Was meinst du, Frederik, kommt René nun schnell nach Hause?
Noch ein paar Stunden und ich bin wieder zu Hause.
Jetzt gehe ich nie wieder fort, dieses Wissen bekam ich irgendwo unterwegs, zu Füßen der „Pyramide von Gizeh“ liegend, den Mond voll über mir.
Auch die „Sphinx“ sprach darüber, ich verstand jedes Wort; auch wenn jenes Leben nach einer uralten Grammatik sprach, die ich nicht kannte, von der ich aber jeden Buchstaben innerlich erlebte und erfuhr, sodass ich diese unglaubliche Seele verstand.
Diese so übernatürliche Sicherheit bekam ich dort einfach so geschenkt.
Selbstverständlich war ich offen dafür, sonst hätte ich dieser Heiligkeit nicht zuhören können.
Ich bildete mir kein bisschen ein, dass dieses Leben die Schleier Ihrer Majestät, der Göttin Isis, des Ra und des Re lüften würde, dann hätte ich besser daran getan, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren, denn menschliche Neugier schlägt man dort vor deinen Augen und vor deiner Persönlichkeit nieder.
Jetzt gibt es kein Dasein mehr, alles verschließt sich wundersam gut vor deinem Leben, du bist dort ein Fremder.
Du startest jetzt in eine finstere Nacht, du fühlst dich allein und verlassen und man reicht dir keine Hand, weil du begonnen hast, dein eingebildetes Ich mit einem Podest zu versehen.
Für dein Leben und dein Bewusstsein ist dies der unwiderrufliche Stopp!
Ein Eingeweihter oder Priester kann dir nicht helfen.
Sie suchen nicht nach dir, sie haben nun keinen Kontakt, die Türen dieser Heiligtümer sind für dein Leben geschlossen.
Du hast dort deinen Kopf zu beugen und erst danach kommt das lange Warten, die Vorbereitung auf das Erleben der räumlichen Einheit.
Du liegst dort auf einer Matte, von morgens früh bis abends spät, sogar bis tief in die Nacht, du denkst nicht an Essen oder Trinken, du gibst dich vollkommen anheim, bis eine Nachricht für dein Leben kommt.
Du wartest auf ein einziges Wort, einen einzigen Gedanken, einen einzigen Wink, eine einzige Liebenswürdigkeit, eine einzige geistige Berührung, wofür du diesen langen Weg zurückgelegt hast.
Wer keine Geduld hat, kann fortgehen.
Diese Menschen werden einfach so dort herausgeholt, für sie bleibt diese alte Mystik tödlich leer, die Maske schweigt!
Ich war dort, um eine Antwort für René und mich zu bekommen, und ich bekam sie!
Sind keine vollkommene Anheimgabe und kein ehrliches Streben in dir vorhanden, dann ist keine Rede von geistigem Durchbruch!
Worauf ich mein ganzes Leben lang gewartet habe, (das) bekam ich dort.
Für mich ein übernatürliches Geschenk.
Ich hatte mich morgens um sieben Uhr hingelegt, erst um drei Uhr in der Nacht hörte ich die „Stimme“ zu meinem Leben sprechen und das Wunder geschah!
Der Mond stand gerade blutrot am Himmel und begierig akzeptierte ich das Wort.
Es zuckte zwar unter meinem Herzen, aber ich blieb stark.
Dieses flüsternde Glück ist nicht zu beschreiben.
Du musst es selbst erleben können, um die universelle Tiefe davon zu fühlen.
Jetzt weißt du, welches Wunder dir zugedacht ist und womit du selbst zu tun hast, genau wie alle, die dir lieb sind.
Jetzt lebt das Alte in deinem Leben wieder auf, das, was du nicht erwartet hast, kommt unerwarteterweise auf dich zu und du siehst diese Persönlichkeit wie eine Gestalt, deren Maske dir zulacht, durch die du jedoch hindurchschauen kannst.
Jetzt ist genau jene Maske von hinten beleuchtet.
Du glaubst es nicht, dennoch ist es die heilige Wahrheit!
Erhaben, tief und wahrhaftig ist die Stimme, wenn ihr Leben dich geistig erhöht.
Du bekommst jetzt gewissermaßen heiliges Wasser zugesandt, aus einem Raum, den du als geschlossen fühltest.
Mit einem Mal fühlst du jenes Sanfte, Liebliche, in deinem Gesicht.
Es ist wie ein nasser Wind, aber sehr behaglich ist das, was deine Seele und deinen Geist, deinen Blutkreislauf und dein lebendes Herz wärmt.
Jetzt riechst du einen heiligen Lebensatem und du saugst diesen auch ein, wonach du denkst, dass du Flügel besitzt, um gehen zu können wohin du willst.
Und du hast Flügel bekommen, du schwebst nun, wenn du nur aufpasst, wie du von zu Hause aus gegangen bist, weil (ein) Verirren möglich ist.
Auch ich flog dort umher, doch dann rief die gute alte Sphinx mir zu:
„Frederik, geh nicht zu weit von meinem Leben weg, es ist dort drüben zu finster für dich.
Du bist noch nicht so weit, dass du mir dort zuhören kannst.“
Ich ging unverzüglich zurück.
Ich hörte auf die Göttin und dankte dem Leben für alles Gute und Erhabene, das mir geschenkt worden war.
Und dennoch, bei dem Zusammenfluss all dieser heiligen Dinge, wie ich es nenne, habe ich ganz normalen Spaß erleben können.
Auch die Sphinx habe ich kennen- und verstehen gelernt.
Sie mag gute, fröhliche Witze.
Wenn es nur nicht mit Streichmusik einhergeht, sagt das großartige Leben, denn die ist mir zuwider.
Ich kann das Gekratze nicht ausstehen!
Und das ist deutlich; ich mit meinem nüchternen holländischen Übermut konnte mich dort nicht verstecken, ich musste dann auch all diese lausbubenartigen Gefühle über Bord werfen und die andere Maske aufsetzen, wenn ich zu ihrem Leben durchdringen wollte.
Das verstand die „Göttin“ und sie fand es irrsinnig schön!
Zusammen tranken wir von den alten Weinen, wir betraten erneut die Tempel von Ra, Re und Isis, Luxor nicht zu vergessen, und erlebten diese großartige, glorreiche Zeit, deren Gesetze wir kennen und deren „universellen Aufbau“ wir miterlebt hatten.
Ich mag Flirten nicht, aber wenn meine Freunde mich dort gesehen hätten, hätten sie geschworen, dass ich ein Heuchler bin, ein hinterhältiger Mensch, denn ich lag Tag und Nacht in diesen Armen, um liebkost zu werden.
Ich küsste jenes Innere mit meinen inneren Kräften, so bewusst wie möglich, als ob Himmel und Erde davon abhingen.
Und ich irrte mich nicht, ich war eins mit diesen Augen, vollkommen in Anheimgabe, wonach ich die abstrakte Heiligung erlebte, die – in dem Maße, wie ich tiefer in das Leben hinabstieg – ein stoffliches Abbild bekam und genau so war wie wir Menschen!
Stoff, Seele, Geist ... zumindest, wenn es so ist!
Denn ich habe es schließlich immer noch nicht geschafft?
Ich blieb einige Monate lang darin, tagein, tagaus.
Sonntage gab es für mich nicht, jeden Tag erlebte ich (als ein) Fest!
Und darin war unsichtbare Leitung zu sehen und festzustellen.
Ich ging sicher nicht auf einem Irrweg.
Jeder Schritt, den ich machte, war gewissermaßen beleuchtet; Fußangeln und Fangeisen bin ich nicht begegnet.
Die „Stimme“ sagte mir immer: Pass auf, Frederik, da und da darfst du deine Füße nicht hinsetzen.
Es liegt eine Natter unter dem Gras.
Ich sagte dann aber: Ich danke Euch!
Ihr seht es bestimmt ... ich kann meinen Kopf beugen!
Und dann hättest du diese Empfindsamkeit mal miterleben müssen, wie Himmelsgabe war sie!
Ich betrachtete es als den Schutz für mein Leben und Wesen.
Ich war ein Mensch aus Fleisch und Blut, ich kam geradewegs aus dem nüchternen Westen, aber ich bettelte um Erwachen.
Und dann war ich von Gefühl zu Gefühl eins!
Paris war die erste Stadt, die mich auffing, nachdem ich aufgebrochen war.
Ich wollte von Paris aus zu meinen Lieben zurückkehren.
Während dieses Fortfliegens, das Maschinengeratter unter meinen Füßen, überdenke ich alles und erlebe die Heiligkeiten erneut.
Ich kehre in Gedanken zu all diesen Ländern zurück, in denen ich gewesen bin, und genieße (es) jetzt noch mehr als damals, als ich dort war, weil es jetzt lebendiger, bewusster zu mir spricht.
Ich habe Stoff für zehn prachtvolle Bücher gesammelt.
Es sind Bücher mit Bewusstwerdung, geistigem Erwachen, auch menschlicher Rührung, von Liebe und Glück, ewig währender Menschlichkeit!
Du lernst dadurch denken und sehen, wie du es machen musst und wie nicht, sie geben die Antwort auf Tausende von Fragen und führen dich einen Weg entlang, der dich mit all dem Schönen verbindet!
Ich glaube jedoch nicht, dass ich diese (Bücher) schreiben werde, ich denke, dass dieses, was ich erlebte, dem eigentlichen Werk als stoffliche Fundamente dient.
