Mutter Jet und ihr Jettchen
Mutter Jet hat Andrés Bücher gelesen und es ist sehr natürlich, dass sie, da André ganz in ihrer Nähe wohnt, ab und zu vorbeischaut, um sich mit ihm zu unterhalten.
Sie stellt dann jede Menge Fragen über ihr Kind, das geisteskrank ist.
Als sie zum ersten Mal zu ihm kam, fragte sie André, ob er ihrem Liebling helfen könnte, doch Meister Alcar sagte, dass er ihr vorerst nur Trost spenden könne.
Sie könne gesund werden, aber das würde einige Zeit in Anspruch nehmen.
Das erschien Mutter Jet furchtbar, doch es war ihr bereits ein Trost, dass André ihrem Kind Kraft geben würde, denn bis jetzt hatte Jettchen auf eigenen Beinen stehen müssen.
Jetzt würde ihr geholfen und dann hätte sie es etwas leichter.
Als André an dem Morgen, der auf Mutter Jets ersten Besuch folgte, bei ihr eintrat, lag ihr Kind auf dem Divan und ruhte.
Sie hatte Jettchen vorher von dem Besuch erzählt, doch sie reagierte auf gar nichts.
Als André zu ihr kam, um ihr zu helfen, drehte sie ihm den Rücken zu und fing an, zu weinen.
Jettchen gab also zu erkennen, dass sie nicht behandelt werden wollte.
André plauderte ein wenig, um sie zu beruhigen.
„Ich mache nichts, Kind, ich will dir nur ein bisschen Kraft geben.“
Jettchen dreht sich um und schaut André mit ihrem durchdringenden und doch wieder sanften Blick an.
Sieh doch nur, denkt André.
Was für Augen hat dieses dreißig Jahre alte Kind; sie schauen hinter den Schleier und sie sind in der Lage, das menschliche Wesen von der Erde zu ergründen.
Jettchen sagt plötzlich: „Wollen Sie mir helfen?
Wollen Sie mir wirklich helfen?
Sie können das nicht.
Ich muss es selbst tun!“
„Zack, das hat gesessen“, denkt André.
Mutter Jet ist verlegen wegen der Haltung ihrer Tochter.
Sie sagt zu ihr, dass eine Behandlung gut für sie sein wird.
„André ist ein Bruder von dir, du musst dich anheimgeben.“
Wieder schaut Jettchen ihn mit ihrem durchdringenden Blick an.
André wäre unter diesem Blick verlegen geworden, wenn er ihrem Schauen nicht hätte folgen können.
Er war jedoch in der Lage, ihre Persönlichkeit aufzufangen.
Er beginnt ein Spielchen mit ihr und zwingt sie nun, die Augen niederzuschlagen.
Jettchen sagt wieder plötzlich:
„Ich sehe die Höllen und die Himmel in Ihnen.“
„Wo siehst du das, Jettchen?“
Und zu ihrer Mutters und Andrés Überraschung reagiert sie schlagfertig, indem sie sagt:
„Wo sehen ‚Sie‘ das?“
Sie klopft André auf die Finger.
Er muss sie siezen!
Dann lässt Jettchen sofort darauf folgen:
„Jetzt darfst du mir helfen.“
Dies alles ist eine Offenbarung für André.
Wie empfindsam dieses Mädchen doch ist!
Als Jettchen „Wo sehen ‚Sie‘ das“ sagte, sandte André ihr ein Gefühl des Schmerzes zu – sein Leid –, weil sie ihn nicht akzeptieren wollte.
Und Jettchen reagierte sofort und erwiderte: „Jetzt darfst du mir helfen“, als ob es ihr leid täte, André mit ihren Worten abgestraft zu haben.
André denkt: Was für eine Tiefe, wie überempfindsam Jettchen ist.
Kein Wunder, dass sie von der astralen Welt gestört wird.
Dieses Kind müsste eigentlich unwiderruflich geisteskrank sein.
Ihr reines Bewusstsein muss sie jedoch jetzt vor dem totalen Untergang retten.
Ein Wunder ist dieses Mädchen und eigenartig ist ihr Gefühlsleben.
Ich werde wieder sehr viel lernen, fühlt er bereits, und alles für sie tun, was in meinen Möglichkeiten steht.
Jettchen gibt sich anheim.
Während der Behandlung fängt sie an, zu weinen, und die Tränen kullern ihr über die Wangen, ohne dass sie sich beherrschen kann.
André konzentriert sich auf ihr Gefühlsleben und siehe, Jettchen kommt zur Ruhe.
Jetzt sieht er Meister Alcar und der sagt:
„Fühlst du ihre Tiefe, André?
Sie ist nicht geisteskrank, mein Sohn.
Dies ist ein Zustand der geistigen Schwäche, Schwäche der Persönlichkeit.
Diese Persönlichkeit kann die rohe Gewalt der Erde nicht ertragen.
Dieses Leben ist eigentlich zu schwer für sie und dadurch stürzt sie von Zeit zu Zeit ein.
Was wir tun können, ist, ihr Kraft zu schenken.
Wir können nicht zustande bringen, dass sie sich jetzt bereits selbst besiegt, denn das ist noch nicht möglich.
Jettchen muss da hindurch.
Viele Menschen befinden sich in diesem Zustand und man hat sie alle von Zeit zu Zeit einsperren müssen, weil sie sich plötzlich selbst verlieren können.
Dann sinken sie in sich selbst zurück und können dann zugleich von der astralen Welt angegriffen werden.
Diese Empfindsamkeit ist also Schwäche der Persönlichkeit, aber es ist auch das Gefühl, durch das wir sprechen.
Es ist die mediale Empfindsamkeit.
Diese Empfindsamkeit nützt ihr jedoch nichts, weil sie zusammenbrechen würde.
Das irdische Leben ist sogar noch zu schwer für sie.
Jetzt ist sie wieder widerspenstig.
Aber weißt du, wodurch sie jetzt widerspenstig ist und wodurch sie hellsichtig wahrnimmt?
Viele geistige Grade treten jetzt zutage, die ihr in stofflichem Zustand fehlen.
Durch dieses Wegsinken wird sie so empfindsam und das Wegsinken selbst ist das In-Verbindung-Kommen mit unserer Welt.
Wenn sie hierin lebt, hat sie es furchtbar schwer.
Sie muss dann viele Welten gleichzeitig erleben und das alles während ihres Krankseins verarbeiten.
Wenn sie jedoch hierin sie selbst bleiben kann, ist auch nicht vom Einsperren die Rede, doch wenn sie angegriffen wird, wird sie wild und widerspenstig.
Jetzt ist es die Menstruation, durch die die Persönlichkeit gestört wird, was sie also innerlich verarbeiten muss.
Diese natürliche Wirkung ist, wodurch dieses Kind widerspenstig ist.
Wahrscheinlich erfühlst du sie und dann verstehst du, dass diese Krankheiten nicht so einfach sind.
Ihre Persönlichkeit ist es, die alles verarbeiten muss, wodurch sie sich stärker macht.
Erfahrung ist für dieses Leben und für viele andere Menschen die Heilung.
Ich sage dir jedoch, Jettchen kann nicht geisteskrank werden, weil ihr inneres Leben hierfür eine zu große Höhe erreicht hat.
Aber viele andere besitzen diese Seelenkräfte noch nicht und geraten nun in Besessenheit durch eine astrale Persönlichkeit.
Du kannst sie lediglich aufklären, André, und auch das nur bis zu einem gewissen Grad, denn dann muss Jettchen wieder auf eigenen Beinen stehen.
Ich will, dass du ihr hilfst, denn du wirst durch sie viele Gesetze kennenlernen.
Es lohnt sich, ihr zu folgen.
Wir werden feststellen, dass Jettchen nicht krank ist, sondern dass diese Persönlichkeit erst noch für die irdischen Gesetze erwachen muss.
Ihr inneres Leben ist so, wie wir es besitzen, astral rein.
Sie betet Tag und Nacht und kennt ihren Gott der Liebe.
Sie ist so tief wie der Raum selbst, aber darin muss sie sich das erforderliche Bewusstsein aneignen, sodass dieses Leben zur stofflichen und geistigen Harmonie kommt.
Jeden Gedanken, der von dir ausgesandt wird, kann sie auffangen.
Denk also daran, dass du dein eigenes Gefühlsleben bewusst aussendest, damit du sie nicht störst.
Ihr Leben ist wie das des Menschen aus der ersten Sphäre.
Sie ist vollkommen losgelöst von der Erde.
Ihr inneres Leben könnte für die geistigen Gaben dienen, doch ich habe dir bereits gesagt, dass sie hierfür zu schwach ist.
Wir werden dann auch niemals damit anfangen.
Ungeachtet ihrer Schwäche der Persönlichkeit sind diese Kräfte und ist diese Sensitivität jedoch in ihr anwesend.
Und diese Sensitivität wird noch nicht verstanden, denn die Wissenschaft kennt diesen Zustand noch nicht und hat also auch noch keine Heilung dafür.
Das Leben auf der Erde muss ihr inneres Bewusstsein verstärken.
Essen und Trinken und alles, was zu diesem Leben gehört, verstärkt ihre Fähigkeit, leben zu können.
Die Persönlichkeit nimmt alles in sich auf.
Dieses Wesen hat im früheren Leben die Priesterschaft erlebt.
Sie hat sich damals für jeden stofflichen Gedanken verschlossen, muss aber jetzt hierfür wieder auf die Erde zurückkehren.
Sie muss also wie jeder die stofflichen Gesetze kennenlernen.
Gott will, dass wir Seine Gesetze erleben.
Es ist deutlich, dass Millionen Seelen hierfür auf die Erde zurückkehren müssen, weil all diese Menschen das wahrhaftige Leben nicht kennen und nichts von Gottes Gesetzen verstehen.
Jettchen wird diese ganze Heiligkeit nicht in sich aufnehmen können; Mutter wird sie nicht werden, denn sie würde auch hierdurch zusammenbrechen.
Tausende von Problemen haben mit ihrem stofflichen Leben und mit ihrem Leben im Hinblick auf unser Bewusstsein zu tun und sie erlebt all diese Gesetze dadurch, dass sie diese Abstimmung erreicht hat.
Wenn du mich fühlst, André, verstehst du, was ich sagen will und wie ihr Zustand ist.
Mir geht es darum, dich diese Probleme erleben zu lassen und sie dir zu erklären, damit du bald bereit sein wirst, mit mir in diese Einrichtungen zu gehen, in denen all diese empfindsamen Lebensgrade eingesperrt sitzen.
Erst dann bekommst du eine Vorstellung von der Geisteskrankheit und davon, was sie eigentlich bedeutet.
Du lernst hierdurch die stofflichen Lebensgrade des menschlichen Wesens auf der Erde kennen und verstehen.
Dies ist eine Lehre von beispiellosem Wert und ebensolcher Schönheit, denn diese Leben verbinden uns mit dem Raum und mit all seinen von Gott geschaffenen Gesetzen.
Jettchen ist also ein Sphärenkind.
Für das irdische Leben eignet sie sich nicht, weil sie außerhalb dieses Lebens steht.
Arbeiten auf der Erde kann sie nicht, aber du siehst es, auch hierfür hat Gott gesorgt.
Sie hat eine Mutter empfangen, die sie versteht und ihr all ihre Liebe gibt.
Die Mittel hierfür sind da, sodass Jettchen ihren Zustand ungestört erleben kann.
Andere haben es viel schwerer, aber sie erlebt die Sphärengnade und diese hat sie sich selbst verdient.
Du musst ihr in allem folgen und Mutter Jet wird dir immer Fragen stellen.
Ich werde all diese Fragen dann beantworten.
Für den Augenblick ist das genug.
Bedenke also, dass deine ausgesandten Gedanken von ihr aufgenommen werden.
Hierdurch kannst du sie stören, aber du musst versuchen, sie vom Irdischen zu reinigen und vollständig bereit sein, um sie vollkommen auffangen zu können.
Für eine Weile kannst du ihr Kraft geben, aber später ist diese Kraft nicht mehr nötig und dann steht Jettchen auf eigenen Beinen.“
André kennt sie jetzt; er weiß nun, wie empfindsam Jettekind ist, und er wird sich darauf einstellen.
Er geht rasch fort und lässt die beiden Frauen allein.
Zur Mittagszeit kommt Mutter Jet kurz vorbei.
Sie muss wissen, was er über ihr Kind denkt.
André setzt sich hin, um mit ihr zu reden, und Meister Alcar lässt ihn fühlen, wie er Mutter Jet auffangen muss.
Auch sie ist eine enorme Persönlichkeit und sie ist bewusst.
Sie ist für André ein großes und unerschöpfliches Wunder der Liebe.
„Was denkst du über mein Jettekind, André?“, ist ihre erste Frage.
„Das ist ein sehr großes Problem, Jet.
Oh, erschrick nicht, ich will dir nur sagen, dass Jettchen in vielen Problemen lebt.
Dir die alle auf einmal zu erklären ist natürlich nicht möglich.
Aber du wirst ja wieder zu mir kommen, um Fragen zu stellen, und so allmählich lernst du sie dann kennen.
Vor allem kann ich dir jetzt sagen, dass dein Jettekind nicht geisteskrank werden wird.“
„Ist das dein Ernst, André?
Wie glücklich machst du mich damit.“
Mutter Jet fängt an, zu weinen, aber André sagt:
„Musst du deswegen nun weinen?“
„Das kannst du dir doch wohl vorstellen?“
„Wenn du jetzt flennst, rede ich nicht mit dir.
Geistig eingestellte Menschen können ihre Tränen innerlich verarbeiten!“
„Rede nicht so, André, du bist solch eine Stütze für mich.
Ich bin mit deinen Büchern so glücklich geworden.
Willst du mir jetzt viel davon erzählen?
Ich bin so froh, André, ich habe diese ganzen Jahre über solche Angst gehabt.
Du kannst dir das sicher vorstellen.
Jedes Mal denkst du, dass sie wieder weg muss, um zusammen mit all diesen armen Kranken aufgenommen zu werden.
Es ist so schrecklich.
Jettchen wird also nicht geisteskrank?
Gott sei Dank, oh Junge, welche Last hast du nun von mir genommen.
Hat Meister Alcar selbst das gesagt?“
„Ja, Jet.
Trotzdem kannst du Jettchen ab und zu eine kleine Weile verlieren.
Damit musst du rechnen.
Das sind diese vorübergehenden Tiefs.
Im Grunde kann ich eigentlich nichts für sie tun.
Was ich ihr aber geben kann, ist Aufklärung.
Wir helfen ihr tragen.
Und das nur während einer gewissen Zeit, denn danach muss sie auf eigenen Beinen stehen.
Diese Kraft wird Jettchen empfangen.“
„Da fällt mir ein Stein vom Herzen, André, glaubst du das?“
„Ich glaube es, Jet, und du kannst es von Meister Alcar akzeptieren.“
„Deine Bücher habe ich ganz in mich aufgenommen, André.
Und dennoch, man kann nicht genug davon hören.
Ich habe sie bereits zehn Mal gelesen und immer wieder fange ich neu an, aber immer sind sie wieder anders.
Was für eine prachtvolle Aufgabe du doch hast.“
„Du sollst mich nicht so in den Himmel heben, Mutter Jet.“
Sie lacht vor Glück und antwortet: „Herrlich, André, so musst du mich nennen.
Schön ist das.
Ich will gern für alle eine Mutter sein.
Nenn mich so, André.
In den Büchern habe ich versucht, die geistige Abstimmung meines Kindes zu finden.
Dass mein Kind geisteskrank werden sollte, habe ich nicht geglaubt, aber jetzt habe ich Sicherheit.
Dies nehme ich unwiderruflich an.
Was ein Meister sagt, der all diese Gesetze durch dich beschrieben hat, das sind auch Gesetze für mich.
Solch eine liebe Seele kann doch nicht ins Unglück stürzen?
Jettchen ist sehr lieb und oh, so empfindsam.“
„Das habe ich heute Morgen feststellen können, Jet.
Alcar sagt, dass sie sich das irdische Bewusstsein aneignen muss.
Du fühlst gewiss, was dies heißen soll.
Jetzt, da du die Bücher gelesen hast, ist alles deutlich vor dir und wir können reden, sonst hätte ich dir hiervon nichts erzählen können.
In ihrem früheren Leben war sie eine Priesterin, eine Nonne, und sie erlebte nichts.
Einige Leben davor war sie ebenfalls Priesterin und dadurch hat sich sich von den stofflichen Gesetzen gelöst, die wir als Menschen erleben müssen, wenn wir für Gottes Schöpfung erwachen wollen.
Nonnen und Priester erleben nichts!
All diese Menschen sind lebendig tot!
Sie stehen neben dem Leben.
Diese Menschen erleben das stoffliche Leben nicht so wie wir und denken trotzdem, dass sie bewusst Teil dieses Raumes und der Millionen Gesetze sind, vor denen sie sich jedoch verschlossen haben.
Wären diese Menschen in einem ihrer Leben Mutter gewesen, dann hätte sich diese Scheingestalt von jetzt bereits aufgelöst und sie wären von allein in ein natürliches Leben übergegangen.
Aber sie „heiraten“ Christus und zertreten die heilige Mutterschaft.
Die „Heirat“ mit Christus ist großer Unsinn.
Ich brauche dir das nicht zu erzählen.
Wer kann denn nun Christus heiraten?
Diese ihre symbolische Tat hat für Jene Seite keine Bedeutung.
Alcar sagt, dass sie sich komplett ausschalten und hierfür hat Gott dem Menschen den Organismus nicht geschenkt.
Dies ist eines von Jettis Hauptproblemen.
Aber es gibt noch viele andere.
Ich muss sie dir ab und zu erklären, damit du dein Kind kennenlernst.“
„Wie ist das wunderbar, André.
Hast du dies heute Morgen sehen dürfen?“
„Als ich Jetti behandelte, hat Meister Alcar mich mit ihrem Leben verbunden und er zeigte mir ihre Vergangenheit.
Jene Vergangenheit ist nun für dich und mich sichtbar, aber du musst sie verstehen und akzeptieren können.
Du könntest hierüber ein Buch schreiben, Mutter Jet.
