Komm, Jeus, wir gehen zum Stolzen Fels am Rhein

Wenn wir nicht wüssten, dass der „Lange“ bei Unserem Lieben Herrgott ist, würde man denken, dass er es ist, der die Kinder jetzt beseelt.
Was sie jetzt tun, ähnelt ihm und es sind die Charaktereigenschaften des Langen; eines nach dem anderen sind die Kinder in seine Persönlichkeit getreten, auch wenn Jeus, Teun und Miets als der sensible Teil von Crisje dabei baumeln.
Auch Jeus ist nun zur Welt seines Vater hinübergeschwenkt, wie kann das sein, Langer, deine Persönlichkeit triumphiert über alles!
Du hast es von Crisje gewonnen!
Die Kinder geraten nach dir, aber wenn du gleich denkst, du kannst dich mit deinen Kindern auf den Lorbeeren ausruhen, dann gewinnt Crisje es von euch.
Und jetzt kannst du nicht die Hand erheben, denn Unser Lieber Herrgott steht vor und neben Crisje mit „Seiner“ ganzen Macht, und du kannst wieder deinen Kopf beugen.
Solltest du gleich denken, nun kommt die Zeit, um etwas Schönes zu machen, dann ist kein Cent mehr da, auch Crisje arbeitet für den „Stolzen Fels am Rhein“, aber auf ihre Art, und zwar geradewegs zu Unserem Lieben Herrgott.
Was die Jungen heute nach Hause bringen, ist morgen fort!
Weg, Langer, wenn du mich verstehst, weißt du es vollkommen!
Haben deine Jungen so viel Vertrauen in Crisje?
Sie gleicht die Bilanz aus, Langer, und das ist alles!
„Komm, Jeus, wir gehen zum „Stolzen Fels am Rhein“ ...
Es ist Hendrik, der ihm jetzt die Gesetze vorschreibt und er hat sie anzunehmen.
Die Bündel liegen im Wald ... es ist still in der Natur, man hört, dass die Bäume einen ausschimpfen, fühlt er davon, aber das dringt zu Hendrik nicht durch.
Sie sind schon eine Stunde unterwegs, er bekommt von Hendrik:
„So, jetzt einen Moment ausruhen, Jeus.
Wir sind schon eine Stunde gelaufen.
Jetzt ist ein belegtes Brot lecker und das schmeckt.
Setz dich dazu nur hin, Jeus, kein Mensch kann dir sagen, wie das sein muss und du kannst es allein herausfinden!“
So ist Hendrik.
Er bekommt jetzt eine Lektion von seinem jüngeren Bruder, falls einmal etwas passieren sollte.
„Du bleibst hinter uns, Jeus.
Natürlich an den gefährlichsten Stellen.
Ansonsten kannst du mit mir reden, so viel wir wollen, aber leise.
Hören wir etwas, dann kannst du ja schnell rennen und du kennst die Wälder, natürlich.
Schießen sie, dann rennst du nur so schnell du kannst durch den Graben, und dann erwischen die dich doch nicht mehr.
Das ist eigentlich alles!“
Jeus genießt die nächtliche Stille.
Ob Jan Kniep und Onkel Gradus nicht Lust dazu hätten?
Und jawoll, er sieht die beiden, sie rennen durch den Wald und haben keine Angst.
Jan und Onkel Gradus haben ihre Himmel verlassen, um auf der Erde zu spuken, denn das ist es!
Aber er findet dies schöner, auf dem Dachboden ist es jetzt beengt, hier hat man den Raum.
Man wird dort so schwermütig, so alt und das will er noch nicht erleben.
Hier bekommt man frische Atmosphäre und die ist von Unserem Lieben Herrgott persönlich!
Aber er geht zum „Stolzen Fels am Rhein“ ... und das ist auch etwas, worüber man nachdenken kann, man lernt eine Menge.
Und es ist mit Gefahr verbunden.
Sie können dich erschießen, aber Erschießen ist nichts!
Man lebt trotzdem!
Man kann nicht mal sterben, wenn man stirbt, lebt man weiter!
Sonst wären Jan Kniep und Onkel Gradus jetzt nicht da.
Und die sind auch da!
Dort gehen sie, sie wollen weiter, wie kann das sein, sie denken wie hier ... wie sie es hier machten.
So sind die Menschen!
Als Vater den „Stolzen Fels am Rhein“ besang, waren es Notenlinien ... jetzt geht es um Geld.
Jetzt besingen sie die Mark ... und das Liedchen klingt prächtig, die Menschen können davon essen, bekommen einen neuen Anzug angezogen, haben dadurch ein Schwein und vieles mehr.
