Wetten, dass ich in fünf Minuten eine Fahrt habe?

Der „Mensch“ dieser Erde kennt sich selbst nicht!
Das wissen wir, das weiß jeder, weil er sein Leben nicht überschaut, auch, weil er wie eine wilde Ente das Leben erleben will, nur nach stofflichem Glück schaut und die Tiefe und bisweilen die Schwierigkeiten davon nicht kennt, dafür jedoch alles im Stich lässt, Frau und Kinder, dafür geht er über Leichen!
Aber so ist Jeus von Mutter Crisje nicht!
Was da geschehen sollte, war für sein Leben weder offen noch bewusst, aber das wurde vom „Astralen Ich“ gesehen und das wusste alles, das wusste genau, was geschehen würde, wenn Jeus nicht vor diesem Reichtum beschützt worden wäre, wären andere Dinge geschehen und vielleicht hätte er auch jenes Engelchen glücklich machen wollen.
Warum auch nicht, Liebe ist schließlich Liebe und wenn man es auf dieser miesen Welt gut, schrecklich gut haben kann, warum sollte man das dann nicht tun, nicht annehmen?
Dann wäre man doch blöd, wenn man es nicht täte, dann ist man in den Augen vieler Menschen verrückt, glaub es, das kann kein Mensch verstehen!
Und doch, alles wird wieder einfach, wenn man das Wahrhaftige annehmen will, sehen will, und dann steht man vor dem Gott allen Lebens, vor „Christus“ ... aber vor allem vor der eigenen reichen Vergangenheit, den eigenen karmischen Gesetzen, die wollen und wissen, wofür man jetzt auf der Erde lebt!
Und Jeus von Mutter Crisje ist für etwas auf diese Erde gekommen, nicht, um die reiche Liebe zu erleben, sondern um bald zu dienen.
Ach, armer Jeus, bald stehst du wieder vor einem solchen Problem und musst beweisen, wieder beweisen, wer du bist und was du willst!
Hand aufs Herz, Crisje, der Satan stellt ihn schrecklich vor diese Gesetze, er muss immer wieder sagen, zu dem Leben dann: Satan, geh hinter mir!
Und davor ziehen Millionen Engel ihren Hut?
Nein, Crisje, viel mehr tun sie, sie verneigen sich vor unserem Jeus!
Sie lüften ihre Schleier und verneigen sich!
Weil unser Jeus ein Prinz des Göttlichen Raumes wird und davor haben sie tiefe Ehrfurcht!
Ob Jeus bald, wenn er alles weiß, auf Casje böse sein wird, weil er ihm diese Liebe genommen hat, glaube ich nicht.
Wenn er alles weiß, dann wird er sagen und zwar aus dem Grunde seines Herzens, „Danke, auch wenn sie lieb und ich reich gewesen wäre, gib mir nur, dies, von Unserem Lieben Herrgott, denn dies ist ewig während!“
Jeus steht ab ein Uhr auf dem Platz, dem Plein, und wartet auf seine Fracht, auch die anderen beiden Fahrer meckern, weil es so lange dauert, bis die Leute zu ihnen kommen; dieser Tag ist so richtig mau, fühlt Jeus, heute ist es wirklich mies, trübselig ist es.
Er wohnt wieder bei Johan und spart, um bald zu heiraten, noch hat er nicht genug.
Ja, sicher, Crisje, er hätte bereits heiraten können, aber ja, der Mensch will doch auch mal ausgehen?
Und das kostet Geld.
Mit der Wienerin hat er es eben erlebt.
So viel wie möglich ins Theater „Scala“ oder in die Oper, sie haben in den drei Monaten, die die Saison andauerte, nicht viel voneinander gehabt.
Aber, er spart jetzt wirklich, weil dieses Kostgänger-Getue ihm nicht gefällt.
Die Wienerin hat ihr Geld verdient, auch sie spart und weiß es: Jeus ist es.
Die Familie wollte es erst nicht haben, sie hätte zu Hause durchaus einen Jungen kriegen können, aber die Wienerin kehrte nach ihrem Urlaub in Wien zu ihm zurück, sie ist ganz versessen auf ihren Jeus.
Jeus steht in der Mitte und sie laden vorn beginnend ein.
Er kann hier also nicht weg, das gäbe Streit, der Vorderste steht länger hier als er.
Aber, er sieht etwas und diese Menschen brauchen einen Wagen.
Sie sitzen bei Saur und essen schmackhaften Fisch, es sind zwei Damen und ein Herr.
Er weiß, wo sie hinmüssen und er will diese Leute haben, er will hier weg.
Aber was werden die Jungs sagen?
Dann macht er sich verhasst und das darf nicht sein.
Die Hellsichtigkeit wirkt prachtvoll.
