Hellsehen durch Austreten aus dem Körper

Eines Nachmittags wurde André von außerhalb angerufen, ob er nicht kommen könne; ein fünfzigjähriger Mann war plötzlich verschwunden.
Sein Ausbleiben beunruhigte sehr und man befürchtete, dass ihm ein Unglück zugestoßen war.
Er fragte seinen geistigen Leiter, ob er abreisen dürfe, doch der sagte ihm, dass er nicht gehen solle, sondern sich einen Gegenstand geben lassen solle, um anhand dessen das Geschehene festzustellen.
Man schickte ihm eine Krawatte mit der Bitte, so schnell wie möglich eine Antwort zu senden.
Was er nun erleben sollte, war äußerst merkwürdig.
Alcar sagte ihm, dass er für diesen Zustand aus dem Körper austreten müsse.
Er sollte die Krawatte in die Hände nehmen und versuchen, sich mit der Ausstrahlung des Verschwundenen zu verbinden.
Er tat, was sein geistiger Leiter ihm sagte, und fühlte, dass er rasch in den Geist hinaufgezogen wurde und sich von seinem Körper löste.
War er einmal frei, konnte er gehen, wohin er wollte; nichts behinderte ihn.
Auch das Austreten aus dem Körper war inzwischen für ihn normal geworden, weil er mit seinem geistigen Leiter schon mehrere Reisen in die Sphären unternommen hatte.
Jetzt befand er sich in dem Leben, wo jene lebten, die den Stoffkörper abgelegt hatten, und wo er nun wirken sollte.
Er dachte an denjenigen, den er suchen sollte; wenn er einmal mit ihm verbunden wäre, würde er erleben, was mit ihm geschehen war.
Er stellte seine Konzentration auf ihn ein und fühlte, wie er sich weit von seinem Körper entfernte.
Wo sollte der Mann sein?
Lebte er noch?
Dies waren die ersten Fragen, die in ihm aufkamen.
Sollte ihm etwas zugestoßen sein?
Es könnte auch möglich sein, dass er irgendwohin gegangen war, was seine Familie nicht wissen sollte.
Alles war möglich und André war sehr neugierig, wo er sein würde.
Manchmal wusste er nicht, wo er sich befand, wenn er aus dem Körper ausgetreten war, jetzt aber erkannte er die Stadt und den Fluss, an dessen Ufer er stand.
Er fand es sehr seltsam, dass er an diesem Ort kam, und dachte nach, um sich alles zu vergegenwärtigen.
Die Ausstrahlung hatte ihn hierher gebracht, und nun musste er versuchen, ihn zu finden.
Wo war der Mann?
Hatte er sich ertränkt?
Musste er in den Fluss hinein?
Er suchte zunächst die ganze Umgebung ab, doch er kehrte an die Stelle zurück, wo er davor war.
Es war von ihm nichts zu sehen.
Der Mann musste sich jedenfalls hier aufgehalten haben, sonst wäre es nicht möglich gewesen, dass er an diesen Ort angelangt ist.
Er hatte doch eindeutig eine Verbindung mit ihm gefühlt.
Was sollte er jetzt tun?
Wieder suchte er die Umgebung ab, sah jedoch keinerlei Leben.
„Dann muss ich eben umkehren“, dachte er, „ich kann ihn nicht finden."
Und als er im Begriff war umzukehren, hörte er, wie eine sanfte, aber deutliche Stimme sagte: „Warum hast du gezweifelt, André?
Warum willst du auf halbem Wege umkehren?
Ich habe dir doch mehrmals gezeigt und klargemacht, wie deine Kräfte an dieser Seite zu gebrauchen sind.
Auf die Weise wird sich dieser Zustand nicht auflösen.
Ich ließ dich aus dem Körper austreten, um dir das Geschehen zu erklären, und das ist möglich, weil du so weit entwickelt bist.
Auf unseren letzten Reisen, auch auf unserer Reise zum Himmel und zur Hölle, kehrten wir, als wir in der dritten Sphäre angekommen waren, blitzartig in die Finsternis zurück, wodurch ich dir gezeigt und klargemacht habe, wie wir uns an dieser Seite fortbewegen und uns verbinden.
Du hast gelernt, dass es allein durch Konzentration und starken Willen möglich war.
Wenn ich eine Verbindung zustande bringen will, dann halte ich meine Gedanken auf einen Punkt gerichtet, infolgedessen ich verbunden werde und es zum Schluss zur Lösung des Problems kommt.
