Das Gefühl und die Spiritualität der Erde

Schwebend gingen sie weiter.
André konnte wieder aufatmen.
Er war froh, dass es vorbei war.
Trotzdem fühlte er sich glücklich, dass er alles erleben durfte.
Für ihn bedeutete es Weisheit im Geiste.
Wie wahr war alles, was er bis jetzt wahrgenommen hatte.
Wie groß war die Macht Gottes, der all dies lenkte, alles über alle Menschen wusste, bis in die tiefsten Tiefen.
Gott ergründete und kannte alle Seine Kinder.
Einem Mensch war dies nicht möglich.
André sah ein anderes Licht als jenes, welches er in der Finsternis gesehen hatte.
„Wo sind wir hier, Alcar?“
„Wir sind im Dämmerland und sind in einen anderen Zustand übergegangen.
Der Mensch, der hier lebt, befindet sich in einem höheren Gefühlszustand, und in dem Maße, wie wir höher kommen, verändern sich die Sphären und die Menschen, kurzum, alles verändert sich.
Wir sehen ständig andere Gefühlsabstimmungen.
Daher ist das Gefühl das Wesentliche im Dasein des Menschen, was ich dir schon oft deutlich gemacht habe.“
„Kann ein Gelehrter der Erde das Gefühl analysieren?“
„Gewiss, wenn er im Geiste Abstimmung besitzt.
Doch auf der Erde gibt es solche, die bei Operationen am Menschen noch nie die Seele gesehen haben.
Das ist traurig.
Die sind arm an Gefühl, und dennoch gelehrt.
Ihre Gefühlskraft liegt im Schlummer und sie sind lebend tot.
Das Gefühl ist Leben, ist Seele und bedeutet Liebe.
Und da wir nun wissen, dass Liebe Gott ist und Gott Gefühl bedeutet, ist es doch wohl klar, dass man in einem irdischen Körper Gott nicht wahrnehmen wird.
Ich höre schon den ersten Gelehrten ausrufen: ‚Ich habe Gott gesehen‘.
Von anderen wird er für geisteskrank erklärt.
Das Leben kann man nicht sehen, das Leben kann man erfühlen.
Das Leben hat dort, also nach Ablegen des Stoffes, nichts mit der Erde zu tun.
Es kehrt zur Quelle allen Lebens zurück, und das ist Gott.
Gott legte das Leben in allen Stoff, welches das Gefühl ist.
Auf Erden ist das Leben eins im Stoff, ist aber trotzdem ein separater Körper.
Daher nennen wir ihn den Geistes- und den Seelenkörper.
Das Leben ist das Plasma, die Urkraft: Gott.
Es ist nicht zu vernichten, nicht durch stoffliche Sinnesorgane wahrzunehmen, weil der Mensch das wahrnimmt, was zum Stoff gehört, weil er selbst Stoff ist.
Der Mensch als Geist jedoch ist der Gefühlskörper, durch den der Mensch Abstimmung auf Gott findet.
So wird das Gefühl, das Leben, die Seele zum Vater zurückkehren, weil das Gefühl göttlich ist.
Nachdem er in den vortierlichen, den tierlichen, den grobstofflichen, den stofflichen, den geistigen Zustand übergegangen ist, wird der Mensch, das Leben jedenfalls, ins Göttliche zurückkehren.
Im irdischen Leben schon ist der Mensch auf Gott abgestimmt, auch in allen sonstigen Übergängen und Zuständen.
Jene, die im Körper die Seele finden wollen, sollten sich auf uns abstimmen, dann erst sind sie auf dem Weg, den wir alle gegangen sind und noch gehen werden.
Das Gefühl kann wissenschaftlich nicht analysiert werden.
Wenn wir die kosmische Abstimmung besitzen, werden wir den Gefühlskörper analysieren können.
Es sind die Meister an dieser Seite, die das Gefühl als göttliche Kraft in direkter Lebensabstimmung durchfühlen.
Und alles, mein Sohn, ist Liebe.
Liebe ist Gefühl, Liebe ist Gott.“
Sie schwebten immer weiter.
André erblickte ein fremdes Land.
Das Dämmerlicht war anders und in der Natur sah er mehr Vitalität.
Es war, als würde hier alles erwachen.
„Ausgezeichnet erfühlt, André.
Wir befinden uns hier in der Sphäre des Erwachens.
Der Mensch, der hier lebt, hat seinen langen Weg aus der Finsternis zurückgelegt und erwacht.
