Ein höllisches Leben

Als eine Dame bei André eintrat, hörte er, wie folgende Worte ausgesprochen wurden: „So weit kann es kommen, wenn das Leben auf der Erde zu einer Hölle wird.
Sehen Sie, diese Frau nennt man Lien, die Schreckliche.“
André verstand überhaupt nichts, doch als er sich konzentrierte, verstand er, wer diese Worte zu ihm sprach.
Sie kamen unerwartet aus der astralen Welt zu ihm und wurden ihm von seinem Meister durchgegeben; hellhörend fing er sie auf.
Er wiederholte Wort für Wort und dachte: So etwas erlebe ich nicht jeden Tag.
Sie hieß also Lien?
Und diese Lien hatte noch nicht Platz genommen, da sprach sie:
„Ich bin Lien van T.
Sie kennen meine Familie?
Ich wurde von jemandem geschickt, der Ihre Bücher gelesen hat.
Können Sie etwas für mich tun?
Sie sehen es, ich habe ganz schön einen gezwitschert, im Grunde bin ich sturzbetrunken.
Werfen Sie mich ruhig zur Tür hinaus oder beschimpfen Sie mich, wie Sie wollen, ich kann sowieso nichts dagegen tun.
Ich bin jetzt hierhergekommen, damit Sie sehen, wie ich in diesem Zustand bin.
Das hat man mir zumindest geraten.
Kapieren Sie das?“
André kapierte es nicht.
Lien hing da im Sessel und es schien, als wollte sie einschlafen.
Er ließ sie schlummern und ergründete sie innerlich.
Wie alt ist diese Lien?, dachte er.
Wollen wir mal schauen.
Fünfzig vielleicht?
Sie ist jetzt noch schön und sie ist früher bestimmt eine Schönheit gewesen.
Sie hat immer noch wundervolle Gesichtszüge, doch ihr Organismus verfällt.
Sie hat die Schönheit ihres Körpers untergraben.
Jetzt ist sie wie ein Wrack, das in der Brandung des Lebens zerschmettert wurde.
Pfui, denkt André, was für ein armer Wurm!
Ich muss Mitleid mit ihr haben, sehr viel Mitleid, sonst weiß ich mir nicht zu helfen.
Was soll ich mit diesem Leben anfangen?
Lien schaut kurz unter ihren pechschwarzen Wimpern hervor zu André und wartet auf Antwort.
Aber er kann ihr noch keine Antwort geben.
Er fühlt sich vor ein schreckliches Problem gestellt, wie er noch keines erlebt hat.
Wo ist bloß sein Meister?
Ist auch Meister Alcar damit beschäftigt, dieses Leben zu ergründen?
An dem, was er empfangen hat, kann er feststellen, dass man sie auf Jener Seite kennt.
Sie hat ihre spanischen Augen wieder geschlossen und schlummert weiter.
Ob sie einschläft?
Lien sinkt tiefer in den weiten Sessel hinein und scheint nun in einer anderen Welt gelandet zu sein.
Ruhig ist ihre Atmung.
Es ist Ruhe im Haus.
Er meint, seine Aufgabe für heute vollbracht zu haben, denn alle seine Kranken hat er behandelt.
Plötzlich steht er vor diesem Zustand.
Das Leben ist doch seltsam.
Hätte er heute Morgen hieran denken können?
Er will lächeln, findet den Fall aber zu ernst.
Was für ein Problem sie darstellt.
Sein Meister hatte recht, dieses Wesen lebte in einer stofflichen Hölle und ihre gesamte Erscheinung war im Übrigen ein großes Rätsel.
Was soll ich mit ihr anfangen?
Soll ich diese Frau behandeln?
Ihre Trunkenheit in etwas verändern, das auf die Lichtsphären Abstimmung hat?
Das soll sie ruhig selber tun.
Betrunkene Menschen hatte er noch nie behandelt, denn diesen Menschen war sowieso nicht zu helfen.
Und jetzt auch noch eine Frau?
War sie ins Unglück gestürzt?
Warum trank sie eigentlich?
Sie hat ganz schön viel Schnaps intus, dachte er, mehr, als gut für sie ist.
Er warf eine Frage nach der anderen auf.
Dann bekam er Kontakt mit seinem Meister und André hörte ihn sagen:
„Hier sitzt nun die unbekannte Lien.“
„Das sehe ich“, antwortete André.
Als er Lien in diesem Augenblick fragen wollte, ob sie vielleicht bei der verkehrten Adresse war, sagte sein Meister wieder:
„Wir müssen ihr helfen, André.
Ihr muss geholfen werden.
Das ist mein heiliger Ernst, denn ich kenne dieses Leben.
Auf dieser Seite ist ein Wesen, dass dies sehr gerne möchte.
Sie fleht dich an, ihr doch bitte zu helfen.
Dieser Schutzgeist will alles für sie tun und hat in den vergangenen Jahren schon sehr viel für sie getan, doch jetzt braucht sie irdische Hilfe.
Und diese Hilfe bist du.
Die Vergangenheit dieser Seele wird dir offenbart werden.
Es ist ein mächtiges Problem, in und unter dem sie lebt, diese Lien, die trinkt und es doch nicht selbst macht, denn sie will nicht trinken, André.
Fühlst du, in welchem Zustand sie sich befindet?“
„Was soll ich tun, Alcar?“
„Du musst sie jetzt behandeln.
Unterdessen werde ich dich mit ihrer Vergangenheit verbinden.“
Er weckt Lien und sagt: „Leg dich hier mal ruhig hin, Kind.“
Lien fühlt seine Herzlichkeit und stolpert zum Diwan, legt sich hin und schlummert wieder ein.
Plötzlich jedoch ist sie wieder wach und sagt:
„Kind?
Sie sagen Kind zu mir?
Ich bin siebenundvierzig!
Kind?“
Das große Kind legt sich hin und André behandelt ihren Kopf.
Er fühlt, das Lien nicht mehr denken kann; alle Kopfnerven sind wie gelähmt.
Meister Alcar verbindet ihn mit ihrem Leben.
André steigt in ihr Inneres hinab und versteht, was jetzt geschehen wird und wofür dies alles nötig ist.
Lien murmelt etwas vor sich hin und sinkt in den Schlaf.
André ist mit seinem Meister in Kontakt gekommen und hört ihn sagen: „Lien trinkt, André, sie ist eine Quartalstrinkerin, doch sie trinkt nicht selbst, denn eine astrale Persönlichkeit trinkt durch sie.
Sie ist also im Grunde besessen.
Dies ist ein ganz anderer Zustand als der, in dem sich Mientje befand, und dennoch, es sind genau dieselben Gesetze.
Lediglich das Phänomen ist anders.
Lien erlebt, dass sie überfallen wird, und dann trinkt die astrale Persönlichkeit, natürlich ein Dämon, durch sie.
Wie sie in dieses Elend gekommen ist, wird dir bald deutlich werden.“
André beginnt jetzt, hellsichtig wahrzunehmen.
Jetzt wird ihm Liens Vergangenheit gezeigt.
Mein Gott, denkt er, was sehe ich jetzt?
Bin ich verrückt oder was ist das?
Alcar sagt zu ihm:
„Zweifle nicht und nimm ruhig war, sonst unterbrichst du unseren Kontakt.
Ich habe dich mit der Wirklichkeit verbunden.
Ich fahre jetzt fort.“
Wie ist das möglich, denkt André.
Was er wahrnimmt, ist unglaublich, es ist für einen irdischen Menschen fast nicht zu erfassen.
Es könnte übernatürlich schön sein, wenn es nicht so tragisch wäre.
Er sieht eine Mutter vor sich und diese Mutter ist schwanger.
André wird gezwungen, dieses Bild in sich aufzunehmen.
Alcar zeigt ihm jetzt, dass diese Lien in ihr lebt.
Wie soll André dies alles verarbeiten?
Erneut sieht er diese Mutter.
Sie ist anders als Lien, aber in ihrem Körper lebt Lien als Embryo.
Diese Lien und das Kind in dieser Mutter sind ein und dieselbe Persönlichkeit.
Lien ist mit dieser Mutter, die adelig ist, verbunden.
Es ist also ein Bild aus Liens Vergangenheit.
Aber Lien gehört auch in ihrem derzeitigen Leben wieder zum Adelsstand.
André sieht, dass diese Mutter eine Spanierin ist.
Es ist seltsam, aber Lien hat auch jetzt noch diese Züge, sie sieht aus wie eine Spanierin.
Die Vision zeigt ihm, dass dieses Kind in der Mutter im siebten Monat lebt.
Die nächste Vision sagt ihm, dass diese Mutter ihr Kind ... totgetrunken hat, und sofort begreift er, warum sein Meister ihm dieses Bild aus der Vergangenheit gezeigt hat.
Was für ein Drama, denkt er.
Dieses Wesen ist also einst in seinem vorigen Leben zu Tode getrunken worden.
Mein Gott, denkt er, ist das möglich?
Aber natürlich ist das möglich, warum nicht?
Er fühlt, das jetzt eine schwere Last auf seine Schultern gelegt wird.
Was erwartet mich, was soll ich machen?, denkt er.
Als die Behandlung vorbei ist, fragt Lien: „Können Sie etwas für mich tun?
Ich glaube, dass ich geschlafen habe, denn ich fühle mich nicht mehr so benommen.
Ist es so?“
Zwei Fragen zugleich und das für eine betrunkene Frau, denkt André.
Er weiß jetzt, dass er ihr helfen muss, und sagt es dann auch.
„Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie tun, was ich will, sonst ist Ihnen nicht zu helfen.“
„Ich tue alles, was Sie wollen“, murmelt Lien, und André versteht sie.
Dies alles wird jedoch enorme Folgen haben.
Es wird ihr nämlich unmenschlich schwer fallen, tatsächlich alles zu tun, was von ihr – zu ihrem Besten – gefordert werden wird.
Sie will weg vom Trinken und dies bedeutet Sieg für sie und auch für André.
Lien hat wieder Platz genommen und schläft fast ein; sie kann ihre Augen nicht offen halten.
André folgt ihr.
Lien ist eine schöne Frau, denkt er, aber Moment mal, wo habe ich diese Schönheit zuvor schon gesehen?
Ich kenne dieses Antlitz, doch damals war es viel, viel schöner.
Früher hat er sie schon gesehen – er weiß es sicher –, aber wo war das?
Er kommt nicht dahinter und trotzdem lässt ihm das keine Ruhe.
Doch plötzlich bekommt er ein Bild und er sieht Lien wieder.
Wie ist das möglich, sie ist es!
Eine Erinnerung von vor Jahren kehrt blitzartig zu ihm zurück.
Er sieht Lien neben dem Fahrer eines Rennwagens.
Es ist da und da, weiß André.
Der Mann fliegt über den Platz hinweg und lässt sein Auto ein paar Runden drehen.
Ein ganz normales Ereignis, was aber dennoch auffällt, ist die Schönheit der Frau.
Auch andere Menschen staunen darüber.
Und diese Schönheit war Lien.
Lien ist jetzt zwanzig Jahre älter und doch hat André jenen Augenblick nicht vergessen.
Es war Lien, sie muss es gewesen sein.
Mein Himmel, denkt André, was ist mit Ihnen geschehen?
Haben Sie Ihre Jugend abgelegt?
Sind Sie durch das Leben untergegangen, durch den Luxus, in dem Sie lebten?
Das ist bitter.
Er vergleicht beide Wesen.
Trotzdem ist Lien auch jetzt noch schön, auch wenn ihre Stimme gebrochen ist und unsagbar viel Glück und Leid ihr Antlitz gezeichnet haben.
Lien sitzt nun still und fühlt sich zu Hause.
Sie fühlt sich behaglich und angenehm duselig.
Es ist, als hätte sie gefühlt, dass André sich mit ihr beschäftigte und in ihr Leben schaute.
Sie sagt, als ob sie ihn denken hörte:
„Kennen Sie mich jetzt?“
„Ja, ich kenne Sie.
Ich kenne Sie bereits seit Jahren.
Ich werde Ihnen sagen, woher ich Sie kenne.“
Lien muss bestätigen, dass es so ist.
Aber sie versteht nicht, dass André sich dies hat merken können.
Sie fühlt nicht, das manche tief durchlebten Eindrücke nie verloren gehen.
André weiß es noch, als wäre es gerade eben passiert.
Als er diesen Rennwagen sah, dem Mann am Lenkrad folgte und neben ihm diese schöne Frau wahrnahm, da dachte er, sind diese Leute nun glücklich?
Ist das Glück?
Schau doch, was für einen Wagen dieser Mann hat!
Sieh nur, wie gut beide gekleidet sind!
Und dann für den Mann der Besitz dieses himmlischen Kindes.
Was für eine Gnade bekommen manche Menschen doch!
Haufenweise Geld, denn dieser Mann warf nur so um sich damit.
Alles, was das Leben bieten konnte, besaßen sie.
Und unter was für schrecklichen Umständen lebten Millionen Menschen?
Ob diese beneidenswerten Leute ihr Glück wohl fassten?
So hatte er sich damals gefragt.
Und jetzt sitzt diese frühere Schönheit hier vor ihm, so betrunken wie ein Matrose.
Wie schrecklich!
Sie fleht ihn an, ihr zu helfen; sie will von all ihrem Elend weg.
Hat der Luxus sie in dieses Elend gestürzt?
Hat der Mann ihr Leben vernichtet?
Ist sie komplett ausgesogen und dann weggeschleudert, ausrangiert worden?
Was für Leid und Schmerz muss Lien doch erlebt haben, denkt André.
Oder hat sie dieses Elend gewollt?
Gesucht?
Wie konnte sie sich so gehen lassen?
Da sitzt die Baronin.
Der Adel braucht seine Hilfe.
Berge und Täler begegnen einander nicht, Menschen jedoch schon.
Und so ist es.
Die Freude und das Glück aus Liens Vergangenheit sind plötzlich verschrumpelt.
Und dennoch, wie einfach ist sie, wie kindlich noch.
André erfühlt ihr inneres Leben.
Schlecht ist sie nicht gewesen und sie wird es auch nicht sein können, weiß er jetzt.
Lien denkt und André fährt fort.
