Gethsemane und Golgatha

Auf Golgatha liebte und akzeptierte Christus alle Menschen weiterhin bedingungslos, trotz der Gewalt der Welt, die ihn vernichten wollte.

Gethsemane

Christus meditierte in Gethsemane, einem Garten am Fuß des Ölbergs östlich von Jerusalem.
Er wusste, was ihn erwartete, und Er wollte sich innerlich auf Golgatha vorbereiten, die letzte Phase seines irdischen Lebens.
In Gethsemane machte er sich bereit, um in dem Moment, in dem die Gewalt der Welt sich auf ihn stürzen würde, sein Allbewusstsein zu repräsentieren.
Inmitten dieses Niederreißen musste Er genau das tun und sagen können, was seiner Botschaft der Liebe Kraft für die Menschheit geben konnte.
Er fühlte, dass Er dies erreichen konnte, indem er die Menschen, die zu ihm gegangen kamen, in allem akzeptierte und sie in Liebe auffing.
Diese innerliche Haltung hatte er sich während seiner kosmischen Evolution dadurch zu eigen gemacht, dass er das Allem-Leben-Liebe-Geben immer mehr nährte und praktizierte.
Hierdurch konnten diese Haltung und diese universelle Liebe ihn in allem, was ihm begegnete, leiten.
Er war ja in allem wahrhaftig geworden, als Er zum Menschen sprach und wo möglich Hilfe bot.
In Gethsemane machte Er auch seinen Aposteln ihre Rolle bewusst.
Diese schliefen immer noch ein, weil ihre höheren und dienenden Gefühle nicht bereit standen, um mit ihm in diesen entscheidenden Stunden zu wachen.
Würden sie den niederen Gefühlen und dem niederen Verhalten, die ihr Leben auf die Probe stellen würden, standhalten, oder würden sie bald ihre eigene Harmonie verlieren, indem sie bei der Grobheit der Welt mitwirkten?
Meister Zelanus erklärt in seinen Vorträgen, was Gethsemane für denjenigen bedeuten kann, der dem Weg des Christus folgen will.
Gethsemane ist die Vorbereitung auf die Aufgabe, die man im Leben ergreifen will.
Hierfür ist es notwendig, eine Stille im Inneren zu schaffen, einen ruhigen Ort zum Meditieren.
Einen Raum, in dem alle Gefühle und Gedanken im Hinblick auf die universelle Liebe abgewogen werden können.
Wenn alle faulen und niederreißenden Gefühle und Gedanken aus dem Inneren verbannt werden, können diese den Menschen nicht mehr anspringen, wenn es darauf ankommt.

Golgatha

Golgatha ist der Ort, an dem Christus gekreuzigt wurde.
Er ließ sich willig ans Kreuz schlagen, nachdem er das schwere Kreuz auf den Berg geschleppt hatte.
Die Apostel verstanden in dem Moment nicht, warum ihr Lehrer überhaupt keinen Widerstand bot.
Meister Zelanus sagt, dass sie an der Willenlosigkeit des Christus erstickten und dass sie damals daran zweifelten, ob Er tatsächlich der Messias war, weil Er sich wie ein Verbrecher ermorden ließ.
In seinen Vorträgen analysiert Meister Zelanus die Gründe, warum Christus diese Kreuzigung akzeptierte.
Christus wusste, dass sein Handeln in der ganzen Welt bekannt werden würde und der Menschheit als Beispiel dienen würde.
Aber um welches Handeln geht es denn, um die Gewaltlosigkeit, die die Apostel als willenlos sahen?

Die Allliebe

Meister Zelanus bringt zur Sprache, dass es gerade sehr viel Willen kostet, sich auf diese Art und Weise schlagen zu lassen und keine Handlung zu erwidern.
Christus hätte sich mit einem einzigen Gedanken aus dieser Situation befreien können, er hätte dafür nicht einmal seine Hände benutzen müssen.
Wenn Er seine machtvolle Konzentration nur kurz eingesetzt hätte, wären all seine Verfolger vom Erdboden hinweggefegt worden.
Aber was hätte Er dann erreicht?
Meister Zelanus erklärt, dass Er dann seine Allliebe verloren hätte.
Christus war dadurch bis in das All gekommen, dass er jedes Leben liebte, nicht dadurch, dass er es verwünschte und fortdachte.
Die universelle Liebe geht nicht nur zu den Menschen, die man selbst liebt, sondern zu allen Menschen, auch zu den sogenannten Widersachern und Feinden.
Christus kannte keine Widersacher, Er sah nur das Leben der Allseele, das wir „Menschen“ genannt haben.
Christus hatte auch Pilatus, Kaiphas und seine Henker lieb.
Er verstofflichte keinen einzigen negativen Gedanken über sie.

