Jeus, der Fahrradschlosser

Bernard und Jeus wissen es jetzt, die Menschen versprechen einem Kühe mit goldenen Hörnern und meinen nichts davon ernst, sie belügen und betrügen dich, ehe du dich‘s versiehst, und fragen später: Habe ich das gesagt?
Dann hast du mich nicht verstanden.
Das ist alles spezielle Berechnung, sie saugen dein Blut weg, sie trampeln auf dir herum – zumindest, wenn du es zulässt und nicht zeigen kannst, was du willst – oder sie brechen deinen Charakter und deine Persönlichkeit.
Sie haben ein paar Tage, um miteinander zu sprechen, um festzustellen, welcher Gefahr er dort entronnen ist.
Gefährlich war es dort, zum Gruseln war es, und Bernard weiß es: vorläufig kein Mädchen.
Er hat nicht vor, sich eine Katze im Sack zu kaufen, er kennt die Stadt und hat Angst vor hübschen Gesichtern.
Crisje braucht sich keine Sorgen zu machen, aber sie liegt jeden Morgen in der Kirche, beichtet und geht zur Kommunion für ihre Jungen in der Stadt und sie fährt gut damit: Unser Lieber Herrgott wacht!
„Was für Lumpen waren das dort, Bernard?“

Sí, Bernard puede entenderlo, la ciudad es más peligrosa que la campiña, allí conoces a todos, esas vidas están abiertas para ti, creciste con ellas, en la ciudad todo el mundo puede esconderse, la gente lleva máscaras.
In der Stadt geht man über Leichen, um sein Ziel zu erreichen, und dazu ist man auf dem Land nicht in der Lage.
Jeus sagt:
„Gib mir dann lieber eine solche Trulla, Bernard.“
Aber Bernard erwidert ihm:
„Die können dich auch hereinlegen, dass du das nur weißt.
Die können dir auch auf der Nase herumtanzen.
Hast du das bei uns denn nicht gesehen?
Wie viele Kerle stehen da doch unter dem Pantoffel?
Dass ich nicht lache.“
Bernard hat natürlich recht, es ist überall dasselbe, aber auf dem Land erlebt man doch nicht, was einem in der Stadt so alles passiert, man kennt die Herkunft der Leute, weiß, wie sie geboren sind, sie können sich dort nicht als Baron ausgeben, nicht Prinzessin spielen, das kennt man, mit vielen Dingen und Angelegenheiten kann man dort nicht betrogen werden, weil die Möglichkeit nicht besteht.
Sie analysieren die Stadt für sich selbst, die reine Psychologie vom Land löst sich in diesem Dreck auf, fühlt Bernard, und dem kann Jeus jetzt beipflichten, er selbst hat eine Weile dort gelebt, er stand mittendrin und sah es, aber wenn man die Augen öffnet, kann einem nichts geschehen, all diese leeren Seelen trampeln in ihrem eigenen Schmutz herum.
Ist das nicht so, Bernard?
„Natürlich, und das haben sie noch nicht durchschaut.“
„Ja, Bernard, aber wie dumm Stadtmenschen doch sind, was?“
Bernard dreht sich dafür um, er will Jeus dafür in die Augen sehen, was er zu sagen hat, kribbelt ihm auf der Zunge, es ist das Knarren der ehrlichen Persönlichkeit, die die Trägheit scheut, als er sagt:
„Als ich fünf Minuten hier war, das glaubst du sicher nicht, wie, hatte ich das schon durchschaut.“
„Was hattest du durchschaut, Bernard?“ ... will Jeus wissen.
„Na, ich meine, dass man dich hier hereinlegt, ehe du dich‘s versiehst.
Und hier geht alles um das Geld.
Hier verkaufen sie sich für Geld.
Darum sind hier auch so viele ... Huren ... dass du das nur weißt.
Und damit will ich nichts zu tun haben.“
Jeus denkt nach, was ist das doch für ein abscheuliches Wort.
Huren ...?
Was sind Huren?