Warte einen Moment, das machen wir so.
Und nun hören die beiden Jungs:
„Wetten, dass ich in fünf Minuten eine Fahrt habe?“
Sie lachen ihn aus.
Das müssen sie wissen, denkt Jeus, aber jetzt musst du mal eben zuhören.
„Wenn ich binnen fünf Minuten eine Fracht habe, das glaubt ihr nicht, wie, nein, aber ich sage es euch, es geschieht; wetten wir um einen Gulden, um einen echten Gulden?“
Ja, das machen sie, denn er ist seinen Gulden natürlich los.
Topp, in fünf Minuten darf er ihnen den Gulden geben.
Aber, da kommen seine Leute schon.
Gerade um die Weiße ... (die „Witte Society“ (Weiße Gesellschaft) in Den Haag) das sind sie.
Er lässt seinen Wagen an, seine Hand geht in den Raum, aber dadurch, dass er für die Jungs Quatsch macht, durchschauen sie das nicht, er hat sie mit dem Rücken zu den Leuten postiert, bringt sie kurz zum Lachen, und als nun die Leute anspaziert kommen, sagt er zu den Fahrern:
„Hier sind meine Leute schon.
Geht einen Moment zur Seite.
Sie müssen nach Rijswijk und das liegt genau in meiner Gegend.
Steigen Sie nur ein, meine Damen.“
Die beiden Kollegen fallen fast um vor Schreck.
Der Mann fragt: „Ja, Fahrer, wir müssen nach Rijswijk, aber woher haben Sie das, das können Sie doch nicht wissen?“
„Ich weiß es, mein Herr.“
Zu den Jungs kommt von Jeus: „Behaltet euren Gulden ruhig, ich gehe schon.“
Was ist das für ein Typ, dieser Joost?
Sie verstehen es nicht, aber, Parapsychologe, wie denken Sie über diese Hellsichtigkeit?
Sagt es Ihnen nichts?
Und dies hat Jeus nicht aus sich selbst, nun bekam er es von Casje.
Casje kann schließlich Geld im Wald finden und findet alles, auch wenn es auf der Erde vollkommen finster ist.
Casje findet eine Nadel im Meer wieder, wenn du es wissen willst, und das kannst du auch akzeptieren.
Die Jungs auf der Straße kennen dieses Leben nicht.
Völlig verrückt ist dieses Leben, aber wie eine Sonne so fröhlich, so aufgeweckt auch; Jeus bringt einen zum Lachen.
Der Herr sagt zu Jeus:
„Was machen Sie in diesem schäbigen Unternehmen, Fahrer, du taugst für etwas ganz anderes.
Sage mir einmal, woher wusstest du, dass wir nach Rijswijk fahren würden?“
„Ja, was soll ich Ihnen sagen, mein Herr.
Ich bin ein Hellseher, wenn Sie es wissen wollen.
Ich sah Sie dort sitzen und Sie erzählten mir selbst, dass Sie einen Wagen brauchten und das ist alles.
Mehr ist nicht dabei.“
Er hat bei den Damen schon einen Stein im Brett.
Natürlich, meine Dame, dies ist ein Kerl, dies ist etwas ganz anderes als das, was du an deinem Arm hängen hast.
Aber, deiner hat Geld, dieser ist nur ein hundsgewöhnlicher Fahrer.
Aber, wenn du eine Liebe des Raumes erleben willst, dann ist Jeus dein Mann, er hat jedoch sein Mädchen schon, bald wird er selbst heiraten!
Wieder steht Jeus auf dem Plein, er fährt immer dorthin, das Viertel Voorhout ist das.
Die Fahrerei zum Bahnhof und das Betteln um eine Fahrt, davon könnte er speien.
Darum fährt er in das gediegene Viertel Voorhout.
Wenn er zum Royal kommt, um eine Fracht abzuholen, dann könnte er diesen Leuten etwas erzählen.
Ja, mein Herr, Ober, Portier, ich habe Millionen abgelehnt.
Ich bin dieser Fahrer, über den sie jetzt noch in Den Haag tratschen, aber das glaubt kein Mensch, noch nicht mal die Wienerin glaubt es.
Wie kann man das nun glauben?
Er hat mit der Wienerin nicht mal darüber gesprochen, das hebt er für später auf, wenn er verheiratet ist, dann wird er ihr eines Tages erzählen, wie viel er bereits für sie geopfert hat und dann weiß sie mit einem Mal, wie sehr er ihr Leben liebt!
Stimmt es oder nicht, das hat doch wohl etwas zu sagen, man könnte ein prächtiges Theaterstück daraus machen oder einen opulenten Film, Jeus hat seine Prinzessin getroffen, aber er hat ihr Schloss nicht gewollt.
Sagt es dir nichts?