Es ist so viel Stoff, sagt mein Meister, dass du niemals fertig wirst mit dem Schreiben, wenn du Jetti kosmisch behandeln und analysieren willst, das heißt also, Jettis Seelenleben, ihre geistige und irdische Persönlichkeit.
Großartig ist alles!
Wir können dies bewusst empfangen, während die Wissenschaft hiervon nichts weiß.
Sie kann dir ihr inneres Leben nicht erklären.
Die Ärzte sehen nur eine Kranke vor sich, die geistig schwach ist, aber wodurch, Jet?
Warum befindet sich Jettchen in diesem Zustand?
Dies sind geistige Probleme, die Gesetze der Persönlichkeit, in denen sie nun lebt und denen sie nicht entkommen kann.
Da muss sie durch, denn sie wird dadurch erwachen.
Tausende, sagt Meister Alcar, die sich Christus aufdrängen, erleben nichts vom stofflichen Leben.
Trotzdem kann kein einziger dieser Tausenden die Lichtsphären betreten, wenn die Gesetze Gottes nicht erlebt worden sind.
In früheren Leben hat sie, also Jetti, die Mutterschaft gekannt, sonst hätte sie nochmals zur Erde zurückkehren müssen.“
„Wie tief und gerecht dies alles ist, André.“
„Das ist es, Mutter Jet, und ich fühle, dass Meister Alcar mich jetzt in sein Leben hinaufgezogen hat, denn vor einigen Sekunden wusste auch ich noch sehr wenig davon.
Über diese Gesetze haben wir noch nicht gesprochen, obwohl Alcar mir gesagt hat, dass er mir später auch diese Probleme erklären wird.
Es ist großartig und wir werden gemeinsam mehr von diesen Offenbarungen erleben, weil ich mit dir reden kann.“
„Ist das dein Ernst, André?“
„Natürlich, liebes Kind, doch dies kann nur dann geschehen, wenn ich Zeit dafür habe.
Manchmal wirst du umkehren müssen und bekommst kein Wort von mir.
Rechne auch damit, dass ich dir das, was ich dir heute gebe, morgen wieder wegnehme, wenn ich sehe, dass du weinend umherläufst.“
„Ich werde stark sein, André, und mein Bestes tun.“
„Du bist eine wunderbare Mutter.“
„Ist das dein Ernst?“
„Ob das mein Ernst ist?
Ich sehe wenig Mütter, wie du eine bist.
Die meisten Menschen haben Angst, nachzudenken, und wenn ich mit ihnen rede, können sie mich nicht voll akzeptieren und dann bleibe ich stehen.
Du hingegen erlaubst, dass wir auf dein Leben einhacken.
Das ist das Großartige an deinem Charakter, an deiner ganzen Persönlichkeit.
Auch in mir sind diese Eigenschaften vorhanden, sonst hätte ich nicht als Instrument dienen können.
Je mehr Meister Alcar auf mein Leben einhackt, desto lieber ist es mir.
Hierdurch werde ich erwachen und mich entwickeln.
Ich weiß ja, dass er mich nicht umsonst angreifen wird.
Er ist ein Vater und eine Mutter für mich und ein großer Meister.
Trotzdem ist er streng, wenn es Gottes Gesetze und die Aufgabe, die auf meine Schultern gelegt ist, betrifft.
Trotzdem ist alles gut, sehr gut sogar, denn ich will gebrochen werden.
Ich kenne das Leben nach dem Tod, Mutter Jet, und glaube mir, mein Lebensblut habe ich für diese Weisheit einsetzen müssen, auch wenn viele denken, dass das Medium-Sein so einfach ist.
Es heißt ja, dass wir alles umsonst empfangen.
Aber ich kenne doch noch Menschen, die so sind, wie du bist.
Viele Mütter würden für diese Arbeit ihr eigenes Leben einsetzen wollen.
Alle würden gern Tag und Nacht mit mir reden, doch das geht nicht, denn dann könnte ich nichts mehr tun.
Es wird jedoch eine Zeit kommen, in der ich mich ganz auf das Sprechen einstellen kann und dann kommen die Meister von Jener Seite auf die Erde.
Sie wandeln dann in unserer Mitte und führen das Wort zur Masse.
Was du dann erleben wirst, Jet, grenzt an das Unglaubliche.
Ich glaube, dass ich in ein paar Jahren diese Höhe erreicht haben werde, aber dann erleben wir andere Zeiten.
Die Meister werden dich dann in ihre Leben erhöhen und die Menschen, die dieses Großartige erleben, denken dann, sie wären mit Gott in Verbindung, so Ehrfurcht gebietend ist es, was Jene Seite zu erzählen hat.
Dann bin ich für alle offen und kann mich gänzlich für diese Arbeit geben.
Es ist das Höchste, was für mich und meine Zuhörer zu erreichen ist.
Dann wirst du geistige Wunder erleben, Mutter Jet, und du empfängst die allerhöchste Weisheit.
Höhergehen ist dann nicht mehr möglich, wir sind dann kosmisch verbunden.
Ja, sogar das göttliche „All“ wird zu deinem Leben sprechen.
Kannst du dies akzeptieren?“
„Alles, André, was du mir sagst, ist mir lieb.
Ich glaube es, nein, ich weiß es, denn du bist ein begnadetes Menschenkind.“
„Wenn du Meister Alcar durch mich sprechen hörst, Mutter Jet, laufen dir die Tränen über die Wangen.
Allein schon, weil du weißt, dass ich ein Kind vom Lande bin, nichts gelernt habe und nun trotzdem fähig bin, kosmische Weisheit zu empfangen, von der noch kein einziger Mensch auf der Erde gehört oder gelesen hat.
Sogar der berühmte Osten weiß nichts davon, kein Wort.
Diese Weisheit ist für dieses Jahrhundert und wird bald offenbart werden.
Wenn die Meister sprechen, Mutter Jet, fühlst du, dass die Himmel für dich geöffnet sind.
Wunderbar ist es, denn man wird dir dann die Gesetze Gottes erklären.
Bald wirst du mich in Trance sprechen hören.
Jetzt geschieht es unter Inspiration und auch davon besitze ich drei Grade, sodass Jene Seite mich immer und in jedem Augenblick erreichen kann.
Die Himmel, Mutter Jet, werden dich aufnehmen und sanft hin und her wiegen, wie eine gute Mutter ihr Kind.
Die Himmel, übervoll von vielen Herrlichkeiten, rühren den Menschen durch die Liebe, die sich dann in kosmischer Weisheit offenbart.
Oh, ich wünschte, der Augenblick wäre da.
Glaubst du das?“
„Ja, André.
Ich kenne dein heiliges Feuer schon, den Menschen alles zu schenken.“
„Aber jetzt etwas anderes, weswegen du eigentlich hier bist.
Wenn du dies alles verstanden hast, Jet, fühlst du, dass dein Jettchen zwischen zwei Welten lebt.
Sie kommt während ihrer Überempfindlichkeit von den irdischen Gesetzen los und betritt dann die geistige Welt, zu der sie jedoch nicht gehört, oder verweilt in ihr.
Sowohl hier als auch dort von einem einzigen Zustand aus zu leben, dafür braucht es große Kraft und Bewusstwerdung.
Jettchen ist stark, gut eingestellt auf das geistige, höhere Leben, sonst wäre sie schon lange zusammengebrochen und du hättest sie für geisteskrank erklären können.
Ich habe dir schon gesagt, ihr inneres Leben ist wie das eines Kindes, rein und bewusst, natürlich sauber eingestellt auf Gottes Schöpfung, auf alles Leben um sie herum.
Und das ist jetzt ihre Rettung und ihr Selbstschutz.
Auch musst du akzeptieren, dass sie manchmal plötzlich viel empfindsamer ist als ein paar Stunden zuvor.
Verschiedene Probleme – auch das sind im Grunde schon wieder Gesetze, Lebensthemen – geben ihr diese Empfindsamkeit.
Kommt die Menstruation, dann dominiert das Körperlich das Innere, was sie gar nicht verarbeiten kann.
Hierdurch wird ihr Tagesbewusstsein also gestört.
Dann erlebst du sie reizbar, suchend und tastend nach ihrer sonst so ruhigen Persönlichkeit und dann kann sie sich selbst nicht finden.
Jetzt musst du sie verstehen und ihr Leben auffangen wollen, sonst geratet ihr beide aneinander, was für sie Traurigkeit und große Anspannung erzeugt.
Kennst du diese ganzen Gesetze und Phänomene, dann bist du in der Lage, deinem Kind jederzeit (einen) Rat zu geben und Kraft zu schenken.
Hiernach wird sie sich weder allein noch unbeholfen fühlen, was dringend notwendig ist und worauf du immer bedacht sein musst, denn Minderwertigkeitskomplexe würden sie bloß niederreißen!
In diesem Augenblick ist sie weit von der Erde entfernt.
Sie lebt wieder zwischen zwei Welten und gibt dir von dort aus Antwort.
Sie schaut nun durch die Mauern hindurch und du bekommst eine Antwort von ihr, von der dir schwindelig wird.
Ist es nicht so?“
„Genau, André.
Hast du das heute morgen feststellen können?“
„So ist es, Mutter Jet, Meister Alcar erklärte mir ihre Empfindsamkeit.
Und Jettchen ist furchtbar empfindsam.
Ich erlebte heute Morgen etwas sehr Schönes.
Du hast nichts darin vermutet.
Ich erlebte mit ihr ein astrales Wunder, denn wir waren von Seele zu Seele eins.
Hier ein Beispiel, sodass du siehst, wie dein Kind eigentlich ist.
Als ich sie behandeln wollte und ich sie mit du und dir und dich ansprach, klopfte sie mir auf die Finger.
Du hast es bestimmt gehört.
Sie sagte:
„Wo sehen Sie das?“
Sie legte die Betonung auf das „Sie“ und ich verstand sie sofort.
Dies hat augenscheinlich nichts zu bedeuten, aber trotzdem lohnt es sich für Jettchen.
Hierin liegt und lebt ihre Persönlichkeit.
Es beweist dir, dass ihr Geist völlig normal arbeitet und das sie sicher nicht verrückt ist.
Sie weiß genau, was sie tut.
Aber in dem Augenblick ließ ich sie fühlen, dass sie mir weh tat.
Ich ließ sie geistig, also astral, in Gedanken wissen, dass ich nicht so dreist bin und dass ich Ehrfurcht vor jedem Menschen habe.
Ich ließ sie fühlen, dass ich gern alle konventionellen Dinge ausschalte, lieber sofort zur Persönlichkeit durchdringe, um das Wesen selbst zu erleben, damit sich der andere mir gegenüber ruhig fühlt und sich ganz hingeben kann.
Ich folge nun dem, was man auf Jener Seite tut; es ist das direkte Hinabsteigen von Seele zu Seele, das Einssein mit dem Raum, und dann hat das Irdisch-Menschliche keine Bedeutung mehr und ist deswegen nicht in der Lage, eine stoffliche Mauer zu errichten
Du fühlst es sicher, wir stehen dann vor der Wirklichkeit.
Wir sind dann in dem Moment Bruder und Schwester geworden.
Jettchen fühlte mich.
Blitzschnell erholte sie sich und gab sich mir vollkommen anheim.
Sie sagte, dass ich sie behandeln dürfte.
Aber fühlst du, was in diesen Sekunden geschehen ist?
Ich ließ sie wissen, dass ich jegliche Distanz vermeiden wollte.
Aus der Höhe heraus setzte sich mich auf meinen Platz und ich akzeptierte sie, kehrte jedoch in ihr Leben zurück, indem ich einen kurzen geistigen Umweg machte.
Auch ich handelte blitzschnell und legte in ihr Leben das eine Gefühl, das von mir ausging und ihr tiefes Leben berührte.
Sie sog meine Aura als Gedanken in sich auf und gab mir dann Antwort.
Ich folgte diesem Verlauf und machte, dass sich Jettchen selbst sehen würde.
Sie bekam dadurch, dass ich sie fühlen ließ, dass mir ihre Bemerkung weh getan hatte, ihre eigene Persönlichkeit wieder.
Meine Gedanken, beseelt durch meinen Meister, zogen sie in Folgendes hinauf:
Bist du ein Kind des Christus?
Hast du Sein Leben und Seine Lehre lieb?
Wie kannst du mich dann so behandeln?
Stehe ich nicht wie ein kleines Kind vor Ihnen?
Bin ich nicht Ihr Bruder?
Ergründe mich, steig in mein Leben hinab und du wirst angesichts meiner Herzlichkeit anders handeln.
Bitte ich Sie um ein Almosen?
Ich komme, um Sie zu heilen!
Ich komme in Seinem Namen, denn ich bin kein Betrüger!
Unsere Augen, Mutter Jet, du hast es sehen können, hielten einander fest.
Wir ergründeten einander, stiegen bis tief in die Seele des anderen hinab und dann kannte die liebe Jette mich, aber auch ich kannte sie und sogar viele von ihren Leben, die sie hat erleben dürfen.
Ihr ganzes Leben lag offen vor mir, während sie bei mir nur das fühlte, was ich wollte, dass sie fühlen und sehen sollte.
Den Rest meines Lebens konnte sie weder ergründen noch wahrnehmen, weil mein Leben zu tief für sie war.
Nichtsdestotrotz haben wir diese Wunder in diesen ersten Sekunden erleben dürfen und dann gab Jettchen sich anheim.
Daraufhin behandelte ich sie, aber dann wurde es ihr zu stark und sie fing an, zu weinen.
Dies war eine vollkommen natürliche Reaktion, die ich akzeptieren konnte.
Auch ihr Handeln danach ergründete ich, da ich wissen wollte und musste, ob sie mich vielleicht in die Irre führen wollte.
Jede Reaktion des Geistes ist kontrollierbar und diese Kontrolle ist für Meister Alcar möglich, woraufhin ich wieder sehe und höre und mit dem Leben dieses anderen verbunden werde.
Und dann erlebe ich geistige Wunder und ich kann wahrnehmen, dass ein Mensch nicht mehr tief ist, auch wenn die Seele als Mensch unermesslich ist.
Und diese Unermesslichkeit kann von meinem Meister analysiert werden, denn er ist ein kosmisch Bewusster.
Ich dachte jedoch, wie empfindsam dieses Mädchen doch ist.
Wir sprachen also geistig, Mutter Jet.
Wir waren eins und miteinander verbunden, wovon du nichts hast fühlen können, auch wenn du neben uns standest.
Dann erklärte Meister Alcar mir ihren Zustand und ich lernte, ihr inneres Leben noch anders zu sehen.
Ich sage dir jetzt, Jettchen kann alles von deinem Leben wissen, denn sie saugt es aus deinem Bewusstsein.
Vor allem, wenn die astrale Empfindsamkeit in sie kommt und sie gewissermaßen von unserer Welt Abschied nimmt, womit jedoch du dann nicht mehr umgehen kannst.
Jetzt stehst du vor dieser Empfindsamkeit und vor ihrem überreizten Zustand und du musst trotzdem als Mutter handeln können.
Dabei will ich dir helfen.
Ich werde dich geistig entwickeln, Mutter Jet, dich so stark machen für dein Kind, wie kein Mensch dich stark machen kann.
Erst dann kannst du mit diesem Leben einen Spaziergang in der Natur machen.
Du wirst sie dann fühlen und verstehen und ihr die richtige Antwort geben können, denn nun ist sie unergründlich tief für dich während ihrer erhöhten Gefühlsreaktion.
Während ihrer Empfindsamkeit ist sie offen für Jene Seite.
Dann ist die kleine Jette wie eine Sphärenblume.
Und weißt du, Mutter Jet, wie Sphärenblumen im Hinblick auf uns stoffliche Menschen handeln würden?“
„Nun, sag es doch, André?“
„In den Sphären, Mutter Jet, sprechen die Blumen zu unserem Leben und unserem Bewusstsein.
Sie fühlen unsere Liebe für das Leben Gottes.
Wehe denen, die verkehrte Gedanken besitzen und diese aussenden.
Was macht eine Blume dann?
Sie schließt ihren Kelch, beugt sich und du bekommst das Gefühl, dass der Abscheu dein Leben betritt.
Dann kannst du dahingehen.
Das Leben Gottes stößt dich aus dem Paradies.
Und das macht und kann Jettchen auch.
Kommst du nicht zum Einsein mit ihrem Gefühlsleben, Mutter Jet, dann bist du vor dieser Persönlichkeit machtlos.
Kommen nun jedoch deine eigenen geistigen Tugenden zu ihrem Leben, dann kannst du sie durch deine große Liebe trotzdem auffangen.
Du, große Jet, beugst dich immer vor deinem Kind und das kann nicht jede Mutter.
So habe ich auch Bewunderung für dein Leben.
Ich beuge mich vor deiner großen Liebe und möchte dir zurufen, tu das immer!
Halte dies immer durch, denn Jettchen ist deiner Liebe vollkommen wert, sie ist ein Teil von dir selbst!
Und du baust unterdessen doch an deiner geistigen Wohnung.
Ich versichere dir, dass du nach deinem Tod Erfüllung davon haben wirst, denn du betrittst dann die ewig währende Harmonie, alle Liebe, die du gegeben hast, die Größe deines Charakters.
Würdest du Jettchen also nicht gemäß den geistigen Gesetzen auffangen, dich ihr nähern, dann verschließt sie sich und dann kannst du sie nicht mehr erreichen.
Willst du sie vor tieferem Wegsinken bewahren, Mutter Jet, dann musst du ihr immer all deine Liebe schenken, auch wenn du von ihr mitunter Härte zurückbekommst.
Nochmals, ich sage dir, im Grunde tust du nichts für sie; alles bekommst du doch wieder zurück, denn du kannst für andere nichts tun.
Dies werden viele Menschen nicht akzeptieren.
Trotzdem ist es die heilige Wahrheit und auf Jener Seite werden die Menschen das bestätigen müssen.
Sie sehen erst dort, dass sie die Gesetze Gottes erlebten; das Etwas-für-andere-Tun ist das göttliche Erwachen, das göttliche Aufwärtsgehen für die eigene Persönlichkeit.
Es ist, Liebe fühlen und allem, was lebt, Liebe geben, allem, was von Gott geschaffen wurde.
