Hat der menschliche Schädel dir etwas zu sagen, Frederik?
Drücke einem Menschen einen kleinen Blumenstrauß in die Hände, gib etwas Gefühl dazu, indem du ihn lieb anschaust, tu ganz normal, einfach, rede ein wenig, aber achte auf deine Worte; führe das Leben in die Natur hinein und lehre die Seele, dass alles, wie es auch zu ihr kommt, gut ist! ...
Eins zu tausend, du bringst wieder Freude und Sonnenschein in dieses Leben.
Und es kostet dich im Grunde keinen Pfifferling!
Trotzdem ist dies die heilende Kraft, die Wunder vollbringt.
Karel glaubte noch nicht daran, obwohl er akzeptieren musste, dass Erica sich veränderte, sich selbst wiederfand.
Dann veränderte sich sein Gang, fand auch er seine frühere Haltung zurück und ich sah, dass die inneren Runzeln von seiner Stirn verschwunden waren.
Aber es ist eine Sicherheit aus ihm weg – er sucht nach seiner Universität!
Ich glaube sogar, sagen zu dürfen, er meinte, zu sehen, dass irgendwo seine Fundamente von einer schrecklichen Motte angefressen worden waren.
Aber das muss er nun (aber) mit sich selbst ausmachen.
Ich warte ab, ich bin auf der Hut, ich bin vor Hunderten von Tatsachen gewarnt!
Anna ist in den Wolken: Die Ärzte sind zur Tür hinaus, Karel schaut nun selbst nach seinem Sohn.
Doch sieht Anna ihn ab und zu dann noch mit einem Kollegen und auch diesen werde ich kennenlernen.
Anna weiß, dass sie es ist, die René versorgen muss, die Eltern bekommen die Krümel.
Pass auf, auch das wird sich bewahrheiten.
Und schließlich ... wird mein Postbotentalent als notwendig erachtet, um ab und zu dann einen Brief vorzulesen.
Die Monate flogen vorüber, es regnete nicht mehr für Erica, die Fantasier-Anfälle wurden schwächer.
Anna hörte sie manchmal erschreckte Geräusche machen, aber auch das hörte auf, sodass ihr Leben und ihre Persönlichkeit im Grunde wie neugeboren waren!
Sie war wahrhaftig sie selbst und wir hatten scheinbar unsere Weltreise fast vollendet, aber ich weiß, dass wir sie erst noch antreten müssen.
Das Leben beginnt, langweilig zu werden, das Komplizierte ist fort daraus, was früher Leid, Schmerz, Elend bedeutete, findet man nun wundersam interessant und bedauert fast, dass es weg ist.
So sind die Menschen!
Ich weiß, dass wir es noch nicht geschafft haben.
Immer wieder sehen wir sie erneut anders ... oder haben sie gelernt?
Sie stehen nun in einem ungefüllten Zimmer, es ist Leere gekommen.
Ich bin wie ein alter Sessel, bei dem man jeden kleinen Flecken im Rücken fühlt und kennt, sodass man ihn um kein Geld der Welt missen möchte.
Manchmal denkst du darüber nach, einen neuen zu kaufen, aber du fängst nicht damit an, etwas fehlt dir, um zu jener Entscheidung zu kommen.
Jetzt ist Freundschaft Langeweile ... aber die hat es früher nie gegeben, die muss noch geboren werden.
Du hast diese ganze Zeit über Masken gesehen!
Ich dachte damals: Dieser Akt fängt gut an ... es kommt kurz Ruhe, die Spannung im Saal kann nicht auf voller Kraft bleiben, menschliche Herzen können es nicht verarbeiten, es ist eine Einführung nötig, ein kurzer Übergang, um die nächsten Probleme zu schicken, weil wir einen weit gefassten Überblick für notwendig halten.
Ich hörte Erica sagen: „Frederik, was für eine wundersame Reise wir doch gemacht haben, viel gesehen, ich glaube, dass ich es jetzt ertragen kann.“
Dies gab mir die Sicherheit, dass sie durch alles noch nichts gelernt hat.
Ich ließ es so, wie sie es fühlte, so, wie sie ihm Farbe gab und Sonnenschein, aber ich habe nicht alles aus ihren Briefen vorgelesen, doch auch dafür gibt es jetzt keine Neugier mehr.
Anna sieht nun auch, dass René einen Wasserkopf bekommt.
Mein Gott ...
Sie warf mir Blumen aus ihrem Garten zu, diese waren nicht zu einem Strauß geordnet, wie Anna es so gut kann.
Sie sagt: „Was sind wir doch für kleine Kinder, Dummköpfe sind wir.“
Sie denkt also, dass sie alles verstanden hat, aber das ist nicht so; sie steht wieder auf ihrem Podest und will nicht herunter!