Im Hauptbahnhof sitzen nun seine Leute und wieder hat das Leben ihn heute auf dem Plein am Wickel, es dauerte lange.
Er steht ganz hinten.
Nun will er weg, er will fort, koste es, was es wolle.
Jetzt kehrt er zu seiner Jugend zurück.
Er wird dem Herrn und der Dame in die Augen sehen und sie dann zu seinem Wagen ziehen.
Nun aufpassen, auf den Mann an erster Stelle, denn das ist ein großer Lump.
Wäre das nicht so, hätte er es sich nicht in den Kopf gesetzt, aber weil es ein Lump ist, macht er es ruhig!
Sofort kommen sie.
Ja, da sind sie schon.
Der erste Fahrer öffnet schon seine Tür, und er ist es?
Ja, sicher???
Jeus steht neben seinem Wagen.
Er schaut die Leute an.
Der Mann ist schon beim ersten Wagen, trödelt jedoch, dieser Mann ist unsicher.
Die Frau folgt ihm, der Mann geht weiter.
Der Fahrer des ersten Wagens denkt, der Kerl spinnt.
Aber das ist schon richtig so, denkt Jeus.
Langsam, aber sicher schlendert jenes Leben zu seinem Wagen und steigt ein.
Nach Scheveningen, Fahrer.
Das ist ja seltsam, hört er die Dame sagen, warum hast du nicht diesen ersten Wagen genommen?
Darauf bekommen die Leute nie eine Antwort.
Jeus war es.
Er zog sie in seinen Wagen.
Jeden Tag hat er etwas, ab und zu will Casje ein wenig auf sein Leben einwirken, dies ist notwendig für bald.
Jeus steht in Voorhout und auch jetzt dauert es wieder zu lange.
Er sieht plötzlich etwas.
Auf der Koninginnegracht, also weit weg in der Nähe der Javastraat, steht ein Mann, und der muss zur Bahn.
Vor ihm stehen zehn Wagen, er fährt aus der Reihe heraus und diesen Mann holen.
Oh ja, sind Sie frei, Fahrer?
Er erzählt diesem Mann nicht mal, dass er seinetwegen kommt, es ist alles ganz und gar einfach, es ist Tagwerk und sieht aus wie Grünkohl mit Speck, aber ob er ein Wunder ist?
Was ist ein Wunder?
Und was kann man mit Hellsichtigkeit verdienen?
Nichts?
Ja, doch, Jeus, du könntest Geld wie Heu verdienen, wenn du deine Hellsichtigkeit in einer Show zeigen wolltest, du würdest weltberühmt.
Aber das will Casje nicht.
Mehr Menschen werden ihm sagen, er könne durch sein mächtig schönes Gefühl und seine Hellsichtigkeit Geld wie Heu verdienen, aber, warum nur denken die Menschen immer an viel Geld verdienen?
Er würde nie sein schönes Gefühlsleben für diese Scharlatanerie verwenden, er will diesen Sensationsmenschen nicht dienen, für ihn gehört dies ihm selbst, er ist nicht käuflich, Welt!
Nicht alle Tage erlebt er etwas Besonderes, nur ab und zu.
Aber ... Jeus, fühlst du nicht, was geschehen wird?
Auch Hendrik schläft bei Johan.
Es ist Sonntagmorgen.
Jeus und Bernard singen ihre Arien ... sie haben es gut, die Jungs von Mutter Crisje.
Jeus und Hendrik müssen arbeiten.
Plötzlich klingelt es.
Am Sonntag?
Wer kann das sein?
Jeus rasiert sich, aber geht zur Treppe und zieht an der Leine.
Was ist das?
Mein Gott, das ist doch nicht möglich?
Irma ist es.
Er sieht ihr in die Augen, sie weint schon.
Er ruft Hendrik und sagt: „Geh du mal zu dieser Dame, Hendrik.
Ich habe keine Zeit.“
Die Jungs sagen ihm nun, dass er nicht so hart sein darf.
Die Gräfin sah verglichen mit Irma wie eine Gouvernante aus, weiß er, so elegant ist Irma.
Er pfeift darauf, er lässt sie dort stehen und heulen, aber Hendrik ist bereit und er kann mit ihr reden, Jeus redet nicht mit ihr, nicht für Tausende, nicht wegen ihrer Heulerei, lass sie ruhig heulen!
Soll sie sich doch ihr Herz zerreißen durch das Heulen, schickt er zu Irma.
Nein, verflucht noch mal, nein, ich rede mit dieser Person nicht!
Wie hart er ist.
Wie kann das sein, aber hat es Irma eben erwischt?
Sie ist bei Crisje gewesen und dort hörte sie, dass es Jeus gut gehe.