Aber auch sie folgt ihrem eigenen Leben.
Sie denkt, dass sie selbst trinkt, doch es ist ein anderer, der das tut.
Er kann die Ausstrahlung des Dämons wahrnehmen.
Sein Meister hat ihn mit diesem Wesen verbunden.
Es ist jedoch Liens Mutter, die sie zum Guten beeinflusst.
Dadurch, dass dieser Dämon eins mit ihr ist, lebt Lien nun in diesem Zustand.
Lien lebt in diesen Gesetzen und kann sich nicht von ihnen lösen, wie gerne sie es auch will.
Lien ist genau in ihren früheren Zustand zurückgekehrt.
Sie starb damals, aber in ihrem Inneren veränderte sich nichts.
Auch damals war sie adelig und wäre reich geworden.
Der Gott allen Lebens hat damals sicher zu ihr gesagt:
„Was ich Ihnen gebe, mein Kind, kann Ihre Mutter nicht vernichten.
Sie werden es zurückbekommen.“
Und siehe da.
Lien ist als Edelfräulein wieder geboren worden.
Aber was für ein Drama ist das und wie unwahrscheinlich, denkt André, doch er sieht und erlebt die Realität dessen.
Lien sitzt da noch immer und wartet ruhig ab.
Sie fühlt, dass André mit ihr beschäftigt ist, und sie hat Zeit, zu warten.
In diesem Sessel sitzt ein kleines Kind.
Diese Persönlichkeit ist nur das Schattenbild ihres eigentlichen Wesens.
Und jenes eigentliche Wesen lebt in Liens Unterbewusstsein, wovon sie selbst jedoch nichts weiß.
Ihre Vergangenheit ist ihm nun offenbart worden.
Jetzt folgt etwas anderes, denn er fühlt sich erneut mit einer Vision verbunden.
Um Lien herum manifestiert sich jemand.
André erkennt sie sofort; es ist die spanische Mutter aus Liens früherem Leben.
Und diese Mutter ist jetzt ihr Schutzengel.
Er sieht, dass zwischen diesem und dem früheren Leben drei Jahrhunderte liegen.
In diesen drei Jahrhunderten, fühlt André und nimmt es wahr, hat ihre frühere Mutter schrecklich gelitten und sehr viel erlebt.
Sie ist jetzt eine schöne, geistige Erscheinung, denn um ihr Leben herum strahlt Licht.
Sie ist also bereits in die Lichtsphären gekommen.
Lien stört ihn jetzt und fragt:
„So sagen Sie mir doch, was ich tun soll?“
„Sie müssen noch ein wenig Geduld haben.
Ich sehe Besonderheiten Ihren Zustand betreffend.“
„Schön, darf ich es nachher wissen?“
„Wir werden sehen, ich weiß es noch nicht.
Aber Sie müssen ein wenig Geduld haben.“
André ist jetzt bereit und wird bald erneut mit dieser Erscheinung verbunden werden.
„Sie müssen zuhören“, sagt er zu Lien, „ich habe Ihnen etwas zu sagen.
Wenn Sie wollen, dass sich Ihnen helfe, dann müssen Sie versuchen, Widerstand zu bieten.
Das soll heißen, Sie müssen sich entschieden weigern, zu trinken.
Das ist nicht so einfach, aber ich werde Ihnen dabei helfen.
Sie sind nicht selbst diejenige, die trinkt.
Eine astrale Persönlichkeit trinkt durch Sie.“
„Wie schrecklich ist das.
Wie komme ich davon los?“
„Dafür muss ich Ihnen helfen.
Ich bin jetzt mit Ihnen eins und werde Sie von hier aus stützen.
Alles müssen Sie von sich selbst einsetzen, sonst kommen wir nicht zu einem guten Ergebnis.
Wollen Sie das tun?“
„Natürlich will ich das, aber ob es hilft?“
„Das werden wir abwarten.
Wenn wir Ihnen helfen, werden Sie fühlen, dass da mehr Widerstand ist.
Denken Sie daran, wenn Sie das nicht können, werden Sie geisteskrank.
Dies halten Sie nicht aus.
Bald werden Sie zusammenbrechen.
Und dann?
Soll Ihr Leben kaputt gehen?“
„Nein, natürlich nicht!“
Lien spricht wie ein geprügeltes Kind.
Sie schmollt ein bisschen, beugt aber den Kopf.
André hört seinen Meister sagen, dass er ihr Angst machen muss.
„Verstehen Sie, was Sie erwartet?
Wenn Sie so weitermachen, steht Ihnen die Irrenanstalt offen.
Sie müssen sich schämen.
Wie viele Schnäpse trinken Sie, wenn es soweit ist?“
„Schnäpse?
Flaschen sind es, mein Herr, ich trinke flaschenweise.
Liter, und das morgens vor neun Uhr!
Mir wird von mir selber schlecht.“
„Das ist beängstigend und nicht zu glauben, aber Sie führen sich hiermit selbst zum Wahnsinn.
Sie können im Grunde gar nicht mehr normal denken.
Was soll aus Ihnen werden?“
„Mein Leben ist doch schon kaputt.“
„Geschwätz ist das, denn Sie haben noch gar nicht angefangen!“
„Wissen Sie denn, wie alt ich bin?“
„Sie haben es gerade eben gesagt.
Nehmen Sie doch mal an, dass Sie achtzig Jahre alt werden müssen?
Wie wollen Sie dann die Jahre, die kommen, erleben?
In einer Anstalt?
Rückständig und besessen?
Ist es das, was Sie aus Ihrem Leben machen?
Sie werden kämpfen!
Allein kann ich es nicht; ich brauche Ihre Hilfe.
Wollen Sie, dann mache ich alles für Sie, aber wenn ich fühle, dass Sie nicht mitarbeiten, höre ich unwiderruflich auf und dann müssen Sie es allein tun.“
Lien sagt Ja und Amen.
Sie fühlt sich benommen und schläft ein.
André lässt sie schlafen und sieht seinen Meister.
Er hört Alcar sagen:
„Weißt du, André, was dich erwartet?
Fühlst du, was es heißen soll, Lien zu helfen?
Und weißt du, auf welche Art und Weise dies geschehen muss?“
„Ich weiß es, ich habe es schon gesehen, Alcar.
Ich werde alles tun, um ihr zu helfen.“
„Wunderbar, mein Junge.
Wenn du ernsthaft willst, können wir sie von diesem Zustand befreien.
Du wirst also diese ganze Zeit über mit Lien verbunden bleiben, aber wir helfen dir von dieser Seite aus.
Wir werden ihr Bewusstsein erhöhen.
Das ist möglich.“
Der alte Klare hat Lien in den Schlaf gebracht.
Sie sitzt da, als wäre sie zu Hause bei einem guten Freund, aber sie muss sofort wach werden.
Auf Jener Seite, weiß André, wacht ihre Mutter.
Lien ist ihr Kind, auch wenn Liens Mutter von diesem (jetzigen) Leben noch lebt.
Aber die stoffliche Mutter kann nichts für sie tun.
Diese Persönlichkeit steht mit leeren Händen da und versteht von Liens Zustand nichts.
Arme Lien, denkt André, du bist nicht du selbst.
Sie hätte sich durch all den Schnaps lebendig verbrennen können.
Wie hat der Körper das ausgehalten!
Er folgt ihr und kommt zur Einheit; er nimmt die Kräfte, durch die Lien trinkt, in sich auf.
Wenn sie diese Lust spürt, zu trinken, ist es schon zu spät, und Lien kann ihr keinen Widerstand mehr bieten.
Wie ein Wirbelwind kommt das Gefühl über sie und zwingt sie, zu trinken.
André sieht, dass Lien all ihre Kräfte und ihren Willen verloren hat.
Sie wird dann beherrscht.
Jemand anders lebt sich durch sie aus.
Was für eine Welt!
Von all diesen Problemen weiß Lien nichts und sie soll sie vorläufig auch nicht kennen.
Sie muss lediglich Widerstand bieten und das werden sie gemeinsam tun, weiß André.
Himmel und Erde kommen zur Einheit.
Es gibt keinen Anfang und kein Ende.
Jahrhunderte haben keine Bedeutung.
Ein einziges Leben bedeutet nichts!
Was ist ein einziges irdisches Leben?
Wie viele Mütter haben wir gehabt?
War auch ich einst Mutter?
Wo haben wir gelebt?
Hier sind die Beweise, denkt André, aber werden die Menschen es akzeptieren können?
Um Lien herum und in ihr lebt die Wirklichkeit.
Sie lebt dadurch und sie wird dadurch erwachen.
Doch weiterhin flaschenweise Schnaps trinken, weil andere es wollen, das geht nicht!
André schaut in die Augen der astralen Mutter.
Eine Welle der Liebe überkommt ihn.
Er versteht es; Bande der Liebe kann man nicht zerreißen.
Sie wird Gott anflehen, ihr zu helfen.
André stellt sich auf seinen Meister ein und gibt sich vollkommen anheim.
Er nimmt jetzt wahr, wie diese Mutter in der astralen Welt erwacht ist.
Sie ging hinüber und das Kind mit ihr.
Wohin ging das junge Leben?
Was erlebte die Mutter?
Meister Alcar erzählt ihm, dass er diese Weisheit bald empfangen wird.
Lien erwacht nun und fragt:
„Wirst du mir helfen?“
André übernimmt das „du“ sofort und sagt:
„Hast du vergessen, dass ich dir bereits geholfen habe?
Wenn an deinem Zustand nichts zu verändern wäre, hätte ich auch nicht damit angefangen.
Du musst jetzt Widerstand bieten, Lien.
Machst du das, dann kommst du von diesen Schwierigkeiten los.
Gehst du es zu leichtfertig an, glaube mir, dann muss ich sofort aufhören.“
„Und wenn ich zusammenbreche?“
„Dann werden wir von vorn beginnen müssen.
Gib aber dein Bestes.“
Meister Alcar hat André unterdessen gezeigt, dass Lien mehr von diesen Gesetzen wissen muss.
Er versteht die Vision und sagt:
„Und jetzt musst du mal gut zuhören, Lien.
Meine Bücher musst du lesen, denn je mehr du von diesen Gesetzen weißt, umso schneller bist du von diesem Elend befreit.
Dein Willen, Widerstand zu bieten, wird stärker werden und du lernst dann, wie diese Kräfte auf dein Leben einwirken.“
Lien nimmt drei Bücher mit und verspricht, sie zu lesen.
Sie verabschiedet sich von André und stolpert die Treppen hinunter.
Der Schnaps wirkt zwar noch, aber Lien hält sich hervorragend und wird bald wiederkommen.
Als sie weg ist, sagt sein Meister zu ihm:
„Ich habe dich mit ihrem Leben verbunden, André.
Wenn du jetzt die astralen Kräfte fühlen wirst, wird Lien überfallen und du wirst ihr helfen.
Du bist mit ihr von Gefühl zu Gefühl eins und wirst das bleiben, bis sie frei ist von diesem Elend.
Unterdessen tue ich alles, um sie in eine höhere Gefühlswelt hinaufzuziehen und ihr Leben vor der astralen Beeinflussung zu verschließen.
Warte also ab.“
Lien wohnt auf dem Land und André fühlt, dass sie an ihn denkt.
Er sieht sie lesen.
Lien lebt vor ihm, sie ist jetzt nicht mehr von ihm weg, ihre Leben sind eins.
Ein astraler Meister hat ihn mit ihrem Gefühlsleben verhaftet.
Merkwürdig ist das, denkt André, ich fühle Lien.
Sie lebt dort drüben und doch, sie ist auch wieder in mir und so wird sie mich fühlen.
Als sein Meister ihn mit Lien verbunden hat, fühlte er, dass er sich in ihr auflöste.
Zehn Prozent Gedankenkraft, Persönlichkeit von ihm selbst, blieben in Lien zurück.
Alcar sagte zu ihm:
„Dies ist die bewusste Persönlichkeitsteilung, jetzt jedoch durch meinen Willen.
Auf diese Art und Weise erlebt ein östlicher Mensch seine magischen Gesetze.
Ich tue dies, weil du für mich der Kontakt bist.
Ich bin ihrem Leben jetzt näher gekommen.
Wir folgen auf diese Art und Weise dem Weg der psychischen Trance.
Es ist das Zur-Einheit-Kommen zweier Leben.
Wenn der Dämon sie angreifen will, wirst du es fühlen.
Erst dann stehen wir vor unserem Werk und das Spiel, ein Kampf auf Leben und Tod, kann beginnen.“
Schon eine Woche später muss Lien Beweise ihrer Kraft und ihres Willens geben, denn sie wird erneut angegriffen.
Was Lien erlebt, übernimmt André von ihr.
Am Morgen beginnt es.
André springt aus seinem Bett; er erstickt beinahe vor Durst.
An Lien denkt er nicht.
Dieser Durst muss gelöscht werden.
André ist in der Küche, will eine Tasse Wasser ergreifen, um zu trinken, aber in demselben Augenblick hört er seinen Meister sagen:
„Weißt du, André, warum du diesen Brand, diesen fürchterlichen Durst fühlst?“
André hält inne, er kann keinen Schritt mehr tun.
Alcar wacht über ihn wie eine Mutter.
Und er weiß schon, warum er Durst hat.
Dieser Durst ist nicht normal.
Als sein Leiter ihn fragt, warum er solch einen Durst hat, kommt die Antwort von alleine in ihn.
„Ist es Lien?“, sendet er zu seinem Meister zurück.
„Es ist Lien, André.
Jetzt musst du ihr helfen.
Sie kämpft auf Leben und Tod.
Ihre astrale Mutter ist bei ihr.
Jetzt musst du weiter an sie denken.
Es ist schrecklich, doch du musst dich auf ihr Leben konzentrieren, bis dieser Angriff abgewehrt ist.
Lien wird dann zu dir kommen.“
André erlebt ein Wunder nach dem anderen.
Jetzt, da er weiß, was es ist, wird sein Durst weniger.
Er kehrt zurück zu seinem Bett und legt sich hin, erhöht aber seine Konzentration.
Er steigt tiefer in Liens Leben hinab und verbindet sich noch fester mit ihr.
