Jeus, geh und schau nach Deut, den hat es erwischt
Deut sitzt schon zwei Tage auf seinem Stein und anscheinend steht es schlecht um ihn.
Die Erwachsenen stehen dem machtlos gegenüber und können ihm nicht helfen.
Es ist ein furchtbarer Anblick, ihn so sitzen zu sehen.
Der Riese ist in sich zusammengesackt wie ein Wrack und sein Leben, seine Seele und sein Geist sind gebrochen.
Selbst Duumke bekommt ihn nicht von seinem Stein herunter.
Die Geschichte, der alte Messing habe seinem Sohn eine furchtbare Tracht Prügel verabreicht, macht die Runde.
Duumke streicht um seinen Freund herum und weiß auch nicht weiter.
Wird er gefragt: „Kannst du denn nichts für Deut tun?“, so gibt er zur Antwort:
„Ich hab genug mit mir selbst zu tun.“
Der Zustand von Deut kann Wochen dauern, so niedergeschmettert sieht er aus.
Man kann es kaum ansehen, so auf dem Grintweg.
Tag und Nacht kommen hier Menschen vorbei, keine Zigarre, kein Stück Wurst hilft; sein Leben verweigert sich entschieden, es ist tot!
Das Innere von Deut sieht traurig aus, in diesem Innersten ist kein Lichtlein mehr zu sehen.
Es ist dort kalt, unleidlich und unmenschlich.
Tiefe Finsternis in dem Einfältigen.
Worin Deut lebt?
Die Leute reden darüber, selbstverständlich.
Doch kein Mensch ist in der Lage, den Einfältigen aus seinem Zustand zu befreien; kein Arzt weiß, wie er dieses menschliche Wrack anfassen muss, um ihm frische und andere Kräfte zu schenken, um Deut wieder in seinen Normalzustand zu bringen.
Auch der Lange spricht mit Crisje über Deut, sie verstehen es ebenso wenig.
Mit Gewalt erreicht man nichts, denn dann reagiert Deuts inneres Leben sofort und er schlägt und tritt um sich wie ein wildes Tier.
Dann wird es noch schlimmer.
Darum muss Deut dort ruhig sitzen bleiben und kein Mensch kann ihn von seinem Stein entfernen.
Der Lange sagte:
„Es gibt nun einmal Dinge, Cris, die wir als Menschen nicht verstehen können und von denen wir die Finger lassen müssen, stimmt’s oder nicht?“
Hiermit gab der Lange sofort zu, dass auch er nichts davon verstand.
Crisje sagte:
„Für alles gibt es Hilfe, Hendrik.
Für alles!
Wenn die Menschen nur beten wollen.“
Und dann sagte der Lange wieder: „Nun, warum fängst du dann nicht an zu beten, du kannst das doch so gut?“
Mit Sarkasmus und etwas Gelächter schafft man es auch nicht, das spürt der Lange sehr gut, aber das muss dieser Verrückte mit sich selbst ausmachen.
Hendrik fand, der ganze Fall sei armseliges Getue.
Crisje bekam noch zu hören:
„Wenn Der da oben alles kann, Cris, warum hilft Er dann nicht, Deut von seinem Stein zu zerren?“
Empört antwortete Crisje:
„Aber Hendrik, du willst ja wohl nicht spotten?“
„Ist das denn spotten, Cris?
Darf ich selbst keine Gedanken mehr haben?“
Mach nur so weiter, dachte Crisje, du kommst doch nicht voran, aber eines weiß sie: Aus den Dingen, die die Sache Unseres Lieben Herrgotts sind, müssen sich die Menschen doch heraushalten.
Aber der Lange gibt sich noch nicht geschlagen und Crisje hörte noch sehr viel, aber darauf wusste auch sie keine Antwort.
Trotz alledem hörte sie nicht auf, für Deut zu beten, ebenso wie der Herr Pastor für den Einfältigen betete.
Sehr viele „Ave Maria“ stiegen auf, aber würde das helfen?
Warum, fragen sich der Lange und viele Menschen, schickt „Er“ nichts als Verrückte zur Erde?
Denn auf dieser Welt leben genug von ihnen.
Mehr noch als geistig Bewusste, sofern man jeden normalen Menschen als bewusst bezeichnen kann.
Das ist schon wieder etwas, wovon sie kein Fundament haben.
Warum schickt Unser Lieber Herrgott so viele Kranke zur Erde?
Im Grunde hat Deut ein lausiges Leben.
Ist das nicht entsetzlich ungerecht, Crisje?
Warum schickt „Er“ Menschen mit einem kranken Kopf zu dieser Welt?
Aber dann hört der Lange, dass er seine Finger von den Dingen Unseres Lieben Herrgottes lassen muss und dass ihn all diese Dinge nichts angehen; Unser Lieber Herrgott weiß am besten, warum dies alles so ist.
Der Lange findet das, was Crisje ihm hierauf antwortet, allerdings sehr billig.
So kann man wohl alles beschönigen, man kommt aber nicht weiter.
Kann man das als Mensch akzeptieren?
Nein, das ist unmöglich!
Von all dem Gerede wird einem nur schlecht.
Sie haben trotzdem probiert, Deut mit Gewalt von seinem Stein zu ziehen, aber Herrjemine, wie tobte er da.
Jetzt war er wirklich verrückt geworden.
Der Arzt sagte, dass sie ihn in Ruhe lassen müssten, der ganze Fall müsse doch schließlich eine Veränderung erfahren, Mutter Natur sei schließlich auch noch da.
Ja sicher, der Herr Doktor kann so viel erzählen, aber nun schau doch bloß einmal.
Deut ließ sich durch nichts stören, wochenlang blieb er im Elend und doch war er eines guten Morgens verschwunden.
Ob sie Deut in ein Irrenhaus gesteckt hatten, wusste man nicht, aber er war weg und nach einigen Monaten kehrte er zurück.
Genauso wie früher war Deut wie ein Kind und was sollte man nun mit Kindern in einem richtigen Irrenhaus anfangen?
Nichts, nicht wahr?
Man sagt, dass er mit einem Zettel zurückgekommen war, auf dem geschrieben stand: „Lasst ihn in Ruhe, wenn er wieder zusammensackt, so lasst ihn dann in Ruhe, sein Inneres erholt sich von alleine!“
Aber das kann durchaus lange dauern und sieh selbst, man kann es nicht ansehen; die Ausländer laufen aus dem Dorf oder, wenn man will, aus der Stadt fort und haben Angst, dass sie von diesem großen starken Kind angesteckt werden; darüber muss man doch lachen.
Sind das nun Stadtmenschen?
Man würde doch denken, dass diese Menschen keine Angst vor Verrückten hätten.
Man sah manche Damen einfach zittern, wenn sie kurz zu Deut schauten; sie gingen nicht mehr von Montferland weg.
Dort in ’s-Heerenberg fluchte es mitten auf der Straße, es war eine Schande.
Wer ließ denn einen solchen Menschen dort sitzen und geifern?
Gab es denn nichts, um dieses Leben wieder in die gesellschaftliche Ordnung zu fügen?
Nein, meine Dame, da gibt es nichts, das wissen wir am besten, aber was wollen Sie?
Lassen Sie die Finger von Deut, meine Dame!
Wenn diese Menschen ruhig sind, muss man sie gewähren lassen, und wenn es sie erwischt, muss man sie erst recht in Ruhe lassen, sie noch mehr in ihrem eigenen Fett gar schmoren lassen, man tut einfach so, als ob es kein Mensch mehr wäre.