Natürlich, ihre Eltern haben ihr alles gegeben, um Jeus zu holen.
Dann wird sie Jeus besuchen.
Crisje hat ihr gesagt, dass Jeus ein gutes Mädchen hat, aber das kümmert sie nicht, sie will Jeus haben!
Wie lange hat Jeus ein Mädchen?
Sie hat ein Recht auf Jeus.
Crisje kann nicht dagegen an.
Irma geht nach Den Haag, Crisje weiß es, sie bekommt Jeus nie mehr, auch wenn sie den Besitz der ganzen Welt in ihrer Tasche hätte.
Hendrik geht mit Irma und kommt ihm später in Voorhout erzählen, was sie gesagt hat.
„Mein Gott, wie hart du bist“, sagt Hendrik, „du kannst einen Menschen doch nicht kaputt machen?“
Aber macht er Irma kaputt?
Sie ist jetzt zu Crisje zurück.
Mutter soll ihr helfen.
„Sie will dich wiederhaben“, sagt Hendrik und Jeus sagt, „das soll sie dann mal versuchen.“
Wo ist Casje?
Wieder steht Casje Irma gegenüber und Jeus vor jenem Leben, aber er weigert sich, sie zu empfangen, kein Wort bekommt sie von ihm.
Zurück zu Crisje, aber auch das hilft ihr nicht!
Jeus macht weiter, er fährt und verdient sein Geld, ist sparsam und eilt hin und wieder zu seiner Wienerin, ist versessen nach diesem Leben und so treu, wie ein Hund es nicht sein kann.
Manchmal lässt er seinen Wagen stehen, dort im Viertel Voorhout, um kurz ihr Gesicht zu sehen.
Manchmal fährt er für sein eigenes Geld, denn er darf nicht so viele Leerkilometer machen und dann bekommt sein Chef sein Geld von ihm, nur, um seinen Schatz kurz zu sehen, und dann wieder weiter.
Die Frau, bei der die Wienerin angestellt ist, sagt: „So einen Jungen darfst du wohl schätzen, so etwas habe ich noch nicht erlebt.“
Richtig, gnädige Frau, Jeus hat eine Gräfin für deine Küchenfee sausen lassen, stehen lassen, er liebt dieses Leben und hat es wahrhaftig bewusst lieb!
Wenige Jungen können ihr Mädchen so lieb haben, wie Jeus es kann, weil ein Universum in ihm lebt, und das alles bekommt seine Wienerin.
Irma hat ihre erste Tracht Prügel jedoch bereits abbekommen.
Und es kommt mehr, der Raum hat Jeus‘ Vorhersage noch nicht vergessen.
Jeus selbst denkt nicht mehr an seine Vorhersagen, das ist schon so lange her, das von gestern ist schon aus ihm weg.
Ach, was hat man davon?
Kann man davon essen und trinken?
Kann man dadurch einen eigenen Hausstand gründen?
Nein, sag es nun selbst, kann man ein Schlafzimmer, ein Vorzimmer, die Küchenutensilien davon kaufen?
Dass ich nicht lache, hau doch ab, die „Drudel“!
Drei Monate später, Jeus steht wieder auf dem Plein und bekommt eine Fahrt zum Bahnhof „Hollands Spoor“.
Er fühlt nicht, dass etwas über seinem Kopf hängt, nein, er eilt mit seinem Mann im Wagen fort, der Mann hat es eilig.
Und dann zurück nach Voorhout.
Als er jetzt wieder auf den Plein kommt, fangen die anderen Jungen dort, als sie ihn sehen, an zu schreien.
Er schaut zu den Jungs und fragt sich, was sie wohl wollen.
Sie zeigen zur anderen Straßenseite.
Er sieht dort eine Dame gehen, er weiß nicht, dass diese Dame ihn haben will, er denkt, hab ich ein Glück, ich habe eine neue Fracht.
Die Dame hat ihren großen, prachtvollen Hut schief über den Kopf gezogen und er hört „Hollands Spoor“ in fließendem Holländisch.
Er hat ihr seinen Rücken zugewandt, als er diesen Befehl hört, die Seele steigt ein und er traut sich natürlich nicht, sich umzusehen, denn dafür ist zu viel los auf der Straße.
Aber, Jeus, in deinem Wagen sitzt Irma, was wirst du jetzt gleich tun?
Casje?
„Was machst du?
Er eilt zum Bahnhof, springt aus seinem Wagen und starrt in Irmas Antlitz.
Verflucht noch mal, Luder, das du bist, lass mich doch in Ruhe.
Er ergreift ihren kleinen Koffer und schleudert das Ding in den Eingang, der Koffer geht dabei auf und ihr ganzer Klimbim, Nachthemd, Zahnputzsachen, Nagelschere und so weiter liegen dort am Boden verteilt.