Und handelst du entsprechend?
Ich blieb jetzt in meiner eigenen Abstimmung, um zu sehen, wie du das alles zu einem guten Ende bringst, aber auf diese Art wirst du ihn nie finden.
Seine Ausstrahlung brachte dich an diesen Ort.
Gehe in dir selbst nach, wie du hierher gekommen bist, aber halte deine Konzentration auf ihn gerichtet, was bedeutet, deine Verbindung mit ihm aufrecht zu halten.
Hier an diesem Ort beginnt deine Arbeit erst.
Du hast gefühlt, dass du verbunden warst, und im Geiste ist Verbindung Erleben.
Das bedeutet, dem Weg zu folgen, den andere gegangen sind.
Wenn sich ein Medium mit einem anderen Leben verbindet, fühlt es dieses Leben, wie dieses sich im Moment der Verbindung fühlt.
Dann wirst du jetzt erleben, was mit ihm geschehen ist, und kannst ihn finden, wenn deine Konzentration sauber eingestellt ist und bleibt.
Ich habe dir auch klargemacht, dass ein Mensch eine Gefühlsabstimmung im Geiste hat, was psychische Gesetze sind und Liebe bedeutet.
Auch lehrte ich dich, wie der Mensch auf Erden zu leben haben wird, will er sich im Geiste eine Daseinssphäre erobern, was an dieser Seite Licht und Glück bedeutet.
Das alles reicht jedoch noch nicht aus, um den grobstofflichen Menschen zu überzeugen, und darum lasse ich dich all diese Zustände erleben, damit er die psychischen Gesetze kennenlernt.
Ich will dir durch die verschiedenen Zustände aufzeigen, dass wenn sie ihren Stoffkörper ablegen, sie hier so ankommen, wie sie sich ihrem irdischen Leben zufolge innerlich fühlen; das irdische Leben bedeutet also die Ewigkeit.
Verstehst du das, André?“
„Ja, Alcar, ich verstehe dich vollkommen.
Wenn das irdische Leben endet, geht der Mensch in den Geist über.“
„Und dies alles, André, will ich erreichen, indem ich dich all diese Zustände erleben lasse, woraufhin sie ihre eigene Abstimmung erfühlen können.
Ich erreiche damit, dass sie anders leben werden, weil sie wissen, dass das Leben ewig ist und dass sie alles, was zur Erde gehört, zurücklassen müssen.
Ich will den Menschen unser geistiges Leben vermitteln, sie dazu anspornen, sich geistig zu entwickeln, ihnen verdeutlichen, dass die Liebe das Heiligste ist, von Gott gegeben, und dass sie dieses heilige Geschenk Gottes im Geiste abstimmen müssen.
Dann will ich ihnen deutlich machen, wie wir von dieser Seite aus auf den Stoffmenschen einwirken, um sie zu unterstützen und ihnen zu helfen.
In unserem Leben bedeutet Liebe nichts als Glück, nichts als Licht und Seligkeit.
Ich bitte dich daher eindringlich, nichts davon zu vergessen, was ich dir zeige und erkläre.
Aber jetzt deine volle Konzentration, André, und frage mich, wenn dir etwas nicht klar ist.
Wir müssen hinabsteigen, weil sich der Arme das Leben genommen hat, was du sogleich bestätigt sehen wirst.“
André stieg in den Fluss hinab.
Welch ein Wunder für ihn, dass er sich jetzt im Geiste verbinden durfte, obwohl er noch im Stoffkörper lebte.
Dadurch lernte er das geistige Leben kennen.
Wie groß war die Macht derer, die den Stoffkörper abgelegt hatten.
Die auf Erden aber ihr Leben verpfuscht hatten, würden sich in der Finsternis wiederfinden, und für sie war es nicht möglich, diese Zustände zu erleben, da ihnen das nötige Licht fehlte.
Liebe ist Licht, und ohne Liebe ist das Leben an Jener Seite tiefe Finsternis.
Würden die Leute ihm glauben, wenn er ihnen berichtet, dass er auf dem Grund eines Flusses spazieren gegangen ist und dort wahrgenommen hatte?
Sie würden mit den Achseln zucken und ihn auslachen.
Und dennoch war es die Wahrheit!
Er ging auf dem Grund eines Flusses umher, um einen Menschen zu suchen, etwas, das er durch seine Gabe erleben durfte.
