Frederik, wir haben einen Jungen ... und wir nennen ihn René
Wir durften nicht klagen: Die Gesetze von Mutter Natur stellten die menschliche Sehnsucht, es im Leben so gut wie möglich zu haben, nicht zu sehr auf die Probe, und die letzten Monate gingen vorüber wie in einem Traum.
Das einzige, was Erica sagte, war: „Es hat etwas zu lange gedauert.
Aber jetzt ist es da.“
In diesen Monaten haben wir sehr viel geredet, doch Phänomene hatte es nicht gegeben.
Karel fand – und ich muss ihm Recht geben –, dass Erica manchmal furchtbar übertrieb, und als alles gut ging, bemerkte er: „Siehst du wohl, die Natur regelt alles!“
Trotzdem ist er ein seltsamer Arzt.
Ich habe ihn über diese Dinge reden hören, in einer Art und Weise, die für einen Gelehrten nicht weniger als Kühnheit war.
Man kann die Dinge auch zu gleichgültig behandeln, sicher, wenn es die eigene Frau betrifft, die ein Kind erwartet, auch wenn man denkt, dass die Natur letztendlich alle Leben in den Händen hat.
Aber komm: Sie haben nun ihr Kind.
Warum sie den Jungen René nennen, weiß ich nicht.
Der Knabe wiegt Anna zufolge sechs Pfund und ein paar hundert Gramm, ein recht kräftiges Kind.
An dem Tag, als das Kind geboren wurde, regnete es wie aus Eimern.
Erica fand das nicht angenehm.
Ich bin kein Schwarzseher, aber ich denke mir meinen Teil dazu.
Nicht weil es regnete, sondern wegen ihres unangenehmen Gefühls; dies ist wieder etwas, das nicht zu ihrem Wesen gehört.
Als ich zu ihr kam, rief sie mir zu:
„Frederik, wir haben einen Jungen und wir nennen ihn René.“
Karel begann sofort mit grobem Geschütz, als er sagte:
„Wo bleiben all deine Probleme jetzt?“
Er hätte seinen Mund halten sollen.
Ob er glücklich ist?
Er benimmt sich wie ein Fohlen, das zum ersten Mal auf die Weide kommt – er ist seiner Freude nicht gewachsen.
Ich fühle jetzt schon, dass es nicht echt ist.
Wenn er in einem Jahr immer noch so glücklich ist, glaube ich ihm.
Ich sage dir: Dies bleibt nicht.
Von irgendeinem verstandesmäßigen Überlegen kann keine Rede sein und das ist doch das erste, wonach eine Mutter verlangt.
Mir fehlt dieses einfache Reden.
Ich habe mich die ganze Zeit über nicht geirrt, werde ich jetzt sehen.
Auch hierfür bekommen wir die Antwort und dann wird sie auch zutreffen.
Dies ist nicht Karel.
Aber Erica bekommt neue Klapse.
Es wird dabei grob zugehen!
Gewiss, alles hat ein Ende, auch die neun Monate für eine Mutter.
Und dann steht sie vor dem großartigen Wunder und muss dem Gott von uns und von allem Leben beweisen, ob sie es versteht.
Aber ich habe es schon gesagt ..... es regnete.
Wie ist es möglich .... Mutter .....noch ein Kind .... dass so ein Regen die Oberhand über dich bekommt und dich einfach so traurig stimmt.
Oder ist es die Nachwirkung?
Ich meine aber: Das Glück in dir muss alles über den Haufen werfen, muss sozusagen sagen können: Ich bin nun wie ein Fels in der Brandung, es gibt nichts auf dieser Welt, das mir mein Glück nehmen, verwüsten, besudeln kann!
Aber es regnete und sie fand es keineswegs angenehm, es dominierte ihr Glück.
Siehst du, damals dachte ich schon an andere Dinge, aber trotzdem wollte ich nicht finster in die Zukunft sehen.
Ich weiß nun, dass wir Menschen einander beeinflussen können.
Über die Geburt gibt es nichts zu sagen – alles verlief erfreulich.
Trotzdem blieb sie in ihrer Regenlaune.
Ab und zu zog Anna sie da heraus, doch sie verfiel immer wieder in diese Laune.
Du kannst sie flüstern hören.
Auch Karel redet innerlich, es ist so, als wäre er mit einem Mal schwerhörig.
Manchmal siehst du seine Lippen zittern.
Er denkt, dass das niemand sieht, aber ich sehe nun mal alles.
Du siehst es übrigens auch an seinem Gang, seinen breiten Schultern, seinem Hals, seinem Schlenkern der Arme und an seiner Denkerstirn, hinter der sich viele wirre Gedanken zu ordnen versuchen, bis jetzt jedoch vergeblich, weil er selbst immer und immer wieder alles in Unordnung bringt.
Aber er glaubt nicht an Gefühlsmenschen.
Was willst du, Karel?
Dass Menschen sich auf einmal verändern?
Erica schaut jetzt durch dich hindurch.
Ein schwacher Trost ist es.
Du schenkst ihr ein Almosen.
Ich weiß es nun, ich werde nie heiraten?
Frauen müssen vorsichtig sein.
Sie bekommen Klapse!
Und wir Männer sind für eine Frau wie Erica zu unsensibel.
Diese Mannfrauen ... meine ich nicht.
Oh, sie brauchen sich meine Worte nicht zu Herzen zu nehmen.
Ich weiß wohl, sie haben auch ihre schönen Eigenschaften, deren Wert so eine Empfindsame noch nicht erfasst.
Ich habe mir weismachen lassen, dass es ..... Kindmütter, mütterliche Mütter und .... Mannmütter gibt, eine Unterscheidung, die die Mütter also nach ihren Gefühlstiefen klassifiziert.
Wer die Beste ist, weiß ich nicht.
Aber sie alle erleben denselben Prozess.
Um das zu lernen, wäre ich nur zu gerne Arzt geworden.
Genau wegen all dieser verschiedenen Welten, wozu ich dann, so wie ich damals wollte, das Meine sagen würde.
Und auch, um etwas Ordnung hineinzubringen, etwas Ruhe und Frieden.
Ja, so war es.
Ich sage nichts Niederreißendes über all diese Lebensgrade, wenn ich mich auf diese Art und Weise ausdrücke.
Ob es überall so ist?
Es gibt Väter und Mütter, die unglaublich glücklich sind.
Ich sah mal einen Mann, der auf die Straße rannte, wahnsinnig glücklich, wo er jedem, der es nur hören wollte, versicherte: Ja, er war der glücklichste Mann der Welt.
