, mein Kind, fiel es mir dennoch schwer, mich von der Erde zu lösen.
Die Sphäre der Erde hielt mich fest, aber ich musste weiter.
Warum konnte ich mich nicht von der Erde und dem dort herrschenden Chaos losmachen?
Dies war der Grund, meine Schwestern und Brüder – ich fand es schrecklich, jetzt von der Erde weggehen zu müssen, wo ich euch inmitten der schrecklichsten Probleme wusste.
Dieses Gefühl in mir lebt auch in Millionen, die im ewigen Leben sind, denn wir alle haben mit euch zu tun.
Tausende von Beziehungen binden uns an euch, ist es denn dann so verwunderlich, dass es schwer fällt, euch zurückzulassen?
Ist es merkwürdig, dass wir euch immer wieder ans Herz legen wollen: Begeht keine Dummheiten mehr, bringt euer ewiges Leben nicht in Gefahr, indem ihr Gottes Gesetze übertretet.
Unser Leben hier ist himmlisch, es ist reich, großartig und natürlich.
Arbeitet also an euch, damit ihr sogleich auch hier eintreten könnt.
Tut das Gute, hasst nicht und schießt auch nicht auf das Leben Gottes, denn ihr liefert euch selbst den Dämonen der Hölle aus, sie saugen euch demnächst leer und versuchen, euch zu zerstören, sofern sie es können.
Stimmt euch auf das Gute ab.
Indem ihr das Böse sucht, grabt ihr euch euer eigenes Grab.
Ihr baut selbst eine Mauer um euch herum, in der ihr gefangen seid.
Es hilft nichts, wenn ihr in eurer Not schreit.
Niemand hört euch oder kann euch helfen.
Gott schenkte euch das Leben und den Tod: das Leben, damit ihr Erfahrungen sammeln und euch geistig wachsen könnt, den Tod, um euch in das ewige Leben eintreten zu lassen.
Bekämpft unaufhörlich die falschen Eigenschaften, die euch gern euch selbst auf die Höllen abstimmen lassen würden, arbeitet an eurem Inneren, damit euer Eintreten bald in eine der himmlischen Sphären auf unserer Seite geschieht!
Niemals war mein Sehnen, etwas für die Menschheit zu tun, größer als jetzt, da ich nun im Begriff bin, die Erde zu verlassen.
Als Jack, fühle ich, könnte ich der Menschheit dienen, und Vater sagt mir nun, das dies möglich ist.
In hundert Jahren vielleicht werde ich wieder auf der Erde sein und inmitten der Deutschen geboren werden!
Inmitten dieses Volkes werde ich eine Aufgabe erhalten und mich diesem Kern von Gelehrten und Künstlern anschließen, die all ihre Kräfte dafür einsetzen werden, ihrem Volk bessere und noblere Gedanken beizubringen und es geistig höher zu bringen.
Ich sage meinem Vater nun, dass ich die Erde zu verlassen wünsche und bereit bin, ihm (dahin) zu folgen, wohin er geht.
Vielleicht, frage ich ihn, ist jetzt auch die Gelegenheit, mich zu meiner Frau und zu Liesje zu bringen.
Wir schwebten von der Erde fort.
Sie verblasste und löste sich schließich völlig auf.
Dasselbe geschah mit den Sternen und Planeten.
Eine neue Welt wurde für mich sichtbar.
„Dies also ist unsere, die astrale Welt“, lässt Vater mich fühlen, „dennoch herrscht hier Finsternis.
Ich bringe dich zu den allerniedrigsten Höllen und ich werde dir zeigen, wo all die irdischen Wüstlinge und Zerstörer nun leben.
Ihren Zustand musst du kennenlernen.
Auf unserer Reise wirst du ferner Annie sehen und die anderen, die auf der Erde ihren Tod fanden und sich hier noch nicht haben wiederfinden können.“
Den Zustand dieser Letzteren verstand ich, auch ich hatte mich erst kennenlernen müssen, bevor Ordnung in mein Inneres kam.
Und immer noch gab es vieles, das mir bekannt sein musste, wenn ich ein Bild von mir haben wollte.
Stockfinster war es hier, dennoch konnte ich sehen und wahrnehmen.
Ich kannte diese Finsternis bereits von der Grebbelinie.