„Schschscht!
Spinnst du, Jeus?“
Gerrit gibt ihm einen Schubs, er redet laut und das darf nicht sein.
Das ist gefährlich.
Sie dürfen nur flüstern.
Aber manchmal vergisst man, dass man „schiebt“.
Manchmal weiß man noch nicht mal mehr, dass man fünfhundert Kwatta-Schokoladen bei sich hat und dass da Zöllner sind, die einen schnappen wollen, aber das darf nicht sein.
Das hätten sie wohl gern.
Jeden Augenblick kann man Knallerei hören, und auch das ist etwas Besonderes, man fühlt nun Spannung und das gibt der Maschine Kraft, man läuft schneller.
Aber sie wollen kein Knallen hören.
„Komm, Jeus, wir müssen aufbrechen.“
„Wo sind wir bloß, Hendrik?
Ich kann ja gar nicht mehr schlau daraus werden.“
„Kennst du denn deine eigenen Wälder nicht mehr, Jeus“ ... fragt Hendrik.
„Aber mein Gott, Hendrik, du rennst ja von vorn nach hinten.“
„Schschscht ... zum Kuckuck!
Flüstern, habe ich dir gesagt, wie?
Und daran musst du denken.“
„Ja, Hendrik.
Ich werde es nicht mehr vergessen.
Nein, ich kann nicht mehr schlau daraus werden.
Wie hast du diese Route ausgetüftelt, Hendrik?“
„Du glaubst mir nicht, Jeus, wenn ich dir sage, dass wir für diese Route bestimmt tausend Gulden kriegen können.
Du siehst es ja selbst, kein Mensch kann auf der Route bleiben.
Aber wir haben Katzenaugen.
Ab und zu gehen wir kurz über einen Weg, aber dann kriechen wir sofort wieder in die Wälder und dann kann uns kein Mensch mehr finden.
Sofort sind wir wieder vom Weg runter und das ist es, Jeus, aber nun auf der richtigen Route bleiben, das ist die Kunst!“
Es ist wahr, sie gehen drei Stunden umher.
In zehn Minuten können sie die Grenze erreichen, aber jetzt rennen sie durch die Wälder, stundenlang, aber der Umweg ist es!
Geradewegs zum Hunzeleberg, die dreihundert Meter und dahinter der „Stolze Fels am Rhein“!
Hendrik ist ein toller Typ, fühlt Jeus, er ist, wie Vater war.
Und er sagt es auch – als er seinem kleinen Bruder sagt: „Es stimmt, Hendrik, du kannst ja alles.
Du bist genau, wie Vater war.“
Hendrik reagiert anders und fragt ihn:
„Gefällt es dir, Jeus?“
„Ich weiß noch nicht, Hendrik.
Ich habe vor nichts Angst, das weißt du, oder etwa nicht, aber dies?“
Er hört jetzt von Hendrik, was er noch nicht wusste, wie sehr Hendrik ihn liebt.
Und das fällt ihm einfach so entgegen.
Es ist wie die reine Klarheit im Wald, das Mächtige von jetzt und den Sternen, das sanfte Rauschen für sein Leben und in seinem Leben, als er hört:
„Denk daran, Jeus, ich lasse mich erst zehnmal selbst erschießen, bevor sie auf dich zielen können!“
Ist das nicht allerhand?
Er weint schon.
Mein Himmel, das ist ergreifend.
Er gibt Hendrik all seine Herzlichkeit zurück.
„Verflucht noch mal, Hendrik, das ist ja allerhand.
Davon könnte ich ja weinen.“
Gerrit ... schschscht schon, sie dürfen keine Sentimentalitäten erleben, in jeder Sekunde ist Gefahr da, sie dürfen keine Sekunde lang an sich selbst denken.
Aber es ist da und auch gut, er hat nicht gewusst, dass Hendrik ihn so sehr liebt.
„Wir sprechen zu laut, Jeus“ ... kommt schon von Hendrik ... „Gerrit hat ja recht, das wird gefährlich.“
Aber Hendrik drückt seine Hand und das ist wie Muttermilch, das ist die Hand Unseres Lieben Herrgottes.
Und jetzt läuft alles bestens, du wirst sehen.
Hendrik ist wie Vater war, Hendrik trägt seine Liebe nicht auf den Lippen, aber sie lebt in seinem Herzen.
Hendrik hat nie vergessen, was er für den Haushalt getan hat und das bekommt er jetzt zurück, aber er wusste es nicht.
Hendrik hätte ihm kein größeres Glück schenken können.
So ziehen sie weiter.
Sie sind beinahe am Hunzeleberg und auch dort wird kurz ausgeruht.