Er weiß es, natürlich, dafür war er beim Militär, da erfuhr und lernte man alles Mögliche.
Bernard sagt ihm noch:
„Das ist es, Jeus, wovor ich Angst habe und davor müssen wir uns hüten.
Du stehst vor einem Mädchen und denkst in der Stadt, dass sie gerade von der Mutter kommt, aber kurz darauf kannst du erleben, dass sie eine ganze Fabrik hinter sich her zieht, und das sind die Kerle der Stadt.
Ich habe davor Angst.
Mein Gott, das ist gefährlich, das ist gewissermaßen extrem gefährlich und ich will auch nichts damit zu tun haben.
Wenn ich heirate, will ich auch ein gutes Mädchen haben, ansonsten bleibe ich Junggeselle.“
Hörst du es, Crisje?
Du würdest dich ausschütten vor Lachen, wenn du sie so reden hörtest.
Doch sie haben gelernt, dass man hier nicht einfach so zugreifen kann, sonst hat man sein Leben lang menschlichen Ärger am Hals.
Deine Jungen sind intelligent, Crisje, viele Kinder der Stadt können von deinen Jungen etwas lernen.
So geht es gut ... Gefahr besteht jetzt nicht, vor schlechten Mädchen haben sie Respekt.
„Du, Bernard“, ... sagt Jeus ... „kannst ja froh sein, dass du einen guten Beruf gelernt hast.“
„Natürlich, was wäre aus mir geworden, wie?
Mein Gott, wie wild ich war, wie toll habe ich es damals getrieben.
Wenn ich daran noch denke, kann ich mich jetzt noch erschrecken.
Wäre ich nicht unter die Bahn geraten, wäre ich heute kein Schneider.“
„Ja, Bernard, wie verrückt das Leben doch ist.
Das hätten wir alles vorher wissen müssen.
Ich sehe dich noch auf dieser Leiter liegen.
Verdammt, Bernard, ich kann das nie vergessen, ich habe von innen in dein Bein gesehen.
Und das Stück Bein, Bernard, unter dem Tisch mit einem Fetzen von deiner Hose, ich kann immer noch heulen deswegen.
Mein Gott, was war das für ein schrecklicher Zustand, und was für eine schreckliche Zeit, Bernard.
Und dann starb Vater.
Sprichst du nicht mehr mit Vater, Bernard?“
„Nein“, ... kommt von Bernard ... „wir bekamen nichts anderes als Dämonen.
Sie hielten uns später zum Narren und darum hörten wir auf.“
„War das dann Vater, Bernard?“
„Natürlich war das Vater.
Aber er hat jetzt wohl etwas anderes zu tun.
Und ich auch.“
Sie denken darüber nach.
Ist doch der Mühe wert, aber man kann in der Stadt nicht mit den Toten leben, man muss für sich selbst sorgen.
Bernard kommt immer wieder darauf zurück, eine herrliche Zeit war das.
„Ja“, sagt er, „dort sind Kräfte, von denen wir Menschen keinen Schimmer haben.
Aber ich weiß es jetzt, wenn ich sterbe, bleibe ich trotzdem am Leben.“
„Musst du dann nicht mehr in die Kirche gehen, Bernard?“
„Was sagst du da?
Willst du mich noch in die Kirche schicken?
Hast du gedacht, dass ich mich noch länger hereinlegen ließe.
Das ist alles nur wegen des Geldes.
Für mich weiß ich nun genug darüber, mich sehen sie nun nicht mehr in der Kirche, aber das braucht Mutter nicht zu wissen, dann macht sie sich nur Sorgen.“
„Was hat Vater dir denn alles gesagt, Bernard?“
„Alles Mögliche, dass es keine Hölle mit Feuer gibt und dass man dort schön leben kann, noch besser als hier, aber man darf hier nichts anstellen, sagte Vater.“
Kurz darauf reden sie über Mädchen ...
Bernard sagt ihm:
„Du lieber Himmel, Jeus, wie hatte diese Elly mich erwischt.