Von Gefühl zu Gefühl ist er eins mit ihr und er hält die rohe Gewalt auf.
Auch Lien kämpft, fühlt er.
Sie tut ihr Bestes.
Es ist, als ob er für sein eigenes Leben kämpft, und er sieht die arme Frau vor sich.
Der Dämon will sie dominieren, aber sie wird sich weigern, zu trinken.
Er fühlt, dass sein Kopf fast zerspringt; das ist Liens Zustand.
Im Schlaf hat das Monster sie überfallen wollen.
Ein entsetzlicher Brand ist es, der in ihm wütet.
Es sind die Leidenschaft und die Gewalt der Finsternis.
Wird Lien zusammenbrechen?
Den ganzen Morgen über fühlt André Liens heftigen Kampf, doch gegen Mittag wird der Angriff von Jener Seite schwächer.
Das irdische Bewusstsein hat gesiegt.
Lien ist tapfer gewesen, doch aus eigener Kraft und allein wäre sie wieder zusammengebrochen.
André fühlt sich glücklich, dass er ihr helfen kann.
Der Dämon versteht nicht, fühlt André, warum er Lien nicht erreichen kann.
Was zuvor von alleine ging, kostet jetzt furchtbar viel Kraft, und noch hat dieses Wesen sein Ziel nicht erreicht.
Wie heftig wird die arme Lien gegen diese teuflische Leidenschaft noch (einen) Kampf führen müssen!
Aber ihr Willen ist stärker geworden.
Am nächsten Tag steht sie vor André.
Sie denkt, dass ihr eine Behandlung gut tun wird.
„Hast du mir folgen können?“, fragt Lien.
„Wie schrecklich es doch ist.
Kannst du mir hierfür eine Erklärung geben?
Wie werde ich immer wieder überfallen?
Wie soll ich mich hiergegen wappnen?“
André bekommt dann die Informationen der Angriffe.
Sein Meister sagt:
„Im Schlaf ist sie überfallen worden.
Dadurch, dass sie unter Einfluss ist, bekam das astrale Wesen Kontakt mit ihr.
Natürlich war Lien für das Trinken offen, sonst hätte man sie nicht erreichen können.
Ist der Kontakt einmal zustande gekommen, dann dominiert diese andere Persönlichkeit und Lien wird im Grunde ein Instrument, durch das sich die astrale Welt auslebt.
Sie besitzt also diese Empfindsamkeit.
Auch andere Frauen trinken und werden nicht von finsteren Mächten belästigt, denn ihnen fehlt die mediale Sensitivität.
Lien ist sehr empfindsam und dadurch beeinflussbar.
Wenn Lien ein Trance-Medium wäre – das fühlst du sicher, André –, dann könnte die astrale Welt abseits von ihrem Tagesbewusstsein so viel trinken, wie nur möglich wäre, doch dies würde für Lien totale Geisteskrankheit bedeuten.
Und diesen Grad kann sie jetzt nicht erleben.
Hierfür ist sie wiederum zu bewusst.
Sie erlebt jetzt zeitweise Angriffe und wird dann gezwungen, zu trinken.
Ist es soweit, dann trinkt das astrale Wesen, doch Lien geht daran zugrunde.
Lien konnte sich in all diesen Jahren nicht besiegen.
Sie besaß nicht die Kräfte dafür.
Jetzt, da sie Hilfe bekommen hat und es selbst will, können wir ihr helfen.
Dadurch, dass du mit ihr verbunden bist, konnte sie standhaft bleiben.
Doch dieses Monster wird wieder zurückkehren und versuchen, sie zu besiegen.“
Als André ihr diese Nachricht gegeben hatte, verstand Lien sich selbst.
Sie sagte: „Ich bin schon froh, dass ich dies besiegt habe.“
„Schrei aber nicht zu laut, wir haben es noch nicht geschafft.“
Lien will die anderen Bücher lesen, denn sie will jetzt alles darüber wissen.
Mit dem Versprechen, weiter zu kämpfen und nicht zu trinken, geht sie fort.
Meister Alcar verbindet ihn jetzt mit der astralen Mutter, die ihm alles von ihrem Leben erzählen will.
André setzt sich hin und hört sie sagen:
„In meinem Leben auf der Erde habe ich mich vergessen.
Mein Reichtum wurde mein Unglück.
Sie schauen jetzt in mein Leben hinein und Sie können sich in gewisser Weise in mein Elend hineinversetzen, doch das schrecklichste Elend begann erst nach meinem stofflichen Tod.
Ihr Meister hat es Ihnen bereits erzählt.
Als mein Kind sieben Monate alt war, brach ich zusammen.
Wir waren beide im Begriff, das irdische Leben zu verlassen, aber durch meine Schuld.
Im Augenblick des Sterbens gingen unsere Leben auseinander, was ich jedoch erst später begriff.
Ich war keine Selbstmörderin.
Mein Tod bekam eine andere Bedeutung.
Ich wollte aber nicht sterben, sonst hätte ich noch mehr Elend erlebt, als ich jetzt kennenlernte.
Sie werden mich verstehen, denn diese Gesetze haben zu Ihrem Leben gesprochen.
In mir lebte Leidenschaft, das Verlangen, zu trinken.
Hätte ich mein eigenes Leben gekannt, hätte ich einen Widerstand geboten, der Welten verbindet und nicht von dieser Erde ist, doch ich kannte diese Gesetze nicht.
Erst nach meinem Tod lernte ich sie kennen.
Auch mein inneres Leben wurde beeinflusst.
Die Eigenschaft, zu trinken, lebte in unserem Geschlecht.
Verschiedene Charaktereigenschaften von mir hatten also Abstimmung auf die finstere astrale Welt.
Hierdurch war ich erreichbar.
Ungeachtet meines eigenen Fühlens und Denkens wurde ich also beeinflusst, doch höchstens zu fünfzehn Prozent.
Die dominierende Persönlichkeit von mir wollte selbst trinken, den Genuss der Welt besitzen und erleben.
Hierdurch lähmte ich mein inneres Leben, zertrat das Höchste,was der Mutter von Gott geschenkt wird, und schuf für mich selbst und das junge Leben in mir Elend, geistige und stoffliche Verzweiflung und einen unheilvollen Zustand.
Ich lebte in einer fortwährenden Umarmung des Teufels und seinesgleichens, denn mein Leben war hierauf abgestimmt.
Kluge Belehrungen halfen nicht, ich schenkte ihnen kein Gehör.
Mein jugendliches Blut kochte.
Unterdessen ging es mit mir bergab.
Das irdische Ende kam näher.
Es kam sehr unerwartet und bewusst schlug es mich und mein Kind nieder.
Es zerriss unser Einssein.
Mein Herz brach und auch das meines Kindes.
Körperliches Niederreißen, geistiges Einstürzen, Wahnsinn und Verdorbenheit waren die Phänomene in meinem stofflichen Leben inmitten derer, die sich auslebten und Wert darauf legten, dass sie das konnten.
Das war unser Leben auf der Erde, für ein höheres Leben war mein Inneres nicht offen.
Doch das Zeitliche musste Platz für das Ewige machen, das Leben nach dem Tod.
Die Gesetze Gottes wurden von mir und meinem eigenen Grad übertreten.
Die Strafe für mein verdorbenes Leben konnte ich nicht verhindern.
Ich brach unter meiner Last zusammen.
Glühendes Feuer verzehrte mein Inneres und beschleunigte das Niederreißen meines Organismus und des Organismus meines Kindes.
Ich stand vor dem Angesicht des Todes, wollte ihn jedoch nicht erkennen.
Ich löschte meinen Durst mehr und mehr und vergaß alles.
Die letzten Tage vor meinem irdischen Dahingehen waren schrecklich.
Als ob Hölle und Teufel auf mein Leben losgelassen wären, so warf ich mich selbst in die Gewalt, in das stoffliche Niederreißen.
Das war für mich das andauernde Peinigen meiner Seele als Persönlichkeit und der Seele des jungen Lebens, das unter meinem Herzen lebte.
Es war beängstigend.
Durch Trinken wollte ich davon loskommen, doch es gelang mir nicht.
Diese Stunden werde ich nie vergessen.
Dann fühlte ich, dass mich ein tiefer Schlaf überfiel.
Hatte man mich vergiftet?
Eine unwahrscheinliche Angst betrat mein Leben.
Ich wurde schlagartig sehend blind.
War das Gott?
Ich wollte akzeptieren, bekam jedoch keine Möglichkeit mehr dazu.
Meine stofflichen Augen blieben geschlossen.
Aber in einer finsteren Sphäre wurde ich wieder wach.
Ich wollte Licht machen, doch das war nicht möglich.
So sehr ich auch suchte, für mich schien sich alles aus meiner Umgebung aufgelöst zu haben.
Ich wähnte mich noch immer in meinem eigenen Haus.
Ich habe damals nach meinen Angestellten gerufen, doch niemand von ihnen schien auf mich zu hören.
Eine fürchterliche Angst überfiel mich.
Was war in dieser Nacht geschehen?
Wo lebte ich eigentlich?
Als ich mich woanders hin begab, verstand ich, dass mein Spaziergang in meinem Zimmer kein Ende haben würde.
Ich schrie um Hilfe, doch man ließ mich rufen.
Nachdem ich mich an die Finsternis um mich herum gewöhnt hatte, sah ich, dass ich in einer ganz anderen Umgebung lebte.
Dies war nicht mein Zimmer.
Ich weinte vor Angst und Kummer und fühlte, wie ich in eine unbekannte Welt wegsank.
Wo lebte ich?
Auf meine Hilferufe hin kam endlich jemand zu mir.
Ich war verwundert und schaute die Erscheinung vor mir an, aber ich konnte kein Wort sprechen.
Etwas sagte mir, dass ein großes Unglück geschehen war.
Ich fragte sofort:
„Wo bin ich?
Wo sind meine Angestellten?
Warum gibt es kein Licht?“
An mein Kind dachte ich nicht, es war selbstverständlich, dass das junge Leben in mir war.
Die Erscheinung antwortete:
„Sie sind auf der Erde gestorben.“
„Was sagen Sie?“
„Sie haben das zeitliche gegen das ewige Leben getauscht.“
Ich tastete mich ab und fühlte, dass mein Kind nicht mehr in mir lebte.
In dem Augenblick wurde ich ohnmächtig, wurde später aber doch wieder wach.
Als ich meine Augen aufschlug, sah ich in die der Erscheinung.
In mich kamen die Ruhe und die Kraft, um Fragen stellen zu können.
„Erzählen Sie mir, was geschehen ist?“
„Ich habe Ihnen schon gesagt, Sie sind auf der Erde gestorben.“
Ich zitterte und bebte, wollte aber nicht wieder ohnmächtig werden.
Ich musste alles über mich wissen.
Die Erscheinung fuhr fort:
„Sie haben jenes Leben verlassen.“
„Und wo ist mein Kind?“
„Auch Ihr Kind hat das irdische Leben verlassen.“
„Kann ich mein Kind sehen?“
„Das ist nicht möglich.
Später, Sie müssen sich erst selbst kennenlernen.“
„Ist mein Kind mit mir in diese Welt gekommen?“
„Ihr Kind lebt anderswo.“
„Und was ist diese hier für eine Welt?“
„Sie leben in einer Finsternis, wie Sie sehen.
Ihre Welt befindet sich etwas außerhalb des Landes des Hasses, einer Hölle in diesem Leben.“
„Lebe ich in einer Hölle?“
„Etwas in der Art, mein Kind.“
„Brennt dort denn kein Feuer?“
„In dieser Welt lebt das Feuer der Leidenschaft und Gewalt.“
„Bitte, lassen Sie mich nicht warten, erzählen Sie mir alles.“
„Ihr Kind kehrt zur Erde zurück.
Sie haben jedoch Ihren Kreislauf der Erde vollendet und können nicht dorthin zurückkehren.
Ihr Kind wird also wiedergeboren.
Wenn Ihre Persönlichkeit hierfür bereit ist, ist es möglich, Sie mit Ihrem Kind zu verbinden.“
„Wo lebt nun mein Kind?“
„In einer Welt, die auf die Wiedergeburt des Seelenlebens abgestimmt ist.
Von hier aus wird Ihr Kind einen neuen Körper empfangen.
Nach dem Sterben auf der Erde trat ihr Kind in diese Welt ein.
In dem Augenblick gingen Ihre beiden Leben auseinander.
Wollen Sie alles von sich und Ihrem Kind wissen?“
„Gerne, sehr gerne.“
„So folgen Sie mir und ich werde Sie von Ihrem eigenen Leben überzeugen.“
Dann lernte ich die Höllen in diesem Leben kennen.
Mein Schutzengel zeigte mir all diese Welten und so lernte ich mich selbst verstehen.
Ich musste akzeptieren, dass mein Kind zur Erde zurückkehrte und für mich nun unerreichbar war.
Ich beugte den Kopf vor Gott und bat Ihn um Vergebung.
Aus mir stiegen Gefühle hinauf zu Ihm, der mich geschaffen hat.
Ich fragte den Gott allen Lebens, ob ich erwachen und mein armes Leben ändern dürfte.
Ich begann, zu verstehen, warum und wodurch ich auf der Erde gelebt hatte.
Wir blieben zwei Jahrhunderte lang unterwegs und in dieser Zeit bekam ich ein anderes Bewusstsein.
Ich lernte die Gesetze dieses Lebens kennen und wollte sie mir aneignen.
Ich stand vor meinem selbst geschaffenen Elend, doch dieses Elend wollte ich sich auflösen lassen, sodass ich bald etwas für mein Kind würde tun können.
Dann fragte ich:
„War mein Kind ein Junge oder ein Mädchen?“
„Die Seele, die in Ihnen lebte, sollte den Mutterkörper empfangen, und auch jetzt hat sich daran nichts geändert.“
Wir kehrten zurück zur Erde und dann konnte ich also von der astralen Welt aus mein Leben sehen, wie ich es erlebt hatte.
Was habe ich da nur angerichtet, dachte ich.
Ich hatte sowohl mein eigenes als auch ihr Leben zerstört und trotzdem lebte ich noch.
Als ich so weit gekommen war, fragte mich meine Begleiterin:
„Wollen Sie sich für Ihr Kind vollkommen bereit machen?
