Ach Crisje, eurem Bernard haben sie beide Beine abgefahren

Der Mensch ist manchmal ein zartbesaitetes und feinfühliges Wesen, sofern er für das höhere Leben offen ist.
Wird er vor geistige und gesellschaftliche Gefühle gestellt, die ihm das Leben auferlegt, die aber durch das persönliche Handeln und Denken manchmal Chaos verursachen, dann ist es doch immer wieder die Persönlichkeit, die davon etwas gespürt hat, vorher oder etwas später, je nachdem, wie sie fühlt und ob sie genügend Sensitivität besitzt, die Gedanken und Gefühle auffangen und für sich selbst analysieren zu können.
Es gibt nicht so sehr viele Menschen auf dieser großen Welt, die in der Lage sind, den innerlichen Gedankengang unfehlbar zu kontrollieren und anzunehmen.
Die meisten Kinder unter den Millionen Kindern Unseres Lieben Herrgottes machen sich wenig daraus, was das Innenleben dem Tagesbewusstsein zu erzählen hat.
Aber die Psychologie ist jedoch offen für Tausende von Gefühlswelten, für die ein Mensch lebt und von denen er ein Teil ist und die von alleine sein Raum ist!
Es ist hingegen sicher, dass jeder Mensch Abstimmung auf diese Kräfte und Mächte findet, da der Gott allen Lebens es so gewollt hat.
Die eher stärkere, bewusste Intellektualität, das ist wissenschaftlich nachgewiesen, lebt eher stofflich und gesellschaftlich, hat sich aber nun für die natürlichen Eigenschaften, auch für die innerlichen Erlebnisse, geteilt und lebt jetzt außerhalb dieser universellen Erlebnisse oder Gefühle.
Sie ist nun nicht zu erreichen.
Der Mensch selbst verschließt sich dem geistigen Innenleben völlig!
Die gesellschaftliche Aufgabe mit all ihren Scherereien ist es, weswegen sich das Leben hat teilen müssen und das führte zu dem Mangel an dieser Sensitivität, über die das innerliche Leben meistens zum tagesbewussten Leben spricht.
Es stimmt, dem städtischen Menschen fehlt nun dieses Gefühl, er leidet an geistiger Blutarmut und dies stellt ihn vor eine Menge Ereignisse, von denen er nichts gespürt hat, gar nichts, die ihn aber plötzlich überfallen und niederschlagen können.
Und dann hört man: Das hätte ich nicht tun sollen.
Ich habe es schließlich doch gewusst, aber es ist nicht ausreichend zu mir durchgedrungen.
Ich hätte dann anders gehandelt.
Ich habe es also gewusst, aber mir fehlte etwas.
Und das ist die geistige Sensitivität für jeden Menschen, für Tausende von Problemen und Ereignissen, für die man zu handeln hat.
Aber so ist Crisje nicht!
Sie fühlt sich glücklich und sie ist es nicht.
Da ist etwas, das sie aussaugt.
Wenn die Gefühle anfangen, zu ihrem Leben zu sprechen und sie ihnen folgt, dann führen sie sie direkt zu Jan Kniep und beide stehen vor dem Sensenmann.
Das Erstaunlichste von allem ist jetzt, spürt Crisje, dass diese Kraft oder diese Gefühle, oder was es auch sei, sagen, wenn Jan stirbt, sind sie noch da!
Es ist verrückt und seltsam, doch sie ist bei vollem Verstand und hat ein außergewöhnlich zartbesaitetes Gefühlsleben, wodurch sie ihrem eigenen Innenleben folgen und es erleben kann.
Crisje weiß bestimmt, wenn es sie nicht gäbe, dann könnte sie sagen: Mein Leben ist vollkommen.
Dann könnte sie ihr Glück gar nicht fassen.
Aber sie sind nun da und das ist schade.
Und diese Gefühle stören den Frieden und die Ruhe von innen, auch deren köstliche wissenschaftliche Existenz, und geht sie noch etwas tiefer, dann steht sie vor etwas ganz anderem, dann spricht die menschliche Liebe zu ihrem Wesen und Leben, womit sie dann zu tun hat.
Und etwas später ist es schon wieder etwas anderes, nun ist es ... Angst!
Angst, die zu ihrem Tagesbewusstsein spricht und die sie als Mensch zu verarbeiten bekommt.
Johan und Bernard arbeiten schon in Emmerich.
Jeus hat das Zeitungaustragen übernommen und auch er ist mehrmals mit blutigen Beinen nach Hause gekommen.
Derselbe Hund, der Johan und Bernard erwischt hat, biss auch ihm ein Stück aus seinen Waden.
Erst dann verstanden diese Leute, dass man mit wilden Hunden nicht leben kann, und haben das Tier aufgehängt.
Zehnmal ist dieses Kalb ertrunken, erst dann traf das Menschliche eine richtige Entscheidung, zwar war die Handlung auch wieder unmenschlich, aber darüber sprach kein Mensch.
Und auch das alles wieder durch die „Niederländische Zeitung“, der Aufschwung für den Langen, für die Jungen das erste Fundament für die eigene Persönlichkeit, und somit kann man getrost sagen, dass diese Leben schon angefangen haben.
Die Jungen haben dadurch gelernt, Jeus ist dadurch älter geworden und der Lange und Crisje können zufrieden sein.
Auch das war für Bernard - das hat Crisje akzeptieren müssen - ein Sport und dadurch vergaß er das andere.
Vor einiger Zeit kamen die Jungen mit einem zwanzig Pfund schweren Kuchen nach Hause.
Das ganze Viertel aß davon.
Und ehrlich verdient.
Durch ihren Gesang.
Der Lange war stolz.
Die Jungen standen schon auf der Bühne, der Erfolg war enorm.
