Quellen aus den Büchern von Jozef Rulof zum Artikel „Dämmerland“.
Die Lektüre des Artikels „Dämmerland“ wird für diese Quellen vorausgesetzt.
Beginn des Erwachens
Wenn der Bewohner des Landes des Hasses sich von seiner finsteren Sphäre befreit hat, kommt er im Dämmerland an.
Dies ist eine Erwachenssphäre:
Wir befinden uns hier in der Sphäre des Erwachens.
Der Mensch, der hier lebt, hat seinen langen Weg aus der Finsternis zurückgelegt und erwacht.
Es ist bereits eine andere Abstimmung, ist aber noch nicht mit der ersten geistigen Sphäre vergleichbar.
Wärme kommt in ihr Leben, was für die Entwicklung notwendig ist.
Trotzdem wächst hier noch nichts, kein Grün, keine Bäume, hier ist von einem blühenden Leben nichts zu sehen.
Das sehen wir erst in der Sphäre, die über dieser liegt.
Der Mensch, der hier lebt, hat noch immer Abstimmung auf die finsteren Sphären und kann daher zurückfallen, wenn er sich nicht mit allen Kräften dagegen wehrt.
Viele fallen deswegen in ihren vorherigen Zustand zurück.“
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Im Dämmerland gelangt ein wenig Licht in die Finsternis des Gefühlslebens, und dieses wenige Licht spiegelt sich im äußeren Dämmerlicht dieser Sphäre im Jenseits wider:
Aber darin ist noch kein Halm zu sehen, kein Leben und jenes Land grenzt ... das heißt, das Dämmerland, dort dämmert es bereits, ich sage Ihnen gerade, darunter, dort ist Finsternis, aber es beginnt zu dämmern und der Mensch erwacht langsam.
Frage und Antwort Teil 3, 1952
Die Persönlichkeit hat sich von den tierlichen Sehnsüchten aus dem Land des Hasses, der Leidenschaft und der Gewalt gelöst:
Allmählich gehen wir zum „Dämmerland“ und dort hat sich der Mensch bereits von seinen tierhaften Sehnsüchten befreit, er ist auf höheres Leben eingestellt und will jenes Leben und Bewusstsein erreichen.
Die Kosmologie des Jozef Rulof Teil 5, 1944
Als André (Jozef Rulof) einmal aus seinem Körper ausgetreten war, erfährt er von seinem geistigen Leiter Alcar, dass man die Menschen im Dämmerland lehre, wie sie sich durch das Geben von Liebe evolutionär weiterentwickeln können:
Unter sich sah er ein ärmliches Land; die Häuser, die man hier gebaut hatte, sahen aus wie Baracken auf der Erde.
Überall waren sie verstreut und in ihnen lebten Menschen, die aus den finsteren Sphären dort angekommen waren.
Er wusste das von seiner letzten Reise, Alcar hatte es ihm erklärt.
Dort erhielten sie ihren ersten geistigen Unterricht; man lehrte sie, wie sie Liebe geben sollten.
Von dort aus begann ihre Reise in die Sphären des Lichts, die nicht leicht zu erreichen waren.
Das erforderte Kampf und Aufopferung.
Doch sie waren bereit, ein anderes Leben zu beginnen.
Auch dort waren Frauen und Männer zusammen, doch in ihnen und in der Natur war noch keine Wärme; der Besitz des heiligen Feuers war noch weit von ihnen entfernt.
Viele von ihnen fielen in ihren vorherigen Zustand zurück und mussten wieder von vorne anfangen.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Neben den Geistern, die sich aus dem Land des Hasses befreit haben, kommen auch Menschen von der Erde im Dämmerland an:
„Ja, Alcar, ich verstehe dich vollkommen.
Kommen die Wesen, zu denen wir jetzt gehen, alle aus den finsteren Sphären?“
„Ja und nein, André, beides also.
Viele kommen von der Erde hier an, andere haben den langen Weg aus der Finsternis zum Licht zurückgelegt.
Diejenigen, die von der Erde gekommen sind, leben in einem unbewussten Zustand und sind somit lebend tot, da sie denken, dass sie noch auf der Erde leben; ihre Entwicklung fängt also hier an.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Auf dem Weg zum Licht
Wenn sich die Seele von Gefühlen des Hasses, der Leidenschaft und der Gewalt befreit, bekommt sie Abstimmung auf das fahl-graue Dämmerland, das an das Land des Hasses grenzt.
Wenn sie sich weiter in Liebe evolutionär entwickelt, erreicht sie eine höhere Abstimmung, die auch Dämmerland genannt wird, in der aber mehr Licht ist:
Du siehst, es wird immer dunkler und dunkler, wir haben uns nun dem Dämmerland genähert.
Dieser gräuliche Himmel ist die Sphäre, die an die finsteren Gefilde grenzt.
Es gibt aber noch ein Dämmerland, doch das grenzt an die Sphären des Lichts, wo die höheren Gefilde beginnen; es dient aber als Läuterungssphäre.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Das höhere Dämmerland ist ein nebelartiger Zustand mit mehr Licht als im bräunlichen Dämmerland, das an das Land des Hasses grenzt:
Und dann haben Sie ein Sphärenreich, welches Abstimmung auf das Land des Hasses hat, dann sind Sie also gerade außerhalb dieses Hasses, außerhalb dieser Leidenschaft, und wenn Sie dann höher kommen, dann bekommen Sie eine Sphärenwelt, einen nebelartigen Zustand, der Sie wiederum zu höherem Denken und Fühlen führt.
Denn diese dort bei jenem Land des Hasses, das ist eine bräunliche Welt, das ist eine Sphäre von bräunlichem, finsterem (...), schwarzes Licht ist es nicht, schwarzes Licht gibt es nicht, aber ein dunkler Zustand, wo kein Licht, nichts mehr ist, kein Grashalm, eine dürre, dürre, leere, kahle Ebene mit Bergen und Tälern.