Aber ja, auch ich bin bloß ein Mensch, was heißen soll, dass man nie weiß, was man morgen für Inspirationen bekommt.
Etwas sagt mir, dass es nicht passiert, und da hinein füge ich mich, ich habe ein anderes Ziel in meinem Kopf, meinen Nieren und meinem Herzen, ein direktes Ziel.
Denke ich zurück an die großartig schönen Stunden mit meinem Freund, dem Sultan von Schuhu, die Stunden mit Mohammed Raf, dem Hohepriester aus Tibet, an die Mönche auf dem Berg Glorentes, bei denen ich drei lange Monate verweilte, um an ihren geweihten Entwicklungsstunden teilzunehmen, ihr Einssein mit Göttern und dem Gott allen Lebens, wie wir Ihn kennen, akzeptieren, daran glauben ... wenn ich vor all diesen feinen Kerlen stehe, all diesen unglaublich schönen Frauen als Priesterinnen von Adel, dann weine ich wie ein kleines Kind und man findet mich banal, kindlich und hält mich womöglich für einen alten Tölpel.
Aber ich weiß auch, dass sie es mir neiden!
Ich war dort (gewesen) ..., ich kenne all diese Menschen, sie sind meine Schwestern und Brüder geworden!
Aber wenn sie meinen Kopf richtig betrachten, sehen sie, dass ich verjüngt zurückkomme und dass ich mich sensationell verändert habe.
Ich weiß, niemand rät nun, wie alt ich bin, ich weiß selbst, wie ich aussehe.
Ich bin tausend Jahre jünger geworden, fühle mich vital, glücklich, so stark wie ein Herkules ...!
Mein Schritt ist zielstrebig, ich weiß, was ich will und was ich erreichen kann, mein Wort ist bestimmend; in mich ist Licht gekommen, menschliche Freude, jede Handlung ist berechnend im Lichte meines inneren Denkens und Fühlens.
Ich bin jetzt sehnsüchtig, zu wissen, wie sie mich finden.
Und wie geht es all meinen Kindern?
Ich folgte ihnen von dort (aus) und ich sprach zu ihren Leben.
Ich weiß genau, wie es René geht und dass es noch eine Weile dauert, bis er das Normale erreicht hat.
Es gibt wundervolle Tage, herrliche Stunden für das Kind, aber dann kommt wieder diese Finsternis und er ist nicht zu bändigen.
Aber drei Jahre Eingesperrtsein und für mich drei Jahre des übernatürlichen Entgegenkommens, des Erlebens der Seelen voneinander, führt dich zu einer anderen Zeit, die selbstverständlich Bewusstsein bringt.
Für uns waren diese Jahre Erwachen, eine Offenbarung war es, für die anderen Leere, die Sehnsucht nach einem einzigen Menschen, der dahingegangen war, ein guter Freund und ein Vater und Bruder, als den sie mich kennengelernt haben, der ich für sie alle sein durfte.
Für René und mich war diese Zeit geistiger Gewinn; unfehlbar haben die Gesetze für Seele, Geist und Stoff gesprochen und wir kamen dadurch zur Einheit!
Durch meine Briefe schenkte ich ihnen mein Glück.
Sie wissen das eine oder andere von meinen Erlebnissen, den Rest behielt ich für mich und sie werden ihn später noch erfahren.
Jetzt schaue ich eine bekannte Landschaft an: Kühe auf einer Weide.
Ein riesiger Unterschied zu dort, wo ich war.
Ich erlebe dies alles mit Freude, denn ich will, dass sie bald etwas an mir haben und ich weiß, dass diese östliche Sphäre noch in meinem Tagesbewusstsein lebt.
Sie würden das Gefühl bekommen: Du bist da und du bist nicht da, was meistens für viele Menschen eine Entfernung bringt.
Ich will dafür sorgen, dass sie mich so sehen, wie ich dahinging, ich will nahe bei ihnen sein, ich will unter ihren Herzen leben.
So gehört es sich!
Und all diese Kühe, die flache Landschaft, diese echt holländischen Bauernhöfe, das wunderbar Schöne, hilft mir, zum Kern ihres Lebens zurückzukehren.
Mache ich das nicht, dann zerschmettert das Östliche in mir und um mich herum diese holländische Macht, die nun in der heißen und nicht gekannten Schönheit des Ostens ertrinkt.
Ich will das verhindern!
Dieser innere Gewinn führt uns alle zu einer neuen Zeit, wofür ich dienen will.
Es wird Glückseligkeit für uns alle.
In nichts werden sie falsche Gestalten sehen, das Leben wird für sie geöffnet sein und sagen: Siehst du mich jetzt?
Und erst jetzt beugen sich die Köpfe und fallen die Masken!
Sie werden die un- und die übernatürliche Gerechtigkeit erleben, sofern sie sich dafür öffnen wollen, oder sollte das auch wieder nicht möglich sein?
Und ich werde mein früheres Ich wieder akzeptieren, ich fühle mich dann ihren Leben näher, ich mag das natürliche Reden sehr; sowie das Herz es dir eingibt, werfe ich es hinaus.
Jetzt kann ich sagen, meine Aufgabe liegt dort!
Ich gehe nie mehr weg, ich habe gesehen und erleben dürfen, was man von mir erwartet.
Aber René ist es!
Die Geschenke, die ich bei mir habe, überbrücken jede Nachlässigkeit ihrerseits, ich kaufe keine Seelen damit: Aus meinem Herzen, durch meine Liebe für diese Leben, wurden diese Geschenke gekauft und empfangen.
René ist es und er wird es sein, der nun durch inneres Erwachen der übernatürlichen Bewusstwerdung Gestalt gibt ... woran sie ihr profanierendes und schmarotzendes Gefühlsleben prüfen können, welches nicht mehr Wert hat als ein Kamelknecht für richtig hält!
Sie werden ihre Köpfe beugen müssen ...
Bald kommt es, auch wenn es noch ein paar Jahre dauert, kommen wird es!
Noch ein kleines Stück und ich habe es geschafft.
Die Stunden sind vorübergegangen wie in einem wundervollen Traum, in dem man fliegen kann.
Ich sank zurück in den Osten, fand mich in meinem Kerker wieder, sah mich selbst, zu Füßen von „Gizeh“, vor den Ruinen von Luxor liegend, vor Ra, Re und Isis.
Ich lauschte dem Wort der Göttin.
Sah mich selbst am Nil stehen, mit all diesen schönen Kindern dort sprechen, durch die engen Gassen wandern, auf einem Kamel in der Wüste reiten.
Ja, mein Gott, wo war ich nicht?!
Ich fühle noch immer den Kuss der Göttin auf meinen Lippen beben, immer noch das Klopfen meines menschlichen, aber lebenden Herzens, so rührend schön und heilig war alles, was mir dort geschenkt wurde.
Und das muss nun aus mir weg, oder ich schaffe es nicht!
Es muss Teil meines inneren Lebens ausmachen, das Tagesbewusste gehört ihnen, macht mich wiedererkennbar.
Noch ein paar Minuten und ich bin da!
Noch bin ich nicht fertig, aber es muss (sein)!
Ich gehe immer wieder zurück in den Osten.
Ich muss frei sein und meinen Freunden offen entgegentreten.
Ich arbeite daran und werde auch das erreichen.
Jetzt noch ein paar Sekunden und ich bin wieder zu Hause.
Wie sehen sie aus?
Wer ist da, um mich zu begrüßen?
Ich weiß bestimmt, dass sie mich nicht allein lassen.
Sie werden mich abholen kommen, sie sehnen sich nach mir, so wie ich es herbeisehne, sie in meine Arme zu schließen.
Ich sehe die Menge schon, mit viel Dampf fahren wir in den kleinen Bahnhof ein!
Erica stürmt auf mich zu.
„Hallo, mein Kind?
Wie geht es dir?
Wie sieht’s aus?
Bin ich zu lange fortgeblieben?
So gib mir dann ruhig eine Tracht Prügel, meine Liebe.“
Ich erlebe ihre mütterlichen Küsse, sie isst mich beinahe auf und ich finde es überwältigend.
„Hallo, Anna?
Ich bin wieder da!
Meine Liebe?“
„Gott segne dich, Frederik.“
„Ich danke dir, mein Stern!
Hallo, Karel?
Geniere dich nur nicht, ich bin selbst da.“
Karel küsst mich.
Er ist noch jungenhaft verlegen.
Er steckt noch in dieser alten Misere.
Aber ich ziehe ihn durch ein paar Worte völlig da heraus.
„Hallo, Hans?“
„Frederik ..., ach, Frederik.“
Das große Kind ist verändert.
Der Professor ist da und er ist nicht da.
Die Augen sehen gut aus, sie strahlen ein anderes Licht aus, das mich erfrischt.
Alle sind anders, durch das Denken in ein und dieselbe Richtung, höher gehend, ist Erwachen in diese Herzen gekommen.
Wir treten ein.
Erica fragt schon:
„Wie war es mit dem Sultan, Frederik?“
„Sehr gut, Erica, ich werde dir bald alles darüber erzählen.
Du wirst ihn kennenlernen.
Aber ich bin froh, dass ich da bin.“
Wir sitzen in diesen alten Stühlen, rauchen eine Zigarre.
Kuchen, Gebäck, Tee und andere Süßigkeiten stehen auf dem Tisch.
Hans und Karel haben (sich) einen freien Tag genommen.