Bernard war vorerst in der Bürstenfabrik, und als er sah, dass er dort keine Zukunft hätte, ging er zu Breitenstein, einer Maschinenfabrik, damit für ihn und Crisje Geld in die Kasse kommt.
Der Lange hat seine Pläne schon entwickelt; wie es nun ausschaut, geht es bestens.
Er kann und darf nicht mehr erwarten, es geht weder nach links noch nach rechts, sondern in eine Richtung, bewusst weiter und höher!
Und das ist dem Langen wohl anvertraut, er kann kalkulieren; er denkt!
Wer will ihn zurückhalten?
Das kann kein Mensch!
Auch das Leben nicht, meint der Lange, er unternimmt es selbst und das wissen sie sehr wohl!
Das Quartett des Langen hat gute Aussichten, nun, da die Jungen von Peter Smadel bereit sind.
Diese vier Stimmchen muss man jetzt einmal hören.
Er schlägt mit seinem Quartett alles.
Ernst und Willy Smadel, Johan und Bernard haben von Unserem Lieben Herrgott fabelhafte Stimmen bekommen.
Bernard ist der Auserwählte, seine Stimme ist enorm und geht in die Höhe; wenn Bernard seiner Stimme durch seinen Kopf Raum gibt, hört man eine jungenhafte Nachtigall mit dem Sopran eines lieben Mädchens darin und das will etwas heißen.
Damals bekamen sie für ihren schönen Gesang diesen zwanzig Pfund schweren Kuchen auf ihre Schultern gelegt.
Das war für Crisje etwas Fabelhaftes, ein Erlebnis, von dem sie den Raum sieht und spürt, Zukunft ist das!
Und bei alledem ist ihr ganz elend, in ihr lebt Angst.
Der Lange geht darauf nicht ein, er kann nicht verstehen, dass Crisje diese Dinge jetzt akzeptieren will.
Läuft denn nicht alles fabelhaft?
Haben wir zu klagen Cris?
Nichts ist falsch.
Die Kinder sind gesund, Teuntje ist dazu gekommen, sie haben jetzt sechs stramme Jungen und ein Mädchen bekommen, was wünscht Crisje sich noch mehr?
Crisje will nichts anderes, nichts, aber von innen fühlt sie sich traurig, immer wieder diese Angst.
Es wird etwas geschehen, durch das sie dieses enorme Glück verliert.
Schleudere es doch von dir ab, aber ist das so einfach?
Kann man sich selbst wegwerfen?
Es steckt drinnen, Hendrik.
Und dieses von innen redet zu mir und streckt nun seinen gemeinen, beherrschenden Kopf in die Höhe!
Vorigen Sonntag sang der Lange mit dem Quartett in der Plantage.
Die Deutschen kamen, um zu hören, ob es für die Bühne geeignet wäre, so weit ist es schon.
Crisje fiel am Ende ihrem Langen vor Glück um den Hals und küsste ihn vor all diesen Leuten, was doch nichts für Crisje ist.
Aber so schön war gesungen worden.
So gewaltig schön war es; das Echo in der Plantage schickte die Stimmen über die Leute hinweg, ja, auf dem Montferland konnte man sie fast hören.
Nach diesem Fest bekam der Lange neue Verträge und auch dies bedeutete Geld in der Kasse.
Aber Crisje blieb traurig, behielt diese leidigen Gefühle, nicht einmal ein Kräuterschnaps spülte diesen Drang oder diese Kraft aus ihrem Leben fort, es blieb!
Um das gesellschaftliche Leben sorgt Crisje sich also nicht.
Diesem Leben sieht sie gerade in die Augen, sie beide sind sparsam und findig, nichts rinnt hier unüberlegt durch die Finger.
Ein schönes Stück Land kommt, und schau mal, hinten im Stall?
Demnächst wird wieder geschlachtet, und die Kinder gedeihen prächtig.
Das Leben ist vorzüglich, nur diese eine Sache weg und dann stimmt alles.
Ist dies vielleicht eine Warnung, vom Leben erhalten?
Kann das Leben zu deinem tagesbewussten „Ich“ reden?
Offenbar ist es so.
Crisje erlebt es!
Die Kinder sehen gut aus, tragen feine Hemden, auch Schuhe, und der Lange einen schönen schwarzen Anzug, sie ihre schönen Kleider, was ist denn nur los, Crisje?
Und dann fühlte sie sich bereit, um an dieses Innerliche zu denken.
Sie konnte sich nicht entziehen und hat dann auch schon damit angefangen, sonst würde sie ihm nachher nicht in die Augen sehen können.
Jeus sitzt in der höchsten Klasse, er lernt wohl etwas, aber doch nicht allzu viel.
Man soll nicht von ihm verlangen, eine Rechenaufgabe zu lösen, er ist dazu nicht fähig.
Trotzdem wurde er regelmäßig versetzt, aber er hat das Wissen des Lehrers mit seinem innerlichen Leben aufgesogen, das ihm dann die Antworten geben ließ.
Crisje sagt: „Nach Teun bekommen wir keine Kinder mehr, Hendrik.“
Sie weiß, dies ist das Letzte.
Hendrik denkt das auch, aber er wird ruhig abwarten.
Wenn sie abends zusammensitzen und über alles reden, ist doch immer auch diese Angst da.
Und dann hört der Lange:
„Was soll ich dir sagen, Hendrik.
Sie ist da und ist nicht da.“
Und das heißt, man hat sie und man kann nichts tun, nichts!
Man kann sie nicht loswerden.
„Auch wenn ich mich dagegen wehre, es nützt nicht.
Es ist stärker als ich, Hendrik.“
Es läuft einem hinterher, wenn man herrlich schläft, weckt es einen und dann liegt es unter dem Herzen und darin.
Jetzt schnürt es einem die Kehle zu, sodass man denkt, man erstickt vielleicht, so schlimm ist es, aber außerdem so bewusst.
