Wird mein Kind geisteskrank?

Joop ist der Sohn von Andrés Freund und muss zum Militär.
Seine Eltern wollen ihn bei der Verwaltung unterbringen und Joop findet dies gut.
Er geht weg, aber nach kurzer Zeit bekommen seine Eltern die Nachricht, dass mit ihm etwas nicht stimmt.
Sie finden das seltsam, denn Joop war nie krank und jetzt ist er plötzlich überreizt.
Sein Vater geht zu André.
Beim Eintreten sagt er:
„Ich brauche, glaube ich, deine Hilfe, denn Joop geht es nicht gut.“
„Was ist mit dem Jungen?“, fragt André interessiert.
„Ich weiß noch nicht alles, aber er ist krank gemeldet und das gefällt mir nicht.
Es schreibt, er sei überreizt, und das passt nicht zu ihm.
Er erlebt stets sein ruhiges Leben, spricht wenig und lebt in sich gekehrt; er regt sich über nichts auf.
Und er soll nun plötzlich krank sein?
Ich verstehe das gar nicht.
Was denkst du?
Ich habe ein Foto von ihm mitgebracht, möglicherweise siehst du etwas.“
André betrachtet das Foto.
Er stellt sich auf seinen Meister ein und hört nach einem kurzen Augenblick:
„Er ist etwas überreizt, abwarten.“
Sein Freund geht weg, kehrt aber bald zurück.
Der Mann hat Sorgen.
Er fängt sofort an, zu sprechen:
„Ich bekomme Angst, André.“
„Warum hast du Angst bekommen, (wegen) Joop?“
„Nicht direkt seinetwegen, auch wenn es mit ihm zu tun hat, sondern wegen der Tatsache, dass es in unserer Familie Geisteskranke gegeben hat.“
„So, und jetzt denkst du, dass er auch geisteskrank werden kann?“
„Das ist es.
Ich mache mir Sorgen und meine Frau auch, denn dies ist nicht in Ordnung.
Wir kennen ihn.“
„Soll ich dir mal etwas sagen?
Er hätte frische Luft schnappen müssen.
Diesen Jungen hättest du zum normalen Militärdienst geben sollen.“
„Ich verstehe es, aber jetzt ist nichts mehr zu machen und er will sich nicht verändern.
Aber mich lässt es nicht in Ruhe und ich kann deswegen nicht mehr schlafen.“
„Hat er dir denn geschrieben, dass es so schlimm ist?“
„Er schreibt selten, und wenn er es macht, sind es nur ein paar Worte.
Er schreibt nur, dass er sich nicht gut fühlt.
Aber wie kommt das?“
Meister Alcar sagt jedoch nochmals, dass er warten muss, und André gibt seinem Freund die Nachricht weiter.
Der aber insistiert und fragt:
„Kannst du wirklich nichts für ihn tun, André?“
„Mein Meister sagt: Noch nicht, erst dann, wenn er hier ist.
Außerdem hat er dort schließlich Hilfe?“
„Ich brauche also keine Angst zu haben?“
„Nein, denn es handelt sich noch nicht um ernsthaftes Kranksein.“
„Du machst mir doch Angst mit deinem ‚noch‘.
Kann er denn noch kränker werden?“
„Du musst abwarten.“
Der Mann geht weg, aber nach einer Woche kommt er wieder.
Er geht gebückt unter den Sorgen und lässt den Kopf hängen.
„Sorgen?“, beginnt André.
„Joop ist noch nicht gesund und er ist immer noch überreizt.
Ich verstehe das nicht.
Wir machen uns Sorgen.“
André stellt sich auf seinen Meister ein und fragt:
„Kannst du mir eine Nachricht für ihn geben, Alcar?“
Kurz darauf hört er: „Ich werde zu ihm gehen und untersuchen, was es ist.“
André plaudert unterdessen mit seinem Freund und gibt ihm Kraft.
Er ist keine starke Persönlichkeit, denkt André.
Jetzt, da Sorgen kommen, bricht er zusammen, und faktisch ist noch nichts passiert.
Was können Menschen sich doch unnötig für Elend erschaffen!
Was denn dann, wenn eines Tages wirklich ernsthafte Sorgen kommen und er beweisen muss, was er kann?
Es ist normal, dass Eltern ihre Kinder lieben.
Das jedoch ist Schwäche.
Er hört seinen Meister jetzt sagen:
„Sag ihm, André, dass sein Sohn sich gegen sich selbst auflehnt.
Er ist dadurch überreizt, aber dein Freund braucht sich noch keine Sorgen zu machen.“
„Schon wieder dieses ‚noch keine Sorgen machen‘?
Es kommt also was?“
André antwortet: „Du musst nicht immer etwas hinter meinen Worten suchen, abwarten musst du.“
„Aber warum sagst du ‚noch nicht‘?“
„Ich habe das nicht gesagt, das sind die Worte meines Meisters.
Du musst nicht alles so ernsthaft in dich aufnehmen und etwas mehr akzeptieren können.“
„Es ist also nichts Ernstes?“
„Ich sag dir mal was, mein Lieber.
Höre nun gut zu.
Mein Meister sagt: Mit deinem Sohn verhält es sich so, er will lernen und das geht jetzt nicht.
Das Studium, das er absolvieren will, drückt ihn zu Boden.
Er will alles auf einmal und das geht nicht.
Er will dort einmal zeigen, was er kann, aber das ist zu viel für ihn, mit der Folge, dass er zusammenbricht.
Der Stoff macht ihn nun überreizt und er kann diese Reize nicht aushalten.
Er will die anderen überholen, doch das wird ihm zum Verhängnis.
Wenn er nicht rechtzeitig einsieht, dass er es so nicht tun darf, bekommt er noch einen Minderwertigkeitskomplex und dann stürzt er unwiderruflich ein.“
„Du machst mir doch Angst.“
„Du musst nun mal aufhören mit dem Angst-Bekommen, denn du bist kein kleines Kind mehr.
Joop muss seinen Kopf beugen.
Kann er das nicht, dann sinkt er in sich selbst weg, aber das soll nicht heißen, dass er geisteskrank wird.“
„Bist du dir dessen so sicher?“
„Ich stehe mit meinem eigenen Leben dafür ein.“
„Das verändert sehr viel, aber ...“
„Dieses ‚Aber‘ von dir kenne ich.
Je eher er an sich selbst scheitert, desto besser ist es für ihn.
Nochmals, lieber Mann, wenn er den Kopf nicht beugen will, weiß ich es auch nicht.“
„Was weißt du dann nicht?“
„Dann muss er Beweise liefern, was er eigentlich will.
Fühlst du das denn nicht?
Und kann er das nicht, dann hörst du schon noch was von deinem Joop.“
Der Mann sitzt eingefallen da, als ob ihn jemand geschlagen hätte und als ob das Leid der ganzen Welt auf seinen Schultern ruht.
André lässt ihn eine Weile grübeln und sagt dann:
„Ich werde dir etwas erzählen, was dir nützlich ist.
Ich empfange es von meinem geistigen Leiter.
Es scheint für dich und deine Frau hart, wenn ich sage, dass dein Sohn scheitern muss, aber das ist es im Wesentlichen nicht.
Wenn er es nämlich jetzt nicht tut, wird er später trotzdem vor diesen Gesetzen stehen und dann können sie ihn gründlich vernichten.
Jetzt kann er diesen Schock noch überwinden.
Wenn er älter ist, stürzt er geistig und auch körperlich ein.
Fühlst du denn nicht, dass er im Grunde größenwahnsinnig ist?
Er ist dabei, zu hoch zu greifen, und das geht nicht!
Das wollen viele Menschen, doch sie fallen früher oder später trotzdem zurück und müssen dann ihre eigene Persönlichkeit akzeptieren.
Joop hat genug Gefühl, um zu lernen, aber er macht es verkehrt.
Dazu kommt noch, dass ihm dieser Stoff nicht liegt.
Er hätte ganz einfach Soldat werden müssen.
Er will nun (etwas) lernen, was er nicht kann.
Und auch wenn du denkst, dass er die Fähigkeit hierfür besitzt – mein Meister sagt, nein.
Du kennst deinen Sohn, aber ich kenne ihn auch.“
„In der Schule war er immer der Beste.
Die Jungs kamen mit ihren Problemen zu ihm.“
„Das ist möglich, aber diese Probleme haben eine ganz andere Bedeutung für sein Leben bekommen.
Jetzt ist er nicht der Beste.
Kann er das nicht akzeptieren, dann verschließt sich seine tagesbewusste Persönlichkeit für sein Gefühlsleben und zieht sich zurück.“
„In was?“
„In was?
In die Unermesslichkeit unseres Raumes.“
„He, das ist ja wohl allerhand.“
„So ist es.
Und das ist auch keine Kleinigkeit.
Möglicherweise kommen wir noch so weit und dann werde ich dir antworten.
Jetzt ist das nicht möglich, denn mein Meister geht keinen Schritt weiter als (so weit wie) sich die Probleme offenbaren.
Später können wir vielleicht weiterreden.
Ich muss dir jetzt aber sagen, dass er sich für dieses Studium nicht eignet.
Wenn er den Kopf nicht beugen kann, dann wird sich sein Zustand verschlimmern, aber ich sage dir dazu, dass er nicht geisteskrank wird.
Dies sind die Worte meines Meisters.“
„Was nun?“
„Nichts, du musst abwarten.
Und merke dir auch, dass du auch an dich selbst denken musst.
Du musst erst akzeptieren, was ich dir sage, bevor du empfangen kannst, sonst gelingt dir das sowieso nicht.
Steh dann aber auf eigenen Füßen, denn ich kann dir nicht helfen.
Er ist schließlich kein Kind mehr.
Du kannst dein Kind lieben, aber geh nicht selbst daran kaputt.
Ist das beabsichtigt?
Müsst ihr schon im Voraus zusammenbrechen, euch wegen nichts verrückt machen?
Sich so gehen zu lassen ist stoffliches und geistiges Niederreißen.
Ihr werdet krank und Joop wird gesund!“
Sein Freund ging weg, schwer gebückt unter den Sorgen.
Sorgen, wie sogar sein Kind sie nicht kannte.
Wohin führt dein Weg?, dachte André.
Zum selbstgeschaffenen Elend.
Zu welchem Elend?
Zur Bitte darum, geschlagen zu werden.
André kannte diese Persönlichkeit und auch die seines Sohnes.
Er wünschte sich, diesen beiden Menschen etwas vom höheren Bewusstsein schenken zu dürfen.
Möglicherweise würden sie dann erwachen und könnten dieses Leben, das doch schön war, bewusst beginnen.
Jetzt erlebten sie nichts, sie waren lebendig tot, zumindest dieser Vater bewies es!
Wenn sein Meister es wollte, würde er aus diesem Geschehen eine wunderbare Steinmetzarbeit machen, denn die Mittel dazu waren für ihn erreichbar.
Er wollte Stücke davon abhacken, sodass diese ihm und anderen, die mit diesem Leben zu tun hatten, um die Ohren fliegen würden.
Und wenn das Bild fertig wäre, könnten sie es in sich aufnehmen und ihm einen Platz in ihrer Mitte schenken, (es) lieb haben, soviel sie wollten, weil sich dies dann lohnen würde.
Dies waren Kinder Gottes, doch sie hatten noch sehr viel zu lernen.
Jetzt standen diese Menschen vor der Lebensweisheit ihres Vaters, von der sie jedoch nichts verstanden.
Sie mussten erst noch beweisen, was sie eigentlich auf der Erde besitzen wollten.
Als sein Freund wiederkam, fing er schon an der Tür an zu jammern.
„Er ist noch immer krank.
Es will sich keine Veränderung einstellen.
Du fühlst doch bestimmt, dass es uns berührt und unruhig macht?“
Was jetzt, dachte André.
Er ergründete dieses innere Leben, denn er wollte fühlen und wissen, ob seine Sorgen nicht verfrüht wären.
André folgte seiner geistigen Ausstrahlung, in der er auch das Leid und den Schmerz dieser Persönlichkeit wahrnehmen und feststellen konnte.
Er konnte sehen, dass wenig Veränderung eingetreten war.
Sein Sohn war krank und fühlte sich nicht in der Lage zu arbeiten, das bedeutete aber noch nicht, dass er sterben würde.
Es handelte sich gar nicht um Geisteskrankheit.
Diese Sicherheit hatte er bereits durch seinen Meister empfangen und darauf konnte er sich verlassen.
Meister Alcar irrte sich nicht!
Er musste Joops Vater jedoch eine Antwort geben und sagte:
„Aber fühlst du nicht, dass dies kein Kind mehr ist?
Denkst du, dass du dich auch jetzt noch als sein Vater aufspielen kannst?
Das konntest du zu Hause schon nicht mehr, also was willst du jetzt?
Natürlich, es ist dein Kind, doch was habe ich dir gesagt?
Müsst ihr euch selbst kaputtmachen?