Aber ich fühlte mich wie ein Baron.“
„Ich auch, Bernard, aber sie haben uns hereingelegt.
Wir wurden ganz schön angeschmiert.“
Er denkt nach, vergleicht, aber er ist um ein Haar davon gekommen.
Er saß dort im Paradies, man hielt ihm den Apfel deutlich vor die Nase, aber er hat nicht hineingebissen.
Bernard hört ihn murmeln und fragt jetzt:
„Was redest du da von Paradiesen und Schlangen?“
„Ich dachte daran, Bernard.
Dort saß ich im Paradies.
Man hat mir dort den Apfel hingehalten und ich habe nicht hineingebissen, was?
Das ist etwas anderes, Bernard, Betsy war die Schlange, aber wie können sie den Menschen doch zum Narren halten.
Wenn das alles ist?“
„Hättest du denn in diesen Apfel beißen mögen?“
„Nein, natürlich nicht, Bernard, aber das ist doch die Schlange vom Paradies?
Das ist sozusagen die Gefahr, Bernard, aber das begreifen die Menschen nicht.
Und die Kirche hält die Menschen zum Narren.
Darum will ich auch mit der Kirche nichts mehr zu tun haben.“
„Natürlich, aber das sind die faulen Äpfel, die gefährlichen.“
Auch Johan, der ab und zu vorbeischaut, räumt ohne Zögern ein, dass die paradiesische Schlange in den Menschen lebt, das sind die Menschen selbst.
Er muss beipflichten, es ist kriechendes und singendes Ungeziefer und das küsst dich.
Das schleimt auch, aber das kann dich hereinlegen.
Rie betrachtet die Persönlichkeiten von ihrer eigenen Welt aus.
Was für Kinder es noch sind, sie sind gerade von der Mutter weggegangen, ganz typisch sind sie, aber die Charaktere sind fein.
Und dann ist es Zeit, zu gehen.
Jeus geht zu einem richtigen Baron, um eine Weile auf das Haus aufzupassen, und danach geht er fort zu Hendrik und Gerritje.
Hier heißt es, Post hereinbringen, Glocke putzen, im Haus hier und da abstauben, davon muss er speien, nein, niemals wird er ein Hausknecht, auch wenn der Mann ihm tausend Gulden geben würde, er nicht, er will in den Raum.
Er geht zu den Jungen, ja, gewiss, all diese Reichen saugen dich aus, er glaubt keinem Menschen mehr.
Sie müssten dort einmal wissen, wo er war.
Gleich um die Ecke lebt Betsy.
Und auch hier hört er: Jeus, ich will dich nicht verlieren, ich werde aus deinem Leben etwas machen, du verdienst es.
Du bist gut zu den Kindern und du bist ehrlich, was machst du, Jeus?
Er geht weg, mein Herr, er vertraut reichen Leuten nun nicht mehr, man wird ja doch nur hereingelegt.
Nein, das ist getötet, mein Herr, sagen Sie es nun selbst, man stößt sich nicht zehnmal an demselben menschlichen Schrank den Kopf, dann wäre man ja wohl dumm.
Nach fünf Wochen kann er aufbrechen.
Hendrik und Gerrit haben es gut und er wird dort Fahrradmann, er muss die Fahrräder der Gäste annehmen, die Teestube läuft sehr gut.
„Hallo, Hendrik, hallo, Gerrit, hier bin ich nun.“
„Schön, Jeus.
Ich bringe dich mal zu unserem Chef“ ...
Da ist der Chef schon.
„So, und das ist nun Jeus?
Was hat deine Mutter für pfiffige Jungs bekommen.
Das muss ich sagen.“
Der Mann blickt Jeus in die Augen und er weiß es.
Hendrik muss ihm alles erzählen.
Sie schlafen oben in einem einzigen Zimmer, er muss, wenn demnächst die Leute kommen, die Pferde annehmen, sich um die Räder kümmern und dieses Geld ist für ihn selbst, mit sieben Gulden pro Woche extra, Essen und Trinken, was will man mehr.