Es ist bereits eine andere Abstimmung, ist aber noch nicht mit der ersten geistigen Sphäre vergleichbar.
Wärme kommt in ihr Leben, was für die Entwicklung notwendig ist.
Trotzdem wächst hier noch nichts, kein Grün, keine Bäume, hier ist von einem blühenden Leben nichts zu sehen.
Das sehen wir erst in der Sphäre, die über dieser liegt.
Der Mensch, der hier lebt, hat noch immer Abstimmung auf die finsteren Sphären und kann daher zurückfallen, wenn er sich nicht mit allen Kräften dagegen wehrt.
Viele fallen deswegen in ihren vorherigen Zustand zurück.“
„Sieh dort, Alcar, viele Wesen schweben an uns vorbei.“
„Das sind die helfenden Geister aus höheren Gefilden.
Sie steigen für eine geraume Zeit hinab, um Unglücklichen zu helfen.
Väter, Kinder, Brüder gemeinsam, sie alle kommen aus höheren Sphären und müssen stark sein, damit sie dort helfen können.
Du kennst nun ihre Kräfte.
Sie gehen weiter, bis sie die Grenze zum Land des Hasses erreichen, wo jeder seine Aufgabe bekommt.
Alle unterstehen einer geistigen Leitung und werden in Gruppen eingeteilt.
Viele sind dort noch nie gewesen und werden unter kompetenter geistiger Führung ihr Leben kennenlernen.“
„Werden die Unglücklichen, die sie finden, in diese Sphären gebracht?“
„Ja, mein Sohn.
Wenn sie innig um Hilfe bitten, wird ihnen geholfen, aber sie müssen es selbst wollen.“
„Was geschieht danach, Alcar?“
„Ihnen wird gesagt, wie sie höher kommen können, indem sie das Gute wollen, und wenn sie nicht wissen, dass sie auf der Erde gestorben sind, werden sie auch davon überzeugt.
Man nimmt sie mit auf die Erde.
Dafür sind dann Séancen nützlich, das habe ich dir gezeigt.
Danach bringt man sie zurück, in diesen Zustand, damit sie sich im Geiste weiterentwickeln.
Wenn sie sich behaupten können, werden sie bald in eine höhere Sphäre eingehen.
Und dieses Höherkommen können sie sich zu eigen machen, indem sie anderen helfen.
So setzt der Mensch seinen Weg fort und kehrt zum Vater zurück, zu Gott.“
„Wohin gehen wir jetzt, Alcar?“
„In die Läuterungssphäre, einem grobstofflichen Zustand.
Sie grenzt an die erste Daseinssphäre im Geiste.
Dort sehen wir Licht, aber um es mit der Erde zu vergleichen, ist es eine graue Herbststimmung.
Alles lebt in einer grobstofflichen Abstimmung, so auch der Mensch, der dort lebt.
Sie sind auf der Erde gestorben, was sie aber nicht wissen.
Der Mensch ist sich erst dann seines geistigen Lebens bewusst, wenn er in die erste geistige Sphäre übergegangen ist.
Ist dir das verständlich?“
„Ja, Alcar.“
André sah, dass sich alles veränderte.
Unter ihm lag eine Sphäre, aber sie schwebten weiter.
Langsam veränderten sich die Sphären.
Je weiter er kam, umso mehr Leben fühlte er, er sah es an der Natur und auch am Himmelslicht.
Alles würde erwachen, dies konnte er deutlich wahrnehmen.
Es kam Leben in die Natur und in die Menschen.
Die kalten, finsteren Sphären lagen nun weit hinter ihm.
„Gehen wir direkt dorthin, Alcar?“
„Ja, mein Junge.
Wir werden versuchen, einige auf andere Gedanken zu bringen.
Vielleicht ist es möglich.
Ich will das probieren, damit du dich von ihrem Leben überzeugst, wie sie fühlen und wie ihr Leben ist.
Auch dort ist es kalt und unbehaglich.
Es ist wie eine Herbststimmung auf der Erde, wenn in der Natur alles abstirbt.
Es ist das Ebenbild ihrer inneren Gefühlskraft.
Auch sie fühlen die Wärme nicht, die ein glücklicher Geist fühlt.
In allem liegt ihr grobstoffliches Gefühl.“
„Lebt auch dort alles zusammen?“
„Dieses Einssein gilt für jeden Zustand an dieser Seite.
Wohin du auch kommen wirst, alle Stände und Ränge leben beisammen.