Sie fühlen doch gewiss, dass Sie seine Persönlichkeit beeinflusst haben?
Ihr Kind ist bald offen für diese Welt.
Man wird es aus den finsteren astralen Sphären heraus angreifen und, wie Sie es erlebt haben, vernichten.“
„Ich will nichts anderes, aber wie kann ich mich für mein Kind bereit machen?
Und wo werde ich mein Kind wiedersehen?“
„Kommen Sie mit mir, liebes Kind, und ich bringe Sie zurück zur Erde.“
Auf der Erde folgten wir den Menschen, die sich genau wie ich vernichten sollten.
Ich lernte die Geisteskrankheit und viele ihrer Grade kennen, vor allem aber wurde mir deutlich, wie die irdische Persönlichkeit von astralen Wesen beeinflusst wird.
Ich verstand, was meine Begleiterin von mir wollte.
Ich sah, wie das Leben auf der Erde gelebt wurde, und dass durch die unbewusste astrale Welt sehr viele Menschen umkamen.
War auch ich auf diese Art und Weise zugrunde gerichtet worden?
Meine Begleiterin zeigte mir diese Wirklichkeit und ich beugte den Kopf davor.
Hiervor wollte ich mein Kind später beschützen.
Ich verstand jetzt, dass ich mir diese Gesetze aneignen und die Kräfte dafür sammeln musste, erst dann konnte ich etwas für mein Kind tun.
Meine astrale Hilfe antwortete:
„Schließen Sie sich in einer von ihnen ein und lernen Sie diese Verbindung – das Einssein zweier Seelen als Persönlichkeiten – kennen, denn das ist Ihre Schule.
Wenn Sie glauben, dass Sie mich brauchen, dann rufen Sie mich.
Denken Sie intensiv an mich und ich komme zu Ihnen.
Von meiner eigenen Sphäre aus werde ich Ihnen folgen.
So gerne ich Ihnen hierbei helfen würde, ich bin dazu nicht in der Lage.
Aus eigener Kraft müssen Sie diese Weisheit kennenlernen und sie sich aneignen, sonst kommen Sie niemals zum höheren Bewusstsein.
Schließen Sie sich in ihr, die hier vor Ihnen steht, ein und versuchen Sie, sie vor dem totalen Untergang zu beschützen.
Lernen Sie kennen, was Sie erreichen können und was nicht.
Diese Persönlichkeit selbst wird es Ihnen sagen.
Denn dieses Wesen wird von einem astralen Monster beeinflusst und wird früher oder später ihr Ende auf der Erde akzeptieren müssen, so wie Sie es erlebt haben.
Sie kennen dann Ihr eigenes Leben und die Weisheit, die Sie in diesem gesammelt haben, ist bald der geistige Besitz für Sie und Ihr Kind.
Ich gehe fort.
Gott segne Ihr Leben.
Ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich Sie lieb habe, und bald werden Sie mich kennenlernen.“
Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Mutter verloren hatte, und viel später stellte sich heraus, dass ich es richtig erfühlt hatte.
Auch ich wurde von meiner eigenen Mutter beschützt.
Ich schloss mich in eine Frau ein und durch ihr irdisches Leben lernte ich die Gesetze zwischen Leben und Tod kennen.
Sie trank und warf sich selbst weg.
Sie war ein Spielball für diese finstere Welt.
Ihr stoffliches und geistiges Leben wurde von vielen auf dieser Seite vergewaltigt.
Ich fühlte, dass ich sie nicht beschützen konnte.
Trotzdem gab ich mir Mühe, musste aber akzeptieren, dass die irdische Persönlichkeit nicht erreicht werden konnte.
Es war etwas dafür nötig, sie in ein anderes Leben hinauf zu ziehen, und jenes Etwas lebte nicht in dem Bereich, den ich erreichen konnte.
In ihr waren Sehnsüchte, zu erleben, und sie gab sich diesen Sehnsüchten dann auch vollständig anheim.
Aber in ihrem Leben lebte ein finsteres astrale Wesen, das diesen hellen Zustand mit ihr erlebte, bis sie zusammenbrechen würde.
Hätte ich – lernte ich schon sehr früh – die Hilfe des stofflichen Fluidums empfangen dürfen, des heilenden Mediums, dann hätte ich eine geistige Mauer für sie errichten können.
Ich konnte sie angesichts ihrer Einstellung durch mein eigenes Fluidum nicht beschützen.
Ich blieb ätherhaft für sie, denn ich musste akzeptieren, dass ihr Wunsch nach dem Erwachen noch zu ihrem unbewussten Leben gehörte.
In ihrem tagesbewusstes-Ich-Leben gab sie sich anheim und sehnte sich danach, leer gesogen zu werden.
Ich war also machtlos.
Nichtsdestotrotz hätte ich sie mit Hilfe eines irdischen Instruments trotzdem zum anderen, höheren Leben gebracht, denn in ihr lebte das Gefühl dafür, was von der finsteren astralen Persönlichkeit allerdings immer unterdrückt wurde.
Als diese Frau die Sehnsucht zum Trinken bekam, erlebte ich Folgendes.
Ein Dämon wollte ihren Organismus in Besitz nehmen.
Ich lebte in ihr und erlebte nun das Zur-Einheit-Kommen beider Charaktere und Persönlichkeiten.
Diese Wesen lebten in ein und derselben Abstimmung, aber die astrale Persönlichkeit lebte durch sie.
Ich sank mit ihr in eine Grube des Elends, aber ich folgte ihr weiterhin und wollte wissen, wie ich mich selbst schützen könnte.
Hierdurch lernte ich die Gesetze der Geisteskrankheit kennen.
Die Frau fühlt nichts von unserem Leben.
Sie weiß nicht, dass zwei Persönlichkeiten in ihr leben.
Die eine, um sie zu beschützen, die andere, um sie niederzureißen.
Sie ist von vielen finsteren Kräften umringt, denkt aber jetzt, dass sie selbst dieses Leben erlebt.
Der Dämon genießt durch sie; sie ist lediglich das Mittel.
Nichtsdestotrotz erleben beide ihr eigenes Dasein und besitzen dann auch die Mentalität, die zur Finsternis gehört.
Nach kurzer Zeit ist sie leer gesogen und wie ein Wrack.
Jetzt kann der Dämon nichts mit ihr anfangen.
Der Organismus muss sich erholen können.
Nach einer Weile beginnt dieser ekelhafte Prozess erneut, bis dieses Leben für die Erde zusammenbricht und unser Leben betreten muss.
Sie hatte sich mit Herz und Seele für Leidenschaft eingesetzt und besaß nicht so viel Willen, dass sie sich von diesem Elend losmachen konnte.
Ihr Dasein führte die Persönlichkeit zum Tod im Finsteren, zu einer Hölle auf dieser Seite.
Als sie hier eintrat, folgte ich ihr und erlebte nun das Erwachen dieses Kindes.
Jetzt begann sie, zu verstehen, was für ein Leben sie erlebt hatte.
Die Sehnsucht, ein anderes Leben anzufangen, kam in sie.
Ich kehrte zur Erde zurück und setzte dort meine Arbeit fort.
Ich blieb ein Jahrhundert lang in der Sphäre der Erde und durfte in dieser Zeit vielen Menschen helfen.
Hierdurch lernte ich und bekam ein anderes Bewusstsein.
Endlich, nachdem ich einen fürchterlichen Kampf ausgefochten hatte, betrat ich die erste Sphäre, wo meine Mutter mich erwartete.
Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass ich mehrmals ihre Hilfe herbeigerufen habe, weil ich meinte, dass ich unter meinem Erleben zusammenbrechen würde.
Diese Lehrschule hat mein Leben zu dem Stadium gebracht, in dem wir gemeinsam weitergingen, um dem Leben Gottes zu dienen, und in dem ich mich vorbereitete, um diesem Kind zu helfen, das jetzt zu Ihnen gekommen ist.
Meine Mutter brachte mich zu ihr, bekam ihrerseits wiederum Hilfe von ihrem eigenen Meister, und sie zeigte mir, wo diese Seele ihr neues irdisches Leben empfangen würde.
Ich lernte sie kennen und folgte meinem Kind, bis dessen inneres Leben erwachen sollte.
Während ihrer Kinderjahre sah ich bereits meine eigene Beeinflussung.
Durch dieses Erwachen kehrte sie hierin zurück.
Als sie das Erwachsenenalter erreicht hatte, begann das Elend.
Ich tat alles, was möglich war, aber sie war offen für das Trinken und wurde damals schon angegriffen.
Schlecht ist sie nicht.
Es ist beim Nachgeben gegenüber diesen Reizen und dieser Leidenschaft geblieben.
Selbstverständlich steigerte das ihre Leidenschaft, doch ihr Inneres blieb unberührt.
Hierüber wachte ich, bis ich geistige Hilfe empfangen sollte.
Sie erlitt dieses Elend, erlebte darin ihr eigenes Leben und genoss es, vernichtete dadurch aber sich selbst.
Und jetzt werden Sie mir helfen?“
„Ich verspreche es Ihnen“, sandte André zu ihr.
„Ich danke Ihnen.
Dann werden wir sie von der astralen Beeinflussung befreien.
Mit Gottes Hilfe ist das möglich, denn sie will nicht trinken.
Sie will von dieser fürchterlichen Kraft befreit sein.
Ich gehe jetzt zu ihr, mein Bruder.
Sie werden uns zurückkehren sehen.
Gott segne Ihr Werk.“
Ein paar Tage später kehrte Lien mit ihrer irdischen Mutter zu André zurück.
Diese Frau – fühlte er sofort – konnte nichts für ihr Kind tun.
Sie dachte nur an sich selbst.
Sie kannte nur die Sorge darum, nicht alt zu werden.
Von Liens Zustand verstand sie nichts.
Sie und die ganze Familie sorgten nur dafür, dass Lien einen Vormund bekam.
Sie sollte nur selbst zusehen, was sie jetzt mit ihrem Leben anfing.
Lien war für sie im Grunde nicht mehr als ein schäbiges Tier.
Glücklicherweise ließ sie sie einfach reden und sie verstand, dass dieser irdische Adel keine Bedeutung hatte.
Liens Mutter kam mit, um von André behandelt zu werden, doch André lehnte dies ab.
Die alte Dame stand da und schaute zutiefst überrascht drein.
Das verstand sie nicht und fragte:
„Warum wollen Sie mir nicht helfen?“
„Sie sind doch gesund?“
„So, aber ich will bei Kräften bleiben.“
Alcar wollte nicht, dass Andrés Kräfte auf diese Art und Weise verbraucht würden.
Zu viel Gesundheit von Unserem Lieben Herrgott ist auch nicht gut, dachte André.
Es gab Magnetiseure, die durchaus darauf eingingen und die alte Dame betrogen oder diese schlichte Persönlichkeit akzeptierten, sich ihres Geldes wegen alles gefallen ließen und auf diese Art und Weise ihre Kräfte vergeudeten.
Menschen, die gesund waren und trotzdem Angst hatten, zu sterben, folgten den Schatten des Todes.
Das sah er jetzt.
Über diese Parasiten würde er gern ein Buch schreiben, wenn ihnen damit geholfen würde, doch diese leeren Persönlichkeiten waren sowieso nicht zu erreichen.
Er ergründete die alte Dame, erfühlte ihr inneres Leben, aber als er ihre Leere und Kälte erfuhr, schüttelte er dieses trübselige Gefühl von sich ab.
So alt zu sein und trotzdem kerngesund, eine große Gnade Gottes.
Reich und glücklich sein, Essen und Trinken, ja, alles zu haben!
Ist es das?
Jetzt auch noch die astralen Kräfte akzeptieren, um dieses kleine Leben fortsetzen zu können?
Pfui, gehen Sie und schauen Sie nach den Sternen; vielleicht schenken die Ihnen diese Gnade.
Aber ich nicht!
Die alte Frau fühlt sich in ihrer Ehre verletzt und ist verbittert.
André weiß, dass sie zu denen gehen wird, die es doch tun.
Er sieht diese Geschöpfe, auch sie, diese stoffliche Mutter von Lien, die sich ihrem Kind himmelhoch überlegen fühlt.
André denkt, gib mir nur Lien.
Wie eine strahlende Schönheit bewegt Lien sich in diesem Raum und trotzdem denkt ihre Mutter, dass sie selbst diese Schönheit besitzt.
Es ist jedoch gerade andersherum, Lien hat ihn.
Die kindliche, reine Einfachheit von Lien ist, wodurch ihre Persönlichkeit weitergestrahlt hat und ihr Licht erhalten blieb.
Das Gefühl dieser Mutter ist ausgetrocknet!
Aber was für ein Unterschied, denkt André.
Die göttliche Mutter auf Jener Seite und dieses dürre Schattenbild der astralen Wirklichkeit.
Geistiger Adel übersteigt alles.
Dies hier ist stoffliche und geistige Armut.
Wenn die ganze Familie von Lien so ist, ist Lien verglichen mit ihnen eine Heilige.
Sie gehen weg, diese zwei Wesen mit verschiedener Abstimmung, aber Lien wird wiederkommen.
Über Liens Kopf schwebt ein Engel, der Liens Leben berührt.
Aus dieser funkelnden Persönlichkeit strahlt das ewige Wissen, die Reinheit des Geistes, das aufgenommene Kind Gottes, das zum „Allverständnis“ zurückgekehrt ist.
Angesichts ihres irdischen Lebens müsste dieses Wesen eine „ewig Verdammte“ sein, doch der Gott allen Lebens hat all Seine Kinder lieb.
Auch sie!
Hierdurch lebt diese Mutter und kann nun all ihre Liebe schenken.
Sie hat die Angst vor dem Tod überwunden.
Ihr verkorkstes Leben hat sie wieder zur Blüte gebracht und hierdurch wird Lien bald bewusst leben und ihre Aufgabe zu Ende bringen.
Zu welcher Seele wird sie sich hingezogen fühlen?
Wer steht Liens Leben und ihrer kindlichen Persönlichkeit am nächsten?
Die jüngste Geschichte der Menschheit hat bereits einen deutlichen Beweis dafür geliefert, dass sie mit dieser adeligen Dominanz zu brechen wünscht.
