War dies nun Inspiration, Frederik?
Die nächsten Tage verbrachte ich damit, über alles nachzudenken.
In mich ist Ruhe gekommen und natürliche Anheimgabe, wobei mir Mutter Natur geholfen hat.
Ich muss an all das Frühere nicht mehr denken ...!
Ich weiß auch, dass meine Hand sich jetzt weigern würde, diese elenden Kräfte zu akzeptieren, wodurch kein Nerv unberührt blieb und der Stift Persönlichkeit bekam.
Ich versichere dir, ich kannte diese Dinge nicht ...
Ich sagte schon, für mich sind sie leichenartig.
Ich habe hierin aufgeräumt, Großputz gemacht.
Und als jenes Gefühl sich mir manifestierte, fühlte ich mich wie neu geboren.
Ich beugte meinen Kopf tief ... und dankte Ihm, dass ich so gut davon gekommen war, obwohl ich, nach dem, was ich verstand, mein Gleichgewicht plötzlich verloren hatte.
Etwas brachte mich vollkommen aus meinem normalen Tun.
Meine Beine rutschten unter mir weg!
Dafür machte ich lange Spaziergänge durch den Wald, um zur Einheit mit allem Leben dort zu kommen, das ich früher zwar angeschaut hatte, das ich jedoch noch nie so genossen hatte wie jetzt, dort, wo ich meine eigene kleine Seele am besten verstehen kann.
Ich wusste es einfach nicht.
Stand ich früher und betrachtete die Schönheit einer Blume, dann fand ich, das sei eine Welt für sich.
Wie wundersam diese kleine Welt mit ihrem eigenen Raum und ihrer eigenen Zeit, ihrem eigenen Charakter, Tod und Leben auch war, sie berührte mich nicht.
Jetzt behindert es mich maßlos, wenn ich sehe, wie so ein Leben grob vernichtet wird; ich würde Wagenladungen davon kaufen wollen, um ihnen einen anderen Platz zu geben, so weit wie möglich von den Menschen weg.
Denn jetzt spricht jenes Leben zu mir.
Es lebt in mir und also muss ich diese Gefühle berücksichtigen.
Und das so plötzlich!
Wie schnell ein Mensch sich doch verändern kann.
Ich weiß nun, dass es meine Universität ist, die an meiner Persönlichkeit feilt.
Jeden Morgen bekomme ich meine Lektionen zu lernen und meine Lehrer haben nichts zu verbergen.
Sie stehen unbefangen vor dir wo niemand es sieht!
Alles verändert sich!
Alles in mir.
Ich sah die Dinge mit geschlossenen Augen.
Ich schaute die Dinge an und sah sie nicht so, wie sie sind.
Ich sah einen Teil davon, das Äußere bloß halb, die Form, in die jenes Leben gegossen ist.
Aber der Rest erfuhr eine stoffliche Vernachlässigung.
Ich dachte, ich würde (etwas) genießen, aber das machte ich mir nur selbst weis.
Ich aß köstliche Dinge; jetzt weiß ich, dass ich noch nie gegessen habe.
Ich schlürfte meine Nahrung auf, wie ein Schwein das kann, und ging weiter.
Ich weiß nun, ich fühlte mich immer Mensch, aber ich war es nicht, keine Sekunde!
Nun bin ich so weit gekommen, dass ich angefangen habe, mit meinem eigenen Magen zu reden.
Bist du es nun, der isst, oder bin ich es?
Heute bekommst du nichts mehr.
Ich stelle dich unter Kontrolle.
Sprüche erwarte ich von dir nicht.
Ich erwarte, dass du deinem Herrn und Meister untertan bleibst.
Ich bin es, der ab jetzt das Sagen hat!
Und siehe da, seit heute Morgen habe ich nicht mehr so viel Appetit und es gefällt mir bestens!
Soeben eine Mutter mit ihrem Kind gesehen.
Ein sehr liebes Ding, und die Mutter war von einer frischen Schönheit.
Das verstand ich früher nicht so, es erschien alles so völlig normal.
Jetzt stehe ich dem anders gegenüber, ich finde nun, dass es ein großartiges Wunder ist.
Dort vor dir spiegelt sich der Himmel in einem Kleinen, das, müde vom Trinken, im sicheren Schutz eines Kinderwagens schläft.
Ein Wagen, der ein Leben, eine Seele und einen Geist, ja, ein wunderbares Schloss enthält.
Masken sah ich nicht, dafür ist alles zu jung, das Leben beginnt!
Ich bin jetzt damit beschäftigt, alles, was Leben besitzt, freundlich zu grüßen.
Nicht wie dieser Mann, den ich hier irgendwo immer wieder treffe und der Spaß daran hat, jedem guten Tag zu sagen.
Er macht eine Kopfverbeugung dazu, die dir deutlich macht, dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.
Dies ist nicht mehr normal ... der Mann verhält sich ungewöhnlich, er ist bereit für eine psychiatrische Einrichtung.
Wie schade ... er scheint mir ein Intellektueller zu sein.
Das erste, was ich dachte, war: Der hat es früher besser gehabt.
Aber ich werde (mich) darüber informieren, wer er eigentlich ist.
Ich vermute, dass dieser Mann, der doch keine Kinder bekommen kann, etwas hat, wodurch Erica angefangen hat, sich mit Grübeln zu plagen.
Diese Allüren sind eine Maske.
Er verbeugt sich wie ein König, doch seine Höflichkeit gibt zu denken.
Aber Höflichkeit ist es.
Und ich stellte fest, dass er nun nichts zu bedeuten hat, die Menschen wollen das nicht.