Kannst du deswegen nicht mehr schlafen?
Ihr müsstet euch schämen!
Gibt es nichts anderes, an das ihr denken könnt?
Was macht eine Mutter, wenn sie sieht, dass ihr Kind immer wieder zum glühend heißen Ofen geht?
Eines Tages steht das Kind vor den wahrhaftigen Tatsachen und dann ist es sofort vorbei, vorausgesetzt, dass eine entsprechende Persönlichkeit da ist, denn für Psychopathen haben diese Erfahrungen keine Bedeutung.“
„Worauf willst du hinaus?“
„Ich will dich wachrütteln, mein Freund, sonst richtest du dich noch zugrunde, und das möchte ich um alles in der Welt verhindern.
Es lohnt sich noch immer, Menschen ein höheres Bewusstsein zu schenken, und dafür tue ich alles.
Du hingegen bist ein Stück weit allzu ungelehrig, besser gesagt zu sehr besorgt, du wirst mich schon verstehen.
Dein Kind muss diese Lektion lernen.
Joop muss sich jetzt die Hände verbrennen, bald geht er wieder zu seinem Ofen hin, aber dann brennt der auf voller Kraft!
Er steht dann vor großen Problemen, mit denen er jedoch nicht weiter weiß.
Und trotzdem geschehen keine Unglücke.
Ich sage dir zum letzten Mal, er wird nicht geisteskrank.
Das ist deine Angst, Vater, du kannst mir nichts vormachen.
Jedoch erschöpfst du dich selbst!
Und ich muss versuchen, das zu verhindern.
Gelingt es mir nicht, dann werdet ihr alle dieses Elend akzeptieren müssen.
Niemand ist nun in der Lage, dir zu helfen, denn du suchst Elend!
Auch wenn deine ganze Familie unbewusst wäre, psychopathisch angelegt, er besitzt diese Eigenschaften nicht.
Sie sind nicht in ihm!
Bist du jetzt zufrieden und ein wenig ruhiger?“
„Wie weißt du das so sicher?
Kennst du ihn denn besser als wir ihn kennen?“
„Wie es scheint, ja, denn ich sehe tiefer in sein Leben und seinen Charakter hinein, als du das kannst, auch wenn du sein Vater bist.
Ich kenne die Gesetze der Persönlichkeit, nicht nur für diese Welt, sondern auch für die der Unermesslichkeit, über die ich sprach und vor der er stehen wird, in der er sich selbst aber verlieren wird.“
„Du baust auf und reißt genauso heftig alles wieder ein.
Anders gesagt, was du mir jetzt als Unterstützung gibst, nimmst du mir etwas später wieder weg, und dann stehe ich zwischen zwei Welten.
Was jetzt?“
André lächelt und antwortet ihm.
Das Spiel von Katz und Maus hat angefangen.
Er ist verbunden, und – eins mit seinem Meister – fühlt er sich nun in der Lage, dieses Leben aufzufangen.
Die Fetzen dieser Persönlichkeit fliegen schon durch das Zimmer, doch diese sieht das nicht, fühlt es nicht.
Sein Freund ist apathisch, er ist dabei, sich einen Minderwertigkeitskomplex anzueignen und will tragen, was ein anderer zu tragen hat.
Aber sein Kind muss dieses Gesetz erleben!
Die Antwort kommt; deutlich wird er sie ihm durchgeben.
„Ich reiße nicht ein, mein Lieber.
Ich bin dabei, dich für höhere Wahrheiten zu öffnen, die großen Lebensfragen, an denen du in deinem Leben Vergnügen haben kannst, sofern du sie akzeptieren willst.
Deinen Kopf in den Sand zu stecken wie ein Vogel Strauß ist für Menschen zwecklos.
Der größte Teil deines Körpers bleibt trotzdem sichtbar und wird trotzdem getroffen, oder willst du flügellahm durch das Leben gehen?
Soll dein inneres Leben verarmen?
Bist du ein Familienvater?
Ein Arbeitstier, ein Mann, der denkt, fühlt und sieht, was in der Gesellschaft geschehen wird?
Du spielst Vogel-Strauß-Politik mit dir selbst.
Doch dann gehörst du in die Wildnis und nicht hierher.
Du besitzt jetzt noch eine niedrigere Abstimmung und du musst für das bewusste Menschliche in dir noch erwachen.
Nur ruhig, ich habe noch nicht zu Ende geredet, gleich kannst du wieder Fragen stellen.
Ich baue auf, aber ich nehme dir das weg, was du nicht verstehst.
Ab und an fühlst du, dass ich weitergehe.
Wir stehen dann vor neuen Aspekten, die gestern noch unangetastet das Leben deines Jungen füllten, sagt mein Meister.
Damit weiß dein Junge jedoch nichts anzufangen, sonst würde er bereits anders handeln.
Das heißt, dass wir dabei sind, diese Phänomene zu entschleiern, aber durch die Hilfe meines Meisters, denn wir selbst sind dazu nicht fähig.
Oder fandest du das, was ich dir beim ersten Mal schenken durfte, irdisch, als mein Meister sagte: ich werde mich mit ihm verbinden, habe einen Moment Geduld.
Hierüber hast du nicht nachgedacht.
Und doch ist dies übernatürlich, denn wir sind nicht dazu in der Lage.
Mein Meister kann sich fortbewegen, sich mit der Seele vereinen, auch wenn diese in anderen Ländern lebt und weit von diesem Ort (hier) entfernt ist.
Du kennst meine Bücher und kannst es also verstehen.
Hierdurch kann ich dir zeigen, dass du nicht denkst.
Dein Handeln ist kindisch, ist unbewusst, denn du fragst mich immer wieder dasselbe.
Ist es jetzt so unbegreiflich, dass ich dich immer wieder vor andere Schwierigkeiten stellen muss, wenn ich dich durch dieses Elend hindurchführen möchte?
Aber du fühlst es nicht.
Du machst weiter, denkst an deine geisteskranken Familienmitglieder und siehst Joop schon in diesem Zustand.
Du kommst keinen Schritt weiter, kannst nicht akzeptieren, was ich sage und was ich für dich empfangen habe.
Du bist, wenn du so handelst, nicht zu erreichen.
Jetzt sagst du, dass ich dir erst alles gebe und dir danach alles wieder wegnehme.
Stimmt das?
Du musst deine Fühler etwas bewusster ausstrecken.
Das Schlimmste ist, dass du wie ein kleines Kind bist, aber handeln willst wie ein großer und erwachsener Mensch.
Aber jenes Kind bist du jetzt nicht mehr.
Du lebst wahrhaftig zwischen den Gesetzen des unerwachsenen Ichs und hast gerade erst die geistigen Pubertätsjahre hinter dir.
Ist es nicht so?
Du schwankst zwischen vielen Charaktereigenschaften umher, mein Lieber, und die betrachtest du jetzt, als ob es Gespenster wären, vor denen du als Kind Angst hast.“
„Aber du verbirgst etwas.“
„Nichts, sage ich dir, auch ich muss abwarten.
Übrigens, ist Joop so ernsthaft krank?
Und was denn dann noch, auch wenn er tiefer wegsinkt?
Habe ich dir nicht gesagt, dass er ... aber du weißt es ja?
Er ist nicht anfällig für die Geisteskrankheit.
Seine Persönlichkeit ist nicht offen dafür.
Er ist noch zu sehr geschlossen, im Grunde versiegelt für diese Gesetze, und man kann ihn aus der astralen Welt heraus folglich auch nicht erreichen.
Bist du jetzt ruhiger geworden?
Oder muss ich es in deine Seele schlagen?
Ob ich ihn besser kenne?
Ja!
Ich sehe ihn anders, so, wie ihr ihn niemals gesehen habt.
Oder willst du auch hieran zweifeln?
Muss ich dir erzählen, dass du dich selbst nicht kennst?
Dein Sohn lebt just außerhalb dieses Gefühlsgrades.
Wenn er mehr Gefühl besäße, in ihm die mediale Sensitivität vorhanden wäre – hörst du das –, dann wäre er für die astrale Einwirkung oder Beeinflussung offen.
Aber diese Kräfte fehlen ihm gerade und die sind nicht in ihm wahrzunehmen.
Das haben viele andere Menschen von dieser Erde zwar, aber er nicht!
Was nun richtig oder falsch ist, hat jetzt nichts zu bedeuten.
Welche Menschen sind jetzt zu beneiden, die Unempfindsamen oder die Empfindsamen?
Also die, die noch vor der Geisteskrankheit stehen oder die der anderen Art, die jetzt besessen sind?
Hierauf wirst du keine Antwort geben können, möglicherweise aber kommen wir noch so weit und du lernst das kennen.
Ich sage dir, die Geisteskranken sind manchmal weiter als die, die meinen, dass sie Bewusstsein besitzen, auch wenn diese Menschen in unserer Gesellschaft eine herrliche Aufgabe repräsentieren.“
„Wo willst du jetzt mit mir hin?“
„Zur astralen Bewusstwerdung jeder Persönlichkeit.
Und die geht durch die geisteskranken Lebensgrade hindurch, sagt mein Meister, und dem kann keine einzige Seele entkommen!
Ich sage dir, du machst dich selbst kaputt.
Die Gesetze sagen uns: Wer nicht will, muss dann eben fühlen.
Glaube mir, es wirkt für dich hart, aber trotzdem ist es so gut.
Und auch du kannst dem nicht entkommen!
Auch du und deine Frau werdet vor dieser Lebensweisheit den Kopf beugen müssen und erwachen müssen, denn euer Leben geht weiter.“
Nach drei Wochen erzählt Andrés Freund ihm, dass sein Sohn wieder schreibt und im Grunde wieder auf dem Damm ist.
Der Mann ist wieder glücklich.
„So“, sagt André, „dann kannst du jetzt wieder etwas aufatmen.“
Doch drei Tage später bricht sein Sohn wieder zusammen und sein Vater kommt wieder, um André um Hilfe zu bitten.
Was jetzt?
Und wieder redet André auf den zweifelnden Mann ein:
„Habe ich dir nicht gesagt, dass er den Kopf beugen muss?
Er findet das anscheinend noch nicht wichtig, aber für euch ist es schrecklich, denn es ist euer Kind.
Ein für alle Mal sage ich dir – er wird nicht verrückt!
Du kannst nichts tun, und auch deine Frau nicht.
Auch ich bin noch machtlos.
Er will auf eigenen Beinen stehen.
Gut, das ist möglich und manchmal notwendig.
Jetzt jedoch nicht, denn er hat diese Gesetze zu akzeptieren.
Er muss ... (sich) beugen, denn dieses Studium liegt ihm nicht.
Es geht jetzt um Beugen oder Zerbrechen.
Er wird sich noch nicht beugen, aber das kommt schon!
So ist dein Sohn und das musst du akzeptieren.
Jetzt siehst du es, Eltern haben keinen Kontakt mit ihren Kindern.
Viele Probleme, deren Gesetze dein Leben bestimmt haben, könnten wir behandeln, Probleme von ihm, von deiner Frau und auch von deiner Tochter.
Aber du bist für Joop kein Kamerad gewesen, denn du kennst dich selbst nicht.
Jetzt hast du keinen Kontakt mit ihm und du wirst auch nie welchen bekommen.
Hierfür fehlt dir das erforderliche Gefühl und auch hierfür muss deine Persönlichkeit noch erwachen.
Du kannst nichts daran ändern, es ist auch nicht deine Schuld, sondern dies sind Gesetze!
Ich sage dir nun, ihm fehlt nichts, aber aus jenem „Nichts“ macht ihr eine große Krankheit.
Wir müssen abwarten und für ihn ist es eine Lehre.“
„Was meinst du mit ‚ich bin ihm kein Kamerad‘?“
„Ist es dir nicht deutlich?
Es ist ganz einfach, aber du musst es wiederum erfühlen.
Ich sage dir hierzu, den Lebensgrad für das Menschliche – zumindest (für das) Gefühlsleben der Eltern im Hinblick auf ihre Kinder – muss sich noch entwickeln.
Das heißt, dass Eltern keine Eltern sind.
Oder hast du gedacht, dass du, indem du Vater und Mutter spielst, schon in der Lage bist, die Seele und die Persönlichkeit deines Kindes auffangen zu können?
Eltern kennen ihre Kinder nicht und die Kinder pfeifen auf die Eltern, weil Letztere sie beherrschen und die eigene Autorität gelten lassen wollen.
Und jetzt heißt es Straucheln über die erworbenen Charaktereigenschaften und es entstehen tiefe Kluften, die nicht zu überbrücken sind.
Eltern und Kinder kennen die Tiefe des jeweils anderen nicht und verstehen nichts davon, wofür sie eigentlich leben.
Der eine ist für den anderen ein menschlicher Stolperstein.
Und jetzt wird gehackt, doch für Gott und den astralen Lebensraum gibt es nichts zu hacken.