Du kannst dich davon nicht selbst befreien.
Und doch fühlst du dich pudelwohl und so gesund und munter.
Beten hilft nicht!
„Ich bete Tag und Nacht, das weißt du, auch der Herr Pastor hat davon keine Ahnung.
Ist das vielleicht das Leben, Hendrik?“
Was ist eigentlich das Leben?
Das Leben ist schön, aber das Leben kann einen auch zerbrechen und dann steht man doch vor dem Sensenmann?
Ist es das vielleicht?
Schaut Crisje zu Jan, dann ist es, als ob das innere Gefühl sagt: Damit hat es zu tun und auf dieses Leben hat es eine eigene Abstimmung bekommen.
Aber Jan ist quicklebendig, er sieht hervorragend aus und sein Hals gibt keinen Grund zur Besorgnis.
Was willst du, Crisje?
Was hat dies alles zu bedeuten?
Hast du vielleicht zu fleißig gearbeitet, Crisje?
„Nein“, bekommt der Lange, „das ist es gerade nicht, Hendrik!, es ist etwas ganz anderes!“
Sind wir denn für Sorgen geboren, fragt sich der Lange?
Und auch das ist es nicht, hiermit hat Unser Lieber Herrgott, zumindest für Crisje, nichts zu tun, das Leben ist es!
Und das ist eigentlich doch außerhalb von Unserem Lieben Herrgott.
Auch wieder nicht, aber was ist es dann?
Und dann, eines Morgen, spürte Jan, dass sein Hals fester spannte.
Er rieb an seinem Halsband ...
Crisje sah es und dann löste sich etwas von dieser Angst auf, nun wusste sie schon etwas davon.
Jan läuft jetzt am Halsband des Sensenmanns, wie ein Hund an einem Seil festgebunden.
Denn das ist es!
Es ist nicht anders.
Jan sitzt am Sensenmann fest und dieser sagt: „Vorwärts Jan, komm!
Ich biege links ab, du musst mir von diesem Augenblick an folgen!“
Ist es nicht so?
Oder ist es anders?
Eine Woche später war dieses stramme Band um Jans Hals schon etwas mehr angeschwollen.
Hendrik, schau mal?
Wir verlieren Jan, die ersten Anzeichen sind nun da.
Auch dann konnte der Lange die innerliche Angst von Crisje akzeptieren.
Der Kampf mit dem Sensenmann steht bevor, er sitzt jetzt bewusst hinter dem Ofen.
Du bekommst ihn durch nichts mehr aus dem Haus, für kein Geld der Welt lässt er Jan los!
Das Viertel sieht: Jan hat wieder eine Binde um seinen Hals.
O, mein guter Lieber Herrgott, ich sehe es.
Ich brauche nun nicht zu beten!
Die Zeit des guten Jan ist abgelaufen, er kann sich bereit machen.
Jan geht jetzt bewusst am Halsband des Sensenmanns.
Die Jungen wissen es auch.
Sie brauchen jetzt keinen Kuhfladen bei Hosman zu holen, die Schwarzweiße hat keine Kraft mehr, die universellen Willenskräfte des Sensenmanns herrschen vor.
Sie alle hören es sehr gut, er pfeift jetzt sein Lied.
Was ist dieser Kerl doch sarkastisch, aber sie können nicht klagen und sich beschweren, die Zeit ist ehrlich eingeteilt.
Jan ist vorbereitet!
Jan braucht nicht zu bellen, dafür ist er ein Mensch, aber würde man so sagen?
Das Blut fließt schon.
Der Arzt braucht nicht vorbeizuschauen.
Sie brauchen ihn nun nicht!
Hier hilft nichts mehr!
Das wissen sie!
Dies kann ihnen keiner abnehmen und niemand kann ihnen etwas vormachen, dies ist das Ende für Jan.
Jan segnet bald das Zeitliche, sagte Bernard und Jeus spürte es.
Und Jan ist dazu fähig, er weiß es, er sagt es selbst: „Ich bin zufrieden und ich ergebe mich jetzt.“
Dieser große Jan Kniep, denken die Jungen und nur Hendrik und Crisje wissen es, kein Mensch unter all diesen Menschen durchschaut es; diesen Raum bekamen sie geschenkt, weil Crisje und der Lange ... ihren Freund akzeptiert haben.
Viel Blut fließt.
Wie viel Blut hat ein Mensch doch?
Literweise strömt es aus diesem Loch in Jans Hals.
Und das strömt immer weiter, tagein tagaus, und es stinkt, dass man es bis über die Grenze riechen kann.
Crisje verbindet Jan denn auch auf dem Speicher.
Wenn Jan warm angezogen herunterkommt, geht er direkt zu seinem Stuhl hinter dem Ofen und beginnt das übernatürlich-räumliche Gespräch mit Crisje.
Den ganzen Tag reden sie jetzt über den Sensenmann, der dabeisitzt und manchmal eine Weile weg ist, weil er hier und da etwas zu holen hat.
Jan kann ihm nicht mehr entkommen.
Jan liegt fest an seinem Halsband, eine Kette ist es aus Fleisch und Blut, und weil Fleisch und Blut wegfaulen, ist es solch ein toter Strang geworden.
Und es ist nun einmal so - der Sensenmann ergreift jetzt drastische Maßnahmen, der weiß, was er will!
Wie ist es möglich, denkt Crisje, aber Jan fault weg, er hat kein Fleisch mehr, all dieses Fleisch, diese menschliche Eigenschaft, das so viel Bedeutung hat, weil es so angenehm warm sein kann und mit dem man den eigentlichen, aber äußeren Spaß genießt und das nichts mit dem innerlichen Leben zu tun hat, das fault vor deinen Augen weg und es riecht jetzt schon wie eine Leiche, die in Verwesung übergangen ist.