Jetzt stehen sie vor den dreihundert Metern.
Hier kann man – erwischt werden!
Dort verläuft ein schmaler Weg, der führt geradewegs nach Beek.
Über diesem Weg ist eine kahle Fläche, die steil bergauf geht.
Sicher hundertfünfzig Meter und dann kommen wieder Bäume und es besteht keine Gefahr mehr.
Aber dieses Stück ist am schlimmsten.
Jetzt leben sie unter Spannung, man fühlt jetzt sein Herz schlagen, warum das so ist, weiß man nicht, man hat doch schließlich vor nichts Angst?
Aber diese Spannung ist da und sie bleibt, bis man oben ist.
Jeus hält wahrhaftig sein Herz fest.
Ja ... Hendrik, was ist das?
Sind das jetzt Zöllner?
Sind das jetzt Soldaten?
Das müssten die Kerle mal wissen.
Nein, Angst hat er nicht, wenn sie das – Halt – riefen, würde er sich schon auf und davon machen.
Er weiß genau, was Hendrik gemeint hat.
Die Soldaten verschwinden, gemächlich ziehen sie weiter und wissen nicht, dass sie fast auf ihre Köpfe treten.
„Hattest du Angst, Jeus?“
„Nein, Hendrik.“
„Das ist nun das Schönste, was es gibt, Jeus.
Jetzt kannst du dein eigenes Herz sprechen hören.
Und das ist doch wohl etwas anderes als zu Hause.
Oder etwa nicht?
Dies ist das gefährlichste Stück.
Vielleicht siehst du jetzt tausend Jahre lang keinen Zöllner mehr, aber nun hast du sie gesehen, wie?
Das ist eins zu tausend, dass du das nur weißt, aber sie sind da.
Und nun eine Weile vorsichtig sein.
Ich gehe vor, Jeus.
Du und Gerrit, ihr bringt die Schokoladen mit.
Ich peile die Lage.
Das ist ein gefährliches Stück, aber wir können schnell laufen.
Du musst auf dem Bauch nach oben kriechen, schön in der Hocke, wie?
Dann können sie dich nicht so leicht sehen.
Hier haben wir ja unsere besten Waldbeeren gepflückt, Jeus.
Weißt du das nicht?“
„Ich weiß es, Hendrik“ ... ist alles, was er zu sagen hat.
So hat die Spannung ihn im Griff.
Aber, das ist mir doch allerhand!
Hendrik legt sich kurz flach am Wegrand in einen Graben und schaut.
Ist noch mehr zu sehen?
Nein, dort und hier nicht, diese Deppen schlendern ja weiter und sie hören dich nicht mehr, weil sie ihr eigenes Gelatsche hören.
Es ist enorm, denkt er, an was Hendrik alles denkt.
Mein Himmel, wie sehr er Hendrik liebt, das fühlt man heute Nacht am besten.
Er würde für kein Geld der Welt auf Hendrik verzichten wollen.
Und mit Gerrit hat er das nicht.
Gerrit baumelt daneben, durch Gerrit hat er dieses glückliche Gefühl nicht.
Dein Herz lacht, die Wälder singen, er küsst Hendrik bei jedem Schritt.
Aber, es ist unsicher, man ist nicht mehr man selbst und ist es doch, aber man fühlt sich anders.
Es sitzt einem im Kopf, in den Beinen, alles arbeitet, aber in die falsche Richtung.
Trotzdem hat er keine Angst.
Wenn er Hendrik und Gerrit sagen würde, dass Jan Kniep und Onkel Gradus auch da waren, bekämen sie Angst und davor hat er nun keine Angst.
Jan und Onkel Gradus, sieht er, haben ihren Dachboden verlassen und wollen wissen, was er ausheckt, denn das ist es.
Warum haben Menschen Angst vor lebenden Toten?
Jetzt kommt der Sprung über die offene Fläche.
Gerrit rückt auf und er folgt ihm.
Hendrik ist schon oben und sie haben nichts gehört.
Gleich dürfen sie ruhig eine Zigarette rauchen.
So sicher sind sie dann, auch wenn sie noch ein Stückchen durch die Wälder zurücklegen müssen.
Aber die Schokolade ist auch da.
Und jetzt aufpassen!
Da ist Hendrik und jetzt weiter, nun rasch, wir müssen diese Arbeit zu Ende bringen.
An den Bäumen orientieren Hendrik und Gerrit sich.
Sie merken es an ihren Fußsohlen, weil der Hunzeleberg dann ihre Balance fordert.