In den ersten Jahren seiner Entwicklung hätte er nie daran gedacht, dass dies möglich wäre.
Im Zustand eines aus dem Körper ausgetretenen Menschen, in seinem Geisteskörper, erlebte er all diese Wunder.
Bis weit in die Umgebung konnte er wahrnehmen, es war hell im Wasser.
Das war ein großartiger Augenblick.
Sein geistiger Leiter hieß ihm zuhören.
„Das Licht, das du wahrnimmst, André, ist deine Abstimmung im Geiste, sonst könntest du diese Umstände nicht durch Austreten aus dem Körper aufklären und hättest keine Verbindung bekommen.
Demnach wird alles Finsternis sein, wenn man keine Liebe besitzt.“
Sie gingen immer weiter.
Oft schwebte er, das konnte er nach Belieben tun.
Links und rechts schwammen Fische an ihm vorbei, was ein fantastischer und herrlicher Anblick war.
Er sah sie in verschiedenen Größen und Farben.
Wenn die Menschen auf Erden dies erleben dürften, wären sie ganz gewiss von einem ewigen Fortleben überzeugt.
Groß war sein Glück, weil er das Leben, welches Gott in alles hineingelegt hatte, so deutlich sah und fühlte.
Darum war der Besitz von Liebe geistiges Gold an Jener Seite.
Er würde sich anstrengen, seine ganze Kraft gäbe er dafür, dann würde Alcar ihm Weisheit im Geiste geben können.
Dafür wollte er sein Bestes tun.
Dort vor ihm glaubte er etwas wahrzunehmen.
Sah er richtig?
Dort trieb etwas im Wasser, das einem Menschen glich.
Furchtbar, wenn er es war, den er suchen musste.
Als er ein wenig näher herangekommen war, sah er, dass es ein Mensch war, der auf diese Weise aus dem irdischen Leben geschieden war.
André erschrak gewaltig.
Wie traurig war diese Wahrheit.
War es der Gesuchte, oder war es jemand anders?
Das war ein Ende, das ihn traurig machte.
Sogleich hörte er Alcar:
„Er hat seinem Leben ein Ende gesetzt und es ist der Mann, den wir suchen.
Sonst wärst du nicht an diesen Ort gelangt.
Wenn du dich mit ihm verbindest, wirst du es sogleich fühlen können.
Konzentriere dich auf ihn, du wirst eine andere Wahrheit erfahren, die noch grauenhafter ist als dieses Ende.“
André fand es erschreckend, was er wahrnahm; was er jetzt sah, war das Furchtbarste von allem.
Vor ihm trieb der Stoffkörper, doch der Geisteskörper war noch mit dem Stoff verbunden.
Das war das traurige Ende eines Menschen und er verstand, was diese Verbindung zu bedeuten hatte.
Der Fluidumfaden hielt ihn mit dem Stoff verbunden; und in diesem Zustand musste er ausharren, bis sein Körper verwest war.
Auf seinen vorigen Reisen hatte Alcar es ihm bereits erklärt, und nun begriff er die traurige Bedeutung dieses vorzeitigen Hinübergehens.
Beide Zustände waren eine Abstimmung, weil sich der Geist nicht befreien konnte.
Nicht nur, dass seine Familie Leid und Schmerz durchzustehen hatten, sondern auch er lebte in tiefstem Elend, was sich ein Mensch, der noch im Stoffkörper lebt, nicht vorstellen kann.
Ein einziger Mensch verursachte Kummer für viele.
Er fühlte, dass sehr viele Fragen in ihm aufkamen.
Was hatte ihn in den Tod getrieben?
Waren es Sorgen, oder war es eine Krankheit?
Wer hatte sein Schicksal entschieden?
War es eigenes Verschulden, oder wurde er ermordet?
Was hatte ihn zu dieser furchtbaren Tat getrieben?
Es bewegte ihn tief und seine Seele zog sich zusammen, wenn er an die Hinterbliebenen dachte.
Wie rücksichtslos war es, so plötzlich aus dem vollen Leben zu scheiden.
Das war nicht Gottes Absicht; der Mensch sollte sein Ende abwarten.
Wer seinem Leben ein Ende machte, war unwiderruflich verloren, nicht nur stofflich, sondern auch geistig.
Armer Mann.
Sein Übergang ins Jenseits war ein schmerzliches Ende.