Dieses Freikommen von dieser Dominanz muss jedoch auf einem harmonischen Weg geschehen, damit dem Wort, das auf Golgatha verkündet wurde, keine Gewalt angetan wird.
Dies fühlt und hört André jetzt durch seinen Meister.
Nach zehn Tagen wurde Lien erneut angegriffen.
In der Nacht kam es zu ihr, das astrale Gift.
Sie stand wieder vor einem schrecklichen Gefecht, einem Kampf von Gut gegen Böse; von Licht gegen Finsternis.
André teilte sich und stärkte Liens Willen, Widerstand zu bieten.
Lien kann nicht mehr schlafen und sättigt sich mit Kaffee, sodass das Feuer in ihr etwas weniger wird.
Das Gefecht ist fürchterlich.
Gegen neun Uhr hat sie schon alles von sich selbst eingesetzt.
Bis zum Äußersten bietet sie Widerstand, doch der Dämon hat sie noch in seiner Macht.
Lien nimmt ein bisschen Schnaps zu sich.
Es sind nur ein paar Gläschen.
Sie lässt es langsam angehen.
Sie denkt, dass sie jetzt selbst trinkt.
Sie will es noch angenehmer machen und spaziert ein bisschen umher, während sie ab und zu ein Schlückchen nimmt.
Lien, ach, Lien, was tust du da nur?
André kann ihr in allem folgen; er lebt in Lien.
Er zwingt sie, anders zu handeln, doch Lien hat die Türen ihrer Seelenwohnung und ihrer Persönlichkeit geöffnet, ja, sie ruft sogar sehr laut hinaus: Tritt ein!
Ich erwarte dich, wer es auch ist, komm!
Und dies ist ihr Fallen, zugleich aber ihre Lehrschule; später wird sie viel Vergnügen daran haben.
Die paar Schnäpse werden schicksalhaft für sie.
Unversehens springt das astrale Tier ihr Leben und ihre Persönlichkeit an und Lien gerät vollkommen in Trance.
Was noch nicht geschehen ist, geschieht jetzt!
Lien weiß jetzt nicht mehr, was sie tut, doch der Dämon trinkt durch sie zwei Flaschen Schnaps leer, bis Liens doch schon ermüdeter, wrackartiger Körper und ihr Nervensystem zusammenbrechen und sie wie tot liegen bleibt.
Als sie wieder zu Bewusstsein kommt, stampft sie vor Wut auf den Boden.
Sie könnte sich umbringen.
Sie steht bebend auf ihren Beinen; ihr Gehirn ist verwirrt und das Herz klopft ihr im Hals.
Verfluchter Hund auch, murmelt sie, doch der Dämon hört sie nicht mehr; auch der schläft seinen Rausch aus.
Auch der Geist kann benebelt werden, aber das weiß Lien nicht.
Sie wird diese Gesetze jedoch noch kennenlernen.
Sie könnte alles kurz und klein schlagen.
Sie weiß und fühlt, dass sie eine ordentliche Tracht Prügel verdient hat, und sie ist dazu auch fähig.
Doch sie kommt nicht so weit.
Es ist eine Kraft in sie gefahren, die gewissermaßen zu ihr sagt: Mach es nicht schlimmer als es schon ist, begehe jetzt keine Dummheiten, Lienchen!
Lien ist das!
Lien, die Trinkerin, die ...?
Sie liegt im Bett und denkt.
Denken muss sie, und zwar an André.
Denken, denken, und sie kann nicht denken.
Eine Gefühlskraft dominiert ihr inneres Fühlen, ihr gesamtes Selbst.
Es ist in ihrem Leben zum Ersticken, das weiß sie auch.
Sie ist sich jetzt all dieser Disharmonie bewusst.
Lien führt einen Kampf auf Leben und Tod.
Wahrlich, André sieht und fühlt es; sein Meister hat ihn noch immer mit ihrem Leben verbunden.
Arme Lien!
Ich wünschte, dass ich dir etwas von meinem eigenen Leben und Bewusstsein schenken könnte.
Glaub mir, armes Kind, ich tue alles für dich.
Ob ich böse bin, dich mit Fußtritten zur Tür hinausbefördern werde?
Wie kannst du so etwas denken!
Aber ich würde dir trotzdem gern eine ordentliche Tracht Prügel geben.
Lien beißt vor Zorn in ihre Finger, ihr wird übel von sich selbst.
Wegen der Angst fühlt sie nicht, dass sie das zarte Fleisch verwundet.
Auch das noch, aber was kümmert es sie?
Trotzdem schreckte sie von ihren „Heiliger Franziskus-Handlungen“ zurück.
Es ist, als würde man sie wiederum berühren und fühlen lassen, dass sie sich nicht an den zarten Geweben ihres Körpers vergreifen darf.
Und trotzdem verlangt ihre Persönlichkeit nach einer gehörigen Kasteiung.
Sogar hart, bis aufs Blut will sie sich selbst verprügeln, doch ihre Willenskraft ist schon gebrochen.
Sie kann gar nichts, denkt sie.
Ein Scheusal bin ich.
Was tue ich um Himmelswillen noch auf dieser Welt?
In einer Zimmerecke liegen Andrés Bücher.
Lien schließt ihre Augen.
Was sie sieht und fühlt, ist schrecklich.
Ihr Leben wird nun geistig gefoltert.
Aus diesen Büchern kommen Gedanken zu ihr.
Jedes Buch hat ein eigenes Antlitz und darin sieht sie André.
Tränen rollen ihr über die Wangen und sie lässt ihnen freien Lauf, denn es tut ihr gut.
Sie ergründet dieses Gefühl!
Können Tränen einen Menschen so entspannen?
Oder was ist es, das ihr Leben wieder berührt hat?
Durch dieses Weinen fühlt sie sich trotzdem glücklich.
Niemals in ihrem Leben hat sie so weinen können.
Ein heiliges Gefühl wäre es, sagt sie zu sich selbst, wenn ich nicht solch ein armer Tropf wäre.
Sie fühlt sich erleichtert, sogar gestärkt.
Benommen fühlt sie sich nicht mehr.
Sie hat innerlich Schmerzen.
Dies gibt auch ein brennendes Gefühl, Angst und vor allem Reue.
Was wird André sagen?, denkt sie.
Wird er mich nun wegjagen?
Trotzdem kommt sie am nächsten Tag zu ihm und will um Verzeihung bitten, doch ihre astrale Mutter kommt ihr zuvor und sagt:
„Du willst sie doch nicht wegschicken?
Sie hat alles von sich eingesetzt.
Sie ist zusammengebrochen, aber wir haben trotzdem einen Gewinn verzeichnen dürfen; ihr eigener Willen ist stärker geworden.
Sie wird nochmals zusammenbrechen, doch dann sind wir so weit.
Ich will jedoch, dass du ernst mit ihr sprichst.“
Lien kommt wie ein geschlagener Hund herein.
Sie wagt nicht, André in die Augen zu schauen, und doch muss es sein.
Sie plumpst in einen Sessel und schämt sich.
Als sie sich unter Kontrolle hat, fragt sie:
„Bist du sehr böse auf mich, André?“
„Ich sollte dir den Hosenboden versohlen.“
„Mach das, denn ich habe es verdient.“
André lächelt, Lien sieht es.
„Schickst du mich nicht weg?“
„Soll ich dich auch noch wegschicken?
Du tust mir weh, Lien.
Müssen wir akzeptieren, dass du nicht willst?“
„Glaub mir doch, André, ich habe alles getan, aber plötzlich wurde es so schrecklich, dass ich nicht mehr wusste, was ich tat.
So weit ist es noch nie gekommen.
Jetzt habe ich meinen Verstand verloren.
Wenn das bloß nicht schief geht!“
„Du bist ein armer Tropf.
Du hast mir versprochen, dass du alles tun wirst, aber was hast du getan?
Du hast dich betrunken.“
André fühlt, dass es Lien leid tut, (dass sie) Reue fühlt und dass er jetzt nicht zu weit gehen darf, denn sie hat letztendlich alles gegeben.
Er muss ihr glauben und sie akzeptieren.
Als er ihr sagt, dass sie nun bei einem nächsten Mal wiederum ihr Bestes tun muss und Lien hierdurch versteht, dass er ihr weiterhin hilft, laufen ihr die Tränen über die Wangen.
„Gott sei Dank, André, du schickst mich nicht weg!
Ich bin dir so dankbar und verspreche dir, dass ich mein Bestes tun werde.
Hilfst du mir wieder, André?“
Die Mauer, die Meister Alcar um Lien herum errichtet hatte, wird jetzt verdichtet.
Lien gibt die Kraft dafür, denn ihr Willen ist viel stärker geworden.
Noch ein einziger Angriff, denkt André, und der Dämon kann sie nicht mehr erreichen.
Aber das wird etwas werden!
Es geht dann um alles oder nichts.
Aber diese Sicherheit muss erworben werden.
Er erzählt Lien, wie der Dämon sie in ihrem Schlaf überfallen hat.
Lien wird daran denken, Dank der Bücher, die ihr dafür mehr Bewusstsein schenkten.
Sie lernt jetzt all diese Gesetze kennen und fühlt nun klarer als zuvor.
Sogar wenn sie schläft, muss Lien diesen Widerstand besitzen.
Lien erzählt André, was sie eigentlich fühlt, wenn dieser Drang zum Trinken sie überfällt.
Es ist ein fürchterlicher Zustand, sagt sie.
„Ich werde wach, weil ich fast nicht mehr atmen kann.
Meine Lippen schwellen an und ein inneres Feuer verbrennt mich.
Früher rannte ich sofort zur Flasche und trank sie in einem Zuge leer.
Erst ein paar Gläschen und dann die Flasche an den Mund, bis ich nichts mehr wusste.
Eine Flasche war jedoch auf Dauer nicht genug.
Aber jetzt (kommt) das Seltsame, André.
Dieser Rausch dauert nicht sehr lange, bald bin ich wieder ich selbst.
Wie ist das möglich?“
André stellt sich auf Meister Alcar ein und bekommt die Antwort.
„Wenn du trinkst, Lien, bist du im Grunde besessen und diese Persönlichkeit trinkt für dich.
Es versteht sich also von selbst, dass du nicht die volle Wirkung des Schnapses erleben kannst.
Es heißt auch, dass dein Magen dies alles durch Kräfte eines anderen verarbeitet, sonst hättest du eine Krankheit nach der anderen erlebt.
Machst du dies aus eigener Kraft, dann stürzt dein Organismus bald ein.
Mein Meister sagt:
Deswegen sind diese Menschen meistens körperlich stark, der innere Antrieb des Dämons versorgt den Organismus.“
Lien versteht das.
„Wie viele Flaschen hast du jetzt getrunken, Lien?“
„Zwei, André.“
Es ist in Ordnung, denkt André, und sagt:
„Wie hältst du das aus, Kind, du verbrennst dir den Magen.“
„Es gab Zeiten, in denen ich vor zwölf Uhr vier Flaschen ausgetrunken hatte, aber dann war ich sturzbetrunken.
Wie viel ein Mensch doch vertragen kann, André.“
„Jetzt musst du dich vor der Geisteskrankheit hüten, Lien.
Wenn du jetzt nicht aufhörst, landest du darin und dann bist du für dein Leben kaputt.
Weißt du, was das bedeutet, wegen eines anderen eingesperrt zu sein?“
„Ich bin überrascht, dass ich noch nicht dort bin, André.
Wie werde ich später ausgeschimpft werden, wenn ich einmal auf der anderen Seite bin.“
André muss darüber lachen.
Lien macht Nägel mit Köpfen.
„Muss ich in die Hölle?“, fragt sie.
„Was mag man dort drüben mit mir anstellen?
In einen Himmel, über den du schreibst, komme ich sowieso nicht.
Wo komme ich hin, André, wenn ich hier sterbe?
Gott verdammt mich natürlich!“
André schaut sie an.
Wenige Menschen, denkt er, sprechen so, wie Lien es tut.
Sie ist überraschend ehrlich und wie ein Kind.
Er sieht ihre Lebensausstrahlung, deren geistige Abstimmung er feststellen kann, und sagt:
„Dachtest du wirklich, Lien, dass Gott nichts anderes zu tun hat?“
„Aber für meinen Glauben bin ich eine Verdammte.“
„Was ist ein Glauben?
Bist du denn so schlecht?
Hast du andere Menschen ermordet?
Hasst du?
Bist du durch Leidenschaft umgekommen?
Bist du fähig, einen anderen zu betrügen?“
„Nein, natürlich nicht.
Ich habe noch niemandem etwas getan, im Gegenteil, ich tue immer mein Bestes, um anderen zu helfen.“
„Nun, Lien, das ist es.
Ich sage nicht, dass du betrunken einen Himmel betreten kannst.
Das ist natürlich nicht möglich, aber in eine Hölle gehörst du nicht.
Du kommst ins Dämmerland.“
„Ist das meine Abstimmung?“
„Weil du dich nicht in der Hand hast, bist du in Konflikt mit einer Lichtsphäre; du schließt dich selbst davon aus.
Aber Gott straft nicht!
Gott kann nicht strafen.
Du erlegst dir dies selbst auf.
Du musst selbst wissen, was du mit deinem Körper tust, aber mit den Gesetzen für das höhere Leben bist du in Disharmonie.
Gott ist nicht böse auf dich.
Gott hat dir nichts zu vergeben.
Das ist religiöses Gerede, großer Unsinn.“
„Komme ich in die Sphäre, wo der Kutscher Gerhard angekommen ist?“
(Fußnote in der ersten Auflage: Gerhards Leben wird in dem Buch „Die vom Tode wiederkehrten“ beschrieben, erhältlich bei der Stiftung G.W.G. „Das Zeitalter des Christus“.)
„Das ist deine Abstimmung, aber wenn du dort ankommst, gehst du sogleich wieder weiter.
Du weißt ja, wie du weiterkommen kannst?
Wenn du dort ernsthaft an dir selbst arbeitest, empfängst du ein höheres Bewusstsein.
Du kannst es jedoch besser hier tun.