Kannst du diese (Liebe) aufbringen, dann wirst du sie immer umringen müssen mit Liebe, die du mit ganzer Kraft geben musst, und dabei wirst du häufig das Kopfbeugen akzeptieren müssen.
Auf diese Art und Weise kannst du die kleine Jette erreichen, sonst scheiterst du an ihrem überempfindsamen und mystischen Leben.
Auch ich muss mich ihr so nähern, sonst würde sie mich wegschicken.
Jettchen kann während ihrer großen Empfindsamkeit alles, aber dies führt in diesem Zustand zu nichts.
Dies alles bedeutet für sie Elend, Disharmonie; für mich sind es geistige Gaben und dies ist Lebensweisheit.
Was sie in sich trägt, davon läuft auch mein Gefühlsleben über.
Ich kann mich auf den Beinen halten, sie hingegen bricht zusammen.
Dir muss also deutlich sein, dass sie manchmal alles von deinem Denken und Fühlen wissen kann.
Dies kommt also daher, dass sie vorübergehend das irdische Bewusstsein verlässt und das räumliche, das von Leben und Tod, akzeptieren muss.
Jetzt ist sie Gefühl geworden!
Jettchen fühlt sich sofort hellsichtig, doch je mehr sie nun sieht, desto schwieriger wird es für sie.
Sie kann dies alles schließlich nicht verarbeiten.
Jetzt siehst du das merkwürdige Phänomen, Jet, dass diese Überempfindsamkeit eine Krankheit ist.
Wird Jettchen krank, dann besitzt sie mehr Gefühl und dieses Gefühl können die meisten Menschen nicht begreifen.
Diese Krankheit schenkt ihr und allen anderen Menschen, die davon berührt sind, mehr Bewusstsein.
Ist das nicht merkwürdig?
Trotzdem ist es die reine Wahrheit.
All diese Menschen geraten jetzt außerhalb des direkten Irdischen für ihr eigenes Dasein und ihre eigene Persönlichkeit.
Sie tasten eine andere Welt ab und leben trotzdem noch auf der Erde.
Sie sinken weg, aber wohin?
Kann ein Arzt dieser Persönlichkeit folgen?
Ist dieser Mann in der Lage, einfach mal so einen kosmischen Spaziergang zu machen, sodass er das Gefühlsleben dieses Menschen analysieren kann?
Trotzdem muss er dazu fähig sein, wenn er eine richtige Diagnose stellen will.
Es ist uns klar, dass ein Gelehrter nur ausnahmsweise hierzu in der Lage ist, das soll heißen, dieser Mensch, der abseits von seiner Gelehrtheit auch für diese Gesetze offen ist, denn in der Regel ist die Wissenschaft noch nicht so weit.
Die meisten Gelehrten betrachten Jettchen nun als eine Geisteskranke.
Aber Jettchen ist nicht geisteskrank!
Wir sehen, dass sie gerade über das ganze stoffliche Denken erhaben ist, wodurch der Gelehrte den Eindruck bekommt, dass Jettchen anormal ist, weil Jettchen diese Weisheit nicht verarbeiten kann.
Dieser Zustand ist für sie also kein Rückschritt, sondern das Betreten einer höheren Bewusstwerdung.
Es ist, wenn du es deutlich wissen willst, das Verlassen des tagesbewussten Ich.
Erfühlst du jetzt die große Merkwürdigkeit von Jettchens Zustand?
Das Großartige für uns ist nun, dass sie für die Gesellschaft krank wird, für das Leben nach dem Tod jedoch unfehlbar bewusst ist und durch die Wände deines Zimmers hindurchschauen kann, weil es jetzt keine stofflichen Hindernisse mehr für sie gibt.
Ich frage dich, Mutter Jet, ist dies Krankheit?
Kann die Wissenschaft, der Psychiater, akzeptieren, dass Jettchen (nicht) krank ist?
Ihre Symptome beweisen uns, dass sie nicht krank ist!
Durch Meister Alcar kommen wir hinter den geistigen Hintergrund dieses stofflichen Rätsels, denn wir erleben diesen Kontakt gemeinsam.
Was ich dir jetzt habe schenken dürfen, Mutter Jet, kann dir kein Arzt geben, weil er für diese Gesetze nicht offen ist.
Jetzt scheitern die Gelehrten, denn sie wagen es noch nicht, diese Antwort zu akzeptieren.
Aber du siehst es, lediglich die geistige Erklärung ist real, weil eine „Kranke“ wie Jettchen während des Lösens von der Erde und den körperlichen Systemen kosmische Wirkungen erleben muss.
Zwischen Leben und Tod lebt dieses für die Erde große und mächtige Rätsel, das weder Lüge noch Betrug kennt, sondern reine Realität ist, weil dieses Geschehen in Kontakt mit den göttlichen Gesetzen steht und das natürliche und geistige Phänomen ist.
Fühlst du dies, Mutter Jet?
Dann muss dir deutlich sein, dass Jettchen stark medial ist, aber nichts damit machen kann, weil sie noch keine höhere Bewusstwerdung aushalten kann.
Und dies alles entsteht dadurch, dass sie sich abseits vom Erleben der Schöpfung evolutionär entwickeln will und das bedeutet, dass sie jetzt im Hinblick auf ihr Leben einen Rückstand hat.
Sie muss ihre verlorene Zeit aufholen und darum ist sie jetzt auf der Erde.
Jettchen erlebt nun ihre eigene Empfindsamkeit, welche zu einem solchen Grad gehört, dass sie hierdurch vielen Menschen weit voraus ist.
Dies wird jedoch noch nicht akzeptiert werden.
Erst auf Jener Seite ist das zu sehen und festzustellen; für das menschliche Verständnis in dieser Gesellschaft sind ihre Symptome übernatürlich oder gehören zu einem Grad der Geisteskrankheit.
Ersteres hat Abstimmung auf die Empfindsamkeit des Raumes und die Golgathas und das haben wir akzeptiert; Letzteres hingegen basiert auf dem unbeholfenen Denken des nüchternen irdischen Ich, das sich noch an einem Leichnam festklammert.
Fühlst du das?“
„Es ist eine Offenbarung für mich, André.“
„Jettchen sinkt also weg, doch dieses Wegsinken berührt ihre Persönlichkeit, ihre Charakterzüge, wodurch sie direkt im stofflichen Leben landet und dann handeln muss.
Und dieses Handeln ist nicht so einfach.
Ihre Persönlichkeit kommt nun von den irdischen Gesetzen los.
Gibt es jetzt körperliche Störungen, dann muss sie auch diese erleben und verarbeiten und sich trotzdem auf den Beinen halten können.
Die Menstruation macht sie bereits überreizt.
Diese Phänomene zieht die Seele nicht an, nein, der Geist oder die Persönlichkeit muss diese stoffliche Wirkung erleben und natürlich verarbeiten und dazu ist sie jetzt gar nicht fähig.
Manche Frauen sind körperlich krank davon, Jettchen verarbeitet dies geistig.
Diese Wirkung ist für sie zu stark eingestellt und bezieht sich auf ihr inneres Leben.
Jetzt sinkt sie durch diesen stofflichen und körperlichen Antrieb weg und betritt dann die Welt zwischen Leben und Tod.
Sie fühlt sich nun von der Erde mit ihren Gesetzen und von allen Menschen entfernt.
Wenn sie jetzt von dieser Welt aus etwas sagt, staunst du nur und kannst ihr manchmal keine Antwort geben, weil dein Gefühlsleben eine komplett andere Abstimmung hat.
Jettchen fühlt und handelt jetzt astral.
Und dieses astrale Handeln wird als eine Krankheit angesehen, eine Schwäche des Geistes.
Hätte sie also mehr Willenskraft, dann besäße sie bewusst Gaben und könnte als Instrument für Jene Seite dienen, doch auch hierfür fehlt ihr die höhere Bewusstwerdung, die sich sich noch aneignen muss.
Während ihres Wegsinkens, Mutter Jet, lebt sie also in einer höheren Bewusstwerdung.
Das Merkwürdige von diesem Fall, ihrem Zustand, ist nun, dass die Wissenschaft sagt, dass sie eine Geisteskranke ist.
Aber ist dies wahr?
Deutlich treten hier geistige Phänomene zutage.
Ihr Wegsinken ist nun das In-Verbindung-Kommen mit einer anderen Welt, mit dem Leben auf Jener Seite.
Dieses Wegsinken schenkt ihr erweitertes Gefühl, ein anderes Bewusstsein, womit sie jedoch nichts zurechtkommt.
Was nun für die Erde Krankheit ist, ist für Jene Seite das Fühlen und Abtasten höherer Lebenswahrheiten, der okkulten Wirklichkeit des Erlebten, wovon die Masse auf der Erde noch nichts versteht.
Hinzu kommt noch, dass viele irdische Erlebnisse sie aus dem Gleichgewicht bringen und auch dann sinkt sie weg und benimmt sich sehr unbeholfen oder wird stark überreizt.
Es muss jetzt für dich deutlich sein, dass dies für Jettchen das Loskommen von den irdischen Gesetzen ist und nichts mit Krankheit zu tun hat.
Wie soll ein Arzt eine Krankheit mit diesen Symptomen behandeln?
Es ist wirklich nicht so leicht für einen Gelehrten, weil er all diese Gesetze genauso wenig kennt.
Verstehst du, was ich meine, Mutter Jet?“
„Ich sehe sie jetzt anders, André.
Dies hätte ich vor Jahren wissen müssen.
Wie wenig die Ärzte doch vom Seelenleben wissen.“
„Diese Menschen können der Wissenschaft nicht vorgreifen, Jet.
Es ist bekannt, dass sie alles wissenschaftlich beweisen können müssen, sonst ist es keine Wissenschaft mehr und die Wissenschaft muss hierauf weiter aufbauen.
In der Zukunft wird alles anders.
Das ändert aber nichts daran, dass unterdessen viele Kranke verkehrt behandelt werden.
Probleme, die mit dem Gefühlsleben zu tun haben, werden nicht durchschaut.
Die geistige Realität bleibt unberührt und eine klare Analyse kann also noch nicht gestellt werden.
Wäre das doch möglich, dann könnte Tausenden Kranken geholfen werden, denn dann würden wir das eigentliche Stadium erleben, den geistigen Kern des Symptoms und den Lebensgrad, in dem sich ein Kranker befindet.
Der Gelehrte könnte dann hinter das Phänomen sehen und das Unterbewusstsein des Geistes betreten.
Er hätte dann Kontakt mit Leben und Tod, und zwischen Leben und Tod liegen viele Möglichkeiten für den irdischen Menschen, das Leben zu erhöhen, sodass in den Jahren, in denen der geistig gestörte Mensch auf der Erde ist, körperliche und geistige Harmonie für ihn kommt.
Fühlst du das, liebe Jet?
Hierin sind Lücken für die Persönlichkeit, die ergänzt werden müssen.
Wenn dies erst einmal stattfindet, dann ist keine Rede mehr von Wegsinken.“
„Was bist du für ein toller Kerl, André.“
„Wie kommst du darauf, Jet?“
„Du hast es aber doch gesagt.“
„Ich habe kein Wort gesprochen.“
„Was sagst du jetzt?
Wer hat denn dann gerade zu mir gesprochen?
Du hast in einem fort mit mir geredet.“
„Und doch weiß ich nichts davon, Mutter Jet.“
„Mein Himmel, wo gehst du hin, André?
Warst du in Trance?
Wer sprach dann zu mir?
Wie schön das war!
Ich habe alles verstanden.“
„Höre, liebe Jet, was Meister Alcar jetzt sagt.“
„Ich sprach zu dir und trotzdem dachtest, du, dass André zu deinem Leben sprach.
Ist das so?“
„Ja, Meister“, antwortete Mutter Jet, wusste aber noch nicht mal, ob auch jetzt Meister Alcar zu ihr sprach, denn André schaute sie mit offenen Augen an.
Allerdings sah sie jetzt jedoch, dass sich sein Gesicht etwas veränderte und dass seine Augen verschwammen und eine andere Tiefe besaßen.
Jetzt hörte sie wieder: „Siehst du, Mutter Jet, in diesem Zustand lebt dein Kind.
Ist es dir jetzt deutlich?
Ich wollte es dir mit diesem Beispiel deutlich machen.
Du hörst dein Kind sprechen und doch ist sie es nicht selbst.
In diesem Zustand ist Jettchen wie eine Philosophin.
Ist mein Instrument nicht etwas Ähnliches?
Pass nun gut auf, Mutter Jet.
Ich ziehe mich zurück und André fährt fort.
Ich bin bereits fortgegangen, aber unser Gespräch geht weiter.
Jetzt ziehe ich mich noch mehr zurück.“
„Fühlst du das, Jet?
So ist es also: Jettchen sinkt weg, für mich als Medium jedoch ist das das Zurückziehen vom oder das Erhöhtwerden in das Leben meines Meisters.
Was Meister Alcar soeben demonstrierte, ist Jettchens Wegsinken.
Aber jetzt muss Jettchen dieses Leben erleben.
Verstehst du, welche Kräfte dafür nötig sind, das irdische Bewusstsein erleben zu können?
Was Jettchen tun muss, um sich auf den Beinen halten zu können?
Dies ist Jettchens Welt: Ihre Persönlichkeit macht sich von der Erde los, wodurch sie näher zu Jener Seite kommt.
Und das, Mutter Jet, nennt man Geisteskrankheit?
Jettchen ist nicht krank.
Jettchen ist dabei, für dieses Leben zu erwachen, sie ist auf die Erde gekommen, um sich diese Kräfte anzueignen.
Aber je tiefer wir nun wegsinken, desto rascher stehen wir vor der wahrhaftigen Geisteskrankheit.
Doch jenes Bewusstsein hat sie sich bereits während früherer Leben angeeignet.
Es ist also nicht möglich, dass sie geisteskrank wird!“
Mutter Jet liefen die Tränen über die Wangen.
Dankbarkeit erfüllte sie.
„Für heute genug“, kam aus dem Raum zu André, und danach handelte er.
„Und jetzt gehst du weg, Mutter Jet, sonst bekommst du zu viel des Guten.
Geh dies erstmal verarbeiten.
Schön und lehrreich ist dies nicht nur für dein Leben als Mutter, sondern darüber hinaus legt dies für dich Fundamente in der astralen Welt.
Auf Wiedersehen, Mutter Jet.“
Mutter Jet lebt allein mit ihrem Kind.
Ihr Mann ist fortgegangen und ließ sie mit der Sorge für Jettchen zurück.
Trotzdem findet sie, dass auch ihm geholfen werden muss.
Sie kann den Mann nicht hassen.
Jet hat alles lieb, was auf der Erde lebt und von Gott geschaffen ist.
Was für ein Dummkopf dieser Mann doch ist, denkt André, dass er diese Mutter verlässt.
Glaubt der Mann, dass er irgendwo anders eine bessere Frau finden wird?
Doch das ist es nicht, fühlt André, es geht um etwas ganz anderes.
Dieser Mann sucht einen anderen Typ.
Jet ist vielleicht zu gut, zu religiös für ihn.
Sie ist nicht diejenige, die er besitzen und lieb haben will.
Mutter Jet ist eine Offenbarung, eine bewusste Persönlichkeit und hundert Prozent Mutter.
Sie kann alles.
Und so jemanden verlässt man?
André erfasst, dass dieser Mann ihrer noch nicht wert ist und dass er ihr Gefühlsleben nicht kennt, weil er für ihren Lebensgrad noch erwachen muss.
Dieser Mann kann nur mit seinesgleichen glücklich sein und Mutter Jet repräsentiert einen höheren Grad geistiger Bewusstwerdung.
Jet sagt, wenn er zurückkäme, könnte ich nicht einmal böse auf ihn sein und ich würde ihn in Liebe annehmen.
Letztendlich hat Gott uns zusammengebracht und ein solches Band darf man nie zerbrechen.
Der Mann lebt in derselben Stadt und einmal im Jahr kommt er sie beide besuchen und geht dann rasch wieder fort.
Was für seltsame Menschen doch auf der Erde leben.
Menschen suchen nach Liebe.
Wenn sie jedoch eine echte Liebe finden, die so groß ist, dass sie sie gar nicht aushalten können, dann verlassen sie sie wieder.
Trotzdem behaupten solche Leute, dass dieser Mensch keine Liebe besitzt.
Die Menschen kennen einander nicht; sie müssen einander noch kennenlernen und mit dem eigenen Erwachen beginnen.
Sie müssen für die heiligen Wahrheiten der anderen Persönlichkeit offen sein und sich nicht in ihrem tierhaften Instinkt verlieren.
Der tierhafte Instinkt hat nichts mit der bewusst-geistigen Realität der menschlichen Persönlichkeit zu tun.
Dies ist die Kluft, fühlt André, zwischen diesen beiden Menschen, die einander als Mann und Frau gegenüber stehen und sich selbst im Hinblick auf Gott nicht wagen, sich eine Blöße zu geben, weil sich der Mann weigert, wahrhaftig lieb zu haben.
Mutter Jet ist für ihn völlig offen und beugt sich vor den Gesetzen Gottes und ihres Meisters Christus, Dessen Füße sie gern küssen würde.
Der Mann jedoch kann die Notwendigkeit davon noch nicht akzeptieren und geht daran vorüber, suchend und tastend, immer weiter, sein ganzes Leben lang, bis auch er vor dem Tod steht.
„Mutter Jet, was siehst du dort im Raum?
Sieh ihn irregehen!
Würdest du ihm nicht dienen wollen, helfen wollen, sodass auch er Platz in Gethsemane bekommt?“
„Komm ...“ , ruft sie ihm schon von Weitem zu, „siehst du nicht, dass mein Leben Liebe fühlt, Liebe schenken will?
War ich dort nicht deine Seele und dein Leben?
Folgen kannst du mir und den Kopf beugen vor Ihm, der uns geschaffen hat und Dessen Gesetze wir kennenlernen und uns aneignen müssen.
Hoch über deinem Kopf klingt die Melodie der Ewigkeit; Sterne und Planeten sprechen zu uns, damit wir alles, was geboren ist und Lebensfähigkeit bekam, verstehen werden.“
André kennt sie.
Mutter Jet ist zu gut!