Jede Persönlichkeit kennt die eigenen Lebensgesetze und den Lebensgrad, nach dem gehandelt werden muss.
Jetzt hat das „Vater- und Mutter-Sein“ keine Bedeutung, denn die Charaktere stimmen nicht überein.
Es mangelt an Liebe.
Jetzt stehen Eltern und Kinder vor großen Problemen.
Was soll man jetzt tun?
Eltern mit kosmischem Bewusstsein fangen ihre Kinder auf.
Der Vater verbindet sich mit seinen Kindern und ist ihnen ein wahrer Kamerad.
Fühlt das Kind das, dann kommt es der elterlichen Autorität näher und näher und dann steigen die Eltern in ihre Kinder hinab und umgekehrt.
Natürlich ist dies erst möglich, wenn diese Liebe im Kind vorhanden ist.
Psychopathen sind nicht zu erreichen, aber darüber reden wir auch nicht.
Ist der Kontakt aufgenommen, also der fundamentale Untergrund beseelt, dann ist der Vater der Kamerad für sein Kind und dann zieht er das Kind allmählich in sein eigenes Leben hinauf.
Das Kind ist wachgerüttelt für die Liebe und wird hiernach handeln.
Um dies zu erreichen, muss man im Grunde eine psychologische Schule absolvieren, damit man für dieses Leben bereit ist, damit man die Freude der eigenen Entwicklung erlebt und damit dem Sinn dieses Lebens auf der Erde erschöpfend entsprochen wird.
Die zukünftigen Eltern werden all diese Gesetze kennenlernen, sagt mein Meister, und erst dann kann viel Unheil verhindert werden, denn die elterliche Aufgabe hat kosmische Abstimmung und ist so tief wie der Raum; der verbindet ja Eltern und Kind mit Leben und Tod!
Hiermit musst du dich jetzt zufrieden geben.
Denk darüber nach und du wirst erwachen.“
Wo ist dein Gefühl, denkt André, als sein Freund weg ist.
Oder spricht es nicht in dir, lebt da nichts in dir als Schwierigkeiten?
Ziehst du gerade sehr viel Elend an durch die unbewusste astrale Welt?
Aber diese Kräfte hat er nicht in sich wahrnehmen können; sein Freund ist frei von astraler Beeinflussung.
Trotzdem hätte diese Beeinflussung auch da sein können!
Viele Möglichkeiten muss er nachvollziehen und durch seinen Meister analysieren, wenn er ihm helfen können will und wenn er erreichen will, dass diese Stunden für seinen Freund und dessen Frau Entwicklung bedeuten.
Wer jedoch Leid sucht, zieht Leid an.
Das ist ein Gesetz!
Wer das Böse sucht, wird der Finsternis begegnen.
Wer nach Elend lechzt, kann sich nicht für das Licht der Sonne öffnen.
Diese Wesen erleben die selbst geschaffene Finsternis und leben wie Maulwürfe unter der Erde, während sie doch Menschen sind.
Diese Menschen ziehen Leid zu sich, lechzen danach, geschlagen zu werden, denn sie können nicht akzeptieren.
Sie haben Angst, fühlt André, Angst vor Krankheit und Elend, und sie verstehen nicht, dass ihr Kind sein eigenes Leben erleben muss.
Karmische Gesetze?
Ursache und Wirkung?
Wie auch immer, Meister Alcar sagt: keine Geisteskrankheit!
Als Andrés Freund ein paar Tage später keuchend vor der Tür steht, wo André ihn empfängt, setzt er sich hin mit der Frage:
„Siehst du nicht alles zu positiv, André?“
Auch Andrés Frau dachte, ihm diese Frage stellen zu müssen, da sein Freund nun gemeint hat, er könne sein unter Druck stehendes Nervensystem etwas entspannen, indem er über seinen Jungen spricht.
André ist bereit und antwortet:
„Ihr habt keinen Glauben.
Ihr habt kein Gefühl.
Ihr seid Menschen, die selbst handeln.
Könnt ihr denn nicht für eine Weile alles anheimgeben?
Beugt doch den Kopf vor Gott.
Oder denkt ihr, dass Gott deinen Sohn strafen will?
Das, worin und worunter Joop lebt, sind seine eigenen Gesetze und das hat ausschließlich mit seiner Persönlichkeit zu tun, denn Gott straft nicht!
Du musst sagen können: Dein Wille geschehe!
Aber das kannst du noch nicht.
Du musst es jedoch lernen.
Du musst dein Kind loslassen!
Joop muss selbst leben!
Was für ihn bestimmt ist, gehört nicht zu dir.
Und dies ist kein Liebhaben mehr, sondern dies ist Niederreißen.
Ich sehe seine Krankheit, ich fühle seine Krankheit, und aus der astralen Welt kommt das Wort, die Diagnose, zu meinem Leben.
Diese Wahrheit habe ich dir weitergegeben, aber du bist zu unempfindsam dafür.
Du musst akzeptieren lernen.
Dein Sohn ist stärker als du, wird mehr erleben als du es kannst und ist bald bewusst.
Dein Leben steht nun still, während seines vorwärts geht, weiter und höher, bis er weiß, wie es sein soll.
Und damit ist er jetzt beschäftigt.
Er ist damit beschäftigt, zu erwachen.
Und von ihm denkt man, dass er geisteskrank wird?
Das ist keine Krankheit!
Er redet sich das nur ein und ist jetzt in einen apathischen Zustand gekommen.
Er lebt zu soundsoviel Prozent unter seinem tagesbewussten Ich, mehr ist nicht dabei.
Dieser Zustand ist jedoch vorübergehend.“
„Weißt du“, sagt sein Freund, „dass es ihm jetzt ziemlich schlecht geht?
Er kann nicht mehr denken.
Du lieber Himmel, was sollen wir machen?“
„Hat er dir geschrieben?“
„Wir bekamen eine Nachricht, er selbst ist nicht dazu in der Lage.
Bleibst du dabei, dass er nicht geisteskrank wird?“
„Wenn ich ihn nun hier hätte – das ist aber nicht möglich –, wäre er in drei Monaten gesund.“
„Was sagst du?“
„In drei Monaten ist dein Sohn dann gesund.“
„Aber dann können wir ihn doch hierher holen?“
„Ich höre schon, dass du nicht beim Militär gewesen bist.
Das ist nicht möglich, denn man lässt ihn dort nicht einfach so gehen.
Um außer Dienst geschickt zu werden, braucht es viel mehr.“
„Aber ich bin doch sein Vater?“
„Deine Vaterschaft hat nun nichts zu bedeuten, lieber Mann.“
„Was denn dann?
Sollen wir denn einfach gutheißen, dass er dort stirbt?“
„Komm, komm, nicht so düster.
Du gehst schon wieder zu weit.
Er hat auch dort genug Hilfe; man tut alles für ihn.
Er kann die beste Hilfe bekommen, den höchsten Gesundheitsoffizier.
Was hat man (euch) geschrieben?“
„Er kann nicht mehr denken, er ist nicht dazu fähig.
Was sollen wir jetzt tun?
Kannst du nun wirklich nichts für ihn machen?
Bald ist es zu spät, André.“
„Für ihn ist es nie zu spät, mein Freund.
Du musst auch das akzeptieren.
Bald hat er die Grenze erreicht und dann steht dieser Prozess still.
Tiefer sinken ist für ihn ausgeschlossen.
Dies ist dann sein Zustand, der jedoch allein für seinen Charakter gilt, denn dieses Versinken ist für jeden wieder anders.
Tiefer fallen ist also nicht möglich.
Du wirst das bald erleben.
Die nächste Frage ist wieder etwas ganz anderes, hat aber doch mit der ersten zu tun.
Du fragst ja, ob ihm zu helfen ist.
Die Antwort lautet: Ja und Nein!
Das „Ja“ berührt viele Möglichkeiten, zumindest für ihn, das „Nein“ führt uns zu seinem tiefen inneren Leben, zu seiner Persönlichkeit und vielen Lebensfragen, die für ihn jetzt noch keine Bedeutung haben, jedoch sehr sicher bald (eine Bedeutung) bekommen werden.
Ich würde dir nun gern sagen: Lass ihn, wo er ist!
Lass ihn diese Möglichkeiten erleben, nimm sie ihm nicht weg.
Lass Joop seine sich nun die Finger verbrennen, dann erweist du ihm eine Wohltat.
Ich gehe natürlich schon wieder zu weit für dich, nicht wahr?
Und trotzdem, akzeptiere, was mein Meister sagt, leg dich ruhig zum Schlafen hin und gib es anheim.“
„Wir müssen also zusehen, wie er verrückt wird?“
„Wenn du dieses Wort nochmals ausspricht, schicke ich dich weg.
Und wenn du denkst, sarkastisch sein zu können, dann bist du an der verkehrten Adresse, denn auch Jene Seite weiß einen Weg hiermit.
Es ist uns jedoch heiliger Ernst!
Wir beherzigen dein Leben und das deines Kindes, und zwar auf astraler Kraft, nach einer Liebe, von der diese Menschheit nichts versteht.
Ich kann dich nicht auf den Kopf stellen und sehen, was in dir steckt, und dies ist auch nicht der Sinn der Sache, aber du musst jetzt anfangen, zu akzeptieren.
Dein Kind wird g...e...s...u...n...d!
Ist es so gut?!“
„Dort?“
„Nein, dort nicht, denn die Herren Ärzte kennen ihn nicht und seine Krankheit noch weniger.“
„Wodurch weißt du so sicher, André, dass er nicht geisteskrank wird?
Du musst doch einen Grund hierfür haben?“
„Mann, Mann, wann wirst du erwachsen?“
Es ist Meister Alcar, der André das Wort zum Fortfahren durchgibt, damit diese Persönlichkeit erwachen wird.
André sagt:
„Wodurch ich weiß, dass dein Sohn nicht geisteskrank wird, das habe ich dir schon mehrmals erklärt, doch es dringt noch immer nicht zu deinem Bewusstsein durch.
Wenn du hierüber mehr wissen willst, musst du versuchen, mir jetzt zu folgen.
Lege einen kurzen Augenblick deine Sorgen nieder und versuche, zuzuhören.
Erfühle vor allem, wohin wir jetzt gehen, sonst rede ich wieder umsonst.
Dein Sohn ist nicht krank.
Dein Sohn ist ein normaler Mensch.
Aber wenn du mich fragen würdest und dir die Möglichkeit geboten würde, ihn jetzt schon nach Hause zu holen, würde ich dir empfehlen, es nicht zu tun.
Er muss jetzt seine Lebenslektion haben.
Nimmst du ihm diese Chance weg, steht er früher oder später wieder vor diesen Gesetzen, diesen Charaktereigenschaften, denen er aber nicht entkommen kann.
Du würdest ihm doppeltes Elend bescheren und das ist nicht der Sinn der Sache.
Mein Meister sagt also: Lass ihn gewähren!
Er ist nicht krank!
Er ist gesünder, als du denkst, und er ist sowohl körperlich wie geistig normal.
Er ist zu soundsoviel Prozent unter sein Tagesbewusstsein gesunken, mehr liegt nicht vor.“
Andrés Freund denkt nach, doch dann kommt er mit einem weiteren Problem und sagt:
„Ist es nicht eine Schande, dass mein anderes Kind tut, als wäre nichts?“
„Mann, wie lächerlich du dich anstellst“, reagiert André, „soll sich dein Mädchen selber vernichten, genau wie ihr das macht?
Soll sie sich kaputtmachen und Tag und Nacht weiter um ihren Bruder weinen?
Dieses Kind hat einen anderen Charakter.
Sie erlebt das Leben anders als du es kannst, das heißt aber noch nicht, dass sie die Krankheit ihres Bruders nicht miterlebt.
Ich werde dir etwas erzählen, was ich dieser Tage erlebt habe.
Eine Familie bringt das Familienoberhaupt auf den Friedhof.
Viele haben Kummer und vermissen ihren Vater sehr.
Aber ein Junge ist darunter, der immer lächelt.
Die Mutter will danach von mir wissen, ob ihr Sohn so gefühllos ist.
Der Junge erlebt den Tod seines Vaters, als ginge es ihn nichts an.
Die anderen sind durcheinander, er jedoch nicht und er bleibt augenscheinlich er selbst.
Aber vierzehn Tage später bricht er zusammen und es ist so schlimm, dass ein Arzt geholt werden muss.
Jetzt ist der Junge vollkommen gebrochen.
War dieser Junge hart oder gefühllos?
Nein, er erlebte dieses Dahingehen nur anders.
Seine Mutter kannte ihren Jungen jetzt und bekam heilige Ehrfurcht vor seinem Fühlen und Denken.
Er hat zu seiner Mutter gesprochen und hat ihr deutlich machen können, dass sein Vater nicht tot ist.
Für ihn war es ein ganz normales stoffliches Geschehen.
Doch als er anfing, das Vermissen zu fühlen – er verstand seinen Vater vollkommen und hatte einen wunderbaren Kontakt mit ihm –, brach er zusammen.