Hendrik ist Koch und Gerrit ist hier Hausknecht.
Und dann muss er mit jemand anderem das Silber pflegen.
„Ist das in Ordnung, Jeus?“
Der Chef kann seinen Namen aussprechen.
„Ja, Chef, ich werde mein Bestes tun.“
Hendrik sagt zu ihm: „Wir haben hier Glück gehabt, Jeus.“
„Wie bist du eigentlich hierher gekommen, Hendrik?“
„Das ist doch logisch, mein Chef ging aus Arnheim fort und der wollte nicht auf mich verzichten.“
„Aber wie bist du dann nach Arnheim gekommen, Hendrik?“
„Ich habe auf eine Anzeige geschrieben und das ist alles.
Dachtest du, dass ich da bei uns in dem Loch vertrocknen wollte?
Teun und Miets werden wohl auch kommen, dort geht man ja an der Trockenheit ein.“
Und so ist es, Crisje, du siehst es selbst, einer nach dem anderen gehen sie in die Stadt, in die Welt hinaus.
Und jetzt kann er anfangen.
Die Saison steht vor der Tür, sie sind schön draußen an der frischen Luft, haben keine Sorgen, sie sind springlebendig, das Glück können sie gar nicht fassen.
Mit Hendrik kann er bestens zurechtkommen, sie verstehen einander.
Gerritje ist seltsam geworden, den kann man nicht durchschauen.
Gerrits Charakter ist seltsam und er hat eine Schwäche für hübsche Sachen und rennt den Mädchen hinterher, für Hendrik heißt er jetzt Schöner Juul.
Man muss Gerritje mal sehen, mit seinen Lackschühchen, Hut und Stock, man lacht sich scheckig, so blöd sieht er aus, bekommt er von Hendrik zu hören, und so ist es!
Und der „Lange“ hat recht bekommen, Crisje ... Gerrit ist und bleibt ein Fremder, ein seltsamer Charakter ist es, heute hat man ihn und morgen hat man ihn verloren.
Trotzdem sind sie einander gefolgt, haben sich in der Stadt getroffen und jetzt werden sie miteinander arbeiten.
Hendrik sagt noch zu ihm:
„Was der will, kann ich nicht verstehen, Jeus.
Der sieht nichts als Röcke.
Wenn er einen Rock sieht, flippt er völlig aus.
Aber der war schon als Kind so versessen auf die Mädchen, oder nicht?“
Jeus hat es schon betrachtet, Hendrik kann hier anstellen, was er will, sie mögen ihn gern, der Koch ist ganz vernarrt in Hendrik und der Chef nicht minder.
Er stellt ihn jemand anderem vor und mit diesem muss er nun zusammenarbeiten, der Mann ist aus dem Osten gekommen.
Koos ist eigentlich der Stallknecht und versorgt die Pferde, sie müssen miteinander teilen, aber bald ist genug Arbeit da.
Auch das ist in Ordnung.
Ist noch etwas anderes?
Nein, fang nur an und halte den Garten sauber.
Crisje bekommt herrliche Briefe von den Jungs.
Wie ist es doch möglich, dass ihre Jungs in ein und demselben Betrieb angestellt sind, bei solch guten Menschen, auch vom Chef hat Crisje bereits einen Brief erhalten.
Der Mann ist ein braver Katholik und das trifft sich, darüber weiß Crisje alles, er wird für die Jungs sorgen, Crisje braucht vor nichts Angst zu haben.
Alles sieht hervorragend aus, es könnte nicht besser sein.
Man lebt hier bei den Nachtigallen, die Vögel wecken einen morgens auf.
Es ist wieder ein Paradies, Crisje, auch jetzt lebt er; die Jungs, mit den Mädchen, hier sind etwa zwanzig beieinander, weil die Stadtmenschen hierher kommen, um sich etwas zu erholen, hier ein wenig Natur genießen wollen, aber darin leben sie Tag und Nacht.
Ist das nun etwas?