Das ist ihr Balancieren im Hinblick auf Mutter Erde, aber dadurch wissen sie genau, ob sie einen Meter höher steigen müssen und zu weit nach unten abdriften, und das darf nicht passieren, wenn sie ihre Route auf deutschem Gebiet finden wollen.
Diese Route durch die Wälder ist also millimetergenau, und das will doch wohl etwas heißen.
Hendrik geht wieder voraus.
Sie folgen.
Hierfür sind Hendrik und Gerrit Tag und Nacht umhergerannt, bis sie bei verrücktestem Wetter ihren Weg finden konnten.
Auch wenn es pechschwarz ist und man die Hand nicht vor Augen sieht, auch dann noch orientieren sie sich an den Baumwipfeln.
Sie laufen dann hinauf zum Schauen und wissen genau, welche Lücken nachts zwischen diesen Bäumen sind.
So haben Gerrit und Hendrik Millionen dieser Lücken in sich aufnehmen müssen, und erst dann sagte Hendrik:
„Es ist in Ordnung, Gerrit, jetzt können wir in großem Stil loslegen!“
Und so ist es.
Auf ihren Rücken baumeln fünfhundert Kwatta-Schokoladen, schöne Ware von Vater Staat, der jetzt unwirsch durch die Bäume schaut, aber er kann tot umfallen.
Oder ist es eine Mutter?
Dann werden wir es etwas sanfter sagen und es heißt die „Drudel“!
Viele andere „schieben“ auch, aber die werden fast jede Nacht erwischt.
Sie nicht, und viele wollen mit den Jungen „schieben“, aber das machen sie nicht, morgen werden sie trotzdem verraten.
Wir kennen einander!
Sonst wären sie nicht die Jungen des Langen Hendrik!
Und da ist nun der kleine und schmale Pfad.
Deutsch!
Dies ist „der Stolze Fels am Rhein“ ... Jeus, erzählt Hendrik ihm.
Du kennst doch das schöne Lied, das du immer für Vater singen musstest und mit dem Vater all diese Preise gewonnen hat.
„Aber jetzt wegen der Mark, und das ist etwas ganz anderes.“
Und was macht man, wenn man Vater ist und lebt und seine Kinder so gehen sieht?
Dann hat man Respekt vor seinem eigenen Fleisch und Blut, und das fühlt der Lange.
Sogar Gradus und Jan Kniep empfinden ihren Spaß, dies ist etwas ganz anderes als das Vergnügen in den Himmeln.
Petrus kann die schönsten Witze erzählen, aber das?
Das vergisst man nicht und davon weiß Unser Lieber Herrgott alles, letztendlich ist „Er“ es, der über Karel, Jan, Nico und den Langen zu entscheiden hat, aber sie sind trotzdem da!
Oder, stellt Jeus für sich selbst fest, sie kamen nicht aus dem Paradies heraus.
„Ach, die Jungen?
Wie ist es gegangen?
Wunderbar!
Keine Wurst mitgebracht?“
„Nein, heute Nacht haben wir keine Wurst ...
Übermorgen, denke ich“ ... sagt Hendrik dem „Stolzen Fels am Rhein“, der Hunger hat.
Nie davon gehört?
Zweihundertfünfzig Gulden haben wir verdient, Jeus.
Ist das nicht allerhand?
Und davon zahlen wir nun keinen Cent Steuern.
Vater Staat wirft doch nur damit um sich.
Und wir bringen es zu Crisje, für später.
Wenn alles vorbei ist, bauen wir einen Bauernhof auf.
Hosman wird daran Spaß haben.
Teufelsgeld?
Ach komm, tu nicht so vernünftig.
Wir wissen es wohl besser.
Ein gesunder Sport ist es!
Sie nehmen nun einen anderen Rückweg, das geht schneller.
Jetzt dürfen sie auch die Schuhe anziehen, Knirschen hat keine Bedeutung mehr.
Aber sie haben Gummischuhe, schön weich, und darin kann man rennen.
In einer guten Stunde sind sie jetzt zu Hause, sie kürzen Waldstücke ab, es geht geradewegs nach Hause und kein Mensch hält sie auf.
Hendrik fragt ihn:
„Wie fandest du es, Jeus?“
Ja, was soll er sagen.
Er weiß es nicht.
Eine ruhigere Arbeit sagt ihm mehr.
Aber das Drehen für die Moffen taugt auch nichts.
Nein, er weiß es noch nicht.
Aber er wird darüber nachdenken.
Vor Sonnenaufgang sind sie zu Hause.
Jetzt schön schlafen und träumen, mehr als genug Geld, Sorgen gibt es nicht.
Und jetzt ist er kein Angsthase mehr.
Aber wie war es, Jan, Onkel Gradus?
Wir fandet ihr es?