Frage und Antwort Teil 3, 1952
Im höheren Dämmerland erscheinen die ersten Grashalme:
Aber kommen Sie in jenes Sphärenland, wo das andere die erste Sphäre begrenzt, dann bekommen Sie wiederum solche kleinen Grashalme zu sehen.
Aber da ist kein Frühling, da ist kein Sommer, Vöglein sind da nicht, Sie hören kein Gezwitscher, meine Dame.
Sie bekommen dort nicht das Gefühl dieser Menschen zu sehen, welches Sie geradewegs hinaufführt und Herzlichkeit ist und etwas Erwärmung gibt; dort wird noch geschnauzt und getreten und geschlagen.
Frage und Antwort Teil 3, 1952
Im Dämmerland hat der Mensch eine grobstoffliche Gefühlsabstimmung:
„Wohin gehen wir jetzt, Alcar?“
„In die Läuterungssphäre, einem grobstofflichen Zustand.
Sie grenzt an die erste Daseinssphäre im Geiste.
Dort sehen wir Licht, aber um es mit der Erde zu vergleichen, ist es eine graue Herbststimmung.
Alles lebt in einer grobstofflichen Abstimmung, so auch der Mensch, der dort lebt.
Sie sind auf der Erde gestorben, was sie aber nicht wissen.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Die kalte und unwirtliche Natur ist ein Ebenbild der inneren Gefühlskraft:
Auch dort ist es kalt und unbehaglich.
Es ist wie eine Herbststimmung auf der Erde, wenn in der Natur alles abstirbt.
Es ist das Ebenbild ihrer inneren Gefühlskraft.
Auch sie fühlen die Wärme nicht, die ein glücklicher Geist fühlt.
In allem liegt ihr grobstoffliches Gefühl.“
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Auch hier leben all jene beieinander, die ein und dasselbe Maß der Liebe kennen:
„Lebt auch dort alles zusammen?“
„Dieses Einssein gilt für jeden Zustand an dieser Seite.
Wohin du auch kommen wirst, alle Stände und Ränge leben beisammen.
Alle, die ein und dieselbe Abstimmung besitzen, was die Liebe ist, sind eins.
Dies hat mit irdischer Gelehrtheit und irdischen Titeln nichts zu tun.
Hier hat allein Liebe einen Wert, das Gefühl, das Abstimmung im Geiste findet.
Wenn ihre Liebe nicht geistig ist, ist alles wertlos.“
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Im Buch „Die vom Tode wiederkehrten“ beschreibt der Kutscher Gerhard dieses Dämmerland ausführlich, in dem er angekommen ist:
Ich folgte meinem Lehrmeister nach draußen.
Wie seltsam ich alles fand!
Ich sah, dass es ein sehr großes Gebäude war, in dem ich nun weilte, auch, dass es auf irdische Art und Weise errichtet worden war.
Darin könnten wohl tausend Menschen untergebracht werden.
Überall sah ich Menschen und viele waren irdisch gekleidet.
Einige trugen Gewänder, die so ganz anders waren als all die anderen.
Waren es Lehrmeister, wie der Bruder, der mich lehrte, wie ich in dieses Leben übergehen konnte?
Sie trugen das gleiche Gewand wie das meines Bruders, woran ich ihn zu erkennen glaubte.
Dann sah ich Menschen, die sich mit irdischem Zierrat geschmückt hatten und prächtige Kleider trugen, ich sah aber auch welche, die in Lumpen gehüllt waren.
Da waren alte und junge Menschen, die Jugendlichen hatten das Alter von zwanzig Jahren erreicht, aber Kinder sah ich nicht.
Die Natur war ungefähr so, wie der Herbst auf der Erde.
Wurde es hier schon allmählich Winter?
In welchem Monat des Jahres lebte ich eigentlich?
Ich hatte keine Ahnung und fand es hier kalt und öde.
Es war keine Natur, in der man weiterleben konnte, geschweige denn gesund werden konnte.
Im Herbst auf der Erde sah man Grün und Gelb, aber nicht einmal das sah ich hier.
Diese Natur war so seltsam, so unnatürlich.
Es sah aus, als wäre alles verblasst und das, was wächst, noch nicht reif.
Ich konnte mir keine andere Vorstellung davon machen.“
Die vom Tode wiederkehrten, 1937
Obwohl sein geistiger Leiter und Bruder ihm erklärt hatte, wie seine Sphäre durch das Gefühl der Bewohner aufgebaut wurde, konnten diese Erklärungen Gerhard nicht weiterhelfen, als er seinen ersten Spaziergang in dieser Sphäre machte:
Der Bruder ging vor mir her und ich folgte ihm.
Alles, auf was ich traf, war seltsam.
Wo war ich?
An all die Erläuterungen dachte ich nicht, und an das, was der Bruder mir erklärt hatte, ebenso wenig.
Ich könnte keine Vergleiche ziehen, da alles, was ich sah, neu für mich war.
Jetzt weiß ich es, dachte ich plötzlich.
Diese Atmosphäre ist so, als wenn es bald regnen würde, neblig ist es.
Wir gingen durch eine Allee, die sich durch die Landschaft schlängelte.
Trotz des Nebels konnte ich ziemlich weit im Umkreis wahrnehmen.
Ich fühlte mich kalt und fröstelig; ein bisschen Sonne würde mir gut tun.
Wenn ich hier nur nicht zu lange bleiben musste.
Ich sah, wie ich schon sagte, viele Frauen und Männer.
Niemand sah mich an und das fand ich sehr merkwürdig; sie würdigten mich keines Blickes.
Sahen sie denn nicht, dass ich erst vor Kurzem hier angekommen war?
Oder wollten sie nichts mit mir zu tun haben?