Ein Polizist stürzt schon auf ihn zu und fragt Irma:
„Wurden Sie angerempelt, meine Dame?“
Jeus schaut und wartet ab, er ist neugierig, was sie zu sagen hat.
„Nein“ ... kommt da ... „ich trat selbst gegen meinen Koffer, der Fahrer hat nichts damit zu tun.“
Das lass dir aber auch geraten sein, denkt Jeus, aber das braucht sie nicht zu wissen, sie durfte seinetwegen daraus machen, was sie wollte.
Der Polizist fragt:
„Müssen Sie noch weiter, meine Dame?“
„Ja, Herr Wachtmeister, ich muss eigentlich zum Bahnhof „Staatsspoor“.“
„Los, Joost, fahren.“
Der Polizist kennt ihn.
Er sitzt schon am Steuer und sie fährt fort.
Jeus denkt, die hat‘s erwischt.
Das kann durchaus mal gefährlich werden.
Was soll er machen?
Wenn die ihren Willen nicht bekommt, schießt sie ihm womöglich eine Kugel durch den Kopf, die ist zu allem imstande.
Nun, er lächelt ihr ein wenig zu.
Sie lacht schon, hat sie noch eine Chance?
Nach fünf Minuten ist er am Bahnhof „Staatsspoor“ angekommen und hält.
Jetzt geht das Gebettel los.
„Gib mir ein paar Stunden, um mit dir zu reden, Jeus.“
„Nein, ich habe keine Zeit, ich muss arbeiten.“
„Aber ich bezahle alles, Jeus.“
„Ich will nichts an dir verdienen.“
„Liebst du mich noch, Jeus?“
„Nein, ich kann dich nicht mehr sehen.
Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.
Warum lässt du mich nicht in Ruhe?
Hast du vielleicht deine Schläge bekommen, hast du nun verstanden, worum es geht?“
„Ich kann ohne dich nicht leben, Jeus.“
„Ich schon, ich will dich nicht mehr sehen.“
„Ich gehe zu deinem Mädchen, Jeus, ich erzähle ihr alles und sie wird mir glauben.
Ich bin deine Liebe.“
„Wenn du das tust, bringe ich dich um.
Ich gehe dann zuerst zu meinem Mädchen.
Übrigens, ich habe ihr erzählt, wie du bist.
Sie will mit deinem schmutzigen Getue nichts zu tun haben, und wenn mein Mädchen sagen würde: Ja, dann nimm eben sie, dann will ich dich immer noch nicht!“
Mein Gott, denkt er, sollte sie etwa auch noch imstande sein, seine Wienerin zu verderben, das muss diese gute Seele nicht wissen.
Kann er etwas daran ändern, dass sein erstes Mädchen ihn so geschlagen und betrogen hat?
Hat er daran vielleicht auch noch Schuld?
Sie ist eine Teufelin!
Wie sie auch redet, er lehnt alles ab.
„Fahre dann mit mir zu deinem Chef, Jeus, dann werde ich diesen Mann für zehn Wochen bezahlen, aber dann gehen wir kurz zu Mutter.“
„Mein Chef will dein schmutziges Drecksgeld nicht.
Und ich gehe keinen Schritt mit dir weiter, wenn du es wissen willst, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.“
Irma bettelt weiter, aber er ist nicht erreichbar.
„Dann gehe ich zu Mutter“, sagt sie, worauf er sagt:
„Ja, mach das, Mutter wird dir bestimmt helfen“ ...
Jeus denkt, dann bin ich dich los.
Sie sagt schon wieder zu ihm:
„Willst du mir denn nicht eine einzige Stunde geben, Jeus, um mit dir sprechen zu dürfen.
Mein Gott, ist das denn zu viel?“
„Lass Gott aus dem Spiel, der hört dich sowieso nicht.“
„Jeus, wie hart du bist.“
„Ich bin nicht hart, sondern du hast mein Herz getötet.
Ich will dich nicht mehr sehen.“
„Jeus, sei nicht so hart, ich setze meinem Leben ein Ende.“
„Das musst du wissen.“
„Jeus, oh, Jeus ... hast du denn kein Herz mehr?“
„Doch, doch, aber für dich nicht!“
„Jeus ..., aber Jeus?
Hier, nimm dann tausend Gulden von mir an, dann habe ich das Gefühl, dass ich etwas wiedergutgemacht habe, Jeus.“
„Nein, ich will dein Geld nicht!
Um keinen Preis will ich dich!
Ich will dein dreckiges Geld nicht haben.
Auch wenn ich ein Landstreicher wäre, selbst dann will ich dich nicht.
Auch wenn ich sterben müsste, selbst dann will ich dein Blut nicht, wenn du mich retten könntest.