Sie laufen davor weg, sie lächeln.
Hast du das Spotten gesehen?
Sieh dir mal so einen Baum an.
Und betrachte den kleinen Vogel mal.
Das Tierchen sucht Nahrung.
Etwas anderes gibt es für dieses Wesen nicht.
Es lebt zu hundert Prozent.
Wären wir doch so in Harmonie mit allem, dann erlebten wir eine andere Welt, eine, die geradewegs mit dem Allgegenwärtigen in Verbindung steht, mit dem Kern, dem Schöpfer des Grundgedankens, der uns Beine gab zum Gehen und jenem Tier dort Flügel und eine Kehle zum Singen.
Und die Menschen klagen, dass alles so unehrlich aufgeteilt ist.
Ich glaube es jetzt nicht mehr.
Dies hast du selbst in der Hand.
Ich weiß wohl, dies alles führt dich zu allerlei Problemen.
Wir, die so im Widerspruch zu den Gesetzen und der göttlichen Harmonie leben, dominieren.
Wäre das möglich, wenn wir nichts miteinander zu tun hätten?
Nein, denn dann gäbe es die Tierwelt nicht.
Dann würden wir in einer ganz anderen Welt leben, doch die Dinge setzen sich vor dich hin und bitten um ein wenig Herzlichkeit.
Ein Beweis (dafür), dass sie uns kennen.
Wir sind anders!
Ich bin noch nie so herrlich spazieren gegangen.
Ich genoss jeden Schritt und von Müdigkeit keine Spur.
Die Lebensfreude kann ich nicht aushalten, meine organischen Systeme sprühen übermütig.
Wenn wir nicht auf den Winter zugingen, würde ich denken, dass mir der Frühling im Blut sitzt.
Ich springe munter umher!
Ich springe vor Glück.
Ich könnte (es) vor innerer Zufriedenheit herausschreien.
Ich könnte platzen!
Oh, Frederik, wenn dies alles nur echt ist.
Was ich früher nicht gekonnt habe, das tue ich jetzt.
Ich trat fast auf eine Schnecke.
Ich ergriff das Tier und warf es ... nein, legte es an den Rand des Weges.
Ich spreche mit dem Tier, für mich eine der allerniedrigsten Lebensformen, die Gott geschaffen hat!
Als ich mein Handeln begriff, traf ich die Entscheidung, es nicht mehr zu tun und jenes Leben tun zu lassen, was es wollte.
Ich achte jetzt auf Notwendigkeiten, natürliche Hilfe für weniger Bevorzugte, stelle aber sofort fest, dass ich Tausende von Welten zu betrachten bekomme, die Stück für Stück eine eigene Selbstständigkeit besitzen.
Ich sage nun: Mach es wie ich und sorge dafür, dass du für dich selbst eine Existenz eroberst.
Wer faul ist, muss dann eben Armut leiden.
Ich habe die Welt gesehen!
Also so eine Schnecke, das Tier akzeptiert mich nicht und kriecht wieder auf den Weg, wo es bald von einem Menschen totgetreten wird.
Das ist einmal und nie wieder, dieser Welt ist nicht zu helfen!
Ihr Bewusstsein muss erst erwachen.
Wenn du totgetreten wirst, ist es deine eigene Schuld.
Ich warte nicht darauf.
Dieser Bruchteil von Leben hat also zu lernen, wie er sich selbst versorgen muss.
Aber sind wir Menschen anders?
Merkwürdig doch, wie meine Gedanken (umher)flitzen!
Jetzt, da ich hieran denke, sehe oder sah ich plötzlich, dass wir Menschen, wenn wir etwas tiefer über das Leben nachdenken, auch Wissen davon bekommen, sodass wir zu uns selbst sagen dürfen: „Ich weiß etwas von der Göttlichen Schöpfung.
Ich kenne Seine Gesetze.“
Wenn wir fast stoffliche Engel sind, wird von dieser Art von Tieren kein einziges mehr auf der Erde leben, weil diese üblen Flecken nicht mehr zu unserem vergeistigten Dasein gehören.
Und prompt darauf fühlte ich, dass sogar die Natur ein anderes Gewand bekommt.
Eigentlich alles.
Wie alt bist du eigentlich, Mutter Erde?
Wie alt ist die Sonne, ist der Mond, sind die Sterne?
Wie alt bin ich?
Wie alt ist ein begabtes Wunderkind?
Wodurch kommt so ein Wunderkind an all diese prachtvollen Dinge?
Ist es eine unehrliche Aufteilung?
Denn Kunst, oder was es auch ist für so ein Wunderkind, sind Göttliche Geschenke!
Also den Menschen zufolge, aber ich bin dabei, nicht mehr als Mensch zu denken.
Ich will Kind sein und all diese Angelegenheiten haarklein untersuchen.
Ich untersuche, was eigentlich los ist.
Ehrlich gesagt, es kümmert mich wenig, wie alt all jenes Leben ist.
Ich würde wohl gern feststellen, dass dies alles kein Ende hat.
Aber ja, dann stehe ich nichtsdestotrotz vor dem Tod und seinem fürchterlichen Attribut, dem Sarg, in den du unbarmherzig hineinkommst – das Ende deines Daseins als Mensch!
Was nun?
Jetzt, da ich all diese Ehrfurcht gebietenden Dinge sehe und bewundere, steht dieser verfluchte Tod da und lacht mich aus.
Er fragt: „Und was ist mit mir?“
Siehst du, dies ist nun ein Verständnis?
Und auch wenn du lauter Herzlichkeiten zu ihm sagst, es hilft dir nichts.