Oh, wenn ich diese anderen Briefe vorlese!
Ich beginne schon, zu fühlen, was darin steht, denn ich sah Bären, Tiger und Schlangen, ich weiß es wohl noch, die sie so glücklich machten.
Ich verstand damals ... dass so ein Blumenstrauß die Menschen im Grunde betrügt, ich hätte mit leeren Händen kommen müssen: Sie hat ihren Strauß noch nicht verdient!
Ist dies nun so unverständlich, so unnatürlich?
Nein, diese Wahrheit liegt überall zum Greifen da, aber man muss wissen, wo man sie suchen soll!
Wie auch immer, René ist nun anderthalb Jahre alt und wir haben ein neues Leben begonnen.
Alles ging gut.
Das Kind fordert Pflege, Karel ist es, der nach seinem Sohn schaut, aber schon rasch war auch das nicht mehr nötig.
Seit einigen Wochen ist jedoch wieder Veränderung gekommen.
Karels Stirn runzelt sich wieder, weil René so ein hässliches Kind ist, einen zu großen Kopf hat.
Ob etwas darin steckt, ist eine andere Sache, über die Karel gar nicht spricht.
Ich weiß es von Anna.
Diese sagt: „Erica will nichts davon hören, du kannst auch keine ehrliche Meinung von ihr erwarten, weil sie die Mutter ist; aber Karel steht manchmal da und schaut jenen Kopf an, schüttelt seinen Kopf, wodurch du deutlich fühlst, dass es ihm sehr viel wert wäre, wissen zu dürfen, was mit seinem Kind, seinem Fleisch und Blut, eigentlich los ist.
Das ist schließlich sehr natürlich.
Weiter ist nichts.
Sucht Karel nach Phänomenen?
Er steht davor!
Warum hat sein Kind einen zu großen Kopf?
Er weiß es nicht!
Ist es wieder so ein Streich von einem Gott, der nichts anderes zu tun hat, als Seine Kinder zu quälen?
Anna sagt, dass du ihn fluchen hören kannst, auch wenn er nichts sagt.
Ich glaube, dass Karel inwendig erstickt; er weiß sich hiermit keinen Rat.
Ich glaube auch, dass er bald denken wird: Zum Teufel damit ... behalte jene Brut doch selbst!
Ich sage dir, Frederik ... es wird so gehen, wie es gehen muss, du hast alles von der Natur zu akzeptieren.
Wenn du dir nur merkst, dass du mich nicht im Stich lassen darfst.“
Karel steht vor seiner Wirkung, vor seiner Natur, die alles regelt und für alles sorgt und von der Menschenhände die Finger lassen müssen.
Es ist das Nie-Gekannte für ihn, für seine Universität, sein tägliches Getue, für das er lebt und stirbt, von dem er sein Brot isst.
Aber nun die Beweise, Karel!
Was willst du?
Wieder deine Schultern zucken, lachen über menschliche Unbeholfenheit?
Du hast ein halbes Jahr, fast ein ganzes Jahr lang die Zeit bekommen, zu dir selbst zu kommen.
Jetzt stehen wir vor unserer Reise, die wird beginnen, entzündet nun die Feuer, denn im Schweiße des Angesichts wirst du dein Brot verdienen müssen, ich sage, richte dich nicht länger zugrunde, beuge deinen Bauernkopf, es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, wovon ihr Gelehrten noch nichts wisst.
Lach nur ... lauf weg vor diesem Unsinn ... schlage deine Kragen hoch, lauf mit deinem Doktordiplom unter dem Arm herum ... tu so, als ob du alles wüsstest.
Siehst du den Stock nicht, der versteckt darauf wartet, dir eine Tracht Prügel zu verabreichen?
Los, Karel, das Boot will vorwärts, heiz ein, wirf noch Brennstoff ins Feuer, du bist der Maschinist für dieses Ungetüm.
Wir fahren noch nicht, du stehst da und denkst nach, du weißt nicht, wie du das Feuer entzünden sollst.
Du stehst mit der Schaufel in den Händen da, die Kohlen darauf, du weißt nicht, wo die Feuerklappe ist.
Was für Sorgen.
Nun kann Er dort oben mit Seinen schönen Gaben verrecken, du wünschst (dir) diese Weltreise nicht.
Hörst du das falsche Gekrächze so einer alltäglichen Krähe, Karel?
Nein, so eine Tigerkatze, oder einen Schakal, Karel, und die Bären und Schlangen dann nicht zu vergessen.
Doch wenn du diesen bereits begegnen würdest, würdest du zusammensinken und es herausschreien.
Karel steht nun vor seiner eigenen Maske und der seines Kindes!