Hau ab!“
„Jeus, wie hart du bist, was ist nur mit dir geschehen?“
„Mit mir nichts, aber mit dir ist etwas geschehen, du hast angefangen, zu begreifen, was du verloren hast.
Stimmt‘s nicht?“
„Kann ich das denn nicht wiedergutmachen, Jeus?“
„Nein, das geht nicht.
Ich bin wirklich nicht böse auf dich, Irma“ ... aber jenes Nicht, fühlt er innerlich, zum ersten Mal spricht er ihren Namen aus.
Sie denkt, noch ein wenig durchhalten und dann kommt der Rest, aber schnell gibt er ihr zu verstehen, dass er tot und taubstumm für ihr hübsches Gesichtchen ist und völlig blind, er sieht sie nicht einmal.
Aber, denkt er doch, was ist sie schön, die Gräfin war nur ein Küchenmädchen gegen Irma, aber sie kommt doch wiederum nicht gegen seine Wienerin an!
„So gib mir doch diesen Abend, Jeus, dann gehen wir irgendwohin und ich bezahle alles.“
Nein heißt es, und es bleibt nein!
Endlich gibt sie es auf, dann wird Crisje ihr wohl helfen.
Willst du dann eben meinen Koffer dort abstellen, Jeus?
Er macht es, er stellt das Ding beim Eingang hin, aber zugleich will sie ihm um den Hals fallen.
Jeus rechnet damit, er traut ihr nicht über den Weg und stößt sie von sich.
Irma fällt zu Boden, ihre Nase blutet und sie hat ein paar Schrammen in ihrem hübschen Gesicht.
Er weg!
Sie ihm hinterher, als er beim Wagen ist, hält sie seine Regenjacke fest, sodass das Ding bis zu seinem Hals aufgeht.
Sogleich ist ein Gepäckträger hinzugekommen und fragt die Dame:
„Hat dieser Fahrer Sie angerempelt, meine Dame?“
„Nein, ich bin ausgerutscht.“
Verrückt ist es, sah dieser Mann nicht, dass dieser Fahrer die Dame von sich stieß oder sie angriff?
„Zum Teufel dann, wenn du keine Hilfe willst“, fühlt Jeus, von diesem Leben ausgehend, und lächelt.
Inzwischen lässt er seinen Wagen an, er setzt sich ruhig ans Steuer, er sitzt schon, sie fleht noch, aber ... plötzlich gibt er Gas und ist verschwunden.
So, das ist vorbei, die sehe ich nie wieder.
Irma reist ab, sie geht zu Crisje, sie weint sich im Zug vollkommen leer.
Verweint steht sie vor Crisje.
Was nun?
Crisje gibt ihr all ihre Liebe, sagt jedoch: „Jeus bekommst du nie mehr, den hast du verloren, als ich es dir vor Jahren sagte, hast du mich und ihn ausgelacht.
Nun siehst du Jeus.“
Vier Tage bleibt Irma bei Crisje, Tag und Nacht fleht sie, ihr zu helfen, Crisje kann nichts für sie tun.
„Dann sterbe ich“, sagt sie zu Crisje.
„Ich kann ohne Jeus nicht leben.“
„Das verstehe ich“, bekommt sie von Crisje zu hören, aber weder sie noch Jeus können ihr helfen.
„Ich will für Jeus sterben.
Ich will alles für ihn tun, Moeder, Mutter, hilf mir doch, hilf mir, dass ich Jeus zurückbekomme.“
Endlich ist es ihr klar und sie fährt nach Deutschland.
Crisje denkt, die kommt schon drüber weg.
Aber das ist nicht wahr, Crisje, jetzt wird geschehen, was Jeus ihr vorhergesagt hat, sie stirbt vor Kummer, wegen ihrer Liebe, sie kann ohne Jeus tatsächlich nicht mehr leben.
Schade?
Ja, aber das hätte sie vor Jahren wissen müssen.
Jetzt ist es so weit.
Jeus heiratet, vier Wochen später haben sie die große Entscheidung getroffen.
Mal angenommen, denkt er, dass so ein Luder noch mal kommt.
Er will seine Wienerin für kein Geld und keine tausend Irmas verlieren.
Jedoch, als er von ihr wegfuhr, in Voorhout alles überdachte, fragte er sich, ob er ihr nicht eine Stunde zum Reden hätte geben sollen, es ist ja das Mindeste, was er ihr geben konnte.
Aber nein, nichts soll sie haben, warum soll er stinkende Wunden machen?
Hier musste das Messer hinein, direkt durch ihr Herz, dann lernt sie wenigstens etwas.
Und dann ... vergaß er den ganzen Fall.
Jeus steht wieder in Voorhout.
Er hat sein eigenes kleines Haus bekommen, ist glücklich verheiratet, und es läuft bestens.