Er wird ihr viel von sich selbst geben, sodass sie das schwere, komplizierte Leben ihres Kindes auffangen kann, wodurch verhindert wird, dass beide Menschen zusammenbrechen.
Wenn sie alles von ihrem Kind weiß, wird auch sie auf eigenen Beinen stehen müssen.
Er wird ihr und ihrem Kind das wahrhaftige Leben schenken, die großartige Weisheit von Jener Seite.
Und er seinerseits wird wieder durch diese Probleme lernen und für noch höhere Gesetze erwachen.
Am nächsten Tag kehrte Mutter Jet zurück und fragte:
„Du hast gestern über geistige Nahrung gesprochen, André, die Jettchen verarbeiten muss.
Ist das nun wirklich so schwierig?“
„Ob das schwierig ist?
Du darfst nicht vergessen: Du siehst Jettchen als einen erwachsenen Menschen, aber sie ist eigentlich ein Kind, obwohl sie für andere nichts Kindliches hat.
Ich werde nun versuchen, diese Probleme für dich aufzufangen, denn mein Meister ist hier.
Hast du das, was Meister Alcar und ich dir gestern erzählten, verstanden?“
„Es lässt mich nicht los, ich trage es überall mit mir mit.
Ich dachte so, André: Jettchen muss genau wie wir das Leben erleben.
Wir finden das sehr normal, aber für sie ist es schwierig.
Erlebt sie dieses Leben anders als wir?
Ich fühle, dass sie unter dem normalen Gleichgewicht lebt.
Aber was nun?
Ich schaffe es so sicher nicht.
Was denkst du?“
„Nein, du schaffst es so nicht und auch ich muss mich auf Meister Alcar einstellen.
Wir finden das sehr normal, aber die Persönlichkeit erlebt auch hierdurch ihre stofflichen Probleme.
Für Jettchen ist dies sehr schwierig.
Ich werde jetzt das Erleben dieses Problems sehen und erfühlen und nun kommt das Wort zu mir.
Du musst dir Jettchen als jemanden vorstellen, der ein Studium macht.
Aber ein Student kann nicht plötzlich Professor sein.
Viele Menschen greifen und tasten im Leben zu hoch und brechen zusammen.
Es ist für dein Kind das Erleben seines Studiums, in diesem Fall des irdisch-stofflichen Daseins.
All ihre Gedanken muss sie verarbeiten und in Taten umsetzen, wofür ihr die heilige Willenskraft fehlt, weil ihre Persönlichkeit hierfür noch nicht bereit ist.
Ihr Lebensgrad repräsentiert ein eigenes Bewusstsein, das für diese kalte und harte Welt noch erwachen muss.
Sie steht nun mit ihrem kindlichen Bewusstsein vor all diesen gewaltigen Lebensfragen, die sie erleben und verarbeiten muss, für die ihr die wahre Lebenskraft jedoch fehlt.
Sobald sie sich diese Energie angeeignet hat, steht sie auf eigenen Beinen.
Viele Menschen können dies nicht und sind zu nichts fähig.
Sie, die in unserer Gesellschaft nichts erreichen können, leben unter den Tausenden Menschen, denen du tagtäglich begegnen kannst.
Andere eignen sich für die ihnen auferlegte Aufgabe und machen daraus, was daraus zu machen ist, zur Zufriedenheit ihrer Oberen.
Dies ist deutlich, nicht wahr, und es beweist einmal mehr, dass viele Menschengrade auf der Erde leben.
Für Jene Seite sind dies die Lebensgrade für den stofflichen Menschen.
Mutter Erde erschuf sieben Lebensgrade, bestehend aus Menschen aller Art, die alle doch wieder den eigenen Lebensgrad repräsentieren und Teil der Gesellschaft sind.
Was nun der eine kann, der eine sich angeeignet hat, dazu ist ein anderer nicht in der Lage.
Wir stehen jetzt vor diesem Bewusstseinsgrad, zu dem auch Jettchen gehört.
Auch die stofflich eingestellte Persönlichkeit bricht manchmal zusammen und ist dann nicht mehr sie selbst.
Dies sind die irdisch-Empfindsamen, die stofflich-Bewussten, die, was die Gesellschaft betrifft, Wunder tun können, die aber für die astrale Welt zusammenbrechen werden, da all diese Menschen sich für die geistigen Lebensgesetze noch öffnen müssen.
Würde man diesen Menschen eine geistige Aufgabe in die Hände legen, dann brächen auch sie zusammen, weil der geistige Lebensgrad eine andere Welt repräsentieren muss, von der der stofflich eingestellte Mensch nichts versteht.
Diese Menschen, Mutter Jet, müssen alles von sich einsetzen, wenn sie sich in dieser Gesellschaft auf den Beinen halten wollen.
Manche fühlen und erleben die Schwere ihres Lebens als eine entsetzlich Last, die auf ihre Schultern gelegt worden ist.
Aber jetzt Jettchen.
Jettchen besitzt diese stofflichen Kräfte, diese brutale Mentalität nicht, sie sucht das höhere Leben.
Sie kann ihre Persönlichkeit also auch nicht durch viele niedere Eigenschaften stabilisierend hinaufführen und beschützen, denn sie steht nackt wie du vor ihrer geistigen Persönlichkeit und verweilt in einer Welt des Unverständnisses und der starren Gewalt.
Ihr geistiges Leben ist wie eine zarte Blume; sie erlebt diese Reinheit und singt jetzt ihr kindliches Lied, in dem sie sie selbst ist und bleibt.
Ihre arglose Mentalität ist voller Glück.
Manchmal erreicht sie in ihrem Gefühl die Stille des Raumes und der Lebenswahrheit, sieht sich danach jedoch plötzlich wieder vor fürchterliche Probleme gestellt, die sie selbst verarbeiten muss und lösen muss, wenn sie ihr glückliches Leben weiterhin fortsetzen können will.
Hätte sie auf dieser Erde die Lichtsphären erleben können, Mutter Jet, dann hättest du ihre reine Persönlichkeit feststellen und dieser sogar folgen können.
Hierin hätte dein eigenes Leben hinaufgezogen und geöffnet werden können, weil dieser harmonische Zustand des Geistes zu einer höheren Bewusstwerdung gehört!
Aber das Leben auf der Erde ist noch nicht so weit, so hoch.
Härte, Erstarren und Unmenschlichkeit begegnen ihr.
Sie steht vor der Wirklichkeit dieses rauen Daseins.
Jetzt muss sie handeln und ihre Charaktereigenschaften erleben, während sie von dieser Mentalität so weit entfernt ist.
Was nun?
Sinkt sie jetzt weg – du fühlst es gewiss –, dann nimmt ihr das tägliche Leben jeden Halt und dies verursacht ihren disharmonischen Zustand.
Ihr tagesbewusstes Ich kann diese für sie unverständliche, grässliche Scheinrealität weder ansehen noch verarbeiten und dadurch gerät sie in Aufruhr.
Das gesellschaftliche Leben drückt ihr Tagesbewusstsein nieder, denn es ist zu schwer für sie und kann von ihrem Geist nicht verarbeitet werden, worauf das Zusammenbrechen folgt.
Hat sie sich nun etwas von unserer Gesellschaft angeeignet?
Nichts.
Sie erlebt ihr eigenes Niederreißen und ist nicht zum geistigen Aufbauen fähig.
Jettchen muss lernen, Pulsschlag und Atmung der Gesellschaft, diese stoffliche Atmosphäre, das Leben vom Tage zu verarbeiten, um zum geistigen und stofflichen Erwachen zu kommen.
Hierdurch wird ihre Persönlichkeit wachsen.
Folgen wir diesem Kind, dann siehst du, dass dieser Wachstumsprozess Wunder wirkt, Wunder, die auch das erwachsene Wesen erleben muss.
Jettchen wächst heran, aber ihre innere Persönlichkeit bleibt zurück.
Der Organismus entwickelt sich weiter, während der Geist mit dieser Wirkung und diesem inneren Antrieb nicht Schritt halten kann, weil Jettchen innerlich auf geistige Wahrheiten und Antriebe eingestellt ist.
Sie ist also für die nächste Welt bereit, aber im Hinblick auf die stoffliche Welt zurück.
Das alles findet seine Ursache in ihrem früheren Leben.
Als Priesterin und Nonne erlebte sie nichts vom Leben.
Diesen Stillstand muss jeder Mensch sowieso wieder aufholen, denn die Gesetze der Natur, die von der Vater- und Mutterschaft, fordern Erleben ein!
Abseits der Schöpfung Gottes zu leben ist also nicht möglich, auch wenn man dies auf der Erde denkt.
Die kosmischen Gesetze stellen weiterhin Forderungen an die menschliche Seele und niemand kann diesen Gesetzen entgehen, denn auf diesen göttlichen Gesetzen ist alles im Raum gegründet.
Dies soll heißen, dass die Seele als Mensch sich die Gesetze des Gebärens und Erschaffens aneignen muss, wenn sie im nächsten Leben weitergehen können will, sonst steht ihr Evolutionsprozess still.
Dies ist für ihre Bewusstwerdung für diese Welt und für ihr geistig-inneres Leben.
Nun darfst du nicht denken, dass Jettchen über deinem Leben und deiner Bewusstwerdung steht oder darüber erhaben ist, denn das ist nicht möglich.
Ich werde dir zeigen, dass Jettchen diese Gesetze, die du bereits überwunden hast, noch erleben muss.
Übrigens, ich habe dir schon gesagt, dass sie sich das übernatürliche Bewusstsein noch aneignen muss, sonst hätte sie sich schon jetzt als geistig eingestellte Persönlichkeit in diesem Leben auf den Beinen halten können, doch das kann sie nicht.
Aber darüber hinaus muss ich dir erklären, dass sie trotzdem keine Unbewusste ist, dass sie jedoch im Hinblick auf viele geistige Gesetze bewusster ist als du, weil sie die Gesetze von Leben und Tod fühlt.
So sehen wir, dass Jettchen zwischen beiden Welten lebt, darin aber ein eigenes Dasein erschaffen muss.
Dies ist das Schwierigste, was es gibt.
Jeder Yogi, Fakir oder Eingeweihte aus dem Osten könnte dir dies erzählen, Mutter Jet.
Wenn du einen geistigen Grad erreichen willst, dann stehst du vor Tausenden von Problemen, die dein Leben Stück für Stück bestimmen können, nach denen du handeln musst und die du eines nach dem anderen überwinden musst, wenn du nicht erleben willst, dass du bald als geisteskrank identifiziert wirst.
Tausende dieser Menschen brechen während ihres geistigen Studiums zusammen.
All diese Menschen sind auf natürliche Art und Weise auf diese Gesetze eingestellt und unserem westlichen Gefühlsleben weit voraus.
Trotzdem müssen sie noch akzeptieren, dass sie sich nicht für das magische Studium ihrer Tempel eignen.
Diese Menschen wollen die Gesetze, die zwischen Leben und Tod in Kraft sind, kennenlernen.
Sie machen sich geistig von dieser Erde los und verweilen im astralen Raum, während sie sich stofflich immer noch auf der Erde befinden.
Gibt es schwache Charakterzüge in ihnen, dann bringen diese ihre Persönlichkeit zu Fall, worauf die Besessenheit oder Geisteskrankheit folgt.
Jetzt fühlt sich dein liebes Jettchen nicht anders.
Auch sie erlebt auf ihre Weise zwei Welten zugleich.
Kommt sie mit der astralen Welt in Kontakt, dann sehen wir sie im Hinblick auf die Erde krank werden.
Für viele ist sie jetzt eine Anormale, eine Unbewusste.
Erfühlst du die geistige Realität ihres Zustands?
Kannst du dann auch verstehen, dass dies für ihr tagesbewusstes Leben Schwierigkeiten bedeutet?
Wenn ja, dann siehst du dein Kind anders und zwar auf eine Art und Weise, wie du sie zuvor niemals gekannt hast oder hast wahrnehmen können.
Was Jettchen jetzt besitzt und fühlt, das, wodurch ihr irdisches Leben bestimmt wird, das muss sich die ganze Menschheit noch aneignen, Mutter Jet.
Jettchen repräsentiert die reinste Liebe, die natürliche Psychologie, die kosmisch tief ist und Verbindung mit Sternen und Planeten hat, die für unser irdisches Leben Bedeutung haben, wovon die Wissenschaft aber noch nichts versteht.
Dies alles nennt man nun auf der Erde Schwäche der Persönlichkeit, doch dieser Zustand bedeutet im Hinblick auf die geistige Welt Tiefe!
Diese Tiefe hast du nicht, Mutter Jet.
Diese Sensitivität ist übernatürlich und gehört zu unserem Leben nach dem Tod.
Aber welcher Psychologe nimmt sich etwas vom Leben nach dem Tod und von den Gesetzen, die damit verbunden sind, zu Herzen?
Was Jettchen jetzt braucht, ist eine Umgebung, die sie fühlt.
Jettchen muss aufgefangen werden können, doch unsere Gesellschaft ist zu unempfindsam dafür.
Kann Mutter Jet all diesen Dingen folgen?“
„Es ist enorm, André, wie weißt du das alles?“
„Du vergisst schon wieder, dass ich jetzt unter Inspiration spreche, dass es Meister Alcar ist und dass mir hiervon nichts gehört.
Und doch, ist es nicht ein Wunder, dass mein inneres Leben in der Lage ist, die reine kosmische Antwort auf Tausende von Fragen aufzufangen?
Es sagt dir, dass alle Menschen dieser Erde diese Höhe erreichen können und dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt als Wolken und Luft.
Trotzdem sagt man: Tot ist tot!
All diese Weisheit gehört zu Jener Seite.
Jede Sekunde des Tages bin ich mit dieser Welt in Verbindung und kann die Antwort empfangen.
Ist die Menschheit so weit, dass sie den Kopf vor dieser Lebensweisheit beugt?
Aber du musst nun gehen, Mutter Jet, denn andere brauchen meine Hilfe.“
Bei der folgenden Behandlung reagierte Jettchen wieder anders.
Sie war selbst sehr erfreut, dass André zu ihr kam, und sie unterwarf sich nun willig seiner Behandlung.
In ihr Leben war Ruhe gekommen und die Tage, die vergangen waren, hatten ihren Geist und Körper erfrischt und zur Ruhe gebracht.
Ihre Monatsperiode war vorüber.
Der Körper dominierte den Geist nicht mehr und es war stoffliche und geistige Hamonie für dieses Kind gekommen.
Es doch aber merkwürdig, dachte André, dass ihre Persönlichkeit sogar ein natürliches Geschehen wie das der Menstruation gar nicht verarbeiten konnte.
Diesen Prozess erleben Millionen von Frauen und diese störte es nicht und sie fanden, es sei etwas Selbstverständliches.
Der innere Antrieb des Blutes, dieser doch so natürliche Prozess, bedeutete für Jettchen gewaltige Spannung, die sich auf ihr Gefühlsleben auswirkte.
Jetzt, da André tiefer in sie hinabstieg, verstand er diesen Zustand.
Noch etwas mehr Persönlichkeit für diese stoffliche Welt und Jettchen würde ein normaler stofflicher, irdischer Mensch sein, der das Leben ohne Störungen erleben könnte.
Er fühlte auch, dass kein einziger Mensch dem entkommen konnte.
Jeder musste diese Grade erfahren und sie sich aneignen.
Erst danach konnten die stofflichen Gesetze erlebt werden.
Er sah und erlebte diese Gesetze und fühlte, was sein Meister ihm zeigte.
Er dankte seinem Meister Alcar für all die Weisheit, die er jetzt wieder empfing und die ihm durch diese Vision geschenkt wurde.
Er lernte die Gesetze hiervon kennen und eignete sich diese Weisheit an.
Meister Alcar ließ ihn wissen, was er mit den stofflichen Gesetzen meinte, und André sah sie vor sich.
Was er wahrnahm, war eine Mutter mit ihrem Kind.
Deutlicher hatte sein Meister es ihm nicht erklären können.
Jettchen sollte jetzt nicht die Mutterschaft empfangen, aber trotzdem hatte sie diese Gesetze für dieses Leben, die ihr vom Mutterkörper geschenkt wurden, in sich aufgenommen.
Alcar sagte, dass er in all diese kosmischen Probleme mit ihm hinabsteigen würde.
Später, als er so weit entwickelt war, würden ihm all diese Gesetze auf kosmischer Abstimmung erklärt werden und dann würde er mit seinem Meister zur tiefsten Mutterliebe hinabsteigen, um sie – die Mutter – kennenzulernen.
André sieht, dass sein Meister ihn mit dem Raum, der Unermesslichkeit von Gott als „Mutter“, verbunden hat!
Und daraus ist die menschliche Seele geboren.
André steht vor fast unüberwindbaren Problemen, tiefen Wahrheiten, die alle mit dem Leben nach dem Tod zu tun haben.
Er fühlt, dass es die Mutterliebe ist, die all diese Gesetze dominiert, die jedoch als gebärende Kraft Gott und die stofflichen Daseinsrechte des Menschen repräsentieren muss!
Er verstand seinen Meister genauso gut, wie er nun auch Jettchen fühlte und kannte.
Was Jettchen in ihren früheren Leben nicht hat akzeptieren wollen, ist jetzt ihr eigenes Schicksal geworden.
Jettchen blieb durch ihr eingesperrtes Leben und das Akzeptieren ihrer Priesterschaft zurück.
Sie hätte Mutter werden müssen!
Hierdurch lernte André das eigentliche Ziel des Lebens auf der Erde kennen.
Vater- und Mutterschaft waren göttliche Gesetze, die von der Seele als Mensch erlebt werden mussten, wodurch die Persönlichkeit erwachen sollte.
Dies war die Erklärung für die Tatsache, dass Jettchen in ihrem eigenen Zustand zusammenbrach.
Sie lebte nun in Disharmonie, weil sie die natürlichen Gesetze für die Mutterschaft während verschiedener Leben vernachlässigt hatte und hierdurch in Rückstand geraten war im Hinblick auf ihren eigenen Evolutionsprozess und das Zurückkehren zu Gott und dessen Schöpfungen.
Jettchen war unterdessen eingeschlafen.
Er ließ sie schlafen und ging weg.