Für einen räudigen Hund tut man manchmal alles, warum denn dann nicht für Deut?
Ist Deut jetzt wirklich verrückt?
Ein armer Kerl ist er, vom Leben gerädert und das ist viel schlimmer als was auch immer.
Dies ist sehr schlimm, viel schlimmer als blind zu sein, schlimmer als irgendeine Verstümmelung.
Wenn man so ist wie Deut, hat man nichts mehr, nichts!
Welche Krankheit ist das?
Sie wissen es nicht.
Aber eimerweise Schleim läuft über Deuts Lippen und aus seinem menschlichen Herzen, denn das ist es ja?
Deine Ausreden helfen jetzt nichts mehr.
Leckere Zigarren, auch wenn es die zu 50 Cent wären, auch nicht.
Seine Seele und Seligkeit reagieren nicht mehr, Deut ist jetzt tot oder taubstumm, aber Ersteres wäre tausend Mal besser gewesen, doch der „Sensenmann“ hat noch keine Lust, ihn aus der Welt wegzuräumen, denn das ist ja ein Spiel für den Sensenmann?
Er denkt, zum Donnerwetter ...
Deut, ich habe mehr von einem Gesunden.
Toll, solch ein siebenjähriges Kind, solch einen dreißig- oder vierzigjährigen Mann in der Blüte seines Lebens mit einem Hieb dort wegzuschlagen, das gefällt mir!
Aber was habe ich von so einem närrischen Fall?
Das sagt oder das denkt der Sensenmann, Crisje ... Langer?
Danach sieht es aus.
Denn es kommt keine Veränderung.
Deut bleibt am Leben, die an Geist und Körper Gesunden – wie es so oft geschieht – verschwinden.
Haushalte werden vom Sensenmann auseinandergerissen, aber Deut bleibt!
Oder will Unser Lieber Herrgott nichts hiervon wissen und hat „ER“ wirklich mit dem Sensenmann einen Vertrag geschlossen?
Diesen und jene zuerst.
Und dann fragt man ja von selbst ... wofür lebt man dann eigentlich?
Was ist jetzt von Unserem Lieben Herrgott selbst und was gehört dem Sensenmann?
Findet „ER“ Gefallen daran, solcher Fäulnis menschlichen Scharfsinn zu schenken?
Es ist ganz offensichtlich, daran klebt Ärger, es steckt etwas darin, was eigentlich nicht zu Unserem Lieben Herrgott gehört, aber wer weiß es, Langer, Crisje?
Kein Mensch kennt diese Gesetze, aber sie sind da, zumindest die Symptome, von denen Deut eines ist!
Das Innere von Deut ist jetzt tot!
Da ist kein Leben und kein Gefühl mehr, kein Gehör und er sieht nichts!
Das Leben ist schweigsam geworden, von innen ist etwas an der menschlichen Maschine kaputt.
Aber was ist kaputt?
Wenn man vor Deut steht und irgendwie seine Seele fühlt, oder das Leben, wie man es selbst fühlen will, dann kommt ein Elend auf einen zu, vor dem man bebt und zittert.
Dann steht man unmittelbar vor all seinen Fragen, und die Unmenschlichste ist: Warum schickt Unser Lieber Herrgott solche Menschen in diese Welt?
Deut, sagt ein anderer, hat seine Türen von innen zugenagelt; aber hat ein menschliches Wesen Türen?
Stockfinster, sagen sie, ist es in Deuts Innerem, und es ist, als ob er sich dort vollkommen menschlich leer weint und das ist das Schlimmste von allem.
Hat man dann kein Gefühl mehr als Mensch?
Kann man das mit trockenen Augen betrachten?
Oder dachtest du, dass alle diese Männer und Frauen, von denen jeder Einzelne zur Kirche geht – protestantisch oder katholisch spielt keine Rolle –, sich nicht fragten: Wie kann Unser Lieber Herrgott das gutheißen?
Dachtest du, dass sie alles vom Priester und vom Pfarrer schluckten?
Weit gefehlt, sie denken, weil sie damit zu tun haben: Deinem eigenen Kind kann schon bald dasselbe widerfahren.
Ist Unser Lieber Herrgott wirklich satanisch?
Mein Himmel, Crisje, hat der Lange das gefragt?
Und was hast du gesagt?
Wenn Deut doch einmal gut weinen könnte, sagen die Leute, das erleichtert.
Er weint zwar, aber nicht nach außen.
Und, wenn das geschehen könnte, wären wir ein Stück weiter.
Das wäre für Deut die natürliche Entspannung.
Wer ist in der Lage, den Verrückten zum Weinen zu bringen?
Gibt es keine Medikamente, sind diese Dinge noch nicht erfunden, durch die man einen Menschen natürlich weinen lassen kann?
Sie denken, dass dies das Einzige für Deut ist!
Aber er geifert nur, das ist da, mehr nicht.
Und das Verrückteste ist, das haben sie doch schon gesehen, man kann nicht daran sterben.
So schlimm ist es, dass man nicht einmal daran kaputtgeht.
Hart?
Ist das hart?
Dann stehst du vor dem Sensenmann und Unserem Lieben Herrgott, vor diesen zwei Mächten und Kräften.
Wer von diesen beiden hat jetzt recht oder findet Gefallen daran, dieses armselige Bewusstsein von Deut so zu schlagen und zu misshandeln?
Wer ist es?
Ist es denn nicht wahr, dass die Menschen guten Willens immer wieder mehr Schläge bekommen und auseinandergerissen werden?
Menschen, die dringend nötig sind, bekommen unerwartet so einen gemeinen Schlag mitten ins menschliche Herz.
Dann steht der Sensenmann vor ihnen!
Dachtest du, dass ihnen all dieses Hilferufen und Flehen etwas helfen würde?
Frauen und Kinder müssen nun probieren, am Leben zu bleiben.
Die elendesten Zustände sieht man, nur durch den verfluchten Sensenmann und Unseren Lieben Herrgott, Der nichts tut, keine Hand ausstreckt.
„ER“ lässt seine Kinder verrecken!
Diese Worte fallen und werden ausgesprochen, nicht am Stammtisch nach zehn Schnäpsen, nein, einfach so mitten am Tag, bei vollem Verstand, nach menschlichem Nachdenken, nicht nur in Bezug auf Deut, sondern auch bezogen auf sich selbst, die eigene Liebe, die eigenen Einkünfte, Frau und Kinder!
Was sagst du?
Wie dachtest du darüber?
Unsinn vielleicht?
Und siehe, er, der lachte, ging auf einmal.
Der Sensenmann hatte auch ihn erwischt.
Weg, deine Frau und zehn Kinder müssen jetzt selbst zurechtkommen!
Auch von Unserem Lieben Herrgott?
Ich werd dir einmal etwas sagen.
Das Leben ist ein großes Chaos, ein schmutziger Mist, aber hier oben stimmt etwas nicht!
Hat dieser Mann und haben all diese Frauen unrecht?
Dürfen sie diese Fragen nicht stellen?
Laut Crisje nicht, nein, von dem, was Unserem Lieben Herrgott gehört, lässt man die Finger, denn sonst gäbe es ja nichts mehr!
Gibst du Crisje unrecht?
Crisje und der Herr Pastor beten sich kaputt, aber es hilft noch nicht.