Standen sie höher im Rang und waren sie von höherer Herkunft?
Ich verstand es nicht und war sehr verwundert darüber.
War ich es für sie nicht wert, dass sie mir einen Augenblick schenkten?
Nicht ein Einziger schien verwundert zu sein, dass ich hier weilte; alle taten, als wenn es sie nichts anginge.
Es schien gar, als trauerten sie; so still waren sie und in sich gekehrt.
Woran dachten all diese Menschen nur?
Ich konnte nicht dahinter kommen und der Bruder ging mir inzwischen weit voraus, ich würde es ihn später mal fragen.
Auch er war offensichtlich in Gedanken versunken und ich wollte ihn folglich nicht stören.
Es kam mir allerdings so vor, dass die meisten von all diesen Menschen krank waren, sie sahen so blass aus.
Nun, dachte ich, dann werden sie hier nicht so bald genesen; dies ist kein gesundes Klima.
Aber es werden doch wohl andere Gegenden als diese zu finden sein?“
Es war alles so irdisch, was ich sah.
Die vom Tode wiederkehrten, 1937
Der Bruder hatte ihn gelehrt, dass er sein irdisches Gedankenleben ablegen musste, um sich geistig evolutionär zu entwickeln:
Der Bruder hatte mir gesagt, dass ich mich konzentrieren sollte, nur auf was?
Auch sollte ich nachdenken und das tat ich dann auch fortwährend; ich dachte sogar zu viel nach und war bereits ermüdet davon.
Nun war ich doch sicher dabei, das irdische Gedankenleben abzulegen.
Er würde es herrlich finden, dass ich so gut mein Bestes tat.
Noch nie in meinem Leben hatte ich so viel nachgedacht wie jetzt.
Doch ich sah nichts als lange Gesichter und Menschen, die krank waren.
Andere, ich fühlte es deutlich, trauerten; mir entging nichts.
Alles hatte mein volles Interesse, nur was eigentlich mein Interesse haben sollte, daran dachte ich nicht.
Ich lebte in der Ewigkeit und dennoch dachte ich auf irdische Art und Weise.
Blumen sah ich nicht, aber im Herbst sterben die Blumen; darum gewiss, dachte ich, sehe ich sie nicht.
Entlang der Allee verlief ein Graben und auch das Wasser darin war grau; über allem lag die Trostlosigkeit der Landschaft.
Ich war schon neugierig, wohin mich der Bruder führen würde.
Er war mir bereits weit vorausgegangen.
Ich sah auch Menschen, die wiederum anders waren als diejenigen, die ich bereits wahrgenommen hatte, und ich begriff nicht, warum sie so waren.
Diese waren nicht so blass und ich meinte, in ihnen mehr Gesundheit und Leben zu sehen, denn ihre Gesichtsfarbe war anders.
Waren sie nicht wie die anderen?
In ihnen fand ich nicht jenes Graue wieder, das ich in der Natur sah.
Ich betrachtete sie mit vollem Interesse, aber auch sie taten so, als gäbe es mich nicht.
War ich kein Mensch wie sie?
Kein Bruder im Geist?
Waren sie mehr als ich?
Hier wurde kein Unterschied gemacht, und was taten sie?
Waren das die Reichen der Erde?
Wollten diese Menschen nichts mit mir zu tun haben?
Trottel sind sie alle, dachte ich.
Was bildeten sie sich ein?
Einige streiften mich im Vorbeigehen fast, und trotzdem war ich offenbar nichts für sie.
Die vom Tode wiederkehrten, 1937
Und dann bekommt Gerhard Antwort auf seine vielen Fragen:
Endlich wartete der Bruder auf mich und sagte, ich sollte Platz nehmen.
Am Rand eines Hügels fand ich ein herrliches Plätzchen und setzte mich dort nieder.
Ob der Bruder mir von diesen Menschen erzählen würde?
Ich hatte richtig gefühlt, denn der Bruder sagte: „Ihr seid bereits dabei, Gedanken zu übernehmen; dies waren tatsächlich meine Gedanken.“
„Eure Gedanken?“, fragte ich.
„Ja, meine Gedanken.“
Ich fand es erstaunlich, trotzdem hatte ich es nicht geahnt, da diese Gedanken in mir aufgekommen waren wie alle anderen.
„Hört an“, sagte der Bruder, „was ich sagen werde.
Ich habe Euch gebeten, über alles nachzudenken, was wir besprechen, sonst kommen wir nicht weiter.“
Ich freute mich schon, also hatte ich mein Bestes getan?
Doch er fuhr fort:
„Diese ganzen Menschen, denen Ihr begegnet seid, sind hierher gekommen wie Ihr, also, auch sie sind auf der Erde gestorben.
Sie tragen ihre irdischen Kleider und kennen keine anderen, weil sie sich nicht zu konzentrieren wissen und die erforderliche Liebe dazu nicht besitzen.
Wenn sie in der ersten Sphäre ankommen, werden sie diese ablegen, eher nicht.
Sie tragen also diese Kleider so wie Ihr, da sie kein anderes Leben kennen.
Unser Leben, ich habe Euch das schon mehrmals verdeutlicht, ist ein Leben der Gedanken und in dem Maße, wie der Mensch Liebe besitzt und fühlt, findet er seine Abstimmung in diesem geistigen Dasein.
Ihr Leben, ebenso wie das Eure, ist nicht schlecht gewesen; auch darüber haben wir bereits gesprochen.
Ich bin Euch in Eurem Gedankengang gefolgt.
Die Menschen mit dieser anderen Gesichtsfarbe, wie Ihr gesehen habt, werden bald von hier fortgehen.
Diejenigen, die hier leben, haben sich also auf der Erde nichts angeeignet.
Eure Liebe zu anderen rettete Euch vor dem totalen Untergang; sonst wärt Ihr in eine andere Sphäre eingetreten.