Er lag eben in seiner Hängematte und ruhte sich aus, wurde jedoch von einer unnatürlichen Kraft herausgeschleudert, er weiß nicht, wo diese Störung herkommt.
Gönnt man einem Menschen keine Ruhe?
Will man einen Menschen immer foltern?
Will Er das auch?
Was für Geschenke teilt Er Seinen Leuten aus?
Ich höre ihn diese Fragen stellen, sehr schwach noch, aber sie sind da!
Die Zeit der Vorbereitung hatte für ihn wahrhaftig Windeier gelegt, genauso wie für Erica, aber die nächste Szene erfordert ihr menschliches Interesse.
Oder dachten diese beiden, jetzt, da es gerade um ihre Leben geht, dass sie nichts damit zu tun hätten?
Der Vorhang geht von allein auf ... der Saal wartet in Spannung, weil man dort fühlt, dass dies keine Sensation mehr ist, es geht um Menschenleben, es handelt von Wissenschaft oder von Geschwätz, es geht drunter und drüber ... wir wollen wissen, ob Gott ein Vater der Liebe ist oder ... ein Idiot, ein Schuft!
Darum ist da so viel Interesse.
Das Stück läuft schon Tausende von Jahren und erst jetzt verstehen die Menschen etwas davon, früher, viel früher wurde es immer ausgepfiffen.
Der Schreiber verstand es, dachte jedoch: Ich komme bald zu dir zurück.
Ich kann notfalls Jahrhunderte warten.
Nun spielen wir, ihr hört zu!
Kopfbeugen kommt später!
Die Masken sind weg, aber es kam ein zu großer Kopf an ihre Stelle.
René hat sich verändert!
Ich sage dir, der Kopf des Kindes gefällt mir nicht.
Aber solange alles gut geht, tauche ich nicht hinein in Schwarzseherei ... ich habe nicht vor, auf alle Schnecken Salz zu legen, du gönnst dem Menschen eine gesunde Atmung.
Die Freunde des Hauses kamen und gingen, immer wieder andere Freunde melden sich an.
Es hat sich jetzt wieder ein Gelehrter angekündigt, der vor einiger Zeit schon da gewesen war, doch plötzlich wieder spurlos verschwand.
Anna denkt, dass dieser Mann zum Studieren auf Reisen war.
Was ich so davon gehört hatte, scheint mir verdächtig, er ist ein Psychiater und muss sehr tüchtig sein.
Sein Name ist Dr. Groevers.
Ich habe in diesen Monaten an meinen Aufzeichnungen gearbeitet, alles liegt bereit, es sieht ordentlich aus.
Ich staune selbst über die Art und Weise der Einteilung, von der ich nun weiß, dass es ein Buch wird und vielleicht mehrere, so viel ist bereits da, um beschrieben und analysiert zu werden.
Ich bekam früher immer eine gute Note für meine Aufsätze, ich glaube, dass diese Fähigkeit jetzt entwickelt ist und nun Teil meiner Persönlichkeit ist.
Dies ist dann auch meine zweite Jugend.
Aber ich vertraue René nicht.
Ich sehe das Kind auf meine Weise.
Es hat funkelnde Augen, aber das haben Kinder meistens.
In seinen Augen liegt jedoch etwas, was mir nicht gefällt.
Es ist ein seltsames Gesicht, wenn du es so anschaust.
Entstellt ist es, wenn du mich fragst.
Babyartige Töne dominieren jetzt, aber es bleibt ein Fragezeichen übrig.
Ich werde weiterhin wachsam sein!
Ich mag menschliche Köpfe.
Habe ich dir schon gesagt, dass der Schädelbau mich sehr interessiert?
Was ich wahrnehme, trifft meistens auch zu, gut gefühlt, sodass ich sicher bin, dass der menschliche Kopf uns etwas über das innere Leben zu sagen hat.
Aus Augen sprechen verschiedene Welten, meiner Meinung nach, näher bestimmt durch oftmals sehr feine Linien; die Form des Kopfes ist bestimmend für die Persönlichkeit, du kannst alles daraus machen, aber es gibt eine einzige Linie, die dir im Grunde alles erzählt, die dir die Maske zeigt.
Du brauchst sie nur kurz anzuschauen und du weißt es sofort.
Deutlicher gesagt, wenn das Leben vorhersagen kann, ob es ein Junge oder ein Mädchen sein wird, was ist dann über so einen großen menschlichen Kopf zu sagen?
Sollte das denn dann keine Andeutung sein?
Siehst du denn diese wundersamen Linien nicht, diese Farben?
Ich achte darauf, zu mir spricht das, sehr stark.
Ich beginne, zu fühlen, dass wir hierdurch eine Fakultät errichten werden.
Ich betrachte Menschenköpfe und weiß manchmal in demselben Augenblick, wie ich deren Inhalt zu betrachten habe.