Wenn er etwas von einem ewigen Leben gewusst hätte, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen; dieses Wissen hätte ihn davon abgehalten und all das Elend, in dem er sich nunmehr befand, hätte er nicht sehen müssen.
Das Leben war göttlich, und dieses Leben befand sich im elendsten Zustand, in dem ein Mensch sein konnte.
Wenn er an die höheren Gefilde dachte, wo auch dieser Mann Glück gefunden hätte, und über dessen heutigen Zustand nachdachte, fühlte er, wie sich sein Herz zusammenzog.
Wie weit war er vom Glück entfernt.
Sein Leid war tief, unmenschlich tief.
Was war Armut auf Erden im Vergleich zu diesem Elend?
Nichts.
Was war irdisches Leid im Vergleich zu seinem Zustand?
Ihm schauderte davor, tiefe Traurigkeit überfiel ihn.
Er fragte seinen geistigen Leiter nach der Bedeutung dieses Elends.
„Kannst du erkennen, Alcar, wieso es zu seinem vorzeitigen Ende kam?“
„Ich will versuchen, mich mit ihm zu verbinden.“
André wartete ab, was sein geistiger Leiter sehen würde.
„Wegen irdischer Sorgen hat er sich das Leben genommen.
Doch es waren nicht stoffliche Sorgen allein, die ihn quälten, sondern ich sehe, dass seine Seele so verletzt ist, dass sie blutet.
Alles wird noch trauriger, wenn du weißt, dass sein innerer Zustand Abstimmung auf die erste Sphäre an dieser Seite gefunden hätte, wenn er unter normalen Umständen gestorben wäre.
Seine geistige Abstimmung, sein ganzer Besitz an dieser Seite, hat er zerstört, indem er diese schreckliche Tat begangen hat.“
„Ist das möglich, Alcar?
Als wir in der Kindersphäre waren, sagtest du mir, dass es nicht möglich sei.
Kann ein Mensch unter das Niveau seiner Abstimmung sinken?“
„Sehr gut bemerkt, André.
Ich will es dir erklären.
Dieser Zustand hat mit seinem irdischen Leben direkt nichts zu tun, mit anderen Worten, er handelte nicht nach seinem Willen, sondern durch den Einfluss anderer.
Sein geistiges Niveau braucht deswegen nicht verändert zu sein.
Dies ist eine Tat, abseits von seinem geistigen Leben.
Ist dir das verständlich?
Er muss das alles selbstverständlich wiedergutmachen, deswegen ist er jetzt in dieser schrecklichen Lage.
Er kann ein guter Mensch sein, doch in diesem Zustand fiel er in die Hände des Bösen und nahm sich das Leben.“
– „Ich verstehe dich vollkommen, Alcar.“
– „Ausgezeichnet, André, dann fahren wir fort.
Das Böse trachtet danach, die Menschheit zu vernichten, und darum muss man sich mit aller Kraft gegen diesen Einfluss zu Wehr setzen.
Er fällt also nicht zurück, sein geistiger Zustand bleibt derselbe, doch er wird seine Tat wiedergutmachen müssen.
Dies ist also ein anderer Zustand als der, über den ich mit dir gesprochen habe, und vergiss nicht, dass jede Tat eine eigene kosmische Abstimmung hat.
Solange der Mensch unterhalb der ersten geistigen Sphäre (die vierte Lichtsphäre) lebt, kann er zurückfallen, weil er diesen geistigen Grad der Entwicklung noch nicht erreicht oder sich ihn nicht zu eigen gemacht hat.
Seine innere Abstimmung ist ein stofflicher Gefühlszustand, und deshalb kann er von denen erreicht werden, die das Menschengeschlecht vernichten wollen, weil er diese Verbindung selbst sucht und will.
Sein Hinübergehen fällt also aus seinem normalen irdischen Leben heraus.
Es sollte dir daher einleuchten, dass nicht jeder Selbstmörder ein schlechter Mensch zu sein braucht.
Viele machen ihrem irdischen Leben ein Ende, weil sie ihre Liebe nicht erwidert sehen.
Dieser Mann wird seine Tat in diesem Zustand abtragen, um danach in seine vorige Abstimmung zurückzukehren.
Der Mensch vergisst, dass das Leben Gott ist und dass man es nicht vernichten kann; wer dies dennoch tut, versündigt sich gegen alles, was für die Gesetze Gottes steht und sie bedeuten.