Mütter lächelten über den jungen Hüpfer.
Ich schätzte den Mann auf höchstens dreißig und verstand, dass sie zu lange darauf hatten warten müssen.
Aber vielleicht sind Männer anders.
Ich bin ein seltsamer Kerl ...
Niemand von all diesen Menschen, ungefähr zwanzig, darunter Betagte, die ich ihren Kopf schütteln sah ... dachten, glaube ich, daran, sich zu informieren, wo dieser junge Vater wohnte.
Man dachte damals, dass ich Blumen besorgen lassen wollte, und ich beließ es dabei.
Mir ging es um seine Adresse und um vorläufig nichts anderes.
Ein Jahr später – glaube mir, ich spreche die Wahrheit – wusste ich, dass derselbe Vater holterdiepolter durch sein Glück hindurchging.
Er ließ sich als Erstes scheiden, schlug Mutter und Kind durch die Zimmer, stahl wie ein Rabe, bis er es selbst beendete, weil man ihn sonst für mindestens zehn Jahre eingesperrt hätte.
Der Anwalt, ein Freund von mir, der schon drei Monate nach der Geburt versuchte, zu retten, was zu retten war, gab es auf.
So elend war die Persönlichkeit dieses unnatürlichen, männlichen Instinkts.
Ich will aber sagen: Sei doch vorsichtig mit deinem Glück.
Trage es nicht zu Markte.
Es ist viel schwieriger, das Glück zu bewahren, als Leid oder Schmerz.
Und auch das glauben viele Menschen gar nicht, aber ich könnte es dir beweisen.
Diese alten Leute dachten genauso darüber wie ich ...
Sie kannten das unnatürliche Glück viel besser, gingen aber schlurfend weiter, da sie wussten, dass Mutter Natur dir eine Katze im Sack verkauft, mit der du später nichts anzufangen weißt.
Und so sind Tausende gefallen ...
Das weiß man übrigens selbst auch.
Für Erica ist Karel jetzt schon ein kümmerlicher Trost, sagte ich soeben.
Es ist hart für eine Mutter, aber was kann man daran ändern?
Du siehst nun, dass der Vater nicht für die Mutter bereit ist und die Mutter nicht für ihren Mann.
Diese beiden verschiedenen Welten brauchen eine kosmische Erziehung, bevor sie anfangen dürfen, ans Kinderkriegen zu denken.
Der eine sucht es beim anderen, aber beide suchen es vergeblich.
Ihnen fehlt etwas!
Sie kennen einander nicht!
Und darum gibt es kein Glück.
Wodurch ich dies so sicher weiß?
Weil Erica es mir durch Franz Liszt gezeigt hat.
Es ist nun ein Teil meines eigenen Herzens.
Ich sage dir wieder, als halbwüchsiger junger Mann verstand ich das schon.
Hier im Haus regnet es nun Bindfäden.
Es gibt keine Annäherung, denn Karel tut so, als ob es gar nichts mit ihm zu tun hat, die Keime, die Erica aufgenommen hatte und die sie die Himmel sehen ließen, nicht aus ihm kamen.
Weißt du noch, wie die Orgel spielte?
Wie die Kobolde an ihrem großen Zeh herumspielten, wodurch sie sich gekitzelt fühlte?
Hast du nicht gesehen, dass das strahlende Licht des Himmels eine Rose geflochten hat, auf ihren so schönen Kopf?
Ihre Lippen mit dem Smaragd Unseres Lieben Herrgottes färbte?
Dann klang etwas in ihrem rechten Ohr ...
Und sie hörte jenes Flöten sehr deutlich, aber das Orchester, tausend Mann stark ... setzte (mit) dem „Liebestraum“ von Franz Liszt ein.
Sie sank weg, genau wie ich das erlebte und wie jeder, der ein Herz hat, fühlt!
Siehst du, das haben sie alle vergessen!
Es ist Schrott geworden.
Der Ursprung des Lebens ist für sie ein körperliches Spiel, anstelle eines universellen Besitzes, der den Göttlichen Dingen Gestalt gibt.
Man lässt höchstens eine Messe dafür lesen.
Oder dachtest du, dass es anders wäre?
Ich weiß nun, sie haben beide Schuld daran, aber sie kennen die Gesetze davon auch nicht.
Sie sehen nicht mehr, dass diese Milch niemals sauer wird.
Wenn man das kennt, den Raum davor wahrhaftig liebt, lieb hat, steht Er wieder neben dir, um dir einen kleinen Schritt weiterzuhelfen.
Nun weißt du, dass alles in dir und an dir Licht ist.
Und wenn du das siehst, es immer wieder im anderen für heilig erklärst, ist es auch immer wieder neu und eine eigene Schöpfung, weil du weißt ...
Nein, nicht wo der Barthel den Most holt, – ich finde das zu billig, denn wir reden über das ewige Glück für Mann und Frau! –, sondern weißt, wo die Göttliche Saat verwahrt wird.
Und dann kannst du Stimmen lauschen.
Jeder Klang von ihr ist dir willkommen.
Auch wenn sie einen Stockschnupfen hat ... sie vor einer ansteckenden Krankheit steht, es ist dir willkommen.
Der Scharlach ihres Lebens führt dich zur Inspiration.
Als Arzt schreitest du über alles hinweg und regst dich nicht mehr auf, wenn zwei Menschen pro Tag unter deiner kundigen Hand das unvergessliche Leben verlassen.
Am nächsten Tag bist du wieder sicher und selbstbewusst und eine Operation glückt vollkommen.
Aber jetzt hast du lieb ... alles, was lebt ...
Er steht nun neben dir und führt das Messer für dich und jenes andere Leben.
Ob es ein Kind ist oder ein erwachsener Mensch hat keine Bedeutung ...
Dahinter liest man eine Messe und das kostet keinen Pfifferling!
Nun hörst du Ihn sagen: Hast du gedacht, dass es anders wäre?
Erica leidet darunter.
Dieses große Ereignis besitzt nicht das Licht, das sie davon erwartet hatten.
Ich sagte schon: Es ist Seele, es ist Leben, es ist Geist ...
Für sie ist dieses Schloss verriegelt und verrammelt!
Wie stark es auch regnet, sie stehen draußen.
Bei diesem Wetter gibt es keine passende Kleidung!
Das ist unmöglich!
Ich weiß also noch, als ob es gestern geschehen wäre, dass Erica Lust bekam, einen Spaziergang zu machen, als es gerade Sturzbäche regnete.