Und das hat jeder; man schaut, sieht in die Augen, folgt den Lippen, all diesen Linien, und man denkt: Achtung ... du fällst darauf herein, dort steht ein Dieb, ein Schuft, ein Angeber, ein Scharlatan vor dir.
Darum, mein lieber René, komm du nur herein, auch wenn du noch so einen schrecklichen Kopf auf deinem Rumpf hast, du bist die Güte selbst!
Auch das sehe ich, fühle ich, weiß ich manchmal mit einem einzigen Blick.
Es ist doch gar nicht so verrückt, auf menschliche Köpfe zu achten, aber die Leute sollen nicht wissen, dass du sie anschaust.
Auf der Straße ist das gefährlich, sie könnten denken – diese empfindsamen Frauen –, also so ein alter Spanner.
Für Männer bestreite ich einen Weg, den sie nicht schätzen.
Verstehst du das?
Es ist überraschend interessant, du lernst eine Menge dadurch!
Karel hatte mich eingeladen ... es kommt ein Freund und eben dieser Freund will mich kennenlernen.
Es ist Dr. Groevers.
Ich bin neugierig; wenn es nur gut ist.
Wir sitzen nun um den Ofen herum, sie haben mich Karels bestem Freund vorgestellt.
Erica bedient uns, Karel spricht über ein Landhaus mit Pferden, dass er zu kaufen plant, weil er denkt, dass René auch etwas haben muss.
Aber ich fühle ihn, er dreht das Gespräch in meine Richtung und ich weiß schon, dass dieser Freund alles über mich weiß, der ist informiert.
Davon versteht Karel etwas, du stehst plötzlich vor seinem Gespräch, er gibt es dir einfach so in die Hände.
Früher fühlte ich mich immer unbeholfen, jetzt bin ich bereit, ich will lediglich wissen, auf welche Art und Weise er das deichseln wird.
Kommen wird es!
Und noch keine fünf Minuten später sagt er:
„Siehst du, Hans, das ist mein Hobby.
Frederik hingegen beschäftigt sich mit Schädelbau, studiert innere Phänomene, so haben wir Menschen allesamt ein eigenes Hobby ...
Für Frederik hat sogar ein Pferdekopf Bedeutung.“
Das war alles.
Ich fand es ziemlich billig, aber ich kriege ihn schon noch.
Hans geht sofort darauf ein und fragt:
„Was wissen wir über Schädelbau, Frederik?
Ist es dir recht, wenn wir uns duzen?“
Ich muss reden, aber ich weiß schon, wer dieser Dr. Groevers ist.
Er hat nichts gemein mit Van Stein oder mit Ten Hove.
Über all diesen Gelehrten steht er, als Mensch und als Persönlichkeit.
Er ist ein Mann, der Interesse für das Unbekannte hat, weil er dafür eine Aufgabe akzeptiert hat.
Er lacht nicht über das, was Laien sagen, er weiß, dass er selbst noch ein Laie ist.
Dies ist es, wodurch ich mich eins mit ihm fühlte.
Unsere Herzen gingen ineinander, unsere Persönlichkeiten berührten einander und wir waren direkt füreinander offen ... ein wundersam schönes Gefühl strömte in meine Seele hinein.
Schlagartig waren wir Freunde.
Wundersam ist es, was ich fühlte, ich nahm es mit beiden Händen an, liebkoste es, weil ich hierauf schon so lange gewartet hatte.
Dann entschlüpfte mir:
„Schau in die Augen von einem Pferdekopf, Karel ... dann fragen die dich meistens, ob du ein Leckerli hast.
Ist das nicht der Fall, dann ist jener erste Kontakt ein Misserfolg.
Wahrlich, der Kopf von einem Pferd, von welchem Tier auch immer, spricht Bände!
Aber vergiss die Menschen nicht.
Schau aber alles Vieh auf der Erde an; es überrascht mich, unter uns gesagt, dass die Menschen sich bei dir nicht nach dem Kartoffelpreis erkundigen statt nach Medizin, allein an deinem Schädel ist schon zu sehen, dass du vom Lande kommst.
Stimmt‘s oder nicht?“
Karel sagt, und das fand ich lustig von ihm: „Merci.
Frederik, ich danke dir!“
Hans lacht, er genießt (das) und Erica auch, sie lacht, sie weiß, dass Karel mich nicht mehr aus dem Konzept bringt, das gehört zur Vergangenheit.
Aber das Spiel fängt an.
„Wenn wir es“, fahre ich fort, „mittels der Phänomene suchen wollen, gestützt darauf eine sichere Diagnose stellen wollen, dann stehst du vor Problemen.