Hier hört man Französisch und Deutsch und Englisch, Crisje ... die Jungs können sich hier ganz und gar geben, sie hätten nichts Besseres kriegen können, aber Jeus lernt noch keinen Beruf, denn dies kann jeder.
Aber er denkt; in der Zwischenzeit bekomme ich schon etwas Besseres, er fühlt, Crisje, er ist hier geradezu wie im Urlaub, mit Essen und Trinken und Schlafen frei, was er dafür tun muss, ist nichts, das kann ein zwölfjähriger Junge auch.
Hier kann man denken, Crisje, er lebt in der schönsten Umgebung ... zu Tausenden suchen die Leute dieses Fleckchen auf und dieses Paradies gehört deinen Jungs, es ist nicht zu glauben, aber sie haben es von Unserem Lieben Herrgott empfangen.
Sonntags ist es hier voller Menschen, Crisje, die Den Haager eilen dann aufs Land und das machen viele mit dem Fahrrad, du fühlst es sicher schon, Jeus übernimmt das Fahrrad, dafür geben sie ihm etwas und dieses Geld ist nun für ihn und diesen Koos.
Wenn nun etwas zu reparieren ist, kann er mit mehr rechnen.
Verstehst du, Crisje, dass er es gut bekommt?
Hendrik lernt einen guten Beruf, auch Jeus will einen Beruf erlernen, er versteht sehr gut, dass er jetzt noch in den Tag hineinlebt, aber das kommt bald, Crisje, er ist ja so dumm nicht und noch jung genug, um etwas aus dem Leben zu machen.
Gerritje wird wohl Hausknecht bleiben, er hat nicht so viel Inspiration in sich, den bekommen sie auch nie zu sehen.
Gerrit läuft nebenher, der folgt einem eigenen Weg, Crisje, daran ist nichts zu ändern und das muss Gerritje selbst wissen, sagen Hendrik und Jeus, sie jedoch verstehen einander!
Dies ist im Großen und Ganzen alles, was du wissen musst, hab also vollstes Vertrauen, dass deine Kinder das Gute suchen und von ihrem Herrn und Meister hast du das bereits erfahren.
Aber Jeus hat ein wenig Angst vor der siebzehn Jahre alten Tochter.
Hendrik ist hübsch und dieses Mädchen schaut schon zu den Jungs.
Er hat es gesehen und muss mit Hendrik sprechen.
„Ist das nicht gefährlich, Hendrik, das Getuschel mit dieser Biene?“
„Gefährlich, fragst du, Jeus?
Was ist hier nun gefährlich?
Nichts ist gefährlich, ich weiß doch, was ich tue?
Soll ich denn nichts zu der Biene sagen?“
Er kehrt Hendrik gegenüber noch den Vater heraus.
Das ist mir doch allerhand, stell dir doch mal vor, dass der Chef das sieht.
Aber Hendrik antwortet ihm:
„Darf ich denn nicht mehr mit unserer Miets reden, Jeus?“
„Du machst es nicht mehr, wie.“
„Natürlich nicht, Jeus, mach dir doch keine Sorgen um mich.
Aber auf Gerrit müssen wir aufpassen.
Der ist hier gefährdet.
Er schaut mir zu viel nach den Mädchen und ihm ist nicht zu vertrauen, Jeus.
Und die Rotzgöre aus der Küche, ja, die, der immer die Nase läuft, das hat sie den ganzen Tag lang, tuschelt zu viel mit Gerrit und das werde ich im Auge behalten.
Du auch, Jeus, der darf hier nichts anstellen.
Aber meinetwegen brauchst du nicht besorgt zu sein.“
Sie wachen über Gerritje.
Jeus weiß es, wegen Hendrik braucht er keine Angst zu haben.
Und was ihn betrifft, das hat er soeben bewiesen, aber auch hier steht er wieder vor einer Betsy, schon der dritten, der er in seinem Leben begegnet.
Diese wäscht ab, steht in der Küche und kommt heraus ... machte sich an irgendwas zu schaffen ... und schielt schon, sogar gefährlich, wie ist das doch möglich.
