Frederik, denkst du, dass das Leben vor der Geburt denken kann?
In meinem Schlaf lernte ich, nachzudenken, alles Erworbene zu analysieren, die Briefe für die Menschen und die von mir selbst.
Ich weiß nun, dass dies die richtige Art und Weise ist, weil nichts dich behindert, dein Tagesbewusstsein ist ausgeschaltet.
Ich muss bekennen, dass es nicht so einfach ist, das richtige Wort zu finden, ich glaube wahrlich, dass meine Bildsprache schwierig wird, von Anfang an unmenschlich erscheint, obwohl gerade dadurch für dich und mich die eigentliche Verstofflichung entsteht.
Es sind viele Bücher geschrieben worden, viele Stile entstanden, aber die meisten so trocken wie Kuchen, weil diese Schreiber nicht den Boden unter ihren Füßen verlieren konnten.
Ich verliere mich selbst nun, ich bitte darum, und ich weiß, dass es nicht so einfach ist, aber du lernst, diese Dinge anders zu sehen.
Was ich empfange – denn das ist es: empfangen, bekommen – ist eine Gunst, die ein jeder erwerben kann, der sich selbst verlieren will!
Es ist das Loskommen vom Stoff, von deiner Maske für diese Welt und den Dingen, davon loskommen als durch Gott geschaffenes Leben.
Und nun, da wir vor Probleme gestellt werden, kommt das Reale zu uns und das zerbricht die Maske, zwingt uns, sie abzulegen.
Ist dies die Seele?
Ist das unser geistiges Leben?
Ist das das, was Karel Wirkung und Natur nennt?
Unser wahrhaftiges Leben ist nicht das Abstrakte, es ist das Konkrete ... das hinter deiner Maske lebt!
Und das hat Bedeutung!
Wenn du einschläfst, lebst du darin!
Ich habe das heute Nacht erlebt.
Da verweilte ich wieder in der „reinen Klarheit“!
Aber wir sind noch nicht dort.
Ich will die Beweise vorsichtig herbeitragen, Stein für Stein meine Universität bauen.
Ich lege eine Schicht nach der anderen auf das Fundament und du wirst es sehen, so schaffe ich es!
Aber sei bestrebt, zu verstehen, was ich meine, wenn wir danach streben, hinter die Maske zu schauen!
Du sprichst dann, genau wie ich, einen anderen Dialekt, der dich die Dinge lebend sehen lässt.
Danach folgt die Analyse!
Fühlst du, wie einfach das ist?
Im Wald hat es angefangen.
Es kam sofort nach dem Augenblick, in dem Er zu mir sprach.
Als ich hörte: „Sag mal, Kerlchen, willst du so groß werden, wie Ich es bin?“, wurde ich genau kleiner.
Willst du?
Er verstand mich vollkommen.
Du kannst darin dein Inneres nach außen kehren und dich erleben, du siehst nun, was verkehrt an dir ist.
Jetzt denkst du anders und alles von dieser Welt fällt von dir ab.
Etwas später sah ich Kinder, sie spazierten genau wie ich durch den Wald, man lehrte sie, wie sie alles, was von Gott geschaffen worden war, betrachten.
Ich verstand, dass ich nicht allein war, auch sie gingen durch eine Nacht und sahen, dass da dennoch Licht wahr!
Nun war ich wie ein Kind, das Erwachsene war aus mir fortgefegt.
Ich fühlte den Boden, auf dem ich lief, nicht mehr, ich schwebte!
Ich sah nun, dass mein besseres Ich eine Nachtwanderung machte.
Hinter all diesen Kindern sah ich René, der, soweit ich wusste, dem elterlichen Haus entflohen war.
Als ich ihn fragte, ob er wusste, wer ich war, antwortete er: „Du bist Onkel Frederik.
Und du denkst bestimmt, dass ich mir in die Hose gemacht habe ...
Das ist in gewissem Sinn auch wahr ... aber ich war es nicht selbst!
Dachtest du, dass ich nicht wüsste, wie du über mich denkst?“
Ich erschrak noch nicht mal, ich fand es völlig normal, denn ich sah, dass René genau so alt war wie ich, ja, sogar älter.
Dann fragte ich:
„Aber weißt du denn nicht, René, dass du dort anderthalb Jahre alt bist und noch nicht laufen kannst?“
„Wie bringst du mich zum Lachen, Onkel Frederik“, sagt er, „weißt du denn nicht, dass du spazieren gehen kannst, ohne zu laufen?
Dass du hingehen kannst, wo du willst?
Das hat mit Alter nichts zu tun!“
Da stand ich nun.
Ich fragte: „Was meinst du eigentlich?“
„Bin ich nicht deutlich genug?
Wenn du dort schläfst, bist du trotzdem wach, du schläfst lediglich im Hinblick auf deinen Spaziergang, auf diesen Raum, wenn ich es so sagen will.
Das gilt für alle Menschen, Onkel Frederik.“
„Weißt du denn, René, dass du jetzt nicht dort bist?“
„Nun weiß ich es, Onkel Frederik ...
Wenn ich dort wieder (zurück) bin, weiß ich nichts mehr davon.
Trotzdem bin ich ... bei den Kindern.
Denn du siehst es!
Ich schlafe in dem Augenblick, Onkel Frederik ... aber ich bin wach.
Hörst du es!
Ich schlafe ...
Aber ich bin wach ...!
Das ist meine Maske!!!!“
„Wo gehst du hin, René?“
„Auf die Wiese, Onkel Frederik, ich gehe Blüten für Vater und Mutter suchen ...
Du weißt ja, dass es schrecklich gestürmt hat.“
„Und was machst du damit?“
„Aber Onkel Frederik, das ist auch allerhand!
Natürlich werde ich sie damit verzieren ...
Ich klebe sie jedoch einfach so an ihre Maske, sie selbst müssen die Verzierungen anordnen.“
„Und dann?“
„Und dann sehen sie sich selbst, dann kommen sie weiter.“
„Und wirst du also diese Blüten suchen?“
„Die liegen zum Aufsammeln bereit, Onkel Frederik, auch für alle Menschen, für jedes Tier, für alles, was Leben hat.“
„Wie alt du bist, René.“
„Wusstest du das nicht, Onkel Frederik?
Werde Kind und du bist sehr alt!“
„Ich muss darüber nachdenken, René, es ist so unglaublich.“
„Sag das nicht.
Wenn du es glauben kannst ... ist es so.
Bald siehst du, wie alles konstruiert ist, dann kannst du nicht mehr damit spielen.
Aber mach jetzt, dass du wegkommst, Onkel Frederik, sonst mache ich in die Hose ... !
Ich finde es eklig!
Onkel Frederik, geh schlafen, träumen.
Dann erst bist du wach!
Mach es wie ich, geh aus dem Normalen, geh zum Anormalen.
Wisse, dass wir einander kennen, schon länger als heute!
Es existiert mehr, als du denkst.
Lass mich in Ruhe, Onkel Frederik, störe keine kleinen Kinder, dieses ist unsere Welt!
Auf Wiedersehen, Onkel Frederik!“
„Auf Wiedersehen, kleiner René, auf Wiedersehen, kleiner René ...!”
Mein Gott, oh mein Gott, bin ich denn verrückt?
Aber da gehen sie, die Kinder.
Sie leben und sie wissen, dass sie leben.
Gib mir doch Antwort, lass mich wissen?“
Um zehn Uhr morgens erwache ich und kurz danach stand ich schon neben Renés Bettchen, dank meines Traumes.
„Du würdest sagen, Frederik, dass das Kind jetzt schon anfängt, zu reden.
Du kannst noch nichts daraus machen, aber das Gurgeln in dem kleinen Mund will etwas sagen.
Es ist der Anfang ... ich weiß es.
Aber dies ist schon vielsagend.
Ich fange an, zu denken, dass er doch normal ist.
Ob das sein kann, Frederik?“
„Alles ist möglich, Anna.“
„Heute Nacht dachte ich wahrhaftig, dass er mich riefe.
Ich aus dem Bett und dann war es so, als ob er etwas sagte.“
„Wie spät war das, Anna?“
„Vier Uhr, Frederik.“
Vier Uhr, aber ich weiß nichts von der Zeit ...
Es ist möglich, dass es vier Uhr war, als ich träumte.
Aber ein anderthalb Jahre altes Kind denkt nicht wie ein Erwachsener.
Und dieses Kind ist ja nicht übernatürlich, während jenes Kind wie ein Philosoph sprach.
Das ist nicht möglich!
Ich habe also geträumt.
Trotzdem ein schöner Traum, auch wenn ich ihn nicht verstanden habe.
Ich muss mich mit Gewalt von René losmachen.
Ich sitze wieder auf meiner Bank im Wald und denke.
Ich sacke weg ... geradewegs zu meinem Traum hin.
Plötzlich höre ich:
„Dummkopf ... Dummkopf ... also so ein Dummkopf!“
Ich fliege heimwärts.
Ich ruhe eine Weile und nehme später mein Tagebuch (zur Hand).
Dann habe ich gelesen:
„Was ich jetzt erlebte, lässt mich an eine ewig währende Gedankenwelt denken.
Wenn wir erwachsenen Menschen dies akzeptieren können, stehen wir vor Ehrfurcht gebietenden Offenbarungen.
Ich muss sagen, ich glaube es noch nicht, auch wenn ich als ... Dummkopf beschimpft werde!
Es ist alles so großartig.
Wir müssten akzeptieren, dass es im Grunde keinen Schlaf gibt und dass wir als Menschen niemals schlafen.
(Das) Alter gibt es nicht!
Du bist da oder du bist nicht da, aber wenn du da bist, hast du die „ewige Jugend“!
Ich schließe daraus, dass – wo wir als Menschen auch leben – niemals das Kindsein berücksichtigt wird.
Ich stehe vor einem schrecklichen Problem.
Wenn ich das Rätsel lösen kann, fällt diese Behauptung um und es beginnt ein neues Leben auf der Erde.
Aber ich kann es noch nicht!
Wenn wir annehmen, dass du als Mensch in einem Traum wahrhaftige Wirklichkeit erleben kannst, dann hätte ich es geschafft.
Dann auch könnte der kleine René so rein wie Gold sein.
Aber dann strömen Millionen von Fragestellungen auf mich ein, als Steine für unser neues Gebäude, das nun meine eigene Universität ist.
Wir werden sehen, ich bin vorbereitet.“
Ich lese dies alles, aber ich habe noch nicht zu Ende geschrieben, fühle ich.
Und siehe, was jetzt kommt ... ?
„Ich hörte den Gesang eines Windes.
Lebend war dieser Wind.
Echt menschlich.