Hier wissen sie es, das Innerliche strahlt einem dennoch entgegen, all diesem Gefaule zum Trotz, und lässt einen weinen, ob man will oder nicht.
So lieb ist es und es nennt sich Jan Kniep!
Das hat einen Namen bekommen, von den Menschen, dieses Innerliche kennen die Menschen noch nicht und es hat, sowie es hier ausschaut, die meiste Bedeutung, das bleibt für Crisje, Jan und Jeus ewig bestehen, weil sie diese Gesetze kennenlernen durften!
Daran ist nicht zu rütteln.
Den Sensenmann kann man jetzt nicht angreifen, nicht verstümmeln und nicht hereinlegen.
Dies ist im Voraus beschlossen und zwar von Unserem Lieben Herrgott!
Bete nun Tag und Nacht für Jan Kniep und später wirst du akzeptieren müssen, dass deine Gebete nicht gegen alles helfen können und darüber hinaus von keinem Gott, keinem Lieben Herrgott, erhört werden.
Dies ist das stoffliche und das irdische Ende.
Wann, fragen sie sich, musst und kannst du für deine Lieben beten?
Dachtest du, das besprechen Jan und Crisje miteinander und Crisje, die doch wie eine Heilige ist und mit Leib und Seele Katholikin - das weiß der Herr Pastor und dafür setzt er sein eigenes Leben ein - jetzt noch Unseren Lieben Herrgott bewegen kann, Jan noch fünf Monate zu schenken, damit er das stoffliche Leben noch eine Weile behalten darf ... dass sie eine Messe lesen ließ für Jan?
Diese Messe und diese Gebete helfen jetzt nicht mehr.
Jan muss sterben, Jan wird für hier sterben, aber er wird drüben für ewig leben, bei José, bei dem „Langen“ von Jeus und den vielen, die für sich selbst das Zeitliche segnen durften!
Ist es nicht einfach, sagt Jan zu Crisje, wenn man alles im Voraus weiß und wenn man sich dem Sensenmann ergeben kann?
Hier wird über „Geistige Wissenschaft“ geredet; hier erleben sie die Realität, auch wenn die katholische Kirche in ihrer Mitte steht, sie bekommt jetzt durch Jan und Crisje „Universellen Raum“ und Wahrhaftigkeit.
Wenn die Leute dies doch einmal akzeptieren könnten, und wenn der Herr Pastor dies würde fühlen können wie Jan und Crisje, und „Rom“ einmal überzeugen könnte, dann wäre dieser Glaube ...
Göttliche Tiefe und Raum, und repräsentierte die katholische Kirche Gott und Christus,
Unser Lieber Herrgott für das ewige Wiedersehen, an das fast jedes Menschenkind glauben will und das fast jeder akzeptieren kann, weil es so reell und natürlich ist, weil es zu einem „Vater“ der „Liebe“ gehört!
Könnte eine Heilige wie Crisje anders fühlen und denken?
Nein!!!
Das kann sie nicht, weil es dies ist!!!
Jan weint auch nicht!
Jan kann nicht weinen.
Er weiß!
Und weil er es nun sicher weiß, ist der Glaube in Gott übernatürlich geworden.
Mein Himmel noch mal, Menschen, dies ist es doch?
Dies ist es!!
Jan, der Große, vertraut Crisje an:
„Ich bin vorbereitet, Crisje.
Und ich danke Gott, dass du bereit warst, mich so zu pflegen.
Ich werde das schätzen, Crisje, und niemals, niemals vergessen.
Du weißt es, ich war niemals ein undankbarer Mensch.“
Das sagt ein Jan, der Kolonist.
Und dieser Kolonist ist wie ein Meister so stark und bewusst im Hinblick auf das Annehmen des Sensenmanns.
Lass mich ruhig leerbluten ... feiner „Sensenmann“ ... Ich weiß, wer du bist!
Du bist kein Zerstörer, kein Zerfetzer, sondern ein feiner Kerl.
Eines wissen wir, trotz allem, deine faule Krone schlagen wir nachher von deinem gemeinen Kopf, denn hinter dem Innerlichen, nein, das meine ich nicht, „Sensenmann“ ..., ich meine, hinter dieser schmerzlichen, unmenschlichen Maske, die du trägst, sehe ich das Leben und deswegen bin ich nicht böse auf dich.
Aber diese Krone muss von deinem Kopf herunter!
Du schlägst die Leute durch ihre Unwissenheit.
Gewiss, wahrhafter Sensenmann, du hast keine Schuld, sie wollen ja nicht anders?
Also, verzeih es mir.
Jan akzeptiert die Gerechtigkeit des Sensenmanns.
Sie haben das Leben ehrlich aufgeteilt.
Jan findet ihn wohlwollend und liebevoll.
Nachher bekommt Jan Schwingen des Raumes, denn er war ein guter Mensch.
Jan hat den Menschen keine Beine ausgerissen.
Wer das hingegen getan hat, ja, für den wird es schwieriger, weil man diesen Raum und diese Ewigkeit betrogen hat.
Und der Sensenmann ist dafür da, dich dorthin zu führen.
So kommt es, auch wenn sein Halsband noch nicht um deinen Hals liegt.
Aber der Sensenmann hat genügend Arm- und Beinketten.
Er hat sie sogar so winzig wie Nadelstiche und doch, auch durch solch ein winziges giftiges Ding segnet man sein eigenes Zeitliches für den Sensenmann und Unseren Lieben Herrgott.
Und dieser Marsch ist falsch wie eine Katze in ihrem Frühling ... wie Lärm ist das Geräusch!
Und das bist du nun selbst!
Fühlst du es?
Du bläst selbst die erste Trompete, aber falsch, heuchlerisch und hässlich, kein Mensch will dir zuhören.