Dieser Junge besitzt einen wundervollen Glauben und ist stark, doch er erlebte alles heftiger als alle anderen Kinder.“
Sein Freund denkt kurz nach und sagt dann:
„Aber meine Tochter ist nicht so gläubig.“
„Dies hat auch nichts mit Glauben zu tun, denn sie erlebt diesen Zustand gemäß ihres Charakters.
Sie besitzt nun das, was ihr alle nicht habt.
Du musst diese Eigenschaften in dir selbst noch entwickeln, während sie sie bereits besitzt.
Dies ist der große Unterschied in euren Charakteren.
Sie hat Persönlichkeit.
Nun, du wirst es später schon erfahren.“
„Sie sagt es jetzt schon.“
„Nun, dann rede nicht mehr solch einen Unsinn.
Du kannst von ihr lernen, wenn du willst.“
Joops Vater geht weg, wird aber wiederkommen.
Lange Zeit hört André nichts von ihm, dann aber kommt er wieder an.
Er ist alt geworden und das Leid nagt sichtlich an seinem Herzen.
Andrés Freund wird noch zusammenbrechen, wenn es so weitergeht.
Er sagt:
„Jetzt läuft es definitiv falsch.“
„Wieso?“
„Sie wissen sich mit ihm keinen Rat mehr und man kann nichts mehr für ihn tun.
Ist es nicht schrecklich?
Was sollen wir tun?
Muss ich das weiterhin akzeptieren?
Jetzt wollen sie ihn zurückschicken.
Was denkst du?“
„Das ist sehr gut, denn du kannst ihn dann besuchen.“
„Das ist möglich, aber kannst du ihm dann helfen?“
„Nein, noch nicht.
Er muss zuerst den Kopf beugen und so weit ist er noch nicht.
Ich kann ihn sowieso nicht erreichen.
Du kannst ihn darum bitten, aber du wirst sehen, dass du ausgelacht wirst.
Übrigens, ich kann ihn dort sowieso nicht behandeln.
Er muss noch mehr Schwierigkeiten erleben.
Erst dann wird er seinen Charakter öffnen und wird etwas beugsamer werden.
Ich weiß es wohl, es ist furchtbar hart für dich, aber mein Meister sagt es.
Und wenn er es nicht kann, dann brauch ich nicht die Hand zu heben.
Die Medikamente können ihn nun nicht greifen und er ist es selbst, der die Ärzte auf einen Irrweg führt.
Er bräuchte jetzt geistige Hilfe, aber er ist nicht bereit dafür.
Menschen wie ihn kann man nicht erhöhen.
Sein eigener Willen muss gebrochen werden und das nennen wir: den Kopf vor allem zu beugen!
Aber dazu ist er noch nicht fähig.
Und trotzdem kommt es, du wirst es sehen.
All diese Schwierigkeiten brechen ihn früher oder später auf, denn wer will nun krank sein?
Und wenn diese Erkenntnis in ihn gekommen ist, dann erst kann ich etwas für ihn tun.
Er muss deutlich fühlen und erleben, dass seine Ärzte ihm nicht helfen können.
Meiner Meinung nach macht es einen Unterschied von einem halben Jahr Arbeit und sehr viel Kraft, Mühe und Sorgen, was wir jetzt verhindern können, wenn wir eine Weile auf den richtigen Moment warten.
Wenn seine Persönlichkeit lahm geworden ist, dann erst öffnet er seine innere Wohnung, auch wenn er nicht will, dass es irgendjemand weiß.
So ist dein Sohn nun einmal und ich sehe ihn nicht anders.
Ich sage auch wieder nicht, dass er um diese Schwierigkeit bittet.
Kein Mensch will krank sein, doch ich kenne diese Charaktere.
Diese Wesen machen es sich selbst schwer.
Diese Eigenschaften muss er ablegen, überwinden.
Dann steht er sofort anders im Leben, dann fasst er alles etwas leichter auf und dann verschwindet seine Schroffheit.
Bis dahin müsst ihr nun Geduld haben.
Es wird dich Unmengen Geld kosten, aber das musst du einfach vergessen.
Er ist schließlich dein Kind.
Er hat es jedoch selbst so gewollt.
Aber wenn du mich ehrlich fragst, was ich am liebsten tun würde, dann sage ich dir, dass ich ihm eine empfindliche Tracht Prügel würde geben wollen.
Er hat es verdient.
Eine kalte Dusche wirkt Wunder, und zwar gerade dann, wenn er nicht damit rechnet.
Notfalls mitten in der Nacht, ungefähr gegen zwölf Uhr.
Er würde sich dann sofort gruseln und glauben, dass es spukt.
Es würde ihn sofort heilen.
Diese Charaktere können etwas fester angepackt werden.
Sanftheit hilft nicht, weil sie hierauf nicht reagieren.
Aber kennst du dieses innere Leben nicht, dann trittst du es noch tiefer in dieses Elend hinein.
Du musst also den seltsamen Charakter ergründen können und unwiderruflich wissen, was möglich ist, denn mit „probieren“ schaffst du noch mehr Elend.
Für dieses Ergründen ist Jene Seite dringend notwendig, denn alle Eigenschaften der Persönlichkeit müssen kontrolliert werden.
Wir müssen also sicher wissen, ob es angezeigt ist, eine solche Behandlung anzuwenden.
Der Junge spottet nun mit sich selbst, versteht es aber selber nicht.
Du fühlst jetzt ja bestimmt, wie kompliziert diese Charaktere sind.
Er spielt nun den Unglücklichen und das hat Bedeutung für sein Leben.
Ich sage dir jedoch, dass er hierdurch weiser werden wird, denn schließlich schlägt es Löcher in seine doch schon zurückgezogene Persönlichkeit, Löcher, die er selbst stopfen muss, wobei wir ihm bald helfen werden.
Aber verstehst du auch, dass die Ärzte hieraus nicht schlau werden können; dass sie keine deutliche Diagnose stellen können?
Die Gelehrten betrachten es als zu ernst.
Ich nicht, denn ich finde, er ist ein großer Lausbub.
Darum traue ich mich, zu sagen, dass er eins hinter die Ohren verdient hat.
Ich versichere dir, dass sogar ein Psychologe mit ihm keinen Rat weiß.
Und auch der wird wohl zu Rate gezogen, denn wir haben es noch nicht geschafft.“
„Du machst mir wieder Angst.“
„Das ist Geschwätz von dir.
Höre um Himmelswillen damit auf, sonst schicke ich dich noch weg.
Wir behandeln diesen Zustand auf geistiger Abstimmung und davon kannst du lernen.
Aufregung zu verbreiten hilft uns nicht.
Wir müssen ihn so sehen, wie er ist, sonst kann ich dir nicht helfen.
Ich bin doch schon geduldig genug gewesen mit dir, denn ich habe dich allmählich zu diesem Augenblick hingeführt, wenn du es wissen willst.
Aber ich bin vorbereitet und kann ihn und dich auffangen.
Dein Sohn hat jetzt einen Minderwertigkeitskomplex.
Er empfindet sich als Versager und denkt noch nicht daran, wieder er selbst zu werden.
Übrigens, das ist nun gar nicht möglich, denn er hat mit Feuer gespielt.
Er hat nicht gewusst, dass die Nerven nicht mit sich spotten lassen.
Jetzt sinkt er noch tiefer weg, bis er nicht weiter kann, was für ihn – wie ich dir bereits erklären durfte – jedoch seine Selbsterhaltung ist.
Wäre das nicht so, stünde er vor dem Wahnsinn.
Könnte er nur einen einzigen Grad tiefer in sich selbst hinabsteigen, dann würden sich die astralen Türen öffnen und das heißt, dass das Leid nicht zu übersehen wäre.
Nichtsdestotrotz sind Millionen Menschen dadurch eingesperrt.
Sie sind jetzt Gefangene in ihren eigenen Körpern, denn die finsteren astralen Persönlichkeiten leben in diesen Organismen.
In diesem Zustand, sagt Meister Alcar, liegen sieben Grade.
Wir erleben nun die bewusste und die unbewusste Geisteskrankheit.
Die bewussten Geisteskranken sind noch sie selbst, die unbewussten sind geisteskrank durch ihre Besessenheit.
Dein Sohn handelt nun halb bewusst.
Er ist weder hier noch dort und das heißt, dass seine Persönlichkeit nur einen einzigen Grad tiefer hinabzusteigen braucht, wenn er für die geistige Geisteskrankheit offen sein will.
Ich erklärte dir seine Lebensgrenze und du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, denn hierdurch lernen wir ihn kennen.
Für mich ist es Lebensweisheit und ich finde es sehr großartig, dir all diese Gesetze erklären zu dürfen.
Ich lerne furchtbar viel davon.
Dadurch, dass er in seinem Handeln halb bewusst ist, kann ein Psychologe ihn jetzt nicht erreichen, denn der akzeptiert Jene Seite nicht; genauso wenig akzeptiert er, dass das innere Leben als Persönlichkeit weitergeht.
Hierdurch steht dieser Gelehrte vor einem kosmischen Problem, das er nicht ergründen kann.
Jetzt bekommt der Psychologe keinen Halt.
Dein Sohn ist also weder ein Psychopath noch ein Geisteskranker, denn er ist nur eine Weile außerhalb seines tagesbewussten Ichs.
Und das kommt daher, dass er studieren wollte.
Mehr liegt nicht vor.“
„Du musst ein großes Haus errichten, André, in dem du diese Menschen empfangen kannst.
Ich glaube, dass du sehr viel zu tun haben wirst.“
„Weißt du, dass mir eine Dame schon angeboten hat, so etwas anzufangen?
Sie würde eine große Summe dafür geben.
Doch mein Meister hat ganz andere Pläne, die ich bald erst kennenlernen werde.
Trotzdem würde es sich lohnen.
Es sind genügend junge Ärzte zu finden, die gern mit meinem Meister zusammenarbeiten würden.
So einige Gelehrte kommen mich schon jetzt besuchen, denn viele von ihnen sind offen für diese Weisheit und vor allem für die Gesetze der astralen Welt in Bezug auf die Seele als Persönlichkeit.
Ich könnte dann aber nichts anderes mehr tun, sagt mein Meister, und das ist, glaube ich, nicht beabsichtigt, denn Jene Seite will durch mich alles erreichen, was durch ein Medium erreicht werden kann!
Jetzt ist das Schreiben die Hauptsache geworden.
Vielen wird es bald leid tun, dass ich nicht mehr heile, aber mein Meister hat das in den Händen.
Die Menschheit muss nun erwachen und das ist auch von Jener Seite beabsichtigt.
Dafür muss ich all meine Kräfte einsetzen.
Die Dame, von der ich dir erzählt habe, fand es ausgesprochen schade, denn auch ihr Leben ist von den Meistern von Jener Seite berührt worden.
Sie hat all diese Wunder kennengelernt und setzt jetzt ihr eigenes Leben dafür ein.
Große Geldsummen liegen für mich bereit, aber ich muss ablehnen.
Ich weiß aber auch, dass wir, falls es doch möglich wäre, durch Jene Seite Wunder wirken dürften.
Die unfehlbaren Diagnosen, die gestellt werden, betreffen alle.
Es ist doch nicht möglich, dem zu entkommen.
Hiervon habe ich viele Ärzte überzeugen dürfen.
Was schöner ist, mein Freund, sehr, sehr viel großartiger für mich und für die Meister, ist, dass wir den Gelehrten bald all diese Gesetze erklären werden.
Sie können dann von denen, die hinter dem Schleier des Todes leben, Unterricht empfangen.
Dann spreche ich in Trance oder unter Inspiration und jedes Wort hat Bedeutung.
Auch das ist möglich, wir müssen nur noch ein wenig Geduld haben.
Der Mensch ist furchtbar tief, mein Freund, und doch, wenn wir Menschen unser Leben kennen, löst sich das größte Fragezeichen sofort auf.
Es gibt nämlich keinen Tod!
Zwischen diesem Leben und diesem „Tod“ spielen sich all diese Probleme ab.
Die Menschen müssen ihn erleben und werden dadurch von der Gesellschaft für wahnsinnig gehalten.
Wie gerne würde ich es von den Dächern schreien!
Die Wissenschaft ist jedoch noch nicht so weit.
Und dennoch, hierin liegen all diese psychischen Rätsel, die Grade für die Geisteskrankheit und Psychopathie, die für uns natürliche, astrale Gesetze für die Seele als menschliche Persönlichkeit sind!
Und diese Gesetze werden außerhalb des tagesbewussten Ichs erlebt, wodurch sich dann das irdische Leben verändert und für einen Gelehrten nicht wiedererkennbar wird.
Für Jene Seite jedoch nicht, denn diese Gesetze gehören zu jenem Leben; es sind die Mulden und Löcher für die Seele, wenn sie dabei ist, aus sich eine bewusstere Persönlichkeit zu machen.