Sie vergessen, dass Gott ihnen diesen Kampf auferlegt hat, um sich zu entwickeln, wie schwer es ihnen auch fallen mag.
Die sich im Leben auf Erden vergessen, sinken hinab zu jenen, die in der Finsternis leben, zu den Unglücklichen.
Seine Tat ist also Schwäche, er weicht vor seinen Schwierigkeiten zurück und geht dadurch zugrunde.
Darum rufe ich der Menschheit zu:
‚Mensch auf Erden, mache alles, was du möchtest, lebe dein Leben, wie du selbst es willst, aber nimm dir nicht das Leben, denn das Leben ist ewig und ist nicht zu vernichten.
Das Leben ist Gott und es wird zu Seinem heiligen Leben zurückkehren.
Du zerstörst alles.
Du willst keine Sonne, kein Licht, keinen Mond, keine Sterne, keine Nahrung und keine Liebe, obwohl du das alles doch so nötig hast in deinem irdischen Leben, in dem Leben, in welchem du fühlst, hörst und siehst.
Dein irdischer Körper ist stofflich, aber dein geistiger Körper fühlt, hört und sieht, lebt also im Geiste und, weil seine Abstimmung stofflich ist, wird der sich weiter danach sehnen, weil er ein anderes Leben weder kennt noch fühlt.
Du nimmst dir das irdische Leben, um ins geistige einzugehen.
Je nach Abstimmung deiner Liebe im Geiste, wirst du an dieser Seite fühlen.
Und wenn ein Mensch sich das stoffliche Licht auslöscht, wird er das geistige Licht nicht wahrnehmen können, weil er jenes Licht innerlich nicht besitzt und seine Tat ihn geradewegs in die Finsternis führt.
Fühlst du, dass das Leben ewig ist?
Dass du auf der Erde bist, um dich geistig zu entwickeln?
Dass das Leben nicht zu vernichten ist, sondern dass du ewig, ja auf ewig lebst, leben wirst?
Dass in dir ein Funke liegt, der Gottes heiliges Leben ist, der Sein Leben repräsentiert?
Mensch, nimm deinen Kampf an, stimme dich auf uns ab, auf das ewige Leben, denn viele mit mir warten mit Ungeduld auf deine Bittgebete, damit dir geholfen werde.
Doch du musst es selbst wollen, wir können dich sonst nicht erreichen, da du dich mit uns verbinden musst und Abstimmung des Gefühls besitzen musst.
Wisse, dass Gott Liebe ist und dass wie für alle Seine Kinder Glück auf dich wartet, wenn du dich auf Ihn abstimmst.
Nochmals, folge dem Weg, den Gott dir weist, es ist der Weg der Liebe, den wir und auch du zu beschreiten haben.‘“
„Ist ihm sein Zustand bewusst, Alcar?“
– „Ja, André.
Doch wenn er von seinem Stoffkörper loskommt, wird er weiterhin in der Sphäre der Erde umherirren, bis sein Leben auf Erden normal zu Ende gegangen wäre.
Er bleibt also einstweilen in Finsternis und Kälte, denn zunächst wird er die Verwesung seines Stoffkleides miterleben müssen.
Danach werden die Dämonen ihm das Leben schwer machen, jene, die in diesen finsteren Sphären leben.
In den finsteren Gefilden hast du ihren Einfluss kennengelernt.“
„Hilft man ihm denn nicht?“ –
„Gewiss doch, aber man kann ihn nicht aus seiner Lage befreien und er wird das alles erfahren müssen.
Im Leben auf Erden war er zu schwach, wie wird dann sein Leben im Geiste sein, wenn wir wissen, dass sein Gefühlszustand derselbe ist?
Er hat ein Gesetz umstoßen wollen und wird dies an dieser Seite in Finsternis und Kälte abtragen müssen.
Und der Mensch erlegt sich das alles selbst auf und vergisst das, was Gott ihm zu tragen gegeben hat.
Es ist sein eigener Wille gewesen und er muss das alles durchmachen.
Später werden wir in all diese Zustände hinabsteigen und ich werde dir diese Abstimmungen zeigen.“
„Was sollen wir jetzt tun, Alcar?“
– „Da wir daran nichts ändern können, sollten wir umkehren und die Hinterbliebenen benachrichtigen, dass ihm ein Unglück zugestoßen ist.“
Blitzschnell waren sie wieder zurück in seinem Zimmer und er wachte in seinem Stoffkörper auf.