Und doch, Crisje sagt, es kommt Hilfe, wenn du nur durchhältst!
Und Crisje hält durch, Langer!
Als Hendrik abends nach Hause kommt und aus dem „Gässchen“ den Grintweg erklimmt, ist das Erste, was er tut, nachsehen, ob Deut noch immer dort sitzt.
Das interessiert ihn am meisten.
Und jawohl, er ist noch da, Langer.
Schändlich ist es.
Und die Schande geht direkt zu Unserem Lieben Herrgott!
Das bedeutet, die Leute zu ärgern!
Das bedeutet, die Leute zu schinden, sie links und rechts zu schlagen, als ob man vom Leben noch nicht genug geschlagen wird.
Was sagen die Engel, Crisje?
Nichts?
Haben all diese Mächte und Kräfte ihren Raum und ihre Sicherheit verloren?
Es läuft richtig darauf hinaus.
Wie kann Unser Lieber Herrgott dies doch gutheißen?
Man kann dafür keine Worte finden, so gemein ist es!
Oder vielleicht nicht?
Ein Dieb, ein Wilderer, ein Gangster und ein Mörder, sie bleiben am Leben und sind gesund.
Es ist hart, ja sicher und es müsste nicht erlaubt sein, aber manchmal senden hier Menschen hinauf: die „Drudel“!
Und das ist für Unseren Lieben Herrgott und Seine Mitarbeiter.
Die „Drudel“!
Und dachtest du, dass die darauf reagierten?
Die Schweigsamkeit – denn so ist es doch – die vom Himmel aus zur Erde geschickt wird, heißt, erstick ruhig!
Natürlich, das darf man weder zu Crisje noch zum Herrn Pastor sagen, dann ist man ein Ketzer.
Doch was willst du?
Es ist außerdem unvernünftig, sich so weit gehen zu lassen, denn es bedeutet, sich selbst zu verfluchen und das ist auch schon wieder schlimm.
Man kommt vom einen zum andern, und auf alle diese Fragen kommt doch keine Antwort.
Als der Lange Crisje seine Meinung äußerte, dass dort oben etwas Furchtbares existiere, bekam er zur Antwort:
„Aber Hendrik, das ist gemein, weißt du das denn nicht?“
„Was ist gemeiner, Cris?
Hat Deut dann nur eine halbe Seele bekommen, Cris?“
Was willst du hierauf sagen, Crisje?
Bleibst du trotzdem dabei, dass etwas mit Deut geschehen muss?
Weiß du nicht, Crisje, dass jeden Tag gesunde Kinder vom Sensenmann geschlachtet werden?
Wofür schickt Unser Lieber Herrgott Kinder zur Erde, wenn „ER“ sie doch nach einigen Tagen zurückruft?
Darf man das nicht fragen, Crisje?
Die Menschen tun es doch!
Und die Ausrede „Unser Lieber Herrgott weiß schon, was er tut“ akzeptieren sie nicht mehr.
Die Tränen, das Leid und der Schmerz der Mütter, Crisje, all dieser Millionen Mütter also, die ihre Kinder verlieren mussten, hätten das Licht des Raumes, dort, wo Unser Lieber Herrgott doch lebt, schon lange verdunkeln müssen.
Aber dort ändert sich nichts.
Sie leben dort schön weiter, kriegen Sonntags ihre frischen Törtchen, essen aus goldenen Schüsseln mit goldenen Löffeln, die Männer rauchen ihre Zigarren zu einem Gulden, kein Mensch denkt jedoch an diese Mütter, menschlicher Schmerz hat nichts zu bedeuten, Crisje.
Nichts!
Ist denn da nicht ein einziger Engel, Crisje, den menschliche Tränen und Schmerz erreichen?
Schürzenjäger, Diebe und dreckige Gauner bleiben am Leben und besitzen alles, wissen nicht, was Kranksein bedeutet.
Die Besten werden geschlagen und zertreten.
Ist das die Art Unseres Lieben Herrgotts, Crisje?
Die Menschen können Ja und Amen sagen, aber das hängt ihnen zum Hals heraus, das ist alt und das verschrumpelt, man will doch ab und zu etwas mehr wissen und seine Meinung einmal sagen, wozu ist man sonst ein Mensch?
Und dann hört man: Weine ruhig, es hilft dir überhaupt nichts.
Auch wenn du noch so tobst, du machst es nur schlimmer.
Ob du morgen auf der Straße stehst, hat nichts zu sagen, du darfst froh sein, dass du ein Mensch bist.
Wie ist es möglich, herrlich sind diese Geschenke Unseres Lieben Herrgotts, aber selbst die Schweine wollen sie nicht einmal empfangen.
Wir sind Menschen!
In den Augen Unseres Lieben Herrgotts bist du nichts!
Wusstest du das nicht?
Beten?
Man lacht sich kaputt über diese Menschen, die haben keinen Verstand mehr, das sind keine Menschen mit einem eigenen Willen.
Du kannst mir noch mehr erzählen, dachtest du, dass ich meinen guten Nico vergessen könnte?
Und wie war Nico?
Beichtete er nicht jede Woche?
Ging er nicht immer in die Kirche?
Hast du jemals einen gemeinen Streich von ihm erlebt?
Dazu war er nicht in der Lage.
Und was geschah dann?
Ganz plötzlich stieg mein Nico in seinen Sarg.
Auf dem Grab stehend, hörte man Gelächter.
Ich weinte mich leer, aber es gab dort einen, der mich und meine ganze Familie auslachte, und das war dieser schmutzige, schmierige Sensenmann!
Hast du das Miststück noch nie lachen hören?
Sei dann mal bei ein paar Begräbnissen und spitze die Ohren, dann hörst du es auch.
Was geht in Deut vor, wenn er so ist?
Sie sagen, Deut hat den Alten wieder mit der Schubkarre den Grintweg hinuntergefahren und acht Meter tief hinabgestürzt.
Dort fand der alte Messing sich wieder.
Er hätte sich eigentlich das Genick brechen müssen, aber man holte ihn von dort weg und ihm fehlte nichts.
Deut, der dort stehen blieb, fuhr seinen alten Vater mit der Schubkarre aufs Land, als es geschah.
Und auch das ist verrückt, wenn man einmal menschlich darüber nachdenken will.
Deut ist sich nichts mehr bewusst.
Der alte Messing jedoch hat ein Stück Holz in seinen Händen und ruft Deut zu sich.
Tu das einmal mit deinen Kindern, als Vater.
Was macht dein gesunder und vernünftiger Junge jetzt, selbst wenn er erst drei Jahre alt ist?
Wenn sie noch älter sind, dann handeln sie natürlich noch bewusster ..., dein Kind fühlt, was du vorhast und hat jetzt Angst, dein Kind sieht, dass es Schläge bekommt und reagiert jetzt.
Das ist so wahr wie nur irgendwas.
Deut nicht.
Deut geht zu seinem Vater.
Er sieht nicht, dass sein Vater einen Knüppel in seinen Händen hat, um ihm eine ordentliche Tracht Prügel zu geben, dieses arme menschliche Wrack macht genau, was der Alte will.
Der Alte sagt zu ihm: Bücken, auf die Knie, Deut, denn der Alte ist gelähmt, und Deut gehorcht.
Er weiß nicht, was geschehen wird.