Hat er denn noch nicht bewiesen, Lieber Herrgott, dass er keine Schlangenliebe will.
Warum haltet Ihr ihm wieder einen solchen Apfel unter die Nase?
Sieh, wie das Mädchen schaut, sieh doch, ist es nicht zum Verrücktwerden.
Sieh, wie diese Schweizerin schaut, diese Deutsche, diese Französin, es ist hier wirklich ein Paradies, aber blitzgefährlich, viel schlimmer noch als dort drüben, stellt er bei sich fest, und das ist die Wahrheit!
So gut haben sie es noch nicht gehabt.
Oben sprechen sie flüsternd.
Sie schlafen hier unter den Engeln.
Der Rest geht abends fort, die Hausengel schlafen hier auf dem Dachboden, aber keine vier Meter weiter schläft der Chef und er vertraut den Jungs in allem!
Menschen, die einen Glauben haben, darf man vertrauen und Crisje hat ihm geschrieben, ihre Jungs sind gut, sie haben einen Glauben, wenn der Herr nur dafür sorgt, dass sie in die Kirche gehen.
Und das geschieht auch, sonntags gehen sie in die erste Messe, aber das müssen sie selbst wissen, sie haben nicht immer Zeit dafür, die Arbeit fordert alles.
Die Jungs zerreißen sich für den Chef, Crisje, aber daneben – es ist nur eine Papierwand, die das Engelszimmer versperrt hat – träumen Kinder Unseres Lieben Herrgottes.
Gerritje denkt schon darüber nach, wie er dort hindurchkriechen kann, aber es gelingt ihm nicht.
Er versucht, dies zu tun, indem er Löcher hineinbohrt, aber das hat Hendrik spitzgekriegt.
Ja, woran Gerritje nicht alles denkt, Crisje.
Wenn das Licht aus ist, will Gerritje durch die Löcher schauen.
Und dann sieht er das Paradies Unseres Lieben Herrgottes, er verplapperte sich jetzt selbst und nun hatte Hendrik ihn am Wickel.
Gerritje stand oben auf einem Stuhl und stach seine Löcher in die feste Tapete, für heute Abend, fand er.
Jetzt ist das wieder verhindert worden, Crisje, aber er erfindet immer etwas anderes, er will zu den Engeln sehen und das ist das Gefährliche.
Jeus harkt den Garten sauber, der Chef sieht es und hält ein Schwätzchen.
„Geht es gut, Jeus?“
„Ja, Chef, es geht bestens.“
„Bist du zufrieden?“
„Ja, Chef, natürlich, und ich werde mein Bestes tun.“
„Und geht es mit dem Verdienst, Jeus?“
„Ja, Chef, ich habe nichts zu klagen.“
„Aber sparst du etwas, Jeus?“
„Auch das, Chef.
Und ich sorge auch für Crisje.“
„Das ist schön, Jeus.
Du darfst deine Mutter nicht vergessen.
Du hast eine gute Mutter.“
„Das wissen wir, Chef.
Crisje ist ein Engel.“
„Wenn du nur dafür sorgst, dass du etwas für später sparst.
Im Winter ist hier bei uns nicht so viel los.“
„Ich werde dafür sorgen, Chef.“
Ja, es geht gut, es könnte nicht besser sein.
Hendrik kocht lecker und hat schon viel gelernt.
Er weiß es auch, hier sieht man hochgestellte Persönlichkeiten.
Was er ist, taugt nichts, auch wenn er sein Geld verdient.
Bernard kann ihm jetzt drei schöne Anzüge machen, aber er bleibt nichts.
Die Kellnerinnen fühlen sich wichtig, sie stehen wieder über den Dienstmädchen, und so klettert ein Mensch höher und höher.
Als er etwas Zeit hat, um mit Hendrik in der Küche zu reden, wird ihm klar, dass Hendrik ein Ass im Kochen ist.
Der Chef will für kein Geld der Welt auf ihn verzichten.