Hier ist alles kahl und grau, nicht wahr, doch wir kennen andere Länder, die schöner sind und wo der Mensch nichts als Glück trifft.
Dort sind auch Blumen und Grün und man trägt dort geistige Gewänder.
Die vom Tode wiederkehrten, 1937
Dann kommt für Gerhard die große Überraschung: Er selbst ist so, wie die Natur, in der er sich aufhält!
Es überrascht mich, wie Ihr über die Natur denkt und Eure Vergleiche zieht.
Sie haben diese Natur jedoch ganz gut beschrieben, aber vergesst nicht, dass Ihr Eure eigene Vorstellung beschrieben habt.
Ihr seid wie die Natur.“
„Was sagt Ihr, ich bin wie die Natur?“
Wenn das so ist, dachte ich, dann liegt in mir der Herbst und es ist auch nebelig in mir.“
Ich musste selbst darüber lachen.
Doch der Bruder blieb ernst und sagte: „Lacht nicht, lieber Freund, wartet noch eine Weile, ich habe Euch andere Dinge zu erzählen.
Köstlich sind Eure Gedanken über das Leben und die Natur auf dieser Seite.
Ich rate Euch jedoch, anzufangen, anders zu denken.
Auf diese Art und Weise schafft Ihr es nicht.
Nochmals, Ihr habt Eure eigene Vorstellung beschrieben und denkt darüber mal nach.
Die Natur ist das Ebenbild Eurer inneren Abstimmung.
Je schöner Ihr denkt und je reiner Eure Gedanken sind, so wird sich gleichzeitig Eure Umgebung verändern und schöner werden.
Die Natur ist so, wie Ihr Euch selbst fühlt.
Es gibt Leben, doch es gibt keine geistige Liebe und kein Bewusstsein.
Darum ist alles grau und nebelig und Ihr seid, wie sie, innerlich krank.“
Ich bebte; der Bruder sprach weiter: „Es wird hier nicht regnen, wie Ihr dachtet, sondern es wird hier noch Tausende Jahre so bleiben, bis sich diese Sphäre in eine des Lichts auflösen wird.
Es gibt hier kein Licht und auch in Euch ist kein Licht.
An dieser Seite Licht zu besitzen, werter Freund, ist Wissen.
Licht besitzen ist Glück, lauter Glück, und das bedeutet, das Leben, das in allem ist, zu lieben.
Die vom Tode wiederkehrten, 1937
Liebe kennt keine Stümper:
Das ist, anderen gegenüber Liebe zu empfinden und den Ernst des Lebens zu erfassen.
Dann spricht man nicht von Trotteln; dann achtet man das Leben überall und jederzeit.“
Ich glaubte, im Boden zu versinken; er wusste, woran ich gedacht hatte.
„Dann liegen Euch diese anderen Gedanken fern“, fuhr der Bruder ruhig fort, und er blickte bis tief in meine Seele.
„Dann neigen wir unser Haupt und beten aus tiefster Seele und flehen Gott um Vergebung an.
Dann denken wir stets weiter und ein anderer braucht etwas nicht zehn- oder zwanzigmal zu wiederholen.
Dann wird der Mensch von Respekt erfüllt.
Dann spielt man nicht mit dem Leben, sondern empfindet Achtung vor dem eines anderen und man geht in Liebe in dieses über.
Ich hoffe, dass Ihr ernsthaft werdet, denn das Furchtbare Eures eigenen Zustands dringt noch stets nicht zu Euch durch.
Ihr dachtet, aber wie ist Euer Denken?“
Ich erschrak heftig.
„Das Leben in der Natur“, fuhr der Bruder fort, „wird also erst dann reifen können, wenn eine andere Wärmequelle es bestrahlen wird.
Hier ist keine Sonne, kein Licht, und folglich bleibt alles trist und traurig.
Auch in denjenigen, denen Ihr begegnet seid, und in Euch wird es vorläufig so bleiben.
Hier werdet Ihr eine Zeit lang verweilen müssen und das liegt an Euch selbst.
Das habt Ihr selbst in der Hand, ebenso wie diejenigen, denen Ihr begegnet seid.
Seht mich nicht so ängstlich an; es war notwendig, Euch den Ernst des Lebens zu zeigen.
Habt auch keine Angst vor Eurem Zustand, denn es sind bereits Kräfte in Euch und nicht alles von dem, was ich Euch sagte, ist verloren gegangen.
Ihr werdet jedoch fortwährend tiefer denken und Schritt für Schritt dem Weg folgen, den wir zurückgelegt haben.
Die vom Tode wiederkehrten, 1937
Liebe kennt wohl Ehrfurcht:
Diejenigen, die hier umherspazieren, denken an ihr Leben auf der Erde und an das Leben, in dem sie jetzt sind.
Sie denken nach und überdenken all ihre Erfahrungen, die sie in diesem Leben gesammelt haben.
Beide Lebenszustände werden sie vergleichen und sie sind bestrebt, sich die geistige Schätze von diesen anzueignen.
Sie meditieren, sie überdenken also alles und sind bestrebt, sich in einen anderen, aber höheren Zustand zu bringen.
Tief erleben sie im Gefühl das, was die Brüder und Schwestern ihnen verdeutlichten und zeigten.
Was sie auf dieser Seite erleben, wird ihr Besitz.
Sie fangen also allmählich an, geistig zu denken, und gehen so in dieses Leben über.
Sie tun nichts anderes als sich von ihrem irdischen Leben freizumachen und niemand wird sie dabei stören.
Sie fühlen und wissen, dass Ihr an ihnen vorbeigegangen seid, doch sie sind zu sehr in sich selbst vertieft, um auf Euch zu achten.
Sie wollen sich nicht stören lassen und hier hat man auch Respekt vor dem Menschen, der sich selbst sucht.