Aber, in den letzten Tagen denkt er doch an Irma und das darf nicht sein, denn das ist ja ein Betrug an seiner Frau.
Und er will sie mit keinem einzigen Gedanken betrügen.
Tag und Nacht denkt er jedoch an Irma.
Was ist nur los, was will dieses Luder von seinem Leben?
Als er jetzt das Wort – Luder in sich fühlt, bekommt er auch den Geschmack davon zu kosten und jetzt ist es, als ob er weinen könnte, so traurig ist es.
Eine Woche lang läuft er mit diesem Elend in sich herum, aber lässt sich nichts anmerken.
Wenn er zu Hause bei seiner Wienerin ist, ist es aus ihm weg, aber setzt er einen Fuß aus der Tür hinaus, dann kehrt diese Traurigkeit zu ihm zurück und dann ist ihm wohl zum Weinen.
Weinen um die??
In Deutschland weint ein Mensch um Jeus.
Jeus weiß nicht, dass seinetwegen Telegramme zu Crisje geschickt werden, er weiß nicht, dass Irma im Sterben liegt, Tag und Nacht fantasiert ... seinetwegen fantasiert, tagein, tagaus weint um Jeus ... Jeus.
„Jeus ... komm wieder!“
Der Arzt sagt: „Der Holländer hat das Leben von Irma in seinen Händen.
Geh und hole den Menschen.“
Irmas Vater erscheint vor Crisje.
Der Mann muss Jeus mitbringen, es geht um sein Kind.
Der Mann fleht Crisje an, ihm zu helfen.
Jeus muss kommen.
Sein ganzes Hab und Gut bekommt Jeus, wenn er nur mitkommt, sonst stirbt Irmgard.
Mein Gott, haben Sie denn keinen Glauben mehr?
Ja, sicher!
Crisje geht zu ihrem Beichtvater.
Der Mann und Crisje treten ein.
Crisje berichtet von dem Drama, sie sagt, dass Irma im Sterben liegt, sie erzählt ihrem Beichtvater alles, der Vater hört nun, wie ihr Jeus wegen seiner Irmgard gelitten hat.
Der Mann weiß es schon, hieran ist nichts mehr zu machen.
Und dann kommt die Antwort, sie ist hart und kalt, die Sense des Sensenmannes ist es!
Jeus hat seinen Kampf gekämpft; Irma muss den ihren annehmen, es gibt keine andere Lösung!
Der Mann kehrt gebrochen zu seiner Tochter zurück.
Irma schaut zur Tür, und das macht sie schon seit drei Tagen.
Endlich erscheint ihr Vater, aber ohne Jeus.
Auch der Arzt ist da, einige weitere Spezialisten sind da, die ganze Umgebung ist in Aufruhr, steht kopf, weil es hier um Liebe geht, haben die Professoren dagegen nichts?
Als Irma sah und begriff, dass er Jeus nicht mitgebracht hatte ...
Gott, mein Vater, es ist schlimm, natürlich, es ist unmenschlich, aber was hätte Jeus tun sollen?
Eine Welle Blut aus Irmas Mund ist ihre Antwort.
Noch eine und noch eine, sie ist bleich und wimmert, man kann es nicht mit ansehen.
Ihrer Mutter bricht das Herz, ihr Vater ist schon ein gebrochener Mensch, der Arzt wirkt wie verrückt, aber alle wissen nun, wer Jeus war!
Selbstverständlich ... hier kann man nichts mehr machen!
Nichts!!
Gar nichts!!
Hinter dem Bett steht eine unsichtbare Gestalt, aber niemand sieht Casje.
Doch er ist da.
Irma wird vor Schmerz und Liebe sterben!
Er weiß es, gab Jeus selbst diese Voraussage!
Und siehe, Irmas Seele löst sich von den stofflichen Systemen, Casje, wie ein Kosmischer Meister ist es, der sie auffängt und sie zu ihrer eigenen Sphäre bringen wird, auf die Irma Abstimmung hat, aber sie wird leben.
Irma liegt in seinen Armen, Casje sorgt für Seele und Geist und die astrale Persönlichkeit; die Eltern dürfen das dort begraben.
Und das machen sie, aber sie haben ihre übermütige Irmgard verloren!
Ihr einziges Kind verloren, und das wegen Jeus von Mutter Crisje?
Ja, ob es eine Ehre ist, das weiß kein Mensch, aber um Jeus hat sich ein Mädchen totgeweint, für diese Welt vollkommen tot!
Erst Jahre später wird Jeus es erfahren dürfen, von Crisje?
Jeus wird es wohl erfahren und auch dann wieder durch seinen Casje, und das dauert keine Jahre ... Welt!