Er sieht, Jan ist weg.
Jan wird es Petrus erzählen, glaubt er.
Wie werden die Engel lachen.
Die Engel werden es wiederum Unserem Lieben Herrgott sagen und dann wissen es alle Himmel.
Sind die Kinder auf der Erde ein wenig zufrieden?
Hörst du sie nun beten?
Kostet nichts, eine Peitsche ist jetzt nicht mehr nötig.
Was sind die Menschen doch für Kinder ...
Und dann schlief er ein, träumte noch nicht mal, weil er wusste, wie gewöhnlich es war!
Crisje, was willst du jetzt noch anfangen?
Als sie jetzt hört, dass er mitschmuggelte, hat sie natürlich etwas zu sagen.
Aber dann kommt:
„Dachtest du, Mutter, dass ich mich noch länger als Angsthase beschimpfen ließe?“
Crisje erwidert: „Das ist besser, als wenn du ein Dieb wirst.“
Aber dann kommt schon wieder: „Aber das ist kein Klauen, Mutter!“
„Das ist alles gut und schön, dies ist nicht ehrlich, andere Menschen müssen deswegen leiden!“
Dann kann man alles wohl rechtfertigen, denkt er, aber Mutter ist nun einmal so.
„Aber das ist Teufelsgeld“ ... fährt Crisje fort.
Sie will ihn vom Schmuggeln abbringen ... und er reagiert:
„Willst du mir denn weismachen, Mutter, dass dies Sündigen ist?“
„Das ist etwas ganz anderes und das weißt du auch sehr gut.“
„Aber der Baron macht es auch, Mutter.“
Ja, was nun?
Der Baron schmuggelt auch?
Wer schmuggelt nicht, denkt Crisje, aber Unser Lieber Herrgott hat es nun mal verboten und damit Schluss, aus.
Crisje ist dagegen und das bleibt so.
Man kann dies nicht rechtfertigen, man muss sein Brot auf ehrliche Art und Weise verdienen.
Aber dann wird sie es wohl wissen.
Jeus, du lässt es!
„Ja, Mutter, ich werde dafür sorgen!“
„Wann schieben wir wieder, Hendrik?“
„Lass uns mal sehen, Jeus.
Ich denke, Montag.
Nein, Montag nicht ...
Ich denke, Mittwoch ... dann wird es wohl regnen und dann ist es schön finster.
Ruhe dich nur aus, Jeus, nun kannst du dich mal auf deinen Lorbeeren ausruhen und das ist doch auch etwas wert.“
Ja, sie ruhen sich schön aus.
Gegen zwölf Uhr im Bett essen und trinken ... dann eine Fahrradtour an der Wache entlang und die neuen Tauben fliegen lassen, ein höchst angenehmes Leben ist es für Hendrik und Gerrit.
Aber Crisje macht weiter, sie kauft und gibt weg!
Aus dem Herzen Berlins kommen die Menschen zu ihrem Leben, um etwas zu holen.
Mutter Crisje ist dort schon bekannt!
Bis nach Polen!
Woher die Leute es hören, sie weiß es nicht, aber sie werden ihr ins Haus geschickt und gehen mit Essen und Trinken fort.
Betrüge mich nicht!
Gib auch deinen Mitmenschen dort etwas zu essen, sonst kriegst du hier nichts mehr, auch diese Mütter haben ein Recht auf das Leben und haben Kinder.
Und dann hört Crisje:
„Aber natürlich, Mutter Crisje, selbstverständlich ... Mutter Crisje, wir werden teilen.“
Aber das geschah nicht, und Crisje fühlte das.
Diese Gedanken kamen plötzlich zu ihrer Gedankenwelt.
Crisje weiß auch, von wem sie diese Gedanken bekommt.
Auch Jeus weiß es ... weil Jan Kniep ihm erzählte, dass er jetzt Crisje helfen muss und Jan fand, das sei eine schöne Arbeit.
Jan sorgte nun dafür, dass sie Mutter nicht hereinlegen konnten.
Und als diese Moffen wiederkamen und sagten, dass sie ehrlich geteilt hätten, konnte Crisje von ihren Gesichtern ablesen, dass sie sie mitten ins Gesicht betrogen und von jenem Augenblick an war der Weihnachtsmann für diese Leute stocktaub!
Nein, dann hättet ihr eben nicht lügen dürfen.
Ihr denkt nur an euch selbst, und das passiert hier bei uns nicht!
Wir haben nicht vor, uns für dumm verkaufen zu lassen.
Auch wenn du denkst, dass wir verrückt sind, wir machen dies für Unseren Lieben Herrgott.
Weißt du nicht, was das ist?