Und das kostet Leid und Schmerz – das bedeutet: den Kopf beugen –, und damit hat dein Sohn jetzt angefangen.
Sollten wir ihm diese Lehrschule nehmen?
Wie kommst du darauf?
Wir lassen ihn jetzt gewähren, aber mein Meister folgt ihm in seine Handlungen und vor meinem Meister etwas vertuschen, das kann er sowieso nicht.
Und bald wirst du es sehen, mein Lieber.
Wenn erst all diese Ärzte ihre Kräfte und ihre Weisheit an ihm verspielt haben, kommen wir.
Joop wird mich dann noch nicht akzeptieren können, doch er hat dann nichts mehr zu sagen.
Wir werden ihn zwingen.
Und wenn es so weit ist – ich sage es dir jetzt schon voraus –, wenn er gesund und ein normaler Mensch geworden ist, glaubt man nicht, dass wir ihn gesund gemacht haben.
Man lacht und zuckt mit den Schultern.
Und dann stehst du vor einem Halt, ob du willst oder nicht.
Pack dein Werkzeug nur ein, denn für das zustande gekommene Wunder, das in der Zukunft von allen akzeptiert werden wird, hat man noch kein Verständnis.
Die Gelehrten sind noch nicht so weit.
Wir stoßen mit ihnen zusammen und müssen machen, dass wir wegkommen, wenn wir keine Tracht Prügel bekommen oder als Quacksalber beschimpft werden wollen.
Und das bin ich doch wirklich nicht, weil mein Leben und meine Persönlichkeit wie die eines Kindes sind.
Ein Kind allerdings, über das man früher gesprochen hat; ein Kind, wie Christus es gemeint hat, was die Welt aber vergessen hat.
Ich bin nichts, mein Freund, und werde in diesem gesellschaftlichen Leben auch nie etwas werden, denn all dieses irdische Getue sagt mir überhaupt nichts.
Ich lasse mich weder auf ein Podest stellen noch in die Gosse stoßen.
Ich bleibe der, der ich bin; ich gehe einen einzigen Weg und befolge die Befehle meiner Meister.
Aber Kinder können Wunder tun.
Diese Kinder sind dann wie die Apostel, die dies erlebt haben.
Und einer dieser Apostel bin ich selbst.
Mehr will ich nicht sein und mehr werde ich auch nicht werden.
Auch wenn ich zwischen Leben und Tod lebe, mein Halt für Mutter Erde entgleitet mir nicht.
Damit will ich sagen, dass man mich bestimmt nicht für geisteskrank zu erklären braucht.
Ich werde weiterhin immer wissen, was ich sage und was ich durch meinen Meister empfangen werde.
Aber, erzähl mal den Gelehrten, dass dein Sohn trotzdem gesund wird!
Auch wenn es soweit kommt, dass sie ihn aufgeben müssen, kannst du in meinem Namen sagen, dass er in drei Monaten gesund ist.
Probiere es ruhig, man wird dich für wahnsinnig erklären.
Dies sagt uns, dass diese Menschheit, wie groß die Kräfte und das Wort von Jener Seite auch sind, hierfür noch erwachen muss.
Wir reden also zu Taubstummen, zu Gefühllosen.
Muss ich weiter darauf warten?
Jene Seite macht weiter.
Große Gebäude bekommen erst dann Bedeutung, wenn Jene Seite und ihre Medien akzeptiert werden.
Fühlst du das?
Das ist die Wahrheit!
Was ist ein Mensch, lieber Mann, wenn du nichts von diesem und vom nächsten Leben weißt?
Wenn du Angst hast vor einem Tod, den es nicht gibt?“
„Vor dem Tod haben wir keine Angst“, sagte Andrés Freund, „aber es ist beängstigend, Joop so sehen zu müssen.“
„Nein, nein, das ist es nicht, ich kenne dich.
Schon wieder Vogel-Strauß-Politik.
Du musst Farbe bekennen.
Kannst du das nicht, dann suchst du weiter und verschleuderst deine Kräfte vergebens.
Auch das ist nicht der Sinn der Sache.
Ich würde gern aus dir und allen, die mit dir zu tun haben, bewusste Menschen machen.
Aber du begreifst deinen eigenen Besitz noch nicht.
Dieses Kind siehst du als ein stoffliches Etwas, der innere Kern spricht noch nicht zu deinem Leben.
Wir Menschen müssen alles anheim geben können an Ihn, der uns geschaffen hat.
Du musst den Raum in dir fühlen können, erst dann hat das Leben den vollen Wert und dann vor allem lohnt es sich, es zu erleben.
Fühlst du das, dann stehst du mit beiden Beinen im Erdgeschoss und wenn du es willst, kannst du einen geistigen Grad erreichen und höher gehen.
Die Menschen erschrecken sich, wenn man vom Sterben spricht, während dieses Geschehen für viele die Glückseligkeit bedeutet.
Durch den Tod lernen wir ja all diese großartigen Gesetze kennen, durch die wir uns innerlich erweitern.
Ein Sterbender sagt im letzten Augenblick meistens mehr als ein Mann auf seiner Kanzel sagen kann, denn der Sterbende kommt nun zwischen Leben und Tod, während der andere meistens unbeseelt ist.
Wenn dein Gefühlsleben dann offen ist, kannst du Weisheit sammeln, von der du zitterst und bebst, die jedoch bedauerlicherweise von sehr vielen nicht verstanden wird.
Das Wort, das nun meistens stammelnd gesprochen wird, erscheint unwahrscheinlich, aber schau einmal hinter das Gesagte?
Dies sind Wahrheiten, mein Freund, und sie verbinden uns mit dem Raum, mit Himmel und Hölle, mit Lebensgraden und Sphären, die von den im Geist Bewussten betreten werden dürfen.
Wer sich nicht anheim geben kann, verschließt sich selbst dafür.
Oder glaubst du all diese Dinge nicht?
Trotzdem sind sie für dich und für mich bestimmt, für alle, und das ist immer so gewesen.
Nur die Zeiten und diese Gesellschaft verändern sich.
Was für viele „der Sarg“ ist, bedeutet für Millionen das großzügige Eingehen in das Allumfassende, in dem Er lebt!
Oder würdest du meinen, dass wir auf der Erde Luftschlösser bauen?
Jeder Gedanke führt dich zu Seinen Gesetzen, doch lediglich die bewussten Taten haben für jenes und für dieses Leben Bedeutung.
Die anderen führen uns zur Irrenanstalt und das ist Niederreißen oder Lehrschule.
Bring das den Menschen nun einmal zu ihrem Verstand!“
„Du bist so weit, aber wir?“
„Du wirst dafür erneut geboren werden.
Ich weiß jedoch, dass du in ein solches Chaos nicht zurück willst.
Ich schon, denn das Leben ist unglaublich schön, ja, großartig ist es.
Ich genieße jede Sekunde von meiner Arbeit und von dem Leben um mich herum.
Ich kann es sogar gar nicht fassen!
Andere hingegen scheitern am Leben, weil sie die Gesetze nicht kennen und ihre Aufgaben dadurch sehend blind ausführen.
Jede Sekunde stehe ich vor diesen enormen Gesetzen und betrete Leben und Tod.
Du musst mal sehen, wie der Tod lacht, wenn du ihn kennst und ihm folgen kannst.
Weißt du, dass der Tod mit dir sprechen kann?
Du hast zu viel Angst davor und du verstehst seine Sprache sowieso nicht.
Ein Geisteskranker lebt mit ihm unter demselben Dach und er hat zu dieser Seele gesagt: Tritt ein, denn ich bin Liebe.
Wenn du dies akzeptieren kannst, großer Mensch, erwachsenes Kind, siehst du die Vollständigkeit seiner Natur und du kannst Blumen pflücken.
Nicht in einer einzigen Farbe, sondern in Tausenden Farben, Blumen von ein und derselben Art.
Wenn du diese Blumen am Muttertag deiner Mutter schenkst, dann laufen ihr sofort die Tränen über die Wangen.
Sie wird ausrufen: Aber Kind, hast du sie von so weit her geholt?
Du weißt jetzt nicht, was du sagen sollst.
Es ist kein Satan in deiner Umgebung, nur Gottes Engel kannst du sehen und sie singen dir wunderschön zu.
Wenn du diese Gesetze kennenlernen willst, dann flechten diese Engel einen Strahlenkranz für dein Leben.
Die Parole ist jetzt: Runter mit dem Hut und ersetze ihn durch diesen Strahlenkranz.
Das tust du dann, ohne es zu verstehen, und jetzt hast du Angst, ausgelacht zu werden.
Du fragst dich jetzt: Wohin geht es?
Nicht wahr?
Ich bin nun dabei, mit dir einen Spaziergang durch den Raum und durch unsere Natur, in der wir leben, zu machen, und jetzt kommen wir zu den psychischen Gesetzen für unser Dasein.
Die gesamte Natur spricht nun zu unseren Seelen.
Möchtest du diese Herrlichkeit an einem Sonntagmorgen gern genießen?
Hierfür brauchst du weder einen Spazierstock noch einen Sonntagsanzug.
Die, die das erleben, gehen nackt.
Und trotzdem ärgert sich niemand darüber, denn es ist das Gewand des Raumes, das jetzt getragen wird.
Siehst du es strahlen?
Darin lebt dein Sohn, aber er muss erst noch sehen lernen.
Er ist dabei, das zu lernen.
Bald schaut er bewusst hinein und dann sagt er zu seinem Vater: Darauf hätte ich niemals verzichten wollen!
Schau nur, siehst du es nicht?
Und wenn du nun schaust, Vater Joop, und du siehst nichts als stofflichen Raum, hast du schon wieder Angst, dass doch etwas mit seinem inneren Leben nicht stimmt.
Aber er wird es dir dann sagen.
Denke nur nicht, dass er es dir in die Ohren flüstert, sondern es kommt von Gefühl zu Gefühl in dich.
Es ist jetzt so, als wärst du Mutter und er lebt als Kind in dir.
Ach, ich wünschte, dass auch du diesen Herzschlag fühlen könntest.
Dann wüsstest du es sofort!
Wenn du dies alles entschleiern kannst, bekommst du von mir eine Eins mit Sternchen.
Ich möchte dir dringend empfehlen, darüber nachzudenken, denn es ist Balsam für deine Seele und für deine ganze Persönlichkeit.“
„Mit anderen Worten, hau ab?“
„Jetzt sind wir von Gefühl zu Gefühl eins.
Wie seltsam, du bist dabei, zu erwachen.“
Bevor sich die Tür hinter ihm schloss, sagte sein Freund noch:
„Wenn ich dich nicht hätte, würde ich den Mut aufgeben.“
„Pass nur auf, sonst fällst du noch die Treppe hinunter.
Mach um Himmels willen die Augen auf, sonst muss ich damit auch noch fertig werden.“
Was für ein Kerl, dachte André.
Er sehnt sich danach, mehr darüber zu wissen, aber nichts dringt zu ihm durch.
Trotzdem sollte sein Freund ein wenig erwachen, André zumindest würde alles dafür einsetzen.
Die Skulptur, die André in Arbeit hatte, machte zwar Fortschritte, doch der Ton war nicht gefügig.
Der Stoff war zu weich.
Das lebende Element darin war sauer geworden.
Und diese Kräfte mussten erneuert werden.
Erst dann war es für André möglich, zu erschaffen.
Vier Tage später stand Joops Vater wieder vor André, der sofort sah, dass es immer noch nicht ging.
Andrés Freund begann sofort und sagte:
„Willst du wissen, wie es ihm geht?“
André wollte sagen: Das weiß ich.
Er antwortete jedoch:
„Wollen sie ihn schlafen lassen?“
„Wie weißt du das?“
„Du sagst es mir gerade selbst.“
„Und ich habe den Mund noch gar nicht aufgemacht.“
„Innerlich hast du es gesagt.
Du redest innerlich viel deutlicher als mit dem Mund.
Und diese Stimme hat es mir soeben gesagt.
Meister Alcar wollte, dass ich gut zuhörte, aber in dem Augenblick wusste ich es schon.“
„Was hältst du von einer solchen Kur, ist das gut für ihn?“
„Schon wieder ein großes Problem.
Was suchen diese Gelehrten doch.
Hast du vom Vorigen etwas gefühlt?“
„Nichts, ich wurde verrückt davon, ich sage es dir ehrlich.“
„So, dann müssen wir etwas einfacher sein.
Höre nun auf das, was die bewusste astrale Welt uns zu sagen hat.
Stecke dir nur eine Zigarette an, dann kannst du besser denken.
Zeit hast du, nicht wahr?“
„Ich warte schon.“
„Meister Alcar sagt: Für den einen ist das Schlafen gut, aber für Tausende andere ist es verkehrt.
Und warum?
Das liegt wiederum an der Persönlichkeit.
Es hat mit den Charaktereigenschaften zu tun.