„Wie läuft es hier, Jungs.
Erzählt mal, wie ist es euch ergangen in all dieser Zeit, diesen Jahren der Einsamkeit?“
Karel beginnt und führt mich zu dem kleinen René.
„Du weißt eigentlich alles, Frederik.
Wir haben dir geschrieben, zumindest, wenn du die Briefe empfangen hast.
René geht es jetzt sehr gut.
Wir haben traurige Zeiten erlebt, wir dachten, dass nie Veränderung kommen würde, aber er berappelt sich immer wieder und du siehst ihn wieder anders.
Im Februar fing es an, besser zu werden, Wochen hintereinander ging alles gut, er lernt besser, doch dann kamen wieder solche schrecklichen Einbrüche und wir hatten ihn gänzlich verloren.
Ich sage dir, dass es jetzt wieder geht, seit einigen Monaten bereits.
Wir müssen immer noch abwarten.
Aber er schreit nach dir, er will nach Hause.
Dr. Lent, der neue Arzt, sagte heute Morgen noch: Es geht wieder gut, besser noch als vor einigen Monaten.
Es kommt mehr Bewusstsein.
Sie dürfen ihn jedoch nicht nach Hause holen, sonst kommt ein neuer Einbruch.“
Hans sagt:
„Weißt du, Frederik, dass Volt sich erhängt hat?“
„Was, nein, Hans, das wusste ich noch nicht!
Hat der Morphinist Schluss gemacht?
Ich muss dir eben ein Geständnis machen.
Als dieser Mann hier war, habe ich euch als Schufte und so weiter beschimpft.
Ich bitte dich um Entschuldigung, jetzt, da ich höre, dass dieser Mann Schluss gemacht hat.
Kannst du mir vergeben?“
Sie sagen kein Wort, aber ich antworte:
„Aber du wirst es später wirklich nicht spaßig finden.“
„Ist egal, Frederik, du warst im Recht, hacke ruhig zu.“
„Merci, Hans, ich bin dir sehr dankbar.
Also Volt hat sich davongemacht?
Durch eigenes Niederreißen, Hans?“
„So etwas.“
„Du hast ihn also verloren, dein Lehrmeister ist zusammengebrochen.
Gibt es noch andere Sorgen, Hans?“
„Nein, alles geht gut.
Wir behandeln durch auferlegte Hypnose, Frederik, und haben Ergebnisse.“
„Herrlich, Hans, ich danke dir.
Wurde die Einrichtung vergrößert?“
„Auch das, Frederik.“
„Sind von den alten Freunden welche entlassen worden?“
„Den Sprachengelehrten sind wir los.
Wir haben ihm seine Weisheit genommen.
Eine wundersame Diagnose ist es, Frederik.
Wir werden später darüber sprechen.
Es kostete entsetzlich viel Blut, doch wir durften es erreichen.“
„Das tut mir wirklich gut, Hans.
Und der alte Piet?“
„Bestens!
Und die Frauen machen es auch recht.
Sonja ist dabei, Reklame für dich zu machen.
Sie ist wie neu geboren und schleppt alles für meine Kranken heran.
Sie will, dass sie leben.
Für mich ist sie eine große Hilfe.“
„Wundervoll, Hans.
Und ich sehe, dass ich über dich selbst genauso wenig zu klagen habe.“
„Du weißt, Frederik, der Schlag hat gesessen, du hättest uns allen, also mir und Karel, keine bessere Spritze geben können.
Diese wirkte unfehlbar!
Ich bin dir dankbar.
Von dem Augenblick an habe ich ein anderes Leben begonnen.“
„Gut so ... Hans.
Das ist Gewinn.
So seht ihr, es war nötig.
Ich musste weg, weil wir die Grenze der Entwicklung erreicht hatten.
Wir hätten einander wie Hunde und Katzen gegenübergestanden, auch wenn ich nicht dabei mitgemacht hätte.
Es gab nur eine Wahl: Seiner Majestät dienen oder zusammenbrechen.
Ich dachte: Geh weg, und zwar so schnell wie möglich, sonst bleibt von all dieser Heiligkeit nichts mehr übrig.“
„Und dann bist du abgehauen, wie, für drei lange Jahre, junger Schurke ...
Denn du hast dort eine Verjüngungskur erlebt, nicht wahr?
Wer hat dir jenes Mittelchen besorgt, Frederik?
Es ist nicht zu glauben, was hast du dafür getan?
Es ist auffällig!
Findest du nicht, Karel?“
„Wie alt schätzt du Frederik, Hans ...“ fragt Karel.
„Er wirkt wie vierundvierzig.
Und du bist, Frederik?“
„Vierunddreißig ...!“
„Niemand weiß, wie alt er ist, Hans, aber das kriege ich schon noch heraus.“
„Und das würdest du heute gern irgendwie schaffen, wie, Karel?
Aber du wirst es nicht finden.
Wenn ich in meinen Sarg gehe, werde ich es dir sagen, und dann bekommst du ein extra Schreiben dazu, von dem du mehr hast.“
„Hast du eine Kur absolviert, Frederik?“
„Ja, Erica, ich habe die kalten Waschungen der Sphinx genossen!“
„Wo warst du, erzähle mal, ich gehe da auch hin.
Ich will meine Falten loswerden und ich sehe, dass es möglich ist!
Wie kann das sein ... das ist seltsam.“
Anna läuft weg, sie hat ihre Tätigkeiten.
Erica ruft sie zurück und sagt, dass wir außer Haus essen werden.
Anna will das nicht und sie versteht genau, wonach ich mich sehnen würde.
Ich sage:
„Wo bin ich gewesen, Erica?
Ich habe viel von der Welt gesehen.
Du weißt, ich ging nach Paris ...
Aber nein, ist ja wahr, das konntest du nicht wissen.
Mein Ziel war: Paris und dann weiter.
Ich blieb drei Tage dort, wechselte hinüber nach London, um schnellstmöglich nach Alexandria weiterzureisen.
Aber in London hielt man mich auf.
Lord Scor beispielsweise, Hans!
Der Mann wollte mich nicht abreisen lassen.
Seine Sammlung ist zu einem großartigen Museum herangewachsen.
Wundervolle Skulpturengruppen besitzt er, alles Akte.
Den europäischen Adel findest du bei ihm wieder.
Ägyptische Frauen auch.
Was der Sultan lebendig besitzt, ist für ihn modelliert und in Bronze gegossen worden.
Er sagt: Meine östliche Mentalität verleugnet sich nicht, aber sie hat dieser westlichen Zivilisation Platz machen müssen, deren Akt ich vor mir sehe.
Scor wollte mich nicht gehen lassen.
Später fand ich es sehr gut, weil ich nun Zeit hatte, mich vorzubereiten.
Ich habe sehr viele alte Freunde getroffen.
London fand ich wieder wundervoll wie zuvor, liebenswerter noch, und du darfst von Glück reden, dass ich die Kraft zum Fortgehen besaß.
Scor hat so sein eigenes Hobby.
Aber für was eine Frau sich nicht alles hingeben will.
Es hat ihn eine Stange Geld gekostet, aber dieser Adel ist nicht wählerisch und die Zeiten haben sich geändert.
Wen ich dort sah!
Hunderte haben einen Platz in seinem bronzenen Album bekommen.
Er hat hierdurch einen Harem geschaffen, der einzigartig ist in Europa und auf den er zu Recht stolz sein kann.
Er hat sich selbst dadurch entdeckt, sagt er, auch er kennt seine Maske!
Aber vorläufig will er sie noch nicht ablegen!
Er meint, dieser Menschheit auf diese Art und Weise etwas zu schenken und die Persönlichkeit dadurch zu repräsentieren.
Ob es ihm glückt, ist wieder etwas anderes; er ist glücklich damit!
Und nach einigen Monaten ging ich weiter.
Ich musste mich von seiner Lordschaft losreißen, so hing diese Seele an mir.“
„Und dann, Frederik?
Zum Sultan?“
„Ja!“
„War der Harem noch da, Frederik?“
„Auch das, Erica.
Schöner denn je.“
Sie müssen lauthals lachen.
Karel und Hans auch, die haben es sicher später gehört.
„Ja, Freunde, was für eine Vorstellung war das doch.
Wie haben wir eigentlich diesen Volt auf die Straße bekommen?
Ich sehe seine zerrissene Jacke noch ...
Also diese Erica, du warst wie eine Wildkatze.
Hatte der Mann sich nicht verletzt?
Er hatte einen Kopf wie ein Schwein, hervorstehende Augen, verschleiert vom Morphin.
Und auch du landetest draußen, Hans.
Herzlich ist anders, aber du fängst selbst damit an.
Im Osten, mich unter diese prächtigen Bäume setzend, dominierte immer wieder dieser Augenblick und ich erlebte diesen Lärm nochmals.
Während der gewaltigsten Erlebnisse stand dieser schreckliche Volt vor mir und ich sah dich, Hans, auch Karel, und es tat mir leid, dass ich dich so ausgeschimpft hatte.
Erst meine Geschichte über den Harem, einige Stunden später ein Zirkus voller Gewalt, eine wüste Schlägerei, wie ich nie mehr eine erleben werde.
Köstlich war das!
Warum eigentlich?
Oh ja, es ging um René!
Dann kam „Buha“ und setzte allem ein vorzeitiges Ende, aber Hans und Volt lagen auf der Straße.“
„Von diesem „Buha“, Frederik, haben wir nichts mehr gehört.“
„So, Karel, aber das kann noch kommen.