Dort sah ich zwei Arten von Finsternis, die eine gehörte zur Erde und hieß dort Nacht, und die andere, in der ich nun lebte, war die astrale Finsternis.
Diese ist es, in der die Teufel leben.
Vater sagt mir, dass wir noch immer in der Sphäre der Erde sind.
Diese Höllenwelten gehören zur Erde, sie bieten den Menschen Platz, die Gott verfluchen und Sein Leben vernichten, wo sie es können.
Hier müssen sie erst zur Ruhe kommen, woraufhin ihr geistiger Aufbau beginnen kann.
In dieser leeren Welt beginne ich, wahrzunehmen.
Ich sehe klar und deutlich, dass in dieser Finsternis Menschen leben, und es kann nicht anders sein, ihr ganzer Charakter sagt mir, dass dies die Wesen sind, die ich in den Kriegstagen tätig sah, während sie ihre dämonischen Gefühle auslebten.
Vater bestätigt es mir.
Jetzt stehen wir inmitten dieser Wesen.
Die Erde ist weit von uns entfernt, lange dauerte es, bis wir hier waren.
Ich weiß jetzt, dass diese Welten, auch wenn die Höllen zum stofflichen Raum gehören, trotzdem auseinander liegen und voneinander zu unterscheiden sind.
Je tiefer wir in das Leben hier eindringen, umso deutlicher ist es wahrzunehmen.
Hier wohnen also jetzt diese ganzen Bösewichte, die mit ihrem Stiefelstampfen und ihrem lauthalsen Getöse Hölle und Teufel aufweckten und zur Erde lockten.
Wundervoll klang ihnen die Katzenmusik in den Ohren, aber schon wieder verraten sie damit ihre Abstimmung.
Für diese Topf- und Pfannenmusik wäre in den Sphären des Lichts niemand zu finden.
Das Gekreisch gehört zu den Höllen, zu ihrem Stiefelstampfen.
Verweilend in ihrer Welt fühle ich mich erbärmlich arm und elend.
Dies ist das Gefühl, das in diesen Unseligen lebt, vertierlicht, wie ihr Inneres ist.
In ihrer Finsternis kriechen sie umher, andere liegen wie leblos dabei.
Wenn ich sie ansehe, kann ich ihnen in ihrem Tun und Lassen klar folgen, durch meine Konzentration werden sie sichtbar.
Richte ich meine Aufmerksamkeit auf einen anderen, löst ihr Leben sich auf.
So dunkel ist es hier.
Als ich Vater frage, ob dies nun die allerniedrigste, die tiefste Hölle ist, antwortet er bestätigend.
Feuer sehe ich hier nicht.
Gott sei Dank!
Wodurch diese daliegenden und weiterkriechenden Seelen, die Gottes Gesetze übertraten, allerdings angefressen werden, das ist das Feuer ihrer eigenen Leidenschaften.
Im irdischen Leben suchten sie Unzucht und Gemeinheit, hier finden sie Elend und Schmutzigkeit.
Uqälend ist für sie der Gestank, in dem sie leben.
Es ist der Gestank, der von ihrem eigenen Inneren ausgeht.
Ich kann keine Worte finden, die diesen scheußlichen Geruch widergeben können.
Er ist schlimmer als der widerliche Gestank, der von einem verwesenden Kadaver ausgeht.
Ich weiß für diese astrale Gewalt keinen Namen.
Nur kurz habe ich mich darauf eingestellt, tue ich das nicht, dann merke ich nichts von dem Gestank.
Und in diesem Schrecken leben Menschen, die ihm nicht entfliehen können, solange die Verdorbenheit ihres Inneren sich nicht lichtet.
Dies ist die niedrigste Hölle, und je höher wir kommen, desto mehr verändert sich das Leben und wird weniger grauenhaft.
Finster ist es jedoch in allen Höllen.
Ich weine mich leer, jetzt, da ich all ihr Elend sehe.
Vater lässt mich fühlen, dass ich dieses Leben auch in hundert Jahren nicht verstehen würde und dass dies jetzt auch nicht beabsichtigt ist, denn wir müssen weiter.
Er will mir nur zeigen, dass die Höllen die Seelen nicht ewig binden und sie auch nicht durch Flammen quälen lassen.
Er will mir den Beweis dafür geben, dass die Geistlichkeit auf Erden verworrenes Zeug spricht!