Komm mal in ein Irrenhaus, wo du rund hundert Fälle beisammen findest, dann kannst du sofort anfangen, ein Buch mit Ehrfurcht gebietendem Inhalt zu schreiben, weil diesen Köpfen zehn Universitäten gerade recht kommen.
Du stehst dann meiner Meinung nach vor stofflichen Phänomenen, die durch die innere Wirkung verformt sind.
Hat die Natur daran schuld?
Nein, oder doch, ja, aber dann lediglich insoweit, wie uns die Seele – das innere Naturprodukt, dessen Gesetze wir noch nicht kennen – die „Maske“ zeigt.
Wie tief das ist, wissen wir, Tausende von Gelehrten gaben ihre Suche auf.
Ein Einziger geht weiter, doch dieser ist ein Irrer.“
Ich schweige einen Moment.
Hans schaut mich an, als ob er ein Wunder sieht.
Karel krümmt sich, er steht nun wieder vor unserem Gespräch von vor einer Weile.
Er hat nicht mehr daran gedacht, aber es ist noch da.
Hans, so fühle ich, hält das Gesagte nicht für ein Wunder, so dumm ist er nicht, aber den Schlagabtausch findet er wunderbar, umso mehr, weil er fühlt, dass Karel es nicht erwartet hatte.
Ich verstehe, dass Karel ihm gesagt hat, dass ich noch ein Kind bin, so unbeholfen, aber jetzt stehe ich bewusst vor ihm und entlarve seine Worte als leeres Gerede, weise nach, dass sie denselben Wert haben wie ... sein Geschwafel über das Landhaus mit den Pferden aus seinen Zukunftsträumen.
Hans weiß es, der Mensch in mir berührt ihn, umgekehrt besteht für mich Einheit mit diesem Leben.
„Mach weiter, Frederik“, bittet Hans.
Ich habe wieder den Faden verloren, aber ich bitte um Brennstoff, ich gönne Karel seine Angeberei nicht länger.
Erica sitzt neben mir und schaut, als ob sie den Osten und den Westen vor sich sieht, dass sie Norden und Süden zur Offenbarung kommen sieht, Welten sich ihrem kleinen Leben manifestieren werden, sie steht neben mir und lässt Karel jetzt im Regen stehen.
Karel merkt es, aber er kann nichts daran ändern, es wird ernst, es wird heiliger Ernst, auch wenn alles Unsinn zu sein scheint.
Ich stopfe Hans die Pfeife und frage:
„Was denkst du selbst darüber, Hans?“
Mir ist noch nicht gesagt worden, dass Hans ein Psychiater ist.
Anna hatte es sich gedacht und wenn sie recht hat, muss Hans nun mit offenen Karten spielen.
Und siehe da, Hans erfühlt mich und sagt:
„Weißt du, Frederik, dass es mein Beruf ist?“
„Ich habe es mir schon gedacht, jetzt weiß ich es also sicher.
Nun, wie denkst du darüber?
Was haben diese verzerrten Gesichter dir zu sagen?
Wie stehst du dazu?“
„Das ist schnell gesagt, Frederik, wir schauen sie machtlos an, wir kennen den eigentlichen Kern, das Wesen davon nicht, ich zumindest nicht, doch ich strebe danach, etwas für diese Menschen zu tun.
Es ist schrecklich schwierig.“
„Das wissen wir.
Wenn es dich interessiert, werde ich dir sagen, wie ich darüber denke, aber vergiss nicht, dass ich ein Laie bin.“
„Ist egal, wir reden ja schließlich über diese Dinge.
Denkst du, dass wir dem Schädelbau Bedeutung beimessen müssen?“
„Meiner Meinung nach, Hans, weist dieser direkt auf die Persönlichkeit hin.
Wir haben schon so oft darüber gesprochen.
Karel geht nie darauf ein, für ihn ist alles Wirkung und Natur.
Ich denke jedoch, dass die Seele des Kindes oder das neue Leben noch bevor wir Menschen die Neigung zu der Tat bekommen, die das Kind zur Folge haben wird, auf das stoffliche und menschliche Geschehen eingestellt ist, mit anderen Worten: Das Leben, oder wie du es nennen willst, hat die Fähigkeit, menschlich zu denken.
Wir stehen jetzt vor Hunderttausenden von Problemen, die jedes für sich wieder konzentriert sind auf die Persönlichkeit dieses „Lebens“, jenes Kindes, die da sind, sobald der Wachstumsprozess einen Anfang nimmt.“
„Bist du Theosoph, Frederik, oder (es) gewesen?“
„Ich nicht, ich folge einem eigenen Weg, aber da ist etwas, das mir diesen Weg zeigt, denn ich habe Kontakt mit den Phänomenen.
Wir nehmen mal ein anderes Bild.
Ein Arzt bekommt die Idee, werdende Mütter zu befragen.