Zur Mittagszeit kam Mutter Jet zu ihm und fragte:
„Darf ich doch noch kurz stören kommen, André?
Wie geht es Jettchen?“
„Ich finde sie ruhig.
Jetzt, da ihre körperliche Wirkung wieder für einen Monat abgestellt ist, verschließt sich der Organismus und sie hat wieder Ruhe.
Jeden Monat wird sie sich überreizt fühlen, denn dies greift sie stark an und bedeutet Kraftverlust.
Trotzdem ist sie stärker geworden und sie ist also fähig, mehr Widerstand zu bieten.“
„Das ist es, was ich dir sagen wollte.
Ich kann deutlich sehen, dass sie es diesmal anders erlebt hat.
Hat Jettchen nun diese Kraft in sich aufgenommen, ich meine, geht dies von der Persönlichkeit aus oder betrifft es die Persönlichkeit?
Ja, was ist es eigentlich?“
André musste lachen.
Er verstand Jet, aber Mutter Jet verstand ihn nicht.
Sie fragte: „Warum lachst du?“
„Es ist sehr einfach, Mutter Jet.
Letztens hatte ich einen Gelehrten bei mir, der mir Fragen stellen wollte.
Er war ein Professor.
Aber als dieser Gelehrte seine geistige Frage formulieren wollte, stammelte er, als ob er ein Stotterer wäre.
Ich musste dann auch lachen, obwohl ich es ihn nicht merken ließ.
Hier hast du es, dachte ich.
Kein einziger Mensch kann aus eigener Kraft hinter den Schleier schauen.
Ich musste ihm denken helfen und von Meister Alcar bekam ich eine Rüge.
Er rief mir zu:
„Lass diesen Mann nicht erfühlen, dass du ihn kennst, sonst ist er nicht mehr in der Lage, sich völlig hinzugeben.“
Dieser Mann konnte keine geistige Frage stellen.
Du und Tausende Menschen könnt es genauso wenig.
Aber vor einer Weile kam ein Kind zu mir und jenes siebzehnjährige Mädchen stellte Fragen, von denen mir schwindelig wurde und die Meister Alcar genoss, denn die Weisheit hierin war wie ein Blitz.
Der Gelehrte sagte später:
„Auf diesem Gebiet bin ich ein Schüler und ich will das auch gerne sein, denn Sie haben mich nicht nur überzeugt, sondern Ihre Bücher haben mir und meiner Frau das ewige Glück geschenkt.
Ich weiß, dass Sie es nicht merkwürdig finden werden, wenn ich Ihnen sage, dass wir jetzt das „Offene“, die reine Klarheit Gottes erleben, die uns beiden stets verschlossen blieb, nach der wir aber innerlich dürsten.
Jetzt verweilen wir darin!
Wir sind sehend geworden.
Es ist eine Offenbarung!“
Das ist einfach, Mutter Jet, und davon gibt es jetzt so viele, die Jene Seite genießt und die ich genieße.
Wenn du diesen Zustand nicht vor dir siehst, Mutter Jet, dann kannst du auch keine Fragen stellen.
Der Stoff lebt dann außerhalb deines eigenen Gefühlslebens und gehört zu einer anderen Welt.
Jetzt bin ich die Verbindung für alle, während all diese Menschen Schüler geworden sind, auch wenn viele einen Universitätsgrad haben erwerben müssen.
Deine Frage jedoch verbindet mich mit den Lebensgesetzen deines Kindes.
Jettchens Persönlichkeit saugt diese magnetischen Kräfte in sich auf und gibt sie dem Organismus weiter.
Diese Maschine ist allerdings sehr kompliziert; das gesamte Nervensystem ist nämlich von enormer Bedeutung für das Vorantreiben der heilenden Lebensaura.
Wäre ich nicht mit ihrem inneren Leben in Harmonie, Mutter Jet, dann würde ich deinem Kind mehr Ärger als Ruhe und Frieden bescheren, weil sie diese Kräfte verarbeiten muss.
Ich weiß jedoch, dass ich ihr Ruhe schenken darf.
Hier kommt noch die reine Beseelung meines Meisters hinzu, die heiligend auf ihre müden Nerven einwirkt, wodurch diese durchschlagend stimuliert werden.
Strahlt von meinem Leben Unruhe aus, dann saugt Jettchen diese Kräfte auch in sich auf und sie muss diese dann innerlich und körperlich erleben.
Augenscheinlich denkst du, dass es ihr gut getan hat, doch allmählich greift diese Kraft ihre gesunde, vitale Konstitution an und unterminiert ihre Lebenskraft, die doch bereits schwach ist.
Dies soll heißen, dass ich sie stützen kann, sie aber zugleich noch weiter niederreißen kann, indem mein bewusstes Denken und Fühlen für sämtliche Lebensgrade zwischen Himmel und Erde fühlbare und stimulierende Arbeit tut.
Ich meine, dass ich für Tausende von Einflüssen offen sein kann, die dann durch sie hindurchgehen, weil ich mit dem Raum verbunden bin.
Hierin leben sowohl hoch als niedrig abgestimmte Persönlichkeiten.
Vortierhafte und geistige Kräfte, die uns als vitale Lebensaura begegnen und die ich ihrem Leben weitergebe.
Mit anderen Worten, Jettchen wird dann mit diesen Gesetzen verbunden.
Ihre Persönlichkeit ist nun jedoch erschaffend geworden und ist in der Lage, die niederen Kräfte aufzuhalten, sodass sie sich doch wieder selbst schützen kann.
Bleibt sie aber bei mir in Behandlung, dann versichere ich dir, dass sich dieser Selbstschutz früher oder später auflöst und von mir überwunden wird, da dann sämtliche Gewebe durch diesen Lebensmagnetismus, der weiter dominiert, beeinflusst sein werden.
Dies beweist also, dass das Medium nicht nur aufbauende Arbeit tun kann, sondern auch das niederreißen kann, was die Persönlichkeit durch viel Kampf, Leid und Schmerz aufgebaut hat.
Unser Tun kann also gefährlich sein, sodass jeder Kranke zuerst gründlich vom wahren Charakter eines Heilers oder einer Heilerin überzeugt sein muss, wenn er nicht geistig ins Unglück stürzen will.
Und davor schreckt Jettchen zurück.
Sie ergründete mich, wie mich noch kein Kranker ergründet hat.
Schmerzhaft war es und tat sehr weh, doch ich muss das gutheißen.
Ich sage dir, niemand kann sich vor Jettchen verbergen.
Unumstößlich sagt sie wie der Charakter ist, und darauf kannst du dich verlassen, denn sie saugt diese Lebenswahrheit als Lebensfluidum in sich auf.
Hiervon hat sie bereits mehrere Beweise gegeben.
Du weißt es, sie schaut durch die Mauern deines Zimmers hindurch und erzählt dir am Morgen ganz freudig, was du gelesen, gefühlt und durchdacht hast.
Vor ihr bleibt in diesem empfindsamen Zustand nichts mehr verborgen.
Meine Ausstrahlung sucht nun von allein Kontakt mit ihrem inneren Leben, sagt Meister Alcar.
Und jenes Leben sendet meine Kräfte zum zentralen Nervensystem und die Persönlichkeit empfängt nun diese Wirkung wieder vom Organismus.
Hierdurch reagiert das liebe Jettchen anders, ruhiger und besonnener.“
„Es ist wunderbar, André.
Heute Nacht lag ich und dachte über deine Bücher nach und ich hatte dich schon fragen wollen, was passiert, wenn Jettchen nun stirbt?
Wie ist dann ihr Zustand?“
„Meister Alcar sagt, dass Jettchen in ihrer eigenen Sphäre ruhig sein wird.
Er erzählte dir bereits, dass sie dort eins mit der göttlichen Natur sein wird und dass sie keine stofflichen Störungen mehr erleben wird, weil sie dann zur bewussten astralen Welt, zur geistigen Harmonie gehört.
Wenn Jettchen hinübergeht, betritt sie ihre eigene Lebensabstimmung.
Dein Kind will lediglich Ruhe und Frieden, Herzlichkeit und Liebe erleben, rein sein im Hinblick auf Gott.
Dann erlebt sie das Normale, das Hinaufwollen zu Gott, die höchst mögliche Harmonie, die zwar nicht von dieser rauen Erde ist, doch vom Menschen in der astralen Welt geschaffen wurde.
Für Gott ist überall Ruhe!
Jettchen ist kein zurückgebliebener Typ, Mutter Jet, sondern ein überempfindliches Kind voller Reize, die durch dieses stoffliche Dasein zutage treten und die sie verarbeiten muss.
Ihr inneres Leben und ihre geistige Abstimmung suchen diese Wirkung nicht.
Sie will an ihrem geistigen Königreich bauen, dessen Kind sie ist und dessen göttliche Offenbarungen sie kennenlernen will.
Sie erfühlt schrecklich klar und das kommt aus ihrem tiefen, geistigen Leben hervor, das auf Jener Seite zu den natürlichen Gerechtigkeitsgesetzen gehört.
Sie wird dort eins sein mit allem Leben von Gott und ihre Schwestern und Brüder dort werden sie willkommen heißen und ihr eine Liebe schenken, die sie jetzt sucht, doch nicht finden wird.
Auf Jener Seite ist die frei von all ihren stofflichen und irdischen Störungen, Mutter Jet, und dann stehst du als Mutter vor einer geistig Bewussten.
Wie wirst du dann handeln müssen?
Ich sage dir – und zwar im Namen meines Meisters –, dass Jettchen jetzt nicht weiter ist als du, weil auch sie sich nun deine große, liebende Kraft aneignen muss.
Sie wird dort beweisen müssen, was sie eigentlich könnte in dem Zustand, in dem du selbst lebst.
Mit anderen Worten, Jettchen muss auch dort Beweise ihres geistigen Willens ablegen, und dann kann sie, genau wie du, mit dem Dienen beginnen!
Dort kennt sie also keine stofflichen Störungen, weil sie dann die grobe Gewalt von dieser Welt verlassen hat, abgelegt hat.“
„Es ist mir deutlich, André, und ich bin dir sehr dankbar.
Ich bin so glücklich, dass ich auch dort bei ihr sein werde und etwas für mein Kind werden tun dürfen.“
„Das wird dich enttäuschen, Mutter Jet!“
„Du erschreckst mich, André.
Was meinst du nun?“
„Wenn du da bist und Jettchen begegnest, glaub mir, dann kannst du alles für sie tun, aber daneben steht, dass Jettchen dann auf eigenen Beinen stehen muss.
Glaub nur nicht, dass du auch dort Tag und Nacht für sie parat stehen musst, um zu verhindern, dass sie wegsinkt.
Die Gesetze von Jener Seite zwingen sie dazu, selbst mit ihrem Leben zu beginnen.
Ihr werdet beide Schüler einer bewussten astralen Persönlichkeit.
Erst später werdet ihr etwas füreinander tun können, weil ihr dann für die astralen Gesetze bereit geworden seid.“
„Aber wir werden einander doch begegnen?“
„Es gibt nichts, was den Kontakt zwischen Mutter und Kind unterbricht.
Ihr werdet einander gerade dort lieb haben müssen, sonst steht eure Entwicklung vollkommen still.
Doch die Gesetze von Jener Seite müssen durchlebt werden, Mutter Jet.
Dem zu entkommen ist nicht möglich.“
„Es ist mir deutlich, André.
Ich habe deine Bücher bestimmt zehn Mal gelesen und ich kann sagen, dass ich etwas davon verstehe.
Die Höllen und Himmel habe ich kennengelernt und ich finde alles großartig schön und gerecht.
Es ist so deutlich wie nur was; wenn Jettchen in ihrer eigenen Sphäre ist, fühlt sie sich zugleich frei von allem irdischen Elend und sie ist eine geistig Bewusste.
Ich fühle, dass sie dann weiter ist als ich, aber in manchen Dingen – das sagt sie selbst – bin ich wiederum weiter.
Worüber ich mich stets wundere, ist, dass sie weiß, was ich tue und worüber ich nachdenke.
Heute morgen hat sie gesagt:
‚So, hast du wieder ein paar Stunden gelesen, Mutter?‘
Darüber habe ich mich natürlich erschrocken, André.
Danach sagte sie außerdem noch: ‚Was du jetzt gelesen hast, Mutter, sehe ich vor mir.
Diese Zustände sind sehr schlimm.‘
Ich fragte: ‚Wovon sprichst du, Kind?‘
‚Wovon ich spreche?
Natürlich von den finsteren Sphären.
Du liest doch über die Höllen, die André beschrieben hat?‘
Nun musst du wissen, dass ich deine Bücher ganz sorgfältig versteckt habe.
Sie hätte sie nicht finden können, selbst wenn sie das ganze Haus abgerissen hätte.
Wenn sie alles weiß, macht mir das Angst und ich sehe sie dann wegsinken.
Denkst du, André, dass sie bald einen Rückfall bekommt?“
„Jetzt noch nicht, Jet.
Dieses „Sehen“ kommt durch die Behandlung, denn sie ist nun unter meinen Einfluss gekommen.
Meine Lebensaura treibt sie aufwärts.
Und wie ist Jettchen eingestellt?“
„Hör nur auf, ich verstehe es schon.
Weißt du, was sie noch gesagt hat?“
‚Du kannst dir sowieso nicht vorstellen, was es für André, der all diese Höllen hat sehen müssen, bedeutet.
Ich verstehe ihn und das kannst du nicht.‘
Du musst dann mal sehen, wie sie schaut!
Ich sagte: ‚Aber Kind, das ist sehr natürlich, ich verstehe dich voll und ganz.
André lebt bewusst darin.‘
‚Ich werde mit ihm über diese Bücher sprechen‘, sagte sie dann, ‚er weiß, ob ich sie werde verstehen können.‘
Was denkst du, André?“
„Sie darf mir Fragen stellen, jedoch nur dann, wenn sie sich mit sich selbst nicht zu helfen weiß, denn sie hat an sich selbst schon genug.“
„Aber sie darf doch nicht lesen?“
„Sie kann diesen ganzen Stoff noch nicht verarbeiten, Mutter Jet, es würde ihr tagesbewusstes Leben bloß vernichten.
Ich muss sie aus genau dieser Welt herausziehen.
Erst dann bekommt sie Ruhe.“
„Trotzdem weiß sie alles darüber, André.
Sie versteht es prompt und dann stehe ich da und schaue und kann ihr keine Antwort geben.
Sie hat kürzlich gesagt:
‚Was redest du doch, Mutter, wir müssen es selbst tun!‘
Ich fragte sie: ‚Was meinst du, Kind?‘
‚Was ich meine?
Das ist sehr natürlich.
Die Menschen denken, dass Christus für uns gestorben ist und dass wir Ihm folgen können.
Aber das ist es nicht.
Wir müssen uns selbst kennenlernen und bestrebt sein, unser Leben mit dem Seinen in Harmonie zu bringen.
Gott muss in uns erwachen.‘
Sie schaut dich dann auf eine Art und Weise an, dass du Angst bekommen könntest, so ruhig und bewusst zugleich.
In diesen Momenten ist Jettchen nicht krank.
Sie spricht dann so, wie ich dich sprechen höre, André.
Direkt danach sagte sie:
‚Du darfst nie böse auf Vater werden.
Diesem Mann müssen wir im Grunde helfen, denn er ist ein Unglücklicher.
Dass er uns allein lässt, muss er sowieso wiedergutmachen.
Er ist schließlich dazu gekommen, weil er keine Liebe besitzt.
Wer kann seine Frau und sein Kind allein lassen, wenn er Christus folgt?
In Vater muss der Christus erwachen.‘
Dann stehst du mit großen Augen da und du denkst, Kind, wo holst du das her.
Sie sieht und fühlt dann so schrecklich deutlich, dass ich sie beneiden kann.
Stundenlang spricht sie kein Wort, aber plötzlich ruft sie mich und dann fängt sie wieder an, zu reden.
Was sie dann sagt, ist immer zutreffend und durchdacht.
Sie sagt auch: ‚Ich weiß schon, was ich tun muss, Mutter.
Ich muss stark an mich selbst denken und dann kann nichts aus dieser anderen Welt mich stören.
André wird es mir sagen, du wirst es hören.‘
Ich fragte: ‚Wer ist dieser André?‘
‚Was ist jetzt los, Mutter?
Du liest doch seine Bücher?‘
Stell dir vor, André, in dem Moment war ich im Begriff, mit dem Lesen anzufangen.
Sie konnte es also nicht wissen.
Was denkst du hierüber?“
„Der Parapsychologe nennt dies Telepathie, Mutter Jet.“
„Ist dies Telepathie?“
„Ja, so ist es.
Alcar sagt nun, dass Jettchen alles aus dir herausholt, was herauszuholen ist.
Wenn du liest, ist sie darüber informiert.“
„Wodurch kommt das?“
„Ihr erlebt ein und denselben Zustand, habt also ein und dieselbe Abstimmung.
Sie hat die erste Sphäre als Abstimmung und du auch.
In dem Augenblick seid ihr von Gefühl zu Gefühl eins und dann liest Jettchen in deinem Leben.
Es ist nicht möglich, dass sie durch Jene Seite diese Nachrichten empfängt, denn das würde sie geisteskrank machen.
Dadurch, dass sie geistig empfindsam ist, saugt sie alles aus ihrer eigenen Umgebung und manchmal sogar das Geschehen aus weiter Entfernung in sich auf.
Sehr viele Menschen besitzen diese Empfindsamkeit.
Vor einiger Zeit schrieb eine Dame einen Brief an ihre Freundin.
Sie sprach mit einer Bekannten darüber, aber sie sagte nichts von dem, was sie geschrieben hatte.
Auch diese Bekannte sollte an dieselbe Freundin schreiben.
Was stellte sich nun heraus?
Beide Frauen schrieben exakt dasselbe, und zwar auch noch wortwörtlich.
Der eine Brief war die Abschrift des anderen.
Auch diese beiden Frauen besitzen ein und dieselbe Abstimmung und haben Verbindung miteinander, sonst wäre dies nicht möglich.
Durch Telepathie haben sie diesen Kontakt bekommen und ihr eigener Lebensgrad sorgte für die Auswirkung hiervon.