Alle, die ein und dieselbe Abstimmung besitzen, was die Liebe ist, sind eins.
Dies hat mit irdischer Gelehrtheit und irdischen Titeln nichts zu tun.
Hier hat allein Liebe einen Wert, das Gefühl, das Abstimmung im Geiste findet.
Wenn ihre Liebe nicht geistig ist, ist alles wertlos.“
„Hat all das, was man auf der Erde lernt, keine Bedeutung an dieser Seite?“
„Aber selbstverständlich, André.
Ich sage doch eindeutig: Wenn ihr Gefühl im Geiste entwickelt ist, können sie ihre irdische Gelehrtheit auch hier zur Anwendung bringen, oder wenn sie zurückkehren auf die Erde.
Gerade sie können die Menschen auf der Erde erreichen durch ihre Kenntnisse in verschiedensten Zuständen und Wissenschaften der Erde.
Viele werden dorthin gesandt, um dem stofflichen Menschen zur Seite zu stehen.
Sie wirken dann auf sie ein und geben ihnen durch, was sie über das ewige Leben wissen.
Das sind jene, die sich auf der Erde nicht vergessen haben.
Aber sie werden erst dann zurückkehren können, wenn sie die dritte Sphäre erreicht haben.“
„Ist es schwerer, auf der Erde zu wirken, als an dieser Seite?“
„Für uns ist es schwieriger, auf der Erde den Stoffmenschen zu erreichen.
Die Schwierigkeit liegt darin: Auf der Erde leben die Menschen als Geister im Stoff.
Folglich nehmen sie alles mit stofflichen Sinnesorganen wahr.
Die Schwierigkeit für sie und für uns ist es, sie im Stoff das Geistige fühlen zu lassen.
An dieser Seite überzeugen wir sie, indem wir sie einen Zustand erleben lassen.
Auf der Erde ist das nicht so einfach, da die meisten von ihnen eine stoffliche Abstimmung besitzen.
Wie kann der Mensch geistig fühlen, wenn er diese Gefühlskraft nicht besitzt?
Es ist also nicht möglich und wir müssen immer wieder zurückkehren.
Hier aber können wir ihnen Bilder zeigen, und wenn sie es sehen, vertrauen sie sich willig an.
Es ist also einfacher, geistig auf den Geist einzuwirken als geistig auf den Stoff.
Beeinflussung im Stoff ist nicht einfach, weil der Mensch stofflich wahrnimmt.
Dann muss der Mensch schon wollen.
Ist dies nicht der Fall, dann sind sie für uns auch nicht zu überzeugen.
Auf der Erde muss man glauben; hier glaubt man nicht mehr: Wir wissen.
Das ist der große und wichtige Unterschied, auf der Erde etwas zu erreichen.
Unser Wirken dort wird erleichtert, wenn der Mensch um ein ewiges Fortleben weiß.
Dann erst beginnt unser eigentliches Werk auf der Erde.
Der Mensch sieht seine eigene Welt, die Sonne, den Mond und die Sterne, und alles dieses gehört zum Stoff.
Sie müssen durch all dies hindurchsehen, wollen sie den Schleier durchdringen, um in unserem Leben wahrnehmen zu können.
Das ist die Schwierigkeit, auf der Erde zu wirken.
Ist auch das für dich nachvollziehbar?“
„Ja, Alcar, ich verstehe dich vollkommen.
Kommen die Wesen, zu denen wir jetzt gehen, alle aus den finsteren Sphären?“
„Ja und nein, André, beides also.
Viele kommen von der Erde hier an, andere haben den langen Weg aus der Finsternis zum Licht zurückgelegt.
Diejenigen, die von der Erde gekommen sind, leben in einem unbewussten Zustand und sind somit lebend tot, da sie denken, dass sie noch auf der Erde leben; ihre Entwicklung fängt also hier an.
Hast du auch das verstanden?
Folgendes: Frage mich so viel du willst.
Deine Frage, folge mir gut, ist meine Verbindung.
Ich halte mich an einen festen Plan und weiche nicht davon ab.
Wenn du jetzt gerne etwas wissen möchtest, so frage ruhig, ich werde dir nach bestem Wissen antworten.
Je tiefer du eingestellt bist, desto mehr Weisheit bedeutet es im Geiste.
Frage also, wonach dir ist, ich werde dir antworten.
Frage dann für alle Menschen auf der Erde, die es gerne tun würden, es jedoch nicht können, weil sie diese Gabe nicht besitzen.