Als Karel etwas dazu zu sagen hatte, bekam er zu hören:
„Genau jetzt.
Karel-Schatz ...
Genau jetzt, wo es gießt, gehen wir spazieren.
Du musst alles von Ihm akzeptieren, bewundern und lieb haben.
Alles!
Wie erlebte Chopin diesen Genuss?
Wie Beethoven und Mozart?
Wenn es keinen Regen gäbe, hätten wir all das Wunderbare missen müssen.“
Ihre Augen funkelten, ihre Gestalt strahlte Licht aus, ihr Schritt, sicher und bewusst, schenkte ihr Zufriedenheit.
Das Glück von Mutter Natur.
Oh, ich höre sie noch atmen, sich voll saugen, sich gütlich tun an all diesen Gaben von oben, mit denen sie etwas anzufangen wusste.
Einige Tage später, als sie an ihrem Flügel das Lied des Raumes interpretieren wollte ... dankte sie, trotz ihrer Erkältung, dem lieben Gott, weil es ihr so gut ging und ihre Finger den Regen in sich fühlten.
Damals glaubte sie, dass sie für die „wahrhaftige“ Inspiration offen wäre.
Doch etwas später war das aus ihrem Leben verschwunden!
Noch höre ich sie seufzen ...
Schade fand sie es, fand aber doch, der Regen sei eine Offenbarung.
Und jetzt?
Was für ein mächtiger Unterschied besteht da.
Ich kenne diese Seele dann auch nicht mehr, dieser so völlig normale Regen schlägt sie, überdeckt sie mit einem melancholischen Kleid, in dem eine natürliche ... Motte ... steckt.
Ich zittere und bebe dadurch, was du denkst, musst du mit dir selbst ausmachen.
Aber Karel sieht und hört es nicht regnen.
Auch dieses ein Phänomen?
Karel bekam keine Antwort.
Er verhielt sich auch wirklich unbeholfen.
Er gibt sich jetzt einen eigenen Charakter.
Sie sieht da hindurch, fantastisch ist dies.
Oh, wie die Menschen doch Theater spielen.
Ich würde sie anflehen wollen: Bleibt doch ihr selbst!
Aber ich mische mich nicht ein.
Karel erwartete eine Nachricht von seinem Sohn.
Jetzt ist diese Nachricht schon in der Post und bald wird sie zugestellt werden.
Schau nun mal rasch zu dem Postboten.
Der Mann hat eine Maske davor und benimmt sich Fastenabend-artig.
Er läuft in einem unechten Anzug herum und singt nette Lieder, hat seine Herkunft aber schon vergessen.
Du musst die Rechnung bezahlen ... auch wenn man dir Blumen geschickt hat.
Eine wundervolle Stimme hat das Kind, aber etwas zu heiser.
Karel denkt schon an diesen Postboten.
Aber er weiß noch nicht, dass er aus einem anderen Dorf kommt und weit hat gehen müssen.
Der Mann sieht alt aus.
Ich ärgerte mich, als ich dies alles feststellte, und fand mich selbst unbegreiflich.
Diese Stimme aber auch!
Ein Kind verbirgt nichts, auch wenn es einige Stunden alt ist, hörte ich vor langer Zeit jemanden sagen.
Ich glaube nun, dass dieser Gelehrte recht hat.
Ich selbst kenne diesen Genuss.
Ich fühle dieses Stimmchen, es sagt mir etwas mehr als es dem Publikum sagen will.
Die Stimme bringt den Charakter zum Ausdruck.
Wenn das Kind später etwas bewusster ist, verändert sich die Stimme, doch dann hörst du, wie der innere Zustand ist, auch wenn du vor Taten stehst, die das Gegenteil zu zeigen versuchen.
Die Stimme warnt meistens, vor allem eine Mutter.
René ist also etwas zu heiser.
Ich könnte jetzt schon sagen, was es bald zu bedeuten hat, dann aber gemäß den früheren Phänomenen.
Karel hört es sich zwar auch an, denkt aber, dass es so sein muss, die Natur weiß es.
Wenn es sich nur nicht als eine Katze im Sack erweist.
Dieses Kind ist zu alt!
Ich schaue nicht in das runzelige Gesichtchen, das besagt nichts.
Es ist etwas anderes.
In Indonesien wurde ich durch die Freundlichkeit einer Stimme gewarnt.
Ich hörte dadurch, dass ich betrogen und vergiftet werden sollte.
Ich ließ das so sehr sorgsam zubereitete Essen stehen und gab es meinem Hund, der eine Stunde später den Geist aushauchte.
Also so ein indonesisches Kind, sie verriet sich völlig – oder war dies Schutz?
Wie auch immer, ich hörte es an der Stimme.
Ich schaute nicht mal auf, als das liebe Kind neben mir stand und mir mein Essen vorsetzte.
Ihre Stimme klang mir in den Ohren wie das Miauen einer Bergkatze aus großer Entfernung.
Ich leckte nicht daran.
Ich sah meinen Sarg nicht ...
Die menschliche Stimme jedoch gab mir gerade genug zu erkennen, um mein Leben zu retten.
Ich zog es vor, nicht ermordet zu werden, einfach so am Tage ... dafür fand ich das Leben zu wunderbar.
Von dem Augenblick an achtete ich besonders auf die menschliche Stimme und könnte dir jetzt alles darüber erzählen.
Ein Ehrfurcht gebietend großes Buch ist es.
Und auch jener Teil von mir selbst bekommt bald einen Platz in meiner „Universität“, an der die Studenten in zwanzig Jahren und noch viel mehr keinen Doktortitel erwerben werden.
So einfach ist es!
Du glaubst es sicher wieder nicht, doch damals fühlte ich mich eins mit Sokrates.
Ich sagte damals zu ihm: Mann, du warst nahe dran, wenn nur alle diese Stammtischphilosophen dein Ehrfurcht gebietendes Wissen jetzt nicht verpfuschen.
Sonst wirst du noch ein Mal – zumindest, wenn es möglich ist, denn der Mensch lebt vielen Leuten zufolge nur ein einziges Mal auf der Erde –, noch ein Mal wirst du hierher zurückkehren müssen, um deiner eigenen Fakultät das Göttliche Sprudelbad zu schenken.
Mir hatte man damit den Garaus machen wollen, aber ich habe das nicht hingenommen!
Und Renés Stimme sagt mir furchtbar viel, mehr noch als Ericas schwermütiges Gefühl, ihr betäubtes Selbst!
Denn das ist sie, sie lebt nicht!
Ich würde beinahe sagen wollen, René fühlt schon, wo bald der Bart sitzt.