Kosmische Offenheit

Hierdurch gab Er an, was die universelle Liebe beinhaltet.
Das ist vor allem ein bedingungsloses Akzeptieren von allem, was ein anderer tut.
Diese vollständige Annahme ist auch eine komplette Offenheit, das Offenhalten der Verbindung mit dem anderen, das Bereitsein, diesen anderen aufzufangen in allem, was er tut, denkt und fühlt.
Christus hatte diese Offenheit früher schon während seiner eigenen Evolution als kosmische Seele aufgebaut.
Er hatte zuerst eine Gefühlsverbindung erworben, wodurch Er direkt die innere Welt aller Menschen fühlen konnte.
Danach war diese Gefühlsverbindung mit dem Leben noch weiter geworden und Er fühlte das Leben von Tier, Natur und Mutter Erde.
Und schließlich hatte Er die kosmische Gefühlsverbindung mit allem Leben im Weltall öffnen können.
Hätte Er sich auf Golgatha nur kurz vor seinen Henkern verschlossen, dann hätte Er seine kosmische Offenheit vernichtet.
Christus blieb für alle Menschen offen und dadurch hatte Er während seines Todes am Kreuz zu leiden, aber nicht durch die Kreuzigung seines Körpers.
Wohl aber, weil Er fühlte, was es seinen Verfolgern brachte.
Das schmerzte ihn, denn Er wusste, dass diese sich hierdurch in eine Sphäre der Gewalt beförderten.
Christus kannte diese Sphäre, das Land des Hasses, der Leidenschaft und der Gewalt im Jenseits, Er wusste, auf was sich all diese Menschen durch ihre Handlungen abstimmten.
Er wusste, dass sich seine Henker selbst schlugen und dass sie später an dieser Gewalt versinken würden.
Wenn auch Sie einst ihre Reise zu den Lichtsphären beginnen werden, müssen sie diese ganze Gewalt zurücknehmen und sie werden sich unvorstellbar darüber grämen, dass sie sich je am Messias vergriffen haben.
Es wird sie viele Jahrhunderte Leiden kosten, sich von dieser Reue zu befreien.

Harmonisch bleiben

Christus wusste, dass sie ihn nicht schlagen konnten, denn Er war innerlich nicht zu erreichen, Er blieb er selbst, Er blieb Liebe.
Aber Er konnte ihnen nicht erklären, wie sie durch ein hartes Wort oder einen vernichtenden Gedanken ihre eigene Seele belasteten.
Er konnte diesen Menschen nicht beibringen, dass ihre Seele von Natur aus harmonisch ist und dass sie in ihrer kosmischen evolutionären Entwicklung nur dann weiterkamen, wenn sie die Harmonie ihrer Seele erleben würden, indem sie ihre Gefühle und Handlungen von der universellen Liebe leiten ließen.
Christus wusste, dass Er diese Menschen nicht durch Worte erreichen konnte, darum sagte Er nichts und ließ sich kreuzigen.
Aber Er wusste auch, dass seine astralen Schüler, die Meister der Universität des Christus, einst der Welt würden erklären können, warum Er sich hatte kreuzigen lassen.
Er wusste auch, dass darüber noch zweitausend Jahre hinweggehen würden.
Seine Apostel konnten damals noch keine Erklärung auf Seelenebene verstehen, sie waren noch zu sehr vom damaligen Verständnisniveau der Welt begrenzt.

Das Alllicht

Die Meister konnten im Zwanzigsten Jahrhundert über Jozef Rulof durchgeben, dass der Weg des Christus der Weg aller Seelen im Raum ist.
Jede Seele wird einst zum vollständigen Akzeptieren kommen und so die universelle Liebe erreichen.
Nachdem jeder niederreißende Gedanke gekreuzigt worden ist und sämtliche innere Gewalt gestorben ist, wird jede Seele beginnen, die Allliebe zu fühlen, die im Kern allen Lebens eingebaut ist und nur durch das tatsächliche Lieben zur Wirkung kommt und ausstrahlendes Licht wird.
Dann erwacht der Christus im Gefühlsleben, weil das eigene Golgatha bis in die Tiefe akzeptiert und erlebt wird.
So beginnt für jede Seele, die alles finstere Fühlen und Denken hinter sich lässt, die fühlende Verbindung mit allem Leben im Kosmos.
Dann wird die Persönlichkeit sanft, wohlwollend, tragend, hilfsbereit, herzlich, offen und universell liebevoll.
Für diese Seele wird es nie mehr finster auf der Erde oder im Jenseits, weil das Alllicht für immer ihre weiteren Wege erleuchtet.