Vergiss nie, dass deine Gabe ihre Gabe ist und bleiben wird.“
„Du sagtest mir eben, dass diejenigen, die hier oben leben, nicht wissen, dass sie auf der Erde gestorben sind.
Wie furchtbar ist das, sie befinden sich doch in der Ewigkeit?“
„Diese Zustände sind furchtbar, aber es ist die Wahrheit.
Auf der Erde wollten sie sich nicht aufraffen; in derselben Abstimmung kommen sie hierher.
Das Gefühl ist der Geisteskörper, in diesem Zustand kommen sie hier an, so, wie sie fühlen.
Wenn also der Mensch hier ankommt, ist und bleibt alles so, wie er fühlt.
Nichts ändert sich.
Es ist nicht möglich.
So, wie sie fühlen, besitzen sie Licht, besitzen sie Glück.“
„Wird auch ihnen geholfen?“
„In jeder Sphäre findet man geistige Hilfe, wo sich der Mensch auch befindet, überall, in jedem Zustand, bis in die höchsten Himmel.
Jene dort, zu denen wir nun gehen, leben im ewigen Leben, wollen aber noch mit irdischem Geld dafür bezahlen, was man für sie tut, und für viele andere Dinge mehr.“
„Was sagst du?
Mit Geld?“
„Ja, André, sie denken schließlich, dass sie noch auf der Erde leben.
Ihr Gefühl, die Natur, alles hat Abstimmung auf die Erde.
Es kann ja nicht anders sein.
Das ist ein Beweis dafür, wie wahrhaftig das Leben an unserer Seite ist.
Es könnte nicht wahrhaftig sein, wenn es wider die Natur wäre.
Es gibt noch viele andere Zustände, die noch trauriger sind als dieses harmlose Bezahlen mit Geld.
Wir kennen ganz andere.
Es sind Geistliche der Erde hier, die im Leben nach dem Tod noch immer von Hölle und Verdammnis reden und sich anderen gegenüber darüber auslassen.
Hier, wo sie in der Ewigkeit sind.“
„Das ist doch nicht möglich, Alcar?“
„Ich sage nur die traurige Wahrheit, nichts anderes.
Tausende folgen ihnen.
Du wirst sie kennenlernen, wenn wir dort ankommen.
Sie gründen ihre Gemeinden und reden von ewiger Verdammnis.“
„Es ist nicht zu glauben, Alcar.“
„Es ist, leider, die Wahrheit.
Auf der Erde sind sie eingerostet mit ihren Dogmen und blindlings folgen sie ihren Predigern darin, was sie ihnen verkünden.
Wer sich zu einer anderen Religion bekennt, wird verachtet, und wenn sie doch den Mut dazu haben sollten, werden sie in Stücke gerissen.
Alle sind samt und sonders kalt und öde, zusammen mit den Geistlichen.
Und jetzt, da wir wissen, dass der Mensch so fühlt, wie er sich gibt und handelt, sind sie alle unglückliche, kalte Wesen.
Wie könnte es anders sein?
Wenn sie einen Gott der Gewalt kennen, wollen sie einen Vater der Liebe weder sehen noch fühlen.
So haben sie im Leben hier dieselbe Abstimmung, die sie auf der Erde hatten.
Sie fühlen es so und wollen es eben nicht anders.
Ist das Liebe?
Ist Gott ein Vater, könnte Gott ein Vater sein, wenn er Seine Kinder verdammt?
Nein, zum Glück nicht, wir kennen einen anderen Gott, als den sie fühlen und kennen.
Zeit ihres Lebens auf Erden haben sie nichts anderes getan, als über Verdammnis zu predigen.
Gibt es den Menschen die Wärme, die sie an dieser Seite glücklich sein lässt?
Was ist ihr Besitz, wenn ihr Gott ein Gott der Gewalt ist?
Ihr Glaube und ihr Wissen ist arm an geistiger Kraft.
So, wie sie fühlen, ist alles kalt und öde, mein Sohn, genauso wie die Geistlichkeit der Erde.
Alle, die von Hölle und Verdammnis sprechen, sind kalt.
Sie beten ihr ganzes Leben lang, doch es hat keine Kraft.
Ihre Gebete sind kalt und allem Leben entledigt.
Alles ist tot, wie sie selbst.
Deswegen nennen wir sie hier die lebenden Toten.
Sie sind auch tot, weil sie das Leben nicht fühlen, denn das Leben verdammt und mordet nicht und kennt keine Gewalt, weil das Leben Gott ist und Liebe bedeutet.