Dieser Wind saust durch mich hindurch, ich höre es.
Der Wind verformt, macht alles spiegelglatt ... ich schaue in einen Spiegel.
Und nun kommt das Wort:
„Wenn ich ‚Dummkopf‘ sage ... dann bist du das.
Wenn ich sage: ‚Du bist ein Zweifler‘ ... dann bist du das!
Ich betrüge dich nicht!
Ich bin hart ... aber du musst mich erleben ... kalt schaue ich, aber ich bin Wärme!
Mach nun aber wieder weiter!“
Und ich verstand alles.
Oh, aber was für eine Gnade!
Wie ist es möglich.
Ich sah das Gesicht eines Windes, ich sprach mit einer Persönlichkeit ... die Nacht ist nun heller .... heller als je zuvor.
Ich war diese Nacht!
Denn Er hat keine Finsternis geschaffen.
Wie kommen wir da heraus?
Und das alles durch ein Kind, das nun bereits mit Kot zeichnet.
Es ist doch unnatürlich ....!
Ich sah danach meinen Vater und meine Mutter in diesem Spiegel.
Raum wurde es!
Ich fragte ihn: „Ich zweifle nicht ... aber ist es Nacht, wo du jetzt bist?
Denn ich glaube nicht, dass du auf jenen Posaunenklang warten musst?
Ist Mutter bei dir und bekommt auch sie neue Knochen, um bald mit ihnen zum Vorschein zu kommen?
Und willst du mir weismachen, dass der Schall der Posaunen wahrlich erklingen wird?
Lauft ihr euch da nicht vor den Füßen herum?
Wie willst du, frage ich dich, aus den Krümeln, die noch übrig sind, eine Figur machen?
Was wir beten nennen, ist Gemurmel!
Wir haben nicht das Recht, das Amen auszusprechen!
Das kommt erst viel, viel später!
Läufst du noch mit einer Maske herum?
Oh, Vater, wie haben sie dich betrogen!“
Fort war sein Blick, fort seine Gestalt, und ich will mit seiner Persönlichkeit auch nichts mehr zu tun haben.
Was er hier war, ist vorbei!
Nun ist er Wind!
Wind mit einer Färbung.
Wind mit einer Wohlrede, von der du als völlig normaler Mensch das Zucken bekommst, weil sie so natürlich ist!
Aber das wissen sie hier noch nicht, das muss ich ihnen weismachen, ich, der ich ein Laie bin!
Ich weiß es jetzt.
Wer gut ist, schafft es bestimmt!
Aber es ist anders, als wir denken, auch wenn wir noch so gelehrt tun, Vater, du hast deine Bibel gelesen ...
Vater, über uns ist Licht ...
Vater, Nacht gibt es nicht!
Die Sonne dreht sich nicht um die Erde, wir drehen uns um die Sonne!
Mein Freund, der Astrologe, bekommt Recht.
Wenn ich jetzt nur wüsste, wo er war, bekäme er Blumen.
Ich will jedoch nichts mit ihm zu tun haben, denn er tritt mich in seinen Graben.
Ich denke nun, dass ich Hans helfen kann.
Lies du jetzt nur deine Bibel, aber denke an den Anfang und an all das andere, was du nie verstanden hast.
Oh, ach Vater!
Ich weiß nun genug.
Auf dieser Grundlage fahre ich fort.
Jetzt kann ich reden.
Ich weiß, dass ich nicht danach streben soll, dies alles jetzt schon zu analysieren.
Es ist Teil von mir selbst und wird darum zu rechter Zeit zur Klarheit kommen.
Ich kann erst dann zustellen.
Hans, ich habe Briefe für dich!
Ich komme rasch!
Womöglich noch heute!
Unser Leben führt von der Finsternis zum Licht ... steht in meinem Tagebuch!
Und das weiß ich schon!
Ich danke Dir dafür!
Es ist imponierend!
Das Leben des Tages sackte aus mir weg, ein anderes kam an dessen Stelle.
Wenn dies keine Harmonie ist, weiß ich es nicht mehr.
Als ich erwachte, nachdem ich den halben Tag verschlafen hatte, ging neue Kraft von mir aus, eine Kraft, die gestern noch nicht da gewesen war.
Meine Nerven waren zur Ruhe gekommen, als hätte ich mich an der Quelle allen Lebens gelabt, die immer noch nur so wenige Menschen zu finden wissen!
Und trotzdem fließen ihre Wasser aus dem menschlichen Herzen; du stehst darauf, du lebst darin, es überspült unsere Füße, aber die Menschen denken, dass das Wasser trüb ist und dass es sogar stinkt!
Die Spritzer fliegen dir um die Ohren, es bekleckert dich!
Trotzdem ist es so hell wie nur was.
Ich trinke jetzt schon davon ... auch dies möchte ich für kein Geld der Welt missen.
Es war immer da, und trotz allem ist es noch da!
Du musst es lediglich sehen wollen.
Dürste mal normal?
Du meinst, dass du Durst hast, aber du hast keinen Durst, du meinst es nur.
Ich glaube nun nicht mehr, dass die Seele zum ersten Mal auf dieser Welt ist.
Wohl sehe ich ein, dass ich nicht alles davon weiß, sonst würde ich mich schämen!
Ich muss es jedoch erst sehen, einfach so alles glauben, (das) mache ich nicht.
Ich nehme also an, dass ich noch ein Dummkopf bin.
Ich bleibe vorsichtig!
Ich schrieb erst Erica einen kurzen Brief.
Ich sagte ihr:
„Du veränderst dich dennoch gerade.
Ich habe es heute Nacht geträumt.
Was wir Menschen als abgefallene Blumen sehen, ist bloß Schein, du wirst nie ein Nackedei werden, denn alles bleibt!
Andere sammeln es für dich auf.
Und das bekommst du nach Hause geschickt.
Es liegt oben und macht Zeichnungen mit Fäkalien!
Oh, wie dumm wir Menschen doch sein können, Erica.
Wenn du diese Regeln nicht verstehst, dann zerknülle diesen Brief und wirf ihn in deinen Papierkorb.
Wenn er dich reizt, dann bedenke, dass ich noch keine andere Medizin für dich habe.
Meine Apotheke ist Tag und Nacht offen.
Mit Wetteränderung halte ich mich nicht mehr auf, ich liebe Sturm, Regen und Wind.
Ich bekomme Lust, reiten zu gehen ... ich glaube, Erica, dass ich ein Pferd kaufe.
Was macht ihr?“
Punkt halb acht stand ich vor Hans.
Ich hatte Glück, er hatte nichts zu tun.
Erst musste ich sein Haus bewundern, seine Schätze.
Hans liebt alte Dinge und hat eine ganze Menge davon.
Ein Sammler antiker Gegenstände ist Hans.
Er sah schlampig aus; ich bin der Herr, er der Landstreicher, so wenig gibt er auf Kleidung.
Ich finde es schade!
Haus und Inhalt sind prachtvoll und er merkt, dass er nicht da hineingehört.
Und trotzdem ist da Einheit, weil Hans seine Persönlichkeit bloßgelegt hat.
Das Haus ist er selbst, der Inhalt davon ist gepflegt.
Äußerliche Sachen sind ihm nicht wichtig, der Inhalt, darum geht es!
Eine reiche Umgebung ist es.
Er lebt hier wie ein Fürst des Ostens, alles ist geheimnisvoll.
Überall stehen Bilder, prachtvolle Perserteppiche leuchten dir entgegen; du würdest gerne tagelang darauf ausruhen, schlafen, träumen, ich glaube, dass so ein Teppich dir viel zu sagen hat.
Er zieht dich in eine andere Richtung, wenn du dafür offen bist.
Und Hans weiß das.
Er rechnet sogar damit, sonst hätte er all diese Dinge nicht gekauft.
Er kauft diese Dinge, weil sie ihm etwas zu sagen haben.
Andere Menschen machen es, um ihre Umgebung zu schmücken, Hans nicht!
Und nun ist alles anders!
Hans lebt hier allein in seinem Schloss; er ist nicht verheiratet, merke ich, vermutete ich übrigens schon lange.
So ein zur Schau gestelltes Zimmer besitzt Tiefe.
Wird es von einer Frau oder von einem Mann gepflegt?
Eine Frau bricht die östliche Mystik vollkommen, weil ihr Gefühlsleben da nicht hineinpasst.
Es passt wie die Faust aufs Auge.
Hans ähnelt einem morganatisch verheirateten Prinzen, als ob er Kartoffeln mehr liebt als ein östliches Gewand, für das du ein Laken brauchst ... so, wie du einen Turban tragen muss, um diese Mystik verarbeiten zu können.
Ob Hans es auch so fühlt?
Er zeigt mir seine Schätze, seine Hände in den Taschen, ganz normal, so wie er ist, sehe ich ihn.
Er tut gleichgültig, aber er ist es nicht.
Und ich weiß schon, dass er sich tief unglücklich fühlen würde, wenn er auf all diese Dinge verzichten müsste.
Jetzt ist er für mich verloren.
Dies ist verkehrt, er zerbricht sich selbst.
Er kann tun, was er will, alles erreichen, was er wünscht, dies ist ein Loch, bei dem er sich den Hals bricht, falls er je hineinfällt.
Von seiner Position aus betrachtet, meine ich, als Arzt!
Dies kann sein Todesurteil bedeuten.
Ich weiß nicht, wie es kommt, aber es kommt einfach in mich und ich fühle, dass es so ist.
Ich weiß auch, dass er kein Yogi ist, sonst hätte er nun meine Gedanken erraten.
Er kann das nicht, auch wenn er empfindsam ist.
Hans hat ein zweites Ich, was für den Westen schicksalshaft sein kann.
Ich weiß noch nicht, in welche Richtung es mich führt, aber es ist da!
Dies bildet seine Welt, zusammen mit seinem Studium und seinen Kranken.
Von (der) Liebe und (vom) Kinderbekommen versteht er noch nichts.
Das ist ihm fern.
Aber auch er ist ein Mensch, er kann sich in seinem Leben verändern.
Hier sollte eine Frau, eine schöne Frau, keine normale, nein, hier soll eine Prinzessin Platz nehmen und von ihrem Thron aus seine Freunde empfangen.
Die Kranken, die hierher kommen, verstehen davon nichts und wissen es nicht entsprechend seinem Wert zu schätzen.
Ich sehe gewissermaßen seinen Geschmack ... ich wette, dass es so ist, es kann nicht anders sein!
Weil ein östlicher Mensch diese Allüren nun einmal besitzt!
Aber eine schöne Frau, Hans, so fahre ich fort, würde hier ersticken und ihrem Leben ein Ende setzen.
Es wird also schwierig!
Geschmackvoll ist alles arrangiert.