Hier leben jedoch auch Tausende, die sich selbst noch nicht suchen wollen, und sie halten sich bereits jahrelang hier auf.
Später werde ich sie Euch zeigen; einige habt Ihr bereits wahrgenommen.
Diejenigen, die sich selbst suchen, erwägen reiflich und trennen die guten Eigenschaften von den falschen, bis sie ihre stofflichen Gefühle abgelegt und in die des Geistes umgewandelt haben.
Spürt Ihr, was der Sinn dieses Lebens ist?“
Ich fühlte Reue und grämte mich bereits darüber, dass ich so gleichgültig über diese Menschen gedacht hatte.
Die vom Tode wiederkehrten, 1937
Mehr über Gerhard und sein Leben im Dämmerland ist im dritten Teil des Buches „Die vom Tode wiederkehrten“ zu finden.
Lebende Tote
Die Bewohner des Dämmerlands, die von der Erde gekommen sind, denken weiterhin irdisch.
Viele machen sich nicht klar, dass sie nicht mehr auf der Erde leben:
Jene dort, zu denen wir nun gehen, leben im ewigen Leben, wollen aber noch mit irdischem Geld dafür bezahlen, was man für sie tut, und für viele andere Dinge mehr.“
„Was sagst du?
Mit Geld?“
„Ja, André, sie denken schließlich, dass sie noch auf der Erde leben.
Ihr Gefühl, die Natur, alles hat Abstimmung auf die Erde.
Es kann ja nicht anders sein.
Das ist ein Beweis dafür, wie wahrhaftig das Leben an unserer Seite ist.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Wenn sie auf der Erde einen Glauben hatten, dann nehmen sie jenen Glauben mit ins Jenseits.
Prediger predigen die Lehren ihres Glaubens weiter, weil sie noch immer das Gefühl haben, andere Menschen bekehren und unterweisen zu müssen.
Wenn sie auf der Erde predigten, dass Gott den Menschen verdammt, der große Sünden begeht, indem er ewig in der Hölle brennt, dann verkündigen sie jenes Dogma von der Verdammnis im Dämmerland weiter:
Es gibt noch viele andere Zustände, die noch trauriger sind als dieses harmlose Bezahlen mit Geld.
Wir kennen ganz andere.
Es sind Geistliche der Erde hier, die im Leben nach dem Tod noch immer von Hölle und Verdammnis reden und sich anderen gegenüber darüber auslassen.
Hier, wo sie in der Ewigkeit sind.“
„Das ist doch nicht möglich, Alcar?“
„Ich sage nur die traurige Wahrheit, nichts anderes.
Tausende folgen ihnen.
Du wirst sie kennenlernen, wenn wir dort ankommen.
Sie gründen ihre Gemeinden und reden von ewiger Verdammnis.“
„Es ist nicht zu glauben, Alcar.“
„Es ist, leider, die Wahrheit.
Auf der Erde sind sie eingerostet mit ihren Dogmen und blindlings folgen sie ihren Predigern darin, was sie ihnen verkünden.
Wer sich zu einer anderen Religion bekennt, wird verachtet, und wenn sie doch den Mut dazu haben sollten, werden sie in Stücke gerissen.
Alle sind samt und sonders kalt und öde, zusammen mit den Geistlichen.
Und jetzt, da wir wissen, dass der Mensch so fühlt, wie er sich gibt und handelt, sind sie alle unglückliche, kalte Wesen.
Wie könnte es anders sein?
Wenn sie einen Gott der Gewalt kennen, wollen sie einen Vater der Liebe weder sehen noch fühlen.
So haben sie im Leben hier dieselbe Abstimmung, die sie auf der Erde hatten.
Sie fühlen es so und wollen es eben nicht anders.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Diese Menschen werden im Jenseits auch die „lebenden Toten“ genannt:
Ist das Liebe?
Ist Gott ein Vater, könnte Gott ein Vater sein, wenn er Seine Kinder verdammt?
Nein, zum Glück nicht, wir kennen einen anderen Gott, als den sie fühlen und kennen.
Zeit ihres Lebens auf Erden haben sie nichts anderes getan, als über Verdammnis zu predigen.
Gibt es den Menschen die Wärme, die sie an dieser Seite glücklich sein lässt?
Was ist ihr Besitz, wenn ihr Gott ein Gott der Gewalt ist?
Ihr Glaube und ihr Wissen ist arm an geistiger Kraft.
So, wie sie fühlen, ist alles kalt und öde, mein Sohn, genauso wie die Geistlichkeit der Erde.
Alle, die von Hölle und Verdammnis sprechen, sind kalt.
Sie beten ihr ganzes Leben lang, doch es hat keine Kraft.
Ihre Gebete sind kalt und allem Leben entledigt.
Alles ist tot, wie sie selbst.
Deswegen nennen wir sie hier die lebenden Toten.
Sie sind auch tot, weil sie das Leben nicht fühlen, denn das Leben verdammt und mordet nicht und kennt keine Gewalt, weil das Leben Gott ist und Liebe bedeutet.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Sie haben noch keinen Gott der Liebe kennengelernt:
Auch ihre salbungsvollen Predigten haben keinen Wert.
Ihr falscher Gesang ist das Gejammer um Wärme und Licht, was nichts als Schwäche bedeutet.
Es hört sich wie ein Sturm an, es ist das Tosen eines Orkans, es ist zerstörend, weil es falsch ist.
Innerlich fühlen sie einen Gott der Rache, deshalb ist alles falsch, nichts ist echt, wie auch ihr eigenes Leben nicht.
Alles wird so sein, wie der Mensch fühlt, und so wird er hier Abstimmung finden.
Ihre Gebete werden erst dann Kraft haben, wenn sie in Harmonie sind, wenn sie eins sind mit dem Leben.