Verkünde nicht zu früh, dass alles in Ordnung ist, du kannst es nie wissen.
Obwohl ich dort wusste, dass sich dieser Buha verdünnisiert hatte, folgte ich jenem Persönchen immer.
Eines Abends kommt das Kerlchen auf mich zu und will Ärger anzetteln.
Musst du schon wieder lächeln, Hans?
Wenn ich dir etwas erzähle, das über deinen Fähigkeiten lebt, zuckst du mit den Schultern oder du siehst so ein inneres Lächeln, von dem du weißt, was du willst und glaubst.“
„Erzähle mir vom Harem, Frederik, lass diesen Unsinn doch fahren.“
„Wenn ich dir darüber alles erzählen müsste, Erica, käme ich drei Monate nicht aus meinem Sessel heraus.
Aber die Damen sind da noch.
Es sind sogar welche dazugekommen.
Er hat ihnen die Freiheit schenken wollen, aber sie wollten gar nicht weg.
So gut haben diese Kinder es bei ihrem Vater.
Weißt du, was die Frauen sagen?“
„Nun, sag es mal?“
„Das erleben sie nur ein einziges Mal, sie bekommen genügend Leben, in denen sie Elend zu akzeptieren haben, dieses ist etwas Besonderes.
Dieses ist übernatürlich.
Du hörst dieses Wort da immer wieder und sie genießen ihre Abwaschungen dadurch und treiben (einen) Schabernack, von dem wir nüchternen Menschen noch gar nichts verstehen.
Sie haben es gut!
Sie sind in einen östlichen Adel erhöht worden und erleben dadurch ihre Welt, die dennoch wirklich nicht so einfach ist.
Das einzige, was ihnen fehlt, ist: mehr Liebe!
Viel Liebe wollen sie erleben.
Und vor allem wollen sie Gedanken austauschen mit Männern, Menschen, die etwas von dieser Welt gesehen haben, die weitgereist sind, die über Religion nachdenken, die Kunst mögen und etwas davon verstehen, die Wissenschaft betreiben, über Sport und Medizin Bescheid wissen, philosophische Systeme analysieren können, Pferde mögen und die Seele solch eines Tieres verstehen; für alles sind sie offen und (sie) wollen alles haarklein wissen.
Sie setzen sich dafür ein, wenn der Sultan einverstanden ist!
Hättest du das gedacht, Erica?“
„Nein, es ist ein Schlag in mein Gesicht.
Ich dachte lediglich an ganz banales Amüsement und körperliche Leere.
Aber dann bist du sicher vor all diesen Schönen auf die Knie gegangen.
Oder?“
„Ich habe jenes Glück empfangen dürfen, Erica, ich könnte zehn Bücher darüber schreiben.
Sie baten mich, der Welt bekannt zu machen, wie sie denken und fühlen.
Sie wollen dadurch erreichen, dass man sie kennt und ihre Leben wertschätzen kann.
Ich sage dir voraus, nicht überall bin ich dem begegnet, du findest dort auch Ehrfurcht gebietendes Elend.
Mein verehrter Freund ist anders, muss das sein, weil ich sonst nichts mit ihm würde zu tun haben wollen.“
„Ungeheuer interessant, Frederik.
Ich kann mir vorstellen, dass du uns alle in dem Augenblick vergessen hast.“
„Das hast du dir so gedacht, ich habe ihnen von deinem Leben erzählt.“
„Von mir?
Über mich hast du mit diesen Frauen gesprochen?“
„Richtig, Erica,ich erzählte ihnen, wie wir lebten und wie wir Menschen sind.
Sie fanden, es sei eine Offenbarung.“
„Glaubst du das, Karel?“
Karel sagt nichts.
Hans sagt:
„Ja ..., ich kenne das!“
„Hör (das) doch mal.
Aber sicher, er kennt das auch.
Es ist wahr, Hans, du bist es immer noch!
Mit dem Unterschied, für dich ist es ein kleiner Palast, du liebst schöne Dinge, aber ist das nicht auch ein Harem?“
„Wie lange bist du dort gewesen, Frederik?“
„Ungefähr eineinhalb Jahre!“
„Was sagst du?
Eineinhalb Jahre bei all diesen Damen?“
„Ich habe mich nicht gelangweilt, mein Kind.
Wundersame Stunden waren es.
Der Sultan gab mir die Schlüssel von seinem Tresor, wenn du es wissen willst.“
„Seinem lebenden Tresor, Frederik?“
„Ja, ich ging ein und aus, Erica.“
„Und dadurch bist du so verjüngt, wie?“
„Auch das hat dazu beigetragen.
Eine großartige Zeit war es.“
„Und kommt das auch ins Logbuch, Frederik?
Wie steht es eigentlich mit unserer Reise?“
„Wir sind nun zu Hause, Erica, wir machen Weisheit daraus.
Wir korrigieren alles und werden so bereit für den folgenden Augenblick, den wir jetzt bereits erleben.
Der Stoff, den ich empfing, ist noch nicht ausgereift ...
Der Rest geht vor, ich glaube also nicht, dass andere Bücher entstehen werden.“
„Dürfen wir es schon lesen, Frederik?“
„Nein!“
„Wird es ein dickes Buch?“
„Es sind drei, also eine „Trilogie“.“
„Heize ich noch, Frederik?“
„Ja, Karel, das geht weiter, du hast es noch nicht geschafft.“
„Wie lautet der Titel des Werkes, Frederik?“
„Ja, lass (uns) mal sehen, Hans.
Der Haupttitel ist „Masken und Menschen“, der Untertitel „Der Geisteskranke“!“
„Gut so, das wird für mich elend, wie, Frederik?“
„Lass mich dir sagen, Hans, das hast du selbst in den Händen.
Ihr steht gar nicht mal so schlecht da.
Dass Volt sich erhängt hat, muss auch hinein.
Die Hauptfiguren haben ihre Rollen schon gelernt und geben auch noch etwas dazu.“
„Ein hervorragender Titel ist das, Frederik.“
„Ich glaube es auch, Karel.“
„Steht alles von den letzten Jahren darin?“
„Alles!“
„Auch das von dem kleinen René?“
„Alles, Karel, er ist die Hauptperson dieses Dramas.“
„Das ist wunderbar.“
„Ich werde dir die letzte Seite des zweiten Teils vorlesen, aber mehr bekommst du nicht.
Dies gönne ich dir von Herzen, aber du darfst mich nichts anderes fragen, auch ich habe nichts darüber zu sagen.
Gib mir diese Tasche mal, Erica, diese dort, ja, du sitzt fast auf ihr.“
Ich lese ihnen die letzte Seite vor, das über Anna und mich überspringe ich.
Erica stürzt auf mich zu und küsst mich.
Tränen der Genugtuung bekomme ich als Blumen von ihren Herzen, womit ich zufrieden sein kann.
Erica sagt nun:
„Ich frage dich etwas für uns alle, Frederik.
Du gehst nie mehr von uns weg, wie?
Nie mehr, wenn wir unser Bestes tun?
Nein, wie, Frederik?
Das tust du uns nicht mehr an, wie, auch wenn du oft ein Auge zudrücken musst.
Du gehst nie mehr von uns weg!“
„Ich verspreche es dir, ich gehe nicht mehr weg.“
„Steht alles von Hans darin, Frederik?“
„Ja, Karel, und auch von dir selbst.
Was bist du doch neugierig.“
„Auch Renés Elend?“
„Das habe ich dir schon gesagt, Karel.“
„All diese schrecklichen Zeiten!“
„Ja, Karel, alles.
Auch von mir selbst!“
„Und meine Körper-an-Körper-Gespräche, Frederik?“
„Nichts ist verloren gegangen.
Ich habe jeden Tag meine Notizen machen dürfen und können, wodurch das Ganze zu überschauen ist.“
„Das wird wunderbar, Frederik, können wir dir nicht helfen?“
„Nein, Erica, tu so, als wäre nichts, mach ruhig weiter.
Unterdessen machen wir uns für die nächste Szene bereit, die uns mit dem anderen Theaterstück und den Zeiten, die kommen, verbindet, also (mit) der Zukunft!“
„Wir alle sind also komplett analysiert, Frederik?“
„Noch nicht, Erica, das kommt noch.
Du kannst den Dingen nicht vorgreifen.
Ich kann dir zwar sagen, dass du exakt eine Figur von Scor bist, aber du siehst etwas menschlicher aus, du lebst mehr!
Du wirst Gerechtigkeits- und Ungerechtigkeitsgesetze kennenlernen und erst später deine Maske sehen.
Aber auch dann stehen wir nackt da, doch (wir) sind erneut geboren.
Auch Karel, Hans, du, Erica, der kleine René, ich selbst und auch Anna!“
„Dann weiß ich schon, wie meine Figur aussieht, Frederik.“
„Und das wird dir viel besser gefallen als du denkst, Karel.
Ich sage dir nochmals, du hast es selbst in der Hand, du kannst daraus machen, was du willst.
Entkommen kannst du dem nicht, extrem scharf ist dieses Seziermesser, es geht geradewegs durch deine Seele, deinen Geist und dein menschliches Herz hindurch.
Ein Pardon ist vollkommen ausgeschlossen.“
„Und dein verrücktes Benehmen, Frederik?“
„Davon ist kein Wort weg, Hans.“
„Das macht das ganze Buch, Frederik!“
„Meinst du?