Selbst die Gardinen sind arrangiert, sie hängen nicht (einfach so).
Etwas Neues?
Hans sieht nun sich selbst ... er schaut es jeden Tag an und küsst ab und zu einen Teil seines Ichs, der jedoch unbegreiflich und taubstumm bleibt.
Sowohl oben als auch unten ist die Einrichtung fürstlich, so dass ich Angst habe, mich hinzusetzen.
„Gefällt es dir, Frederik?
– Sag es ehrlich und schone mich nicht.
Darum flehe ich dich an.
Rücke unverblümt mit der Wahrheit heraus.“
Siehst du, das ist Hans, er kennt mich und er fordert mich heraus.
Er redet nicht drumherum ... er wagt es, direkt und persönlich zu sein; er schont sich selbst nicht.
Er suchte schon jahrelang danach, jetzt steht es vor ihm.
Dies weiß ich und habe dem Rechnung zu tragen.
Wiederum fragt er:
„Gefällt es dir hier, Frederik?“
„Ich muss mich erst daran gewöhnen, Hans.
Deine östliche Natur überrumpelt mich nicht, aber ich will eintreten, wie man es dort erwartet.
Ich kenne dich!“
„Das weiß ich, das macht mich so glücklich, Frederik.
Ich schenke dir alles!“
„Auch das weiß ich ... aber du machst dann trotzdem ein anderes Schloss für dich selbst.“
„Viel geerbt, viel bekommen, aber unsagbar viel Geld auch ausgegeben, wenn du einen Cent als zehn Gulden betrachtest.
Ich bin glücklich damit, aber auch großzügig; manchmal gehe ich plötzlich auf Reisen, um alles zu verändern.
Du hast recht!“
Wir nehmen beim Ofen Platz, ein Hausknecht bedient.
Hatte ich erwartet.
Hans weiß schon, woran ich denke, aber nicht, warum, und bittet dann auch:
„Erkläre mir dein inneres Lächeln, Frederik.“
„Das heißt, Hans, ich sehe, dass du gemäß den Gesetzen handelst.
Es ist nicht so einfach, das Tun und Lassen eines Menschen zu analysieren, dieses hier liegt im Bereich meiner Möglichkeiten, wir stehen oben darauf und es trägt keine Maske.
Du bist noch nicht so weit ... sonst würde hier eine Prinzessin umherwandeln, auf silberweißen Sandalen.
Es ist nun noch gut so, wie es ist, aber es wird sich wohl ändern.
Jenes Leben gehört zu dir, weil es irgendwie dieselbe Arbeit tut.
Weil du noch nicht dafür offen bist ... bist du damit zufrieden ... nur, bald ändert es sich!
Diese Dinge, Hans, brauchen keine Erklärung.
Du bist es.
Du hast keine Allüren, du stammst von diesem Adel ab ... du hast keine westliche Abstimmung, du bist nicht von unserem Blut ... auch wenn du den Gelderländer Achterhoek gekannt hast ... (auch wenn) dort vor einigen Jahren deine Wiege stand.
Ich sehe es, es pfeift in meinen Ohren, mein Herz sagt es ... dieses hier ist bewusste Bildsprache, es steht da und es hängt an deiner inneren Wand, all deine Charakterzüge liegen hier verschleudert, verstreut, du bist Mann und Frau zugleich, ohne dass dies etwas mit Homosexualität zu tun hätte!“
„Danke!
Für Hunderte bin ich das wohl ... Gott sei Dank, mich verlierst du niemals mehr.“
Er springt auf und hat Tränen in seinen Augen.
Er weiß, dass ich auch das verstehen kann.
Sofort ist er wieder er selbst und sagt:
„Auch du bist nicht verheiratet.“
„Nein, so weit habe ich es noch nicht gebracht.
Ich fühlte mich dafür nicht geeignet.“
„Ich habe zu viel mit meinen Kranken zu tun, mit mir selbst, aber es ist ein Fehler von mir.“
Wir reden über Erica und Karel, Anna und René.
Über ihr Haus und über ihre Sorgen.
Alles kommt an die Reihe.
Hans zieht Vergleiche.
Er sondiert.
Dann kommt seine Frage:
„Frederik, denkst du, dass das ‚Leben‘ vor der Geburt schon denken kann?“
„Ich bin durch diese Frage zum Suchen gekommen.
Jetzt glaube ich es.“
„Warum?“
„Weil ich Beweise bekommen habe.“
„Nenne sie mir.“
„Das ist noch nicht möglich.“
„Also doch durch die Theosophie?“
„Du weißt, dass ich mich damit nicht beschäftige.
Ich muss es gerade wegen all des Bestehenden und Gelehrten empfangen und für mich selbst ein neues Leben daraus machen.
Ich folge vielleicht den Meistern, mache es nun aber von unserem westlichen Dasein aus, durch alles, was wir besitzen.
Auch durch die Bibel.
Ich werde sehen, dass wir Masken tragen.
Hinter jedem Ding lebt eine Welt, Hans.
Und diese Welt ist von so einer unglaublichen Schönheit, so konkret und bewusst, dass darin keine Kindergeburt zu sehen oder zu erleben ist, da ist keine Phase, die uns sagt: „Hier hat das Denken begonnen.
Was wir jetzt daraus machen, ist Nachahmung!“
„Also doch?“
„Also doch?
Es war immer da, Hans!
Trotz all unserer großen Dinge, die wir als Mensch besitzen, durch die wir sehen, fühlen und denken, durch die wir diese Maschine erhielten, alles von dieser Welt, was wir schufen, gehen wir in die Irre!
Wir leben nicht, wir sind psychopathisch.
Bedürftig für das große Ich!“
„Spricht das Leben zu dir?“
„Es ist dabei, mir die ersten Silben beizubringen.
Großartig ist es, du musst dich vollkommen dafür verlieren wollen.
Jetzt ist dein Schloss dein unwiderruflicher Endpunkt.“
„Ich weiß es, bin aber noch nicht so weit.“
„Dann wirst du damit beginnen müssen, Hans.“
„Was sagen dir meine Kranken, Frederik?“
„Alles!“
„Was ist das?“
„Sie sind lebendig ... sie sind Seele, Geist und Stoff.
Alles spricht zu dir.
Und jedes Teil besitzt eine eigene Welt, Nacht gibt es nicht.
Wo du hinschaust, spricht es zu dir.
Es umarmt dich, es ist köstlich, da zu sein.
Alles fällt nun von dir ab.“
„Würdest du gern meine Kranken sehen?
Ich habe dich das schon gefragt.
Kannst du sie sehen?“
„Ich komme ... ein bisschen Geduld ... ich komme, ich werde mich dafür bereit machen.
Kommen werde ich, ich muss sie sehen.
Masken sagen mir alles.“
„Denkst du, dass neben dem Seelenleben auch der Organismus eine Persönlichkeit besitzt und durch diese spricht?“
„Ich vermute, dass sich das Leben deformiert, Hans.
Das, was wir sehen, wurde von dem Leben geschaffen.
Ich frage dich wiederum, kann das Leben – so wie wir es können – denken, bevor es bewusst ist?
Kann das Leben voraussehen und Dinge bestimmen, wozu du und ich nicht in der Lage sind?
Wo, frage ich dich, beginnt der allererste Gedanke, jenen Körper wie eine Maschine zu erschaffen, zu deformieren?
Wo hat es angefangen?
Wo beginnt der erste Gedanke, Mensch zu sein, zu werden?
Macht Gott das?
Weiß Er, beispielsweise, wo wir leben werden und müssen, wenn wir den Sprung machen müssen?
Nun kannst du anfangen, wie ein Theosoph zu reden, Spiritismus zu betreiben, (du kannst) Philosophen folgen, östliche Eingeweihte reden lassen und sie akzeptieren – ich tue das nicht.
Wir sind noch nicht klüger davon geworden, es gibt keine Fakultät, die ein Fünkchen Wahrheit darin sieht.
Und dennoch, Hans, könntest du das alles über Bord werfen?
Wie waren die Priester im Alten Ägypten?
Haben sie uns nicht gelehrt, wie es zu sein hat!
Auch das war ihr eigener Besitz, ich suche und ich erlebe mich selbst und daraus tritt es zutage.
Ich bin kein Yogi, kein Fakir, kein Magier.
Ich bin westlich orientiert und bleibe das.
Hier vor deinen Füßen liegt es und lebt es.
Ich sammele es aus den Gossen und bin bestrebt, ihm Form zu geben, Licht, Gestalt, aber so, wie es aus der Quelle zu uns kam.
Nun stehe ich vor einer Kuh, die kalbt ... vor einer Stute mit ihrem Fohlen, vor unseren Tauben, und natürlich vor dem Menschen.
Nun beginnt das „Ursache und Wirkung“?
Was weiß so ein Tier von Ursache und Wirkung?
Was wir Menschen?
Aber wir haben Verstand bekommen, das Gefühl, zu sehen und zu akzeptieren, zu handeln von etwas Universellem aus, das Gott sein muss.
Gehst du von dort aus ein bisschen weiter, dann stehst du vor einem Schlaf, der kein Schlaf mehr ist, sondern Raum, keine Zeit hat, keinen Tag und keine Nacht kennt.
Was willst du?
Welchen Weg willst du beschreiten, Hans?
Diesen, den du jetzt befährst?
Denn du läufst nicht, du meinst, zu laufen ...!
Laufen ist Schweben ... ein Spaziergang in der Nacht kann es dir beweisen.
Aber du musst bereit sein, dich dadurch zu verlieren!
Und dies ist bloß ein Kinderspiel.
Es gibt noch so vieles.“
Hans streicht sich über die Stirn.
Kurz darauf fragt er:
„Wie kommst du zu alledem?“
„Du hörst nicht zu.
Du kannst noch nicht zuhören, Hans, das haben wir Menschen zuallererst zu lernen.
Ich sage dir, dass die Seele dem Organismus ihre Stempel aufdrückt, sie macht die Maske.
Natürlich, ich habe noch keine Fundamente, aber auch diese bekomme ich.
Die Seele drückt das Leben in eine einzige Richtung weiter und das ist der Mensch.
Bei der Geburt werden die Phänomene stofflich, zuvor waren sie unsichtbar bewusst ...
Weißt du, was dies heißen soll?“
„Nicht so, wie sie das weiß oder zu wissen meint, natürlich!“
„Unsichtbares Bewusstsein, Hans, ist Sehen hinter der Maske.
Unsichtbares Bewusstsein ist genau dasselbe, wie wenn der Winterwind unsere Fenster in Blumenbilder verzaubert.
Dieser Wind ist anders, als wir denken, er lässt etwas, nämlich den Nebel, (sich) verstofflichen.