Es sind schöne Worte, worin weder Gefühl noch Kraft liegt, die den Menschen erwärmen sollen.
Das sind die Predigten derer, die über einen Gott der Rache, über Hölle und Verdammnis reden.
Darum ist ihre Abstimmung ein grobstofflicher Zustand.
Einst werden sie wissen, dass Gott ein Vater der Liebe ist.
Sie werden es fühlen, einst, André, hier in diesem Leben.“
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Ihr geistiger Körper spiegelt ihr Gefühl im Alter wider, sie sind innerlich alt und verlebt:
Jetzt befinden wir uns in einer anderen Sphäre, da, wo die lebenden Toten der Erde leben.“
André sah ein Land, das der Erde glich, wie sein geistiger Leiter es ihm beschrieben hatte.
Es lag in einem grauen Schleier.
Kalt und unbehaglich war es hier.
Hier war aber wieder mehr Leben als in den anderen Sphären, dennoch war alles noch in einem unnatürlichen Zustand.
Auf der Erde war alles grün, hier war es ein graues Gewand, das die Natur trug.
Er sah Menschen, alle waren alt, mit gekrümmtem Rücken.
Sie trugen das Leid der Erde.
Es lastete auf ihren Schultern.
Sie gingen daran zugrunde.
Junge, muntere Menschen sah er nicht, die waren hier nicht zu finden.
Hier lebten nur Alte, innerlich alt und verlebt waren sie.
Kinder gab es hier auch keine.
Es war schon sonderbar, nichts als Alte zu sehen.
Wo Menschen lebten, waren da nicht alle vertreten, auch Kinder und junge Menschen?
Es kam ihm äußerst seltsam vor.
Wie konnte es eigentlich sein, wie war das möglich?
Was bedeutete das?
Schrecklich war es, sie so zu sehen.
Er dachte jetzt an Alcars Ausführungen zu allen anderen Sphären.
Sie waren in ihrem Inneren so alt.
Es war ihre geistige Abstimmung.
Er sah auch viele Häuser und Gebäude.
Auch Kirchen sah er und in der Ferne erblickte er eine kleine Stadt.
Kahl und alt war alles.
Auf der Erde war alles schöner; und dann zu glauben, dass man sich in der Ewigkeit befindet.
Dies war ein trauriger Zustand.
Auf der Erde hatten sie es da hundertmal besser als in der Ewigkeit.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Alcar will zu diesen Bewohnern sprechen und bittet auch André, zu zeigen, was er in den vergangenen Jahren durch das Austreten aus dem Körper gelernt hat:
„Wir haben es getroffen“, sagte Alcar, „sie halten Versammlungen ab.
Das tun sie auch auf der Erde.
Du siehst, wie natürlich ihr Leben ist.
Wir bleiben hier, vielleicht hören sie uns zu.
Ich will versuchen, zu ihnen zu sprechen, und du, mein Junge, wirst mir dabei helfen, nicht wahr?“
André sah seinen geistigen Leiter an, als wollte er sagen: Ich soll zu ihnen sprechen?
„Ja, André, willst du ihnen nicht erzählen, was ich dir gezeigt habe und dir noch zeigen werde?
Wenn es uns gelingt, dann öffne dich, ich werde dir zur Seite stehen.
Ich will sehen, ob du in all den Jahren, seit wir zusammen sind, gelernt hast.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Dies ist für André neu:
André war aufgeregt.
Was sollte aus der ganzen Sache werden?
Alcar sagte ihm: „Jetzt bist du schon unter ihrem Einfluss, mein Sohn.
Lass sie denken, was sie wollen, schließe sie in dein Herz, nimm sie in dein Gefühl auf, fühle Liebe für sie, Liebe wirkt Wunder.
Wenn du zweifelst, müssen wir weitergehen, weil auch sie uns dann angreifen, da sie uns für Eindringlinge halten.
Wozu Angst, André?
Können sie dich etwas lehren?
Schätze dich selbst nicht zu hoch ein, doch vor allem nicht zu gering.
Es wäre dein Untergang.
Wenn du mehr Liebe fühlst als sie, ist nichts zu befürchten.
Ich gehe jetzt.“
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Aber für eine Rede muss um Erlaubnis gebeten werden:
André war allein.
Dort vor ihm waren Hunderte Wesen versammelt und aus der Ferne kamen noch mehr an diesen Ort.
Sollten sie sich hier versammeln?
Sie waren lebende Tote.
Er, als irdischer Mensch, wusste mehr über die Ewigkeit als sie.
Er hatte im Sommerland seine Tante gesehen, die alt die Erde verlassen hatte und dort verjüngt und schön angekommen war.
Sie hatte ihren geistigen Zustand angenommen, gleich nachdem sie ihr Stoffkleid abgelegt hatte.
Sie war jung und schön in diesem Leben, und wie waren sie?
Diese Wesen hatten krumme Rücken, waren alt, und das alles aus Mangel an Liebe.
Oh, er drängte schon darauf, dass es so weit sein möge und er anfangen durfte.
Sehnlich wünschte er sich, ihnen die Augen öffnen zu dürfen.
Er merkte, dass er sich beruhigte, eine wunderbare Ruhe überkam ihn.
Vor sich sah er einen großen Menschen, der wie ein irdischer Geistlicher gekleidet war.
War er eines jener Wesen, die auch hier über Hölle und Verdammnis predigten?
Er entfernte sich von den anderen und ließ sich an einer Stelle nieder, die höher gelegen war.
Wollte auch er eine Ansprache halten?
Und wo war Alcar?
Nirgends sah er seinen geistigen Leiter.
Der Geistliche sah ihn an und André fühlte, dass er in ihm einen Fremden sah, der nicht hierher gehörte.
Es schien, als fragte er ihn, was er hier so allein trieb.
Sein Blick war scharf, als wollte er ihn durchbohren.