Ich glaube es nicht.
Aber es spricht für sich!
Du wirst einst sehen, Hans, wie diese indischen Tanzlehrer ihr Gewimmel verändern.“
„Wo beginnt dieses Drama, Frederik?“
„In dem Augenblick, Hans, in dem Erica Mutter werden sollte.“
„Hast du dir auch das gemerkt?“
„Kein Wort fehlt davon.“
„Meinst du das ernst, Frederik?“
„Ich schwöre es dir.“
„Und hat mein Heizen da schon begonnen, Frederik?“
„Dort, Karel, hast du deine Schaufel in die Hände genommen, aber du hast dir nichts dabei gedacht.“
„Wo sind wir jetzt?“
„Ich habe dir schon gesagt, dass wir gerade nach Hause gekommen sind und mit der nächsten Arbeit beginnen.
Wir werden es in Weisheit verwandeln.“
„Ich beglückwünsche dich jetzt schon, Frederik.“
„Das geht durchaus, Karel, ist aber noch etwas zu früh.
Nichtsdestotrotz bin ich glücklich.“
„War das für dich die Arbeit in diesen Jahren, Frederik?“
„Ja, Hans, auch die Gockel haben ihren Platz empfangen, du weißt schon, die Tenhoves.“
„Wie heißen sie?
Gockel?“
Hans bricht in Gelächter aus, die anderen machen mit.
Hans fragt noch:
„Dann weiß ich es schon, aber wie reagierst du auf den Hansi-Abend?“
„Nicht viel Schönes war das, alle deine gelehrten Freunde haben ihre Äpfel liegen lassen.
Ich sammelte sie auf, um sie zu versorgen.
Ehrlich gesagt, Hans, habe ich fast eine Lungenentzündung dadurch bekommen.
Aber die Vorsehung half mir da hindurch, dann konnte ich wieder weiter.“
„Erzähle mir noch etwas über die Damen, Frederik.
Aber sag, landen alle diese Fragen auch im Logbuch, Frederik?“
„Alles, jede Frage von euch bekommt einen eigenen Platz.
Achtet von jetzt an auf eure Worte, meine Lieben, es liegt an euch selbst, wie die Menschheit euch bald sieht und akzeptieren muss.“
„Das ist ja regelrechte Spionage, Frederik.“
„Wenn du es nicht ertragen kannst, Erica, heißt du später Sientje, genau wie mein Pferd.
Du brauchst es nur zu sagen.“
„Nein, Frederik, das nie, mach mich nur fertig.
Und die Dinge von unterwegs?“
„Daraus mache ich ein paar Kissen zum Schlafen, du weißt schon, solche Wüstendinge, die du so brauchst.
Das ist das Kapok, Erica, für die Bücher, du machst schöne Dinge daraus zum Ausruhen.“
„Siehst du jetzt wohl, dass du ein geborener Schreiber bist?
Habe ich es dir nicht immer gesagt, Frederik?“
„Ich könnte es doch nicht abseits von euch, ihr seid es selbst!“
„Sind alle diese psychischen Phänomene festgehalten, Frederik, sind die alle analysiert?“
„Ich habe sie, Hans, die Analyse kommt später.
Damit werden wir nun beginnen, ich warte ab, wir bauen an einer „Universität“.
Im ersten Teil stehen wir vor den Masken, der zweite reißt sie herunter, der dritte erklärt sie!
Und dann zweifelst du an nichts mehr, denn alles wird bewiesen.
Aber dann erleben wir göttliche Systeme und du gehst Arm in Arm umher mit Sokrates und Platon und vielen anderen, du stehst vor dir selbst als einem räumlichen Ich!
Nun ist deine „Wirkung“ ein Gesetz geworden, Karel, und deine „Natur“ spricht wie eine Göttin zu dir.
Du weißt erst jetzt, wie du lieb hattest und welche Liebe du zu schenken bekamst.“
„Kommst du so weit, Frederik?“
„Ja, Hans, so wie die Dinge sich betrachten lassen, haben wir bereits damit begonnen.
Habe ich nicht gesagt, dass Ra, Re und Isis für mich geöffnet wurden?“
„Darf ich dir erneut meine Hilfe anbieten, Frederik?“
„Gerne, Hans, ich bin dir dankbar dafür.“
„Ich hoffe, dass ich es wert bin, Frederik.“
„Tu es.
Aber wo ist Anna bloß?“
Sie eilen davon, um Anna zu holen.
Hans ist es, der für sie die Kartoffeln schält, Karel hilft ihm.
Ist das nicht wundervoll?, denke ich.
Mein Gott, womit habe ich das verdient?
Sieh nur diese beiden Gelehrten, was für ein Vergnügen wird der Gott allen Lebens hiervon haben.
Ich ersticke fast vor Glück.
Erica küsst Karel und Hans und ich tue meinen Teil dazu und werde ihnen ein kleines Geschenk geben.
„Gib mir den Koffer mal, Erica.
Schau, dieses Armband ist für dich.
Dieser Ring und diese kleine Brosche gehören dazu.
Insgesamt für einen Circa-Betrag von etlichen Tausenden, aber wenn du Sultan bist, schaust du nicht auf ein Milliönchen, du hast dann sowieso genug für dich selbst.
Ich bekam es für dich, Erica, es ist ein Geschenk des Sultans.“
„Für mich?“
„Alles für dich, mein Kind, alles.
Und er wollte auch alles über dich wissen.“
„Wie ist das möglich!“
„Du darfst ihm bald einen Besuch abstatten, er erwartet uns alle.
Ich habe ihm alles über euch erzählt.
Eines Abends sagt er:
„Diese kostbaren Sachen sind für Erica.
Ich gab ein Vermögen dafür, aber sie wird dies wertschätzen.
Sag ihr, dass ich sie sehen will und sie darf meinen Harem bewundern, als meine Freundin, sonst könnte sie nicht mehr hinauskommen.
Wenn es Karel recht ist?“
„Schau mal, Karel, der Ring passt genau.
Leg mir den Anhänger einmal um.
Ist das nicht ein Wunder?
Mein Himmel, womit habe ich dies verdient.
Wie heißen diese Steine, Frederik?“
„Der Stein im Anhänger ist ein Onyx, der im Ring ist ein Opal und der andere ein Topas, alle echt und das Teuerste, was es gibt.“
Erica tanzt vor Glück und stürzt zu mir.
„Ach, Frederik, wir soll ich dir danken?
Was bist du für ein Engel für mich.“
Ich sage:
„Ich habe nichts damit zu tun, der Sultan hat es dir gegeben.“
„Das kümmert mich nicht, durch dich habe ich es bekommen.
Was hat er sonst noch über mich gesagt?“
„Zuerst Anna bedienen, Erica.
Hier habe ich es schon.
Sieh mal, Anna?
Öffne doch mal diese Schachtel.“
Anna fingert an dem Ding herum und bekommt es nicht auf.
Wir werden ihr helfen.
Erica hat schon geraten, was darin ist, ein Anhänger ist es.
Ich öffne die Schachtel.
„Herrje nochmal, ist das nicht allerhand? Ist das schön, Anna?“
Anna schaut ihren Anhänger mit Perlenkreuz an.
Ein blutroter Rubin, ein wundersamer Stein auf dem Kreuz, wie eine Rose so reizend und schön.
Erica fragt schon:
„Ist das der „Lotus“, Frederik?“
„Du weißt viel über alte Mystik, Erica.
Wo hast du das gelernt?
Hast du in den letzten Jahren mit östlicher Lehre begonnen?
Ich ließ es in Ägypten machen, im Grunde direkt vor der Nase der Sphinx, für Anna, weil sie sowieso nichts anderes haben will.“
Anna geht weg.
Jetzt die Jungs.
„Schaut mal, Hans und Karel.
Zwei goldene Zigarettenetuis mit goldenen Füllfederhaltern dazu, zusammen für zehn Cent.
Ein Geschenk für euch vom Sultan.
Weil ihr solche Luftikusse seid und gerne Menschen in den Graben fahrt.
Seht ihr diese Steinchen da!
Dieser Grüne ist für Hans, er sieht seine Vorväter dadurch wieder lebendig.
Der mit dem roten Stein ist für Karel.
Damit du nie mehr flunkern wirst!“
Die Kerle drücken meine Hand.
Ich weiß es!
Sie sind so froh wie Kinder, Karel kann es nicht aushalten.
Die Jungs lasse ich einen großen Koffer holen, den ich öffne.
Wir haben noch mehr Geschenke.
„Schau mal, Erica, vier prachtvolle Haremsgewänder für dich, ein extra Geschenk vom Sultan für dich.
Sie sind aus rotem, blauem, grünem und goldenem Satin, einer Seide, die du in Europa selten siehst, ein königliches Geschenk ist es.
Hattest du das erwartet?
Nein, wie, dies nicht, denn das war auch nicht möglich.
Es muss dich völlig überrumpeln.
Und ich musste gerade darauf aufpassen, sagt er.
Ich musste dir in deine Augen schauen, das ist alles, was er hierüber wissen will.“
„Ach, so ein guter Sultan!
Womit habe ich das verdient, Karel?
Verstehst du das?
Ist dies nicht ein Wunder?
Sieh mal, mein Himmel, ist das alles für mich?
Ach, Vater!
Ach, Vater!
Oh, Frederik, kann ich das je wiedergutmachen?