Auch ihre salbungsvollen Predigten haben keinen Wert.
Ihr falscher Gesang ist das Gejammer um Wärme und Licht, was nichts als Schwäche bedeutet.
Es hört sich wie ein Sturm an, es ist das Tosen eines Orkans, es ist zerstörend, weil es falsch ist.
Innerlich fühlen sie einen Gott der Rache, deshalb ist alles falsch, nichts ist echt, wie auch ihr eigenes Leben nicht.
Alles wird so sein, wie der Mensch fühlt, und so wird er hier Abstimmung finden.
Ihre Gebete werden erst dann Kraft haben, wenn sie in Harmonie sind, wenn sie eins sind mit dem Leben.
Es sind schöne Worte, worin weder Gefühl noch Kraft liegt, die den Menschen erwärmen sollen.
Das sind die Predigten derer, die über einen Gott der Rache, über Hölle und Verdammnis reden.
Darum ist ihre Abstimmung ein grobstofflicher Zustand.
Einst werden sie wissen, dass Gott ein Vater der Liebe ist.
Sie werden es fühlen, einst, André, hier in diesem Leben.“
„Es macht also keinen Sinn zu beten, Alcar?“
André sah seinen geistigen Leiter an und fühlte, dass seine Frage falsch war.
Wie konnte er so dumm sein?
„Du hast mich nicht verstanden, mein Sohn.
Ich meinte ausschließlich diejenigen, die einen Gott der Rache kennen, die können besser aufhören zu beten.
Wenn der Mensch jedoch in Einfalt und Demut niederkniet und ein Gebet aus tiefstem Herzen gen Himmel schickt, wird ein solches Gebet erhört werden.
Dann hat ein Gebet Kraft.
Dann hat ein Gebet Wert und wird zum Kern aller Wahrheit durchdringen, weil das Wesen Gott fühlt und sich seinem Vater in Liebe und Demut nähert.
Der Teufel auf Erden betet zu Gott, der Teufel, der in Menschengestalt lebt.
Er flennt und verbirgt sich hinter seiner Maske.
Das sind die Heuchler der Erde, die beten und nicht danach leben.
Ein Leben verflucht das andere, ein Leben betet für den Untergang eines anderen Lebens.
Gerade weil sie beten.
Einer betet um der Vernichtung willen, ein anderer, um einen Krieg zu gewinnen, und sie alle kennen den einen Vater.
Ist das Liebe?
Es sind Teufel, weil sie sich mit heiligen Kreuzen behängen und sich hinter ihren Gebeten verbergen.
Ist das nicht der reinste Hohn?
Ist es nicht wider Gottes heiligem Leben?
Auf allem liegt ein Fluch.
Wie wollen sie das verantworten?
Sie beten, damit sie einen Krieg gewinnen, und trotzdem bekennen sie sich zu einem Glauben.
Ist das nicht furchtbar?
Man sollte sie unter ihren Kreuzen begraben sein lassen, um das andere Leben, das kein intellektuelles Denken besitzt, aber dennoch Gottes Leben in sich trägt, zu hegen.
Hier werden sie das Leben kennenlernen.
Hier werden Tausende auf sie warten, die sie mit ihren Gebeten vernichtet haben.
Wer seinen Auftrag auf der Erde verstanden hat, lebt in den Sphären des Lichts und ist glücklich.
Deshalb ist nicht gleich jeder Priester ein Geistiger.
Diejenigen, die dem Vater aller Väter dienen und sich in Liebe Seiner heiligen Macht annähern, erwärmen die Menschenkinder, weil sie Sein heiliges Leben fühlen.“
„Wie denkst du über die Geistlichkeit der Erde?“
Alcar sah André an und sagte: „Ob diese heilig sind, André?
Nein, mein Junge, es gibt auf der Erde keine Heiligen.
Diejenigen, die sich dafür ausgeben, spotten mit Gottes heiliger Macht und verunglimpfen Seine Heiligkeit.
An dieser Seite weiß man nichts von Heiligen auf der Erde.
Es gibt keine, sie müssen noch geboren werden.
Nicht einmal in tausend Jahren wird es dort Heilige geben können, weil sie den Heiligen, der einst dort lebte, umgebracht haben.
Ich will dir zu erklären versuchen, warum das nicht möglich ist.
Hör zu.
Erstens: Auf Erden lebte einst ein Heiliger, doch die Menschen, wie ich soeben sagte, schlugen Ihn ans Kreuz.