Das nennen wir hier für Unseren Lieben Herrgott arbeiten, und willst du ihn vielleicht auch hereinlegen?
Das hättest du wohl gern, wie, aber das geht nicht!
Jan ist auch noch da.
Hendrik und Gerrit denken nun, dass Mutter mit ganzem Herzen mit drinsteckt, dass Crisje auf ihrer Seite steht, aber das lernen sie bald noch zu verstehen und können fluchen.
Jan jedoch will nicht weg.
Jan läuft Tag und Nacht über den Dachboden.
Und das sind nun die Phänomene, die er bereits in Nimwegen kennengelernt hat.
Ab und zu tippelt Jan mit und dann erzählt Jan, was zu erwarten ist, und es trifft auch immer wieder so ein.
Am liebsten, merkt Jeus, ist Jan bei Crisje, hier fühlt Jan sich himmlisch und das kann er verstehen.
Jan sagt manchmal:
„Ich bin noch ein Weilchen zurückgekehrt, Jeus, es ist hier bei Crisje so schön.
Du glaubst mir sicher nicht, aber manchmal habe ich Heimweh nach Crisje.
Und auch das kann er verstehen, weil Jan und Mutter solch gute Freunde waren und Jan war ein guter Mensch.
Damals erzählte Jan ihm dann auch, dass er über Crisje wachte.
Das war Vaters Arbeit, aber Jan setzte alles dafür ein.
Und dies war, weil hierin Unser Lieber Herrgott lebte und nicht besudelt werden durfte, Crisje aber diente dafür.
Für Diebe setzte Crisje ihr Leben nicht aufs Spiel, für Diebe und Heuchler wollte sie nicht sorgen, dies war nur für die Kinder von Unserem Lieben Herrgott ... sagte Jan Kniep zu Jeus, wovon Jeus zitterte und bebte, weil es so schön war!
Überall, das sah und erlebte er jetzt, sah man die Hand Unseres Lieben Herrgottes, nicht jedoch für Hendrik und Gerritje, die wurden ihr Geld los und es war wieder etwas ganz anderes!
Es war auch in dieser Zeit, dass diese physischen Phänomene begannen.
Auf dem Dachboden knarrte es Tag und Nacht, und das waren nicht die Mäuse, sondern tote Menschen gingen auf dem Dachboden.
Jan, Onkel Gradus, Peter Smadel, er sah auch andere, unbekannte Leute, die sich bestens amüsierten.
Dann sagte Crisje: „Jan habe ich schon so lange bei mir, Jeus – Jan schaut ab und zu mal vorbei“ ... das waren für ihn die Beweise, dass er nicht durchgedreht war und gesund und wohl auf beiden Beinen stand.
Und dann fing er an, zu denken.
Jan hat andere Arbeit bekommen, man kann auch da etwas für das eigene Leben tun, aber alles ist von Unserem Lieben Herrgott.
Er weiß, auch Bernard hat die Kräfte in sich, um Jan und Onkel Gradus zu sehen, durch die Kräfte all der Kinder knarrt es auf dem Dachboden.
Manchmal sieht man Stühle und Bretter sich bewegen.
Vor einiger Zeit saß er mit Hendrik an einem Tisch.
Plötzlich sah er Flämmchen um den Tisch herum springen, es roch auch nach Feuer und Crisje wusste, dass sie wieder – Hokuspokus – ausheckten, wovon sie nichts wissen wollte, teuflisches Getue war das.
Hendrik sah die Flämmchen nicht, aber Jeus wusste, es geschah durch die Kräfte von Hendrik, auch in seinem Leben sah er diese Wolken, durch die diese Dinge geschehen konnten.
Auch dies, was Jeus sah und erlebte, gehört zu der Ausbildung, der Entwicklung, und dafür sorgt Casje.
Da das innerliche Leben nun nicht bespielt werden kann, verbindet Casje ihn mit den physischen Phänomenen, um das zentrale Nervensystem für Jeus’ innerliches Leben zu öffnen.
Das ist für später, die organischen Systeme bleiben jetzt nicht zurück.
Dadurch, dass kurz Kontakt mit den stofflichen Gesetzen erhalten wird, wofür Casje die körperlichen Organe von der eigenen Lebensaura befreit, ist das die Erweiterung für das Nervensystem, aber dann tanzte solch ein Holzstück, es knarrte auf dem Dachboden und du hörtest das Geklopf, Klopf links und rechts, vor und hinter dir, er hatte keine Angst davor, du wurdest nur innerlich so müde.
Aber was dann, wenn Casje richtig beginnt?