Empfindsame Menschen werden verrückt davon, die Gefühllosen erleben nichts.
Die sind geistig tot und können nichts erleben.
Für sie hat dieser aufgezwungene Schlaf also auch keine Bedeutung.
Aber die Empfindsamen flattern wie Fledermäuse gegen die Gitter ihrer körperlichen Wohnung, in die sie nicht hineingehen können, weil der Körper bewusst gelähmt ist.
Und diesen Schlaf wendet man an, um dem Geist Ruhe zu schenken, vor allem aber, damit sich das Nervensystem ausruht und um den ganzen Organismus eine Weile stillzulegen, damit die Persönlichkeit sich erholt.
Zumindest das innere Leben, denn eine bewusste Seele als Persönlichkeit kennt man noch nicht.
Durch den aufgezwungenen Schlaf will die Wissenschaft den Kranken heilen.
Sie, die Ärzte, wollen nun Geist und Stoff in Harmonie bringen.
Gelingt es, dann ist ihre Methode dadurch gerechtfertigt.
Meistens gelingt es jedoch nicht, weil der Geist und der Körper nicht so reagieren, wie erwartet wird.
Aber den Grund kennt man nicht.
Es ist und bleibt vorerst noch ein Rätsel.
Die einfache Antwort ist, dass die Seele als Persönlichkeit gefühllos ist, nichts erleben kann, weil auch sie einschläft.
Der empfindsame Geist hingegen bleibt meistens wach, fliegt nun um den Körper herum und gerät immer mehr außer Fassung.
Oder dachtest du, dass dieses Außerhalb-des-Körpers-Leben beruhigend ist?
Ist nun ein Mensch, der schlafen muss, empfindsam, dann kommt eine Störung zwischen Geist und Stoff.
Die Seele als Geist, als inneres Leben, kann den Körper nicht erreichen und sucht nun zwischen Leben und Tod nach dem Eingang des Körpers, denn die Seele als Persönlichkeit will leben und ist nun mit den stofflichen Gesetzen in Disharmonie gekommen.
Und dies alles geschieht durch diesen aufgezwungenen Schlaf.
Und von Leben und Zurückkehren zum Tagesbewusstsein ist nun nicht die Rede.
Solange die Narkose dauert, muss die Persönlichkeit diesen Schlaf akzeptieren.
Sie schläft jedoch nicht und kommt nun von einer Schwierigkeit in die andere.
Das ist keine Heilung!
Es ist geistiges Niederreißen!
Die Persönlichkeit in diesem Zustand erlebt eine Hölle.
Es ist Eingesperrtsein im eigenen Körper.
Sie erlebt nun eine eigene Geisteskrankheit.
Das menschliche Wesen, das besessen ist, erlebt denselben Prozess, jetzt aber ist es eine unbewusste astrale Persönlichkeit, die das Tagesbewusstsein in den Händen hat.
Der eigentliche Bewohner des Organismus lebt jetzt im Keller des stofflichen Gebäudes, welches der menschliche Körper ist.
Ist jemand nun empfindsam für Jene Seite, dann stehen wir vor ganz anderen Problemen, die zum Guten und zum Bösen einwirken können.
Denn jetzt ist der Geist in der Lage, (aus dem Körper) heraustreten zu können und auf Jener Seite Reisen zu machen.
Viele, die den aufgezwungenen Schlaf erlebt haben, kehren mit wundervollen Visionen zurück, die sie in ihrem Schlaf erlebt haben.
Doch andere sind nicht nur körperlich gebrochen, sondern geistig anormal, weil die Seele als Persönlichkeit Kämpfe auf Leben und Tod hat austragen müssen.
In der Welt, in der das Leben in diesem Schlaf gelebt hat, wurde es von finsteren astralen Persönlichkeiten angegriffen.
Viele Schwestern und Ärzte konnten ihren Patienten während des aufgezwungenen Schlafs folgen.
Sie erschrecken nicht mehr, wenn sie diese Kranken in diesem Zustand fluchen und Verwünschungen ausstoßen, schimpfen und schreien hören, denn sie haben diese Phänomene kennengelernt.
Wodurch dies aber geschieht, wissen sie nicht.
Dies ist jedoch: Die Seele als Persönlichkeit schreit um Hilfe, denn sie versteht, dass das Tagesbewusstsein für sie versperrt ist.
Sie will zurück in jenes Dasein und kann es nicht.
Die Organe sind gelähmt und die Spritze muss ihre Wirkung erst entfalten.
Ganz und gar allein und verlassen muss der Geist dies alles verarbeiten.
Ist das Heilung?
Ich sage dir, für viele bedeutet es tatsächlich Ruhe und Kraft, für unzählige ist es schrecklich gefährlich und fürchterlich.
Dein Sohn erlebt nichts!
Dieser Schlaf wird ihm weder helfen noch ihn niederreißen, weil er hierfür nicht empfindsam ist.
Weder ruht er noch geht er darin unter.
Erstens nimmt sein Geist keine Ruhe auf, weil sein Zustand zum Tagesbewusstsein gehört.
Zweitens schickt man ihn ins Unbewusste, was für dieses Leben unbegreiflich ist.
Wäre er empfindsam, müsstest du jetzt mit Geisteskrankheit rechnen.
Er kann also diese Grade der Empfindsamkeit nicht erleben.
Sein Leben ist gefühllos, es besitzt die mediale Sensitivität nicht.
Besäße er diese Empfindsamkeit, stünde er sofort vor einem psychopathischen Lebensgrad.
Schlagartig würdest du ihn dann besessen sehen!
Macht dir also keine Sorgen, dein Kind wird gesund.
Hast du verstanden, was ich für dich empfangen durfte?“
„Alles und ich bin dir sehr dankbar.
Jetzt gebe ich es anheim.“
„Dann haben wir doch etwas gewonnen.
Dein Sohn ist also keins von beidem, er ist nicht empfindsam genug und auch nicht gefühllos; er lebt zwischen diesen Lebensgraden.
Darum wird er gesund, und zwar völlig normal.
Und bald wird er sagen: Ich bin froh, dass ich dieses Elend habe erleben dürfen, denn es hat mich bewusster gemacht.
Du wirst auch dies zugeben müssen, denn er selbst wird es dir sagen.“
Joop ist wach geworden, aber es hat nichts geholfen.
Aus seinem Schlaf erwacht, müde und unbewusst, ist er ganz genau derselbe und er spricht kein Wort.
Er murmelt etwas und das soll bedeuten: Die Gelehrten wissen es nicht.
Sie suchen noch!
„Ich werde nicht gesund ...“, kommt nach langer Zeit des Zusammenseins mit seinen Eltern über seine Lippen und er findet dann, dass er lange genug gesprochen hat.
Geht nur, ich brauche auch eure Hilfe nicht.
Und dann stehst du da, schaust dein eigenes Fleisch und Blut an, das sich nicht fügen will und auch nicht fügsam sein kann, denn es besitzt die reine Beseelung nicht, durch die das Leben von der Erde Gottes Königreich betreten kann.
Für ihn gibt es kein Königreich.
Für dieses Leben ist alles finster, gleich schlecht und unbeholfen.
„Was soll ich tun?“, fragt sein Vater, als er wieder zu André gekommen war.
„Wie reagiert er?“
„Er will nun nach Hause, er hat genug davon.
Hol mich weg, sagt er immer wieder, wenn seine Mutter ihn besucht, denn mir gegenüber macht er den Mund nicht auf.“
„Wenn du ihn nach Hause holst, stehst du vor all den Kosten, weißt du das auch?“
„Wir haben darüber gesprochen, aber wir können ihn doch nicht beim Militär lassen?
Die Psychologen, die ihn untersucht haben, können genauso wenig für ihn tun wie alle anderen Ärzte.
Was sollen wir nun tun?
Ihn dort lassen?“
„Dann hol ihn mal nach Hause.“
„Wirst du ihm dann helfen?“
„Dann fangen wir an.
Sag mir Bescheid, wenn du ihn zu Hause hast.
Ich komme dann zu dir.“
Joop ist zu Hause, will aber nicht, dass André ihm hilft.
Er murmelt wieder in sich hinein, doch André versteht ihn.
Joop mag keinen „Hokus Pokus“.
Wenn all diese Ärzte es nicht können, was will dann solch ein Seher?
Er sitzt in einer Ecke nahe am Ofen und schmollt.
Er würdigt André keines Blickes und er sitzt da wie ein Stück Stein.
André plaudert mit ihm, aber der junge Mann ist und bleibt halsstarrig.
Er will nicht behandelt werden.
„Lass mich in Ruhe“, sagt er zu seinem Vater.
„Was wollt ihr eigentlich von mir?“, ruft er aus und will sich dann verdrücken.
„Hiergeblieben“, sagt sein Vater, „jetzt reicht es.
Du denkst ja wohl sicher nicht, dass wir es nicht gut mit dir meinen?“
Seine Mutter bringt auch etwas zur Sprache und das schlägt ihm aufs Gemüt.
Aber Joop lässt sie reden.
Er will mit diesem „Unsinn“ nichts zu tun haben.
Dann greift André ein und zieht andere Saiten auf.
Sein Meister will es so.
„Meine Dame“, sagt André zu seiner Mutter und er tut so, als sei ihr Sohn nicht da, „Sie müssen Ihren Sohn in eine Nervenheilanstalt schicken.
Das ist das Einzige, was ihm helfen kann.“
Vater und Mutter erschrecken und auch Joop schaut nun plötzlich aufmerksam in Andrés Richtung.
Was meinen Sie, hatte die gute Mutter fragen wollen, aber André redet auf dieselbe Art und Weise weiter.
„Ihr Sohn gehört hier nicht her.
Sehen Sie denn nicht, dass dieser Junge allein leben will?
Diese Gesellschaft taugt für ihn nicht.
Er lehnt sich gegen sehr viele Dinge auf und in diesem Zustand muss er leben und nicht wir.
Nicht wahr, Joop?“
Er nickt André zu, weiß aber nicht, woran er bei ihm ist.
In jedem Fall denkt er – fühlt André –, dass er von ihm Hilfe bekommt.
Trotzdem versteht er nicht, das André ihn in einer Anstalt haben will.
Und in diesem Augenblick der Verzweiflung, des Suchens und Tastens nach dem Wort und der Bedeutung davon, greift André durch seinen Meister ein und sagt befehlend zu ihm:
„Legen Sie sich hierhin, los, ich werde Sie behandeln.
Jetzt reicht es!“
Er legt sich hin, überlegt es sich aber wieder anders und will aufstehen.
Jetzt kommt seine Mutter zu ihm und sagt:
„Du tust es für mich, nicht wahr?“
Joop sinkt zurück und legt sich hin.
André stellt sich auf dessen Seelenleben ein.
Er sieht seinen Meister und hört ihn sagen:
„Jetzt ist er in unseren Händen, André.
Ich werde dich mit ihm, so wie es bei Lien geschah, verbinden.
Du kennst diese Gesetze und du musst auch ihm bald denken helfen.
Jetzt hat er nichts mehr zu sagen.
Stell dich nun auf das Nervensystem ein, ich tue den Rest.“
André lässt seine heilende Lebensaura auf den Organismus einwirken.
Diese Beseelung ist es, die den Körper zum Arbeiten anspornen muss und wird, wodurch der Geist in das tagesbewusste Leben zurückkehren muss.
Dieser Prozess wird drei Monate dauern, dann aber wird es soweit sein.
Joop und seine Eltern werden jetzt große Wunder erleben.
Die Behandlung dauert jetzt ein Viertelstündchen, doch André erlebt währenddessen einen Raum.
Sein Meister ist in sein Leben und in das von Joop hineingegangen.
Die Krankheit wird mit seinem tagesbewussten Leben verbunden.
Augenscheinlich geschieht für die anderen nichts, André aber sieht, wie aus seinen Händen Wolken von Kraft strömen, die in Joops ermattetem Organismus verschwinden.
Der Junge ist innerlich angespannt und auch das Nervensystem ist so fest gespannt wie ein Bogen und sein Geist ist so hart wie Stahl.
Eine Mauer aus Kraft und Unwillen hat Joop um sich herum gebaut.
Er hat sich selbst eingegraben, aber André sieht, dass sein Meister mit dem Ausgraben dieses Mumien-artigen Lebens begonnen hat.
Joop ist wie ein Lebendig-Toter.
Trotzdem wird Alcar wieder Leben in ihn bringen.
Die Behandlung ist zu Ende.
„Ist das nun so schlimm?
Ich tue Ihnen doch nicht weh?
Sie werden sehen, jetzt werden Sie schnell gesund.
Wirklich, ich erzähle Ihnen keinen Unsinn, denn ich habe heilige Achtung vor Ihrer Persönlichkeit, aber Sie dürfen sich durch diese Schwierigkeit nicht umwerfen lassen.