Furchtbar ungemütlich klingt es, aber das eigene Leben schielt jetzt nach dir und redet mit dir.
Willst du diese lieben Stimmchen nicht einmal anhören?
Wohin du gehst, du bist allein, allein mit deiner Heuchelei und deiner eigenen faulen Seele und Seligkeit!
Grob?
Du kannst dem jedoch nicht entkommen, weil die Engel jetzt wissen, wie du dort heißt und wer du bist!
Oder dachtest du, sogar Unseren Lieben Herrgott noch hereinlegen zu können?
Das würden sie durchaus wollen, nicht wahr, Langer?
Dann kauften die Reichen sich neue Mägen und neue, andere, bessere Gehirne und jeder spielte Rembrandt, Beethoven und Bach, aber diese Dinge kann man nicht kaufen!
Jan stinkt sieben Meilen gegen den Wind, aber was macht das?
Und das heißt blutender Krebs.
Für Millionen von Menschen das Mittel für einen anständigen Abgang und, das weiß Crisje, im „dritten Grade“ noch zu heilen.
Aber wehe dem Menschen, der am vierten, fünften, sechsten und siebenten Grad leidet, die sind nicht durch Kuhfladen zu heilen und Jeus wird, liebe, liebe Crisje, später die eigenen Gesetze und Welten davon erklären, weil auch das zu seiner Aufgabe gehören wird.
Das ist doch etwas, Crisje?
Sensenmann, du bekommst hier nicht die „Drudel“ ... du weißt, was dies zu bedeuten hat, und nun ist das nicht für dein Leben zu besprechen.
„Selbstverständlich, Jan, drüben sehen wir einander wieder.“
Hörst du es?
So reden Jan und Crisje.
Sie sehen einander bald wieder.
Für diese natürlichen Leben gibt es keine ewige Verdammnis.
Auch kein Fegefeuer, deine einzigen Sünden - selbst wenn du gemordet hast - kannst du für Jans und Crisjes Lieben Herrgott wiedergutmachen und dafür bekommst du auch die „Göttliche“ Gelegenheit.
Klingt das angenehm für deine Seele und Seligkeit?
Ist das schöne Musik für deine menschlichen Ohren?
Ja, akzeptiere doch, dass der Gott von allem Leben, der „LIEBE“ ist und immer gewesen ist, dich nicht in ein Fegefeuer oder in eine ewige Hölle steckt, „ER“ kann dein Leben nicht entbehren!
Du „Mensch“ musst zurück zu „IHM“, um „IHN“ dort in allem, für alles, und das ist „Licht, Leben und Liebe“ ... auch für Vater- und Mutterschaft, zu vertreten!!
Dahinter kann man zehn Millionen Ausrufezeichen setzen und dem Gott von allem Leben danken und ausrufen: „ER ist Liebe!“
Und keinen einzigen Funken schließt Er von sich selbst aus und verweigert keinem Funken seine Himmel, weil jeder Funke von Leben und insbesondere der Mensch ...Göttliche Selbstständigkeit bekommen hat!
Als Crisje und Jan dies alles erfühlten und überschauten, war Jan nur noch Haut und Knochen, sein Leben stank so übel, dass die Tauben auf dem Dach dachten: In was für einer verfaulten Welt leben wir jetzt, es ist hier, als hätte sich die Mistgrube des Raumes geöffnet.
So schlimm war es!
Sie haben es auf dem Speicher erlebt, die Tauben gurrten weniger, als Jan noch da war, auch sie wussten und verstanden, von Jan bekommen wir bald nichts mehr, er macht sich davon!
Ach, diese guten Tauben!
Vier Monate später stand auf dem stofflichen Grab von Jan Kniep ein Stein, und darauf konnte man lesen:
„Hier ruht in Frieden Jan Kniep, Bruder von Gerrit, Anneke, Greida und Wilhelm, Gott möge ihn begleiten.“
Und noch etwas ... aber das gehörte zu Indië ...
Jan, der Kolonist, war „mausetot“.
Sind noch Sachen von Jan übrig?
Hier hast du alles.
Ist das wirklich alles?
Ja, mehr gibt es nicht.
Ja, sehen Sie, wir hätten gerne ein Andenken an Jan, das können Sie sicher verstehen?
Natürlich!
Nimm bloß alles, Jan lebt in unserem Herzen.
Ihr die Sachen, und das heißt doch schon etwas.
Jan magerte zum Skelett ab.
Der Sensenmann fraß an seinen Systemen und es ging unfehlbar bewusst und sicher ...
Sage es noch einmal, Crisje?
Sage es noch einmal, Bernard?
Hast du diese Beerdigung nicht erlebt?
Hast du die Jungen von Crisje weinen sehen?
Hast du Bernard nicht gesehen?
Der weinte, als ob er Crisje verloren hätte.
Hast du Johan gesehen?
Hast du Jeus, Hendrik, Gerrit, Miets und Teun nicht gesehen?
Hast du den Langen und Crisje nicht unter Jans Familie gesehen?
Nein, dann wirst du zur Strafe morgen Abend um sechs Uhr Jans Sterbebett erleben, weil du für dieses und das nächste Leben denken lernen sollst!
Mensch, geh mir aus den Augen.
Ich kann dich nicht sehen.
Es ist schade, aber es ist die Wahrheit!
Ich liebe dich?
Glaub es nicht!
Geschwätz ist es!
Ich kann ohne dich nicht mehr leben?
Morgen oder in nur drei Jahren bekommst du einen Dolch ins Herz!
Glaube den Menschen nicht, was sie dir zu sagen haben, schau nur nach ihren Taten und wäge dann ab, denn noch in fünfzig Jahren brechen sie zusammen.
Erst dann stehst du vor diesem menschlichen Betrug!
Du gehst niemals wieder von uns weg.