Kann ich das je erfassen?“
„Nur still, es ist völlig in Ordnung.
Aber schön sind sie.
Geh mal nach oben und zieh eines davon an.“
„Komm mal her, Anna.
Hier ist etwas für dich.
Dieses Ding ist ein östlicher Pyjama.
Hier ist noch einer, und ein paar schlichte Kleider.
Zieh dich doch um, zum Abendessen passt das gut.“
Anna weg.
Nun noch die Jungs.
„Schau, Hans, eine kleine Schlange für dich.
Du magst Kobras, nicht wahr?
Ist das aber ein prächtiges Tier gewesen!
Schade, dass man solch ein Tier töten musste.
Auch aus dem Harem des Sultans, alles, alles.
Und jene ist für Karel.
Willst du so ein Tierchen (haben), Karel?“
„Merkwürdig, Frederik, ich habe mir immer so eine Haut gewünscht.
Was für ein Prachtexemplar ist es.“
Da ist Erica schon.
Wir schauen uns die Augen aus.
Karel hat sie noch nie so gesehen.
Er schnalzt mit der Zunge.
Er kann es nicht glauben und sagt:
„Ich hätte nicht gedacht, Erica, dass du so schön bist.
Was für ein Bild (von einem Menschen) du doch bist, was soll das bedeuten?
Musst du deswegen nun weinen?“
„Ich vermisse René jetzt so, Karel.“
„Warte nur einen Moment, Erica, ich habe unser Kind nicht vergessen.
Lass deine Tränen jedoch ruhig laufen, lass sie fließen, wenn du es kannst, es ist nun wohl der Mühe wert.“
Karel hat gar nicht genug Augen, um seine Frau, mit der er schon seit achtzehn Jahren verheiratet ist, zu betrachten.
Eine neue Erscheinung ist es.
Ein neues Leben hat begonnen, er verschlingt sie fast.
Sie sind wie zwei junge Liebende; auch Hans bekommt davon eine Gänsehaut und benimmt sich kindlich naiv.
Ich finde alles mörderisch gut.
Was für ein Glück aber auch.
Was man mit ein paar Sachen nicht alles erreichen kann.
Auch mich verschlingen sie, ich habe ein rotes Gesicht bekommen von all den Küssen.
Sieh nur mal Erica an, eine Prinzessin ist sie!
„Hier, Erica, ich habe noch etwas vergessen.
Die dazugehörenden Sandalen ... von denen die Bücher voll stehen, du musst sie nur rasch anprobieren.
Sie sind für dich gemacht.
Sie sehen zwar etwas türkisch aus, aber in den Tempeln von Ra, Re und Isis werden sie getragen.
Ist das vielleicht eine Farbe!“
Erica ist schon wieder weg, wir werden sie in einem anderen Gewand sehen.
Karel sagt: „Ja, mach das ... lass uns (das) genießen.“
Keine fünf Minuten später ist sie wieder zurück.
Du liebe Zeit, seufzen Hans und Karel gleichzeitig, was für eine Prinzessin sie ist.
Was für eine Schönheit, so plötzlich.
Wie ist das möglich?
Wir bewundern sie.
Jetzt René, Erica, kurz warten, gleich kannst du uns die anderen Gewänder zeigen.
„Aber du siehst es, Erica, zu jedem Gewand Sandalen, die dazugehören!
Schau, dies ist für René, wenn der Junge etwas älter ist.
(Da) kommt niemals die Motte hinein!
Die Motte stirbt dadurch!
Und dieses hier, wenn er bald nach Hause kommt.
Und dieses!
Und das auch!
Und das da, wenn wir einmal fürstlich beieinander sitzen wollen.
Alles für unser Kind.“
Erica kann es nicht mehr aushalten, sie bricht fast zusammen vor Glück.
Sie findet es ungeheuer.
Die Menschen sind geschlagen, ich durfte es jeweils für sie öffnen und sie stecken es nicht unter die Möbel, die dort stehen.
Auch ich bekam meinen Part und mein Teil.
Königlich ist alles, aber ich wusste es!
Ist dieses Leben es wert, erlebt zu werden?
Ja, rufen sie!
Anna küsst Renés Gewänder.
Sie streichelt sie, drückt sie an ihr Herz.
Die Frauen gehen nach oben, sich umziehen.
Karel und Hans haben keine Worte.
Sie finden, es sei ein großer Skandal, sie haben vor Anstrengung rote Köpfe bekommen.
„Wie kommst du dazu, Frederik, uns alle so skandalös zu verwöhnen.“
„Nennst du dies verwöhnen, Karel?
Es ist noch viel zu wenig.
Aber schau mal dort.
Erica.
Erica im blauen, grünen, roten und goldenen ...
Dieses ist das goldene Gewand einer Tempelpriesterin, wie unser Sultan das sieht.
Unheimlich schön ist es.
Du musst so eine Frau mal sehen, Hans, dann weißt du, was es dort so alles zu betrachten gibt.
Ein Traum ist es!
Ein Lotus für Karel!
Ich darf nicht daran denken!
Du?“
„Du reißt einem Menschen das Herz aus den Rippen, Frederik.“
„Und es tut nicht weh, wie?“
„Nein, aber es nagt da doch weiter.
Ich glaube, dass du einen neuen Blutfluss bekommst.
Sieh doch mal, diese Erica!
Wie kann das sein?
Und schau, diese Sandalen?
Großartig.
Ich werde es nicht vergessen, Frederik, du weißt, wie es sein muss.
Arme Kerle sind wir!“
Erica hat ihre Gewänder getragen, sie ist wie eine Königin.
Karel weiß nicht, was er davon halten soll, wenn es ihr bloß nicht zu Kopfe steigt.
Das grüne Satingewand wird zum Abendessen bevorzugt.
Nein, sagt sie, das blaue.
Was denkst du, Karel?
Das rote?
Ja, da hast du es schon.
Erica, was willst du?
Siehst du jetzt, dass du im Grunde doch noch nicht bereit bist für all diese schönen Dinge?
Wenn ich nicht da wäre, würden sie, glaube ich, Streit deswegen gekommen, aber muss das sein?
Wir müssen nun entscheiden, was sie anzieht.
Das blaue hat den Vorzug bekommen.
Erica weg, Anna auch, aber Anna weiß, was sie tut.
Sie legt all diese Schätze zuerst kurz hin.
Sie müssen ruhen, denkt sie, und sich eine Weile an diese Umgebung gewöhnen.
Als Anna zurückkommt und fragt:
„Frederik, lebt Seide?“, weiß ich sofort, dass ich richtig gefühlt habe.
„Ja“, sage ich, „Anna, Seide lebt und hat eine eigene Persönlichkeit.
Vor allem diese!“
„Oh“, sagt sie, „das habe ich mir schon gedacht!“
Auch ich gehe hinauf, um mich umzuziehen.
Renés Zimmer steht voller Blumen.
Auch mein Zimmer hat sich in ein Paradies verändert.
Auf meinem Kopfkissen liegen kindlich naiv angeordnet Veilchen, Vergissmeinnicht und Maiglöckchen, eine rote und eine weiße Rose in der Mitte.
Ich mache schnell die Tür zu.
Also diese Anna!
Eine wunderbare Seele ist sie.
Was hat sie für Fortschritte gemacht!
Auch ich fühle mich durch all diese Liebe gebrochen.
Wo leben wir eigentlich?
Du glaubst es nicht!
Himmlisch ist alles!
Rasch sind die Koffer auf der Seite.
Dann ist es Zeit für das Abendessen.
Ich habe meine Abendgarderobe an.
Karel und Hans auch.
Erica ist wunderbar, aber Anna steht ihr in nichts nach.
Karel und Hans schleppen Gerichte herbei, alle tun etwas und als alles fertig ist, können wir anfangen.
Es gibt Champagner, auch gute Weine.
Karel, Kompliment, der ist gut!
Wir essen, trinken und reden, es ist ein Festtag, den man nicht vergisst.
Einer ist noch nicht dabei, sagt Erica.
Das ist schade!
Ich sage, wir wiederholen das bald.
Und dann fehlt kein Einziger mehr.
Erica fragt:
„Hast du dies wahrhaftig vom Sultan bekommen, Frederik?“
„Alles, meine Liebe, bis auf ein paar Kleinigkeiten.
Der Rest kommt geradewegs aus seinen Händen.
Und denke ja nicht, dass es abgelegte Kleider sind – diese sind extra für dich gemacht!“
„Das sehe ich.“
„Wo, Frederik?“
„Das weiß ich nicht, Karel.
Ich habe mich nicht getraut, ihn zu fragen.“
„Aber wir werden ihn besuchen, nicht wahr, Karel?
Hans kommt auch mit.“
„Wir gehen, so schnell wie möglich, und Frederik weist uns den Weg.“
„Abgemacht, Karel, wir gehen in den Osten!“
„Warum hat er uns all diese Dinge geschenkt, Frederik?“
„Ich habe dir schon gesagt, alles von dir, von uns allen, interessierte ihn.
Er hatte vor allem großes Interesse an René!“
„Warum, Frederik?“
„Weil er die Phänomene mit der östlichen Magie vergleicht, Erica.
Das ist es!“
„Furchtbar interessant, Frederik.
Und hat er seine Vergleiche ziehen können?“
„Hans, diese Menschen wissen alles darüber, du brauchst ihm nichts weiszumachen.
Er verglich sie mit den Phänomenen der Yogis, Fakire, Magier und den allerersten Berührungen, die große Eingeweihte erleben durften.