Direkter Kontakt mit Jeus’ innerlichem Leben, das ist jetzt nicht erforderlich, er muss jetzt sein eigenes Leben erleben.
Das Fliegen hinter dem Sarg sagt ihm gar nichts, weil sein Leben für etwas ganz anderes offen ist, Himmel und heilige Dinge können ihm gestohlen bleiben.
Aber von Zeit zu Zeit muss er etwas Okkultes erleben, sonst bleibt seine Entwicklung stecken, und das ist nicht beabsichtigt.
Das Leben geht weiter.
Wageman trinkt noch hin und wieder ein bisschen zu viel, aber er hat sich geändert.
Crisje kann nun akzeptieren, er erlebt jetzt sein normales Vergnügen wie es allen Männern geschieht, während sie vor ihrem Schnaps sitzen, denn darum geht es doch!
Jeus arbeitet nun mit Dien Gossenpinkler, Anneke Hosman und anderen auf dem Feld, dieses Leben gefällt ihm sehr.
Jetzt können sie über ihre reiche Vergangenheit reden, über die Zeit, als sie auf Wolken spielen durften und nicht die Erkenntnis hatten, dass sie übernatürliche Dinge aus den Händen Unseres Lieben Herrgottes oder „Seiner“ Engel empfingen, von denen Casje einer ist und mit gutem Charakter!
Jene Arbeit ist besser als die Schmuggelei, durch diese Nächte kommt man aus seiner eigenen Stille und seinem Paradies heraus und das taugt zu gar nichts.
Es heißt, dass Jeus und Anneke ein Paar werden und Anneke ist wirklich lieb.
Aber das findet Casje nicht gut.
Casje sitzt ihm nun im Nacken, wie kann das sein, er ist es, der für die kindliche Liebe offen ist und nicht Jeus, auch hierin hat er nichts zu sagen.
Wenn man es glauben will, jetzt droht Gefahr für Casje.
Wie leicht küsst so ein sensibler Junge doch – ein Mädchen ist dafür offen, vor allem, wenn man Herzlichkeit zustrahlt und das Leben einem etwas anderes zu sagen hat, greift man nach dieser reinen Liebe, die wollen alle Mädchen gern besitzen.
Jeus kann nun nicht von sich selbst sagen: Ich bin ein Casanova, denn Casje lebt zwischen diesen Gefühlen und handelt.
Diejenigen, die ihm jetzt folgen, fragen sich, ob er ein toter Hund ist, denn warum reagiert er nicht?
Aber Jeus kann nicht reagieren, innerlich weigert sich etwas, jenes Gefühl wird von einem anderen beherrscht und das ist Casje, der sagt: Nein, es ist noch mehr als genug Zeit, Jeus!
Ich habe nicht vor, dich hier in einen Bauernhof zu stecken, du hast in diesem Leben etwas anderes zu tun und wir arbeiten bald gemeinsam für Unseren Lieben Herrgott, für diese so geschlagene Menschheit!
Und ist das nicht etwas ganz anderes, Jeus?
Aber das weiß er nicht.
Die Kartoffeln sind eingeholt, der Spaß ist vorbei, aber Anneke weiß es nicht.
Auch sie bekommt ihre eigene Liebe zu erleben und dieser Junge ist schon da, aber Jeus ist es nicht.
Millionen Seelen leben auf der Erde und denken: Ich will diese haben, aber ausgerechnet die ist für jemand anders und auch dann steht der Mensch vor Gesetzen, von denen er weder die Tiefe noch den Ursprung begreifen wird, weil diese zum innerlichen Leben gehören, und davon wissen sie nichts, gar nichts eigentlich, jenes Leben muss sich an der Persönlichkeit offenbaren.
Aber nun ist dies das Mächtigste, was es gibt, für jeden Menschen!
Der Mensch steht plötzlich vor seiner Liebe.
Mit einem Schlag weiß er es, kurz darauf weiß er, dass er wiedergutmachen muss, sonst bekommt er es geschenkt, aber da ist nun immer jemand, der geschlagen wird, meistens ist es so, oder etwa nicht!
Und diese Gesetze wird Jeus – jedoch durch Casje – kennenlernen und sie dann, durch seine Bücher, den Kindern Unseres Lieben Herrgottes weitergeben, wofür er dienen und leben wird!
Pass nun nur auf, wenn es ernst wird und Jeus sich nach etwas Liebe sehnt, dann teilt Casje mit ihm gemäß Begriffen des Raumes und er zieht sein Leben kurz zu seinem innerlichen Bewusstsein hinauf, aber dann erlebt Jeus etwas.