Die Hölle ist nicht ewig und in ihr brennt kein Feuer.
Gott kann Seine Kinder, Sein Eigenes Leben gar nicht ewig verdammen, sagte Angelica einst, und jetzt sehe ich in diese Wirklichkeit.
Ist es nicht schrecklich, dass die Priester auf der Erde mit diesen Unwahrheiten, die nichts anderes als Gotteslästerungen sind, den gläubigen Seelen Angst und Schrecken einjagen?
Sie wollen die Menschheit über Gott und Seine heiligen Dinge aufklären – und erzählen unterdessen de größtmöglichen Unsinn, ohne einen Hauch von Beweis und sich berufend auf die Unfehlbarkeit ihrer Kirche.
Gott ist Liebe, rufen sie aus und fahren im selben Atemzug fort: Wer jedoch sündigt, den verurteilt Er zum Schmoren im ewigen Feuer!
Was ist das für ein Bewusstsein, das sich so widerspricht?
So beschränkt und armg ist ihre Auffassung von Gottes Wesen, dass sich je länger, je mehr Laien von ihnen abwenden.
Ihr Glauben an Gott und Christus, ihr Gefühl sagt ihnen, dass ihr Schöpfer göttlicher und liebenswürdiger ist, als es aus den widersprüchlichen Auffassungen dieser Kirchen der Erde hervorgeht.
Diese Seelen weigern sich, die verschimmelten Vorstellungen von einer Hölle zu akzeptieren, die das Seelenleben ewig brennen lässt, und von einem Gott, der, indem er so etwas zuließe, doch nicht anders genannt werden könnte als „ein menschliches Wesen, das hassen kann“.
Auch in dieser Hinsicht steht die Menschheit vor dem Erwachen.
Unzählige Gläubige haben die Kirchen schon durch das Predigen dieser scheußlichen Auffassungen, die Gottes wahres Wesen erniedrigen und verschleiern, verloren.
Ein Gott, der Liebe ist, kann nicht verdammen.
Alle Seine Kinder, die Seine Gesetze übertreten und sich dadurch selbst auf die Höllensphären abstimmen, erhalten hingegen von Ihm ihre Gelegenheit, sich ein höheres Dasein zu eigen zu machen.
Niemand, keine Seele im Raum, geht verloren oder kann verloren gehen.
Gott will das nicht, denn alle Seine Leben müssen zu Ihm zurückkehren.
Passt dieser Gedanke nicht besser zu einem Gott der Liebe als die Vorstellung, dass Er von seiner Welt aus ruhig zusehen könnte, wie einige Seiner Geschöpfe wegen Sünden, die sie – sicherlich aus eigenem Willen! – begingen, für ewig in den Höllen brennen, und dies lieber täte als ihnen die Gelegenheit zu geben, ihre Fehler einzusehen und sich einen Himmel zu öffnen, nachdem sie ihre falschen Eigenschaften in gute verwandelt haben?!
Die Kirche hat schon in so vielerlei Hinsicht, durch die Wissenschaft gezwungen, Lehren als falsch aufgeben müssen: Auch ihre Auffassungen in Bezug auf die ewige Hölle wird sie ändern müssen.
Bisher hat sie sich abfällig über alle Auffassungen geäußert, die zu den ihren im Gegensatz stehen, und erweist sich als dumpf-abweisend ihnen gegenüber.
Doch wird sich dies einst ändern.
Nun, da das Zeitalter des Christus angefangen hat und das Bewusstsein der Menschheit für die Kenntnis von Gottes reinen, natürlichen Gesetze offen ist, kann Jene Seite endlich das erlösende Wort sprechen.
Jetzt ist die Menschheit so weit, dass ihr die Gesetze Gottes erklärt werden können.
Darauf hat Jene Seite warten müssen.
Nun jedoch wird sie sich von keiner Kirche davon abhalten lassen, den Menschen wissend zu machen über Gott, das Leben und das Jenseits.
Jene Seite – höhnt die Kirche.
Ja, antworten die Meister aus dem Leben nach dem Tod.
Gott gab uns die Aufgabe, Seinen Kindern von unseren Erfahrungen zu erzählen, die wir nach unserem stofflichen Tod in Seinem Raum sammeln durften.
Sie werden es Beweise regnen lassen, lässt Vater mich fühlen, denn nun ist der Zeitpunkt dafür gekommen.