Und gehe ich noch etwas weiter, dann fragt er jetzt schon, wo er die beste Rasierseife bekommen kann und warum Männer sich nun eigentlich rasieren müssen und Frauen diese Last nicht haben.
Hast du das magere Gesicht gesehen?
Ein verrücktes Ding ist der Mann.
Man könnte darüber lachen, aber du weißt, dass es sehr natürlich ist, und lachst nicht.
Ja, warum haben wir einen Bart?
Warum die Mutter nicht?
Der Gott allen Lebens hat es doch aber gewusst.
Er weiß nun auch, warum ich fühle, dass diese Stimme zu alt ist.
Ich denke mir meinen Teil dazu ....
Ich höre, jenes Knarren ...
Für Erica ist es ebenfalls kein Engelsgesang ... sonst würde sie nun vor Schönheit sprühen, in ihrem Raum und dem ihres Kindes schweben.
Doch sie ist so schwer wie Blei.
Du könntest sie so einsargen.
Ich höre damit auf, es hat keinen Sinn, damit weiterzumachen.
Ich stehe doch mit allem allein da.
Hätte ich eine Zuhörerschaft aus Studenten, könnte ich dem neuen Geschlecht meine Entdeckungen weitergeben, aber ich habe das noch nicht.
Und nun wird alles so schwer.
Du stehst vor einem Berg.
Und dann ist da wieder etwas, was sagt: Trink und iss, dies ist Mein Blut, dies ist Mein Leib, was willst du?
Karel holte am folgenden Tag bereits seine alten Kühe aus dem Stall und zeigte Erica, dass sie keine Milch mehr geben konnten, weil sie nun in einer verkehrten Richtung grasten.
Immer wieder rollten sie nun in seinen Graben hinein, sie tun es mit dem Hinterteil voraus.
Er wusste nicht, dass dafür noch keine Brillen geschliffen sind.
Seine Kühe verhalten sich so, wie weiße Mäuse es können, sie sind so flink wie Wasser ...
Erica hat jedoch keine Lust, sich da hineinzuvertiefen.
Sie sagt: Es ist zu modderig!
„Siehst du“, sagt er, „das hättest du so machen müssen.
Und dies gehört anders.
Und das auch.
Wenn du es anders gemacht hättest, wärst du jetzt glücklich.
Was kann ich für dich tun?“
Wenn dann kommt: „Sorge zuerst einmal für dich selbst“, dann weißt du, dass auch hier kein Glück lebt und dass der eine dem anderen zur Last ist.
Doch diese beiden verstehen nicht, dass es so ganz anders möglich ist.
Du stehst nun vor den Persönlichkeiten, die sich nicht beugen wollen und dieses enorme Glück nicht verstehen.
Eine Kleinigkeit, aber eine, die Tausende Kilos wiegt.
Sie stehen voreinander und, nicht wissend, wie sie einander erreichen sollen, schaffen sie ein Chaos.
René ruft ihnen bereits zu, das Kind spricht zu den Eltern, doch sie hören dies noch nicht.
Alles, was sie tun, ist, sich selbst zu entfernen von Ihm, von dem sie alles empfingen.
Karel zeigt ihr seine grobschlächtigen Manieren.
Danach hörte ich etwas Geheule und mütterliche Flennerei.
Er vergisst sich als Vater, sie sind für dieses Wunder nicht bereit, ein Problem ist es!
Er hätte anders handeln müssen und er weiß es, ist aber zu stolz, es zuzugeben.
Schau jetzt deinen Bauernhof an, Karel, aber wisse, dass es anders möglich ist, besser; etwas mehr Gefühl würde dich für dieses Wunder öffnen.
Gelegenheit, kurz mit ihr zu sprechen, bekam ich nicht.
Übrigens, sie hätte es nicht gekonnt.
Und ehrlich gesagt hatte ich Angst davor.
Tritt mal ein in ein Leben, das ausschließlich Finsternis ist?
Pfui!
Die Decken bis zum Kinn hochgezogen, Augen geschlossen, schwer nachdenkend, so liegt sie da.
Ich fühle Schwere, eigenes Niederreißen?
Ich hatte eine Vermutung, dass dies ein Chaos werden würde, nun glaube ich es sicher.
Ein Mensch kann nun einmal keine Kapitel überspringen.
Wie ich schon sagte, Anna versucht alles, um sie zu unterstützen.
Erica schenkt ihr mehrmals Kopfnicken.
Anna versteht es und tut so, als wisse sie alles.
Ihre starke Persönlichkeit wirkt stimulierend und kann Berge versetzen.
Eine wundervolle Seele ist es.
Ich glaube, dass Erica nun empfindsamer geworden ist, wodurch es nicht so einfach ist, sie rein, so wie sie letztendlich sein muss, zu erfühlen.
Ob dies durch das Kind gekommen ist?
Ob dies wie alles andere Beeinflussung ist?
Der Arzt sagt, dass alles in Ordnung ist.
Auch dies gehört dazu.
Aber ich weiß es nicht.
Ich habe meine eigenen Gefühle, wage jedoch nicht, eine Analyse zu machen.
Anna schüttelt ihren Kopf, ihre Röcke knistern durch das Haus, auch ihr Schritt ist anders.
Sie berechnet ihren Schritt.
Alles ist anders an ihr, wir sehen Veränderung kommen, wir alle erleben es für uns selbst.
Aber wer tut es gut?
Es war Warten.
Ich habe das Kind gesehen.
So, wie ich es vorher vor mir gesehen hatte, ist es!
Und glaube mir, dieses Leben lebt in meiner Seele, es ist sozusagen Teil meines Lebens.
Ich weiß nicht, wodurch, aber ich fühle es.
Du würdest denken, dass es nicht möglich ist, aber ich komme nicht davon frei, diese Gedanken laufen mir hinterher.
Ich lebe sozusagen durch sie.
Ich glaube auch, weil ich dem schon so lange folgen durfte, dass diese Gefühle in mir leben.
Ich schaute diesem Augenblick sehnsüchtig entgegen, aber er hat mich enttäuscht.
Mein Himmel, dachte ich, was für ein Unglück du doch bist, ich benahm mich wieder wie früher und wurde kindisch.
Karel rannte zur Tür hinaus, da war wieder etwas.
Erica flehte mich an, zu bleiben; sie bat mich mit ihren Augen.
Die Tür schlug wieder zu laut zu, ein Schock war es für sie und das Kind.
Sie hörte noch, wie sein Auto startete, ein letzter Gruß an sie und das in der Wiege.