Ich muss ihm schreiben, wie es René jetzt geht.
Obwohl er mir vollkommen das Leben dafür öffnete, die Seele sozusagen auf meiner Hand eingeschlafen war, wollte er dennoch wissen, ob sein Sehen und Fühlen stimmen!
Ich weiß es schon, er ist beängstigend lauter!“
„Und das war Essen und Trinken für dich, Frederik?“
„Ja, Hans, wir fanden kein Ende, darüber zu reden.
Bücher sind es!“
„Ich glaube es jetzt.
Nun hast du Verständnis gefunden, wie?“
„Alles, Karel, alles!
Du kannst dir so eine Heiligkeit nicht vorstellen.
Eine Fülle von Lotuspflanzen um uns herum und dann derartige Gespräche?
Oh, meine Güte, ich darf nicht daran denken.“
„Frauen waren dabei, Frederik?“
„Sieben von den Allerbesten, Erica.
Alle Nationalitäten.
Eine Ehre für mich!
Und auch eine Tugend, weil sie sich dafür öffneten.
Sieh mal jene Bühne vor dir.
Geh nun mal kurz auf diese Seelen ein, sieh ihn in seinem unheimlich schönen Gewand, die Frauen wie einen magischen Kreis um uns herum, wodurch wir uns beschützt fühlten, und dann ein Gespräch über Leben und Tod, über die Pyramide von Gizeh, die Sphinx, die Sonne, den Mond und die Sterne, das Entstehen dieser Welten und dieser Menschheit, über bewusste und unbewusste Lebensgrade im Raum und vom Raum, Geisteskrankheit, magische Kunststücke und magische Heilungen, Teufel und Himmel, und über die menschliche Liebe?
Du brichst fast zusammen!
Aber ich sage dir, das Allerheiligste und das Schönste, was ich auf dieser schlechten Welt empfangen durfte.
Er hatte ein Paradies daraus gemacht!
Mit Frauen in einer großen Vielfalt von Gewändern.
Damals hätte ich aussuchen dürfen!“
„Ist das dein Ernst?“
„Warum sollte ich lügen, Erica.
Aber für später, siehst du, wenn ich noch mal zurückkehren würde.“
„Verstehst du denn etwas von all diesen Dingen, Frederik?“
„Etwas, ja ... ich konnte mit ihm reden, sonst hätte ich ruhig verschwinden können.“
„Und uns erzählst du nie ein Wort darüber?
Hier tust du so, als wärst du wie ein Kind?“
„Wollt ihr (etwas) darüber hören?
Wo soll ich anfangen.
Ihr stoßt es ja doch wieder von euch.
Ist Karel dafür offen?
Hans?
Du?
Anna?
Einen gibt es, aber der ist verrückt, mit dem ich über all diese Dinge geredet habe, auch wenn wir noch ein ganzes Stück davon entfernt standen und es kurz anschauten.
Der kleine René, ja, der weiß wohl viel darüber, ich auch, auch wenn ich es selbst sage.
Die Frauen fanden mich schnuckelig, und charmant, wie sie sagten, worauf ich wirklich stolz bin.
Auch der Sultan war zufrieden.
Wir sprachen über alles.
Aber siehst du diese Bühne?
Du machst eine Reise durch das Universum und wir glitten hintereinander an Saturn vorbei.“
„Über diesen Ring?“
„Vorbei und über den Ring, Erica, mit einer Geschwindigkeit, die die Röcke strafft und rafft, in Falten, wie du sie hier nicht kennst.
Aber es ist dann doch bloß geschehen.“
„Ich verstehe es.
Solch eine Verjüngungskur bekommt nicht jeder.
Ist das nicht allerhand, Karel?
In ein paar Jahren muss er dorthin.
Ist das möglich, Frederik?“
„Nein, das geht nicht!“
„Warum nicht?“
„Weil Karel sich für diese Dinge nicht öffnet.
Und dann will man dich dort nicht.
Dieser Mann ist ein geborener Ägypter.
Wenn du die Süße der Tempelfrüchte nicht kostest, kannst du weggehen.
Es ist das Hauptgericht seines Abendessens, mit einer alten Soße, die von den Tempeln erdacht ist und für die er lebt.
Ich will nur sagen, leeres Gerede, nüchternes Denken und Fühlen, dafür öffnet dieses Leben die Türen nicht.
Und gerade das westliche Gefühlsleben bekommt hier eine Möglichkeit, sich zu öffnen und zu erweitern.
Östliche Gelehrte gibt es genug, aber diese bekommen seine Frauen gar nicht zu sehen!
Das bekommt ein westlicher Mensch (hingegen) schon, und das ist eine Gnade.
Weißt du etwas über all diese Dinge, dann bekommst du alles zu sehen und er öffnet sein Herz für dich, du siehst es an all diesen Geschenken.“
„Und eineinhalb Jahre warst du dort in diesem Reichtum?“
„Richtig, Erica.“
„Du hättest natürlich dort bleiben können?“
„Sehr gerne sogar.
Du verstehst, ich hätte nichts mehr zu tun brauchen.“
„Wie alt ist dieser Mann, Frederik?“
„Was hast du gedacht?
Du hast ja letztens das Foto gesehen?“
„Hast du das Ding noch?“
„Sicher, Hans.
Ich werde ihn dir zeigen, dann wird dein Glauben stärker.“
Hans schaut, Erica und Karel ebenfalls.
Anna ist längst einverstanden.
Sie schätzen.
„Und, Hans?“
„Ich denke, vierundvierzig.“
„Erica?“
„Sechsundvierzig!“
„Karel?“
„Dasselbe.“
„Du noch, Anna, kurz schauen und mitmachen?“
Anna schaut auch, nur kurz, dann sagt sie:
„Zweiundsechzig ...“
Alle fragen: Und, Frederik?
„Anna hat es gesagt ... so alt ist dieser Mann.
Aber er sieht aus wie siebenunddreißig, du verlierst immer, auf jedem Gebiet.
Dieses Leben hat einen Organismus wie von einer Schlange, es kennt alle Griffe der Selbstverteidigung, ist ein Yoga-Kenner und ein ausgelernter Priester.
Wundersame Abende haben wir gehabt.
Einen davon, oder sogar mehrere, vergesse ich nie.
Er bat mich, Hans, eine der Frauen in Schlaf zu versetzen.“
„Und, Frederik?“
„Ich hatte Erfolg, Hans.
Auch nun wieder wirkungsvolle Beweise für zahlreiche Systeme empfangen, ein Schatz alles miteinander.
Auch ihn versetzte ich in den Schlaf, es war einer von denen, die zu seinem Studium gehörten, wenn er nicht wollte, gelang es mir nicht.
Trotzdem hatte ich Macht über ihn.
Die Frauen waren sofort eingeschlafen.
Eine haben wir von Albträumen geheilt, an denen das Kind bereits seit Jahren litt.
Auch ihr Hang zum Selbstmord verschwand, wofür er mir äußerst dankbar war.
Und gerade diese Frau konnte ein- und ausgehen, weggehen, wenn sie wollte, aber sie tat es nicht.“
„Haben sicher Gewissensbisse, Frederik?“
„Warum, Erica?
Warum, frage ich dich, sollen diese Kinder Gewissensbisse fühlen?
Hast du gedacht, dass sie ihr Leben (als) sündig sehen?
Die meisten von ihnen sagen: „Bei jedem anderen Mann würden wir uns beschmutzt fühlen, jetzt nicht!
Gebären wir nicht unsere Kinder?
Schenken wir dieser Welt nicht Fortschritt?
Was will die Welt von uns?
Du siehst es, wir geraten dadurch in Aufruhr und es ist auch nicht gut zu reden, aber sie dort haben ihre eigenen Gedanken darüber.
Ich sage dir, Hans, durch den auferlegten Schlaf standen wir vor Vergangenheiten.
Ich hoffe, hierdurch meine Fundamente und Systeme zu beweisen!
Du kannst dem nicht entkommen.
Aber wenn diese Fakten für sich selbst sprechen, dann stehst du vor zahlreichen Gesetzen, für die du jetzt von unserem Bewusstsein aus keine Worte findest.
Ich lernte unheimlich viel.
Ich glaube, ich kann sagen, dass ich bereit bin!
Komme was wolle, wenn nur der kleine René erst zu Hause ist.
Ich weiß auch, dass wir noch einige Jahre Zeit haben, aber kommen wird es.“
„Was erwartet er denn von deiner Kur, Frederik?“
„Meinst du, für das Kind?“
„Natürlich.“
„Nun, Erica, du glaubst es vielleicht nicht, aber er erwartet Wunder davon.
Ich musste ihm alles darüber erzählen.
Als ich die Phänomene so ein wenig geordnet vor ihm auf den Tisch gelegt hatte, konnte er sofort sagen, was dieses Seelenleben fühlt und akzeptieren muss.
Er sagt:
„Der Westen ist begnadet mit solch einem Leben!“
„Hörst du das, Karel?“
„So ist es, aber das wisst ihr noch nicht, doch das kommt schon.
Auch ich wusste es nicht.
Er sieht René als ein geistiges Wunderkind.
Er gab mir (einen) Rat und ich werde diesen befolgen, sofern ihr mir die Zustimmung dafür gebt.
Sonst gehe ich zurück!“
„Du kannst nun tun, was du willst, Frederik.“
„Ehrlich, Karel?