Für Jettchen kommt jedoch noch etwas anderes hinzu.
Wenn sie wegsinkt, steht sie sowohl vor der Hellsichtigkeit als auch vor der Hellhörigkeit und dann hört sie, wie aus dem Raum zu ihr gesprochen wird.
Jetzt wird es jedoch gefährlich für sie, denn in diesem Raum befinden sich sämtliche Lebensgrade von dieser Erde, also alle Grade von Gut und Böse.
Hat nun eine von ihren Charaktereigenschaften Abstimmung auf ein astrales Wesen, dann kann diese astrale Persönlichkeit sie erreichen.
Du fühlst nun gewiss, dass sie das Niedere bereits überwunden hat, sonst wäre sie schon längst besessen.
Jetzt, da sie nicht mehr leidenschaftlich ist und ihr Wesen auch in diesem Leben rein geblieben ist, hat sie sich vor der schrecklichen Gewalt aus der unbewussten astralen Welt verschlossen.
Darüber hinaus hat sie auch noch Hilfe empfangen, wofür ihr Schutzgeist sorgte.
Dies alles ist also sehr natürlich, Mutter Jet, wenn du ihrem Leben folgen kannst.
In den Augen vieler Spiritisten ist Jettchen begabt, hellhörig und hellsichtig, was im Prinzip jedoch nicht der Fall ist, denn im normalen Tagesbewusstsein fühlt und hört sie all diese Dinge nicht, denn darin ist auch sie ein gewöhnliches, normales Kind.
Lediglich während ihrer Krankheit erlebt sie diese Überempfindlichkeit.“
„Ich verstehe es, André, es ist merkwürdig.“
„Merkwürdig ist es nicht, Jet, denn es sind die Lebensgesetze von der Seele als Mensch.
Jettchen ist auf das Jenseits eingestellt, wodurch sie fühlt und hört.
Dadurch, dass ihr beide dieselbe Abstimmung besitzt, saugt sie das aus deinem Leben in sich auf, was sie innerlich berührt, der Rest geht durch ihr Leben hindurch und davon fühlt sie nichts.
Vor vierzehn Tagen kamen zwei Damen zu mir.
Die eine war sehr empfindsam und sagte, sie sei ein Medium.
Die andere hatte mein Buch „Der Kreislauf der Seele“ gelesen in der Zeit, in der die erstgenannte Dame im Urlaub war.
Als diese nach Hause kam, meinte sie, unter höheren Einfluss zu geraten und schrieb Folgendes nieder:
‚Ich bin Lantos Dumonché.
Ich lebe in der Liebe, doch wie schwer ist mein Leben gewesen.
Und dies alles will ich der Menschheit bekannt machen.
Durch dich, mein liebes Kind, will ich von meinem Leben erzählen.
Willst du dich mir anheimgeben?
Bitte, verleihe mir doch diese Gnade.
Wie habe ich nach einem Instrument gesucht.
Jetzt habe ich dich gefunden.‘
Die Dame war sich des Schreibens bewusst und sie glaubte fest, dass sie dies durch die geistige Inspiration oder Halbtrance empfing, denn ihre Feder flog über das Papier.
Als sie diese Nachricht aufgeschrieben hatte, sprach sie zu ihrer Freundin: ‚Lies das mal.
Ich habe es gerade durchbekommen.‘
Die Freundin erschrak über das Wunder.
‚Kind‘, sagte sie in der ersten Überraschung, ‚was für ein Wunder, wie herrlich ist das.
Hier sind alle eigenen Gedanken ausgeschlossen.
Dies ist wundersam schön und dies muss von Jener Seite empfangen worden sein.‘
Aber dann begannen sie, zu reden, und als die eine sich von ihrer Überraschung erholt hatte, sagte sie: ‚Aber dieser Lantos hat doch schon ein Buch geschrieben.
Schau doch, hier habe ich es.‘
Ja, sie fanden es zwar seltsam, aber die mediale Dame gab sich trotzdem weiter dem Schreiben anheim und füllte Blatt um Blatt.
Nach einer Weile erfuhren sie meine Adresse und besuchten mich.
Ich fragte Meister Alcar, wie das möglich sei, und bekam zur Antwort: ‚Telepathie, André, nichts und nichts anderes!
Die Telepathie ist hier zu hundert Prozent erlebt worden.‘
Dies nahmen die beiden Damen nicht an.
Sie hielten es für nötig, mich zu fragen, ob ich meinte, dass die Geister nur bei mir durchkommen könnten.
Ich habe ihnen diesen Fall ordentlich erklärt und ihnen in Meister Alcars Namen zugleich sagen müssen, dass keine seiner Schüler bei anderen Medien durchkommen und dass auch er selbst hierüber nicht nachdenkt, weil dann mehr niedergerissen als aufgebaut würde.
Dann gäbe es ja keine Ordnung mehr.
Lantos wird nirgendwo anders auf der Erde als hier einen einzigen Gedanken von sich selbst durchgeben, sonst würde er gegen Meister Alcar – dessen Schüler er ist – an arbeiten.
Diese Dame meinte, sie sei sensitiv genug, um sich vom eigenen erworbenen Bewusstsein zu lösen.
Wenn – sagte Meister Alcar noch – sie dies nicht akzeptieren können, dann lass sie fortgehen; früher oder später richten sie sich sowieso zugrunde.
Sie werden dann akzeptieren müssen, dass all diese Gedanken aus ihren eigenen Gefühlen hervortraten.
Aber von uns ist hier kein einziges Wort dabei!
Doch sie wollten diese „Gnade“ nicht preisgeben und gingen enttäuscht fort.
Aber eine Weile später, Mutter Jet, beschimpfte die eine die andere als Spinnerin.
Es fehlte nicht viel und ihre schwesterliche Liebe und Freundschaft wäre auch noch zu Ende gewesen.
Ich weiß zumindest, dass ganz schön geschimpft wurde.
Aber diese Dame hatte verschiedene Worte telepathisch von ihrer Freundin übernommen, doch bald trat die Wahrheit ans Licht.
Das Buch von Lantos hatte sie beeinflusst.
Manche Menschen können so empfindsam sein, dass sie aus einem geschlossenen Buch lesen können.
Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn sie selbst nichts davon ahnen, ansonsten verschließen sie sich für die höhere, geistige Telepathie.
Jetzt erlebte sie das Von-Gefühl-zu-Gefühl-Einssein unbewusst.
Das wahrhaftige Medium macht dies bewusst, aber mit demselben Ergebnis.
Jettchen muss diese telepathischen Kräfte erleben, denn sie ist mit dir über diesen Weg verbunden.
Die bewusste Kraft für das Erleben dessen besitzt Jettchen jedoch genauso wenig.
Jetzt treten Gaben zutage, doch diese Gaben hat Jene Seite in den Händen.
Was sie als Sensitive besitzen, ist das Gefühl dafür, mehr ist da nicht!
Diese andere Dame ist nun empfindsamer als Jettchen.
Aber verstehst du, dass, wenn diese Dame diese Persönlichkeit nicht besäße, auch sie in diese andere Welt zurücksinken würden und dann dasselbe erleben würde wie Jettchen?
Sie ist stärker im Geist; ihre Persönlichkeit kann dieses Leben und das andere ertragen.
Sie wird nicht zusammenbrechen und dies ist die Kraft, die Jettchen sich noch aneignen muss.
Durch dieses Beispiel bekommst du Jettchen also wieder anders zu sehen und du lernst, sie geistig zu erfühlen, zu kennen und zu verstehen.
Auch ist es deutlich, dass Tausende Menschen durch diese Empfindsamkeit in Anstalten für Geisteskranke gesperrt werden, sagt Meister Alcar.
Von all diesen Menschen werde ich die Gesetze kennenlernen.
Es sind Tausende von Problemen, denn jede Seele besitzt ihre eigene Welt und ihren eigenen Lebensgrad.
Aber es gibt krankhafte und gesunde Geisteskrankheit, bewusste und unbewusste.
Dies ist das Wort meines Meisters und er wird mir die Gesetze hiervon erklären.
Was müssen wir nun tun, Mutter Jet?“
„Abwarten, André.“
„Richtig, das ist es, mehr können wir nicht tun, denn wir würden sowieso zu früh eingreifen.
Ihr Geist muss alles erst verarbeiten.
Fühlst du nun auch, Mutter Jet, dass Kinder nicht geisteskrank werden können?“
„Jetzt da du es sagst, ja, es ist mir deutlich.
Wie einfach im Grunde alles ist.
Ich verstehe es, André.“
„Wodurch verstehst du es?“
„Weil ich es fühle, André.“
„Nein, Mutter Jet, das ist keine Antwort.
Du musst es mir gemäß den astralen Gesetzen erklären können.“
„Das ist nicht so einfach.“
„Siehst du wohl, du fühlst es, kannst aber keine echte Antwort geben.
Du weißt es also doch nicht.
Aber wenn du rein fühltest, die Gesetze von Leben und Tod kenntest, würdest du die Antwort geben können.
Du würdest dann darin leben, doch jetzt stehst du gerade außerhalb davon.
Hier ist die Antwort.
Meister Alcar sagt:
Ein Kind ist auf den Wachstumsprozess eingestellt und ist nicht zu erreichen.
Geisteskrankheit gehört zum Erwachsenenbewusstsein.
Die Persönlichkeit ist erst dann erreichbar, wenn auch der Körper das Erwachsensein erreicht hat.
Dann erst handelt es sich um geistige und stoffliche Einheit.‘
Hast du dies erfühlt, Jet?“
„Jetzt verstehe ich es, André.“
„Nun, sagt mein Meister zu deinem Leben und deiner Persönlichkeit, solch ein Kind ist Jettchen geblieben.
Auch wenn ihr Körper erwachsen ist, ihr inneres Leben hat das Kindliche noch nicht abgelegt.
Jettchen kennt keine körperliche Sehnsucht.
Wären diese Sehnsüchte auf die Leidenschaft eingestellt, dann hättest du dein Kind bereits im Alter von neunzehn Jahren in die Anstalt für Geisteskranke bringen können, denn dann hätte sie diesen Einfluss, diese Menschen, diese astralen Persönlichkeiten, die sich durch Jettchen ausgelebt hätten, selbst angezogen.
Aber dein Kind ist Kind geblieben.
Es ist ein reines Mädchen, das sich also selbst gegen totalen Untergang schützt.“
„Oh, André, du machst mich so glücklich.
Erst jetzt lerne ich Jettchen kennen.“
„Und das ist nötig, Jet.
Wenn du alles von deinem Kind auffangen können willst, etwas für sie in diesem Leben sein willst, dann musst du ihr Seelenleben erfühlen können.
Je mehr du über das Leben nach dem Tod weißt, desto besser ist es für sie, denn sie wird hierdurch erwachen und für dich selbst bedeutet es geistige Bewusstwerdung.
Wenn Jettchen fühlt, dass sie sowieso keine Verbindung mit dir hat, zieht sie sich zurück und ist unerreichbar für dich.
Dieses Zurückziehen ist auch für ihr Leben wieder gefährlich, denn dann ist sie wieder offen für die astrale Welt.
Das In-sich-selbst-gekehrt-Sein ist für sie verkehrt, Geist tötend, denn dann verliert sie ihren Selbstschutz.
Innerlich bricht sie auf von dieser Erde und von ihrer eigenen Umgebung und lässt auch dich vollkommen los, da sie fühlt, dass du nichts zu verschenken hast.
Ihr junges Leben fordert nun einmal sehr viel, doch deine große Mutterliebe wird ihre Sehnsüchte, ihren gesamten Raum aufzufangen wissen.
Bleibe innerlich offen für sie, damit sie mit ihren Fragen immer zu dir kommen kann.
Jettchen darf von einem Wunder sprechen, dass sie dich als Mutter empfangen hat.
Glaube mir, Mutter Jet, hättest du dieses Bewusstsein nicht besessen, dann hättest du sie trotzdem in die Anstalt für Geisteskranke bringen können und daran wäre nichts zu ändern gewesen.
Die mütterliche Unterstützung bekam sie von dir bereits, als sie noch in deinem Körper lebte.
Bevor sie geboren wurde, saugte sie bereits deine geistigen Kräfte in sich auf, was ihr in den ersten Lebensjahren auch zur Stütze wurde.
Wenn alle Eltern solcher Kinder wüssten, was du jetzt weißt, und das reine, wahre, religiöse Gefühl in sich trügen, das du besitzt, dann gäbe es nicht so viele Geisteskranke auf der Welt.
Auch ist es wahr, dass die Eltern Schuld am Untergang ihrer Kinder haben, wenn Beeinflussung im Hinblick auf das Tagesbewusstsein vorliegt.
Dies soll heißen, dass jede Seele die eigenen Gesetze von Karma und von Ursache und Wirkung mit sich mitbringt in diese Welt, die Ursache und Wirkung für das Leben als Mensch.
Wir wissen ja, dass die Seele als Persönlichkeit ihre eigenen Lebensgesetze zu erleben hat, aber Eltern können furchtbar viel erhellen, denn sie können zustande bringen, was ich dir und Jettchen jetzt gebe.
Doch der unbewusste Mensch dieser Erde will keinen „Hokus Pokus“.
Das mütterliche Bewusstsein der Masse schläft noch.
Wenn diese Masse erwacht, wird das Leben auf der Erde wie ein Paradies.
Bis dahin heißt es abwarten und Farbe bekennen und (bis dahin) muss die Masse ihr eigenes unbewusstes Fühlen und Denken akzeptieren.
Hiermit wissen alle Menschen, die sich das bewusst-mütterliche Gefühl angeeignet haben, nichts anzufangen.“
„Warum hältst du keine Vorträge, André, du würdest Tausende dadurch glücklich machen.“
„Meister Alcar sagt, Mutter Jet, das kommt später!
Hast du jetzt wieder genug empfangen?
Dann geh nur wieder.“
Mutter Jet geht fort.
Sie weiß unwiderruflich, dass ihr Kind nicht geisteskrank wird.
Dieses Wissen ist für sie eine machtvolle Stütze.
Monatelang geht es recht gut, mit wechselndem Verlauf, doch dann bekommt Jettchen plötzlich einen Rückfall.
Mutter Jet weiß sich keinen Rat.
Als André zu Jettchen kommt, will sie nicht von ihm behandelt werden.
Sie sagt ihm sofort:
„Was wollen Sie eigentlich von mir?
Sie können mir sowieso nicht helfen.
Sie sind doch Jozef Rulof?
André, der kann es, Sie sind nur ein Schatten von ihm.
Ja, schauen Sie doch nicht so.
So ist es!
Ich brauche Ihre Hilfe nicht.
Ich muss es selbst tun.
Mann, gehen Sie doch weg!“
André dachte: Da steht man nun, mit leeren Händen.
Jettchen ist nicht zu erreichen.
Sie will weglaufen, aber ihre Mutter hält sie im Zimmer.
Jettchen schenkt André keinen Blick mehr und André tut so, als sei sie nicht da und spricht mit ihrer Mutter.
Mutter Jet versteht ihn; jetzt ist mit Jettchen nichts anzufangen.
André nimmt seinen Meister wahr und hört:
„Lass sie, André.
In diesen Zustand sinkt sie noch ein paar Mal zurück und erst danach wird sie sich behaupten können.
Erfühlst du, was du jetzt für sie tust?
Ich werde es dir sagen.
Was wir erreichen, ist für sie einige Jahre Gewinn.
Wir helfen ihr tragen, sonst wäre sie schon zusammengebrochen.
Geh nun bald ruhig fort und wir werden sie fernbehandeln.
Mach dir keine Sorgen, sie wird gesund.“
André ging weg und Mutter Jet folgte ihm den Gang hinauf, sie wollte beruhigt werden.
Doch als er weg war, bekam Mutter Jet den Kopf gewaschen, denn es stellte sich heraus, dass Jettchen jedes Wort aufgefangen hatte.
Mutter Jet erschrak davon sehr, so scharf fühlte sie sich von ihrem Jettchen angegriffen.
„Stell dir vor, André“, erzählte Mutter Jet, als sie am Mittag kurz hinaus konnte und rasch bei André vorbeischaute, „als du gegangen warst, machte sie mir schwere Vorwürfe.
Sie sagte wörtlich zu mir:
‚Wenn du André hinausbringst, sollst du nicht mehr mit ihm sprechen.
Ich höre sowieso alles.
Du brauchst nicht zu denken, dass ich eingesperrt in meinem eigenen Kreis sitzenbleibe, denn hier komme ich heraus!
Ich weiß genau, was ich tue.
Wenn ich böse bin, Mutter‘, und dies kommt nun weicher und sehr lieb über ihre Lippen, ‚musst du es mir bitte vergeben.
Ich will dir keinen Kummer machen.
Aber manchmal, dann könnte ich alles kurz und klein schlagen.
Vor allem, wenn du da mit ihm sprichst.
Ich kann durch die Wände sehen und höre alles.
Du standest so da.‘
„Jetzt lebt sie zwischen Leben und Tod, Jet“, erklärte André.
„Es ist großartig, aber es nutzt weder uns noch ihr.
Ich gehe zukünftig auch direkt fort.
Aber du siehst es, so ist Jettchen.“
„Warum sollte sie alles kurz und klein schlagen wollen, André?“
André stellte sich auf seinen Meister ein und hörte:
„Sie lebt jetzt zwischen Leben und Tod und erlebt die Teilung der Persönlichkeit.
Fühlst du, Mutter Jet, dass sie, wenn sie hierin lebt – wobei also das Einsinken stattfindet, das Abschiednehmen von ihrem irdischen Bewusstsein, von ihrem Lebensgrad hier –, dass Jettchen dann mit dem Raum, in dem das Böse lebt, verbunden wird?
Dies ist ihr Zustand.
Jettchen hat dann zu höchstens fünfzehn Prozent ihr tagesbewusstes Leben abgelegt.
Jetzt wird sie bewusst in der astralen Welt fühlen und davon erlebt sie sowohl das Gute als auch das Böse, die Gewalt.
Geht sie nun während dieses Zustands bewusst in das Raue über, dann kann sie sich hiervon nicht lösen und sie könnte auch danach handeln.