Mehr war da nicht.
Sie schlägt kurz ihre Augen auf, aber sie fallen sofort wieder zu; sie sind, sehe ich, bleischwer.
Es dauert einen Moment, dann schaut sie in meine Richtung und von mir zur Wiege.
Schau selbst erst, kommt da zu mir.
Aber ich bin wie ein Stück Stein.
Ich könnte mir selbst eine Tracht Prügel geben, so unbeholfen benehme ich mich.
Mein Leib schweigt, innerlich stehe ich still, aber eine Mutter bittet mich um etwas.
Ich muss handeln und ich kann es nicht.
Es dauert bestimmt zehn Minuten, schmerzlich ist es für sie, doch dann höre ich:
„Ich weiß es nicht, Frederik, ich weiß es nicht.“
Ihre Lippen presst sie rot, gerade noch waren sie leichenblass, und ich kann noch immer nicht sprechen.
Trotzdem muss es sein!
Ich hätte mich selbst ermorden können, so gruselig ist es.
Was für ein Dummkopf ich doch bin.
Trotzdem besteht Kontakt mit ihrem Leben, ihrem Denken und Fühlen.
Auch das sauge ich in mich auf.
Ich weine innerlich, ich fühle mich selbst unheilvoll.
Ich möchte sterben.
In mir ist Verzweiflung, Kurzschluss, mein Leben ist ausgedörrt.
Und ich bin nichts wert, nichts, verzweifelt bin ich!
Ich sitze hier und bin ein lebender Toter.
Ich denke und bin zugleich gedankenlos.
Ich bebe!
Jetzt oder nie, reden muss ich, ich kann sie so nicht allein lassen.
Ich sitze nur (da) und mache nichts.
Und sie bittet und fleht um eine Antwort.
Sie schaut, was ich mache, aber sie bleibt bleischwer.
Ich bin noch nicht so weit, dass ich das Kind akzeptieren kann und ihre Sehnsüchte erfülle.
Sie erwartet von mir, dass ich etwas Liebes sage, aber ich kann es noch nicht.
Ich bin wie zu Eis erstarrt!
Als Anna hereinkommt, zerbricht etwas in mir.
Erica schaut mich nun an, sie durchbohrt mich mit ihren Blicken.
Ich bin unterdessen zehnmal auf den Scheiterhaufen gelegt worden.
Sie denkt an mich und an ihr Kind.
Jetzt gehen die Augen zur Wiege und ich höre:
„Dies muss doch jeder genießen können, nicht wahr, Frederik?“
Ihre Stimme sagt mir viel.
Schnell kommt nun über meine Lippen:
„So ist es, Erica, selbstverständlich, so ist es!
Jeder ... Menschensohn muss das.“
Was ist das nun wieder?
Sie lacht trotzdem.
Ich habe etwas erreicht, woran ich aber keinen Anteil habe.
Ich hätte sagen wollen: „Jeder Mensch“ ... und es kommt „jeder Menschensohn“.
Ich finde es scheußlich.
Ich fühle mich wie ein geschlagener Hund, doch ich schaue das Kind an.
Ich murmele etwas und benehme mich sehr lächerlich.
Sie folgt dem Kind, sie glaubt selbst, dass sie mit dem kleinen René spricht.
Aber wie viele Menschen leben nun in ihr?
Stehen wir vor neuen Problemen?
Dann sagt sie:
„Bleib nicht zu lange weg, Frederik.“
Ich bebe und verspreche ihr, schnell wiederzukommen.
Aber ich bin ein geschlagener Mann.
Ich muss hinaus!
Dann stehe ich schon draußen und renne in den Wald.
Doch ich sehe Anna noch vor mir, die, glaube ich, Mitleid mit mir hat, was ich schrecklich finde.
Da ist ein nie gekannter Drang, der mich nach draußen lotst.
Hätte ich ausschließlich aus eigener Kraft unterstützen müssen, weiß ich jetzt, dann wäre ich zusammengebrochen.
Aber wenn ich an Anna denke, dann fühle ich mich kräftig.
Komme ich mit René und Erica in Kontakt, dann falle ich zu Boden und benehme mich hilflos.
Es ist dann genau so, als ob ich an den Tod denken müsste.
Anna setzte meine Beine wieder unter meinen Körper, nachdem diese beiden dort sie unter mir weggeschlagen hatten.
Bin ich denn noch so unbeholfen?
Ich gehe denkend weiter.
Ich war entschlossen, heute auf die Gesundheit von Mutter und Kind einmal schön essen zu gehen.
Jetzt ist es, als ob René mir das Essen nicht gönnt.
Ein Gefühl von Unwohlsein bekomme ich, als ich daran denke.
Ich lasse mich auf eine Bank niederfallen, aber ich sehe mich zugleich wandelnd weitergehen.
Es stimmt etwas nicht in meinem Oberstübchen, glaube ich.
Plötzlich sehe ich, dass ich renne und trotzdem sitze!
Ich wollte schreien, konnte aber keinen Ton herausbringen.
Ich dachte, ich würde durch den Wald fliegen, sah jedoch an meinen Schuhspitzen, dass ich saß.
Nun schweige ich, ich will nicht mehr denken, so unglücklich fühle ich mich.
Ich habe Appetit auf einen Schnaps, denn ich weiß, dass ich zu viel des Guten bekommen hatte.
Was für ein Tag ist das!
Beethoven, Mozart und Franz Liszt mit seinen Trauermärschen liegen nun zu Hause: Sie sind krank.
Sie spielen, glaube ich, die Kranken.
Sie haben ihre Inspiration verloren.
Ihr geistiges Kind liegt schon unter der Erde.
Erica kennt sie nicht mehr, auch diese Unterstützung ist verloren!
Auch diese Kunst hat sich für ihr Leben als Quatsch erwiesen.
Nichts hilft, nichts, wir lügen und betrügen, wir halten einander zum Narren.
Auf Menschen kannst du dich nicht verlassen, sie denken nicht, auch wenn sie denken, dass sie es so schön und großartig finden, Geschwätz ist es!
Ich habe dies soeben akzeptieren müssen.
Es gibt keine nützlichen Dinge auf der Welt, die die Menschen unterstützen, alles ist Einbildung!
Ich glaube, dass ich keine Weisheit mehr sammele, es hilft sowieso nicht.
Auch dies gehört zu meiner Universität, doch es ist Schwere, Armut!
Es ist wieder Abend gewesen – ich glaube, der erste oder zweite Tag nach der Geburt – und ich war wie verrückt vom Denken und durch meine Unbeholfenheit.