Morgen gehen sie selbst fort!
Du liebst mich?
Ich gebe dir alles!
Wenn es darauf ankommt, glaub es, dann gehst du zur Tür hinaus, sie werfen dich auf die Straße mit allem, was du früher gegeben hast und schenken durftest, aus Liebe, ja gewiss, oder haben stoffliche Dinge denn nichts mehr zu bedeuten?
Nein, natürlich, nein ... nur, wenn du mit dem Herzen dabei bist, dann lebt es und das Stoffliche wird von alleine ewig.
Oder Bach, auch Ihr Beethoven, Gott verzeih mir, auch Ihr Tizian und alle diesen Großen der Seele und des Geistes gingen früher zugrunde und man brach ihnen das kostbare Genick, als ob diese Dinge nicht geschehen wären.
Dadurch weiß die Welt: Das Fleisch und das Blut haben doch nicht alles gekriegt, das hat Crisje kennengelernt.
Putze dich ruhig heraus ... das Innere ist es!
Das gibt dem Stofflichen Farbe und Gestalt und führt es zur Beseelung.
Erst jetzt sprechen die Seele und die Persönlichkeit durch den Stoff, und ist ein Mensch schön und Ehrfurcht gebietend groß.
Man könnte jetzt denken, dass diese innerlichen Gefühle damit völlig ausgelebt sind.
Crisje spürt jedoch, noch ist sie nicht frei.
Im Gegenteil, sie sind noch da, auch wenn - und auch das ist sehr deutlich spürbar ... - es nichts mehr mit dem Halsband des Sensenmanns zu tun hat.
Es stimmt, denkt sie, als sie all diesen Kummer durch Jan erlebte, war es etwas schwächer, jetzt kommt es mit aller Heftigkeit zurück.
Jetzt gehen ihre Gefühle zu Bernard.
Der Junge kennt keine Gefahr.
Auch wenn der Lange streng ist und Bernard auch jetzt manchmal unten in der Finsternis sitzt - der Lange schlägt es nicht aus ihm heraus.
Bernard bekommt sein Geld für eine Straßenbahnfahrkarte, er hat jedoch Spaß daran, diese Sicherheit zu verkaufen und auf die Dampfstraßenbahn Zutphen-Emmerich zu springen.
Jan de Neus geht durch die Wagen, von vorne nach hinten, Bernard und seine Freunde springen hinunter und hinauf, rennen mit der fahrenden Zutphen-Emmerich-Bahn mit und fahren nun umsonst mit der Straßenbahn.
Aber das wusste Crisje gar nicht, bis der Lange ihn erwischte, ihn sich vorknöpfte, was jedoch nichts half.
Letztendlich kann man ihn ja nicht zu Tode prügeln.
Jan de Neus dient Zutphen-Emmerich auf seine Art.
Er weiß es, früher oder später sind diese Knaben erledigt und all diese Eltern haben den Ärger.
Er knipst Fahrkarten und schaut, Jan ist nicht streng genug, man kann alles erleben.
„Bernard, wirst du deiner Mutter keinen Kummer machen?“
„Nein, Mutter, ich werde dafür sorgen.“
Jeden Morgen befürchtet Crisje das Schlimmste.
Man ist machtlos.
Als erwachsener Mensch, als Eltern, hat man nichts mehr zu sagen.
Jeus hat eines Nachts geträumt, dass Bernard an zwei Krücken umherging.
Bernard lag unter der Straßenbahn, kam in ein Krankenhaus und ging an diesen zwei Krücken.
Als er am Morgen erwachte, wusste er es noch, er redete jedoch nicht mit Crisje darüber, Mutter hat genügend Kummer.
Ein unheimlicher Traum war das!
Crisje sitzt an einem Nachmittag hinter dem Ofen und döst ein wenig.
Auf einmal geht sie durch Zutphen-Emmerich.
Ist Hendrik nicht hier?
Dort ist der Lange und hier ist Johan.
Wo ist Bernard?
Der ist nicht da.
Viermal hetzt sie durch die Straßenbahn und kann Bernard nicht finden.
Sie schreit, aber sie hört es nicht.
Miets schreckt aus dem Schlaf auf.
Tagsüber träumen, denkt sie, ist gefährlich und ein unheimliches Gefühl bleibt bei ihr zurück.
Was macht Bernard nur?
Wären die Männer nur da.
Eine Stunde später sind sie zu Hause.
Sie redet mit Bernard, der Junge sagt ihr Ja und Amen, aber das ängstliche Gefühl von innen lässt noch immer nicht nach, es frisst an ihrem Herzen.
Heute Morgen ist das Gefühl entsetzlich.
Sie hat die Brote fertiggemacht.
Heute Nacht hat es etwas gefroren.
Einer nach dem anderen stürzen sie zur Tür hinaus.
Ihr Herz klopft jetzt, was ist denn bloß los?
Bernard, ach, Bernard, hätte sie ihn heute Morgen nur zu Hause behalten, wäre er bloß krank.
Aber was macht ein Mensch, wenn man gesund ist?
Kann ein Mensch eine falsche Entscheidung für das eigene Leben treffen?
Nein, das hat man nicht im Griff.
Bernard ist wie sonst zur Tür hinausgerannt.
Eine halbe Stunde später öffnet sich die Tür.
Eine Frau steht vor Crisje und das ist die fürchterlichste Bestie als Mensch, die sie hier kennen.
Wenn die einem ins Haus kommt, bringt sie jede Menge Ärger mit und die Teufel singen in der Hölle.
Crisje, jetzt ist deine Angst verschwunden, jetzt darfst du es wissen.
„Ach, Crisje, eurem Bernard haben sie beide Beine abgefahren.“
Gleichzeitig sinkt Crisje zu Boden, sie bricht zusammen!
