Gefühl

unsere ewige Identität

Die einzigartige Welt unserer eigenen Gefühle unterscheidet uns von jedem anderen Menschen, einst, heute und in der Zukunft.
Nach den Büchern von Jozef Rulof.

Erfahrung

Wie ist unser Gefühl entstanden?
Auf welche Art und Weise haben wir unser ganzes Gefühlsleben aufgebaut?
Jeder von uns kennt Gefühle, die durch eine konkrete Erfahrung entstanden sind, die man noch in Erinnerung hat.
Wurde man beinahe von einem großen Hund gebissen, so wird man sich noch nach Jahren lebendig daran erinnern.
In der Regel bewirkt diese Erfahrung, dass man das Gefühl bekommt, nicht mehr großen Hunden zu nahe zu kommen.
Wenn diese Erfahrung weit in die Vergangenheit zurückreicht, kann die Erinnerung daran erloschen, das Gefühl jedoch geblieben sein.
Wenn sich der Vorfall zum Beispiel im Alter von zehn Jahren ereignete, ist es denkbar, dass man sich als Achtzigjähriger nicht mehr genau daran erinnert.
Trotzdem kann man das Gefühl bewahrt haben, große Hunde zu meiden.
Aber wie verhält es sich mit Abneigungen gegen Spinnen, Schlangen oder Ratten, ohne je als Kind eine negative Erfahrung mit diesen Tieren gemacht zu haben?
Und wie mit unverkennbaren Phobien und Ängsten?
Wie hat sich das Wunderkind sein Gefühl aufgebaut?

Einzigartiges Gefühlsleben

Die Antwort auf all diese Fragen ist in der Vergangenheit zu finden.
Nicht nur im gegenwärtigen Leben, sondern in unseren früheren Leben haben wir viele Erfahrungen gemacht, die uns verschiedenerlei Gefühle zuteilwerden ließen.
Indem alle diese Erfahrungen in die Tiefe unseres Gefühlslebens hinabgesunken sind, haben wir keine konkreten Erinnerungen mehr an die Ereignisse, durch die sich unser Gefühl gebildet hat.
Alle diese Erfahrungen haben zu unserem Gefühlsleben beigetragen, haben uns zu dem geformt, was wir jetzt innerlich sind.
Da wir alle unterschiedliche Leben gelebt haben, ist das Gefühlsleben jedes Einzelnen verschieden.
Das macht jeden Menschen einzigartig, einst, heute und in der Zukunft.
Wir werden innerlich niemals genau derselbe werden wie ein anderer, selbst als eineiige Zwillingsschwestern oder -brüder nicht.

Gefühlstiefen

Unser Gefühlsleben kennt sieben Stufen der Gefühlstiefe.
Die oberste Ebene unseres Gefühlslebens kann mit Bewusstsein benannt werden, auch Tagesbewusstsein genannt.
Die sechs Gefühlsebenen, die darunter liegen und derer wir uns in der Regel nicht bewusst sind, können als Unterbewusstsein bezeichnet werden.
Darin heben wir als Seele nicht nur die Erfahrungen des gegenwärtigen Lebens auf, sondern die aller früheren Leben.
Erfahrungen aus Tausenden von Jahren Vergangenheit können sehr tief hinabgesunken sein, rezente Erfahrungen hingegen dichter unter der Bewusstseinsoberfläche.
Alle diese Erfahrungen haben zu unserem Gefühlsleben beigetragen, das uns antreibt, unsere Taten beseelt, uns vor Gefahren beschützt und uns zu jenen Menschen hinführt, zu denen wir uns angezogen fühlen.

Selbsterkenntnis

Wir benötigen keine konkreten Erinnerungen an frühere Leben, um zu wissen, was wir in ihnen erfahren haben, denn die früheren Leben sind in uns als Gefühl gegenwärtig.
In diesem Sinne leben wir im Hier und Jetzt und gleichzeitig in unserer Vergangenheit.
Wenn wir unsere Gefühle untersuchen, unsere Motive analysieren und unser Verhalten erforschen, kommen wir von selbst zu allen Erfahrungen, die wir gemacht haben müssen, um die gegenwärtigen Gefühle aufgebaut haben zu können.
Man braucht jemanden mit einer stark ausgeprägten Klaustrophobie nicht zu sagen, dass er sich etwas einbilde; für ihn ist jene panische Angst vor Enge eine Gefühlswirklichkeit, in der er lebt.
Aber auch bei weniger ausgeprägten Gefühlen können wir sagen, dass wir in unserer eigenen Vergangenheit leben.
Unsere früheren Leben sind als Gefühl in jeder Sekunde unseres bewussten Lebens gegenwärtig, fühlbar und antreibend.
Auch wenn wir uns noch nie gefragt haben, woher wir all unsere Vorlieben und Abneigungen haben, auch diese kommen nicht aus dem Nichts.
Warum hat eine Person eine Vorliebe für ein bestimmtes Urlaubsland, einen bestimmten Kleidungsstil, eine Musikrichtung, spezielle Lebensmittel, und eine andere eine Abneigung gegen eine bestimmte Sprache?
Warum möchte jemand alles über eine bestimmte Geschichtsepoche wissen?
„Erkenne dich selbst“ ist das größte Studium für die Menschen.
Dazu brauchen wir keine Forschungsinstrumente oder Professoren, denn alles benötigte Material ist zu jeder Zeit in uns und wir nennen es: das Gefühl.

Quellen und Vertiefung