Ich fand mich selbst noch ungeboren und hätte dem zugleich wohl ein Ende bereiten wollen!
Ist es nicht scheußlich?
Was ich einen Tag zuvor noch für Weisheit hielt, ist heute wie eine philosophische Jahrmarktsbude.
Alberner Hochmut ist es!
Ich dummer Mensch sah die Welt und die Menschen sich ganz verändern.
Ich lebe nun wieder in Finsternis und ich komme da nicht heraus.
Dennoch muss es sein!
Ich bin, mich evolutionär entwickelnd, weitergegangen, aber plötzlich kam ein Stopp, den ich immer noch nicht verstehe.
Und nun weiß ich es.
Karel hat recht, wenn er sagt: Alles ist Wirkung, alles ist „Natur“!
Die Natur ist es.
Lediglich ich bin es noch nicht!
Aber wenn ich darauf eingehe, hängt er an seinen Pferden und schlingert in einen Raum der Gefahr.
Mir zu wild, zu gefährlich!
Als ich hieran dachte, an seine Wirkung und seine Natur, kam plötzlich wieder Licht in mein Leben und ich fühlte mich wieder glücklich.
Ich könnte nun sagen, Geschwätz, bester Mann!
Auch wenn wir es noch nicht geschafft haben, trotzdem ist alles anders!
Dann sah ich eine Hand und die zog mich da wieder heraus, ich halte diese Hand ganz stark fest, sie ist mein Leben und (mein) Glück!
Und es war eine Hand!
Ich lasse mir dies nicht nehmen!
Ich sah es!
Ich erlebte es!
Aber ich weiß nun auch, dass wir es so ernst in uns aufnehmen.
Wir müssen diese Dinge völlig einfach sehen.
Millionen von Müttern erleben es und bleiben sie selbst.
Und Karel hat recht?
Ich folgte Karel in Gedanken und sah, wie er hinter seinen Pferden herschleifte.
Das sind seine Charakterzüge, so ist seine Persönlichkeit.
Ich mache es also lieber etwas einfacher, auch wenn ich manchmal zu weit vom eigenen Stall weggehe, ich weiß, was ich tue und wie ich denke, aber er weiß es nicht!
Trotzdem gehe ich, einen Fuß vor den anderen, weiter.
Ich benehme mich zwar noch etwas seltsam, aber ich gehe vorwärts.
Er nicht, er steht still!
Ich glaube, dass er nun in einem seiner eigenen Gräben liegt.
Ich strecke keine Hand nach ihm aus, der Arzt muss nun aber mal schauen, wie er da herauskommt.
Lange genug hat er mich durch seine Schlammgräben geschleift.
Ich denke nicht mehr daran!
Und dieser kleine René ließ mich das wissen.
Darum bin ich so schnell wieder obenauf, aber gefährlich war es!
Wie wird Gott von uns Menschen denken?
Wollte Er, dass dieses Kind geboren wurde?
Karel zufolge hat Gott durchaus etwas anderes zu tun.
Ich weiß nun sicher, dass das Fallen von seinen Pferden ihn dazu bringen wird, seinen Bauernkopf zu beugen.
Es ist keine andere Erklärung dafür zu finden, dies ist es!
Und nun steht er vor Ericas Empfindsamkeit und weiß sich keinen Rat damit.
Wird dies ein gebrochenes Herz?
An einen Sarg will ich nicht denken, aber du würdest sagen, dass das doch der Fall ist?
Ich bin wieder damit beschäftigt, Charaktere zu demontieren – warum lasse ich sie nicht in Ruhe? – dies ist eine blutige Seite im Tagebuch.
Ich weiß im Grunde nicht, wo ich anfangen soll.
Ich sehe nun, dass vieles in Anführungszeichen steht, vor allem, wo es um mich selbst geht.
Doch die Schrift wird schwach und ich denke nach, ohne zu finden, was ich suche.
Und dennoch bin ich mir meiner Sache sicher.
Ich lese alles nach, Satz für Satz überdenke ich, komme aber immer noch nicht dahinter.
Trotzdem, glaube ich, hat alles Bedeutung!
Alles!
Ich schreibe noch ins Tagebuch:
„Ich war in der Stille und ich erwartete mein Kind.
Plötzlich fing es an, zu regnen, ein Unwetter war im Anzug.
Ich rannte nach Hause zurück, aber unterwegs verlor ich mein Kind.
Als ich nach Hause kam, lag es in seiner Wiege und schaute mich an, bedeutend!
Es war gerade so, als wollte es etwas sagen, aber ich verstand es damals nicht.
Nun weiß ich, dass es zu mir sagen wollte:
Ich wusste es schon so lange, Mutter!
Ich rannte noch schneller und war viel früher zu Hause.
Ich wusste schon so lange, dass es stürmen würde, und traf also meine Maßnahmen.
Siehst du?“
Ich warf den Stift aus meinen Händen, wollte das Geschriebene zerreißen, tat es aber nicht.
Ich beendete den Satz, weil ich überhaupt nichts davon verstand.
Es scheint Wahnsinn zu sein!
Trotzdem kam ich zu tiefem Nachdenken.
Und etwas später schrieb ich noch:
„Du wusstest nicht, meine Mutter, dass du in einen Graben gefallen warst?
Ich war es, der dich da wieder herauszog.
Und was Vater tut, ist schlimm.
Ich rufe ihn wohl auf die Matte!
Aber dann regnet es Birnen und Äpfel für sein Leben von übernatürlichem Hochmut, mit der Aufschrift: „Auch diese sind im Paradies gewachsen.“
Sie sind nicht dafür da, vor die Kühe geworfen zu werden wie Perlen vor die Säue.
Sie haben Lichter, sie sind wie zusammengestampfter Weihrauch, der nicht brennt.
Du riechst es jedoch, denn du stehst nun vor deiner eigenen Seele.
René!“
Ich bin bewusstlos geworden und bekenne ehrlich und geradeaus, ich zittere und bebe wieder über mich selbst.
Ich habe geschlafen und ich weiß nun, dass ich vor einem Schock bewahrt worden bin, als so ein Elend betrachte ich es.
Und hinter alledem sah ich Seine Hand, den Treffer!
Bin ich jetzt von Ihm berührt worden?
So gesehen ist es Unsinn, aber das Beben meines Herzens weist mich zu einer anderen Antwort.
Ich lese den Unsinn wohl zehnmal wieder und lasse meine eigenen Finger davon, man kann es nicht wissen.
Ich fühle etwas, weiß aber nicht, was es ist.