Hätte der alte Messing Deut nicht so angeschnauzt – denn der verträgt offenbar das Anschnauzen und Schreien nicht –, dann hätte Deut ihn auch nicht vom Grintweg hinuntergestürzt.
Als Deut sich bückt und auf den Knien liegt, schlägt der alte Messing dieses Leben, wo er nur treffen kann, bis er innen etwas wach schlägt, auf das Deut endlich reagiert und abhaut.
Das ist alles, aber dadurch sitzt Deut jetzt schon Tage auf seinem Stein.
Was machen sie mit dem alten Mann?
Was sollen sie tun?
Sie wissen es nicht.
Im Inneren von Deut ist also doch noch etwas, das zu einer eigenen Entscheidung zu bringen ist.
Unwiderruflich haben wir zu akzeptieren, dass dieses Leben Schlechtigkeit weder besitzt noch kennt.
Dieses Leben ist sich keiner Gefahr bewusst.
Und doch, wenn man es richtig prügelt, gelangt es zu einer eigenen Reaktion.
Der Alte schlug das taubstumme Kind in Deut wach.
Wie tief sind Deuts Leben und Bewusstsein?
Was kann ein Psychologe einem dazu sagen?
Nichts!
Die haben sich schon vor langer Zeit von Deut gelöst; sie wissen es nicht!
Natürlich, für Deut wäre es das Beste, ihn aus dieser Umgebung zu entfernen, aber dann könnte man gleich alle Häuser für solche Kranken vollstopfen, die ganze Gesellschaft ist krank!
Die ganze Gesellschaft ist total verrückt!
Mit anderen Worten: Man ist machtlos.
Deut muss vor seinem Vater gelegen haben wie eine Mücke vor den Füßen eines Elefanten.
Andere wissen, dass der alte Mann ihn erst aufgefordert hat, ihm einen Stock zu suchen, und dass Deut selbst seinem Vater den Gegenstand, mit dem er verprügelt wurde, in die Hände gegeben hat.
Rechtschaffener und folgsamer geht es gar nicht!
Aber was willst du?
Jetzt muss Jeus dorthin.
Finden die Menschen dies nicht verrückt?
Jeus weiß, dass sein Freund im Elend steckt und doch, er lässt Deut dort sitzen.
Das ist nichts für Jeus, das weiß Crisje.
Als Crisje ihn daher fragte:
„Musst du nicht nach Deut schauen ...“, bekam sie zur Antwort:
„Darüber muss ich erst nachdenken, Mutter.“
Klingt das nicht weise, Langer?
Nach einigen Stunden bekam Jeus erneut von Crisje zu hören:
„Jeus, schau mal nach Deut, den hat es ganz schlimm erwischt ...“, da fing er an zu denken, aber es geschah nichts, er ging schön schlafen und ließ seinen Freund allein mit seinem furchtbaren Elend.
Crisje versteht es nicht, aber Crisje betet weiter und vertraut weiter darauf, dass es Deut besser gehen wird!
Auch wenn der Lange sich kaputtlacht, weil dies vergebliche Liebesmüh ist.
Crisje behält ihr Vertrauen.
Sie betet und denkt sich ihren Teil dazu.
Soeben ist Jeus mit Fanny zur Tür hinausgegangen, um nach Deut zu schauen.
Von Weitem betrachtet er die Missgeburt dort auf dem Stein, über die er alles weiß.
In Jeus, Crisje – man glaubt es vielleicht nicht, obwohl du es begreifen kannst – ist das Gefühl gekommen, ein rein menschliches und wohl durchdachtes Gefühl, dass er Deut erst jetzt helfen kann.
Gestern war es noch nicht möglich, erst heute ist es so weit.
Jetzt ist er in der Lage, etwas für seinen großen Freund zu tun.
Auch wieder etwas von einem Kind, willst du sagen, Langer, aber dies hat eine tiefe menschliche, ja, übernatürliche Bedeutung und das lernt Jeus später kennen und dann beschreibt er es in seinen Büchern.
Willst du über diese Sache nun nicht auch lachen, Langer?
Ich werde diese Worte niemals aussprechen, wenn du dabei bist, dann werden sie wie Perlen vor die Säue geworfen.
Ach, Langer, das ist abgedroschen, das ist alt, das Perlen vor die Säue Werfen hat jetzt nichts mehr zu bedeuten, ich spüre das viel einfacher und es ist auch viel menschlicher, wenn man sagt: Man spricht jetzt zu Taubstummen und das ist es auch!
Jeus läuft direkt zu Deut und das ist entsetzlich gefährlich, doch er will nichts von einer Gefahr wissen.
Reden hilft nicht, er tut es ganz anders.
Die Erwachsenen haben sich bereits leergeredet.
Jeus berührt Deut kurz, dreht sich um, stellt sich an den Zaun von Frau Peters und zieht sich in sich selbst zurück und kommt jetzt zu tiefem Nachdenken.
Das erste, was man jetzt denkt und was in einem aufkommt, ist: Wir haben noch einen Psychopaten hinzubekommen.
Aber das weiß Jeus nicht, das sind dann jemandes eigene Gedanken.
Dieses Kind tut etwas, wovon du als alter Mensch nichts weißt; halte daher für einen Moment deinen Mund.
Es ist aber gut, Crisje, dass der Lange nicht in der Nähe ist, denn was wäre dann geschehen?
Der Lange hätte Jeus beim Wickel gepackt und von Deut weggeholt.
Aber dann hätte Deut dort in vierzehn Tagen noch gesessen.
Jetzt holt Jeus seinen Freund aus dem Elend.
Im Inneren von Deut, sieht Jeus, sind die Fenster zugeschlagen.
Man könnte nun schreien: „Deut, komm einmal nach draußen!“, aber Deut kann jetzt keinen Ausgang finden.
Das Antlitz von Jeus ist wie versteinert.
Die Kinder schauen zu ihm.
Einige sind darunter, die denken: Den hat es jetzt auch erwischt.
Siehst du wohl, Deut kann einen anstecken, Mutter.
Nun, da Jeus dort steht, kommt Hilfe für ihn, Fanny wedelt bereits mit dem Schwanz, er sieht José!
Nun kommt Jeus zu einem universellen Gespräch.
Dieser andere Lange ist auch da und sagt zu ihm:
„Du musst ihn erst von innen betrachten, Jeus.“
„Ja“, bekommt dieser andere Lange von ihm zurück „damit habe ich schon angefangen.“
Jeus steigt in Deut hinab.
Das tut er in Gedanken und das geht von alleine, wenn du den Weg kennst, ansonsten verirrst du dich dort drinnen.
Und man kennt ein solches Labyrinth ja nicht.
Die menschliche Welt von innen ist eine Welt ungekannter Tiefe, wenn man es wissen will.
Vielleicht denkt man dann anders über den Fall Deut und das Hinabsteigen in sein Häuschen, also seine Persönlichkeit.
Er tut es, wie er das bei Crisje gewohnt ist und wovon Crisje die Gefühle immer auffangen kann.
Auch jetzt kommt er mit Deut zur Einheit.
Deut lebt jetzt nicht mehr allein in seinem eigenen Haus.
Deut hat Besuch von Jeus bekommen und er ist es, der jetzt die Türen seiner Seele öffnen wird, sodass Deut gleich aufs Neue sehen kann, dass die große Tür offensteht.
Und wenn Jeus das jetzt erreichen kann, fängt Deut vor Glück und voller menschlicher Freude an zu weinen.
Wenn das jetzt gleich geschieht, ist das seine Heilung.