Hier ist ein Ende und du stehst vor seinem Leben oder vor seinem Tod!
Und in dieser Welt ist er Herr und Meister über all deinen Besitz.
Erica hat mich bis jetzt schon gelehrt, dass du hinter seine blaue Brille schauen musst.
Er setzt diese auf, damit die Menschen denken, dass er, trotz seiner unschönen Erscheinung, anmutig ist, wohlwollend, ja, von einer bizarren Schönheit.
Ich für mich sehe ihn – wodurch genau, weiß ich nicht – anders.
Wohl weiß ich, und das steht vor mir wie ein Pfahl über dem Wasser, er ist weder weiß, noch schwarz, er ist ... farbenfroh ... aber vollkommen gewissenlos!
Sieh ihn nicht anders!
Ich sehe heute keine Masken.
Die Sonne lacht mich nicht an, sondern erfüllt mich mit einem heiligen Ernst.
Und ich bin ernsthaft.
Ist dies ein Zeichen, dass ich verrückt bin?
Anders als all die Menschen um mich herum?
Ich werde das direkte Ziel unseres Lebens einsehen.
Meine Mutter glaubte nicht an so vieles.
Sie fühlte sich immer todmüde und doch wusste ich sie eisenstark.
Armut war es.
Sie hörte mich nicht gern.
Ich sagte immer genau das, was sie nicht wissen wollte.
Auch Vater lehnte mich deswegen ab, aber ich fand für mich selbst richtig, was ich wollte.
Ich hatte nun Macht über sein Leben.
Ich tat im Grunde, was ich wollte.
Er stürzte immer herein und stopfte meine Taschen voll.
Letztendlich war ich sein Kind und er war mein Vater.
Wir sind immer gute Freunde geblieben, doch wir standen auf eigenen Beinen.
Ich hatte Ehrfurcht vor seiner Vaterschaft, er vor mir, weil ich zu seinem Leben gehörte.
Er wusste, dass ich früher oder später sein Schloss dennoch verlassen würde, weil es für mich zu muffig stank, obwohl er selbst es nicht merkte.
Aber in dieser Zeit – blutjung war ich noch – standen wir vor unserer eigenen Welt.
Die meine war Raum, die seine genauso beengt wie die einer Schnecke.
Er war enorm reich, wusste aber mit seinem Reichtum nichts anzufangen.
Als ich das begriff, half ich ihm, es loszuwerden, und lernte mithilfe seines Geldes die Welt kennen!
Eigentlich witzig, wenn auch eine bittere Genugtuung.
In den letzten Tagen habe ich mich gehörig erfrischt.
Ich schlafe wie ein Baby.
Ich lege mich hin und ich schlafe.
Nie zuvor erlebt.
Ich vermute jetzt, dass ich mich dem Natürlichen nähere.
Das von Erica ist gar nicht so verrückt, sie lehrt mich denken!
Aber ihre Probleme vergällen ihr Leben weiterhin, laut Anna, die ich auf der Straße begrüßen durfte.
Ich bin da noch nicht gewesen, doch ich fühle, dass sie mich zu sich zieht.
Dagegen biete ich Widerstand.
Ich gehe nun, wenn ich es selbst will, nicht länger will ich durch sie wanken, genauso wenig wie (durch) Karel, durch niemanden mehr!
Ich mache einen Strich unter schwache Willen ...
Ich selbst bin es und niemand sonst, der mein Leben akzeptiert.
Und nun beginne ich, für mich selbst zu handeln.
Früher war ich ein Spielball für andere ...
Menschen zogen mich bewusst oder unbewusst aus der täglichen Kunst.
Denn alles, was auch immer, ist Kunst, vorausgesetzt, dass es dich zum Natürlichen, dem Harmonischen, zu Ihm führt?
Am nächsten Tag fühlte ich mich rein und ich selbst.
Ich beschloss, sie zu besuchen.
Karel, der mich fast umfuhr, sagte, dass es sehr gut ging.
Er machte eine Menge Unsinn, benahm sich wie ein Lausejunge, warf mit seinen Birnen und Äpfeln nach mir ... dachte jedoch nicht daran, mich eben in seinen Graben zu treten, was er sonst immer versuchte, auch wenn du ihm nur ein paar Sekunden gegenüber standest.
Ich fand ihn ziemlich gelassen.
Es war kein dummes Zeug zu sehen, Ernst kam mir entgegen.
Und ich verstand es auch, als er sagte, dass wieder einer im Sterben lag, dessen Maske er nicht kannte.
Typhus, sagte er und er dachte, dass der Leiter sterben würde ...
Dann regnete es Obst.
Ich erschrak, warf es aber von mir weg, weil ich schon von Kind an fühlen kann, was die Menschen manchmal denken.
Ich sagte schon, sie nennen es Telepathie.
Ich glaube nicht daran, denn sogar ein Hund und eine Katze besitzen es.
Ich sage dir, es ist alles oder nichts bedenken, das bestimmte Leersein für einen anderen.
Es ist, jenes Leben musst du akzeptieren!
Und nun wirfst du einen anderen mit eigenen Dingen tot.
Es kommt von alleine in dich und du weißt es.
Ich spielte Karel dadurch aus.
Er verlor heute all seine Trümpfe.
Ich weiß nun, dass ich ihn völlig dadurch zerbreche ...
Er wird nun verstehen, dass ich etwas mehr bin als ein unbeholfenes Kind.
Mir sagt es keinen Pfifferling!
Es ist nichts als Leere!
Das verstehe ich erst heute, besitze einen eigenen Raum und eine Persönlichkeit.