Er widerstand diesem grimmigen Blick und er fühlte, wie kalt es in ihm war.
Da war Alcar, aus ihrer Mitte trat sein geistiger Leiter hervor.
Alcar ging auf den Geistlichen zu und wechselte einige Worte mit ihm.
Deutlich hörte er Alcar fragen: „Dürfen wir zu ihrer Gemeinde sprechen?“
Mit verschränkten Armen sah der Geistliche von seinem erhöhten Platz aus Alcar mit herausforderndem Blick an, und es dauerte einige Sekunden, bis er antwortete.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Der „Geistliche“ fällt sein Urteil:
Endlich sprach er und seine Frage war barsch.
„Wer sind Sie?“ –
„Wir“, hörte er Alcar sagen, „sind deine Brüder und kommen aus einem anderen Land zu euch in Liebe, im wahren Sinn des Wortes.“
Der Geistliche lächelte sarkastisch.
Er stand noch immer da und schaute auf ihn hinab wie seinerzeit Nero auf Rom.
Sein altes Gesicht war von tiefen Furchen durchzogen.
Am Ende sprach er.
Es war ein spannender Augenblick.
Wie bescheiden Alcar war, und in seiner ganzen Bescheidenheit wartete er ab, wie die Entscheidung aussehen würde.
André verstand Alcars Auftreten als eine Lebenslehre: Nur mit Liebe würde man etwas erreichen können.
„Kommen Sie im Namen Gottes?“
Diese Worte peitschten in seine Seele, weil sie so kalt daherkamen.
Dieser Unglückliche fragte seinen geistigen Leiter, ob er im Namen Gottes komme.
Siehst du, das war der Mensch.
Wie er sich wohl fühlte.
Alcar schaute ihn ehrerbietig an und antwortete: „Wir kommen im Namen Gottes zu euch, wie ich Ihnen bereits sagte, in der wahren Bedeutung des Wortes.“ –
„Ich gebe Ihnen eine halbe Stunde“, war seine Antwort.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Alcar hält seine Rede und übergibt danach André das Wort:
Blitzartig kam in André auf: „Sprich über die Natur und verbinde sie mit dem Leben.“
Unverzüglich ging er ans Werk, und er fühlte, dass ihm geholfen wurde.
„Schwestern und Brüder!
Wir kommen aus einem anderen Land, um Ihnen zu berichten, wie schön es bei uns ist, und wir bitten Sie, unser Land zu besuchen.
In unserem Land ist es wunderschön, auch die Natur dort ist anders als hier.
Der Himmel ist hell und überall wachsen und blühen Blumen, die nie verwelken, sondern ewig frisch bleiben.
Wir bauen unsere Häuser so, wie wir uns das wünschen.
Keines von ihnen weist dieselbe Architektur auf.
Das kommt daher, dass auch jedes Wesen anders ist, eine eigene Persönlichkeit besitzt.
So, wie wir uns unser Haus innerlich vorstellen, so wird es sein.
Wir können unser Haus nach eigenen Wünschen bauen, in den Bergen oder auf dem Land, an der Küste und an Ufern der Seen und Flüsse.
Doch die Mittel dazu können wir nicht aus anderen Landen beziehen.
Alles, was in unserem Land wächst und gedeiht, können wir verwenden.
Auch wissen wir, dass es woanders, wo auch Menschen leben, ebenfalls nicht möglich ist, Baustoffe aus anderen Landen zu beziehen.
Wir sind an Gesetze gebunden.
Die Gesetze stehen im Einklang mit dem inneren Zustand des Menschen, der dort lebt.
Das bedeutet, dass wir unsere Kräfte nicht übersteigen dürfen oder können.
Wir können die Materialien aus anderen Landen nicht verbauen, aus dem einfachen Grund, weil bei uns sonst alles einstürzen würde, da hier ein anderes Klima herrscht.
Wir leben wie Brüder und Schwestern zusammen.
In Liebe leben wir füreinander und wir lügen einander niemals etwas vor oder betrügen einander, selbst in Gedanken nicht.
Was euch fremd vorkommen mag, ist die Tatsache, dass wir es sofort wüssten, weil wir den Gedankengängen anderer folgen können.
Darum sind alle ehrlich und ein Bruder oder eine Schwester ist allen anderen gegenüber offen, vollkommen offen.
Wenn wir eine Schwester oder einen Bruder sehen, sehen wir uns selbst, weil wir ein und dieselbe Liebe besitzen und in Liebe eins sind mit der Folge, dass unserem Leben nichts als Glück beschieden ist.
Ein Blick ins Jenseits, 1936
André berichtet ausführlich von den Lichtsphären und beendet seine Rede mit:
Ihr alle habt auf der Erde gelebt und seid dort gestorben.
Ihr lebt in der Ewigkeit, habt aber euer irdisches Leben verpfuscht, weil euer Leben stofflich war, wodurch ihr in diesen Zustand geraten seid; ihr wisst nichts von einem geistigen Leben, weil ihr euch diesem Leben verschlossen habt.
Betet, dass Gott euch die Augen öffnen wird.
Wo sind eure Kinder?
Auch sie leben hier an dieser Seite, aber in anderen Landen.
Sie sind schöner und reiner, sodass ihr sie nicht sehen könnt, weil sie eine höhere Abstimmung besitzen.
Fühlt euren unnatürlichen Zustand und vergleicht euer Leben mit einem höheren, einem geistigen Leben, in dem ihr einst ewig leben werdet.
Gegenwärtig kommt ihr in jenem Land mit allem in Konflikt, auch mit euren eigenen Kindern.
Hier werdet ihr eure Kinder nicht wiedersehen, auf gar keinen Fall.
Dort, wo nichts als Glück herrscht, dort werdet ihr sie wiederfinden, in himmlischer Schönheit.