Aber wir sind Menschen!
Wir Menschen deformieren uns auch.
Wenn ich nicht in der Spur der Natur wandele, verfehle ich meine Bestimmung, ich forme mich dann nicht gemäß den Gesetzen, weil ich diese natürliche Wertigkeit nicht besitze.“
„Was willst du damit sagen?“
„Dass ich zuvor war wie Gott, jetzt bin ich ein Verirrter.“
„Und finden wir den Weg zurück?“
„Hinter der Maske, Hans.
Ich muss weit zurück, wenn ich meine natürliche Abstammung erleben will.
Wie das ist, weiß ich noch nicht.
Ich habe es gesehen, kurz bevor ich erwachte.
Ich dachte, dass ich träumte, aber es war kein Traum.
Träume gibt es nicht, auch wenn du noch so viel träumst.
Es ist das Leben, Träume sind wie der Stoff auf und in diesem Kleid.
Du siehst den wahren Stoff nicht, weil der andere, der in dem Kleid ist, wie das Kleid wurde.
Darin lebt alles für dich, erst, wenn du den Stoff siehst, kannst du etwas für deine Kranken tun!
Du lernst dann, das Leben zu verstehen, du kennst dies!“
„Aber das erreichen wir niemals, Frederik.“
„Das dachtest du.
Habe ich nicht gesagt, dass du hinter diese Maske schauen musst.
Nimm jenen Webteppich dort?
Durch was bekam dieser Perser das Leben?
Wie wurde das Ding gemacht?
Was war es, bevor es ... Teppich wurde?
Was war das Bild dort, bevor es geschnitten wurde?“
„Holz, ein Baum ... lebender Organismus!“
„Richtig, Hans ... diese Tiefe müssen wir entschleiern, so müssen wir analysieren!
Nun ist es ein Bild, davor war es Holz und im Ursprung war es ein lebender Organismus.
Was wir jetzt sehen, den Teppich, das Bild, sind die Masken, aber wenn wir zurückgehen ...!“
„Frederik?“
„Du bist verwundert, nicht wahr.
Ich für mich habe mich bereits damit auseinandergesetzt, als ich noch ein Kind war.
Ich fragte mich – vierzehn Jahre war ich damals –, wenn mein Vater zu meiner Mutter geht und, so stellte ich es mir vor, Blumen in eine Vase stellt, wodurch sich Mutter ausdehnt, ist es das, wodurch ich geboren bin: Im Grunde nichts!
Glaub mir, Hans, das Meine wurde damals „angeschaltet“.
Was damals mit mir geschah, kannst du verstehen.
Ich dachte in dem Augenblick, dass Himmel und Erde durch meinen Körper strömten, einander genau unter meinem Herzen begegneten, was ich selbst nicht genießen konnte, was mir aber widerfuhr.
Kurz darauf lebte ein Raum in meinen Händen.
Ich schaute, legte ihn unter mein Vergrößerungsglas und später unter das Mikroskop, das ich von Vater zum Geburtstag bekommen hatte.
So ermittelte ich einen Raum, der lebte, der Masse hatte, und dann begann ich, zu denken.
Dies bin ich?
Ist dies der Mensch?
Wo bin ich entstanden?
Ich erschrak, erholte mich jedoch.
Dann folgte ich allem und das Leben hatte mir etwas zu sagen, bis ich genug davon bekam.
Aber, frage ich dich, wie sah es aus?
Ich dachte an das Elend dieser Welt.
Ich dachte, kann ein Irrer dies aufbauen?
Kann dies schon verrückt sein, kann dies eine psychopathische Auswirkung besitzen?
Warum suchen die Gelehrten denn dann nicht in dieser Richtung?
Warum nehmen sie nicht das Meine, ich bin gesund und nicht verrückt, und spritzen es so einem Unglücklichen ein?
Wenn das Blut Dienst beweist ... warum dann dieser alles dominierende Stoff nicht?
Aber was machst du, wenn du sechzehn Jahre (alt) wirst?
Ich erlebte das große Wunder im Alter von achtzehn Jahren.
Ich fragte sie, ob auch sie dieselben Phänomene besaß.
Ich suchte es in ihrem Wesen, stieg in sie hinab, hatte aber zu akzeptieren, dass sie anders geschaffen war als ich.
Nun, da ich etwas tiefer darauf einging, dachte das Kind selbstverständlich, dass ich verrückt war.
Aber ich wusste es ... in ihr lebte das Ei, das ich befruchtete.
Ich ging zurück, bis nichts mehr von mir und ihr übrig war.
Ich stand damals vor einer Leere, einer Maske ... vor Seele, Leben und Geist!
Waren wir zuvor „Seele“, wurden wir danach „Geist“ und dann Stoff?
Ich erstickte fast und gab es auf!“
„Mach weiter, Frederik.“
„Ich schaute noch eine Weile die Tiere an, die Pflanzen und Blumen, wodurch ich meinte, verrückt zu werden, denn das ist noch schrecklicher, tiefer, unbarmherziger, als wir Menschen sind.
Wovon stammen wir ab?
Von Gott, aber was ist dieser Gott, wo ist dieser Gott, wo lebt Er?
Tausende von Fragen stellte ich nun, ich bekam auf nicht eine eine vernünftige Antwort.
Nach (dem Alter von) fünfundzwanzig (Jahren) begann ich von neuem.
In die eine Kirche hinein, zur anderen wieder hinaus.
Durch Beten zu ... Verrecke meinetwegen!
Vom Fluchen zum Kopfbeugen, von dort aus beugen, von dort aus zu einem neuen Anfang.
Unterwegs suchen und Gnadenbeweise empfangen.
Trotzdem rein geblieben und Dankbarkeit schlussendlich belohnt; den Osten und den Westen erlebt, Reich und Arm betrachtet, bis es kein Hemd mehr trug und bis vor meinen Augen keine einzige Maske mehr war.
Doch an diesem Tage stand ich davor, wie ich es noch niemals gesehen hatte.
Und hier sitze ich nun ... eine unglaubliche Veränderung erfuhr mein Ich!
Was ist es, das in der Lage ist, Mensch zu werden?
Das ist nichts Neues ... wir wissen es.
Jedes Tierchen besitzt die Fähigkeit, zu erschaffen und zu gebären, es ist aus dem Vorigen entstanden.
Aber davor, Hans.
Davor, was war da?
Was waren wir davor?
Seele, Geist?
Was ist Seele und was ist Geist?
Was ist Stoff, wenn es anormal ist, verrückt tut?
Ist das Sperma geisteskrank?“
Wir sitzen mit gebeugten Köpfen in unseren Sesseln ...
Die Uhr tickt und bei jedem Ticken ist es, als bekämst du einen Schlag auf deinen Kopf, dank der Tatsache, dass wir zum Bersten gefüllt sind.
Hans sagt: „Man könnte den ganzen Kram hinschmeißen, glaubst du das?“
„Bestimmt genau wie ich; bald tut es dir leid.
Ich danke Gott, dass ich nicht Arzt geworden bin, kein Studium absolviert habe, ich wäre doch vom guten Weg abgekommen.
Aber dies sind die Fakten, Hans.
Geh tiefer und du erstickst.
Was wissen Theosophen und Spiritisten, Eingeweihte, und so weiter, von alledem?
Wollen sie dir weismachen, dass wir, vom Ursprung her Pflanze und Tier und danach Mensch geworden, wie Gott sind?
Ich werfe nicht mit geistigen Gedanken um mich, ich bin ein Sucher, aber ich akzeptiere dies alles nicht länger!
Ich will wissen und ich werde wissen, die reine Klarheit gibt es, ich bin jetzt dafür offen!
Und wenn es so weit ist, Hans, verändert es sich niemals mehr.“
„Mach weiter, Frederik.“
„Was hättest du gern, Hans?
Dass ich dir nun alle Gesetze erklärte?
Du und ich und all die anderen können warten.
Eines weiß ich: Ich werde es nicht sein, der sie euch erklärt.
Dafür gibt es einen anderen!“
„Wen?“
„Geht dich vorerst überhaupt nichts an.
Wenn ich dir das erzählen würde, würde ich dich bloß entthronen, ein Grab für dich und für mich selbst machen!
Ich bin noch nicht so weit!“
„Verbirgst du nichts vor mir?“
„Nichts, mein Freund, nichts.“
„Dann ist es gut.
Du weißt es, ich lechze nach deinen Briefen, Frederik.
Ich vergesse es nicht.“
„Nein, und dennoch, das, was ich mir aneignete, ja, aber was ist es?“
„Ich nehme also an, dass du durch eigenes Denken, durch Seele und Leben deine Fundamente errichtest.“
„Richtig.“
„Aber wird es dich nicht zerbrechen?“
„Ich glaube es nicht, Hans, es hat mich bereits zerbrochen.“
„Doch die östliche Art und Weise, nicht wahr?“
„Wir alle folgen ein und demselben Weg, Hans, was dort orientalisch ist, ist hier östlich.
Was dort westlich ist, wird hier das Schauen einer Seele, die nach Wahrheit verlangt und durch ihren Gott zu Seinen Dingen gebracht wird.
Mehr ist da nicht!
Ich denke und mache meine Augen auf.
Manchmal sehe ich die Fragen und die Antworten deutlich und kann davon Notizen machen.“
„Du hältst also dein Denken und Fühlen schriftlich fest?“
„Das tue ich.“
„Das wird ein hervorragendes Buch, Frederik, ich betrachte es als eine wunderbare Aufgabe für dich.“
„Das ist möglich.
Ich denke, Hans, dass, wenn die Seele in den Embryo kommt, also das Leben, die Bildung des Organismus beginnt.
Aber auch die Deformation!“
„Warum denkst du das?“
„Weil ich nicht akzeptieren kann, dass Gott für die Geisteskrankheit verantwortlich sein soll?“
„Aber (was ist) dann (mit) Seiner Allmacht?“
„Gerade deswegen.
Ich bin ein Kind von Ihm, das weißt du ja?
Er erschafft keine Geisteskrankheit, bringt kein Leid, keinen Schmerz, kein Elend über Seine Kinder, denn das ist nicht Seine Absicht.
Ich sehe diese Wunder in der Natur und du brauchst dafür nicht in den Osten zu gehen, diese Kühe dort sind nicht anders als unsere!
Dachtest du, Hans, dass Gott Fehler machen würde, dass Er unnatürliche Sachen erschaffen würde?
Glaub mir, wir haben unser geisteskrankes-Ich selbst erschaffen!
Es geht allein darum, wo der Anfang ist!“
„Du denkst, dass die Seele durch die Natur und das Leben für sich selbst erschafft.“
„In der Tat! – Und das ist kein Geheimnis.