Aber wozu es gehört, weiß ich nicht!
Ist es Seele oder ist es Geist?
Ich weiß es nicht!
Erica sitzt an ihrem Klavier.
Schön, dass du kommst, Frederik, sagt sie.
Gleich werden wir reden.
Sie spielt wundervoll.
Den Liebestraum von Liszt.
Ich lausche sofort.
Ich schließe meine Augen, sie spielt heute wunderbar schön, empfindsamer ist es.
Tiefer und zugleich zarter.
Ist dies von ihr selbst?
Oder rieche ich auch hierin Phänomene.
Träume doch, Frederik.
Ich könnte es herausjubeln vor Glück, so spielt sie.
Ehrlich, es passiert etwas mit mir.
Ich fliege mit ihr durch den Raum.
Sie ist nun in der Lage, Liebe zum Erwachen zu bringen, wenn es für mich nur nicht zu spät ist.
Ich verspreche mir nun, nüchtern zu bleiben.
Ich werde fühlen, dass ich sonst zerplatze.
Dies ist Kunst!
So hat sie noch nie gespielt.
Etwas Verrücktes ist es.
Ich kann es fast nicht verarbeiten.
Es überrumpelt mich.
Ein Lehrer spricht zu seinem armen Schüler.
Noten, Erica, haben jetzt keine Bedeutung mehr.
Du bist jetzt nicht du selbst, aber trotzdem müsste Karel dich hören können, und Van Stein und all deine Freunde.
Die sind immer weg, wenn große Dinge geschehen.
Es ist genau so, als ob Gott sagt: „Es geht euch nichts an, Gleichgültige“.
Ich genieße (den Moment).
Ich sterbe.
Ich habe wahrhaftig lieb.
Franz Liszt (1811-1886, war ein ungarischer Komponist und Pianist), du hast mich erwischt.
Ich werde sehen, dass ich meine Zeit verpfuscht habe.
Der schlimmste Fehltritt, den ich je machte.
Ich habe nicht erschaffen?
Ich verpfuschte meine Zeit?
Ich pflanzte nicht?
Ich zog nicht mal an der Glocke?
Ich habe nie gewusst, was ein Kuss von einer Frau zu bedeuten hat?
Jetzt fühle ich, warum wir Menschen unsere Augen vor etwas schließen, was doch so gewöhnlich erscheint.
Wir haben vor nichts, nichts Ehrfurcht.
Für einen Kuss tun wir mehr als auf die Knie zu fallen, um zu Gott zu beten.
Wir sind so fassungslos, so unglaublich glücklich, dass wir sie schließen.
Oh, mein Gott, dieses Kind ist verhext!
Ich halte mich selbst fest, sie gaukelt wie ein Schmetterling in den Raum hinein.
Sie ist im Grunde eiskalt und doch so warm, dass man ihre Nacktheit sieht.
Sie steht nackt vor mir und das durch Franz Liszt.
Wie dankbar wir Menschen diesem Mann doch sein müssen.
Du lehrst uns lieb haben und küssen.
Ich erlebe ein Drama!
Ich stehe vor einer wunderschönen Frau.
Wir saßen zusammen im Wald und kehren nun nach Hause zurück.
In ihrem Schloss ist es wunderbar schön, der Ofen brennt, Bedienstete gibt es nicht.
Sie erledigt alles selbst.
Sie drückt auf Knöpfe und es steht für dich bereit.
Ein Paradies ist es.
Nun tanzen wir.
Ich sehe mich in ein römisches Gewand gekleidet, die silberweißen Sandalen an meinen Füßen.
Sie ist eine Prinzessin.
Sie ist schlank und wunderbar füllig, noch nie in meinem Leben habe ich so etwas Schönes gesehen.
Und das fühle ich in meinen Armen.
Wir trinken Champagner ... nippen lediglich daran, weil wir unser übernatürliches Feuer nicht löschen wollen.
Wir versinken ineinander.
Und sie küsst mich.
Meine Augen fallen zu, mein Herz kauft Blumen für ihr Wesen.
Ich stehe auf Veilchen und Vergissmeinnicht.
Sie trägt sie in ihren Augen, sie sprechen zu mir.
Wir erheben uns ... wir machen erneut einen Spaziergang durch die umliegenden Gärten.
Der Mond scheint.
Hörst du die Nachtigall singen?
Ich trage sie in meinem Herzen.
Sie erzählt mir, wie lieb sie mich hat, und beweist das auch.
Wir sind in einem Himmel.
Wir schweben von der Erde weg.
Alles ist Göttliche Schönheit in uns und um uns herum.
Ich komme mit ihrem Leben zur Einheit.
Sie mit dem meinen.
Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau.
Ich weiß jedoch, wer mit mir ist.
Ich werde edler und kehre zu dem Augenblick zurück, indem wir die Ahnung zum Küssen bekamen.
Oh, Franz Liszt, was wolltest du mit alledem?
Wenn du es nicht gefühlt hättest, nicht entschleiert hättest, nicht akzeptiert hättest, wären wir blind und taub geblieben.
Uns unserer Persönlichkeit unbewusst.
Wie muss ich dir danken!
Ich fliege durch ihr Leben, sie kommt mit dem Meinen zur Einheit.
Jetzt sind wir vollkommen.
Ich werde ihr Kopf, ihr Herz.
Ich ströme durch ihr Blut.
Ich habe ihre Augen, um zu sehen, ihre Stimme, um etwas Liebliches zu sagen.
Ich stehe auf ihren Beinen, ich schwanke nicht.
Ich gleite von allein in ihre Ehrfurcht gebietende Persönlichkeit.