Gerritje hätte gern Hendriks Mütze auf seinem Kopf, auch das bekannte Kochhalstüchlein, und was er so gern gewollt hätte, besitzt Hendrik.
Er versteht es, er hätte es anders machen müssen.
Hendrik fing direkt als Kochlehrling an, er hat es falsch gemacht.
Koste einmal Hendriks Suppe.
Wie heißt diese Suppe?
Louis-Dalé, das heißt auf Holländisch Louietje van Dalen.
Eine Suppe à la Deut Messing ... und heißt hier, von Hendrik selbst erfunden ... Deutmésámá ... das ist Französisch, er macht daraus, was er davon denkt, fühlt Jeus, und das Verrückteste ist jetzt, der Chef sagt, es seien Erfindungen, Hendrik ist ein geborenes Genie für die Küche.
Hendrik lässt ihn seinen Pudding kosten, riesig ist der.
Dieser heißt Poepéla ... erhalten von dem Namen ... Gerritje Poep aus der eigenen Gegend, aber die Leute bestellen immer seinen Poepéla-Pudding ... eigene Handelsmarke aus unserer Gegend.
Hendrik arbeitet mit eigenen Schöpfungen.
Aber er braut alles durch alten Klaren und Cognac ... auch darin wieder etwas anderes und die Menschen schmecken nur den Geschmack, die eigentliche Suppe ist nur Nebensache.
„Willst du meine Suppe mal kosten, Jeus?“
„Gern, Hendrik, hast du heute leckere Suppe?“
Hendrik lässt ihn seine Suppe kosten.
Aber kurz danach, als er daran etwas verändert hat, kostet Jeus wieder.
„Mein Himmel, Hendrik, wie köstlich schmeckt das, und wie heißt diese Suppe?“
„Labuhá de Bary ... „ hört er.
„Ist das Französisch, Hendrik?
Wo hast du das alles so schnell gelernt?“
„Hier in der Küche, Jeus, kannst du alles Mögliche lernen ...“ kommt da und das stimmt, Jeus, der Chef bringt ihm alles Mögliche bei.
Hier hast du wieder etwas anderes.
Dies ist, wie Hendrik es sagt, ein Vildelaquá ... eine Art Pudding mit Strohhalm, verteufelt lecker, aber das bedeutet auf Holländisch ... macht kehrt ... aber die Leute machen das nicht, sie finden seinen Vildelaquá sehr wohlschmeckend.
Und auf diese Art hat Hendrik vielen Erfindungen das Leben gegeben, von denen der Chef will, dass er sie schriftlich festhält, aber das wird von Hendrik abgelehnt, weil er nach fünf Minuten selbst nichts mehr darüber weiß.
Trotzdem hat dieser Junge von Crisje das Gefühl, etwas Schönes und Gutes zustande zu bringen, der schafft es im Leben, seinetwegen braucht Crisje sich nicht aufzuregen.
„Wie schmeckt meine Suppe, Jeus?
Wie schmeckt mein Pudding?
Das hättest du dir nicht vorstellen können, wie?
Aber ich bin, wie Vater war, ich kann denken, und das kannst du auch, aber unser Gerrit hat davon nichts.“
Hendrik, fühlt Jeus, mixt seine Suppen und bei Hendrik ist sein früherer Chef nur ein Dummkopf.
Wahrlich, Crisje, das musst du sehen und erleben.
Es läuft hier bestens.
Die Monate vergehen wie im Fluge, sie verdienen gutes Geld, Jeus hat sich beste Kleider angeschafft, Bernard ist gucken gekommen, und an einem freien Tag, Crisje, hat er sich, mit Bernard, aus der Jacke helfen lassen, sie haben sich einmal so richtig etwas gegönnt, was einem schwer arbeitenden Menschen zusteht.
Und warum soll er alles sparen?
Er legt zwar noch etwas zurück, Crisje, aber ja, richtig für die Zukunft denken, das macht er auch nicht.