Wir wissen, wovon wir reden, wenn wir so sprechen, dann geht es darum, hinter die Maske zu schauen.
Was Seele, was Leben, was Geist ist, weiß niemand!
All diese Dinge haben eine eigene Selbstständigkeit.“
„Ist das sicher?“
„Kann ein Schwein eine Ziege befruchten?“
„Du triffst ins Schwarze ... so ist es.
Aber dann?“
„Was dann?
Ich fühle, dass das Leben während des Daseins als Embryo eine große Rolle spielt.“
„Welche?“
„Die der Deformation, des Intellekts ... und noch tausend andere Funktionen!“
„Welche, Frederik?“
„Darf ich annehmen, dass du mir folgst?
Oder bleibst du schon zurück?
Nimm die Natur, die Tierwelt, unser Dasein, den Raum, Kosmos und Mikrokosmos zusammen und ich sehe jede Selbstständigkeit separat.“
„Dann wirst du verrückt.“
„Glaube ich nicht, Hans.
Es ist zu erleben, denn wir sind dadurch entstanden.
Die Seele formt, erschafft, aber durch die Persönlichkeit.
Der Körper hat keine Bedeutung, darum sagte ein Kind mal: „Wenn du schläfst, bist du wach, und wenn du wach bist, schläfst du.“
Und so ist es, Hans, wenn wir schlafen, sind wir wach; die Seele schläft nie, sonst würden wir einen Tod erleben.
Aber auch der Organismus kann erschaffen, jedoch für sich selbst, und er hat auch eine Persönlichkeit.“
„Erkläre dich näher, Frederik.“
„Noch nicht möglich, Hans.
Wohl weiß ich, dass die Seele – das Ich – in uns ist, dies muss sein!
Das klingt sehr unbeholfen, aber es ist so, wie ich es sah und erfuhr.
Besitzt jedes kleine Tier einen eigenen Organismus, Leben, Seele und Geist?
Das weiß ich nicht, weil ich gesehen habe, wie sich Tausende von Tierarten auflösten.
Auch wir lösten uns auf, denn wo sind die prähistorischen Arten unserer Rasse (siehe Artikel „Es gibt keine Rassen“ auf rulof.de) geblieben?
Sind wir das?
Wie war unsere Lebensweise im Anfang?
Wie ein Adam und eine Eva?
Glaubst du diesen Unsinn?
Kann eine Katze, frage ich dich, in einen Hundekörper hinabsteigen, kann eine Katze einen Hund befruchten?
Diese Dinge sind es, Hans, die mir zu denken geben.
Und ich habe damit begonnen, anders als in meiner Jugend, aber davon kapieren Erica und Karel nichts.
Art bleibt also bei Art, (sie) bilden eine einzige Welt, eine einzige Seele, ein einziges Leben, ob sie jedoch auch einen einzigen Geist bilden, ist eine gesonderte Frage!“
„Du hast kein Wort darüber gelesen, Frederik?“
„Das schwöre ich dir.“
„Dann empfehle ich dir, daran festzuhalten.
Lies niemals ein Buch über diese Sachen, halte dich an dich selbst.“
„Ich weiß, was du meinst; es ist auch nicht möglich, durch andere zu lernen, du musst sowieso einmal selbst damit beginnen.“
„Du denkst also, Frederik, dass Seele und Körper sich deformieren?“
„Weißt du das denn nicht, Hans?“
„Wir wissen etwas davon, Frederik, etwas.“
„Nimm an, dass meine Großeltern Krebs gehabt haben – was will das dann für die folgenden Generationen heißen?“
„Ich verstehe dich.“
„Das ist stoffliches Niederreißen.
Das Innere ist viel schlimmer, das deformiert sich auf seine Art und Weise und stopft die Irrenanstalten voll.
Wusstest du das?“
„Ich weiß es nicht, eines weiß ich jedoch sicher, Frederik, nämlich, dass du es geschafft hast!“
„Richtig, aber ohne Fundament, das muss ich noch empfangen.“
„Woher?“
„Es kommt aus dem Göttlichen Briefkasten.“
„Es ist wunderbar, Frederik.
Mach weiter.“
„Ich habe nichts zum Weitermachen.
Ich warte.“
„Wenn du meine Kranken mal sehen würdest, was könnten die dir sagen?“
„Nichts, ich würde ein bisschen betrübt werden, Hans, mehr nicht.
Aber all diese Masken verbergen die göttliche Wahrheit.
Was bei dir hinter den Gittern lebt, ist göttlich bewusst!“
„Das ist doch nicht dein Ernst?“
„Und ob das mein Ernst ist!
Sind ihre Leben nicht göttlich?
Sie sind auf dem Weg zurück zusammengebrochen, Hans, und laufen jetzt als Irre umher.
Aber wer sagt uns, dass sie irre, wahnsinnig sind?
Wer sagt uns, dass wir das Bewusste erleben?
Ich wage es nicht mehr zu sagen!
Ich habe Angst, einen Menschen als Irren zu bezeichnen; ich kann das nicht beweisen.
Ich weiß, dass sie in Disharmonie mit diesem Dasein sind, aber mit dem anderen, mit dem hinter dieser Maske!
Du fühlst gewiss, dass du dich selbst verlierst, was den Tod bedeuten kann.
Aber letztendlich leben wir und dorthin führe ich mich selbst!
All diese deformierten Organismen sagen mir nichts.
Sie können mir nichts sagen, Hans; wir lernen erst dann, wenn wir die Deformation durchschauen. Ist die Seele, ist die Persönlichkeit deformiert?
Müssen wir akzeptieren, dass die Seele lediglich ein einziges stoffliches Leben besitzt?
Und wenn ich zu einem Theosophen oder einem Spiritisten ginge?
Natürlich, diese Menschen glauben lediglich, wissen tun sie nichts.
Darum baue ich darauf nicht; Fortsetzungen, Schriftstücke lese ich nicht, ich will es durch mich selbst erreichen!
All diese Welten, Hans, stürmen jetzt auf mich ein und einer nach der anderen lege ich eine Kette um und ich befestige sie an meiner Umgebung.
Was der Tod zu sein scheint, ist Leben, wird Seele und Geist.
Ich höre zu, beobachte ihn und lasse ihn keinen Augenblick meiner Aufmerksamkeit entkommen.“
„Du bist ein Yogi, Frederik.“
„Ist möglich, aber dann ein westlicher, durch die Bibel zum Licht.“
„Also doch eine Glaubensfrage?“
„Oh, Hans, wie jung du bist.
Durch Ihn zum Neuen, welches das Alte ist, weil es immer da gewesen ist.
Gerade durch „Christus“, der Gott des Alten Testaments ist ein Unbewusster.“
„Für mich auch!“
„Das kann nicht anders sein.“
„Was diese Menschheit braucht, Hans, ist ein Mann, der denkt.
Und das will ich sein.
Von allem gelöst, frei, vollkommen Kind, mit erwachsenem Bewusstsein.
Durch das, was ich sehe, lerne ich das Gesetz kennen.
Und jedes Gesetz ist nun ein Körper, und Seele und Geist.
Ein Gewebe nach dem anderen erschuf die Seele, bis sie einmal sagen konnte: Siehe, das bin ich.“
„Das ist enorm, Frederik.
Diese Dinge werden die Menschheit verändern.“
„Ist möglich, Hans.
Antizipieren, das tue ich nicht.
Womöglich sagen mir all diese Köpfe etwas mehr, als ich nun denke.
Ich hoffe es.
Jede stoffliche Linie hat uns etwas zu sagen.
Aber fühlst du, wie tief deine Rätsel sind?
Was hast du angefangen?
Trotzdem musst du weiter, Hans.
Du genauso gut wie ich, wir dürfen es nicht aufgeben.
Es ist deine Aufgabe und dein Leben.
Ich weiß, dass es die Seele ist, und mit ihr komme ich noch zu einem Gespräch.
Es wird anders klingen als dieses, für stoffliche Ohren womöglich verschandelt, unsinnig, aber bewusster wird es sein.
Aber das werde ich selbst erkennen.
Du wirst es noch nicht akzeptieren können, ich fühle es so.
Dann werde ich die Persönlichkeit von jedem Ding erkennen.
Für mich steht jetzt schon fest, dass die Seele die Zerstörerin aller stofflichen Harmonie ist.
Sie erschuf Elend, Niederreißen, Leid und Krankheiten!
Die Wirkung und die Natur von Karel gaben mir alles!
Er sah es nicht!
Sieh nun all diese Möglichkeiten und du siehst dich selbst anders.
Das liest du nicht in einem Buch, Hans, es wurde noch nicht gedruckt, denn Er ist der geistige Vater dieser Dinge.“
„Mit anderen Worten, Frederik, das Leben kehrt zurück, ist schon zurückgekehrt.
Reinkarnation!“
„Das ist möglich, natürlich, und wenn es so ist, sind alle Gedanken eins, ist alles eine einzige Welt, eine einzige Seele, ein einziges Leben, ein einziger Geist!“
„Dann könnten wir aufhören, Frederik.
Jetzt stehen wir machtlos vor allem, es gibt kein Ende und keinen Anfang.“
„Schade, willst du sagen, nicht?
Aber es gibt kein ‚schade‘.
Wenn deine Universität einstürzt, ist die meine entstanden.
Ob wir dann in der Lage sind, den Irren zu helfen?
Ich weiß es noch nicht.
Eines weiß ich wohl: Erst dann wissen wir, wie wir uns ihnen nähern müssen.
Und vieles werden wir anders machen.
Und auch dann kommt die Natur uns zu Hilfe.
Hans, es sind neue Möglichkeiten entstanden.
Es werden immer nächste Fundamente gelegt.
Die Natur hat weitergemacht, die Erde ist nicht aufzuhalten, aber was Nacht ist, wird Licht, nirgends im Raum ist Finsternis.
Also enthält auch die Bibel viel Unsinn und auch jenes Leben muss sich neu orientieren.
Bau aber jetzt eine Kirche, es ist der Mühe wert.
Nun brechen keine Menschen mehr zusammen.
Sie wissen, dass Gott nicht verdammt!
Denn das ist das Allerschlimmste, was es gibt ... dahinter steht dein Irrer, auch wenn er es nicht weiß!
Und wenn du dies annimmst, Hans, musst du auch das Folgende akzeptieren.
Wir sind Seelen ... haben eine Persönlichkeit aufgebaut ... aber wir verließen den einzigen Weg.
Wir rissen nieder, wir verzerrten das Beste in uns.
Und nun werden wir Embryo?
Was ist da in uns, das das Stoffliche anzieht?