Ich komme zur Einheit mit Sternen und Planeten.
Die Sonne sagt, dass sie nun ... Vater ist.
Dort fällt ein Meteor und wir verstehen, dass dieser ein göttlicher Gesandter ist.
Wir umarmen Glück und Leid, aber auch jenes Leid kommt von Ihm, der uns nun folgt.
Ich küsste sie Tausende Male.
Ich vergriff mich nicht an ihrer Keuschheit.
Ich sterbe vor Glück.
Ich weiß nun, was Liebe ist!
Dann legt sie sich zu meinen Füßen nieder.
Das Weltall ist in ihr zum Erwachen gekommen, sie ist eine Göttin!
Ich bin ein Gott!
Ich danke dir, Franz!
Ich bin dir so dankbar ...
Wie viel du uns geschenkt hast!
Ich bete, sie betet!
Ich sehe ihre Herkunft, sie meine.
Wir gehen ineinander, wo es geschehen muss.
Immer noch habe ich meine Augen geschlossen, ich träume und bin klar wach.
Plötzlich zerreißt das Universum.
Ich teile mich und sie empfängt!
Die Rosen bekommen jetzt unser Blut, das Tier die eigene Stimme, ein Baum die Gewalt unseres Lebens.
Sie und ich sehen und fühlen es, wir wissen es, dass unser Leben in allem offenbart wurde.
Die Sonne steht außerhalb davon, der Mond ebenso, aber dem, was wir besitzen, gaben wir Licht, Leben, Seele, Geist!
Ineinander verschlungen, von Seele zu Seele eins, körperlich eins, Münder geschlossen ... auferstehen wir aus dem Tod.
Nirgends sehen wir Masken!
Sie sind nicht da!
Dann löst sie sich in meinen Armen auf.
Sie geht zu ihrer eigenen Welt, um abzuwarten.
Ich sehe, dass es gut ist!
Dort drüben, auf einem hohen Berg, kniet sie nieder.
Ich sehe ihre Gestalt, hoch über ihrem Kopf steht ein leuchtendes Kreuz.
Davor betet sie.
Dorthin steuert sie sich selbst, dorthin geht sie, um zu danken.
Ich sehe, dass sie kleiner und kleiner wird.
Sie löst sich vor meinen Augen auf.
Als ich denke, dass sie weg ist – wohin, weiß ich nicht –, steht sie neben mir.
„Siehst du mich?
Fühlst du mich?
Hast du mich lieb?
Ich lebe!
Wir werden leben und alles lieb haben, was lebt.
Nicht wahr?“
Ein normaler Mensch ist es jetzt.
Wir wenden uns heimwärts, wir sind wie die anderen Menschen.
Jetzt, da wir unsere Augen öffnen, sitzt sie da und ich hier, wir hatten lieb, wir haben es gefunden.
So hast du lieb, dies lebt in dir, aber du gibst es niemals!
Niemals!
Weil du dich selbst nicht geben kannst.
Franz Liszt lehrte uns, wie wir es schenken müssen.
Oh, dieser Franz, wie glücklich er mich machte.
Meine Prinzessin ... ich gehe nie wieder von dir fort!
Du musst mich schon selbst fortjagen.
Aber das glaube ich nicht, weil du dich selbst kennst.
Du brichst dir nicht mehr deinen Hals wegen irdischer Dinge, das Himmlische ist in dir erwacht.
Wir gehen weiter, schenke mir jedoch noch einen einzigen Kuss!
Danke.
Gott soll dich segnen!
Dieses ist etwas Unbekanntes.
Erica hat, glaube ich, wohl zehnmal dasselbe gespielt, so fürchterlich lange war ich unterwegs.
Sie verhext mich ... sie ist nicht mehr sie selbst ...
Ich will von all diesem Getue mehr wissen.
Wie tölpelhaft bin ich.
Ich schäme mich für mich selbst.
Ich fühle mich betrogen.
Der Schaum steht vor meinem unsichtbaren Mund, das einzige noch, wovor ich Achtung habe, sonst hätte ich ihr an die Kehle gegriffen und mich vollkommen vergessen.
Wenn ich es nicht so kindisch fände, würde ich ihre Kunst als Ausdrücke von Erotik beschimpfen.
Ist das mütterlich, Mutter-artig?
Ein anderes Gefühl zeigt mir einen Obstgarten.
Die Bäume hängen voller Früchte.
Süß und sauer durcheinander.
Hol mal dort die reifen (Früchte) heraus, Frederik, stürze dich darauf und erkläre dann, ob sie nicht zu dieser Welt gehören.
Wie wunderbar schön sie spielt, sie ist fantastisch.
Wie irre!
Ich sinke wieder weg, ihre Klänge, jenem Stück Holz mit Saiten entlockt, wiegen mich wieder in den Schlaf.
Höre doch mal, so ein Gezwitscher.
Sie ist ein großer Mensch.
Es stürmt in ihrem Leben und es ist dort ruhig.
Auch sie kann lieb haben.
Dies kann sowohl Raum als auch Beengtheit bedeuten.
Vorbei ist es, plötzlich stehe ich vor einer Kluft, die sie geschaffen hat.
Sie macht es selbst?
Gruselig wird es, eiskalt fühle ich mich plötzlich.
Ist dies das Adagio ... in ... dddd ... Opus 30-I?
Sie sagt es!
Ist das, taub und blind zu sein?
Ich sehe gewissermaßen, was Taubheit ist.
Ich rieche es durch ihr Spiel.
Es zittert unterhalb meiner Magengegend, durch etwas, was soeben in mir geboren ist.