Er gibt eine Anzeige auf und bekommt Briefe zugeschickt.
Es sind Mütter darunter, die unter Bartwuchs leiden.
Aber was für Karel Wirkung und Natur ist, leidet in der Mutter unter Bartwuchs und prophezeit der Mutter, dass sie einen Sohn erwarten kann.
Es wird auch ein Sohn!
Ten Hove und Van Hoogten lachten darüber und schauten, dass sie fortkamen.
Was für Karel und auch für sie Natur ist, wurde für eine Mutter ein körperliches Gespräch, ein Körper-zu-Körper-Gespräch, das von innen aus ihr kam und ihr Bewusstsein beeinflusste.“
Karel lacht dröhnend, Erica schaut mich an, sie versteht mich und will sagen: Mach weiter, Frederik, ich stehe neben dir, es ist eine Offenbarung für mich, lass dich nicht von Karel aus der Fassung bringen.
Hans droht:
„Wenn du über Frederik lachst, gehe ich weg.“
Das sitzt ...
Karel muss sich erklären.
Er versichert jedoch:
„Ich lache ganz und gar nicht über Frederik.
Ich sehe diese beiden wieder vor mir, ich weiß auch, was sie daraus gemacht haben.
Lass mich doch zu Ende lachen, es ist gleich vorüber.
Frederik kann mich verstehen, er selbst war der Grund.“
Karel erzählt nun, wie die Gelehrten schachmatt gesetzt wurden.
Sie werden, ohne eine Miene zu verziehen, vor Tatsachen gestellt, an die sie nicht anknüpfen können, die sie jedoch zwingen, zuzugeben, dass ein Laie sie in Gegenwart eines Kollegen zum Besten hält.
Er sagt:
„Sie sind wütend auf mich und werden es mir mein Leben lang nicht vergeben.
Darf ich darüber nicht lachen?“
„Mach weiter, Frederik.“
Hans bleibt ernst.
„Nun, Hans, denk selbst darüber nach.
Ich weiß es nicht ... sage ich dir nochmals, aber was sagt es der Wissenschaft?“
Hans streicht sich über die Stirn.
Karel sieht es und lacht innerlich, er sieht diesen Schädelbau.
Hans ist stattlich gebaut, ein kräftiger Kopf steht auf diesem Rumpf, blitzende Augen schauen weit in diese schlechte Welt hinein, er ist so stark wie ein Stier, glaube ich, einen Kopf größer als Karel und ich.
Er ist nachlässig gekleidet, trägt Lackschuhe unter einer gestreiften Hose, schwarze Jacke, das Sakko ist alt.
Dicke Augenbrauen, breite Nase, feste Lippen, die etwas zu sagen haben, die niemals um eine Antwort verlegen sind.
Eine Persönlichkeit, die Wahrheit verlangt, die gegen Armut, stoffliches Elend kämpft, das geradewegs aus ihm zum Vorschein kommt.
Hans ist ein Kerl, ein Mann, aber, sehe ich, furchtbar aufbrausend.
Er steht seinen Mann, er ist unbeugbar, er lässt nicht mit sich spotten, er sagt dir seine Meinung ins Gesicht.
Und das weiß Karel!
Hans sagt:
„Ich sagte schon, auch wir wissen es nicht.
Heute wirst du vor ein Rätsel gestellt, morgen stehst du vor einem anderen Scheusal.
Eine Frau kann dich so ansehen, dass du Reißaus nehmen möchtest.
Dazu noch Tausende von anderen Problemen, mit denen du dir keinen Rat weißt.
Ich stehe vor diesen Köpfen und schaue, Frederik, mache damit, was ich will, aber ich bin machtlos und mit mir diese ganze Welt, du kannst nichts tun.
Ich glaube auch, dass wir einen ganz anderen Weg beschreiten müssen, wenn wir Klarheit in diese Finsternis bringen wollen.
Du meinst, dass das Leben schon in der Mutter anfängt, zu denken?“
„Es ist bloß eine Vermutung, Hans, ich will niemandem meine Meinung als feststehend aufdrängen.
Ich glaube das, mehr nicht.
Mir sagen diese Köpfe in jedem Fall schrecklich viel.“
„Willst du meine Einrichtung mal sehen, Frederik?“
„Später vielleicht, ich fühle mich dafür noch nicht geeignet.“
„Komm dann bald mal zu mir, dann setzen wir unser Gespräch fort.
Ich weiß wohl, dass die Theosophen und andere Sekten uns helfen können, aber das nützt uns wenig.
Uns geht es um den Anfang, das erste Stadium, wo das Leben beginnt.
Ich stehe vor einem Rätsel, Frederik, und ich glaube nicht, dass wir in den ersten hundert Jahren eine Lösung dafür finden.