Gottes Wille ist es, Freunde, dass ihr Seinem Weg folgt.
Gott ist Liebe, Freunde, Gott ist Licht, Glück und Leben.“
Ein Blick ins Jenseits, 1936
Individuum und Menschheit
Auch Meister Alcar kam nach seinem irdischen Leben im Dämmerland an:
Schau, André, wir sind im Dämmerland, hier habe ich gelebt.
Als ich auf der Erde gestorben war, wachte ich an diesem Ort auf und dies war meine Abstimmung.
Die meisten Menschen kommen von der Erde hier an und sie alle sind weder gut noch böse, haben aber keinen geistigen Besitz.
Auch ich wurde von meinem eigenen Leben überzeugt, hier wurde ich wachgerüttelt und hier erwachte mein Inneres.
Das Entstehen des Weltalls, 1939
In jeder Sphäre leben die Menschen zusammen, die das selbe Maß an Liebe besitzen, aber darüber hinaus bleiben sie unterschiedlich hinsichtlich der erworbenen Eigenschaften:
In Liebe sind wir eins, in Kunst und Gefühlen nicht, und was der eine kann, kann der andere nicht, auch wenn er im selben Zustand lebt, in derselben Sphäre.
Einer fühlt sich von der Kunst angezogen, ein anderer von der Wissenschaft und wieder ein anderer hat wiederum andere Gefühle, und das ist nicht nur auf der Erde so, sondern auch an dieser Seite.
Das Entstehen des Weltalls, 1939
Jozef Rulof erklärt, dass jede Sphäre im Jenseits sieben Gefühlsübergänge hat, um die nächst höhere Sphäre zu erreichen:
Doch was ist und wie ist eigentlich dieses Dämmerland?
Der am niedrigsten abgestimmte Mensch nun, aus ebendiesem Dämmerland, hat wiederum Kontakt mit einer Abstimmung an Land, die direkte Abstimmung auf die Sphäre des Hasses hat; so tief ist nun diese Sphäre und auch darin erleben wir diese sieben Übergänge!
Frage und Antwort Teil 1, 1950
Alle Übergänge in allen Sphären zu beschreiben, würde sehr viele Bücher erfordern.
Deswegen werden nur Beispiele gegeben, um ungefähr ein Bild von dem Gefühlsgrad zu bekommen:
Wollten die Meister jedoch jeden Lebensgrad von jeder Sphäre analysieren, dann müssten sie für jeden Übergang Bücher schreiben, immer wieder Bücher.
Erst dann wissen wir, wie eine solche Sphäre funktioniert.
Doch wenn Sie kurz weiterdenken, wissen Sie es jetzt auch, denn die Beispiele gibt es.
Gerhard, der Kutscher, aus dem Buch „Die vom Tode wiederkehrten“ ist einer davon!
Frage und Antwort Teil 1, 1950
Die Hauptsache ist, zu beschreiben, wie man aus einer Sphäre herauskommt, was man tun kann, um sich evolutionär nach oben zu entwickeln:
Hauptsache ist jetzt, wie kommen wir aus einer Sphäre heraus?
Ich rege mich nicht wegen der Lichtsphären auf, meine Damen und Herren, aber wohl wegen der Frage, wie ich diese Sphären verlassen kann.
Frage und Antwort Teil 1, 1950
Wenn der Mensch irrt und das nicht zugibt, stellt er sich schon in eine dämmerigen Welt:
Erwacht und gebt zu, dass Ihr Euch irrt, denn dieses kleine Sich-Irren, dieses winzige Ich als ein Charakterzug, stellt Euch in ein Dämmerlicht, in eine dämmerhafte Welt, und das will nichts anderes sein und bedeuten: das Dämmerland, das Unbewusstsein, das Nichtwollen, zu faul sein, um dieses Erwachen zu akzeptieren, das Sich-nicht-darum-Scheren, diese Bewusstwerdung aufzunehmen, der Hochmut, der Wahnsinn, die Beleibtheit des Menschen, der sich gesellschaftlich und stofflich fühlt ... ja.
Vorträge Teil 2, 1951
Um die erste Lichtsphäre zu erreichen, müssen auch die kleinen Lügen überwunden werden:
Und ja, eine achtzigjährige Frau, ein sechzehnjähriger Junge und ein acht jahre altes Mädchen haben das Irdische gegen das Ewige getauscht.
Die alte Großmutter kehrt zur Erde zurück und (das) haben ihre Angehörigen zu akzeptieren auf Jener Seite, man braucht jenes Seelenleben nun nicht abzuholen, doch den Jungen und das Mädchen brachten sie zu zwei verschiedenen Sphären; die erste Sphäre für das Mädchen und das Dämmerland für den Jungen, wo dieses Leben die kleinen Lügen, Betrügereien und Gehässigkeiten zu überwinden hat, um sich dann auch bereit zu machen für das Glück, die erste glückliche Sphäre hinter dem Sarg, das Leben nach dem Tod.
Die Kosmologie des Jozef Rulof Teil 4, 1944
Das Dämmerland ist nicht nur die Abstimmung, in der Alcar und Gerhard ins Jenseits eintraten, sondern es ist auch die Abstimmung der gesamten Menschheit.
Hiermit ist gemeint, dass die meisten Menschen auf der Erde im Gefühl auf das Dämmerland abgestimmt sind:
Wir gehen zum Dämmerland, in das Gerhard eintrat, als er die Erde verließ.
Sein Leben kennst du, aber verstehst du auch das Leben und die geistige Abstimmung all dieser anderen Millionen Wesen, die dort leben und sich von ihrer Persönlichkeit lösen müssen?
Im Dämmerland ist nicht nur die Persönlichkeit des Einzelnen festzustellen, sondern auch die der Masse und sogar die der gesamten Menschheit.
Seelenkrankheiten aus dem Jenseits betrachtet, 1945