Deut fängt schon an, von innen zu denken und fühlt, dass dort jemand ist.
Er ist nicht mehr allein.
Jetzt sagt Jeus, um Deut aufmerksam zu machen, dass er bestimmt dort ist:
„Deut, weißt du denn nicht, dass ich da bin?
Dachtest du, Deut, dass ich dich vergessen hätte?“
Siehst du, das geschieht jetzt von dort aus, von diesem Ruhepunkt aus, dort von Frau Peters’ Zaun zu Deuts innerem Leben.
Gleich kommt der stoffliche Besen in Aktion und erst dann schlägt und tritt Jeus die Türen mit Gewalt auf und Deut bekommt seine Lichter in seinen Augen zurück.
Ist sonst noch etwas?
„Selbstverständlich, Deut, ich bin da!“ ... und wieder ... „Ich bin da, Deut!“
Und dann kommt noch: „Wir, Deut, sind hier auf der Welt, um einander zu helfen.
Das weißt du doch wohl, Deut?“
Die Kinder stehen dort, verhöhnen Jeus, weil er nichts für Deut tut, er hört, dass sie dies als wertlose Freundschaft sehen, aber er lässt sie schimpfen.
Er massiert sozusagen Deuts Seele, und als er fühlt, dass er jetzt probieren kann, es herauszubringen, also jetzt die stoffliche Berührung fortsetzen muss, tritt er dort weg, geht geradewegs zurück zu Deut und nimmt resolut seine Pranken zwischen seine Händchen und reibt über diese steinharte, schwielige Menschlichkeit.
Das Gerede soeben geschah im Dunklen, das war für die Seele und das Leben, jetzt geschieht das für die stofflichen Systeme.
Von innen ist das Leben wach geworden.
Die Kinder spüren schon: Dies ist heiliger Ernst.
Jeus hört sie sagen:
„Das ist verflixt gefährlich, was er tut.“
Aber er kennt keine Gefahr.
Er kümmert sich nicht um all diese Rotznasen, unter denen welche von fünfzehn bis zwanzig Jahren sind.
Der Lange und José helfen ihm.
Ohne den Langen und ohne seinen José könnte auch Jeus nichts erreichen.
Alle diese Rotznasen dort machen noch in die Hose.
Sie machten Stielaugen, heute gibt es wirklich etwas zu erleben.
Jeus macht weiter:
„Deut, hörst du mich?
Hörst du mich, Deut?“
Das Fragen wird ernsthafter und dringender!
Es wird fordernd für Deut.
Jeus streichelt weiter Deuts Pranken.
Auch Fanny hilft ihm.
Fanny leckt Deut liebevoll und das hilft jetzt enorm.
Deut fühlt eine herrliche Wärme in sich aufkommen.
Das Leben kommt zurück, er rennt ihm hinterher.
Deut ist beinahe schon nicht mehr zu bremsen, so stark ist die Kraft, die von Jeus aus sein inneres und stoffliches Leben berührt.
Die Kinder denken: Das ist ja fast wie ein Wunder.
„Komm Deut, wir bleiben hier nicht auf gut Glück sitzen.
Das geht nicht ...“ bekommt Deut zu hören.
„Deut, willst du von mir eine gläserne Murmel haben?
Schau mal?
Ist das eine für dich?“
Hört Deut das nicht?
Jeus wird nachher die Beweise bekommen und dann begreift die ganze Menschheit, dass Deut doch denkt, auch wenn es nicht so scheint!
Aber sein Leben kann noch nicht handeln, der menschliche Wille weigert sich noch.
Jeus streichelt weiter seine Hände und wischt eimerweise Schleim von seinen Händchen ab.
Er spürt, dass dort etwas von innen in Deut zerbricht, etwas springt, etwas losreißt.
Und wie ist es möglich, Deut fängt plötzlich an, zu weinen.
Die Kinder schreien schon:
„Vorwärts Jeus, gib’s ihm, er wird wach.“
Jeus macht weiter.
„Schau doch, Deut.
Da steht Graatje von Dien Pis in de Geut.
Kennst du die nicht?
Die pinkelt immer dorthin, wo sie will.
Aber jetzt haut sie ab, Deut.
Die da, das ist Anneke Knies, du weißt schon, Deut, die Schwester von Mathie, Pukky und Hendrik, die so gut Fußball spielen können.
Die da ist Hanne Pups, musst du noch nicht lachen, Deut?
Das sind alles Angsthasen.
Die wollen sich kitzeln lassen, Deut ... aber dafür haben sie keinen Cent übrig.
Stimmt’s nicht, Deut.
Und die da ist eine Schwester vom Knetter, die wohnen hinter der Kuhle, da kannst du ersaufen, wenn du den Weg nicht weißt, aber das weißt du doch, Deut?“
Deut sagt noch nichts, aber das kommt jetzt schnell.
Sein Kopf hängt noch zwischen den schweren Schultern, aber er wird sich gleich aufrichten und dann ist Deut wieder bei den Menschen.
„Guck doch mal die, Deut, die haben mindestens für tausend Gulden angeschrieben ... aber Theet Egging ist nicht total verrückt, der wird es ihnen schon zeigen!
Theet muss selbst viel zu schwer dafür arbeiten, Deut, das kannst du doch wohl begreifen?
Und die dort, Deut, ihr Vater hat schon vier Mal wegen Kaninchendiebstahl bei der Polizei gesessen.
Musst du darüber nicht lachen, Deut?“
Und wahrhaftig, Deuts Gesicht verzieht sich etwas, die Lippen bewegen sich, er will etwas sagen.
Und wieder kommt von den Kindern:
„Vorwärts, Jeus, du hast ihn im Griff.
Deut weint.“
Die Kinder rennen zu den Müttern, um zu sagen, dass Deut weint.
Sie wissen es, Jeus kriegt Deut aus seinem schlimmen Zustand heraus.
Die Kinder spornen ihn an, sie geben ihm heute alles, was er wert ist.
Die Tränen fangen nun wirklich an zu fließen, das ist die natürliche Heilung für Deut.
Nun greift Jeus ihn am Kragen und zieht ihn in die Höhe.
Aber als Deut noch nicht will, bekommt er zu hören:
„Wenn du nicht mit mir mitwillst, Deut, dann kannst du verrecken!
Komm, wir gehen nach meinen Tauben schauen, Deut.“
Fanny zieht an Deuts Lumpen und ja, sie bekommen ihn von seinem Stein herunter.
Die Erwachsenen schauen und haben Ehrfurcht vor solch einem gewaltigen Stück Arbeit.
Deut steht auf, er drückt die schwachen Knie durch, er steht jetzt auf seinen Beinen und gleichzeitig geht Jeus in die Gasse Dassenstraatje, geradewegs zu seinen Tauben.
Fanny rennt schon zu Crisje.
Als Crisje sieht, dass es ihr Jeus ist, der mit Deut angelaufen kommt, fliegen sofort zehn Vaterunser zu Unserem Lieben Herrgott, um Ihm zu danken, weil „ER“ die Gebete erhört hat.
Sie wusste wohl, dass Hilfe kam.
Aber dass es ihr Jeus sein würde, daran hat auch Crisje nicht zu denken gewagt.
Aber jetzt sieht sie es, Unser Lieber Herrgott, „Langer“, ist auch noch da!
Gebete helfen!
Wer nicht beten kann, ist ein verlorener Mensch.