Dann ist das das größte Geschenk, das du mir geben konntest, und du wirst es nicht bereuen.
Ich hoffe, dass wir alle erleben dürfen, dass es so läuft wie (es) erwartet wird, dann erst hat unser Leben (einen) Wert.“
„War diese Holländerin noch da?“
„Allerdings, Erica, aber sie geht weit fort.“
„Zurück nach Hause?“
„Nein, nicht in ihr Haus, sondern in ein anderes, wo sie es sehr gut haben wird.“
„Wer will nun ein Mädchen, das so viel herumgekommen ist, Frederik?“
„Das würdest du meinen, Hans, aber so ist es nicht.
Nicht für zehntausend kannst du sie kaufen.
Oder dachtest du, dass nicht auch damit eine Geschichte verbunden wäre?“
„Erzähle mal, Frederik?“
„Ich nicht ...
Ich habe damit nichts zu tun, denn ich müsste dir sehr bekannte Familien nennen, was dich aber nur erschüttern würde.
Eines sage ich dir: Unser Lieber Herrgott ist dort noch!
Sogar Rom hat damit zu tun; wenn du in der Sixtinischen Kapelle stehst, bekommst du eine Antwort darauf, aber dann steht dieses holländische Mädchen nackt vor dir.
Dies wirkt wiederum erfunden, ein Name und du weißt alles, aber ich nenne den nicht!
Hättest du sie doch, Hans, in deine Umgebung gehört sie.
Und Hansi war eine Vogelscheuche neben ihr.
Derartige Kinder sind dafür geboren.
Es ist eine himmlische Offenbarung, wenn du sie siehst.
Sie hat einen sehr, sehr hohen Wert.
Ich glaube jedoch, dass es auf ein Geschenk hinausläuft.
So gut ist unser Sultan zu einem Menschen.
Aber wer sie bekommt – vollständig mit Stammbaum und Stammbuchnummer und dem Ägyptischen Lotus darüber –, der steht sofort vor Tutanchamun ..., du kennst jenen Herrn ja!“
„Du redest sehr schwammig, Frederik.“
„Das ist auch nötig ... sonst bekomme ich Gänsehaut.
Ich bin im Westen, aber der Osten verfolgt dich, wohin du auch gehst.“
„Wie ist jenes Kind dorthin gekommen, Frederik?“
„Habe ich nicht kürzlich gesagt, dass er sie aus einer Gosse geholt hat?
Damals dachtet ihr, aus einer Straßengosse – ich glaube, dass ich es selbst gesagt hatte.
Aber es gibt auch Gossen, durch die himmlische Mildtätigkeit strömt.
Also kurzum – und damit müsst ihr euch zufriedengeben –, es ging um eine Wette und er hat sie gewonnen.
Er hat aus diesem Leben eine Fürstin gemacht!“
„Und jetzt geht sie an einen Hof?“
„Das nun nicht gerade, Karel, aber es hat wohl etwas Ähnlichkeit damit.“
„Und diese anderen, Frederik?
Haben diese herrlich mit dir geredet?
Wie konntest du Arabisch, Ägyptisch und all diese anderen Sprachen verstehen?“
„Da war eine, Erica, die siebenundzwanzig Sprachen sprach.
Auch fließend Holländisch.
Eine Frau von vierundvierzig Jahren.
Eine östliche Frau, die diese Sprachen für die Familie hatte lernen müssen.
Auch jetzt reist eine durch die Länder mit der einzigen Aufgabe, die Sprachen zu lernen.
Wenn sie etwa dreizehn (Sprachen) kennt, kehrt sie nach Hause zurück und sie bekommt dort ihre Arbeit.“
„Hängt das denn so miteinander zusammen?
So hast du reden können?“
„Und ob, ich war sogar recht gut darin.“
„Kommt auch das ins Logbuch, Frederik?“
„Du wirst es hier und dort wiederfinden, Erica.
Übrigens bleibt alles ein großes Ganzes, das soll heißen, wenn es nötig ist, bekommen wir durchaus noch eine Probe oder ein Nachspiel davon zu erleben.“
„Und was denkst du nun über René, Frederik?
Kommt er bald nach Hause?“
„Karel, darüber werden wir jetzt reden.
Was ich darüber denke?
Vorerst lassen wir ihn dort.
Je mehr die Seele sich sehnt, desto besser ist das für das Widerstandsvermögen und das Tagesbewusstsein.
Diese Sehnsucht unterstützt die Persönlichkeit.
Sehnsucht ist innere Wirkung und diese Wirkung eignet die Persönlichkeit sich an.
Ich sage dir: Ab und zu bekommen wir ihn eine Weile nach Hause, aber dann muss er wieder weg, bis wir sehen, jetzt ist es möglich, jetzt kannst du ruhig mit dem Aufbau dieses Lebens beginnen.“
„Und du erwartest etwas davon, du erwartest etwas, das wir nicht sehen?“
„Was ich erwarte, Karel, siehst du auch.
Verstehe richtig, das Leben selbst weist uns den Weg.
Wir können nichts hinzutun und nichts wegnehmen.
René muss sich von allein offenbaren.
Wenn es so weit ist, siehst du andere Phänomene.
Schade ist es, dass du all diese Zeichnungen zerrissen hast, Karel, darunter waren schöne Fundamente.
Ich hoffe jedoch, dass du nicht länger wünschst, aus deinem Kind einen Arzt zu machen.
Denn das kannst du sowieso nicht.
Hat er noch gezeichnet?“
„Ja, es ist eine Leidenschaft von ihm.“
„Siehst du, daran kannst du nichts ändern.
Verstehe gut, Karel, was ich tun will, ist für seine Gesundheit.
Ich habe nicht vor, ihn kränker zu machen.
Mir geht es um sein Leben und seine Gesundheit.
Aber Arzt wird er niemals.“
„Das kümmert mich auch nicht, wenn er nur gesund ist.“
„René wird gesund!
Er wird so gesund sein, dass du es nicht glaubst, und bleibend!“
„Es ist so, als wärst du nicht weg gewesen, Frederik.
Wo warst du sonst noch?“
„Ich bin in den Bergen bei den Priestern gewesen.
In Tibet bei den Mönchen.
Ich habe ihre Weihen miterlebt; dorthin, wo du fast nicht vordringst, kam ich.
Ich hatte Empfehlungsschreiben bei mir.
Aber Ägypten übertrifft alles.
Das gönne ich jedem, der Mystik liebt und dessen Seele dafür offen ist.
Ansonsten hat sich mein Leben nicht verändert.
Gewissensbisse habe ich nicht davon bekommen, die Hauptsachen haben unter dem Seziermesser klein beigegeben.
An verschiedenen Möglichkeiten habe ich arbeiten können.
Großartige Wahrheiten fielen mir als Gnade in den Schoß.
Die vortreffliche Pflege von vielen erschuf für mich ein Paradies auf der Erde.
Und was willst du dann noch mehr?
Kein Haar auf meinem Kopf dachte daran.
Trotzdem bekam ich alles, was ich so bei mir gedacht hatte.
Im Alten Ägypten steht kein Stein dieses alten Ruhmes mehr gerade, trotzdem erzählt dir jeder Schritt, wie das Leben dort gewesen ist.
Und das musst du akzeptieren können.
Ich ging nicht dorthin, um Steine zu sehen, ich öffnete mich innerlich dafür und bekam Antwort.
Ich hatte jetzt nicht den Schneid, an der Pyramide hochzuklettern, Hans, ich lag da und wartete, Tag und Nacht an einer Stelle, an der du den Hochmut dieser Welt nicht erwartest.
Ich beugte mich!
Ich kleidete mich aus, ich stand dort vollkommen nackt!“
„Bist du auch in der Wüste gewesen, Frederik?“
„Auch das, Erica.
Nun stürmte es jedoch nicht, eine himmlische Tour war das.
Viel Staub habe ich dadurch bekommen, aber unser Reiseleiter war nicht da.
Dem begegnete ich später in Alexandria und ich lebte ruhig auf seinem großen östlichen Besitz, der gerade so wie der des Sultans auf eine Art und Weise großzügig und höfisch ist, von der du zitterst und bebst.
Diese Menschen haben viel in diesem Leben bekommen.
Ob alles Glück ist?
Mohammed ist für sich genommen schon zu beneiden, seinen inneren Besitz kostest du wie einen prickelnden Wein, du empfängst Lebenslust, Opferbereitschaft, Verständnis, du meinst, Berge versetzen zu können, Inspiration ist es, für alles in deinem Leben!
Und nun, Kinder, ich bin müde, morgen machen wir weiter.
Ist es erlaubt, dass ich mich entferne?“
„Geh, Frederik, auch wir sind hundemüde!“
Ericas letzte Worte sind für alle ein Wink und kurz darauf liege ich in meinem Bett im vertrauten Zimmer und ich falle rasch in einen tiefen Schlaf.
Aber meine Schwingen spannen sich auf.
Noch ist meine Seele nicht frei vom Osten, ich kann gehen, wohin ich will.
Gott schenkte mir alles, ich habe keine Angst vor den Zeiten, die kommen!
Aber ein Haus und Freunde zu besitzen ist großartig, grandios ist es!
Möge es immer so bleiben.
Ich bin zu Hause!
Ich gehe nie mehr allein weg, nie!
Hier braucht man mich!
Da waren sehr viele Blumen!
Ich danke Euch!
Ich bin zu allem bereit!
Zu allem!