So lebst du und stirbst du zugleich.
Erica, du bist adelig!
Aber nicht mehr von dieser Welt.
Ich weiß mit dir, dies hat Karel noch nie gehört.
Ich fühle nun, dass ich wieder in jeder Hinsicht ich selbst bin.
Ich sehe nun ein Zirkuszelt, eine Ausstellung schöner Künste daneben.
Menschen gehen ein und aus und verstehen es nicht.
Warum setzte man diese so verschiedenen Welten nebeneinander?
Erica lebt dadurch und sie spielt dadurch!
Ich sehe Flut und Ebbe, Blut über mich kommen; es läuft so aus ihr heraus.
Aus ihrem Kopf kommt es auf mich zu.
Es gibt auch Licht, phosphoreszierend ist es, und ihr Nervensystem hat damit zu tun.
Am Ende ihres Haarschopfes flackert es.
Ist dies – Inspiration?
Ich höre dich und sehe dich, Erica, aber ich bin weit von dir weg.
Ich würde einschlafen, wenn es nicht so ernst wäre.
Die Lieblichkeit ist nun davon weg.
Sie ist wie eine rasende Windhose.
Es stürmt ... es blitzt, das Unwetter ist fürchterlich.
Unser Trommelfell kann es nicht aushalten.
Mein Gott, mir wird schlecht.
Höre um Himmels willen auf.
Ich bin todmüde!
Ich fühle mich klebrig.
Ich habe Angst vor mir selbst.
Ich pflücke nie wieder Blumen.
Dies geht nicht gut, es spricht zu dir und schlägt dich unerwartet nieder.
Es sengt in dir, verbrannte Luft riechst du, der Blitz ist eingeschlagen.
Ich gehe hinaus und schieße um mich, links und rechts gibt es Tote.
Ich bin ein Revolverheld und habe mit dem Wilden Westen zu tun.
Ich komme gerade von einer wilden Katzenjagd zurück.
Als ich eine erwischt habe, sehe ich, dass es ein Mensch ist.
Und jener Mensch ähnelt Erica.
Aber sie ist es nicht, ihre Gestalt ist anders.
Trotzdem ähneln sie einander.
Und dann wird es finster.
Ich ersticke, ich schreie es heraus.
Ich fühle noch, dass sie mich in ein Krankenhaus bringen.
Aber Karel will mir nicht helfen.
Er sagt: Sieh doch selber zu!
Ich bin ein Bauernsohn.
Du siehst es jetzt, alles Blödsinn, Sentimentalität, weibliche Barmherzigkeit, worauf ich nicht hereinfalle!
Ich sehe Nackte, Menschen, die Nacktkultur betreiben und über das staunen, was ein anderer aus sich gemacht hat.
Ich fühle nun, warum diese Menschen dazu kamen, sich vor einem anderen auszuziehen.
Ich bekomme nun eine Dusche, fühle jedoch, dass da doch auch eine himmlische Wolke drum herum schwebt.
Der Wind rast noch schneller.
Es regnet, dass es gießt.
Ich bin in einen Schuppen gesteckt worden, auf meinen Kopf tropft es.
Ich genieße eine Todesstrafe und habe keine Angst davor.
Ich weiß es jetzt; mich kriegen sie nicht irre!
Jeder kann sich irre verhalten, ich mache es nicht!
Dies ist wieder eine Offenbarung für mich!
Aber sie spielt weiter und tut, als ob nichts anderes mehr existiere.
Fürchterlich ist es!
Ich stehe auf einem Dach und falle hinunter, mein Gehirn ist zerbrochen.
Der Arzt schient es und sofort gehe ich weiter.
Ich fange Feuer und bin zugleich getauft.
Ich sehe meinen eigenen Körper!
Diesen Leib habe ich auch in Paris und Brüssel gesehen, zu London und zu Wien.
Nachts in Neapel.
Damals waren Freunde bei mir, die jedoch in eine Richtung gingen, die ich nicht wählte.
Ich verließ sie und habe sie nie mehr gesehen.
Sie fällt zur Erde zurück und klammert sich fest, zum zweiten Mal, an Franz und seinem Traum.
Ich gehe nicht mehr mit ihr mit.
Sie ist eine verfluchte Hexe.
Ich will diese Verrücktheit nicht wieder sehen, Wahnsinn wird es.
Ich bin völlig wachgerüttelt worden!
Ich nenne es nun Kunst mit einem „T“ davor.
Das ... „t“ ... von tierhaftem Getue.
Dies gehört nicht zu uns Menschen.
Dies ist abscheulich an Erhabenheit.
Sie ist jetzt kein Mensch mehr, denn Menschen bleiben immer sie selbst, auch wenn sich die Persönlichkeit durch ihre Kunst völlig auflöst.
Schließlich fielen sie dann aus ihrem Körper, sackten in sich zusammen.
Der bewusste Willen zerbräche!
Wenn da ein Willen ist!
Endlich findet sie sich selbst wieder.
Sie starrt auf die Tasten, ist geistig und körperlich ein Wrack.
Und das so auf einmal.
Sieh diese Augen, sie wirken wie die eines Plattfisches mit dem Wilden einer Tigerkatze darin.
Noch sitzt sie da.
Sie denkt wahrscheinlich und versucht, sich selbst wiederzufinden.
Lediglich ihre Füße bewegen sich, ihr Körper ist wie versteift.
Trotzdem kommt mehr und mehr Bewegung in ihr Selbst.
Zumindest, wenn sie das noch nicht verloren hat.
Ich merke nun, dass ich sarkastisch bin, und das darf nicht sein.