Jeus stürzt aus dem Bett und fährt dem Weib an die Kehle.
Er fasst sie an und schleudert, so jung er auch ist, das Weib auf die Straße.
Das große Weib purzelt zweimal kopfüber, sieht er, aber das ist für ihr Geschwätz.
Crisje hätte diese überwältigende Nachricht besser von anderen erfahren.
Was Elend betrifft, ist sie immer die Erste.
In Bezug auf das Getratsche - sie schwätzt immer und hat manch einen durch ihren teuflischen Charakter besudelt und verschandelt.
Jeus rennt fort.
Er rennt abermals den Grintweg hinunter, bricht sich fast das Genick über einer Erhebung bei Theet Hendriks, verliert ein Stück seiner Kniescheibe, aber spürt es nicht.
Er muss zu Bernard.
Als er dort ankommt, sieht er, dass sie Bernard gerade auf eine Leiter gelegt und fortgetragen haben.
Bei Verwandten des Langen wird Bernard auf einen Tisch gelegt, der Arzt ist schon gerufen.
Bernard schaut ihm in die Augen.
Er fragt:
„Hast du große Schmerzen, Bernard?“
„Nein“, kommt es bestimmt und bewusst, „ich will mit Schmerz nichts zu tun haben.“
Jeus spürt, dass sein Bruder ihn zwingt, hinter sich zu schauen.
Über Bernard liegt ein Betttuch, wenn er sich umdreht, schaut er zu dem Stück Bein von Bernard mit einem Schuh und einem Stück von der Hose daran; um Himmels willen, ist das von Bernard?
Das Betttuch wird hochgehoben, er schaut jetzt zu dem abgefahrenen Bein und bricht zusammen, er klammert sich jedoch an seinem Tagesbewusstsein fest.
Die Erwachsenen lernen jetzt den Bernard des Langen kennen.
Der Junge lacht, er tut gerade, als ob er sich nur eine Schramme zugezogen hat, mehr ist nicht.
Jeus überlegt, er sieht, Bernard hat ein Stück von einem Bein verloren und nicht seine beiden Beine und das muss die Mutter wissen.
Was ist geschehen, Crisje?
Trui hat Crisje Beistand geleistet.
Trui tut alles, um sie zu stützen.
Der Lange, Crisje, ging wie immer ruhig zu Jan Hieltjes, der Haltestelle für die Bahn Zutphen-Emmerich.
Gerade als sich die Straßenbahn näherte - der Lange hat weder Johan noch Bernard gesehen - war der Lange unten am Grintweg und konnte gleich einsteigen.
Dort fährt die Straßenbahn im Schneckentempo und dieses Monstrum muss die Höhe des Kirchhofes bewältigen. Dafür muss es seine ganze Kraft aufbieten.
Der Lange sitzt in der Straßenbahn, aber spürt nicht, dass Bernard drüben, direkt am Kirchhof, auf der Straße leerblutet, denn Bernard ist der Zutphen-Emmerich entgegengelaufen und dort aufgesprungen.
Die Trittbretter, Crisje, sind rutschig, weil es heute Nacht gefroren hat.
Bernard rutscht zwischen Trittbrett und Rad und wird von der Zutphen-Emmerich mitgeschleppt.
Hätte der Lange einmal nach links geschaut, dann hätte er Bernard dort kriechen gesehen.
Bernard kriecht in Richtung Kirchhof und fängt an zu schreien.
Der Lange hört sein Wimmern nicht, der sitzt schön im Warmen und weiß von nichts, nichts, Crisje.
Auch wenn er obendrauf sitzt, er spürt nichts!
Was du schon monatelang spürst und unter deinem Herz erleidest, da sitzt der Lange obendrauf und bemerkt nicht, dass eben diese Zutphen-Emmerich-Bahn seinem Kind ein Bein abgefahren hat.
Bernards Blut spritzt gegen die untersten Bretter, fast hätte es den Langen erreicht, aber er spürt und er sieht nichts!
Er ist für sein eigenes Blut nicht sensibel, Crisje.
Das ist nun wieder etwas ganz anderes, das weißt du ja besser, aber zwischen dem innerlichen Gefühlsleben und dem innerlichen Fühlen und Denken ist ein ganz großer Unterschied.
Und das hat man oder man hat es eben nicht.
Das ist alles.
Johan hat in aller Ruhe bei Hieltjes die Straßenbahn genommen.
Aber sie warnen Hendrik schon.
Crisje hört von Jeus, wie Bernard ausschaut.
Und nun erzählt er ihr, dass Bernard nicht stirbt.
Er erzählt ihr von seinem Traum, dass Bernard in ein Krankenhaus kam und mit zwei Krücken und einem Bein nach Hause kam.
Crisje denkt an ihren eigenen Traum.
Aus Angst ist reines und lauteres Wissen geworden.
Das menschliche Herz bekommt nun die natürliche Entspannung, es ist vorbei.
Bernard ist jetzt bezwungen, weiß sie.
Das Leben selbst hat Bernard ins Gebet genommen, Bernard ist nun für sein Leben „still“!!
Und Jeus muss zu Crisje in Bernards Namen sagen, er hat keine „Schmerzen“!
Was ist das nur für ein Tag.
Der gespürte und erlebte Drang in ihr hat sich selbst untrüglich verstofflicht.
Und doch ist noch etwas übrig.
Noch ist nicht alles weg.
Was ist das?
Stirbt Bernard also doch?
Nein, er kommt mit zwei Krücken nach Hause und an den Visionen von Jeus braucht sie nicht zu zweifeln.
Und jetzt heißt es, auf Vater warten.
Käme der Lange nur bald.
Endlich, Vater ist da.
„Wie steht es um Bernard, Hendrik?“
„Bernard schlägt sich tapfer, Crisje.