Keine Sekunde zu früh oder zu spät.
Diese Beweise und die reine Natürlichkeit der zu offenbarenden Weisheit werden selbst diejenigen verstummen lassen, die glauben, Gott und Seinen Kindern dadurch einen Dienst zu erweisen, dass sie alles, was von unserer Seite kommt, als ein Werk des Teufels zu beschreien.
Die Kirchen wollen ihre Gläubigen festhalten, sie an sich binden und je nachdem, wie diese sich in größerer Anzahl abwenden und auf anderen Wegen Gottes wahres Wesen zu finden versuchen, werden ihre Versuche fanatischer.
Schrecklich sind die Bedrohungen gegen jeden, der an dem zweifelt, was die Kirchen ihm zu glauben vorgeben, der selbst denkt – und abtrünnig wird.
Besonders agieren sie hart gegen diejenigen, die sich mit okkulten Phänomenen beschäftigen und daran glauben.
Gott bedroht Sie mit Seinen ewigen Strafen, so sagen sie, wenn Sie den geistigen Manifestationen Wert beimessen.
Auf diese Weise versuchen sie, ihren Gläubigen einen Schrecken einzujagen und sie an sich zu binden.
Es nützt ihnen wenig oder nichts, die zahllosen wissenschaftlichen Beweise, die für das Weiterleben nach dem Tod gegeben wurden, haben bereits Millionen von Menschen überzeugen können.
Unter dem Druck dieser Beweise und wegen der wachsenden Zahl von Abtrünnigen, die die Kirchen hierdurch verzeichnen, haben die Kirchen ihre Haltung übrigens bereits teilweise revidiert.
Sie haben aufgehört, sämtliche okkulten Erscheinungen als Betrug und Fantasie zu beschreien, sondern versuchen nun, für das eine oder andere eine Erklärung zu geben.
Ich las selbst auf der Erde viele der Bücher, in denen sie ihre Auffassungen niederlegten, und immer wieder fiel mir auf, wie verwirrend ihre Auffassungen waren.
Nun ist die katholische Kirche so weit, dass sie zugibt, dass die Seele eines Verstorbenen sich in irdischen Wesen manifestieren kann.
Dass jede Seele so etwas kann weist sie jedoch zurück, oder zumindest: Es steht nicht jeder Seele frei.
Es kann nur mit Gottes Zustimmung geschehen.
So behält sie sich die Freiheit der Beurteilung dieser Phänomene vor.
Passt es ihr, dann betrifft es eine Seele, die sich der Erde mit Gottes Erlaubnis bekannt macht und in jedem anderen Fall ist es das Werk des Teufels!
In all diesen Büchern ist keine Rede von einer unparteiischen Untersuchung mit dem heiligen Willen, die okkulten Phänomene kennenzulernen und zu ergründen.
Und die Ursache liegt auf der Hand.
Wenn die Kirchengelehrten tun, was so viele Wissenschaftler bereits taten, müssten sie den größten Teil ihrer Kirchenlehre, die sie jahrhundertelang mit Fanatismus als „unfehlbar“ verkündet haben, preisgeben oder erheblich revidieren.
Die Kirchen müssten Ihnen dann bekennen, dass sie jahrhundertelang ein vollkommen falsches Bild von Gott und Seinen heiligen Gesetzen verkündet haben, und glauben Sie, dass sie dies mit dem Einfluss, den sie jetzt noch auf die Masse haben, zugeben werden?
Lieber machen sie folglich die okkulten Phänomene lächerlich, ignorieren sie oder setzen sie in ein falsches Licht.
Ganz bestimmt, sagt Vater, gehört vieles von dem, was sich als eine echte okkulte Erscheinung präsentiert, zu bewusstem Betrug; auch auf diesem Gebiet haben die Scharlatane Erfolg, vergreifen sich Betrüger an den heiligsten Dingen – und es ist das gute Recht der Kirche und ihrer Gelehrten, diese schändlichen Praktiken ans Licht zu bringen.
Aber gewiss ebenso schändlich wie das Auftreten dieser Betrüger ist die Methode der Kirchen, auch die lauteren, rein-geistigen Phänomene, die die Wissenschaft übersinnlicher Einmischung zuschreibt, zu ignorieren, zu verdrehen oder herunterzumachen!