Irma ist tot, aber hinter dem Sarg lebt sie!
Ihr Blut rann fort, mehr war da nicht, aber wozu die Liebe nicht alles in der Lage ist.
Davon kann Crisje mitreden und hierdurch, glaube es, war die übermütige Irma doch etwas Besonderes, sie weinte sich tot wegen der echten und reinen Liebe, von der sie nun wusste, dass Jeus sie besaß und ihr schenken konnte.
Sie wählten in jener Zeit das Geld, „der Herr Jozef“ musste ja abreisen!
Ihr hattet nichts für ihn übrig, er war nur ein hundsgewöhnlicher Bauer.
Hast du ihn nicht hinter seinem Rücken ausgelacht, in seinem braunen Anzug von der Stange?
Irma hat ihren Sensenmann erlebt, sie hätte ihn doch nur innerlich ermordet, sie hätte ihn zu spät verstanden und dann wären Unglücke geschehen.
Aber es wäre möglich gewesen, jedoch braucht jeder Mensch hierfür seine Schläge, erst dann kommt das Begreifen von Liebe und Glück und er lernt, zu schätzen, zu lieben, erst dann versteht der Mensch, das dies ganze stoffliche Dasein nichts zu bedeuten hat.
Es war ein Drama!
Wie haben die Eltern gelitten.
Was hatten sie nicht tun wollen?
Sie haben Crisje all ihren Besitz schenken wollen, Schlösser versprochen, wenn sie Jeus zurückschickte, um ihr Kind zu retten.
Sie haben mit den vielen anderen erlebt und akzeptieren müssen; man kann nicht alles für Geld kaufen!
Was Crisje in jenen Tagen erlebt hat, war schlimmer für sie als der Verlust ihres Geliebten Langen und die schrecklichen Prügel, die sie nach seinem Dahinscheiden zu akzeptieren und zu erleben bekam.
Sie hatte Mitleid mit diesem Leben, sie hat sie in ihr Herz aufgenommen und mit ihr gesprochen, sie hat ihr wiederum alles von Jeus erzählt und erst dann konnte sie abreisen.
Ich sterbe – Mutter Crisje – ich kann ohne Jeus nicht mehr leben.
Ja, das sagen mehrere, dachte Crisje, aber Irma ging, sie fühlte Jeus‘ Liebe des Raumes in ihrem Herzen!
Sie wusste nun, das ist es!
Und nichts anderes!
Und von jenem Augenblick an hat es angefangen.
Langsam, aber sicher zehrte das Gefühl, diese Liebe zu besitzen, die stofflichen Systeme auf.
Vor den Augen ihrer Eltern und der Ärzte ging ihr Geist zugrunde.
„Der Jozef muss kommen“, aber der kam nicht.
Auch wenn Crisje geschrieben hätte, er hätte sie sterben lassen!
Ist das hart?
In ihr Herz musste das Messer des Sensenmannes!
Hierfür sind keine weiteren Romeos und Julias notwendig, diese anderen beiden waren nur Kakerlaken im Hinblick auf Jeus und Irma, sie brachen schließlich zusammen, setzten ihrem Leben ein Ende, Jeus blieb bei Crisje, weil er ihr keinen Kummer bereiten wollte.
Jeder Baum in der Umgebung von Montferland kann Ihnen alles darüber berichten, der Kampf wurde gekämpft, um das Allerletzte und das Endgültige zu akzeptieren, um den „Willen“ zu leben fortzusetzen.
Das hat Jeus gekonnt und davor haben Millionen Kinder Unseres Lieben Herrgottes heilige Ehrfurcht, er hielt sich aufrecht!
Jeus baut sein Nest auf, der Winter geht vorüber, der Sommer folgt und dann sehen wir ihn in Scheveningen wieder.
Wieder muss er auf die Straße, um Taxifahrer zu spielen, aber jetzt hört er innerlich:
„Jeus, mach dich selbstständig, was der Chef kann, kannst du auch.
Mach es doch!“
Casje will ihn für sich selbst haben, in seinem eigenen Raum kann er dann fortfahren, um ihn bewusst zu seinem Leben zu ziehen.
Alle Kinder von Crisje haben das elterliche Nest verlassen.
Teun ist auch schon dabei, etwas zu lernen, Miets ist nicht anders, nun, Langer ... hierbei haben sie alles von dir und nichts von Crisje, sie wollen in die Welt hinaus.
Und der Gott allen Lebens weiß, dass es gut ist!
Wir werden nun sehen, wie Casje ihn jetzt von der Gesellschaft löst, aber durch die stofflichen Gesetze zu den geistigen, bis jetzt hat Casje prachtvolle Fundamente legen können.
Wieder weiter und höher, aber jetzt steht Jeus von Mutter Crisje vor seinem Meister!