Sie macht es aber noch nicht und beherrscht sich, bis sie immer schwächer wird und wegsinkt und sich selbst nicht mehr im Zaum halten kann.
Sie wird dann von diesen finsteren Einflüssen angespornt, so weit diese sie erreichen können.
Wenn die Leidenschaft in ihr leben würde – das fühlst du sicher –, dann bekäme diese Welt des Bösen ihr gesamte Persönlichkeit in die Hände und sie wäre für das tagesbewusste-Ich-Leben verloren und vollkommen besessen!
Wer sie in diesem Zustand sieht, denkt, dass Jettchen geisteskrank ist, was aber nicht möglich sein kann, denn ihre gesamte Persönlichkeit kann nicht in diese raue Welt hinaufgezogen werden.
Darum heißt dies: Persönlichkeitsteilung.
Es ist der Teilverlust, das Ablegen des tagesbewussten Ich.
Für die Erde ist sie jetzt unempfindsam, aber für die astrale Welt auf so und so viel Prozent Kraft eingestellt.
Mehr ist nicht dabei!
Hierin kann sie sich nun für einen kurzen Augenblick verlieren.
Jetzt sind ihre Persönlichkeit und ihr Leben für die Gesellschaft untauglich, denn ihr Leben ist nicht mehr bewusst.
Sie handelt anders, als sie das in normalem Zustand macht, und ist zu Letzterem jetzt nicht mehr fähig, bis die Ruhe in sie zurückkehren kann.
Sie wird sich dann erholen können.
Bald jedoch bleibt sie in diesem Zustand für längere Zeit und man muss sie kurzzeitig einsperren.“
„Und trotzdem, André, muss ich mir keine Sorgen machen?“
„Meister Alcar sagt: Nein!
Jetzt nicht und niemals, Mutter Jet.
Auch dieses Einsinken wird sie überwinden.“
„Wie soll ich dir für all diese Weisheit danken, André.
Ich habe dafür nicht genug Worte.“
„Danke Gott, Mutter Jet, dass wir einander kennengelernt haben.
Auch wir können hierdurch sehr viel lernen und das ist auch der Sinn der Sache.“
Jettchen wurde wieder ruhig und alles lief wieder gut.
Doch ein paar Monate später begannen die Schwierigkeiten erneut.
Wieder war es die Menstruation, die ihr geistiges Gleichgewicht auf die Probe stellte und sie einsinken ließ.
Jettchen wurde gereizt, so sehr, dass sie in den Garten rannte und kurzerhand einen Baum aus der Erde zog, als sei dies ein Kinderspiel.
Am selben Abend brachte man sie fort.
Nach einer Woche aber war sie wieder so weit erholt, dass die Ärzte Mutter Jet erklären konnten, sie dürfe die Anstalt rasch verlassen.
Sie ging zu André und fragte:
„Was denkst du darüber, André?
Frage Meister Alcar (bitte) danach.“
Andrés Meister sagte, sie müsse sie vorerst dort lassen, denn es käme ein neues Einsinken.
Mutter Jet versprach, sie würde diesen Rat sofort befolgen, obwohl die Ärzte sie bedrängten, Jettchen nach Hause holen zu lassen.
Als der Arzt Mutter Jet fragte, warum sie ihr Kind nicht abholte, und sie antwortete, es sei ein erneutes Einsinken zu erwarten, glaubte man ihr nicht.
Es war nicht möglich.
Doch ein paar Tage später stand ihr behandelnder Arzt vor der Tatsache und Mutter Jet bekam recht.
„Wie wahr ist alles, André, was du für mich von deinem Meister empfangen hast“, musste sie zu André sagen.
„Der Arzt fragte mich: ‚Wodurch wissen Sie das?‘
Ja, dann steht man da, André, was soll ich sagen?
Trotzdem gab ich ihm eine richtige Antwort und sagte: ‚Zwischen Himmel und Erde lebt Er, Herr Doktor, Der uns manchmal den richtigen Augenblick weist.‘
‚Was sagen Sie?‘
Sollte mich der Arzt nicht verstanden haben?
Als ich erzählte, André, wie ich zu dieser Weisheit gekommen war, fand er es gar nicht so seltsam.
Man könnte sagen, unter den Ärzten kommt hierfür Interesse.
Ein paar Tage später traf ich ihn wieder und er fragte lachend:
‚Was werden wir jetzt wieder erleben?‘
Ich antwortete ihm sofort und sagte: ‚Das dauert geraume Zeit, Herr Doktor, Sie werden es sehen.‘
In dem Moment war es, als ob du zu meinem Leben gesprochen hättest und mir diese Worte eingegeben hättest.
Er ging weiter, André, aber ich dachte, wir werden abwarten.“
In diesem Zustand blieb Jettchen vier Wochen.
Dann sah Mutter Jet ihr Kind zum Normalen zurückkehren.
Wieder wollte Jettchen nach Hause und ihre Sehnsucht wurde immer stärker.
Sie ist ruhig, isst und trinkt, und sie schläft besser.
Ihr Arzt ist vorsichtiger geworden und behält sie noch bei sich.
Trotzdem ist Jettches große Sehnsucht nach Zuhause für Mutter Jet ein Elend.
André bekam von seinem Meister jedoch die Nachricht, sie noch eine kleine Weile dort zu lassen.
Jettchen soll sich noch mehr sehnen, stärker, heftiger und heftiger, bis sie es keine Stunde mehr aushalten kann.
Aber warum?, fragt Mutter Jet.
„Du findest mich natürlich schwach, André, aber wenn ich sie so flehend zurücklassen muss, halte ich es nicht mehr aus.
Heute Mittag sagte sie:
‚Wie hart du bist, Mutter.
Der Arzt sagt, dass ich gesund bin, und du lässt mich hier?
Ich will wieder nach Hause.
Ich kann nicht mehr hier bei all diesen Menschen bleiben.‘
Die Tränen liefen ihr über die Wangen, André.
Es ist etwas Schreckliches.
Was meinst du?
Was sagt Meister Alcar?“
„Dass du eine Tracht Prügel haben musst, Mutter Jet.
Heulsuse, die du bist, musst du jetzt weinen?
Jetzt bist du wieder ein Kind.
Wo ist nun die ganze Größe von Mutter Jet?
Weg ist alles, auf einmal weg.
Aber ich kann es mir vorstellen.
Höre nun gut auf das, was jetzt zu uns kommt, du kannst viel davon lernen.
Meister Alcar sagt zu dir:
‚Wenn dein Kind fühlt, wie miserabel es in ihrer Umgebung ist, bekommt sie andere Sehnsüchte und diese Gefühlskraft, von der Persönlichkeit im Tagesbewusstsein gefühlt, verstärkt ihre Charaktereigenschaften.
Doch welche?‘
Mutter Jet weiß es nicht.
André öffnet sich für seinen Meister und gibt das Wort, das zu ihm gesprochen wird, weiter.
„Es sind die Charaktereigenschaften für ihr stärkeres und besseres Ich, die zu der normalen Gesellschaft und zur bewusst stofflichen Persönlichkeit gehören.
Ihr Fühlen und Denken in diesem Zustand unter all diesen Kranken ist enttäuschend, niederreißend und für sie ein Gefängnis.
Doch je tiefer sie jetzt ihr Eingesperrtsein fühlt, desto besser ist dies für ihre eigentliche Persönlichkeit, die Teil aller anderen Arten von Menschen, die zur Gesellschaft gehören, sein muss.
Dies soll heißen, dass sie durch ihr Elend lernt und ihren eigenen Lebensgrad stärkt, wodurch sie mehr und mehr Widerstand in ihrem Zustand bekommt.
Nicht eine einzige Seele kann dem entkommen, denn alles Leben Gottes erwacht durch Kummer.
Die Sehnsucht zurück nach Hause ist für dein Kind Heilung.
Wenn sie ihr Leben demnächst wieder unter den Menschen erleben muss, wird sie mehr Widerstand bieten und sich selbst vor dem Zurücksinken schützen.
All ihre Charaktereigenschaften werden nun durch ihr erlebtes Elend verstärkt und beeinflusst.
Es gibt keine bessere Medizin für sie als diese, für den Augenblick.
Sowohl der Persönlichkeit als auch dem Körper kommt dies zugute, wobei die Persönlichkeit jedoch dominiert.
Du wirst das später erleben.
Was sie früher niederschlug, in Disharmonie brachte, das kann sie jetzt stoppen.
Erst wenn sie fähig ist, zu sagen: ‚Bis hierher und nicht weiter‘, ist sie für die Gesellschaft geeignet und hat sich selbst überwunden.
Ihre Erfahrungen von jetzt geben ihr bald die Kraft, sich aufrecht zu halten.
Wenn sie eine gewisse Höhe erreicht hat, wirst du dies von uns vernehmen.“
„Wie wunderbar das ist, André, ich glaube es und ich werde noch ein wenig warten, so schmerzhaft es auch für mich und sie ist.“
Vierzehn Tage später kommt Jettchen nach Hause.
Sie hat ihre Persönlichkeit gestärkt und die Lebenskräfte in sich aufgesogen.
Ihre Konzentration ist gestärkt.
André begegnet ihr auf der Straße.
Als sie ihn sieht, laufen ihr die Tränen über die Wangen.
Ihre Lippen zittern und sie kann kein Wort sprechen.
„War es schwer, Jettchen?“
Sie schaut ihn an und sagt nichts.
André sendet ihr sein Bewusstsein und seine Liebe zu.
Jettchen fängt seine Gedanken und Gefühle auf und lächelt.
Gerührt sagt sie: „Auf Wiedersehen, André.“
Sie nimmt ihre Mutter am Arm und spaziert weiter.
Ein paar Tage später sagt sie zu ihrer Mutter:
„André ist sehr lieb, Mutter, er hilft mir.
Da steht er und ich sehe seine Kräfte zu mir kommen; er hilft mir aus der Entfernung.
Sag ihm, dass ich ihn lieb finde.“
Mutter Jet bekommt schon weder Angst.
Eilig geht sie zu André und fragt: „Was denkst du hierüber, André?
Bleibt sie so empfindsam?“
„Nun mach dir keine Sorgen.
Dies ist ihre Empfindsamkeit, sagt Meister Alcar.
Diese Empfindsamkeit werden und können wir ihr nicht nehmen.
Trotzdem fühlt sie sich anders.
Sie weiß es und erlebt meine Kräfte.
Was sie früher nicht gekannt hat, lebt jetzt bewusst in ihr!
Dies ist ihr geistiger Gewinn, Mutter Jet, für den du dankbar sein kannst.“
„Gott sei Dank, jetzt habe ich keine Angst mehr.“
Jettchen hält sich nun gut.
Sie tut ihr Bestes und arbeitet sich selbst durch die schwierigen Zeiten hindurch.
Sie weiß jedoch, dass ihr Schutzengel bei ihr ist oder dass er sie aus dem göttlichen Raum heraus mit geistiger Kraft ausstattet.
Sie fühlt sich als Kind von Ihm, der auf Golgatha gestorben ist.
Eines Tages kommt sie selbst zu André und will Fragen stellen.
Doch Meister Alcar sagt, dass Jettchen noch ein wenig warten muss.
Bald ist das doch möglich, aber jetzt wäre das zu viel für sie.
Und Jettchen kann das akzeptieren.
Sie findet Andrés Haltung zwar streng, aber dennoch vollkommen natürlich und sie hatte dies bereits erwartet.
Einen Monat später kommt sie wieder, um zu reden.
André empfängt sie und beginnt, um ihr das Sprechen etwas einfacher zu machen:
„Und, Jettchen?
Geht es dir gut?
Du hast es gut getroffen.
Es ist schönes Wetter zum Spazierengehen und Nachdenken.“
„Zum Spazierengehen, ja“, sagt sie, „aber was wollte ich doch gleich fragen?“
André sagt: „Du wolltest fragen, was du eigentlich tun sollst.“
„Ja, das ist es.“
„Nun, Jettchen.
Du musst jetzt du selbst werden, deinen Willen für das stoffliche Leben stärker machen und den Dingen etwas gefasster entgegentreten.
Du musst dir selbst sagen, ich will kein Spielball meiner Gedanken sein.
Du musst selbst denken!“
„Das kann ich zwar, aber wenn ich gerade ausruhe, dann geht es nicht, dann denke ich an Tausende Dinge und das ist schrecklich.“
„Verstehst du, Kind, dass das verkehrt ist?
Wenn du dich ausruhst, darfst du auch nichts weiter als ausruhen!
Wenn du denken willst, dann tu das.
Doch Denken und Ruhen zugleich ist jetzt zu schwierig, das sind zwei verschiedene Welten, zwei Zustände.
Du musst entweder das eine oder das andere.
Beide Handlungen kommen bald und dann erlebst du diese so, wie du das willst.
Willst du es probieren?
Ruhen und an nichts denken, Jettchen, ist schon etwas Wunderbares, was aber wenige Menschen können.
Können sie das nicht, dann verlieren sie gerade ihre Ruhe und kommen zur Teilung der Persönlichkeit.“
„Ja, das kenne ich, das ist es!
Und das muss ich nun verhindern, sonst ruhe ich nicht.“
„Dies ist das Einzige, Jettchen, was du überwinden musst, denn Phänomene wie Ruhen und Denken, beides zugleich, erschöpfen dich.
Wenn du das von unten her aufgebaut hast, ist nichts mehr fähig, dich überempfindsam zu machen.
Dann hast du die Haupteigenschaften deiner Persönlichkeit überwunden.
Dann bist du Herrscherin auf diesem Gebiet und vom Einsinken ist keine Rede mehr.“
„Ich werde mein Bestes dafür tun.“
„Und wenn du wieder aufstehst, Jettchen, und etwas machen willst, so bring es dann zu Ende.
Wenn du Geschirr spülen gehst, so tu es auch!
Lauf nie weg und merk dir, dass dir die unbeendete Arbeit wegen deiner Art, zu handeln, sowieso immer hinterherläuft, bis sie dich schließlich überwältigt.
Und dann stehst du wieder vor der Teilung deiner Persönlichkeit, was dich behindern wird und wovon dir wieder schlecht wird.
Auch wenn du todmüde bist, bring die Arbeit zu Ende.
Auch wenn du zehn Stunden dafür brauchst, bringe sie zu Ende, Jettchen, denn sonst bekommst du nie Ruhe.
Diese ganzen Arbeiten türmen sich sonst zu einer gewaltigen Höhe auf, unter der du zusammenbrichst.
Dann sinkst du wieder in deinen früheren Zustand zurück und dann kann dir niemand helfen.
Die ganze Welt drückt dann auf deine Schultern.
Ist es nicht so?“
„Sie wissen alles.
Ich stehe immer vor diesen Dingen und diese ganz normalen Sachen machen mich dann durcheinander.“
„Was fertig ist, Jettchen, behindert dich nicht!
Du hältst dann die Waage deines täglichen Lebens im Gleichgewicht.
Du bist von Haus auch nicht schlampig, denn das gehört nicht zu deinem Charakter.
Menschen, die keine geistige Tiefe besitzen, scheren sich nicht um Schlampigkeit, doch für dich wirkt es niedereißend.
Die Dinge, die du nicht fertigmachen kannst, darfst du liegenlassen, aber wenn du nach deinem Ausruhen wieder anfängst, dann musst du zuerst die liegen gebliebene Arbeit fertig machen.
Dann erst machst du weiter und (dann erst) wird dein Willen Leben des Alltags beherrschen; (das Leben) der ganzen Haushaltsarbeit, von dir selbst, deines Schlafens und Ausruhens.
Kurzum, (das Leben) von allem!
Das Schöne ist nun, Jettchen, dass genau die Dinge, die du zustande gebracht hast, dich stützen werden.
Wenn wir Menschen auf etwas Schönes zurückblicken können, dann schenkt es uns Erfüllung.
Die Erfüllung ist wieder der Antrieb, um es noch schöner zu machen.
Und was soll dies nun heißen?“
„Dass du immer mehr tun wirst.“
„Richtig, Jettchen, und was folgt nun hieraus?“
„Dass es im Grunde keine Probleme mehr gibt.“
„Auch das ist gut, Kind, aber die Gesellschaft hat so viele, dass wir diese nie alle kennen können.
Das soll heißen, dass du immer höher und weiter gehst, um deine Persönlichkeit stärker zu machen, bis es nichts mehr gibt, was deiner Lebensaufgabe im Wege steht, und dann bist du eine kräftige Persönlichkeit geworden.
Lass die Menschen tun, was sie wollen, Jettchen, du machst ruhig weiter.
Ärgere dich nicht über die Menschen, auch nicht, wenn du Härte begegnest, die dich erschreckt.
Bedenke, dass all diese Menschen noch lernen müssen, sanft zu werden, herzlich zu sein, und dass sie von deinem Inneren noch nichts verstehen.
Bleib stark, geh bewusst weiter und lass dich nicht niederschlagen!
Du hast dadurch lediglich Elend und diese harten Menschen haben Spaß daran, denn Härte ist das Übel dieser Welt.
Und das Böse kommt doch immer zu uns, davon brauche ich dir nichts zu erzählen, denn du bist genau wie ich zwischen Leben und Tod gewesen, auch wenn zwischen uns ein großartiger Unterschied im Erleben dieses Übels besteht.
Ich gehe bewusst weg und du bleibst hier, doch innerlich fühlst du und lebst du da und du vergisst dann die Gesetze deines irdischen Lebens.
Und die vergesse ich nie, sonst würde ich in nur wenigen Tagen ins Unglück stürzen.“
„Ich fühle es, André, und ich werde mein Bestes tun.“
Jettchen geht weg, aber sie wird zurückkehren.
Mutter Jet fordert, zu erfahren, was ihre Tochter zu sagen hatte, und sie fragt ihn: „Hat sie es selbst erzählen können, André?“
„Nein, aber ich habe ihr helfen können.
Sie wird bei sich selbst beginnen.
Du musst darauf achten, dass sie die Dinge, die sie in Arbeit hat, zu Ende bringt.
Hierdurch bekommt sie das Fundament für ihre irdische Persönlichkeit und dann steht sie bald auf eigenen Beinen.“
Jettchen macht immer mehr Fortschritte.
Sie spaziert auf der Straße und hilft auch im Haus.