Du strafst dich selbst, wenn du trinkst, auch wenn du unter Einfluss stehst und es ein anderer ist, der durch dich trinkt und dich dadurch im Grunde aus einer glücklichen Sphäre heraushält.
Fühlst du, Lien, dass du doch ins Unglück stürzt, auch wenn es ein anderer ist, der durch dich Schnäpse trinkt?“
„Dieser andere müsste eigentlich alle Schuld tragen, nicht wahr?“
„So wäre es auch richtig, aber du bist zu erreichen.
Auch wenn du nicht wolltest, trotzdem ist dein Leben für diese Schwierigkeit offen.
Viele Menschen tun durch Jene Seite Böses, durch die finsteren Elemente.
Trotzdem geschieht es durch ihr Bewusstsein.
Was ich dir durch Meister Alcar deutlich machen will, ist nämlich Folgendes: Wenn wir Menschen Abstimmung auf eine Lichtsphäre haben, sind wir nicht mehr zu erreichen.
Wir treten also erst dann in eine höhere Sphäre ein, wenn wir diese Abstimmung in unserem Inneren besitzen, sonst halten uns die Gesetze dieser Sphäre zurück.
Du bist nicht schlecht, Lien, du wirst die erste Sphäre eher betreten als Tausende andere Menschen, die meinen, dass sie wie Heilige leben.
Ich kenne dich und sehe deine Ausstrahlung, wodurch ich feststellen kann, wie du eigentlich bist.
Die Menschen sehen andere durch ihre eigene Brille und meistens von einem höheren Podest aus.
Kennst du sie nicht?
Sind nicht welche in deiner Umgebung, die dich wie ein räudiges Tier betrachten?
Dachten diese Menschen, dass sie weiter wären als du?
Weil sie „von Stand“ sind und Teil eines bekannten Geschlechts sind?
Gott hat hingegen mit diesem ganzen Adel nichts zu tun, sagt Meister Alcar.
Diesen Hochmut legen sie schon ab und ihre Herzen werden auftauen.
Sie werden einst dieses ganze Ansehen verlieren, und was behalten sie dann übrig?
Ihr nacktes Ich!
Nach diesem Leben werden sie diese Beweise empfangen.
Mach dir also keine Sorgen, denn du kommst nicht in eine Hölle.
Auch wenn du das schwarze Schaf deiner großen Familie bist, die anderen müssen sich noch aneignen, was du bist und an Charaktereigenschaften besitzt.
Dein Herz ist für alle offen.
Sie halten ihres verschlossen und reißen nieder, was durch Leid und Schmerz aufgebaut ist.
Sollen sie ihre Podeste behalten, Lien, auf Jener Seite reißen sie es selbst schon wieder nieder.
Du machst es hier und das ist gewollt.
Du siehst deine Persönlichkeit hierdurch erwachen.
Ich habe nicht vor, dich wegzuschicken, aber du musst jetzt zuhören.
Wenn ich sehe, dass du ernsthaft willst, setze ich mein Leben für dich ein.
Aber wenn du nicht kämpfen kannst und du denkst, dass du es besser weißt, lasse ich dich los und dann stehst du allein da, bis du mit gebeugtem Kopf zu mir kommst.
Du beugst dich dann vor den Gesetzen Gottes und dadurch kommst du eine Sphäre höher.
Gott verdammt nicht, denn Gott ist ein Vater der Liebe.
Gib deine Kirche ruhig auf.
Durch sie kommst du sowieso vom Regen in die Traufe.
Die Kirche verdammt dich, denn du gehörst zur Finsternis, aber Gott sagt, komm her, Mein Kind!
Die Kirche weiß von all diesen Gesetzen und Wahrheiten nichts und muss für sie noch erwachen.
Jetzt laufen mehr Menschen fort, als dazukommen.
Der Gott allen Lebens schenkte dir einen Körper und mit dem kannst du tun, was du willst.
Aber wenn du zu den höheren Lebenswahrheiten kommst, Lien, dann gerätst du natürlich mit diesen Gesetzen in Konflikt und verschließt dich selbst für die höhere Bewusstwerdung.
„Was für eine Menge Kraft du einem Menschen doch geben kannst, André.“
„Wenn du es fühlst und es willst, liebes Kind, kannst du hierdurch Berge versetzen.“
„Ich werde das tun; ich verspreche es dir.
Wirst du mir immer helfen und mich weiter so nennen?
Ich bin dir dann so nahe.“
„Das mache ich immer, wenn ich für meinen Meister „Vater spielen“ muss.
Du denkst dann, dass ich spreche, und dennoch, wenn ich diese Weisheit durchgeben muss, Lien, kommt jenes „Kind“ zum Vorschein und ich fühle mich tausend Jahre alt.
Und trotzdem hättest du meine Mutter sein können – also, eine sehr junge Mutter.
Ist diese Weisheit jedoch aus mir fort, dann gehe ich unverzüglich in meinen eigenen Zustand über.
Ich spreche meistens unter Inspiration und fühle mich in Alcars Leben hinaufgezogen.
Wir haben zahlreiche Möglichkeiten, in Kontakt zu kommen.
Ich kann manchmal über Dinge reden, die mein eigenes Bewusstsein weit übersteigen, und trotzdem bin ich bewusst.
Aber dann spricht mein Meister durch mich, von Gefühl zu Gefühl, und ich lasse mich einfach gehen.
Es geht von alleine, doch bevor es so weit war, habe ich alle Höllen und Himmel erleben müssen, und erst dann war ich „Beseelung“.
Ich brauche jetzt nicht mehr auf Beseelung zu warten, sagt Alcar, ich bin Beseelung geworden!
Und, weißt du, Lien, das ist die Kraft, die du dir aneignen musst.
Erst dann kannst du Widerstand bieten.
Du darfst nicht zulassen, dass du ein Spielball eines anderen wirst, dafür bist du zu gut und dafür ist der menschliche Körper zu kostbar.
Tu, was du willst, aber erlebe es selbst; tu es aus eigenem Willen und Verlangen, dann begehst du nicht so viel Böses, als wenn andere es durch dich tun.“
„Was bin ich noch für ein armer Tropf, André.“
„Das darfst du nicht sagen.
Weil du getrunken hast?
Das Schönste für die Erde hast du erlebt.
Deine Kinder wachsen und blühen und du warst es, die ihnen einen Körper gab.“
Lien erschrickt.
André hat etwas berührt, über das sie nachdenken muss.
Nach kurzer Zeit fragt sie:
„Und meine eigenen Kinder, André?
Werden sie auch so wie ich?“
„Hast du Fotos von ihnen bei dir?“
„Hier hast du sie.“
André ergründet ihr Inneres.
Meister Alcar zeigt ihm, dass die Kinder nicht zu beeinflussen sind.
Diese Seelen haben mit Liens Ursache und Wirkung nichts zu schaffen.
Lien ist glücklich.
Ihr war der Schweiß ausgebrochen.
„Gott sei Dank, dass sie nicht zu dieser Abstimmung gehören.“
„Wenn du das denkst, liebe Lien, denkst du verkehrt.“
„Kommen sie denn in die Hölle, André?“
„Das nicht, zumindest kann man das jetzt noch nicht sagen.
Ich werde es dir verdeutlichen.
In diesem Augenblick müssen sie wachsen.
Sie sind also noch nicht bewusst.
Alles, was noch nicht bewusst ist, das natürliche Bewusstsein noch empfangen muss, kann die erwachsene Ausstrahlung nicht besitzen.
Fühlst du das, Lien?“
„Nein, das verstehe ich nicht.“
„Als du siebzehn Jahre alt warst, dachtest du da ans Trinken?“
„Nein, damals noch nicht, es ist erst später, viel später in mich gekommen.“
„Richtig, das heißt, als du erwachsen wurdest, war auch deine Persönlichkeit bewusst geworden, und erst dann konnte Jene Seite dich für solche Sachen beeinflussen.
Du hörst sehr selten, dass fünfzehn Jahre alte Kinder flaschenweise Schnaps trinken.
Aber als du bewusst wurdest, du das Erwachsenenstadium erreicht hattest, warst du für diese Kräfte offen.
Und du selbst trankst damals einen Schnaps, nicht wissend, dass du von da an verloren warst.
Allmählich rutschtest du in diesen Zustand ab.
Deine Kinder erleben dasselbe natürliche Gesetz.
Ich sehe jetzt, dass sie nicht trinken werden, aber das heißt nicht, liebe Lien, dass sie nicht durch andere Eigenschaften ins Unglück stürzen können.
Fühlst du das jetzt?“
„Ich verstehe es, André, es ist absolut natürlich.
Es ist sehr einfach, und was sie bald tun werden, müssen sie natürlich selbst wissen.
Ich werde tun, was ich kann, doch sie müssen so leben, wie sie wollen.
Dafür bin ich also nicht verantwortlich?“
„Zumindest nicht für die Taten, die durch andere Charaktereigenschaften Bewusstsein bekamen.“
„Wie tief du bist, wo gehst du hin, André?“
„Zur Kosmologie, Lien.
Die kosmischen Gesetze sind die endgültigen Gesetze für unser Leben, sagt mein Meister.“
„Sprichst du dann jetzt durch deinen Meister?“
„Jetzt erlebst du es.“
„Und wo ist dein Meister?“
„Hier und nirgends, überall.“
„Und dennoch hast du Kontakt mit ihm?“
„Ewig während, Lien.
Dieser Kontakt ist jetzt kosmisch tief geworden.“
„Was soll das wieder heißen, André?“
„Dass er mich immer erreichen kann.
Mit diesem Kontakt ist keine Distanz verbunden.
Für uns gibt es keine Distanz, ich bin und bleibe eins mit meinem Meister.“
„Und was ist das Endgültige eines Gesetzes, André?“
„Es soll heißen, dass du trotzdem deine Kinder beeinflussen kannst.
Aber lass mich dich beruhigen, Lien.
Deine eigene Beeinflussung ist bereits aufgelöst.
Mach dir also keine Sorgen.
Als deine Kinder sieben Jahre alt waren, lösten sich diese Kräfte auf.
Vergiss nicht, dass dies alles deine eigene Ursache und Wirkung ist.
Dieses Geschehen geht dich an und nicht deine Kinder.
Aber kommst du in das Endgültige einer Tat, dann ist dein entstandenes Gefühl für das Trinken trotzdem Beeinflussung für sie, und zwar zum Bösen.
Das heißt, lässt mich mein Meister wissen, dass eine Familie Fehler wiedergutzumachen hat.
Das heißt auch wieder, dass du keine anderen Seelen anziehen kannst.
Die Seele, die du als Mutter anziehst, gehört also zu deinem eigenen Leben oder dem deines Mannes.
Sünden gehen also von Mann zu Mann und von Frau zu Frau und können Familienbesitz sein.
Die endgültige Grenze wird von den Familienmitgliedern überschritten, wenn all diese Familiensünden wiedergutgemacht sind.
Alcar sagt, dass du ihn durch ein Beispiel verstehen wirst.
Wenn mein Vater einen großen Betrag zusammengestohlen hat und er kauft sich hierfür Ansehen und Glück, dann wird die Rechnung trotzdem eines Tages durch Kind oder Enkel oder jemanden weiter in der Linie beglichen werden müssen.
Das heißt, der zusammengestohlene Besitz wird wieder verlorengehen.
Wiedergutgemacht wird das werden müssen, wodurch das Böse entstanden ist.
Wenn du also Geld von deinen Eltern empfängst und sie sollten es nicht ehrlich verdient haben, begehst du bereits Sünden, indem du ihren Besitz annimmst.
Die Kosmologie sagt, du musst untersuchen, ob keine Sünden daran kleben, und wenn ja, dann musst du dich weigern, den Besitz davon anzunehmen.
Das ist die endgültige Grenze für unser Leben auf der Erde, vor allem aber für das auf Jener Seite.“
„Wie weit das geht, André.
Davon weiß doch niemand etwas?“
„Nein, aber darum ist es gut, dass die Menschheit dies lernt.
Alcar zeigte mir einst einen solchen Zustand.
Ein reicher Mann vermachte alles seinem Sohn.
Dieser Sohn war sehr religiös und teilte seinen Reichtum aus.
Der Mann dachte, hierdurch verdiene ich meinen Himmel.
Jede Gabe wird ein Dachziegel für mein himmlisches Dach sein.
Dann kam sein Ende und er erlebte, dass er sich doch keinen Himmel erworben hatte.“
„Wo lebte er dann, André?“
„Unter der ersten Sphäre.
Er war weder gut noch schlecht.
Als er sagte, dass er doch alles den Armen geschenkt hatte und dadurch einen Himmel verdient haben müsste, zeigte man ihm die Gesetze seines eigenen Lebens und dem seines Vaters.
Dann schlug er seine Augen nieder.
Er sah ein, dass sein Leben stillgestanden hatte.
Der Mann hatte letztendlich nicht mehr getan als alles, was sein Vater gestohlen hatte, denen zurückzugeben, die bestohlen worden waren.
Er konnte nicht wissen, dass nicht er es war, der gab, sondern dass es sein Vater gewesen war.
Du wirst beeinflusst, damit du trinkst, er wurde es, damit er gab.
Aber das, was er gab, gehörte ihm nicht.
Weißt du, Lien, was es letztendlich ist?
Wenn du etwas machst oder gibst, dass du mit Blut und Schweiß verdient hast, gibst du und pflückst du Blumen aus dem Garten Gethsemane.
Nur diese Blumen akzeptiert Christus.
Der Rest, der auf Golgatha gebracht wird, sagt Meister Alcar, ist Imitation, sind Kunstblumen.
Der junge reiche Mann musste jetzt mit seinem Leben beginnen, wurde dabei aber von seinem Vater gestützt.
Innerhalb kurzer Zeit waren beide glücklich, weil der Vater die Sünden durch ihn hatte wiedergutmachen können.
Dann verstand der Sohn, dass er doch Dachziegel auf geistige Wohnungen gelegt hatte, aber auf eine ganz andere Art und Weise.
Und das soll also heißen, Lien, wenn du Gutes tun willst, tue es dann nicht durch den Besitz von anderen, denn so hat es sowieso keinen Wert.
Und hiermit musst du dich zufrieden geben.