Schau deine Leute doch an, sie sind es, die dir die Antwort geben müssen.
Darum suchte ich nach meinem eigenen Samen.
Ich wollte sehen, ob diese geisteskranken Gedanken schon da waren, das allein wollte ich wissen.
Verstehst du, dass es mir ernst ist?
Dass ich mich nicht mehr mit leeren Versprechungen abspeisen lasse?“
„Sage mir ehrlich, Frederik, warst du immer so unbeholfen?“
„Ich war, wie ich jetzt bin.
Ich stehe lediglich in Blüte.
Karel lernte mich kennen, als ich meine Herbstfarbe besaß, wir gingen durch den Winter und dann erwachte das Frühjahr in mir, weiter nichts!“
„Gemäß deinem Denken und Fühlen, Frederik, sind also keine Schwachsinnigen geschaffen worden.“
„Wenn du hinter all diese Masken schaust, Hans, bekommst du meine Bilder zu sehen.
Es sind keine Probleme, Elend, Schmerz oder Krankheit geschaffen worden.
Ein Gott der Liebe kann uns nicht in dieses Elend jagen.
Sobald ich akzeptieren müsste, dass dies doch so ist, höre ich damit auf.
Aber ich glaube es nicht!
Was wir in dieser Gesellschaft erleben, ist Schlechtigkeit.
Wenn das Gerechtigkeitsgefühl zu sprechen beginnt, stehst du vor einem Teufelswerk.
Alles muss sich verändern und alles hat eine eigene Bedeutung, wir sind es, die Trümmer anrichteten!
Ich sage dir, dass die Seele an ihrem eigenen Unglück Schuld hat!
Es ist nicht anders!
Wenn wir einmal so weit sind, dass wir dies einsehen, bekommst du eine andere Menschheit.
Ich tue das Meine dazu.
Ich werde nicht ruhen, bis ich es weiß.
Natürlich verstehe ich, dass ich als Mensch diese Wahrhaftigkeiten von „oben“ empfangen muss.
Zu dir gesagt: Ich empfange!
Ich stehe in dieser Brandung.
Ich habe das „Licht“ bereits gesehen, es beschien mich bei Nacht und Tag ... sogar in meinem Schlaf!“
„Mach um Himmels willen weiter, Frederik.
Meiner Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit, es zu schaffen.
Sofern du diese Dinge als Fundamente, als wahrhaftige Prinzipien wahrnehmen kannst, versichere ich dir, dass du auf mich zählen kannst.
Komm so bald wie möglich einmal meine Kranken anschauen.
Du siehst alles Mögliche ... aber ich warne dich im Voraus: Dort ist eine Hölle!“
„Ich komme, Hans!“
„Was meinst du, Frederik, ist unser stoffliches Leben das Ziel zur Allmacht, zu Gott zurück?“
„Was sollen wir hier tun, Hans?
Ich für mich glaube, dass wir einst das unendliche Weltall bevölkern werden.
Dann werden wir Regen sein, Wind, Wärme, Kälte; dann werden wir das Wasser sein für die Tiere und alles andere Leben, denn ich glaube, dass Gott uns so sieht, wie Er Selbst ist!
Wir sind Seele von Seiner Seele, Leben von Seinem Leben ... Geist von Seinem Geist.
Durch Ihn empfingen wir das Leben, an dem wir hier jedoch arbeiten müssen.
Ich glaube unwiderruflich, dass wir mehrmals auf der Erde leben, aber ich will die Fakten sehen.
Ich gehe nicht über dünnes Eis, ich nehme nicht an, was man im Laufe der Zeiten erdacht hat; ich untersuche alles.
Sollte sich herausstellen, dass ein Theosoph recht hat, dass ein Spiritist die Wahrheit besitzt, dann werde ich seine Lehre als universelle Wahrheit akzeptieren und (in ihr) weitergehen.
Ich weiß, was Eingeweihte durch die Jahrhunderte erlebt haben und zur Offenbarung brachten, aber das heißt für uns hier im Westen nichts.
Du siehst, dass sich die Gesellschaft dadurch nicht verändert.
Ich sage dir, Hans, dass es Irre und Verwirrte sein werden, die uns die Chance geben, dieses Studium fortzuführen.
Du musst es nicht bei den geistig Gesunden suchen, sondern bei den Anormalen.
Ich sage dir: Wir sind krank, sie sind gesund!
Sie, Hans, erleben die natürlichen Gesetze so, wie sie sind, auch wenn diese Seelen für diese Gesellschaft ins Unglück geraten sind.
Fühlst du die Barmherzigkeit, die Verwirrtheit, wenn wir sagen: „Wir sind normal!“
Ich sage dir, dass ich es nicht mehr wage.
Sie sind meiner Meinung nach – und dafür bekam ich bereits Beweise – so übernatürlich, dass du, als Gelehrter, und wir, Laien, das „Himmlische“ davon nicht verstehen können, nicht sehen können, weil wir diese Wirklichkeit niemals gekannt haben.
Zumindest jetzt nicht, denn ich glaube, Hans, dass wir alle durch diesen verfluchten Wahnsinn hindurchmüssen, wenn wir das Licht sehen wollen, die Wahrheit in unserem Herzen erleben und zu Wachstum und Blüte bringen wollen, wie (es) uns vorgeschrieben wird.
Aber dann siehst du alles anders!
Ein Irrer, lieber Hans, ist für seine Gesetze ein Normaler!
Du kannst Welten erleben, wenn du willst, aber geh tiefer darauf ein, schau hinter die Maske, sonst schaffst du es nicht.
All das Herumstümpern, jene Pfuscherei für diese Körper, hilft dir nicht!
Ich weiß schon, was dann?
Aber das kommt noch!
Nun stehst du, und mit dir all diese Kollegen, vor der Machtlosigkeit.
Du kannst etwas tun ... aber damit ist der Seele nicht geholfen.
Wir müssen damit anfangen, festzustellen, wo die Fehler liegen und wie diese menschliche Pfuscherei begonnen hat.
Ich glaube nicht, dass es das Gehirn ist, auch wenn da stoffliche Störungen sein werden, die auf jenes Uhrwerk eingewirkt haben.
Einen Tumor beispielsweise sehe ich als stoffliches Niederreißen.
Aber was willst du für einen Religionskranken tun?
Eine Mutter, die gebrochen ist, weil sie ihr Kind tot zur Welt brachte?
Du stehst nicht nur vor dem stofflichen Niederreißen, sondern vor allem auch vor dem Geistigen und dieses ist es, wodurch unsere Gesellschaft ins Unglück gerät!“
„Mach weiter.“
„Ich sage dir, dass die Seele mit dem Niederreißen begonnen hat.
Und das gilt für alle Krankheiten auf der Erde.
Wir sind es selbst, Hans!
Natürlich gibt es stoffliche Pfuscherei, Menschen, die die Frucht vernichten, aber wir müssen zurück zum ersten Niederreißen.
Wenn der Stoff das Nebelstadium gekannt hat, hätte die Seele das dann nicht durchgemacht?
Der Mensch sieht seinen Gott nicht.
Der Mensch wird alles vollendet sehen und besitzen, der Mensch denkt und fragt: „Warum stellte Er nicht alles gemäß Seinen Begriffen, Seiner Allmacht fertig?“
Aber was waren wir, bevor diese „Schöpfung“ begann, Hans?
Schau zurück ... und du wirst vor deinem eigenen Niederreißen stehen.
Ich glaube, dass ich jetzt besessen bin, aber werde ich einen Vergleich machen, dann weiß ich, dass ich jetzt lebe; vor nur kurzer Zeit war ich ein lebendig-Toter.
Ich sehe meinen eigenen Nutzen und ich versichere dir, dass ich nicht gedacht hätte, dass es so einfach wäre, auch wenn ich manchmal kurz davor bin, zusammenzubrechen, aber das passiert nicht, Hans; andere werden zusammenbrechen, ich nicht!
Die Natur gibt mir Halt.
Ich kann dir nicht alles erklären, aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass es in mir tobt.
Die Natur will ja ein offenes Buch sein, ich lese darin.
Eine Seite ist schöner als die andere.
Oh, Hans, wenn du deine Mutter kennenlernst.
Du verlierst dich selbst dadurch!
Aber was liegt dahinter, fragst du nach der Lektüre.
Dann stehst du plötzlich vor Millionen von Problemen, die keine Probleme sind, sondern natürlicher Aufbau, wie seltsam es auch zu dir kommt.
Die Seele erwacht in der Mutter.
Wenn sie im menschlichen Organismus geboren wird, steht sie vor dem nächsten Schritt.
Aber du weißt es: Einst lebten prähistorische Menschen auf der Erde; wir, das nehme ich als feststehend an, lebten einst in den Urwäldern.
Und von dort aus begannen wir unser menschliches Dasein, wir lernten Seine Gesetze kennen, die wir wie ein Schloss zu bewohnen begannen und in denen wir jetzt die Schlechtigkeit von uns selbst betrachten dürfen.
Ich weiß es noch nicht, aber es ist Veränderung zum Guten gekommen, wir sind dabei, zu erwachen.
Allein der universelle Frühling gibt uns Verständnis, aber Adam und Eva wussten davon nichts.
Früher und heute, Hans, ist ein und dieselbe Welt!
Was wir früher waren, sind wir jetzt!
Es gibt ausschließlich Leben!
Aufgang und Erwachen!
Was früher neblig war, hat nun etwas mehr Licht.
Was früher ein Sumpf war, ist nun eine Stadt geworden.
Was früher Menschen waren mit tierhaften Instinkten, sind jetzt Gelehrte geworden, die allem auf den Grund gehen.
Was einst bewusst und gesund geschaffen wurde, haben wir ermordet ...
Die Seele wirkt bewusst und unbewusst an ihren eigenen Schöpfungen.
Ich habe noch keine Fundamente, aber was ich fühle, bekommt Sicherheit.
Es ist kein anderer Weg zu beschreiten.
Das Ei in der Mutter öffnet sich und der Wachstumsprozess beginnt ... es ist der erste Anfang, als die Planeten ihre Aufgabe begannen.“
„Wohin gehst du, Frederik?“
„Zu dem, wozu wir gehören.
Ich fühle, wie ich räumlich werde.
Ihr seht alles, betrachtet alles von einem Podest aus.
Du bleibst dann stehen, steigst nicht hinab und steigst nicht hinauf, aber ich mache einen Spaziergang durch den Raum und fühle mich nicht länger stofflich.
Ich mache jeden Tag meine Umdrehung mit der Erde mit und sehe, dass alles gut geht.
Verstehst du denn nicht, Hans, dass wir Menschen in einem Raum leben?
Dass die Erde räumlich ist?