Sie steht ihrer Mutter bei und sie ist wie jeder andere Mensch.
Ist Jettchen geisteskrank?
Niemand findet sie anormal.
Kennt man Jettchen?
Menschen, die von diesen Dingen nichts wissen, kennen Jettchen nicht, denn sie ist unglaublich tief und trotzdem so einfach.
André hingegen hat sie kennengelernt und weiß, dass Jettchen dabei ist, sich stoffliches Bewusstsein anzueignen.
Und das haben alle Menschen zu lernen, sagt sein Meister.
Sogar die Millionen Menschen, die meinen, diesen bewussten Lebensgrad zu besitzen, werden alle – kein Einziger ausgenommen – für den geistigen Lebensgrad zusammenbrechen.
Je höher die menschliche Persönlichkeit steigt, desto schwieriger wird das irdische Leben.
Ein tierhaftes Leben zu führen ist keine Kunst.
Das kann jeder Unbewusste!
Aber geistigen Reichtum zu besitzen ist wieder etwas anderes und erfordert den Einsatz der ganzen Persönlichkeit, und damit hat Jettchen begonnen.
Und das nennt man nun Geisteskranke!
In Wirklichkeit befinden sich diese Menschen zwischen Leben und Tod.
Das innere Leben ist damit beschäftigt, tiefer zu fühlen und sich zu erweitern, ewig während im Namen von Ihm, Der allgegenwärtig ist!
Sie gehen aufwärts zu Ihm und ewig während zu Ihm, bis die Menschheit das göttliche „All“ betritt.
Das ist die endgültige Bestimmung des Lebens auf der Erde.
Jettchen wird es an einem Tag besser gehen als an einem anderen und das wird so lange anhalten, bis sie im Hinblick auf ihr stoffliches Leben ins Gleichgewicht gekommen ist.
Im gesellschaftlichen Leben wird Jettchen nicht brillieren, dafür ist sie zu geistig eingestellt.
Für Mutter Jet sind diese Schwankungen ihrer Tochter schwierig aufzufangen.
Auch das Leben dieser Mutter ist schrecklich schwierig, aber sie kann ihre Aufgabe vollbringen.
Manchmal kann Mutter Jet alles ertragen, aber ab und zu sinkt auch sie kurz zurück und wird darüber bekümmert.
Nun muss André auch sie auffangen und ihr wieder auf die Beine helfen, wenn sie sich aufrecht halten können will.
Eines Nachmittags kommt eine todmüde Jet zu ihm.
Sie kann fast nicht mehr.
Meister Alcar sagt zu André:
„Erzähle ihr das Ereignis von Schwester Annie.“
Mutter Jet hat schon seufzend Platz genommen.
André ergründet sie.
„Soll ich dir eine schöne Geschichte erzählen, Jet?“
„Ja, gern, André.
Du weißt, ich bekomme nie genug davon.“
„Gut, dann musst du aber zuhören.
Zu uns kommt eine Pflegerin, die ich ein Jahr lang habe behandeln müssen.
Wie ein Wrack kam sie hierher.
Doch jetzt arbeitet sie schon lange.
Annie redet gern; sie spricht immer über meine Bücher und über die Rosenkreuzer und sie sagt zu allen, dass Gott alles für sie ist, dass die Menschen Vertrauen haben müssen und dass sie sich Ihm gänzlich anheimgeben müssen, sonst schaffen sie es nie.
Du musst dich aufrecht halten und das Gute wollen, aber die Menschen wollen das nicht.
Natürlich, die körperlichen Kräfte, um dich aufrecht zu halten, müssen da sein, und wenn du wirklich Hilfe brauchst, dann kommt sie auch.
Nie hat sie ausgeredet, nie ist sie zu müde zum Reden und dazu, den Menschen Kraft zu geben.
Wenn sie hier ist, spricht sie an einem Stück, aufhören kann sie nicht.
Wir haben sie immer angehört.
Doch eines schönen Tages kam sie hierher, tief erschöpft.
‚Was ist los?‘, fragte ich.
Sie antwortete:
‚Ja, was soll ich sagen, es geht nicht mehr.
Ich kann einfach nicht mehr weiter!‘
Jetzt zeigte mir Meister Alcar, dass sie das zwar durchaus konnte, aber dass sie den Kopf hängen ließ.
Sie wollte es etwas einfacher haben.
Ihr Patient, der vor seinem Tod stand, beanspruchte sie Tag und Nacht.
Annie sagte, sie würde versinken, wenn es noch länger dauerte.
Ich sah jedoch, dass sie genug Kraft hatte, um sich notfalls noch vier Monate lang Tag und Nacht vollkommen hinzugeben.
Was sollte ich tun?
Was sollte ich ihr sagen?
Was meintest du, Mutter Jet, was mein sanfter und lieber Meister Alcar zu ihr sagte?“
„Dass sie sich ausruhen sollte.“
„Jetzt irrst du dich, Jet.
Alcar sagte, dass sie dann eben zusammenbrechen müsse.
Ich gab diese Nachricht durch und sagte es noch härter.
„Brechen Sie ruhig zusammen, Schwester Annie.
Reden kostet nichts.
Anderen die Ohren vom Kopf reden, sagen, wie alles sein soll und dann selbst zusammenbrechen, alles einfach aufgeben, weglaufen und faulenzen, das kann jeder!“
Annie ging, weinend, aber ich wusste, dass sie bei sich selbst beginnen würde und dass sie, wenn es sein musste, zusammenbrechen würde.
Trotzdem hatte sie es verstanden und sie rannte, so schnell sie konnte, zu ihrem Kranken zurück, der eine Woche später das irdische gegen das ewige Leben tauschte.
Annie erlebte einen wundervollen Sterbeprozess und kam überglücklich zu mir.
Annie bebte vor Vitalität.
So war sie noch nie gewesen.
Sie sagte, dass eine übernatürliche Kraft in ihr Leben gefahren wäre.
Auch wenn diese Pflege noch ein Jahr gedauert hätte, dann wäre sie immer noch nicht zusammengebrochen.
Was wollte Meister Alcar erreichen, Mutter Jet?
Dass Annie nun den Beweis ihrer Liebe geben sollte, dass sie aus einer Quelle schöpfen sollte, die alles repräsentiert, aus der jedoch wir Menschen erst dann schöpfen können, wenn wir unsere Kräfte gänzlich verbraucht haben; wenn wir vollkommen leer sind und wenn wir nichts mehr besitzen.
Anders können wir nie die vollen hundert Prozent Einsatz von unserer Persönlichkeit erleben.
Und das will Gott, will Christus von uns.
Erst dann wirkt die göttliche Inspiration für dieses und für das nächste Leben; für all unsere Gedanken, all unser Arbeiten und Beten.
Dies durfte Annie auch erfahren, denn sie sank nicht in sich zusammen, sondern ließ wahrhaftiges Leben erkennen, sie diente!
An diesem Sterbebett wurden ihr die Augen geöffnet.
Hier gab sie alles von sich selbst, erschöpfte sich aber nicht dadurch.
Im Gegenteil, sie handelte wie eine geistig Bewusste.
Der sterbende Mann sagte zu ihr:
‚Du hast recht, Schwester, unser Leben geht weiter.
Ich sehe meine Mutter neben mir.
Ich bin fünfundsechzig und trotzdem sagt sie, Kind, ich komme dich holen.‘
Das waren die letzten Worte, die Annie hörte.
Dann ging sie in ihr eigenes Zimmer, um Gott für diesen Augenblick zu danken.
Im dem Augenblick bekam Schwester Annie für dieses Leben und für Golgatha ihr Bewusstsein.
Einige Stunden zuvor war ihr Bewusstsein sterbend, war sie eine lebende Tote.
Nie mehr wird sie zusammenbrechen, denn diese Tat, dieses Wollen, zog sie in ein erhöhtes Stadium hinauf, in dem sie nun leben kann, und sie kann nun fühlen, dass diese Quelle unerschöpflich ist!
Also, was soll unsere Mutter Jet tun?“
„Ich weiß es schon, André, und ich danke dir herzlich.“
„Nein, geh noch nicht fort, warte noch einen Moment.
Hier ist noch solch ein Beispiel.
Eine andere Schwester, die auch hier herkommt, aber älter ist, und die viel mit meiner Frau Anna spricht, erlebte dasselbe.
Schwester Neeltje kann gut reden und tut geistige Arbeit.
Sie heilt und spricht mit jedem, der nur auf sie hören will.
Sie stützt alle und gibt allen Kraft.
Für sie ist Gott der Gott allen Lebens, der Vater von allen, von allem!
Die Allkraft, größere Kraft gibt es nicht.
Und diese Kraft lässt dich nie allein, niemals!
Darauf kannst du vertrauen, in allem, in Schwierigkeiten und im Glück, in Krankheit und Elend.
Gott ist alles!
Du musst sie reden hören, Mutter Jet!
Sie spricht wie ein alter Pastor und gibt nicht auf.
Ihr Mund steht keine Sekunde still und wir hören ihr zu.
Wenn ich gerade Zeit habe, setze ich mich zu ihr und folge ihrem Gespräch.
‚Mein Meister‘, sagt sie dann, ‚will, dass wir uns einsetzen.
Aber er sagt auch, dass wir auf eigenen Beinen stehen müssen, Gott ist alles!
Der Gott der Lie...be.‘
Es dauert einen Moment.
Neeltje nimmt das Wort „Liebe“ in den Mund und lässt den süßen Klang in dem Augenblick durch ihre gesamte Persönlichkeit zittern.
Sie wiederholt dieses Wort noch einmal und stellt ihre Persönlichkeit und Willenskraft, all ihre Gefühle auf das Wort ein und dann kommt es.
Es ist, als ob es aus der Tiefe heraufklingt und allein für dich bestimmt ist, wenn sie es ausspricht.
‚Die Lie...be!
Gott ist Lie...be und ist das immer gewesen.
Er wird es auch bleiben.
Gott lässt uns nicht allein.
Er hat Seine Kinder lieb.
Du kannst immer auf ihn vertrauen, in allem!
Und wir Menschen müssen uns für Ihn öffnen, uns Seiner Kraft und seinem Willen anheimgeben.
Uns wird dann geholfen.
Hörst du es?
Jeder kann diese Kräfte empfangen.‘
Neeltje stellt mit ihren Reden jeden Kranken auf den Kopf, und wirklich, Mutter Jet, Neeltje kann heilen, und zwar gut.
Ein wahrhaftiges Christenkind ist sie.
Ich habe heilige Ehrfurcht vor ihrem Leben und ihrer Persönlichkeit.
Auch Meister Alcar hat dies, ich weiß es!
Neeltje ist ein irdischer Engel.
Wenige Menschen können auf der Erde diese Höhe erreichen.
Wenn Neeltje auf Jene Seite kommt, werden Tausende Seelen sie erwarten.
Ich sage dir, man wird ihr Blumen zu Füßen legen, denn sie ist ein Kind, dessen Glauben genauso felsenfest ist wie der der Christen, die wegen ihrer Überzeugung in die Löwengrube kamen.
Und hiermit erweise ich ihr alle Ehre!
Auch mein Meister würde ihr dieses Geschenk geben wollen.
Doch unerwarteterweise bekommt auch Neeltje ihre Lebenslektion und sie sieht nicht nur ihre Größe, sondern auch noch ihr menschliches kleines Ich.
Sie erkältet sich und bekommt eine Ohrenentzündung.
Was macht sie jetzt?
Sie schreibt mir und bittet mich, zu ihr zu kommen.
Für normale Menschen ist es sehr normal, um Hilfe zu bitten, für Neeltje jedoch nicht.
Sie betritt hierdurch nämlich das Anormale im Hinblick auf ihr eigenes Leben und Wollen, für ihr gesamtes Gefühlsleben.
Sie schreibt: ‚Bruder André, würdest du bitte zu mir kommen?
Ich bin krank.‘
Aber Bruder André durfte von seinem Meister aus nicht.
Alcar sagte: ‚Wo bleibt nun die geistige, die kraftvolle Neeltje?
Wo ist ihr Vertrauen in Gott, Der sie stützen wird, und wo ist ihr eigener Meister?
Das stimmt nicht!
Wie will Neeltje nun ihr eigenes Leben repräsentieren?
Neeltje ignoriert ihren geistigen Leiter und braucht mich.
Sie macht nun viele Fehler.
Wenn ihr damit geholfen wäre, würde ich sie entzwei brechen.
Ich halte sie jedoch für fähig, sich jetzt evolutionär zu entwickeln, eine höhere Bewusstwerdung zu betreten, doch sie muss alles von sich selbst hierfür einsetzen.
Sie kann sich selbst helfen.
Sie braucht niemanden.
Jetzt schaltet sie jedoch ihre eigene Leitung aus.
Du gehst nicht zu ihr, André.‘
Ich ging nicht, aber Neeltje fühlte sich auf die Füße getreten und dachte: Ist das jetzt André?
Sie schrieb:
‚Sehr geehrter Herr.‘
Ich musste lachen, Mutter Jet, denn für Neeltje war ich ein Bruder.
Jetzt wurde ich plötzlich ein Herr.
Sie schaltete mich und alles, was ich ihr in den Jahren, die sie zu uns kam, für ihre Entwicklung gegeben hatte, aus.
Sie steht da nun drauf und ignoriert alles.
Mit einem einzigen Federstrich liegt mein Gefühl für ihr Leben und ihre Persönlichkeit im Dreck.
Aber ich kannte Neeltje.
Sie schrieb weiter:
‚Da haben wir es nun.
Und „das“ will geistige Bücher schreiben und spricht über die Liebe.
Ich habe meine Überzeugung bekommen, aber dies stimmt nicht.
Ich weiß es jetzt, es sind lauter schöne Sprüche.
Jetzt, da bewiesen werden muss, was Liebe ist, ist man allein.
Was für eine Enttäuschung.
Ich weiß nun, was für eine Art Medium Sie sind.‘
Sie schrieb noch mehr, aber dies war die Hauptsache.
Ich dachte kurz darüber nach, denn Neeltje musste nun eine tüchtige Lektion bekommen.
Trotzdem musste ich sie die Größe ihres Charakters fühlen lassen und ihr beweisen, dass sie verkehrt gehandelt hatte, wenn ich ihr die Augen öffnen können wollte.
Ich stellte mich auf meinen Meister ein und fragte:
‚Gibst du mir bitte die Antwort für diese Frau?‘
Und schon nach einigen Sekunden bekam ich Antwort.
Meister Alcar sagte:
‚Setz dich hin, André, ich werde dich inspirieren.‘
Ich begann den Brief mit:
‚Meine liebe Neeltje.‘
In dem Augenblick fühlte ich den Kontakt mit Meister Alcar und ich schrieb weiter: ‚Wie dumm du bist, oh, wie dumm du jetzt bist.
Deine ganze Größe wirfst du jetzt zum Fenster hinaus.
Wie groß hättest du sein können und was hast du jetzt daraus gemacht?
Nichts!
Ich bin in der Lage, deinen großen Fehler zu analysieren, aber ich mache es gar nicht.
Dein Schreiben und Handeln war sehr schwach.
Das macht kein Bewusster.
Oder zweifelte Neeltje an meiner Freundschaft und Liebe für ihr Leben und ihre Gaben?
Ich hätte dich sonst niemals in meiner Umgebung geduldet, glaube das, denn meine Zeit ist kostbar.
Blieb dir die Tür je verschlossen?
Bist du vielleicht fähig, mein Leben zu erleben und Instrument der Meister zu sein?
Dann habe ich dir nichts mehr zu sagen und dann darfst du mich so hart verurteilen, wie du willst.
Doch ich sehe dich so nicht und du weißt, auch meine Hellsichtigkeit hat in den Jahren Bedeutung bekommen.
Ich darf sagen, ich besitze Gaben.
Stehst du über diesem Kontakt?
Wenn ich dir geholfen hätte, Neeltje, was hättest du dann empfangen?
Wie hättest du denn gehandelt und was wäre dann noch von deinem eigenen Besitz übrig geblieben?
Mach es selbst mit dir aus, liebe Neeltje, du kannst das.
Ich will dich aber vorerst nicht mehr sehen.
Es möge dir gut gehen, Kind des Vaters, Gott segne dich!‘
So ungefähr war mein Schreiben, Mutter Jet.
Neeltje blieb drei Monate weg, dann hielt sie es nicht mehr aus.
Eines Tages wurde zögernd geklingelt.
Anna macht auf; ich war nicht zu Hause.
Neeltje?
‚Ist er zu Hause?
Wird er mich nicht zur Tür hinauswerfen?
Wie falsch habe ich gehandelt.
Hätte er mich doch totgeschlagen.
Ich habe meine Lektion lernen müssen.
Andere erzählen, Vertrauen zu haben, und selbst um Hilfe rufen, wenn es nicht notwendig ist.
Schrecklich ist das.
Aber ich habe diese Lektion verdient.‘
Meine Frau sagte dann, dass hier kein Mensch zur Tür hinausgeworfen wird, und sie sprach ein wenig mit Neeltje.
Als ich nach Hause kam, sagte Anna zu mir: ‚Du errätst nie, wer heute Vormittag hier war.‘
Ich sagte ... Neeltje.
Wahrhaftig, Neeltje war wieder da.
Meister Alcar sagte zu mir:
‚Gib ihr ein in Trance empfangenes gemaltes Bild.
Sie hat ihre Lektion gelernt und den Kopf gebeugt.‘
Neeltje sprang in die Luft vor Glück.
Solche dummen Dinge wollte sie nie mehr von sich geben.
Was hatte sie hierdurch gelernt!
„Ich bin schon weg, André“, sprach Mutter Jet.
„Ich danke dir herzlich.“
Mutter Jet ging zu ihrem Jettchen und sollte ihre große Aufgabe in Liebe zu Ende bringen.
Auch sie bekam Vertrauen in Jene Seite und in die Meister.
André machte sich unterdessen bereit, um anderen Menschen zu helfen.
Einige Tage später stand er vor neuen Problemen, deren astrale Gesetze er kennenlernen sollte.
Ein anderer Grad der Geisteskrankheit offenbarte sich seinem Leben und hierfür musste er seine gesamte Persönlichkeit einsetzen.