Dennoch werden die Göttlichen Wahrheiten, die durch diese Erscheinungen öffentlich werden, auch die Menschheit erreichen und überzeugen.
Und keine Kirche und kein Gelehrter wird dies aufhalten können.
Vater sagt mir, dass ich sogleich große Augen machen werde, wenn ich beim Inbesitznehmen meines Himmels Millionen von Katholiken und Protestanten treffen werde, und diese, sagt er, haben hier in der astralen Welt erfahren müssen, dass die Priester und Pfarrer ihnen auf Erden Lügen erzählt hatten.
Wie schrecklich ihre Enttäuschung war, ist nicht mit Worten zu beschreiben.
Und zuerst mussten sie von all den ihnen eingegebenen falschen Vorstellungen loskommen, bevor sie damit anfangen konnten, sich einen Himmel zu eigen zu machen.
Glauben Sie, (meine) Leser, dass all diese Seelen sich nicht danach sehnen, ihre Lieben auf der Erde von dem Unsinn zu erlösen, den die Kirchen ihnen weismachen?
Sie alle schmachten danach, das Gift wegzunehmen, das die Geistlichkeit auf der Erde in die Herzen ihrer Lieben spritzt.
All die erniedrigenden, gespenstischen Geschichten über eine ewige Verdammnis, einen ewigen Verbrennungsprozess, sie müssen verbannt werden.
Lange genug haben sie der Menschen Angst und Zittern beschert, die Gläubigen, die versuchten, Gott zu dienen, erschauern lassen.
Ich möchte keinen Priester oder Pfarrer oder Kirchenangehörigen mit meinen Worten verletzen, glauben Sie mir das.
Ich würde dadurch ja meinen Himmel besudeln und mich den Sphären des Lichts verschließen.
Meine Sehnsucht, Sie in die Wahrhaftigkeit von Gottes Lebens zu führen, lässt mich jedoch so hart sprechen.
Ich weiß mich von den Millionen, die Ihnen von dieser Seite aus folgen und Sie lieben und Sie zu überzeugen versuchen, beseelt.
Wir bitten Sie, sich von all diesen unbewussten Lehrsätzen zu lösen, jenen längst veralterten Begriffen, die Sie weit wegführen von Gott und Christus, und sich lieber der Weisheit, die Ihnen Jene Seite auf vielerlei Art und Weise offenbaren möchte, zu öffnen, und diese ist die Weisheit, in der die höchsten Engel auf dieser Seite bewusst werden.
Vater führte mich zu den Höllen, nicht, damit ich auf die Schrecken des Lebens dort eingehe – auch wenn ich diese gleich doch kennenlernen will –, sondern um in der Finsternis hier das Licht einer heiligen Wahrheit scheinen zu sehen: In Gottes Raum gibt es keine ewige Hölle, gibt es kein Feuer.
Stellen Sie sich nur einmal vor, Gläubige der Erde: Es gibt keine ewige Verdammnis.
Keine einzige Seele geht verloren, ein jeder kehrt zu seinem Schöpfer zurück.
Gott will, dass wir Seine Gesetze, Seine Schöpfung kennenlernen.
Es ist ein langer Weg zu Ihm, aber es gibt keine Seele, die nicht so weit kommt.
Besinnen Sie sich einmal darauf, lassen Sie die Ehrfurcht gebietende Bedeutung davon einmal auf sich einwirken und danken Sie dann Gott für seinen Liebesbeweis, denn Gott ist Liebe, unendlich ist Seine Weisheit, unergründlich tief sind all Seine Gesetze.
Die Kirchen lassen ihre Gläubigen vor dem Sterbeprozess erschauern, der sie in eine ewige Hölle hineinführen kann.
Sie jagen Ihnen Angst vor Ihrem Schöpfer ein und schreiben Ihm, Der ganz und gar Liebe ist, die grausamste aller Strafen zu: eine ewige Folterung – stellen Sie sich das nur einmal vor – in einer brennenden Hölle.
Und das alles ohne einen Hauch von Beweis – glauben müssen Sie es! – und sie berufen sich auf Äußerungen, die im Laufe der Jahrhunderte bis zur Unkenntlichkeit verfälscht wurden.
Was für eine grausame Verantwortung haben Ihre Kirchen auf sich geladen, wie wollen sie das gegenüber einem Gott allen Lebens wiedergutmachen?