Und das dient dann wiederum für sein Erwachen: Es kann zu empfindlichen Schlägen kommen, er wird auch seine Herzlichkeit empfangen, sofern er gemäß dem innerlichen Fühlen und Denken von Casje handeln will, aber das kennen wir schon, Jeus ist schließlich kein Stück Holz.
Aus allem, was Casje ihm zu erleben gibt, holt sein Meister, denn das ist Casje, Lebensweisheit.
Und gibt es auf der Erde etwas Schöneres zu erleben?
Das wird Jeus’ Leben!
Was Gerrit und Hendrik für das Leben Unseres Lieben Herrgottes tun, ist auch schon nicht ohne.
Mütter kommen, um etwas für ihre Kinder zu holen.
Aber diese Mütter müssen wieder über die Grenze.
Gehen sie aus eigener Kraft, so werden sie geschnappt.
Nun gehen Hendrik und Gerrit all diesen Menschen voraus und sorgen dafür, dass sie den Zöllnern nicht in die Hände fallen, wofür, und das versteht sich von selbst, diese Seelen dankbar sind.
Crisje weiß es jetzt am besten, es geht gut, kein Cent bleibt über, herrlich!
Man hört nichts als:
„Vielen Dank, Mutter Crisje, der Herrgott wird ja alles wissen.“
Und das ist die Wahrheit.
Unser Lieber Herrgott weiß genau, was sie tut, so kommen „Seine“ Kinder doch wieder zum Joch des Raumes, dafür sorgt Crisje – sonst sähe es übel aus.
Unser Lieber Herrgott bekommt dadurch „Seine“ schönsten Orchideen der Erde zu „Seinem“ Leben gesandt.
Jeus weiß es, es ist eine Zeit für das innerliche Erkunden – eine Zeit, sich selbst zu fragen: Wofür lebe ich eigentlich!
Und letztendlich sieht man, dass das Leben doch, trotz aller Probleme, von einem verlangt, „Seine“ Gesetze zu befolgen, und tut man das als Mensch nicht, dann bekommt man eine fürchterliche Tracht Prügel verabreicht, die man allein verarbeiten muss.
Und auch diese Jahre gehen vorbei.
Ein neues Leben erwartet dich, wie das ist, lehren dich die neuen Gesetze schon noch, aber sie sind immer da!
Ab und zu zieht er zum „Stolzen Fels am Rhein“ ... um etwas für sein eigenes Leben zu tun, Essen und Trinken ist genug da, aber man braucht auch etwas Taschengeld, vor allem, wenn man mit Bernard Billard spielen und nicht jemand anderem auf der Tasche liegen will.
Eines weiß man hier und das hat jeder gelernt, das „auf Wiedersehen“ hat man hier nicht abgestreift, im Gegenteil, es klingt noch herrlicher als früher, es hat nun durch das Gute im Menschen wieder Farbe und Gestalt bekommen, Crisje aber ist die Trägerin dieser Standarte und geht voraus, geradewegs zu Unserem Lieben Herrgott!
Und dann war es Abend geworden, eine pechschwarze Nacht folgte darauf, die Jungen waren bereit, „schoben“ und hatten vom „Stolzen Fels“ anzunehmen, dass man dort alles kaufen wollte, was es in Holland noch gab, und das konnten die Jungen so beantworten:
„Das hättest du gern, wie, aber da ist nichts mehr zu holen, auch nicht zu bringen, es ist praktisch aufgebraucht!“
Und auch das war die Wahrheit und der Anfang einer anderen Zeit.
Crisje wacht, sie wacht über die Kinder ihres „Langen“, Unser Lieber Herrgott über „Seine“ Millionen und kann akzeptieren: Alles ist getan, was getan werden konnte, nun müssen Ruhe und Frieden kommen, auf die Erde und in die Herzen der Menschen ein guter Wille.
Natürlich, du kannst nicht immer weitermachen!
Und unten, oben und hier nach lebt Casje, er steht auf einem hohen Berg und schaut auf seinen Jeus.
Casje fragt sich, wie lange noch, könnte ich nur richtig anfangen.
Vor wie vielen Gefahren stehen wir beide noch?
Durch wie viele solcher Zeiten muss ich jenes Leben ziehen?
Aber dafür ist er da und er wird das erreichen!
Und die Gesetze Unseres Lieben Herrgottes erfordern es, sie wollen es nicht anders und an den silberweißen Schnüren siehst du, dass wieder etwas anderes geschehen wird, und das Leben gibt dir immer wieder etwas Schönes, auch etwas Liebenswürdiges, wirklich etwas für Seele, Leben und Geist und das menschliche Herz bricht auf wie eine Blume im Frühling!
Wahrhaftig, auch das lohnt das Erleben!