Herummeckern und schimpfen, das ist es nicht!
Wie großartig der Herr Pastor das finden wird, denkt Crisje.
Für sie ist es eine große Gnade.
Und so ist es, Crisje, aber mit Hilfe von Jeus’ Langem und José, sonst säße Deut dort immer noch!
Sie sind es, Crisje, die Deut aus dieser Finsternis geholt haben.
Aber durch Jeus!
Das haben nun die Engel Unseres Lieben Herrgotts zustande gebracht, Crisje.
Und glaube es jetzt auch, Unser Lieber Herrgott weiß nichts von Deuts Zustand, dann hätte Unser Lieber Herrgott ja nichts anderes mehr zu tun.
Dann müsste Unser Lieber Herrgott bestimmt in diesem Augenblick an zehn Millionen Stellen zugleich sein, Crisje, und ist das möglich?
Für dich wohl, dass wissen wir, aber, Crisje, auch dies ist die Wahrheit!
Ich kann dir dann auch versichern, die Hände auf mein Herz gedrückt: All diese menschlichen elenden Sachen, all diese Warums und Wofürs, mit denen die Menschen Probleme haben und über die sie sich laut beklagen, haben nichts mit Unserem Lieben Herrgott zu schaffen!
Nichts, Crisje!
Diesen Schmutz und dieses Elend haben sie selbst hervorgebracht.
Und das weißt du!
Das ist keine Neuigkeit für dich, aber die Menschen hocken darunter und gehen daran kaputt!
Jetzt wird der Sensenmann dafür gescholten, aber hat auch er damit etwas zu schaffen?
Nein, sage ich dir, nichts!
Etwas später sitzt Jeus mit Deut bei den Tauben.
„Sind das schöne Tiere, Deut?
Hättest du so eines gern in deiner Hand, Deut?“
„Ja, gerne, Jeus.“
„Wenn sie groß sind, Deut, dann werde ich eines für dich aufbewahren.“
Stundenlang plaudern sie miteinander.
Deut hat schon zehn Tauben in seinen Händen gehabt, nicht eine erdrückt er.
Vorsichtig hält er die Tiere in seinen Pranken und murmelt etwas, die arme Seele ist wie ein kleines Kind.
Dieser Augenblick ist zum Leerweinen, wenn man das sieht, so gewaltig schön und so übernatürlich ist es.
Der Riese mit einem Kind, der Riese ist ein Kind, aber das Kind ist alt.
Rate mal, was ist das nur!
Aber Crisje sieht, es geht bestens.
Sie hat Brot für Deut zubereitet und als Deut das sieht, greift er mit beiden Händen nach den üppigen belegten Broten und schlägt sich den Bauch voll.
Crisje kann gar nicht genug heranschleppen, solch einen Hunger hat Deut.
Seit Tagen hat er nichts gegessen.
Als das vorüber ist und er innerlich eine Grundlage hat, Jeus sich fertigmacht, um ihn nach Hause zu bringen, sagt der Einfältige etwas und fragt:
„Wo ist meine Murmel, Jeus?“
Dachtest du, dass Deut verrückt ist?
Dachtest du, dass er nichts gehört hätte?
Deut ist nicht so verrückt, um nicht zu verstehen, dass solch eine gläserne Murmel ein wunderbarer Besitz ist.
Die Murmel steckt er in seine Tasche.
Jetzt geht es die Treppen hinunter und nach Hause.
Bei der Tür von dem alten Messing angekommen, sieht Jeus, dass diese sich öffnet.
Auch der alte Mann hat sich sicher verändert.
Jeus drängt Deut hinein.
Er hört noch eine Weile zu und hört das Klappern von Tassen.
Für Deut steht Essen und Trinken bereit.
Was sind die Menschen doch komisch, merkwürdige Wesen sind es, das hat Jeus gelernt und er wird es sein Leben lang nicht mehr vergessen.
Dann geht er weg.
Vom Raum aus lächeln sie ihm zu.
Er sieht, dass sein Langer und José verschwinden.
Sie erzählen es Unserem Lieben Herrgott.
Und vielleicht, „Langer“, denkt Unser Lieber Herrgott nun, da sie es persönlich erlebt haben, darüber nach und dann kommen später vielleicht keine Verrückten mehr auf die Erde.
Oder „Er“ schickt davon noch mehr, weil er jetzt weiß, wie man sie heilen kann.
Wenn ein Kind das schon schafft, warum wollen die Erwachsenen diese Kräfte dann nicht besitzen?
Für die Großen heißt es: Quatsch!
Siehst du, Langer?
Es ist ja Quatsch?
Aber die Liebe heilt, Langer!
Menschliche Kräfte können heilen!
Und dies ist genau dasselbe wie das, was Manus macht, der Lebenswille und die Lebensaura eines Menschen kann es zustande bringen.
Aber das hörst du später noch, doch dann muss zuerst etwas mit dir geschehen, Langer.
Hinter deinem Sarg stehst du vor diesen Wundern!
Aber wie ist das Leben doch gewaltig, wie ist es doch schön.
Ja, Langer, wenn du es siehst, wie es ist!
Durch Jeus’ Denken änderte sich Deut.
Weil Jeus ihm denken half, kehrte Deut zum Tagesbewusstsein zurück.
Mehr ist nicht dabei, Langer!
Sagte Christus nicht: „Wenn du einen Glauben hättest wie ein Senfkorn, dann???“
Und Crisjes Glauben ist so stark und so hoch wie dein Hunzeleberg, von dem aus du den Stolzen Fels Am Rhein sehen kannst, Langer, und dadurch ereignen sich diese Wunder mit Deut.
Jeus schaut Crisje in die Augen und sie wissen es.
Als er ihr jetzt sagt, dass sein Langer und José es getan haben, fließt Crisjes Gemüt über und sie drückt ihren großen Jeus ans Herz.
Siehst du wohl, das können die Engel, ist es nicht so, Jeus?
„Ja, Mutter!“
Der Lange schaut, wahrhaftig, Deut ist von seinem Stein herunter.
Wer hat das zuwege gebracht.
Und als er jetzt von Crisje hört, dass sein Jeus das gemacht hat, bekommt er von dem Langen ein Riesenkompliment.
Hendrik stürzt herein und fragt:
„Weißt du, Cris, wer das zustande gebracht hat?“
„Ja, Hendrik, das weiß ich.“
„Nun, sag es doch?
Der Arzt?“
„Der Arzt, fragst du, hat der denn Ahnung von himmlischen Dingen?“
„Hat sich denn wieder etwas ereignet, Cris?“
„Ja, Hendrik.“
Crisje ärgert ihn schön, er braucht jetzt nicht alles auf einmal zu wissen, dann dringt es auch besser zu seinem Leben durch.
Aber der Lange sagt noch:
„Wer das gemacht hat, Cris, vor dem ziehe ich meinen Hut.“
Und jetzt kommt etwas, worüber der Lange erschrickt.
Crisje lacht, der Lange sieht es und fragt:
„Warum lachst du innerlich, Cris?“
„Das ist ja toll, Hendrik.
Dann kannst du heute vor deinem Jeus den Hut ziehen.“
„Was sagst du, Cris?“
„Ja, Hendrik, zieh nur deinen Hut vor Jeus, er hat Deut geheilt und von seinem Stein heruntergezogen.“
Jeus muss zum Vater kommen, der Lange will für ihn alleine Geige spielen und singen.