Dafür sind Sie zu gut.“
Zu seinen Eltern sagt André: „Ihr werdet mal sehen, was für ein Kerl euer Sohn ist und was für eine Brust er hat.“
So redet André noch eine Weile über Joop, denn sein Meister will, dass er ihm die Selbstachtung wiedergibt.
„Sie haben früher sicher gut lernen können, oder?“
Joop brummelt etwas, aber es flackert ein schwaches Feuer in seinen Augen.
André fährt fort.
„Wissen Sie, wie ich das sehe?
Das wissen Sie natürlich nicht.
Ich sehe es in Ihrer Persönlichkeit.
Sie sind unglaublich für die Technik geeignet.
Mögen Sie Motoren?“
Er nickt André zu, sagt aber noch kein Wort und André fühlt, dass es genug ist.
„Wir verabreden, dass Sie Donnerstagnachmittag um zwei Uhr zu mir kommen.“
André geht weg.
Am nächsten Tag kommt sein Vater.
Er muss wissen, was André darüber denkt.
„Wie fühlst du ihn, André?“
„In drei Monaten ist er völlig gesund.“
„Wunderbar, du bleibst also dabei?“
„Ich nehme kein Wort davon zurück.“
„Weißt du, was er sagte?“
„Na?“
„Ich gehe nicht hin.“
„So, hat er das gesagt?
Dann musst du am Donnerstag dafür sorgen, dass du zu Hause bist.
Du wirst ihn dann mal laufen sehen.
Er hat nichts mehr zu sagen.
Er kommt!“
Der Tag, an dem er kommen soll, ist da.
Um zwei Uhr ist seine Zeit, aber um halb zwei stellt André seine Konzentration auf ihn ein.
Sein Vater sieht, dass Leben in sein Kind kommt.
Plötzlich sagt Joop, er müsse kurz weg, und eilt zur Tür hinaus.
„Kapierst du das jetzt?
Wo muss er hin?
Er muss doch zu André?“, sagt seine Mutter.
Sein Vater ist froh und geht ihm hinterher.
Er sieht, dass er geradewegs zu André geht.
Joop zieht an der Glocke und tritt ein.
„Ich bin ein wenig früh, aber ich war in der Nähe und dachte: Ich gehe einfach jetzt bei Ihnen vorbei.
Ist das in Ordnung?“
„Legen Sie sich mal dorthin, dann werde ich Sie behandeln.“
Joop gibt sich André anheim und saugt den Lebensmagnetismus in sich auf, durch den er sich bald besser fühlen wird.
André sieht, dass Kontakt besteht.
Nach der Behandlung fragt er Joop:
„Das Essen schmeckt gewiss noch nicht?“
„Nein, ich kann nicht essen.“
„Aber auch das kommt in Ordnung.“
„Wenn Sie es sagen“, ist die kurze Antwort.
Er geht weg.
André will noch nicht mit ihm reden.
Sein Vater kommt und will wissen, wie es um seinen Sohn steht.
„Du musst gut darauf achten, ob er isst.“
„In den ersten Tagen wollte er nicht essen.
Wodurch kommt das eigentlich?
Ist das auch eine Krankheit, ein Phänomen, meine ich?“
„Das ist ein stoffliches und geistiges Problem, aber es repräsentiert trotzdem nur ein und denselben Zustand.
Mein Meister sagt: Es gehört zu seinem Zustand.
Es ist sehr einfach.
Jetzt, da seine Persönlichkeit nicht im tagesbewussten, im normalen Gleichgewicht lebte, empfingen alle stofflichen Systeme von der Persönlichkeit keine Beseelung.
Selbstverständlich ist, dass auch der Körper keine Nahrung fordert.
Sind wir im Schlaf, dann brauchen wir keine Nahrung, zumindest für eine Weile nicht, oder das Gefühl von Hunger macht uns wach und dann muss die Seele als Persönlichkeit gehorchen.
Das ist ein natürliches Phänomen.
Auch dein Sohn erlebt diesen Zustand auf natürlicher Kraft.
Weil er nun eine geistige Einsinkung hat, ist sein normaler Appetit vollkommen aufgelöst.
Kehrt er heute oder morgen in das bewusste Fühlen und Denken zurück, dann muss das Gefühl, Appetit oder Hunger, in ihn zurückkehren.“
„Ich habe es schon gemerkt, es kommt Appetit.“
Nach vierzehn Tagen isst Joop wieder, dass es eine Lust ist, zuzusehen, und den Eltern gibt das das angenehme Gefühl, dass ihr Kind auf dem Wege der Genesung ist.
Aber wenn sie ihn fragen, ob ihm das Essen schmeckt, zittert und bebt er und stellt sich an.
Seine Eltern können jedoch wieder etwas aufatmen, denn ihr Kind wird gesund.
André fährt fort und lockt ihn aus seinem Schneckenhaus heraus.
Die Tresortüren seines verriegelten tagesbewussten Ichs öffnen sich.
Er plaudert mit ihm und reizt seine Persönlichkeit.
„Es ist bestimmt nicht so einfach gewesen, was Sie durchlebt haben, oder?“
„Nein, wirklich nicht, diese Leute verstehen einen nicht.“
„Ich glaub das gerne.
Wie sollten sie Sie verstehen.
Können Sie noch immer nicht in die Sonne schauen?“
„Nein, für mich ist das ein grauer Nebel.
Eine Sonne gibt es nicht mehr.“
Jetzt sagt er die Wahrheit, denkt André, nachdem er von seinem Meister die Erklärung für dieses Phänomen empfangen hat.
Die Sonne dringt nicht zu ihm durch, denn die Sonne gehört zu seinem tagesbewussten-Ich-Leben und er lebt geradewegs darunter.
Wenn er zur Sonne schaut, ähnelt diese für ihn einem grauen Nebel.
Die Persönlichkeit, weiß André durch Meister Alcar, kann das tagesbewusste-Ich-Leben nun nicht genießen.
Der Geist ist für den Körper ausgeschaltet und das ist ein natürliches Phänomen.
Hieran war sein gesamter Zustand festzustellen.
Die direkte Folge ist – kein Appetit.
Er war ein Lebend-Toter.
Wie natürlich ist alles, überdenkt André.
Dass dies den Ärzten nicht aufgefallen ist, versteht er nicht.
Wie tief geht ihr Studium eigentlich?
Schade ist, dass sie von den tagesbewussten und durchaus kosmisch tiefen Gefühlsäußerungen im Hinblick auf den Organismus so wenig wissen, sonst hätten sie dieses Problem rasch lösen können und dieses Wesen vor sehr viel Schwierigkeiten behüten und beschützen dürfen.
In diesen Nebel ist jedoch jetzt ein kleiner Lichtpunkt gekommen.
Joop will das zwar noch nicht wissen, aber André hat dieses Phänomen wahrgenommen und dies ist der Beweis für ihn, dass Joop dabei ist, gesund zu werden.
Der Junge verschließt sich zwar noch, aber er wird ans Licht treten müssen, sonst wird André die Türen seines Gefühlslebens aufbrechen, sodass ihm die Stücke davon um die Ohren fliegen werden.
Seine Persönlichkeit muss überwunden werden.
„Dein Sohn hat sein altes Ich begraben“, erzählt André seinem Freund, als dieser ihn besuchen kommt und wissen will, wie es Joop geht.
„Du wirst seine alte Persönlichkeit nicht mehr wiedersehen, so viel hat er jetzt schon gelernt.
Was andere Menschen in zwanzig Jahren an Persönlichkeit sammeln, hat er nun in kurzer Zeit in sich aufgenommen, denn Leid und Schmerz lassen den Menschen erwachen.
Nimm doch dich selbst als Beispiel, auch du bist nicht mehr du selbst.
Wie siehst du jetzt alles?
Ich versichere dir, dass du dich nicht wieder so weit gehen lassen wirst; du erlebst das Leben nun anders.
Wir haben also in dieser Zeit keine Luftschlösser gebaut, sondern wahrhaftige Fundamente gelegt, die euch allen Vergnügen bereiten werden.
Dies ist nun Erfahrung und Erfahrung ist die Lehrschule überhaupt für hier und für das Leben nach dem Tod!
Es ist geistige Entwicklung.
Habe ich es dir nicht vorher gesagt?
Dein Sohn hat den Kopf gebeugt und von dieser Sekunde an machte er Fortschritte.
Ich ziehe ihn jetzt zum Tagesbewusstsein zurück und bringe das Nervensystem zur Ruhe.“
Joop beginnt zu reden und ist ein Freund von André geworden.
Er fühlt sich in Andrés Umgebung zu Hause und ist vollkommen bereit, alles von ihm zu akzeptieren.
André stellt ihm nun Fragen und Joop gibt Antwort.
André will das, was er von seinem Meister empfing, durch ihn kontrollieren.
Als er fragt, wie er sich in seinem Schlaf fühlte, sagt Joop:
„Ich habe nichts davon gefühlt und ich hätte es sofort sagen können.“
„Wodurch wusstest du das, Joop?“
„Ich fühlte es durch mich selbst.
Wie und warum weiß ich natürlich nicht.“
„Eigentlich hat es beim Militär begonnen?“
„Ja, ich konnte eines schönen Tages nicht mehr rechnen und trotzdem machte ich weiter.
Die Folge war, dass ich nicht mehr denken konnte.
Und dann setzte ich noch mehr von mir selbst ein, bis mir davon schlecht wurde.
Je mehr ich mich anstrengte, umso heftiger wurde es, bis ich mich krank melden musste.
Und dann haben sie mich verseucht.“
„Womit?“
„Das kann ich nicht sagen, aber ich fühle es.“
„Willst du von mir wissen, was es gewesen ist?“
„Gern, was war es denn?“
„Vor allem darfst du die Ärzte nicht angreifen, denn du bist es, der sie auf eine falsche Fährte brachte.
Von Anfang an hast du gewusst, dass auch dein Kranksein schlagartig verschwinden würde, wenn du aufhörst, zu studieren, aber du wolltest nicht.
Als es zu spät war, hast du aufgegeben, weil du musstest.
In dem Augenblick warst du überreizt.
Hättest du dann ein wenig ausgeruht, wärst du in die Natur gegangen, wärest du innerhalb von drei Tagen wieder hergestellt gewesen.
Haben die Ärzte dich damals nicht gefragt, ob es in deiner Familie Geisteskranke gäbe?“
„Das haben sie alle gefragt.“
„Nun, von dieser Zeit an hat man dich verkehrt behandelt.
Hätte man dich sofort nach Hause geschickt und ein paar Tage beurlaubt, hättest du dich ganz und gar erholen können.
Diese Gelegenheit wurde dir nicht geboten, mit der bekannten Folge.
Du bist immer tiefer in dich weggesunken.
Man hat dich damals wie einen Psychopathen behandelt, aber du bist kein Geisteskranker.“
„Nein, das bin ich bestimmt nicht“, sagt Joop zu André, und fährt fort:
„Das hätten sie, glaube ich, gerne gewollt.
Ich fing zumindest an, es zu vermuten, als ich ihre Machtlosigkeit akzeptieren musste.“
„So ist es auch wieder nicht, Joop, denn du hättest ihnen sagen müssen, was du eigentlich wolltest.
Hätten deine Ärzte gewusst, was in dir vorging, hätten sie dich ganz anders behandelt.
Dann hast du selbst einen Minderwertigkeitskomplex hinzugeholt und es erwies sich, dass du unauffindbar warst.
Hierdurch wollte ich dir jedoch zeigen, dass ich dich kenne.
Du wirst jetzt doch akzeptieren müssen, dass du gesund bist und dass du dich anders fühlst als vor einigen Wochen.
Ich werde dir mal etwas erzählen, Joop.
Du konntest dich selbst nicht ausstehen.
Wärst du es etwas ruhiger angegangen, hättest du dieses Studium zu Ende bringen können, denn lernen kannst du.
Du wolltest deinen Willen durchsetzen und den Kopf nicht beugen und das wurde dir nun zum Verhängnis.“
„Ja, so ist es, du kennst mich.
Aber es ist doch nichts mehr daran zu ändern.
Ich will auch nicht mehr zum Militär.“
„Und fühlst du, dass du jetzt nicht mehr in die Sonne schauen kannst?“
„Ja, wie verrückt ist das, jetzt laufen mir die Tränen über die Wangen.“
André erklärte ihm diese Gesetze und er konnte sie akzeptieren.
„Und weißt du, was du jetzt tun musst, Joop?“, fragte André ihn unvermittelt.
„Was denn?“
„Du musst deinem Vater und deiner Mutter etwas mehr Liebe schenken.
Weißt du, wie sie gelitten haben?
Du musst dich etwas mehr hingeben.
Sie können dich nicht finden.
Sie scheitern an deiner zurückgezogenen Persönlichkeit und das soll doch auch nicht sein.
Du hast genug Persönlichkeit, aber du lebst zu viel in dir selbst und das geht in dieser Gesellschaft nicht, sofern du für dich und für andere ein vernünftiges Leben schaffen willst.