Ich muss zuerst die Grundlagen unseres Lebens kennen, dann die des Tierreichs, der Natur, und danach nehme ich Abschied von dieser Welt in der Hoffnung, das Leben des Raumes kennenlernen zu dürfen.
Ich rede schon mit Sonne und Mond.
Ich rede mit dem Wind und er hält mir einen Spiegel vor.
Darin siehst du Masken, dein eigenes Dasein und wohin dich das führt.
Unsinn?
Ein Kind kann es dir bestätigen ... aber dann muss jenes Kind etwas von dem Anormalen besitzen, also verrückt sein!
Erst dann stehst du vor der Wirklichkeit, weil ein Gesunder kein Leben besitzt, der schaut nicht durch die Maske dieses „Zeitalters“ hindurch, dafür musst du dich selbst verlieren wollen!
Ich sage dir, Hans, dass Sonne und Mond das Geheimnis kennen.
Ich muss nun dafür sorgen, diese Leben zu fühlen, so zu sein, wie sie für mich wurden.
Das ist alles!
Mehr ist nicht dabei!
Erst danach verstehst du dein tägliches Brot ...“
Kurz schweige ich, dann, plötzlich das Thema wechselnd, erhebe ich mein Glas und sage: „Prost, ich habe Durst bekommen ... und ich brauche eine Herzensstärkung.
Du verstehst etwas von gutem Wein, das muss ich sagen.“
Hans denkt ... er kann denken, aber ich bin müde ... ich weiß wahrhaftig nicht, wodurch ich dies alles bekommen habe.
Ich fühlte plötzlich, dass meine Türen geöffnet wurden.
Das gibt mir gute Hoffnung, um fortzufahren.
Wenn René will, wenn sein Leben mir offenbart wird, kann das Spiel beginnen!
Nach kurzem Stillschweigen fragt Hans:
„Willst du noch ein paar Fragen beantworten oder bist du zu müde?“
„Fang nur an.
Aber mach es kurz, Doktor.“
„Denke um Himmels willen nicht, dass du für mich ein Objekt bist, Frederik, im Gegenteil.
Meine erste Frage ist diese: Als die Seele zum ersten Mal auf die Erde kam, sollte sie deiner Meinung nach dann nicht deformiert sein?“
„Nein, wir wären dann so weiß wie Kristall, so hell, meine ich ...
Jetzt sind wir trübe, fahl!“
„Würde Gott uns mit Fehlern auf die Erde schicken?“
„Ich habe dir schon gesagt, dass das nicht möglich ist!
Ich glaube an Ihn als einen Vater der Liebe!“
„Wird diese Erde – deiner Meinung nach – vernichtet werden, wie die Bibel es uns lehrt?“
„Wie kannst du derartige Gedanken äußern, Hans.
Dachtest du, dass das Alte Testament nicht neu geschrieben wird?
Nein, das ist nicht möglich, Hans, die Erde bringt ihre Reise zu Ende!
Ich lache jetzt über jenen Glauben, diese kirchlichen Sprüche.“
„Aber du glaubst ganz bestimmt an eine Höchste Gewalt?“
„Habe ich ja schon gesagt!“
„Gehst du in eine Kirche, Frederik?“
„Nein, ich lerne dort nichts mehr.
Ich sage dir, früher fühlte ich mich glühend ... wie brennend von innen, doch jenes Feuer hat man erstickt.
Ich glaube an eine Höchste Gewalt, an einen Gott, aber nicht an einen, der verdammen wird!“
„Bist du deswegen (aus der Kirche) hinausgelaufen?“
„Ich rannte fort, um nie wieder zurückzukehren!“
„Wie siehst du diese Höchste Gewalt, Frederik?“
„Ich nehme an, dass du diese Fragen abseits von deiner Wissenschaft stellst.“
„Selbstverständlich, ich stelle sie dir von Mensch zu Mensch.“
„Ich sehe diese Höchste Gewalt durch die stofflichen Offenbarungen, Hans.
Natürlich müssen wir Seine Seele und Seinen Geist akzeptieren, denn dadurch ist Seine Persönlichkeit entstanden.
„Und ist diese Allmacht zu fühlen, Frederik?“
„Ich sehe Ihn als eine Million Kilo Gefühl, ich habe mir hundertfünfzig Gramm davon angeeignet.
Aber ich mache weiter, lerne die Gesetze kennen, ich gehe durch Leben und Tod, Hans, weiter, zum Unendlichen!“
„Steht für dich fest, Frederik, dass Gott eine Persönlichkeit ist?
„Ist ein Baum keine Persönlichkeit?
Alles besitzt Seinen Raum, Seine Selbstständigkeit, auch wenn du sehr wenig davon siehst.
Jedes stoffliche Leben, mit dem darin lebenden Gefühlsteil Seines Wesens, repräsentiert Ihn!“
„Bestimmt diese Allmacht unser Leben?“
„Das glaube ich nicht, Hans.
Ich denke, dass wir selbst die Gesetze dafür bestimmen, in dem Maße, wie wir diese zuvor als Naturgesetze empfangen haben.
Mit anderen Worten: Wir bekamen sie in die Hände.
Gott schenkte sie uns!
Damals hat es angefangen!“
„Das soll doch nicht heißen, dass alles im Voraus vorgezeichnet worden ist?“
„Ich fühle, was du meinst.
Nein.
So ist es nicht, so kann es nicht sein.
Dass unser Leben gerädert wird, dass wir Krankheiten und Elend erleben und trotzdem Abstimmung auf Gott besitzen, ist unserem dummen Tun und Lassen zuzuschreiben.
Ich habe dir schon gesagt, als Seelen reißen wir nieder, als Mensch erleben wir diese Problematik.“
„Und du meinst, durch neue Leben da Veränderung hineinzubringen?“
„Das glaube ich, ja.
Es gibt nur eine einzige Möglichkeit: durch viele Leben zu Ihm zurück!“
„Also ... Reinkarnation?“
„Gibt es etwas anderes oder Besseres?“
„Ich weiß es nicht!
Aber etwas anderes.
Was denkst du über René?“
„Wie siehst du das Kind?
Du bist der Gelehrte.
Ich habe von Anna gehört, dass du mit Karel eine Untersuchung durchführst.
Was hast du gesehen, Hans?“
„Ich habe nichts Besonderes gesehen, Frederik.
Wohl bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Geburt schwierig war, zumindest für das Kind.
Ich betrachte wie ihr jenen großen Kopf, obwohl Veränderung da ist.
Karel ist machtlos, ich auch.
Ich weiß es noch nicht ... ich will erst noch etwas warten.
Es ist nicht möglich, jetzt schon eine deutliche Diagnose zu stellen.
Denkst du, Frederik, dass René normal ist?“
„Ich frage dich das, Hans.“
„Nun, meiner Meinung nach: Nein!
Es gibt keine geistigen Störungen.“
„Gemäß der stofflichen Normen betrachtet, Hans?“
„Eine andere Art und Weise kennen wir nun einmal nicht, Frederik.
Es ist nichts zu sehen, was auf eine Abweichung hinweisen kann.
Ich habe mit Van Stein, Ten Hove und Van Hoogten darüber gesprochen.
Auch sie stehen vor einem natürlichen Geschehen.
Phänomene?
Der zu große Kopf?
Karel hat sich lächerlich gemacht.“
„Ich denke anders darüber ...
René ist krank!“
„Das ist nicht dein Ernst, Frederik.“
„Du wirst es sehen ... aber sprich nicht darüber.“
„Sind schon Phänomene vorhanden?“
„Stoffliche und geistige.“
„Unbegreiflich ... aber ich für mich weiß es nicht, ich spiele mit offenen Karten.“
„Danke, Hans, wenn du das nicht machen würdest, hättest du mich nicht wiedergesehen.
René ist krank ... bald siehst du die Phänomene, aber später ...?“
„Was später?“
„Das weiß ich noch nicht ...
Vielleicht kommen Offenbarungen.
Du kannst ihn nicht ergründen, sondern alles hat Bedeutung ... sogar die Geburt eines Irren.“
„Du hast also für dich selbst Sicherheit?“
„Ich habe Vermutungen, Hans, die mir Grund geben, in diese Richtung weiter zu denken.“
„Dann dauert es noch lange, Frederik, das erleben wir nicht mehr.“
„Ich verstehe dich, aber ich denke jetzt nicht an Gott, sondern an René.“
„Mann, wie schwierig du wirst, wie sarkastisch du bist, Frederik.“
„Es liegt auch so auf der Hand, Hans, du kannst schließlich sehen, dass René zurückgeblieben ist.“
„Jetzt schon?“
„Wenn du hinter seine Maske schauen kannst, siehst du es!“
„Du klammerst dich doch nicht an Erica fest?“
„Betrachtest du mich als so unbeholfen?“
„Ich warte ab, Frederik ... ich sehe nichts Besonderes, ich sage es dir ehrlich.“
„Was für den erwachsenen Menschen kindliches Getue ist, Hans, wird für das Kind Erwachsensein, sobald es dafür erwacht, das Leben dadurch empfängt.“
„Zu abstrakt für mich.“
„Das ist möglich.
Hier weht ein kosmischer Wind ... der geradewegs aus dem Raum kommt ...
Aber er ist auf unser Leben gerichtet, er wird unseren Geist erweitern.“
„Erkläre dich näher, Frederik?“
„Bald!
Ich habe dessen Böen noch nicht gefühlt, aber sie werden kommen.
Erica hört sie als Bärenbrummen, das Geheule eines Schakals ... sie sind schon um sie herum.
Aber Anna jagt sie wieder zur Tür hinaus und ich trage das Meine dazu bei.“
„Hältst du dies alles schriftlich fest, Frederik?“
„Ich weiß es nicht, Hans.“
„Mann, beschreib es.
Es wird ein wissenschaftliches Drama, wenn du mich fragst!“
„Sehr gut möglich, ich muss erst darüber nachdenken.
Abgesehen davon sehe ich die Figuren schon vor mir und jede von ihnen hat bereits ihre eigene Rolle ...“
Mit einem Mal lachte ich und er fragte verwundert:
„Worüber amüsierst du dich so?“
„Über all diese Figuren, Hans.“
„Dann weiß ich schon Bescheid.
Ich bin dann gewiss der Unglückliche.“
„Ich glaube nicht an deine Hellsichtigkeit.
Ich glaube nicht, dass du den sechsten Sinn besitzt.
Wäre dies doch so, dann wüsstest du, dass du dieses Schloss nicht bewohnen solltest.“
„Mach bitte damit mal weiter!“
„Ich bin kein Wahrsager und ich sehe auch nichts darin!
Du hättest dies wissen müssen, Hans!