Man geißelte Ihn und zerfetzte Sein Fleisch.
Seine heilige Liebe, die ihren finsteren Seelen als Nahrung dienen sollte, wurde nicht verstanden.
Doch die Menschen vernichteten das heilige Leben, weil ihre Liebe eine andere Liebe war.
Sein heiliges Gefühl war die geistige Wahrheit, weil Er mit allem Leben eins war und mit Gott verbunden.
Gott war in Ihm, in Ihm lebte Gott.
Er war eins mit allem.
Er war heilig und fand Abstimmung auf Gottes heilige Macht, er besaß die heilige Liebe.
Diese heilige Kraft wollte er den stofflichen Menschen geben, auf dass auch sie Gottes heilige Liebe kennenlernten.
Doch was taten sie?
Sie tranken Sein Blut und besudelten Ihn.
Sein heiliges Herz wurde zerrissen.
So unbedeutend und so jung das Leben auf der Erde noch ist, es fühlt die heilige Kraft Jesu Christi, unserem Meister.
Seine heilige Ausstrahlung erwärmte Millionen.
Seine Liebe heilte, Seine Berührung wirkte Wunder.
Kranke wurden gesund, Lahme und Krüppel kehrten ins Leben zurück.
Sein heiliges Leben war in ihnen, Seine Liebe heilte alles, strahlte über die ganze Erde.
Wie geben sich diejenigen, die sich Heilige nennen?
Ihr Heiligsein ist nichts als Selbstsucht und Eitelkeit.
Es ist grobmenschlicher Egoismus, es ist Prahlerei mit Gold und Silber.
Es sind weltliche Glückliche, mein Sohn.
Es hat an dieser Seite keine Bedeutung.
Ihr Heiligsein ist das Podest, auf das sie sich selbst stellen.
Es sind die Aussätzigen an dieser Seite.
Das Übel dieser furchtbaren Krankheit liegt in ihrem Gefühl.
Hier kennen wir ein Gesetz, das jedes glückliche Wesen kennt, und es lautet: ‚Was der Mensch sich auf Erden aneignet, gehört zur Erde, und er wird es zurücklassen, wenn er das irdische Leben verlässt‘.
Da wird man alles ablegen müssen.
Nackt wird man hier eintreten, weil es an dieser Seite keinerlei Wert hat.
Zweitens kann kein Mensch der Erde die erste geistige Sphäre betreten, wenn er sich an dieser Seite nicht einer Läuterung unterzogen hat.
Das besagt, dass sie keine heiligen Wesen sind.
Nochmals, Gott hat auf der Erde keine Repräsentanten in einem menschlichen Körper.
Wer auf der Erde wagt von sich zu behaupten: Ich und der Vater sind eins?
Man wartet hier auf ihre Ankunft, und auch an ihnen wird etwas Heiliges vollzogen werden.
Hier sind sie nackt, von Gottes heiligem Licht beschienen.
Das ist ein heiliger Augenblick, dem kein Mensch, kein Leben sich entziehen kann.
Als ich noch auf der Erde lebte, mein Sohn, glaubte auch ich, dass dort Heilige lebten.
Doch an dieser Seite habe ich ihr Heiligsein kennengelernt.
Hier weiß man, dass sie ihre Podeste durch Intrigen und mit dem Blut anderer errichtet haben.
Wir hier wissen, dass ihre Mentalität tiefe Finsternis bedeutet.
Ich, mein Sohn, und Tausende mit mir haben mehr Ehrfurcht vor einer Mutter, die mit ihren acht Kindern allein zurückbleibt und sich zu Tode arbeitet, um sie am Leben halten zu können.
Wir fühlen mehr Ehrfurcht vor einem Heilsarmisten, der, um anderen zu helfen, auf der Straße von Spott begleitet seine Lieder singt, als vor einem Heiligen der Erde.
Drittens will ich dir aufzeigen, dass auf der Erde keine Heiligen leben können.
Hör gut zu und bemühe dich, mich zu verstehen.
An dieser Seite sieht man die Mentalität, welche die Erde besitzt, auf kosmischen Abstimmung.
Also das ist die Gefühlskraft des Lebens auf dem Planeten Erde in ihrer universellen Abstimmung.
Im Universum gibt es sieben Grade geistiger Liebe, was die universelle Abstimmung ist.
Das Leben nun, das im siebten (kosmischen) Grad lebt, geht von dort ins All über.
Doch darüber gleich mehr.