Des ungeachtet geht das Leben weiter, der Sommer vergeht und das Paradies wird hier dunkel, alles Mögliche wird getuschelt, sie bekommen die verrücktesten Dinge zu hören.
Hendrik sagt:
„Da ist etwas, Jeus.
Der Chef hat Sorgen.
Die Tochter sagt, dass unser Glück hier womöglich mal ein Ende haben kann.“
„Das ist doch nicht wahr, Hendrik?“
„Ja, man hat den Chef drangekriegt.
Um Tausende hat man ihn betrogen.
Und das ist schlimm, dadurch geht unser guter Chef zugrunde.“
Sieben herrliche Monate gingen vorbei.
Und dann fällt die Klappe, Sorgen für den Chef und für sie alle, der Laden wird geschlossen.
Aber der Chef will sie nicht missen, die Jungs gehen mit ihm mit, bis er einen neuen Betrieb hat.
Alle Leute werden entlassen, sie, Crisje; deine Jungs gehen mit nach Rotterdam und das will doch wohl etwas sagen.
Hierdurch haben die Jungs gezeigt, dass sie beliebt sind, dass sie ihre Arbeit gut gemacht haben, denn der Rest wurde entlassen.
Weiß Casje, was da geschieht?
Jeus hat keine Sekunde mehr an seinen Casje gedacht, so lange nicht, wie er von zu Hause fort ist, den gibt es weder für ihn, noch für seinen Schlaf, für nichts.
Und das hat Casje zu akzeptieren!
Wir wissen es, die Jugend muss in ihm sterben, aber was nun?
In Rotterdam essen sie Salat mit Hummer, sie dürfen auf die andere, die nächste Szene warten, aber das kostet Geld, das dauert zu lange, Bernard.
Ich will etwas machen.
Wenn ich hier noch länger bleibe, bin ich mein letztes Geld los und was dann, Bernard?“
Sie überlegen hin und her.
Hendrik muss schon zum Militärdienst, Gerrit sucht etwas anderes, der Chef kommt nicht zu einem anderen Geschäft, Crisjes Jungs langweilen sich zu Tode und Langeweile ist weder gut für die Seele, noch für Geist und Persönlichkeit.
Wenn der Chef nicht handeln kann, dann werden sie es selbst tun.
Jeus weiß es schon, er geht fort, er kehrt zu Bernard zurück.
In Den Haag will er etwas anderes machen, aber was?
Folgt Casje diesem Leben noch immer?
Was wollen die Himmel mit diesem Kind anfangen, um Gottes Willen, sage es mir?
Jeus ist fast zweiundzwanzig.
Er kann nichts, aber er denkt, Tag und Nacht, immer weiter, und er weiß nicht, was wird!
Was er weiß, ist, ich gehe zu Bernard, dort muss etwas geschehen.
Und wiederum fühlt er innerlich: Geh doch, geh zu Johan und Bernard, Jeus!
Das ist alles!
Crisje, mehr ist nicht dabei.
Er muss dort weg, sonst hat er keinen Cent mehr.
Sie sind bereits pleite, fast alles ist aufgebraucht, jetzt heißt es sparsam sein, jeder Bissen kostet Geld.
Jetzt überfällt ihn der Schmerz, er schaut zu Bernard und Johan auf.
Sie haben eine Existenz, er nicht!
Auf Wiedersehen, Rotterdam!
Danke für alles!
„Hallo, Bernard?“
„Was ist los?“
„Ich konnte dort nicht länger warten.
Der Chef bekam nichts anderes.
Kann ich hier solange schlafen?“
„Was nun, Jeus?“
„Das weiß ich noch nicht, Bernard, aber das wird schon kommen."
Es ist still in dem kleinen Zimmer oben.
Bernard schläft, er denkt.
In seinem Schlaf bekommt er Visionen, er erlebt diese Dinge bewusst, morgen früh weiß er es; nicht alles, aber der erste Schritt ist nun in ihm zum Bewusstsein gekommen.
Mehr ist nicht nötig, das ist alles, Jeus!
Und das ist nun da!
Und jetzt weiter!