Ich fordere dich dennoch zu einer Wette heraus. Ich sage: René ist krank! Du sagst: Das gibt‘s nicht!
Abgemacht?“
„Ich nehme deine Wette an.
Wir Gelehrten gegen einen Laien, das ist doch deine Absicht?“
„Wie du willst ... wir werden abwarten.“
„Wodurch bist du so sicher, Frederik?“
„Ich bin von diesem Leben infiziert worden.“
„Ist ein Baby in der Lage, Erwachsene zu infizieren?“
„Anscheinend ja, Hans, früher wusste ich es auch nicht besser oder es konnte nicht sein, aber jetzt denke ich anders darüber und ich weiß, dass ‚Irre‘ normale Dinge sagen können und manchmal wissen, wo der Anfang erwachte!“
„Du gibst dich nicht mehr, Frederik.“
„Dieses ist die Grenze, Hans ... Es heißt abwarten!
Mit Diagnosen habe ich nichts zu tun ... dass du das nur nicht vergisst.
Ich kämpfe für Erweiterung!“
„Du denkst also, wenn ich es richtig verstehe, dass René ein Geisteskranker ist?“
„René ist krank ... eine Krankheit, die alle anderen übertrifft.
Er leidet an einer ... Kunst!“
„Du gehst viel weiter von mir weg, Frederik, warum machst du das?“
„Weil hier unsere Wege vorerst auseinandergehen.
Fühlst du das nicht selbst?“
„Soll ich denken, dass du dich an einem Strohhalm festklammerst?“
„Siehst du, so sind Gelehrte immer, Hans.
Eine Warnung noch ... hältst du dich nicht daran, dann gehe ich.
Wenn du mich nicht als einen Normalen siehst, muss ich aus deiner Umgebung verschwinden.
Ich habe nichts mit deiner Fakultät zu schaffen.
Wenn du mich als „Fall“ betrachtest und deine Gelehrtheit an mir zu erproben versuchst ... gehe ich.
Dieses so Natürliche musst du abseits deiner Universität ergründen können.
Gelehrte Worte sind dafür nicht notwendig.
Was für dich ein Name ist, ist für mich ein Gesetz!
Du brauchst nicht zu erschrecken, Hans, sondern ich will mit offenen Karten spielen, ich will dich nicht als einen Gelehrten sehen; machen wir das, dann schaffen wir es niemals!“
„Ich vergesse es jetzt nicht mehr, Frederik, es tut mir leid.“
„Bald, wenn du Professor bist, Hans, kannst du dir das erlauben.
Du wirst es auch werden ...
Du hast einen Kopf dafür und vor allem das Gefühl, dein Gehirn bedeutet in diesem Zusammenhang nichts.“
„Glaubst du das oder weißt du das bereits.“
„Ich denke, dass es so ist!
Gewebe, groß oder klein ... leben und kommen zur Wirkung, wenn das beseelte Wort dafür als ein geistiger innerer Antrieb anwesend ist.“
„Sag das bitte noch mal!“
„Ich habe es verloren, Hans ...
Es kam und ging weg, ohne etwas zurückzulassen.
Derartige Dinge kommen nur ein einziges Mal zu uns.“
„Inspiration?“
„Was ist Inspiration, Hans?“
„Ich weiß es nicht.“
„Was ein Irrer darüber sagt, ist Inspiration.
Du hast also keine Schuld daran.“
„Fängst du mit mir genauso an, wie du es mit Karel machst?“
„Nein, niemals, sondern bei Karel rede ich nicht so viel, der schenkt mir keinen Glauben, für ihn ist sein Leben Inspiration ... Wirkung, ganz normale Natur!“
„Danke!“
„Ich glaube es gern.“
„Mein Gott, Frederik, wie schlagfertig du bist.“
„Nicht doch, Hans, jetzt lebe ich unter den Blüten.“
„Also doch ... trotz allem ... „Inspiration“.
Karel, wie ist das möglich.“
„Ich sage dir, Hans – und das ist dann mein letztes Wort heute Abend, denn ich sehe, dass es schon sehr spät ist –, so wahr du Professor wirst, so wahr und wahrhaftig ist René krank.
Dies ist meine Vorhersage.“
„Dann gehen die Wolffs vor die Hunde.“
„Dachtest du das ...?
Ich sage dir: Die stürzen nicht ins Unglück, zumindest nicht so, wie wir es jetzt meinen.
Sie nicht, sie sind zu einfältig dafür.
Du weißt jedoch, dass ich sie nichtsdestotrotz liebe.“
„Hast du dies geträumt?“
„Glaubst du, dass in den Wäldern Kobolde leben, Hans?“
„Du machst mich so neugierig, Frederik.“
„Das lohnt sich, Hans.
Aber wir müssen warten, siehst du, denn was nun lediglich Neugier von dir ist, wird bald Trieb ...
Wenn du dann nur weißt, was du machst ...!“
„Du hast recht, du bist ein Wunder für mich, ich will dich für kein Schloss (der Welt) verlieren, Frederik.“
„Wir werden dann doch sagen, dass es gut ist.
Alles übrigens, was in demselben Augenblick diese Liebe erklären konnte.
Ich sage dazu, Männerliebe hat nichts Weibliches ... wenn der Mann seine eigenen Gebärwehen vergessen hat.“
„Deine Bildsprache ist perfekt, Frederik.“
„Das sagst du, für andere bin ich verrückt.
Wenn du die ersten Seiten, meine ersten Aufzeichnungen lesen würdest, würdest du umfallen durch den Unsinn, den ich weismache.
Ich musste auch etwas daran verändern.
Aber ich sage dir, Hans, du wirst räumlich denken, du kommst von der ganz normalen Äußerung los, die für unsere Zeit im Grunde keinen Wert mehr hat.
Ich denke, dass das Buch zu tief wird ... aber du lernst dadurch denken!“
„Mach um Himmels willen keine Belanglosigkeit daraus.
Bleib spielerisch, Frederik, hau (es) uns um die Ohren, stelle unser übernatürliches Ich hinter eine Pumpe und öffne den Hahn ...
Verflixt nochmal, wie komme ich zu diesen Dingen?“
„Du lachst selbst darüber, Hans, und du erschrickst.
Jetzt siehst du schon, dass es möglich ist.
Anna nennt es „Schlaf“.
Sie sagt, dass ich die Menschen einschlafen lassen kann.“
„Es ist merkwürdig.
Hast du niemals Hypnose praktiziert, Frederik?“
„Habe ich es mir nicht gedacht?
Wenn du anfängst, natürlich zu tun, bist du ein Fakir.
Fühlst du denn nicht, Hans, dass du der Irre bist?
Verstehst du denn nicht, dass alle deine Leute normal sind und dass du als ihr Arzt in der Irrenanstalt sitzt und den Betrieb übers Ohr haust?“
Hans lacht.
Ich glaube nicht, dass er früher schon so einen Lachanfall gekannt hat.
Er lacht gesund und herzhaft, dieses Lachen, welches für die menschlichen Nerven die Göttliche Medizin ist.
Er sagt:
„Ich bin berührt von dir, Frederik.
Ich hatte nicht gedacht, dass es das gab, jetzt glaube ich an Telepathie.“
„Ich sehe es anders.
Es ist Nacktsein, Hans, du hast dich soeben ausgezogen.“
„Was sagst du?!“
„Du hast nackt vor mir gestanden.“
„Erkläre mir das, Frederik.
Was meinst du eigentlich.“
„Es ist einfach, aber du musst Raum besitzen.
Als du deine Jacke ausgezogen hast, warst du für mich offen.
Jetzt folgt die Nacktheit, das Einssein von Menschen, das Einssein von Gefühl zu Gefühl.
In jenem Augenblick wehte mein Wind in dich ... mein Gefühl wirkt auf dich ein, du hast etwas dadurch gesagt.
Mehr ist nicht dabei!
Deine Maske fiel herunter.
Jetzt bist du wie ein Kind und für diese Einheit von Seele zu Seele bereit.
Willst du nichts mehr von dieser verrückten Liebe?“
„Wie gewaltig viel könntest du einer Frau schenken, Frederik.“
„So, hast du das gedacht.
Ich glaube nicht, dass sie diese Nacktheit will.
Die meisten Frauen gehen dick angezogen.
Ich weiß, was du fühlst, Hans, aber auch ich kenne das noch nicht.
Ich habe Angst davor, ehrlich, ich wünsche es (mir) nicht.
Für mein Leben zu kolossal.
Ich warte lieber, bis ich meine andere Maske sehe, doch dann leben wir im Jahr 2000 ...!“
„Ich kenne dich nicht mehr.
Aber es ist für mich gute Sprache ...!
Warte, lass uns noch ein Glas (zu uns) nehmen, Frederik, gut für deine Nerven.“
Wir vereinbaren, dass ich bald kommen und nach seinen Irren schauen werde.
Eine große Sehnsucht kam in mich, aber ich bot Widerstand, obwohl ich wusste, dass sich dort eine andere Welt öffnen würde.
Ich nehme Abschied und Hans, der Fürst, geleitet mich hinaus.
Er schaut mir nach und ich habe das Gefühl, als ließe ich mein Mädchen zurück, so sehnt sich Hans nach meiner Liebe.
Ein wunderbarer Mensch, er hat eine Hunde-Natur, aber das stimmt mich glücklich.
Ich liebe Tiere!
Ich fühlte, dass ich mich auf jenen Besuch vorbereiten musste.
Ich muss mich dagegen wappnen!
Zuhause angekommen, nach einer Stunde spazierengehen, legte ich mich hin, um zu schlafen.
Wer ist es, der zu mir kam?
In meinem Schlaf sah ich das „Zeichen des Kreuzes“!
Wenn ich katholisch gewesen wäre, hätte es mich aus meinem Gleichgewicht geschleudert, nun aber akzeptierte ich es, als ob ich mein Pferd reiten würde, mit dem Gedanken, dass „der Gott allen Lebens“ verrückte Dinge tut.
Meistens sind sie so, dass sie uns, Erwachsene, erschrecken, weil wir am Tag schlafend sind!
Fühlst du den Stein des Anstoßes?
Ich sah jenes Ding, aber scharfe Ecken hatte es nicht.
Ich träumte, dachte aber weiterhin nach.
Dann steckte Er mir einige Schmuckstücke an meine Jacke und ich wusste, dass ich meine ersten Nachrichten gut zugestellt hatte.
Ich danke Dir, rief ich, morgen mache ich weiter!
Dann kam der normale Schlaf!
Ich denke, dass ich jetzt für die nächste Maske bereit bin!
Aber noch keine fünf Minuten später sah ich, dass ich betrogen worden war!
Wie ist es möglich?!!!