Die Ärzte sagen, dass sie noch nie solch ein starkes Kind gesehen haben.
Er bat gleich um einen sauren Hering.“
Bernard fühlte sich flau und hatte einen üblen Geschmack im Mund.
Es ist ein Wunder.
Es ist nicht so schlimm, Crisje.
Ein Bein ab.
Den rechten Arm dreimal gebrochen.
Das rechte Bein dreimal gebrochen, den rechten Arm wie einen Korkenzieher, von der Zutphen-Emmerich zusammengeschlagen.
Von innen ist nichts getroffen, Crisje. Er kommt bald nach Hause, alles wird gut, Bernard lässt dich grüßen.
Wie ist es möglich, kann Bernard noch gesund werden.
Jeus sah ihn auf Krücken nach Hause kommen.
Nun hört der Lange von seinem Traum, sie wissen Bescheid.
Das Schlimmste ist, der Lange spürt, sie haben es auf ihn abgesehen.
Und für Crisje ist innerlich alles immer noch genauso, noch hat sich ihr Gefühl nicht gelöst, sie spürt, es wird noch mehr Kummer kommen.
Der Lange kann seinen Nacken beugen, vorläufig singt Bernard nicht mehr.
Jeus rennt mit einer halben Kniescheibe herum, und das Leben geht weiter, auch jetzt werden die Zeitungen ausgetragen, doch es geht zu Ende, der Lange selbst findet es nicht gut.
Es ist Crisje, die dem Langen neues Leben gibt.
Er wirkt wie innerlich gebrochen.
Seine Zukunft ist ein Scherbenhaufen.
Das Leben hat ihm einen Schlag von hinten versetzt.
Der Lange ist stark, dieser Schlag hat jedoch gesessen und Unser Lieber Herrgott versetzte ihm diesen Schlag, damit er nachdenkt.
Ist das so, Langer?
Am Sonntag ist die ganze Familie in Emmerich.
„Guten Tag, Mutter.
Bist du böse auf mich, Mutter?“
Oh, dieser Bernard.
Sie werden alles versuchen, das Knie zu retten.
Zwei Wochen später geben sie das auf und Bernard wird mehreren Operationen unterzogen, vom linken Bein bleibt nur ein kleiner Stumpf.
Das Leben nimmt nun eine Wendung ... das von der letzten Woche führte immer nach links, jetzt nach rechts, Bernard wird nicht Maschinenmechaniker, nur Schneider.
Neun Monate später kommt er nach Hause, auf zwei Krücken.
Jetzt fangen die inneren Vereiterungen an, es sind noch Splitter in der Hüfte und die müssen heraus.
Das Kind leidet entsetzlich, aber auch nun lernen sie ihn als einen starken Charakter kennen, man steht dabei und weint.
Aber der Schwung ist aus Bernard gefahren, er ist ruhig und das ganze Viertel verwöhnt ihn.
Mein Himmel, man muss ihn sehen.
Gibt es nichts zu klauen?
Hat Bernard nicht Appetit auf einen herrlichen Apfel?
Soll ich für dich nachsehen gehen, Bernard?
Jeus zieht jetzt los, um für seinen Bruder zu klauen, und besorgt ihm schöne Weinäpfelchen, aber das war einmal und nie wieder, sie waren ihm auf den Fersen.
Macht es noch Spaß, zu leben?
Ja, wenn man ein Bein verliert, ist ja das Gehirn noch nicht kaputtgefahren und das Innere.
Das ist etwas anderes, darin ist Ruhe gekommen, den Bernard von früher haben sie gebändigt.
Jeus geht für Bernard durchs Feuer, wie ein Hund liegt er vor seinem Bett.
Und der Lange?
Der ist stiller geworden, es gärt etwas in dem Langen, es ist, als ob der Lange um etwas trauert.
Vater quält sich innerlich, das sehen alle Kinder.
Das Feuer seiner Augen, das die Leute so fürchten, ist ein wenig abgetötet, erloschen ist etwas anderes.
Gerrit Noesthede kam und gab dem Langen eine Tracht Prügel.
Dies waren sie nicht von ihm gewöhnt, aber der Lange musste es schlucken.
„Cris, was hat Hendrik doch?“
„Der lässt den Kopf hängen, Gerrit.“
Kein Kräuterschnaps brachte Veränderung in den Langen.
Und doch, wenn man ihn sah, fiel es nicht mal auf.
Dazu musste man ihn länger kennen.
Saß der Sensenmann vielleicht doch mit am Tisch?
Waren die Hellseher hier zu viel auf den armen Bernard eingestellt?
Langer, wach auf, akzeptiere es!
Crisje und Bernard wachsen dir nun über den Kopf.
Sitzt dort nicht doch der Sensenmann?
Nein, aber in Crisje jammert und schreit es abermals, nein, das ist es nicht, wäre das nur wahr?
Verzehrend ist es, es ist etwas, das langsam wächst und auch wieder von alleine auflebt.
Es ist auch etwas, das eine starke Persönlichkeit hat und eine Möglichkeit sieht, dich tagein, tagaus zu quälen.
Es ist etwas, das langsam dein Blut aussaugt, dir das Licht in den Augen nicht gönnt und noch viel mehr, von dem du abermals nicht ausruhen kannst, die leckerste Suppe schmeckt dir nun nicht mehr.
Dein Appetit ist fort!
Du spürst nun, dass deine Gebete nicht höher hinauf kommen als bis zur Küchendecke.
Das ist schlimm.
Das ist arg.
Das ist etwas ganz Furchtbares.
Du stehst darauf und du spürst es nicht und doch, wie ein giftiges Reptil kriecht es zu deinem menschlichen Herzen.
Es lebt dort und ruht aus, oder es ist dabei, dich selbst bewusst zu ersticken.
Jetzt nur abwarten, wie es sich offenbart!