Wagt es ein Priester, ein Pfarrer, sich seine Lage auszumalen, wenn er erfahren muss, dass er den Gott, Dem zu dienen er bestrebt war, tagein, tagaus in allen Tonarten verhöhnt und beschmutzt hat, indem er Ihn, Der eine Quelle der Liebe ist, als einen Gott der Verdammnis darstellte?
Und dennoch, einst, bei seinem Eintreten hier, wird er diese schreckliche Wirklichkeit annehmen müssen.
Das Leben selbst wird ihn dort davon überzeugen, wie Gottes Weltall wirklich eingerichtet ist.
Und dann werden sie ihr Haupt neigen und sich glücklich preisen, ausrufen zu können: Gott ist wahrhaftig Liebe und für Verdammnis ist in Seiner Welt kein Platz!
Schrecklich sind die Zustände, die Vater mir in den Höllen zeigt, und doch kehrt der Kummer von soeben nicht mehr in mich zurück.
Ich weiß, dass keiner dieser Unglücklichen verloren geht, auch für sie hält Unser Schöpfer, wenn sie sich besonnen haben, in Seinen Himmeln eine Wohnung bereit.
Das Land des Hasses heißt der Ort, zu dem Vater mich nun führt.
Der Name sagt bereits, welche Seelen sich hier aufhalten.
Sie haben zu lernen, was es heißt, zu lieben.
Dafür müssen sie sich vom Hass, der sie hier gefangen hält, losmachen.
Auch hier ist wiederum kein Feuer; kalt und dürr ist das Land, denn wo Liebe fehlt, kann kein Grün gedeihen.
Sie haben es noch nicht einmal so schlecht, sagen die Dämonen hier, sie leben, amüsieren sich, sie können sogar auf die Erde gehen, wenn sie es wollen, um dort alles zu genießen, was sie anzieht.
Leidenschaft und Gewalt – noch immer suchen sie nichts anderes.
Ich sehe ihre Leben – wie Dante erlebe ich nun die Höllen im Leben nach dem Tod.
Wie Dante – nie habe ich glauben können, dass ich dies noch einmal erleben sollte.
Ich las einst seine Beschreibung, betrachtete die Bilder, die Doré dazu zeichnete.
Und nun erfahre ich, dass vieles, was sie darstellten, mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
Vieles, jedoch längst nicht alles.
Die ganze Wirklichkeit ist auch nicht zu beschreiben oder darzustellen, lässt Vater mich fühlen.
Dante besuchte mit seinem Schutzengel die Höllen und Himmel, unser Instrument besuchte sie mit seinem Meister und ich nun mit meinem Vater.
Wie dankbar bin ich Gott dafür, dass mir dies gegeben ist.
Millionen von Menschen bevölkern die Höllen.
All diese Wesen gingen durch ihre falschen Taten auf der Erde zugrunde.
Hier lebt Hass neben Hass.
Hier sucht der eine Dieb, der eine Mörder den anderen auf.
Dämonisch ist ihre Ausstrahlung.
Ich will sogleich ihr Leben kennenlernen.
Alle Grade des Bösen sind hier vertreten.
Das Seelenleben in all seinen Schattierungen kann ich hier durchforschen.
Gott schenkt mir diese Möglichkeit, damit ich mir einen Himmel zu eigen mache.
Tausende mit mir werden in die Höllen niedersteigen, um ein Studium zu absolvieren und sich dadurch auf eine höhere Bewusstwerdung vorzubereiten.
Vorläufig werden wir diese Orte des Schreckens allerdings verlassen.
Der Augenblick ist da, sagt Vater, mich in Verbindung mit Annie, meiner Frau, zu bringen.
Noch einen Blick werfe ich hinter mich.
Ich will arbeiten und dienen, kommt in mich, all diese Unglücklichen müssen erwachen.
Auch sie sind Funken Gottes – ihnen muss jedoch die Liebe eigen werden, damit sie in einen Himmel eintreten können.
Auch der Mensch auf der Erde muss sich diese Liebe zu eigen machen.
Alles von mir selbst will ich einsetzen, um der Menschheit die Augen und Herzen für Gottes heilige Gesetze zu öffnen.
Damit auch ich einst meinem Göttlichen Vater gegenüber bezeugen kann: Ich habe mitgeholfen, die Höllen sich auflösen zu lassen.