Wer wird uns helfen?
Es gibt Material genug!
Wo beginnt das Leben?
Ich weiß wohl, dass die Fundamente gelegt sind, aber worum es mir und all meinen Kollegen, unserer Fakultät, geht, ist die Frage, ob die Seele bereits in der Mutter Persönlichkeit besitzt.
Hast du das untersucht?“
„Ich denke darüber nach, Hans.
Ich folge einem eigenen Weg, aber ich weiß es noch nicht.“
„Erzähl mir mal etwas davon, von diesem Weg, den du beschreitest.“
„Das kann man nicht einfach so sagen.
Karel wird es dir besser erklären können als ich.
Ich kann mich nicht gut ausdrücken, weil es nicht rational zu begründen ist.
Analysieren kannst du es nicht, es ist nicht stofflich, es hängt im Raum.
Ich will dir in einem einzigen Wort alles dazu sagen: Es ist die reine Klarheit, Hans.“
„Was ist es?“ fragt Karel.
Hans antwortet für mich und sagt:
„Das, wodurch dein Landhaus geschaffen ist, wo alles Leben herkommt, (woher es) Verstand, Gefühl, Seele und Geist – wenn ich es so nennen darf – bekam, wo die Antwort lebt, der erste Gedanke gebildet wurde.
Gott ist es!
Ist es nicht so, Frederik?“
„Ich danke dir, Hans, danke, für mich die Klarheit, das Offene, alles!“
Hans ist ein Gelehrter, aber auch ein Gefühlsmensch.
Karel steht schon lange draußen im Regen, ist vor die Tür befördert worden!
Erica genießt (es)!
Sie ist wie in einem Himmel.
„Siehst du, Frederik, du akzeptierst das Schwierigste, was es gibt.
Sofern du eine Antwort hast, empfehle ich mich.
Sorge jedoch dafür, dass du Kind bleibst, sonst brichst du dir den Hals.
Auch ich habe das betrieben, musste jedoch damit aufhören, weil ich mich zugrunde richtete.
Meine Natur kann es nicht ertragen“, merkt Hans an.
„Du bist zu aufbrausend!“
„Danke, Frederik, ich muss das bestätigen.
Ich muss etwas in den Händen haben, aber obwohl ich dachte, dass wir diesen Irren würden helfen können, bin ich machtlos.
Ich würde sie in Streifen schneiden wollen, um zu sehen, was darin steckt, du kennst das Gefühl.
Ich weiß jedoch nichts.
Ihre Gehirne sagen mir nichts mehr, und wenn das Leben aus dem Organismus hinausgeht, stehst du vor einem anderen Rätsel.“
„Masken, Hans, lauter Masken.“
„Ein wundersam gut gewähltes Wort, Frederik, du weißt dich auszudrücken.
Schade, Junge, wir brauchen dich.
Warum hast du dieses Studium nicht absolviert?“
„Um genau wie du Machtlosigkeit akzeptieren zu müssen?“
„Denkst du, dass du es schaffst?“
„Die Phänomene führen uns zum ersten Anfang, Hans, der Anfang führt über das Ende zur Antwort.“
„Und willst du das aus eigener Kraft finden, Frederik?“
„Ich habe Hilfe, Hans, ich sehe es in den Gossen der Straßen liegen.“
„Junge, wie reich du bist.
Ich danke der Vorsehung, dass ich dir habe begegnen dürfen.
Ich bin heute glücklich und ich glaube, dass ich gut schlafen werde.“
Karel schaut mich an und denkt, dass er ein Gespenst sieht.
Hans bemerkt es und sagt:
„Siehst du, Karel, etwas, woran du nicht gedacht hast.
Für mich hat Frederik etwas von einem sechsten Sinn.“
„Das niemals, Hans.“
„Ich weiß, dass du keine Geschenke wünschst.
Du willst alles innerlich verarbeiten.
Ich habe gehört, dass du viel von der Welt gesehen hast, und auch ich kenne etwas von den Gesetzen aus dem Osten.
In mir lebt etwas, was mich mit dieser Welt verbindet.
Und ich sage dir, sei vorsichtig, du kannst dich selbst dadurch verlieren.
Wenn wir doch auch hinter diese Masken schauen könnten, Frederik?“
„Ich bin damit beschäftigt, Hans.
Ich sehe hinter viele Masken, alle sagen sie: Sei vorsichtig ... ein Tod lacht, spielt mit Veilchen, bevor du ankommst, und verhält sich wie ein ungeborenes Kind, fühlt ... seufzt, ist Wind, ist Liebe, Wirkung?
Natur?
Du hörst Orgelmusik, du fühlst dich getragen, man küsst dich, ist lieb zu dir, du fühlst so einen Kuss, aber es ist eine seltsame Liebe!