Hast du ihre Sorgen nicht gefühlt?
Du musst mit ihnen reden, du kannst es.
Vor allem deine Mutter braucht Liebe.
Dein Vater und deine Mutter haben deswegen nicht schlafen können.
Tag und Nacht liefen sie mit diesem Problem umher.
Wirst du das nicht vergessen?“
„Ich verspreche es dir, André.“
Joop hat sich wiedergefunden.
Die drei Monate sind fast vorüber, André hat seine Aufgabe vollbracht.
Der Junge ist wieder kerngesund; sämtliche Phänomene sind spurlos verschwunden.
Jetzt sagt Joop:
„Ob du es glaubst oder nicht, André – jetzt, da alles vorbei ist, bin ich froh, dass ich es erlebt habe.
Ich bin ein anderer Mensch geworden.“
„Richtig, so ist es.
Leid und Schmerz lassen uns Menschen erwachen.
Dein Willen, zu leben, ist stärker geworden, und sehr viele Charaktereigenschaften haben sich durch diese Krankheit entwickelt.
Hierdurch ist dein Erwachen gekommen.“
„Kommt das oft vor, André?“
„Ziemlich.
Es gibt viele Menschen, die in ihrem Leben zu hoch greifen.
Der Fall, den sie dann machen, verursacht Phänomene, zu denen einige mit astraler Bedeutung gehören.
Hier ein Beispiel: Etwas, das ich habe erleben dürfen.
Vor einiger Zeit kam eine Mutter mich besuchen, weil ihr Sohn etwas ähnliches erlebte.
Er war innerhalb von kurzer Zeit Ingenieur und Doktor geworden.
Man sagte über ihn, er würde schnell Professor werden, solch einen gelehrten Kopf hatte der Mann.
Aber eines Tages begann er, komische Sachen zu sagen, sagt seine Mutter.
Er war gestern Bismarck, heute Napoleon und bezeichnete sich als ein Genie.
Zuletzt sprach er nur noch wirres Zeug und man musste ihn wegbringen.
Er sank immer tiefer weg und wurde nun von der astralen Welt angegriffen.
Das Ende war: Einsperren.
Sie fragte mich, ob ich etwas für ihren Jungen tun könnte, aber ich konnte ihn nicht mehr erreichen.
Meister Alcar hätte ihn von dieser astralen Einwirkung befreien können, aber es war ihm jedoch nicht möglich, seine Persönlichkeit zu ändern; das ist nämlich Charakterschwäche.
Diesem Mann war nicht zu helfen, weil ich ihm keine Persönlichkeit geben konnte.
Er selbst besaß also nicht genug Persönlichkeit und brach darunter zusammen.
Wäre der Mann es etwas einfacher angegangen, hätte er sich auf den Beinen halten können.
Jetzt brach seine Eitelkeit die Persönlichkeit in der Mitte durch.
Nichts zu machen, lautete die Diagnose von Jener Seite.
Selbst gemachtes Niederreißen!
Und hiervor hatte auch dein Vater Angst.
Er dachte, dass auch du geisteskrank werden würdest.
Dieser Doktor war etwas tiefer in sich selbst weggesunken, als du es gekonnt hast, sonst hätten wir auch ihn erreichen und wieder in das normale Gleichgewicht bringen können.
Hätte mein Meister dich nicht erreichen können, dann hätten auch wir nichts für dich tun können und du hättest dein Leben lang dein irdisches Dasein in diesem unmenschlichen Zustand fortsetzen müssen.
Nie hätte dann für dich die Sonne mehr scheinen können, denn du wärest hier faktisch nicht mehr gewesen.
In dir wäre geistiger Besitz, Eigenschaften also, die als fundamentaler Untergrund dienten und durch die die Persönlichkeit im stofflichen und geistigen Gleichgewicht blieb, auch wenn ernste Dinge geschahen.
Die Mutter des Doktors sagte: „Wäre er doch ein Arbeiter gewesen, dann hätte ich mein Kind noch.
Jetzt habe ich nichts!“
Und auch du musst hieran denken, Joop.
Lass es in Zukunft etwas ruhiger angehen und du behältst dein normales-Ich-Leben!“
„Wie bin ich nun gesund geworden, André?
Darf ich das wissen?“
„Gewiss, du willst wissen, wie ich dich behandelt habe, nicht wahr?“
„Kannst du mir das erklären?“
„Als du nach Hause kamst, warst du noch genau derselbe.
Du lebtest in einer anderen Welt und diese Welt lag unter dem Tagesbewusstsein.
Wärst du jetzt noch tiefer in dich selbst hinabgestiegen, wärst du dem natürlichen Schlaf gefolgt, mit dem Unterschied, dass du trotzdem wach gewesen wärst.
Jetzt wurde ich mit deinem Leben verbunden.
Geistig blieben wir eins, damit ich dir denken helfen konnte.
Was dir an Gefühlskraft und eigenem Willen fehlte, bekamst du von mir, um dich vor tieferem Wegsinken zu behüten, vor allem aber, um dich zurückzuziehen zum normalen Denken und Fühlen.
Die magnetischen Kräfte sogst du in dich auf und diese waren es dann auch, durch die die stofflichen Systeme mehr Antrieb empfingen.
Als der Körper reagierte, bekam der Geist – du als Persönlichkeit – Entspannung und der graue Nebel löste sich vor deinen Augen auf.
Mehr ist nicht dabei, das ist alles!“
„Hättest du nicht zuvor eingreifen können, André?“
„Warst du offen für mich?
Wolltest du mich zu Beginn akzeptieren?
Du wolltest mit „Hokus Pokus“ nichts zu tun haben.
Oder hast du das vergessen?“
„Ich verstehe dich ja, es stimmt.
Ich habe nicht daran geglaubt.“
„Je mehr Elend du erlebtest, umso besser war dies für dich selbst, erfuhr ich von meinem Meister, und das gab ich deinem Vater weiter, der dachte, du würdest sterben.
Ich hätte dich ruhig sterben lassen, wenn wir hätten feststellen können, dass du es selbst wolltest.
Solchen Wesen ist sowieso nicht zu helfen.
Aber eines Tages würdest du schon genug davon bekommen und jener Augenblick ist gekommen.
Andere Menschen sind schon zu weit gegangen und werden nie mehr gesund.
Letztendlich kannst du dir so etwas nur ein einziges Mal erlauben.
Beim nächsten Mal gehst du daran kaputt.
Nicht nur körperlich, sondern vor allem geistig.
Du bittest dann um die Nervenheilanstalt.
In dir waren Eigenschaften, an denen mein Meister sah, dass du als Persönlichkeit diese Lebensgrade nicht betreten würdest.
Geistig wurde dir Einhalt geboten und jener Halt kam, doch dann waren die Ärzte machtlos.“
„Es ist merkwürdig, André.
Aber wenn ich nun mal nicht hätte behandelt werden wollen, was dann?“
„Du hattest nichts mehr zu wollen, mein Lieber.
Bei der ersten Behandlung warst du schon besiegt.
Ich zog dich zu mir und wenn du diese Kräfte in dir gehabt hättest, die mir hätten widerstehen können – glaube mir –, dann hätten wir dir nicht die Hand gereicht.
Dann hättest du all diese Schwierigkeiten eben erleben müssen.
Widerstand zu bieten war für dich also nicht möglich.
Ich hatte mit deinem Vater vereinbart, aufzupassen.
Du wolltest ja nicht zu mir kommen?
Um halb zwei begann ich, mich auf dein Leben einzustellen, und dadurch eiltest du plötzlich zur Tür hinaus.
Dein Vater ging dir jedoch hinterher und sah, dass du geradewegs zu mir gingst.“
„Ich muss dem Alten also nichts mehr vormachen?“
„So ist es, Joop.
Er hat ein Recht darauf, dass du ehrlich bist.
Mach das also nicht mehr.
Er weiß von mir, wie du fühlst und denkst und wie dein inneres Leben ist.
Bau nun eine Brücke über diese Kluft und du betrittst sein Leben und all seine Liebe.
Er sehnt sich danach, dir alles von sich schenken zu dürfen.“
Joop lächelt und sagt: „Du kannst unglaublich gut reden und hast obendrein eine ziemlich gute Menschenkenntnis.
Das lohnt sich.
Ich hätte nicht gedacht, dass Leute wie du so viel Tiefe haben.“
„Such sie mal, Joop.
Fang mal damit an und du siehst, dass auch bei uns geistiger Weizen unter der Spreu ist.
Ich habe mein eigenes Leben für diese Weisheit einsetzen müssen.
Auch mir wurde nichts geschenkt und das ist die Wahrheit.
Ich erlebe die Realität, ein Arzt ist hierzu nicht in der Lage.“
„Was mir auffällt, ist, dass du mich – und das wirst du bei Vater wohl auch gekonnt haben – immer wieder auffängst.
Ich sehe keine Chance und keine Möglichkeit, kein einziges Mittel, dich in die Enge zu treiben.“
„Wenn du Lust dazu hast, Joop, musst du es einfach mal probieren.
Ich sage dir, mir machst du kein X für ein U vor.
Du kannst dich verstecken, wie du willst – ja, sogar eine prähistorische Maske aufsetzen –, ich sehe mit Hilfe meines Meisters trotzdem hindurch.
Ihn kannst du nicht auf eine falsche Fährte bringen.
Und wenn es Menschen gibt, die das wollten – auch dies habe ich erlebt –, bekommen sie sogar ihre Chance, aber sie stehen innerhalb von fünf Minuten auf der Straße.
Er reicht ihnen nicht die Hand.
Der Meister sagt: Wir lassen diese Heiligkeit durch keine einzige Persönlichkeit von der Erde bewusst besudeln!
Dann scheitern all diese Menschen.
Und durch diese Kraft von Jener Seite, lieber Junge, bist du gesund geworden.“
„Ich bin dir furchtbar dankbar, André, gern würde ich dir ich-weiß-nicht-was schenken, aber wie könnte ich dir mein Glück und meine Gesundheit vergüten?“
„Um eines möchte ich dich gern bitten, Joop, und damit vergütest du mir alles.“
„Was ist es?
Sag ruhig, ich mache es.“
„Machst du es wirklich, wenn ich dich darum bitte?“
„Ich schwöre es dir, André, denn du bist ein Freund und ein Bruder für mich geworden.“
„Nun dann, da kommt es ... gib in deiner eigenen Umgebung all deine Liebe, all deine Herzlichkeit weg, überschütte den Menschen damit, und du bist es wert, jetzt geheilt zu sein.
Dies ist der Wunsch meines Meisters, Joop.
Mehr ist dafür nicht nötig!
Bedenke, dass wir Menschen höher und weiter gehen.
Diene der Menschheit und dein Leben empfängt alles, was für uns als Mensch geschaffen wurde.
Hab lieb, öffne die Türen deines Gefühlslebens für alle.“
Joop nimmt Abschied von André, will aber von Zeit zu Zeit gern mit ihm über solche Sachen reden.
Ab und zu, fühlt er selbst, kann ihm eine Auffrischung gut tun.
Er ist ein anderer Mensch geworden!
Als sein Vater zu André kam, um ihm für alles zu danken, auch im Namen seiner Frau, sagte er:
„Mit mir bist du natürlich nicht zufrieden.
Ich habe mich schändlich betragen, aber ich konnte nicht anders.“
André gab ihm zur Antwort: „Steck dir ruhig eine Zigarette an und vergiss alles.
Ich sage dir, auch du hast gelernt.
Wenn ich dir ab und zu die Leviten gelesen habe, dann musst du aber bedenken, dass es zu deinem Besten gewesen ist.
Ich wollte eine herrliche Skulptur aus dir machen.“
„Wie sieht es aus, (was) denkst du?“
„Musst du das auch noch von mir wissen?
Frag das doch deinen Sohn.
Von ihm bekommst du nun ehrliche Kritik.
Auch er kann nun aus deinem Leben eine Analyse machen.
Mensch-ärgere-dich-nicht zu spielen ist sehr lustig, wenn du nicht weißt, was du in diesem Leben zu tun hast, oder wenn du Entspannung brauchst, aber den eigentlichen Kern aus allen Dingen von Unserem Lieben Herrgott herauszuholen ist doch nützlicher, denke ich, und das musst du auch berücksichtigen.“
„Fängst du schon wieder an?“
„Ich denke nicht darüber nach, bis bald.
Auf Wiedersehen, Joops Vater.
Grüße deinen Sohn herzlich von mir.
Ich wette nun mit dir, dass er lächeln wird.
Sag ihm auch, dass heute die Sonne scheint.
Das kann er nun sehen!
Er wird die Sonne dauerhaft liebhaben können, ewig während, weil sein Leben erwachen wird!
Geh nach Hause und lerne dich selbst kennen.“
Nun wartete André, denn er würde (aus seinem Körper) heraustreten und all diese geheimnisvollen Kräfte des Geistes kennenlernen, von denen man auf der Erde nichts weiß.