Im Universum gibt es Tausende andere Planeten und Körper, auf denen es Leben gibt, Leben also in einem höheren Grad geistiger Abstimmung, aber auch in einem niedrigeren Grad, in der alle eins sind, was bedeutet, auf Gott Abstimmung zu finden.
Das alles bedeutet den Kreislauf der Seele.
Es ist der Lauf, dem das Leben folgt, um zum Ursprung allen Lebens zurückzukehren.
Jedes Leben hat also seine eigene Abstimmung, das heißt, es befindet sich in einem Gefühlszustand, der eine geistige Abstimmung ist, aber auf Gott Abstimmung hat, und deshalb göttlich sein kann.
Es sind also unterschiedliche geistige Zustände, in kosmischer Abstimmung.
Die Erde, das heißt, das Leben auf dem Planeten Erde, hat den dritten Grad der Entwicklung erreicht.
Es gibt also zwei darunterliegende Zustände, mit anderen Worten: Es leben im Universum Wesen, die eine erste und zweite Mentalität besitzen und sich unterhalb der Gefühlskraft des Lebens auf der Erde befinden.
Verstehst du das, André?“
„Ja, Alcar.“
„Hingegen gibt es vier höhere Abstimmungen, die alle oberhalb der irdischen liegen und daher einen höheren Grad geistiger Entwicklung erreicht haben.
Das Leben nun, das in der vierten Abstimmung lebt, das sind Heilige in geistiger Abstimmung.
Sie können sich Heilige nennen, weil sie diese Kräfte besitzen und darum geistige Wesen sind.
Ihre Liebe ist reiner, als das Leben auf der Erde sie fühlt und besitzt, kurzum, alles ist anders als alles, was das Leben auf der Erde ausmacht.
Die heiligen Wesen, die in diesem Zustand leben, kehren nicht mehr auf die Erde zurück, weil es ihren Kreislauf zerstören würde, was nicht möglich ist, und sie werden nicht in ein Leben zurückkehren, das sie bereits gelebt haben.
Sie entwickeln sich durch Evolution weiter, bis sie den höchsten Grad der kosmischen Abstimmung erreicht haben, um ins Göttliche zurückzukehren.
Es ist also deshalb nicht möglich, weil das Leben seinen Weg nach oben fortsetzt und nicht unterhalb seiner Gefühlsabstimmung leben wird.
In den höheren Sphären komme ich darauf zurück.
Es dürfte dir zugleich klar sein, dass die Erde von Leben niederer Abstimmungen bevölkert wird, weil das Leben sich durch Evolution entwickelt und sie in einen höheren Zustand gelangen, und deshalb kommen sie auf den Planeten Erde.
Ist dir auch das verständlich, André?“
„Vollkommen, Alcar, aber alles ist zu tief, zu erhaben für mich, als dass ich es verarbeiten könnte.“
„Auch für uns, André, ist alles zu weit weg, doch es stimmt uns glücklich, dass uns höheres Glück erwartet.
So wird sich dann die Erde verändern, bis die in den niederen Zuständen lebenden Wesen auf andere Planeten übergegangen sind, und folglich jene Mentalitäten aufhören zu bestehen, da sie in eine andere, aber höhere Lebensform übergegangen sind.
Erst dann wird sich die Erde verwandeln, weil keine vortierlichen Abstimmungen mehr auf sie übergehen, weil sich die betreffenden Abstimmungen aufgelöst haben.
Von der ersten und zweiten Mentalität kommt das Leben und geht in die dritte, die der Planet Erde ist.
Und alle anderen Planeten nehmen einen Platz ein und besitzen eine geistige Abstimmung, welche die Liebe allen Lebens ist, das sich im Universum befindet; aber alles hat Abstimmung auf Gott, weil es Gottes eigenes Leben ist.
Dann noch dies, mein Sohn:
An dieser Seite wissen die Meister, dass das Leben, das in der vierten Abstimmung lebt, Hunderte Jahre alt werden kann, bis es auch dort sterben wird, was das Übergehen ins Jenseits bedeutet.
Wenn der Mensch, oder das Leben, nun höher kommt, lebt er auch länger, sogar bis zu Tausenden von Jahren und geht dann hinüber.
Die höchste Mentalität geht dann ins All über und das Leben hat seinen Kreislauf vollendet.
An dieser Seite sind Kräfte bekannt, André, mithilfe derer man einen alten Menschen auf der Erde verjüngen könnte.
Ja, Kräfte, die allen existierenden Krankheiten ein Ende setzen könnten.