Womöglich wird dies noch das Beste von allem, was ich bereits geschrieben habe.
Und dann war es wieder Abend, der soundsovielte Tag nach dieser Geburt, die mich von einem Staunen ins andere brachte, und ich dachte: Ich bin glücklich oder ... ein verwilderter Irrer.
Aber ich lebe noch und ich kann auch noch denken, in mir ist Gefühl.
An diesem Abend jedoch war ich dumm-betrunken!
Und am nächsten Tag wusste ich bestimmt, dass mein Dienstmädchen mich bestahl.
Ich traf dann auch eine Entscheidung, sie gut loszuwerden.
Ich weiß sicher, dass es mir gelingt!
Traurig ist es!
Als ich das nächste Mal vor meinem Tagebuch saß und las, was ich geschrieben hatte, kamen noch ein paar Notizen hinzu, die nichts verhießen, und ich schloss das Buch wieder.
Den Rest werde ich mir merken.
Es wird wohl wieder in sich widersprüchlich sein, darauf warte ich.
Aber was für Masken sehe ich doch?
Es geht keine Stunde vorüber, ohne dass man vor Masken steht!
Wenn wieder etwas durch meine Hand geschrieben wird, wovon ich nicht der Erschaffer bin, hänge ich mich auf.
Dann brauche ich dieses diebische Kind nicht wegzujagen und es wird ein Blümchen auf meinem Grab.
Was für einen Unsinn ich mir doch ausdenke.
Aber ich kann beispielsweise sagen, welche Dinge sie in ihren Händen gehabt hat.
Und sie liest meine Briefe, was das Schlimmste von allem ist!
Wenn sie die Briefe in reiner Liebe lesen würde, gäbe ich ihr zehn Gulden Gehaltserhöhung, jetzt muss sie weg!
Ich denke, dass ich bald meinen ganzen Kram verkaufe und wieder auf Reisen gehe!
Schade für meine Freunde.
Erica und Anna werden es schrecklich finden.
Karels finde ich genug.
Auch wenn dieser ein Besonderer ist, ein Hallodri mit einem hellen Kopf, ich lasse ihn ohne großes Bedauern allein!
Ich sehe jetzt den Augenblick, in dem ich sie kennenlernte.
Wir machten eine kleine Reise und kamen miteinander ins Gespräch.
Schön war das Wetter, mit den Fjorden in Sicht.
Dann ging es los.
Nach einigem Geplänkel bekamen unsere Charaktere Kontakt.
Ich stellte mich auf sie ein und folgte ihnen in allem.
Sie nicht, sie machten das anders.
In die Stadt zurückgekehrt, folgte darauf mein erster Besuch.
Und jetzt komme ich dort immer noch hin, sogar oft, und ich bin einer der besten Freunde des Hauses geworden.
Zuvor war es Reisen und Ziehen – viel habe ich von dieser Welt gesehen und viel gelernt, glaube ich.
Viele Rechnungen bezahlen müssen für jemand anders, obwohl ich dadurch noch keinen guten Bekannten gewonnen habe.
So geht es meistens!
Jetzt habe ich meine Heimat, ich komme, glaube ich, nicht mehr weg, auch wenn ich nun diese Gefühle besitze.
Ich weiß noch nicht, wodurch es kommt, etwas will mich verjagen, aber das Gefühl zu bleiben ist stärker und wird das vorige wohl besiegen.
Will Er vielleicht nicht, dass ich fortgehe?
Wie eingebildet wieder, aber auch das kannst du nie wissen.
Als Mensch hast du immer wieder etwas anderes.
Ist nichts da, dann suchst du extra danach!
Wir sind nun einmal so.
Aber ich stehe nun vor einer Betrügerin und auch noch im eigenen Hause!
Scheußlich ist das!
Es ist, als ob ich Läuse hätte.
Eine große Menge Elend wird es.
Eine grobe, widerliche Sache, ich will das nicht!
Ich glaube, dass jetzt alles auf mich einstürmt, gerade jetzt, da ich Ruhe brauche.
Durch diese Dinge kannst du nicht denken, sie holen dich aus deiner Welt der Stille und des Glücks.
Kostbarkeiten gehen zu Boden durch diese banalen Sachen und das darf nicht sein.
Ich weiß jetzt schon, dass ich hier nicht wegkomme.
Seltsam, wie, aber du wirst es sehen.
Wodurch ich es weiß, verstehe ich selbst nicht richtig, aber es ist da!
Wenn ich diesen Gefühlen folge, sitze ich bei Erica und bei ihrem Kind!
Ich bin taubstumm, aber wenn ich auf etwas lausche, höre ich es trotzdem!
So etwas Verrücktes ist es!
Aber wenn ich gehe, bekommt Karel die Oberhand und Erica zieht um in eine Welt, in der sie allein ist und nie mehr auch nur irgendetwas Liebes erhält.
Auch das weiß ich!
Karel sagte mir letztens, ich würde zu viel auf den Boden schauen.
Ich fühlte, was er damit sagen will, aber er selbst sucht nach den ersten Grashälmchen und sieht sie nicht, obwohl er fast darauf steht.
Er will zwar, aber er kann nicht, noch nicht.
Was ist es?
Wodurch ist ein Mensch an Händen und Füßen durch den eigenen Charakter gebunden?
Das ist nicht Karel, er läuft hinter „sich selbst“ her und sucht nach diesem Mann!
Manchmal hörst du ihn stöhnen, ob es echt ist, wage ich nicht, zu sagen.
Es ist wie das Märchen von Hänsel und Gretel, veraltete Kunst, auch er beteiligt sich am Veralten, trotzdem plagt er Erica damit!
Wenn du mich fragst, wird dies ein gebrochenes Leben!
Wenn ich bleibe, bekommt er nie mehr die Gelegenheit, mich in seine Gräben zu treten.
Trotzdem hat er in diesen Jahren akzeptieren müssen, dass ich manchmal zutreffende Dinge sagen kann, auch wenn ich von unbeholfener Natur bin.
Ob dies angeboren ist?
Auf wirkliches Talent hinweist?
Wir wissen es nicht!
Er sagt zu mir: „Alles ist Kunst an dir, zäh wie eine Schlammpflanze wächst die Kunst in deinem Leben.“
Also dieser Karel.
Ich fühlte mich alles andere als künstlerisch, als er hierüber sprach.
Aber ich höre auf, (für) heute ist es genug, sonst verliere ich mich selbst wieder und das darf nicht sein.
Meine Gedanken suchen nach dem Raum für dieses Leben.