Zwanzig Minuten war er außerhalb seines Körpers, wie viel hatte er erleben dürfen!
Es wurde ihm dabei klar, dass der Stoffkörper für den Geisteskörper im Leben auf Erden eine Erschwernis darstellt und dass sich der Mensch im Leben nach dem Tod von diesen Stricken befreit fühlt.
In seinem Geisteskörper kann er gehen, wohin er will, wenn er Licht besitzt, wenn er Liebe fühlt zu allem Leben, was Gottes Leben ist und bedeutet.
André wurde in einem sehr eigenartigen Zustand wach.
Was war mit seinem Stoffkörper passiert, als er aus dem Körper ausgetreten war?
Er war gesund, als er fortging, und jetzt fühlte er sich krank.
Ihm brummte der Kopf und er war furchtbar erkältet.
Wie konnte das sein?
Welches Problem sollte er nun wieder erleben?
Woher kam diese Erkältung so plötzlich?
Seine Nase triefte.
Welch eigenartige Dinge erlebte er doch als Medium.
Er fragte daher seinen geistigen Leiter, was es zu bedeuten hatte, und Alcar sagte ihm: „Du hast schon einmal solch eine geistige Einwirkung erlebt, obwohl es eine andere war als diese.
Der Lebensfaden übertrug die Peitschenhiebe auf deinen Stoffkörper, und jetzt die Temperaturänderung.“
André verstand.
„Wenn du darüber nachgedacht hättest, wäre es dir klar geworden.
Du weißt, dass Krankheiten stofflich auf deinen Körper einwirken, wenn du dich mit einem Kranken verbindest; warum sollte der Stoffkörper die veränderte Temperatur denn nicht übernehmen, als du in dieses Gefühlsstadium gekommen bist?
Ich kann damit abermals zeigen, dass der Mensch zwei Körper besitzt, dass aber der geistige Körper der intelligente und ewige Körper ist, der fortlebt.
Schreibe ihnen jetzt, André, dass er hinübergegangen ist.
Deine Erkältung wird sich schon bald wieder legen, weil die stofflichen Organe nicht direkt betroffen sind.“
André fand es furchtbar, diese Nachricht weiterleiten zu müssen.
Er sah die Angehörigen in Leid und Schmerz vor sich.
Es war schrecklich, aber Alcar ersuchte ihn, sich dazu durchzuringen.
Eine Woche war vergangen, als er erneut angerufen wurde, ob er nach A. kommen wolle, um den Fall zu nochmals untersuchen.
Doch er bekam von Alcar dieselbe Auskunft, woraufhin man ihm ein Foto schickte.
Wieder stieg er auf den Grund des Flusses hinab und mit Alcars Hilfe hatte er ihn bald gefunden.
Er befand sich im selben Zustand, woran nichts zu ändern war, und sein geistiger Leiter ermittelte, wo und wann man ihn finden würde.
Erst vier Wochen danach erhielt André die Nachricht, dass ein Schiffer ihn an der angegebenen Stelle geborgen hatte.
André war wieder beeindruckt.
Alles hatte sich bewahrheitet.
Messerscharf habe er es gesehen, sagten sie.
Aber würde man ihm glauben, wenn er sagte, auf welche Weise er ihn gefunden hatte?
Würde man es akzeptieren?
Wenn alles wahr ist, kann dann die geistige Wahrheit nicht akzeptiert werden?
Ist dies alles doch nicht zu unglaublich für einen irdischen Menschen?
Zu tief, zu schwierig für das menschliche Gefühl?
Verehrte Leser, ich richte mich an Sie!
Alles stimmte bis ins kleinste Detail.
Ist die geistige Wahrheit, so wie André dies alles erlebte, für Sie nicht annehmbar?
Es ist die Wahrheit, die heilige Wahrheit, keine Fantasie oder Erdichtung, nichts als die Wahrheit, die er im Geiste, als aus dem Körper ausgetretener Mensch, empfangen durfte.
Alcar ließ ihn dieses Große erleben, wodurch er das geistige Leben kennenlernte.
Zugleich lernte er, dass die Liebe das Höchste und das Heiligste ist, durch Gott dem Menschen gegeben, was im Leben nach dem stofflichen Tod Glück und Licht bedeutet.
 
Sie alle erwartet ewiges, ewiges Glück.