Plötzlich springt sie auf.
Sie keucht nach Atem, ist aber sie selbst.
Sie weint.
Ich bekomme Mitleid mit ihr.
Ich lasse sie jedoch sich still ausweinen und bedaure meine Gedanken schon.
Ich sehe sie ruhiger werden, obwohl ihre Schultern noch zucken.
Trotzdem habe ich keine Angst, dass es ihr Kind trifft.
Keinen Augenblick habe ich daran gedacht.
Sie hat ihre Selbstbeherrschung wieder.
Nun muss ich sie bewundern.
Groß ist sie, großartig, unglaublich.
Sie fragt mich, als wäre nichts geschehen:
„War das nun Inspiration, Frederik?“
Sie lässt darauf folgen: „Dies war doch nicht echt?
Nicht echt menschlich!
Ich wollte etwas für mich selbst spielen, richtig genießen.
Dann kamst du herein und ich fühlte, dass ich mich innerlich veränderte.
Und ich wusste von nichts mehr etwas!
Was ist eigentlich Inspiration?
Ich hätte jenes Ding wohl kurz und klein schlagen mögen, solch eine Kraft fühlte ich in mir.
Meine Finger juckten, prickelten vor Genugtuung und mein Herz legte ich in den Klang.
Das ist alles, was ich davon weiß.“
Ich glaubte ihr nicht nur, nein, ich wusste, dass sie die Wahrheit sprach.
Da war etwas, was sie beschützte, und ohne das wäre sie zusammengebrochen.
„Sprich um Himmels willen nicht mit Karel darüber“, sagt sie, wieder ganz sie selbst.
Davon könnte einem schlecht werden; denn ich hatte genau an ihn gedacht.
„Ein Lachen von ihm und ich schlage ihn zu Boden.
Natürlich, sonst ...“
So ist sie sie selbst.
Ich weiß, sie wird nicht irre!
„Wenn du hier bist, Frederik, passiert nichts mit mir, weißt du das?“
Ich glaube es gern, muss es aber erst verarbeiten.
An Selbstmord denkt sie nicht mehr, sagt sie, sie ist stärker geworden, warme Gefühle kamen an und gingen fort.
Sie ist nun, ihrer Berechnung nach, genau zwischen dem dritten und vierten Monat.
Es kann etwas weiter sein, aber ...
Was will dies heißen?
Jetzt ist eine fortwährende Wärme gekommen, fühlt sie.
Sie sagt es und sie wird es auch wohl wissen, dank ihrer körperlichen Wahrnehmungen.
Wir sind denkend.
Die Angst ist weg, wir sind völlig normal.
Als ich jetzt nochmals frage, in welchem Monat wir eigentlich leben, sagt sie, dass es der vierte und fünfte Monat ist.
Ich schließe daraus, dass sie doch noch nicht sie selbst ist und meine Frage aus der Ferne beantwortet.
Ich rieche Beeinflussung, aber wo kommt diese her?
Ich glaube nun auch, dass Veränderung kommt.
Achtung ... hier ist ein Naturwechsel oder eine Naturverschiebung festzustellen, von der der schlaksige Van Stein nichts mitbekommt, denn er ist genau auf dem Holzweg.
Ihn sehe ich jetzt, wie einen Seiltänzer mit Schirm, hoch über dem Volk seine Künste zeigen.
Er denkt, dass es seine Zangen sind, mit denen er (die Frau) entbindet.
Ich sehe schärfer und weiß nun, dass die Blattläuse ihn am Wickel haben.
Was für einen Fall macht dieser Mann!
Was in Erica lebt, ist Niederreißen und zugleich Kunst, höheres Bewusstsein.
Auf all diese Dinge gehe ich heute nicht ein, denn ich bin todmüde.
Sie sagt wieder, dass sie zu alt ist, fragt aber sofort, ob ich nicht wegbleibe.
Und Karel darf nichts davon wissen.
Allein schon deswegen nicht, weil er über alles lacht.
Wie ein Kind klammert sie sich an mir fest.
Ich bin nicht anders.
Aber dann fragt sie wieder.
„Weißt du, Frederik, ob die Seele mehrmals auf der Erde lebt?“
Sie hat mich dies schon früher gefragt, wir haben schon so oft darüber gesprochen.
Ich gehe nicht darauf ein.
Du könntest (es) so sagen, dass etwas erwacht, ihre Fragen bekommen Inhalt, sie sind menschlich fundiert!
Wir stellen jedoch fest, dass es einige Dinge gibt, die durch ihre Mutterschaft zutage treten.
Vorläufig ist das alles, mehr brauchen wir nicht zu tun.
Ich sagte schon: Ich bin todmüde, mein Gehirn steht still.
Und nun spricht sie selbst über Wirkung, als ob sie fühlt, dass sich etwas in mir weigert.
Sie ist so frisch wie nur möglich, als ob sie stundenlang am Stück geschlafen hat.
„Die Natur geht weiter, Frederik; wie wir uns auch fühlen, das ist nicht aufzuhalten.
Ich finde eigentlich, dass es ein großes Wunder ist.
Aber ... dieselbe Natur würde dich zum Selbstmord zwingen.
Ist die Natur menschlich eingestellt?
Kann diese Natur denken?
Wenn alles, was ich erfahre, wirklich ihre Einwirkung ist, dann sage ich: Sie denkt!
Sie schickt dich zum Abgrund und sie betreibt Kunst.
Denn ich glaube nicht, dass ich dies selbst war.
Was bedeutet diese Wirkung für die Mutter, wenn sie (ein Kind) trägt?