Aber wir wissen auch, dass der Mensch auf Erden, oder das Leben, das dort lebt, glücklich sein sollte, dass es dort sterben darf.
Verstehe mich also recht: sterben darf.
Das schallt wie ein Donnerschlag in den Ohren, doch wir wissen, was Gott dem Leben auf Erden beschieden hat: Nicht irdisches Glück allein, sondern geistiges, ja universelles Glück, um einst ins Göttliche einzugehen.
Welch ein trauriges Dasein wäre es für das Leben, wenn es auf ewig auf der Erde bleiben müsste.
Nochmals, Mensch: Freu dich, dass du dort sterben darfst, höheres Glückes erwartet dich, höhere Liebe und Seligkeit, an dieser Seite!
Es wird dir auch klar sein, dass auf der Erde keine Heiligen leben können, niemals dorthin kommen werden, es sei denn, sie haben eine Mission Gottes zu erfüllen.
Nun zu einem anderen Zustand.
Wir befinden uns im Jenseits, nicht wahr?
Hier lebt der Mensch, der auf der Erde gestorben ist, wie man das so nennt.
Auch das ist dir klar?
Dann hör zu:
Wo befinden sich, oder wo denkt mein Sohn, leben all die anderen Mentalitäten?
Ich meine diejenigen, die eine höhere Abstimmung besitzen als das Leben, das von der Erde hierher kommt.“
André dachte nach, fand aber keine Lösung, und sagte: „Ich weiß es nicht, Alcar, es ist zu tief für mich.“
„Es ist wunderbar zu hören, dass du ehrlich bist.
Ich will es dir erklären.
Die Meister an dieser Seite verfügen über die Kosmogonie.
Das ist die Lehre des Weltalls.
Zugleich die Psychologie, die Seelenkunde, aber auf kosmischer Abstimmung.
Ihre Lehre, mein Junge, habe ich eine Zeit lang verfolgen dürfen, um mir selbst über das Leben, das im Kosmos lebt, klar zu werden.
Ich will es dir zu erklären versuchen, wie alle diese Abstimmungen eins sind und Verbindung haben.
Hör zu, André.
Wir sind jetzt im Jenseits, nicht wahr?
Du hast es erlebt, indem ich dir verschiedene Zustände deutlich gemacht habe.
Du hast dadurch ein klares Bild von unserem Leben bekommen.
Dabei habe ich dir gezeigt, dass wir für diejenigen, die in den finsteren Sphären leben, unsichtbar sind.
Das bedeutet, dass wir eine höhere Abstimmung besitzen als sie.
Das leuchtet dir alles ein, nicht wahr?“
„Ja, Alcar.“
„Wunderbar.
Wenn ich in meiner Abstimmung lebe, kann ich das Leben noch höherer Zuständen nicht wahrnehmen, weil sie wiederum einen höheren Grad der Entwicklung erreicht haben.
Auch das ist einleuchtend?
Wenn also diejenigen, die in den mentalen Gefilden leben, auf andere Planeten übergehen und auch dort wieder sterben, kommen sie an diese Seite und leben in diesem Zustand weiter, bis sie wieder auf andere Körper übergehen, was der Kreislauf der Seele ist.
So lebt hier alles bis hin zur höchsten Mentalität, alle Abstimmungen also, weil dies das Universum ist.
Nun lebt in unserem Zustand auch die höchste Mentalität: die siebte kosmische Abstimmung.
Also, wenn du das alles fühlst, leben wir in und mit Gott, sind wir mit Gott zusammen, sind allerdings noch weit entfernt von Seinem göttlichen Leben.
Hier und wo immer sich der Mensch auch befindet, sind die niedrigsten und zugleich die höchsten Abstimmungen beisammen.
Das sagt dir, dass Gut und Böse eins sind, einen Zustand bilden: den Menschen.
In uns ist Gott, doch in uns sind auch die finstersten Mächte, die wir besiegen müssen, um unserem Heiligen Vater näherzukommen.
In uns lebt Gott, in uns ist das Licht, aber zugleich tiefe Finsternis.
Es ist also klar, dass der Mensch göttlich sein kann.
Auch, dass uns heiliges Glück erwartet, wenn wir willens sind, uns auf Gott abzustimmen.
Das bedeutet nichts anderes als ewiges, ja, ewiges Glück.
Leuchtet dir das ein?“
„Ja, Alcar, alles.“
„Begreifst du alles, mein Junge?“
„Ja, Alcar.“