Dann fragt der Lange:
„Wie hast du das zustande gebracht, Jeus?“
Er denkt eine Weile nach.
Und wie es auch kam, auf einmal wusste er es, die Worte wurden einfach auf seine Lippen gelegt und der Lange hörte:
„Ich spielte etwas auf meiner eigenen Geige, Vater, für Deut.“
„Verflixt noch mal ...“ entfährt es dem Langen, so etwas hätte ein erwachsener Mensch ihm mal erzählen sollen, dem hätte der Lange einen Schlag mitten ins Gesicht gegeben.
Er ist deswegen ganz durcheinander.
Crisje lächelt innerlich, sie sagt nichts, aber sie genießt und sie weiß: Unser Lieber Herrgott auch!
Aber, dieser liebe Lange!
Und es ist nun einmal so: Der Lange hat sich kurz nach dem Erschrecken fast schiefgelacht.
Und das fand Crisje wiederum zu billig, man lacht nicht über ernsthafte Sachen.
Jeus hatte dem Vater noch viel mehr sagen wollen, aber sein Langer fand es gerade genug, mit Witzbolden und Taubstummen redet sein Langer nicht!
Jeus sagte nichts mehr, sein Leben versperrte sich vor seinem eigenen Vater.
Das ist schade, Langer.
So geht es mit uns weiter, immer wieder stehen wir vor diesem Jammer ... schade, zu schade, aber du bist nicht zu erreichen, du lachst nur.
Wann wirst du endlich einmal ernst für Crisje und deine Jungen?
Hast du vergessen, was Chang über Jeus sagte?
Du wirst es tun, aber was du in deinem Kopf hast, Langer, ist das wahrhaftes Wissen?
Manche lachen jetzt, aber das hörst du nicht einmal.
Du wirst es jedoch eines Tages hören!
Durch Beten erreichst du nichts, Langer, aber durch Beten stimmst du dich selbst auf höhere Bereiche ab, auf Hochmut kannst du dich dann nicht abstimmen, denn das Gebet führt dich zu menschlicher Schlichtheit.
Um dir dies alles erklären zu können, werden wir demnächst ein dickes Buch für dich schreiben, Langer.
Und das wird Jeus machen!
Willst du noch etwas, Langer?
Und das wird dann durch dieselben Engel geschehen, die jetzt Deut zum Tagesbewusstsein hochgezogen haben.
Aber du weißt ja nicht, was das Tagesbewusstsein ist.
Jeus weiß das schon!
Er zog Deut zu seinem eigenen Bewusstsein zurück und dann war Deut wieder unter den Menschen.
Dass Deut dies nicht ewig hat, glaubst du das?
Ich sage dir, Deut hat dieses Elend selbst zu sich gerufen.
Aber das war irgendwo anders, Langer.
Und jetzt sitzt er mit seinem eigenen Elend, doch er kommt auch da heraus.
Deut ist auf dem Wege der Besserung, Langer, und ein einziges menschliches Leben hat nichts für diese Sachen zu bedeuten.
Du brauchst dafür mehrere Leben!
Verstehst du das, Langer?
Nein, natürlich nicht!
Unser Lieber Herrgott, Langer, arbeitet durch „seine“ Engel.
Jetzt ist es der „Lange“ von Jeus und ich bin es, und es sind die anderen und auch das sind Menschen, Langer, die alle auf der Erde lebten und jetzt ein Himmelreich vertreten, denn es gibt keinen Tod!
Spürst du noch nichts?
Musst du nun noch nicht lachen?
Sind deine Lachmuskeln noch nicht so erschöpft wie sonst jeden Tag?
Dass du nur weißt, wir verschlossen uns vor deinem Leben; wir hätten dir in diesem Augenblick etwas ganz anderes erzählen können.
Aber du, wie gut du auch bist – denn wir haben keine Beschwerden über dich und Unser Lieber Herrgott nicht – aber dass du über Seine Dinge und Sachen lachst, das musst du selbst wissen.
Denn, einmal kommt doch der heilige Ernst der Dinge vor dir auf.
Und dann erst kannst du zuhören, um deiner Crisje und deinem Jeus zu folgen und zu akzeptieren.
Jetzt geht das alles für dein Leben verloren, nochmals, Langer, du bist nicht übel, aber für diese und andere heilige Angelegenheiten bist du knochentrocken und taubstumm!
Du spürst und siehst nichts.
Im Gegenteil, du willst auf der Geige spielen.
Aber Jeus hatte recht.
Sein Langer dachte, wenn ich Jeus über die Sachen reden lasse, die den stofflichen Langen interessieren, rüttele ich ihn vielleicht wach.
Nein, es gelang nicht, du lachtest herrlich und dann ging er bloß weg.
Jeus versetzte dir als Vater einen empfindlichen Schlag, oder nicht?
Sein Leben, Langer, ist wie eine Harfe, und die Engel Unseres Lieben Herrgotts spielen auf dieser Harfe!
Ist das nicht nett?
Ist das so unbegreiflich?
Wir sind noch nicht am Ziel, wir gehen weiter.
Du wirst sicher noch von uns hören.
Hat dein dürftiger Sarg für fünfzehn Mark genauso viel Wert wie die Geige, die Jeus ist?
Bring Unseren Lieben Herrgott jetzt nicht zum Lachen.
Schuster, bleib bei deinem Leisten.
Langer, du kannst vieles, aber sag jetzt selbst, wie lange noch?
Oder wirst du achtzig Jahre alt?
Dann hast du noch die Zeit, so ab Sechzig beginnen die Menschen meistens in Richtung Unseres Lieben Herrgotts zu denken.
Wir, Langer, reden jetzt von einer Welt aus, die du für unrealistisch hältst und an die du nicht glauben kannst.
Wir reden zu deinem Leben und deinem Wesen, aber es dringt nicht zu dir durch.
Und so wie dich, Langer, gibt es noch Millionen von Menschen.
Doch müssen all diese Menschen zurück zu Unserem Lieben Herrgott!
Hast du daran niemals gedacht?
Aber das Leben ist schön, das Leben ist voller Wunder, warum solltest du dich um den Sensenmann kümmern?
Crisje und der Lange reden bis tief in die Nacht.
Sie reden über Deut und Jeus und über die ungeahnten Gesetze Unseres Lieben Herrgotts.
„Wie ist das Leben manchmal doch schwierig“, seufzt der Lange.
Aber verrückt ist es, was Ärzte nicht können, liegt im Bereich des Machbaren für ein Kind.
Crisje sagte zum Langen, dass er ruhig eine Zigarre für Deut kaufen darf, Jeus könnte seinem Freund dann diese Aufmerksamkeit geben.
Der Lange fand dies jedoch kindisch und er ging auch nicht darauf ein.
Aber der Lange ist auch nicht verrückt.
Er schaufelt kein Grab für einen anderen, das kommt nicht zu seinem Leben.
Er weiß durchaus, wie seine Crisje ist, und er gibt ihr alles.
Aber um diesen innerlichen geistigen Weg zusammen zu gehen, dafür hat er noch lange nicht die Sehnsucht, das muss auch für Hendrik noch lebendig werden und führt ihn, falls er einen Moment zuhören kann, zu Deut!
Obwohl er im Oberstübchen alle beisammen hat, lebt er gerade über dem Bewusstsein von Deut, und so, wissen Crisje und Jeus, ist der große Rest dieser Welt!