Was bedeutet die Natur in diesem Stadium?
Kunst ist sie, und Schwierigkeit.
Sie, und durch sie ich, hat Appetit auf einen Schnaps!
Sie macht dich unleidlich.
Die Natur ist fantastisch in ihrer Wirkung und soll doch keinen Verstand haben?
Diese Wirkung dominiert dich in allem.
Ich höre damit auf.“
„Es ist das Beste, was du tun kannst“, antworte ich, doch dann überfällt meine Müdigkeit sie und sie sinkt in den Schlaf.
Ich gehe weg.
Unterwegs, ein Stück von ihr entfernt, bedecke ich sie mit einem Gewand.
Auf dem Kleid liegen die Veilchen Unseres Lieben Herrgottes.
Orgelmusik hört sie, die Engel singen.
Nun fühlt auch sie ihren ersten Kuss.
Sie erlebt nun genau dasselbe, weiß ich von hier aus, wie ich es soeben erfuhr.
Ich fange erst jetzt an, das Himmlische davon zu verstehen.
Oh, mein Gott, wie war das gewaltig.
Ich will noch mehr von dieser irren Liebe!!!
Die Natur erzählt mir, dass alles Wirkung ist, und das hast du dann aber wieder zu akzeptieren.
Karel hat recht, es ist der Wachstumsprozess, mehr nicht!
Etwas später weiß ich auch, dass ich mich selbst zum Narren halte.
Ich handele jetzt wie das Herdentier, das über nichts nachdenkt.
Ich sinke zurück in das, was ich früher war.
Vielleicht bin ich rückständig, es kann auch Selbstschutz sein.
Dann sagt mein Inneres: Jetzt reicht es!
Und ich habe wieder Grund, Dankbarkeit zu zeigen.
Frederik ... hast du schon mal so sehr lieb gehabt?
Es war – aber lass es niemanden hören –, als ob dein Inneres nach außen gekehrt würde.
Und das alles aus einer Frau?
Also dieser irre Franz Liszt!
Aber wie gequält wird dieser Mann sein, was ist jenes Leben gefoltert worden ...
Drücke du dich einmal aus ... und das durch ein Stück Holz mit ein paar polierten Saiten.
Er selbst stand, glaube ich, daneben.
Bleierne Schuhe hatte er an und eine Brille auf.
Denn ich versichere dir, so weit, so tief kommst du nie von dir selbst los.
Franz ... du warst im siebten Himmel!
Aber ich muss versuchen, mich selbst zu retten.
Ericas Wiege hat schon angefangen, zu schaukeln.
Engel führen sie weit weg, oder – sie ist verrückt.
Ich weiß nun plötzlich, wo ich diesen Mann, der jedem so freundlich guten Tag sagt, zuvor gesehen habe.
Ich weiß nun im Grunde alles von ihm.
Wahrhaftig, es ist nichts Besonderes.
Ich lasse ihn los!
Erica bekommt nun ihr Gewand an.
Sie sieht Mond und Sterne am Tage ... ich selbst habe eben einen Schimmer davon gesehen.
Wächst du nun zu Ihm hin?
Oder schafft es dich von Ihm weg?
Dies, Erica, ist unser Einssein im Denken.
Davon wirst du nicht verrückt!
Du bist nun alles!
Franz Liszt brachte keine Lüge, er erfuhr es selbst.
Aber wir wurden dadurch geboren.
Jetzt haben wir lieb!
Im Wald habe ich meine Notizen gemacht.
Ich kann zufrieden sein.
Ich lechze nach einer Stunde Schlaf.
Ich mache es.
Aber ich will da nicht mehr hinein, es erstickt dich, dein Herz kann es nicht aushalten.
Zuhause angekommen, griff ich nach meinem Federhalter.
Ich steckte eine neue Feder hinein, ich empfand Abscheu vor der alten.
Die neue weigert sich, zu schreiben.
Was ist das?
Nun kann ich nicht schlafen ...
Ich denke dann immerfort.
Ich analysiere alles.
Die Musik nahm mich mit zu einem Himmel, wo die Menschen so sind, wie Gott sie geschaffen hat.
Was wir selbst daraus gemacht haben, ist Dreck!
Was wir tun, hat weder Seele noch Inhalt.
Es ist klein-menschliches Getue mit einem sauren Beigeschmack.
Irgendwo liest jemand eine Zeitung.
Und ich sehe, wie jemand einen Apfel isst.
Ich mag es nicht, während ernster Angelegenheiten verspielt zu tun ...
Es sind Ziegenallüren!
Aber das Tier in uns weiß es nicht.
So muss ich dann wohl schlucken, dass sie mich mit allem im Leben zum Narren gehalten haben.
Und da liegt nun mein gutes Leben!
Ich halte schriftlich fest.
Zwischen dem dritten und vierten Monat reagiert die Wirkung und tut dann etwas für sich selbst.
Es wirkt wie eine Laune, aber das ist es nicht.
Es sind Epochen am Werk.
Die Natur spricht und macht Opfer.
Und ein Kind muss sie akzeptieren, sonst schickt es sie weiter an die Mutter.
Erde und Raum sind nun eins.
Seltsam?
Ich sehe es!
Denke aber darüber nach, dies lohnt sich.
Geh dann schlafen und versuche, etwas von dieser verrückten Liebe an dich zu nehmen.
Ich sage dir, nimm nicht zu viel davon, sonst bist du nicht mehr für diese Gesellschaft geeignet.
Masken, sagte ich schon, siehst du nicht.
Habe davor aber keine Angst.
Aber hast du die Veilchen gesehen?