Und nun bauen sie an einer anderen Persönlichkeit.
Ich gehe hinterher und finde es gut!
Sie schleichen aus mir hinaus und suchen anderes Licht.
Kommt dies auch schon aus dem kleinen René?
Seltsam ist es, ich fühle mich so eins mit diesem Leben, beängstigend eins fast.
Und was habe ich mit jenem Kind, dieser Seele oder diesem Geist, zu tun?
Nichts!
Hast du es auch gesehen, Erica?
Und du, Anna?
Und du, Karel?
Eine Sache gibt es, die mich glücklich stimmt.
Karel vertraut mir wie sich selbst, sonst wären wir übrigens bereits auseinandergegangen.
Es kommt wahrscheinlich daher, weil die Frauen mich nicht als Mann schätzen.
Doch es kann auch eine andere Ursache haben, die ich auch kenne, über die ich aber nicht rede.
Das kommt später wohl mal, wenn es nötig sein sollte.
Oder Er muss anders darüber denken, dann haben wir uns aber zu beugen.
Karel ist in jedem Fall beruhigt deswegen!
Und wiederum stehst du vor Masken ... jedes Ding hat eine.
Aber wie sind die Frauen?
Ich weiß alles darüber, auch wenn ich darin unbeholfen bin.
Du hast es selbst gehört, sie mögen mich und sie sprechen gut über mich.
Aber was ist es?
Warum sagen viele, dass sie mich nicht als Mann wählen würden?
Geht jenes Gefühl von mir aus?
Störe ich diese Seelen?
Was ist es?
Ich weiß es zwar, aber ich sage es nicht, ich bewahre dies als Allerletztes auf.
Ich wage nun noch nicht sicher zu sagen, ob ich es aufschreiben werde.
Es hängt mit vielem in meinem Leben zusammen, mit meinem gesamten Charakter, ich lebe dadurch und ich bin genau dadurch auf diesen Weg gekommen, glaube ich.
Es ist, als ob es sein müsse!
Aber was die Frauenseele dadurch fühlt?
Mir ein Rätsel, trotzdem verstehe ich es!
Dies widerspricht sich zwar, aber ich lasse es so.
Es ist etwas, was einmal da ist und doch nicht mitmacht.
Es ist auch von dir selbst, aber es gehört, glaube ich, gar nicht zu dir!
Siehst du, das sind nun diese Masken!
Wer hat sie und kennt sie nicht für sich selbst?
Allein wenn ich in die Natur schaue, denke ich, dass dort alles in Ordnung ist.
Tiere haben, glaube ich, kein Wissen darüber.
Allein wir Menschen laufen damit durch das Leben!
Ich finde, es ist eine unerhörte Piesackerei, es ist gerade so, als ob es dir nicht gehört, aber alles in und von deinem Leben dreht sich darum, ist Teil davon.
Es führt dich hinauf und hinunter.
Du wirst sehen, dass ich recht bekomme, auch wenn ich jetzt nicht das Richtige darüber weiß.
Es lebt schließlich und es kann auch denken!
Mein Herz ist echt, wirklich, und ich weiß, was ich tue.
Erica ist eine Ausnahme, auch das weiß ich.
Und trotzdem sagt sie es!
Als ich damals von einer Reise zurückkehrte, lag mein Vater im Sterben.
So früh war ich schon von zu Hause weg und wandelte durch Gottes freie Natur, durch Seine großartig schöne Welt!
Hätte ich Vaters Geld nicht bekommen, dann würde es nun schlecht für mich aussehen.
Glücklicherweise hinterließ er mir sein ganzes Vermögen und ich kann tun, was ich will.
Seine prächtigen Pferde behielt ich erst für mich selbst und ich ließ mich von meiner Familie nicht übertölpeln; der simple Frederik wusste, wie zu handeln war.
Sie gönnten mir noch nicht mal das Licht in meinen Augen, aber sie brauchen jetzt dicke Brillengläser, ich nicht.
So sehen wir, dass Verwünschungen nicht immer wahr werden, wäre das so, dann wäre es schon lange aus mit mir.
Gott hört nicht mehr auf menschliche Torheit, das ist vorbei, oder hat niemals existiert; ich weiß es nicht!
Dann ging ich erneut auf Reisen.
Allein in den letzten Jahren wurde ich sesshaft, gerade durch Erica und Karel.
Dies ist alles, was du von mir wissen musst, der Rest folgt später, falls es einmal notwendig ist.
Du weißt dann sofort, wo ich also gewesen bin und wie das Leben auch zu mir sprach und mich schlug.
Wisse jedoch, dass ich für alles dankbar war!
Wie es auch zu mir kam, ich blieb immer ich selbst.
Es kostete manchmal mein Blut, aber ein innerer Kampf, manchmal auf Leben und Tod, brachte mich immer wieder ins Lot und dann schien wieder die Sonne für mein Leben.
Schmerzhaft wurde ich manchmal geschlagen, aber was machst du dann?
Du fühlst es bestimmt schon: Ich komme hier noch nicht weg.
Ich bin etwas verhaftet, was ich nicht kenne, und auch das ist eine Maske!
Das Einzige, wofür ich sorgen muss, ist, dass die Menschen mich nicht kennenlernen, ich lande dann auf der Straße.
Ich will nicht hilflos werden, nicht wie dieser Mann mit seinen inhaltslosen Grüßen.
Die Menschen fragen wohl, was ich mache, viele denken, dass ich Schreiber bin, weil ich mit den Zutaten umhergehe, die darauf hinweisen.
Ich gehe nicht darauf ein, aber trotzdem reizt es mich und ich will etwas sagen: meistens genau das Verkehrte.
Ich bin ein Forscher, so heißt es hier und ich lasse es so.
Erica, es ist selbstverständlich, dass ich zurückkomme, aber ich habe es noch nicht geschafft.
Schrecklich?
Du fühlst dich von mir betrogen?
Ich würde gern zu dir hinfliegen, aber ich kann es nicht, so bin ich geschlagen!
Und das von mir selbst!
Aber ich komme wohl.
Noch kurz und du siehst mich wieder!
Nun werde ich auf meine Worte achten und ich glaube, dass du mich anders sehen wirst, besser, hoffe ich, weiter noch, lieblicher!
Ich glaube, dass ich eine andere Maske bekomme, Erica.
Aber wie fandest du die Blumen?
Ich will dadurch alles wiedergutmachen.
Glaubst du mir?
Und Anna?
Frederik, kommt noch über meine Lippen, mach ruhig weiter!
Es kommt Licht!