Wenn du einen Menschen über sich selbst reden und dann so herrlich über übernatürliche Sachen lachen hörst und wenn du es manchmal erleben musst, dass ein Mensch dich mitten in dein Gesicht hinein auslacht, dann mach dir bloß nichts aus diesen Menschen, denn das sind die Verrückten, die absolut Wahnsinnigen.
Deut und Seinesgleichen sind die Lebenden auf dieser Erde und die im Geist Bewussten.
Das sagte einmal jemand, für den diese Menschheit eine Kathedrale gebaut hat, und so ist es!
Der richtig Verrückte, der weint um die und wegen der Wirklichkeit.
Der normale Mensch kann nicht weinen, denn er findet sich zu vernünftig, aber schau mal nach seinen Schuhen?
Er lebt, sagte auch einmal ein großer Mensch, in seiner eigenen Armut!
Aber er sieht und er hört nichts!
Und diese kleine Welt kommt heute Abend zu Besuch.
Sie rennt dann in dein schönstes Zimmer, setzt sich dort hin und redet auch noch dummes Zeug!
Langer, ich könnte dich mit Worten und Beweisen erschlagen, aber du bist nicht zu erreichen!
Wir warten noch eine Weile!
Aber danach?
Danach zerschlägst du einen Haufen Geigen!
Wofür und wodurch?
Mach das mit dir selbst aus, einem Kind in der Schule wird geholfen, aber den großen Rest musst du selbst erlernen, Langer, das ist die heilige Wahrheit.
Crisje gab ihm ihre Meinung:
„Knöcheltief, Hendrik, stehen die Leute in ihrem eigenen Dreck, und müssen trotzdem etwas über die anderen Leute sagen, sie riechen ihren eigenen Dreck nicht ...“, das war es, was sie, Langer, aus einer Welt herauszog, von der ich redete, und das bedeutet: „Sei aufgeschlossen dafür ...
Wenn die Liebe in dir ist, sprichst du alle Sprachen der Welt!“
Der Lange weiß es, er kann Crisje ihren Glauben nicht nehmen.
Ihr Glaube ist „bärenstark“!
Im Grunde betreten sie eine einzige Welt, haben einen einzigen Glauben, aber der Lange macht es anders und auf seine Art, zu denken und zu empfinden.
Unser Lieber Herrgott steht zwischen ihnen.
Tatsächlich, wenn es sein muss, das weiß Crisje auch, stürzt der Lange sich auf das Grab Unseres Lieben Herrgotts wie ein treuer Hund, um die Wache über das Leben zu halten, doch das ist ihm noch nicht gegeben.
Und Crisje weiß auch: Alles kommt nach und nach und zum richtigen Zeitpunkt!
Für heute steigen ganz viele Vaterunser hinauf, von Crisje aus.
Auch Jeus hat sie hinaufgeschickt.
Diese hat er mit Deut verdient.
Der eine macht es mit ein paar Blumen und etwas Herzlichkeit, auch mit etwas Liebe, natürlich, das geht alles; der andere tut es, indem er Gerechtigkeit walten lässt, und wieder andere mit ihren Taten.
Durch stoffliche und geistige Taten züchtest du deine reinsten „Orchideen“!
Wenn diese durch die Liebe zu dem eigenen Leben geführt werden – glaube es, diese Beweise gibt es –, darfst du sie auf „Golgatha“ hinlegen und sie werden von Unserem Lieben Herrgott mit beiden Händen angenommen, das mag „Er“ am liebsten.
Diese hat auch „Er“ wahrhaft und aufrichtig lieb und dadurch wird alles anders.
Züchte eine durch die Seele, das Leben und den Geist, und du kannst sicher sein, es geht dir besser und es wird dir immer gut gehen im Leben, du weißt dann, du wirst von diesen Kräften getragen.
Im Alkoven träumt einer in tiefer Ruhe.
Jeus spaziert jetzt in einem Garten, wo nur diese „Orchideen“ wachsen und blühen.
Und Crisje folgt ihm.
Ihre Herzen sind geöffnet und zur Universaleinheit gekommen.
Drüben gibt es ein großes Licht zu sehen und dahin gehen sie, Hand in Hand.
Ihre Herzen sind voller Glück.
Der Lange konnte nicht mit ihnen kommen, weil er zu viel lachte.
In dieser Welt lebt auch das Lachen, aber erst dann, wenn du gleichzeitig den heiligen Ernst davon und dafür in dir trägst, vorher hast du nicht das Recht, zu lachen.
Lachst du, bevor du diese Sicherheit hast, dann bist du ein Verrückter!
Und sie wollen dort keine Verrückten sehen.
Menschliche Verrückte stören dort die Ruhe und den Frieden!
Denn hier, glaube es, hat Unser Lieber Herrgott alles zu sagen, Langer!
Lerne denken, Hendrik.
Wir legen Stein auf Stein, für Jeus, und wir bauen an einer „Universität“!
Und es stimmt haargenau, Langer, die Welt sieht jetzt durch deine Art, zu handeln, wie es sein muss und wie es gerade nicht sein muss, wodurch das Lebenswerk nachher Wert bekommt und selbstverständlich, jetzt von diesen Menschen gelesen wird, die sich für das Leben und den Tod öffnen und die keine Angst haben vor dem Sensenmann; ihn also kennengelernt haben.
Warum musst du sterben, Langer?
Weil du weiterzugehen hast.
In einem einzigen Leben kannst du nichts erreichen!
Was ist Wahnsinn?
Das ist das Unterbewusstsein, Langer.
Du hast dich selbst aus der Göttlichen Harmonie katapultiert.
Wie züchtet man Göttliche „Orchideen“, Langer?
Indem man all seine Liebe für das Leben Gottes einsetzt!
Mach das mit Freude in deinem Herzen, Langer, und du hast das Recht, dich selbst als Mensch zu bezeichnen!
Soviel nun für heute.
Morgen machen wir wieder weiter.
Und grüße Fanny, Langer, denn Fanny hat heute auch seine Orchidee verdient.
Wie ist das nur möglich, ein Hund hat mehr Verstand als ein gesunder, starker, mit Kunst gesegneter und seelenvoller Mensch der Erde.
Und doch ist ein Hund nur ein Hund, ein Mensch ist „etwas ganz anderes“ ..., Langer!
Aber der Mensch kann keine Hand ausstrecken.
Der Hund Fanny dachte, ich habe meine Zunge bekommen von Unserem Lieben Herrgott und gab unscheinbar, aber durchaus bewusst seine eigene Liebe.
Er gab sie Deut!
Auch dies ist ein richtiger Kuss, Langer.
Wenn du auf diese Art und Weise küssen kannst, züchtest du gleichzeitig diese lebendigen Dinge in Weiß, Violett und dem sanften Blau, in all diesen himmlischen Farben, oder magst du diese Blumen nicht, Langer?
Ich fange an, dich nur zu langweilen, du bist schläfrig.
Gute Nacht, Langer.
Ich brauche das Crisje nicht zu wünschen.
Sie ist drüben mit ihrem Jeus, Unser Lieber Herrgott sagte: Ihr schlaft heute Nacht angenehm sanft.
Und dann, Langer, bekamen sie Flügel.
Und auch davon wirst du noch einmal naschen dürfen!
Solch ein Hundeherz aber auch!
Dieser Fanny!
Nicht mal eine Zigarre hatte man für Deut übrig und auch das ist abermals schade.