Jetzt ans Werk und mach schnell, dass du fortkommst.“
Lieb ging und sie sollte wiederum ihr Bestes tun.
Einige Tage danach kehrte sie zurück, um Bücher zu holen.
Sie fragte sofort:
„Wenn ich in Gesellschaft bin, André, und man will mir etwas zu trinken geben, muss ich dann ablehnen?“
André zwinkert ihr zu.
Lien versteht es und sagt:
„Nein, das ist ernst gemeint, André.“
„Ich meine es auch ernst, Lien.
Du kannst ruhig ein oder zwei Schnäppschen trinken, aber wehe, wenn du das dritte nimmst.
Verstehst du das, Lien?“
Sie versteht es, sie wird es nicht machen.
André ergreift die Gelegenheit, noch einmal Klartext zu reden.
„Wir wollen aus dir keine Heilige machen, Lien, aber spotte nicht mit diesen Gesetzen, denn du landest unwiderruflich in der Irrenanstalt.
Wenn du es nicht lassen kannst, ist es besser, dass du dich selbst umbringst.
Erlebe dann lieber die Verwesung deines Körpers, denn dann lernst du wenigstens noch etwas.
Jetzt machst du dich selbst nur kaputt, ohne dass du auch etwas dadurch lernst.
Du weißt nun, was dich erwartet.
Jetzt bist du ein Spielball für andere, man lebt sich durch dein Leben aus.
Im anderen Fall handelst du selbst!“
„Ich verstehe es, André.
Darf ich demnächst noch kurz zurückkommen, um mit dir zu reden?“
„Wenn du dein Bestes tust, immer.“
Lien ging wieder fort und nahm die letzten Bücher von André mit.
Sie würde die Bücher bald wieder von Anfang an lesen.
Sie wollte alle Gesetze gut kennenlernen.
Lien veränderte sich; sie bekam eine frische Gesichtsfarbe und es kam Ruhe in sie.
Die geistige Nahrung stärkte sie innerlich und körperlich.
Etwas später steht sie jedoch wieder vor dem Zusammenbrechen.
Am Morgen hat sie schrecklichen Durst.
Sie ist noch sie selbst, aber sie weiß nun, dass sie angegriffen werden wird.
Aber was macht Lien?
Sie stellt wieder einen Schnaps vor sich und provoziert die astrale Welt.
Der Höllenbewohner soll jetzt aber mal versuchen, sie zu erreichen.
Also diese Lien!
Sie erfasst nicht, wie gerissen ein Kind des Satans sein kann.
Keine zehn Minuten später trinkt sie drei Schnäpse und sie weiß nicht mal, dass es geschieht.
Der Dämon hat sie wieder auf eine tückische Art und Weise überrumpelt.
Lien war einen kurzen Augenblick lang gedankenlos und das nutzte das Monster aus.
Aber sofort ist sie sie selbst, sie sieht die Flasche auf dem Tisch stehen, und das leere Glas.
Sie hat also doch getrunken?
Sie zerschmeißt das Glas und rennt hinaus.
Hierüber muss sie mit André sprechen.
Sie hat eine Tracht Prügel verdient.
„So“, sagt André, „bist du hier?
Hast du gedacht, du könntest Dämonen provozieren?“
„Weißt du es, André?“
„Deine Mutter auf Jener Seite hat es mir bereits erzählt.
Ich dachte, du hättest keinen Schnaps mehr im Haus?“
Lien schämt sich, sie wagt nicht, ihn anzuschauen.
„Wenn du nicht tun kannst, Mädchen, was ich dir gesagt habe, musst du es selbst wissen, aber dann lasse ich dich allein.
Wärst du noch nicht so weit gewesen, hätten wir von vorn beginnen müssen, und das ist nicht so einfach.
Mach so etwas nie wieder.
Geh jetzt, vorerst rede ich nicht mehr mit dir!“
Sie geht weg.
André fand es hart für sie, aber sein Meister befahl ihm, so zu handeln.
Sie braucht eine Bestrafung.
Lien hätte lieber eine ordentliche Tracht Prügel bekommen, fühlt André.
Sie geht mit schweren Schritten und zögernd die Treppe hinunter.
Sie denkt: Vielleicht ruft André mich doch noch zurück, aber er denkt nicht daran und hört, dass sie wegfährt.
Was für ein wunderbarer Kampf ist das, denkt André.
Um keinen Preis würde er ihn verpassen wollen.
Hierdurch lernt er die astralen Gesetze kennen.
Lien schrieb ihm einen kurzen Brief und bat um Verzeihung.
Ob sie bald wiederkommen dürfte, unterstrich sie.
André schrieb ihr zurück:
„Ich habe dein Schreiben erhalten, liebes Kind.
Bist du wieder ruhig?
Wirst du niemals vergessen, dass ich ein Bruder für dich sein will, der dir immer helfen will?
Wenn du dies fühlst, Lien, gehst du hinauf und du wirst in die Lichtsphären eintreten.
Was früher Finsternis für dich war, strahlt dir jetzt entgegen, als ob Gott dich zu Sich ruft.
Alle Gesetze von Leben und Tod werden dir offenbart werden, hierfür aber musst du den Kopf beugen wollen.
Ach, Lien!
Was würdest du denken, großes Kind, wenn du dieses Leben bald verlassen wirst und dort drüben jemand auf dich wartet, der dir die Sphären zeigen und erklären wird?
Wenn du mit deinem kosmischen Spaziergang beginnst und du denkst, dass er kein Ende nehmen wird, du dann schließlich in der Ferne das große Licht siehst und darin die Erscheinung von jemandem, der dich wahrhaftig lieb hat ... könntest du hierfür dein Leben nicht einsetzen?
Und dann, kleine Lien, wenn die Sterne des Weltalls in deine kleinen Hände hineingelegt werden, sodass du sie einzeln bewundern kannst ...?
Fühlst du nicht, wie Ehrfurcht gebietend dieses Glück ist, das dir nach diesem Kampf geschenkt werden wird?
Spiel nicht mehr mit diesem Feuer, denn du verlierst dich selbst dadurch!“
André fühlt, dass sein Meister ihn erhöht hat, und fährt fort.
„Wirst du wie ein kleines Kind werden und zuhören?
Erst dann bist du schön und (erst dann) sehe ich um deinen Kopf einen Blumenkranz, den dein lieber Schutzengel geflochten hat.
Du müsstest ihn einmal sehen, Lien, wie unglaublich seine Liebe ist.
Und das alles für dich!
Fühlst du die Gnade dieses großen Wunders nicht?
Du dachtest, dass du allein und verlassen auf dieser Welt umher liefst, und trotzdem, hinter dem Schleier des Todes hat man dich wahrhaftig lieb, wie nur Engel lieb haben können.
Schäm dich nun nicht, Lien, sondern arbeite ernsthaft an dir selbst.
Schenk der, die dich lieb hat, Blumen aus deinem Herzen.
Zeige ihr, dass du einen Willen hast.
Lass dein Herz für sie schlagen und du empfängst die Allgegenwart ihres Lebens.
Bei Tag und Nacht wirst du sie sehen dürfen, sofern du selbst geöffnet werden willst.
Sie wird neben dir sein und dich beschützen, denn sie will das so gern.
Wer das ewige Leben in sich fühlt, liebe Lien, fühlt sich sicher.
Ich bin doch nicht böse auf dich.“
Mit Lien läuft alles gut.
Sie denkt stets: Von so einem Langeweiler, wie ich es jetzt bin, hat dieser Dämon nichts.
Doch sie denkt schon wieder verkehrt.
Wieder wird sie angegriffen!
Das geschieht immer nachts.
André ist gewarnt.
Er hat sich auf ihr Leben eingestellt und seine Konzentration ist kraftvoll.
Meister Alcar und ihre geistige Mutter sind bei ihr.
Lien liegt vor ihrem Bett und fleht Gott um Hilfe an.
Seit drei Uhr am Morgen kämpft sie auf Leben und Tod.
Sie rennt gegen die Wände, wirft sich zu Boden und krümmt sich in Tausend Windungen.
So weh tut es!
Es brennt in ihr, ein Feuer, das mit Schnaps gelöscht werden will.
Fortwährend legt sie sich ins Bett und steht wieder auf.
Sie nimmt kalte Bäder und schlägt sich selbst, aber nichts hilft.
Sie schmeißt mit ihren Sachen; links und rechts fliegen ihr die Scherben um die Ohren.
Ihr Gesicht verschwimmt, ihre Augen sind Blut unterlaufen.
Muss sie jetzt doch noch geistesrank werden?
Sie muss beten und weiter beten.
Sie schreit nach André, seinem Meister und ihrer Mutter.
Aber dann kann sie nicht mehr.
Sie hat den Schnaps noch im Haus und als sie nicht mehr ein noch aus weiß, schenkt sie sich ein Glas ein.
Das wird sie trinken, dann wird das Feuer in ihr erlöschen und das höllische Verlangen wird aufhören.
Sie will den Schnaps austrinken, jetzt jedoch bewusst, denn sie weiß, was sie tut.
Als sie das Glas an ihre Lippen bringen will, fliegt es plötzlich aus ihrer Hand.
Lien erschrickt so fürchterlich, dass sie fast das Bewusstsein verliert.
Sie rennt aus dem Haus hinaus und macht einen Spaziergang in der Natur.
Eine Stunde später kehrt sie zurück.
Sie ist ruhig.
Der Dämon hat sie verlassen und kann sie nicht mehr erreichen.
Sie fühlt es.
Es ist hell in ihr, im Grunde schwebt sie!
Wie schrecklich schwer fühlte sie sich in den letzten Jahren!
Und jetzt?
Hat das etwas zu bedeuten?
Sie bleibt ruhig.
Sie fühlt, dass sie noch vorsichtig sein muss.
Sie sendet André ihre Gedanken zu und sagt: Es geht mir gut, ich glaube, dass ich gesiegt habe.
Und es ist, als ob Lien André antworten hört.
Ja, sagt sie, ich werde vorsichtig sein.
Die Flasche ist jetzt zur Tür hinaus.
Jetzt fühle ich es, ich war noch immer nicht frei von der Finsternis.
Aber jetzt bin ich leichter geworden.
Die Schwere muss vom Dämon gewesen sein.
Das Monster ist weg!
Und mit ihm die Schwierigkeit, die Schwere und die Phänomene, von denen ich gelebt wurde.
Lien ist ans Analysieren gekommen, fühlt André, und Meister Alcar bestätigt es ihm.
Eine Woche später versucht der Dämon es noch einmal, aber Lien ist und bleibt sie selbst.
Sie fühlt sich herrlich, sie ist verjüngt.
Sie ist wie (mit) siebzehn Jahren und sie kann klarer denken.
Ihr Kopf ist entspannt und ihr Gesicht nicht mehr so starr.
Sie fühlt sich unendlich viel besser.
Jetzt wagt sie, André unter die Augen zu kommen.
„Hier bin ich wieder, André.
Weißt du es?
Weißt du alles?“
„Ich weiß es, Lien, du hast gesiegt.“
Lien sinkt in sich zusammen vor Glück und André kann ihr jetzt helfen.
Meister Alcar will sie jetzt für die astrale Welt verschließen.
Als das geschehen ist, kann sie Fragen stellen.
Ihre erste Frage lautet:
„Wer schlug mir das Glas aus den Händen, André?“
„Meister Alcar.
Er beherrschte plötzlich deinen Willen und dann lag das Glas schon am Boden.
Mehr ist dafür nicht nötig.“
„Wie habe ich mich darüber erschrocken.
Ich glaube, dass dies die Tür geschlossen hat.“
„So ist es, Lien, einen kleinen Schock hast du noch gebraucht.“
„Und warum bin ich jetzt so leicht?
Ich wiege nichts, es ist, als ob ich schwebe.“
„Die Finsternis hing auf dir und diese Schwere ist von dir abgefallen.“
„Dann habe ich es doch richtig gefühlt.“
„Das hast du, Lien, und auch rein.“
„Mir ist, als wäre es Jahre her, dass ich getrunken habe.
Ist dir das Gefühl deutlich?“
„Auch das ist einfach.
Du bist wieder in deinem eigenen Leben.
Jenes Trinken gehörte nicht zu dir, das war von einem anderen.
Diese Gefühle überzeugen dich von der Wirklichkeit.
Der Dämon hat all diese Kräfte und Sehnsüchte mit sich genommen und du bist dadurch in dein eigenes Dasein zurückgekehrt.“
„Es ist wunderbar, André, und ich akzeptiere es sofort.“
Lien darf nun alles wissen.
André erzählt ihr von den Gesetzen ihrer astralen Mutter, die sie totgetrunken hat.
Lien schaudert davon, aber sie versteht es.
Als André ihr alles erzählt hatte, fragte sie:
„Wird meine Mutter immer bei mir bleiben?“
„Niemals wirst du mehr allein dastehen, aber du selbst musst für dieses Leben handeln.
Sie ist und bleibt dein Schutzengel.“
„Wie glücklich bin ich, André, und das habe ich alles von dir empfangen.
Und dann deine Bücher!
Wie habe ich mich verändert.
Ich werde Gott dankbar sein und weiter mein Bestes tun.
Wo ist meine Mutter jetzt?“
„Hier, in dieser Umgebung, und sie lebt unter deinem Herzen.“
„Hat meine liebe Mutter dir geholfen, diesen schönen Brief zu schreiben?
Ich trage ihn immer bei mir.“
„Meister Alcar haftete sein eigenes Gefühlsleben daran, Lien.
er wollte dich fühlen lassen und dir zeigen, was du durch diesen Kampf verdienen konntest.“
„Du lässt mich nie los, nicht wahr, André?“
„Wenn du selbst keine Dummheiten machst und du nicht anfängst, zu denken, du wüsstest es besser – was möglich ist, denn manche tun das –, kannst du immer zurückkommen.
Aber du musst jetzt auf eigenen Beinen stehen.“
„Ich habe eine Dame kennengelernt, André, und auch sie will von dir behandelt werden.
Hier ist ihr Foto.“
André wartet auf Antwort.
Meister Alcar ergründet diese Persönlichkeit und sagt, dass ihr nicht geholfen werden kann.
Lien erschrickt darüber.
„Das ist eine große Enttäuschung.
Was habe ich mit ihr geredet, und jetzt kannst du ihr nicht helfen?
Warum nicht?
Ich verstehe das gar nicht.“
„Daran ist nichts zu ändern, Lien.
Du darfst nicht denken, dass Meister Alcar Unser Lieber Herrgott ist.
Diese Dame ist nicht zu erreichen.
Sie hat keinen Glauben und kann sich trotzdem nicht für diese Kräfte öffnen.
Dein Zustand ist etwas ganz anderes.
Das ist ein Gesetz von Ursache und Wirkung.
Durch dich wurde getrunken, aber diese Dame trinkt selbst.
Fühlst du den großen Unterschied?
Und da kommt noch hinzu, sie sucht jenes Leben auf.
Du hast dich im Leben zwar amüsiert, aber du bist du selbst geblieben.
Diese Persönlichkeit will erleben.
Wer nicht beten kann, verschließt sich für die astrale Welt.
Zumindest für diesen Zustand.
Und hieran können wir nichts ändern.
Einen Menschen verändern, der nicht will, (das) geht nicht.
Das ist unmöglich und wir brauchen damit auch gar nicht anzufangen.
Dein Zustand war eine Krankheit.
Bei ihr ist das nicht der Fall, denn es sind ihre Charaktereigenschaften, vor denen wir stehen und an denen wir scheitern.
Du wurdest gelebt, sie lebt selbst!
Ist es dir deutlich?“
„Trotzdem ist es eine Enttäuschung, André.“
„Das ist möglich, Lien, aber für mich nicht, ich fühle hingegen schon, wo der Schuh drückt.
Du musst mich nicht als ein übernatürliches Wesen betrachten, denn das bin ich nicht!
Du hast mich zu sehr angehimmelt und das ist verkehrt.
Wenn die Leute dich fragen, ob ich ihnen helfen kann, musst du sagen, dass du das nicht weißt, dass sie sich aber mit mir in Verbindung setzen sollen.
Sie erfahren dann schon, ob es möglich ist.
Wenn es nicht geht, dann denke nicht, dass Meister Alcar einen Finger krumm machen wird.
Gewiss, es sind Wunder geschehen, aber diese Wunder waren möglich.
Sogar Christus konnte nicht allen Menschen helfen, was wollen dann wir anfangen?
Christus sagte: ‚Lasset die Blinden die Blinden heilen.‘
Christus sagte auch: ‚Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher einen Himmel betritt.‘
Das hat Christus gesagt und das gilt für diese Dame.
Auch sie ist reich, aber all diese Leidenschaften und Triebe muss sie erst ablegen.
Jene Seite wirkt nur dann, wenn es einen Sinn hat.
So habe ich zumindest Meister Alcar kennengelernt.“
„Ist das nicht eine Enttäuschung für viele Menschen?“
„Das wird wohl so sein, Lien, aber ich kann nichts daran ändern.
Wenn Heiler meinen, sie können alles, müssen sie früher oder später doch das Gegenteil akzeptieren und dann stehen sie vor den Gesetzen.
Du hörst das so oft.
Ich kenne zum Beispiel einen Mann, der alles heilen kann, indem er aus nichtssagenden Dingen ein Mirakel macht.
Jeden Tag stehst du vor diesen Dingen.
Eine Dame tut sich weh und hat Schmerzen im Rücken.
Sie lässt diesen Mann zu sich kommen.
Und was denkst du, dass er sagt?
„Oh, meine Dame, ach, meine Dame, was für ein großes Wunder aber auch!
Wie ist das möglich?“
Die Frau schaut ihn an und fragt sich, was für ein Wunder sie ist.
Aber der Heiler sagt:
„Wenn Sie heute nicht zu mir gekommen wären, wären Sie innerhalb von zwei Tagen komplett gelähmt gewesen.“
„Was sagen Sie?“, fragt die Dame.
„Oh, was für ein Wunder aber auch, wie sehr werden Sie beschützt, meine Dame.
Wann stellte sich in Ihnen der Gedanke ein, mich anzurufen?“
„Heute Morgen“, ist die Antwort.
„Bestimmt ganz plötzlich?“
„Das weiß ich nicht“, sagt sie, „ich wollte nur wissen, ob etwas in mir beschädigt ist.“
Er jammert weiter, hebt sich selbst und sie in den Himmel und will, dass sie sieht, wie erstaunlich es ist.
Aber die Dame kommt zu mir, denn sie will es nun einmal wissen.
Alcar sagt, dass er ihr nicht hilft, da ihr nichts fehlt.
Da steht sie und sagt:
„Habe ich es mir doch gedacht.
Was für ein Angeber ist das!“
Sie wollte diesen Propheten nicht mehr sehen.
Und ich will diese Dinge nicht, Lien.
Auch wenn die Menschen denken, dass ich auch nichts bin – weil ich ihnen nicht helfe –, mich kümmert das kein bisschen.
Die meisten von ihnen handeln mit Religionen, Lien.
Sie verhökern Jene Seite und Gott.
Ich will dir hierdurch zeigen, das nicht jedem geholfen werden kann, dass aber viele Heiler meinen, trotzdem jeden behandeln zu können.
All diese Menschen haben keinen geistigen Kontakt und stehen früher oder später vor dem Sarg.“
„Was willst du hiermit sagen?“
„Sie kommen eines Tages ihren Kranken besuchen und müssen dann akzeptieren, dass der Kranke gestorben ist.“
„Oh, das meinst du?
Aber diese Leiter können sie doch warnen?“
„Die hören und sehen sie nicht.
Sie denken, sie besitzen Gaben, Lien, genau wie dieser Angeber, der sich dadurch „berühmt“ macht.“
Lien denkt kurz nach und fragt:
„Wo ist meine Mutter nun, André?“
„Hier ist sie, in unserer Umgebung, Lien.“
„Müsste ich sie nicht sehen können?“
„Ich glaube es nicht, obwohl es möglich ist.
Womöglich später.
Die Kräfte dafür sind in dir, du bist empfindsam dafür.
Man hätte aus dir ein Medium machen können.“
„Aus mir?“
„Du bist schließlich erreichbar.
Wenn das Böse dich erreichen kann, bist du auch offen für das Gute.
Aber um das Gute erleben zu können, Lien, musst du all diese Gesetze verstehen und verarbeiten können, und das ist nicht so einfach.
Ich denke nicht, dass deine Mutter dich hierfür öffnet, denn die Türen deiner Seelenwohnung hat Meister Alcar geschlossen.
Man hat dich für diese Welt verschließen müssen und ein Medium muss vollkommen offen sein.“
„Was du mir alles deutlich machen kannst, André.“
Lien denkt wieder kurz nach und fragt:
„Kann sie mir alles vergeben, André?“
„Habe ich dir nicht erzählt, dass sie jahrhundertelang auf diese Verbindung gewartet hat?
Jetzt ist der große Augenblick für das geistige Erwachen gekommen.
Du hast jetzt die Gesetze deines eigenen Lebens erlebt.
Ich erlebe sie durch meinen Meister.
Es sind die Gesetze für die Geisteskrankheit, sagt Alcar.“
„Werden die Menschen die Reinkarnation akzeptieren?“
„Wenn sie es nicht tun, Lien, kommen sie auch nicht hinter all diese Wahrheit und das irdische Leben bleibt für sie ein großes Rätsel.
Bald lerne ich all diese Gesetze kennen.
Alcar wird sie mir erklären und auf Jener Seite darf ich sie erleben.
Wie sollte ich sonst an diese Weisheit kommen?
Ich habe niemals (etwas) über Jene Seite gelesen und auch keine Schule gehabt, Lien.
Das Leben auf der Erde und das auf Jener Seite ist mir von Alcar erklärt worden.
Dies ist der Beweis dafür.
Was hat er aus mir gemacht?
Habe ich dir diese ganzen Wochen über Unsinn erzählt?
Bist du durch diesen Unsinn kränker geworden?
Dachtest du, Lien, dass du aus eigener Kraft hättest gesund werden können, dich von diesem Einfluss hättest freimachen können?
Warum hast du das dann nicht getan?
Das war jedoch nicht möglich!
Das kann nur ein Meister von Jener Seite!
Just durch die Reinkarnation bist du gesund geworden.
Wenn die Menschen dies nicht akzeptieren können und weiter davor mit den Schultern zucken, müssen sie das selbst wissen.
Diese Weisheit ist der Menschheit drei Jahrhunderte voraus, sagt Meister Alcar, aber es gibt sie!
Wer dafür offen ist, empfängt ein anderes und zwar geistiges Bewusstsein dadurch.
Wer denkt, dass es eigene Gedanken von mir sind, wird bald auf Jener Seite erleben, dass kein einziger Gedanke von mir diese Weisheit hat beeinflussen können.
Ich bin nichts und werde nichts sein, aber dies nimmt mir niemand mehr weg!“
„Jetzt muss ich bestimmt weg, denn es klingelt an der Tür, André.“
Lien geht weg, wird aber bald zurückkehren.
Kurz nach ihrem Weggang wurden Blumen für Meister Alcar abgegeben mit der Nachricht, André möge sie zum Porträt seines Meisters stellen.
Ein kleiner Zettel dabei, auf dem geschrieben stand:
„Von einer dankbaren Seele für ihren Meister.“
Drei Wochen später kehrte Lien zurück.
Sie hatte ein paar Fragen zu stellen.
Als André sie beantwortet hatte, fragte sie noch:
„Ist Mutter hier?
Was sagt sie, André?
Habe ich mein Bestes getan?
Ist sie mit mir zufrieden?“
André stellte sich auf ihre astrale Mutter ein und hörte für Lien: „Mein liebes Kind.
Weißt du jetzt, wie ich gelitten habe?
Kannst du dir vorstellen, dass ich deine Mutter bin?
Denke darüber nach und du wirst fühlen, wie mächtig Gott ist.
In Seinen Händen sind wir sicher.
Auf dieser Seite bin ich deine Schwester.
Fühlst du, wie unendlich Gott ist und (wie unendlich) Seine Gesetze sind, die Er in unsere Hände gelegt hat?
Auf dieser Seite leben wir darin und wir müssen sie uns aneignen.
Erst dann verstand ich, wie Er als Vater der Liebe Seine Kinder liebt.
Worin wir leben, das ist (die) Wirklichkeit.
Segnend ist das, was du empfangen hast, liebes Kind.
Und ist die Botschaft meines Meisters für dich nicht, dass du erwachst?
Mach weiter, (du) liebe Seele von mir und Ihm, der uns geschaffen hat.
Ich bin immer bei dir.
Gehe nun in Frieden, dein Weg wird von Jener Seite erhellt.
Wisse nun, wenn du die Sphären betreten wirst, wird da eine Schwester sein, die dich erwartet.
Liebe Seele, erst dann werde ich dir die Wirklichkeit unseres Lebens erklären und wir werden gemeinsam dorthin zurückkehren, wo wir all das Schreckliche abschließen und vergessen werden.
Es wird dann bleibender Frieden in deinem Herzen sein und Glück von Ihm, der der Schöpfer allen Lebens ist.
Bereichere dein Leben.
Geh in dieser Liebe weiter und wisse, dass die Himmel für dich geöffnet sind.
Du warst nicht schlecht!
Ich jedoch schon, und trotzdem, in den Lichtsphären empfing ich meinen eigenen Himmel.
Ich lebe nun in einer nicht gekannten Schönheit.
Indem ich dem Leben Gottes diente, empfing ich mein großes Glück.
Und mein Vater im Himmel legte mir Seine Hände auf den Kopf und sagte dabei:
‚Gut so, Mein Kind, in Meinem Reich ist Platz für alle.‘
Es möge dir gut gehen, liebe Seele.
In der Zeit, in der ich in deinem Leben war, habe ich dich durch und durch kennengelernt.
Wie innig waren wir verbunden!
Ich werde immer meine Liebe zu dir senden und dir alles schenken, was ich mir habe aneignen dürfen.
Das ist dein Schutz für die Zeit, die du auf der Erde noch zu leben hast.
Unsere Ursache und Wirkung sind jetzt aufgelöst!
Gott segne deinen Weg, am Tage und in der Nacht, immer.
Er wird dich beschützen.
Sei nun ruhig und vergiss mich nicht.
In diesem Augenblick lege ich meine Hände auf deinen Kopf und ich trete ein in dein Herz.
In dieser heiligen Stille wirst du mich fühlen.
Was in dich kommt, ist Freude und Glück, es ist mein Bewusstsein, das ich dadurch empfing, dass ich dienen wollte.
Im Tiefsten unseres Inneren liegen die Mächte und Kräfte Gottes, denn wir sind Teil Seines Lebens.
Habe Vertrauen, mein liebes Kind.
Liebe Seele, ich gehe fort.
Wisse nun, dass du niemals allein sein wirst, ich wache über dein Leben und werde das weiterhin tun.
Gott segne dich!“
Lien hörte dies alles und konnte kein Wort sagen.
Sie hatte hiernach nichts mehr zu fragen.
Tief beeindruckt und innig glücklich ging sie fort.
Auch André ist glücklich.
Lien steht jetzt auf eigenen Füßen.
Sie hat sich selbst besiegt!
Für viele, die sie kennen und mit denen sie zu tun hat, ist Lien eine entgleiste Frau, aber für Jene Seite ein liebes Kind, eine liebe Seele!
Lien ist das kleine Kind einer anderen Mutter, die jetzt nicht mehr auf der Erde ist.
Die Gesetze von Ursache und Wirkung, denkt André, beherrschten ihr Leben, doch durch eine für die Erde unsichtbare Persönlichkeit wurde sie ins höhere Bewusstsein hinaufgezogen.
Großartig ist das!
Unglaublich schön und einfach ist alles!
Einen Tod gibt es nicht!
André steht schon wieder von neuen Wundern.
Neue Probleme der Menschen wird sein Meister ihm erklären.
Er verneigt sich tief vor dieser Heiligkeit.
Durch den Gott allen Lebens ist die reine Klarheit in Liens Leben gekommen, in seines und in das vieler anderer.
Wie anders es oft auch erscheinen möge, denkt er, Gott ist immer ein Vater der Liebe!