Dachtest du, Hans, dass deine Irren die Antwort nicht wissen?
Du kannst nur noch nicht hinter diese Masken schauen, du weißt noch nicht, wo du beginnen musst, du stehst vor ihnen als Mensch, aber das darf nicht sein, du musst kein Mensch sein wollen.
Ich denke in das „Nichts“; im Tiefsten deines Busens liegt es, klopft es auch, genau wie am Tage.
Du stehst obendrauf, hörst es schreien, doch in jenem Augenblick bist du stocktaub, so hart, wie Stahl nicht sein kann, denn wir Menschen haben den natürlichen Ursprung umgewandelt in Pferderennen.
Verflixt, wie schwierig es wird!
Erst wenn du so weit bist, wirst du eine Sprache hören, von deren Existenz du jetzt noch nichts vermutest.“
„Du bist mein Mann, Frederik!
Warum schreibst du kein Buch hierüber?
Du kannst den Dingen einen Namen geben, sie aussprechen, wofür uns die Worte fehlen, das lebt in deinem Herzen.
Du kannst den Dingen Form geben und nun bekommt alles Gestalt.
Weißt du das?“
„Habe ich auch schon gesagt“, bemerkt Erica, „er hat ein angeborenes Talent.“
„Wirklich, Frederik, Erica hat recht, du musst diese Gedanken schriftlich festhalten.
Es wäre schade, wenn du es nicht machst, und du hast Zeit dafür.
Mach mal weiter.“
„Du bist also mit mir einer Meinung, Hans, dass du nicht hinter die Masken schauen kannst?“
„In der Tat.“
„Ich bin dabei, es zu versuchen.
Ob es gelingt, weiß ich noch nicht, doch ich sehe anders, bin anders.
Karel fragte, was mit mir passiert war.
Erica weiß schon lange, dass ich vieles einfach so in den Gossen der Straßen liegen sehe.“
„Was siehst du, Frederik?“
„Masken, Hans.
Ausschließlich Masken.
Sie sind so unterschiedlich, aber es sind Masken ...
Und trotzdem hoffe ich, eine Universität daraus zu machen.“
Stille.
Karel lacht nicht.
Erica ist lieb.
Hans denkt.
Er wirkt aufgewühlt, er ist so ungestüm, so blitzend, er leidet unter seiner Machtlosigkeit.
Masken, murmelt er, Masken, ja, es sind Masken, es sind alles Masken.
Alles auf dieser Welt trägt eine Maske, wir alle sind Masken.
Alle Dinge tragen eine Maske.
Es gibt nichts auf dieser Welt, das keine Maske trägt ...
Verflucht ... wie arm wir sind und wie schwierig es wird!
Eine andere Stille tritt ein.
Wir haben im Grunde nichts mehr zu sagen.
Die menschlichen Köpfe sind unangetastet geblieben, weil wir überhaupt nichts davon verstehen, Hans erstickt innerlich, Karel wirkt wie ein geschlagener Hund, Erica sieht aus, als ob sie sagen will: Siehst du es jetzt?
Du lachtest, lachtest über meine Maske und die von René, jetzt stehst du mit deinem Bauernkopf selbst davor, Karel, Liebster.
Es ist schließlich Hans, der die Stille unterbricht.
„Du musst doch möglichst bald mal kommen, Frederik, ich will mit dir reden“, sagte er.
Erica schenkt ein, wir zünden eine Zigarette an, schweigen jedoch weiter.
Etwas später sagt Hans zu Karel:
„Falls du darüber nachdenken wirst, dieses alte Möbelstück auszusortieren – du weißt es, ich habe mein Hobby und übernehme es sofort von dir.“
Treffer ...!
Oh, wie schrecklich für Karel.
Er taumelt fast zu Boden, schade, dass sein Liegesessel ihn auffängt.
Aber Erica streicht ihm über das Haar ...
„Alles ist gut“, sagt sie, „jetzt darfst du hereinkommen.“
Sie redet noch immer vom Raum aus und Karel fragt verwundert:
„Hereinkommen?“
„Du standest doch draußen im Regen“, erklärt Hans.
Gefühle kommen zur Einheit, sie lassen sich nicht zurückhalten, sie dringen durch alles hindurch, auch durch Menschenschädel.
Aber Karel ist sportlich.
Er verneigt sich wieder und wir lachen.
Jetzt können wir lachen, denn alles ist gut, soeben fiel eine Maske!
Hast du das gesehen?
Hast du es wirklich gesehen?
Ich auch!
Aber Hans wollte noch nicht daran glauben, und trotzdem?
Hans will noch rasch alles von sich selbst einsetzen, er will zum Kern durchdringen, er kann nicht gesättigt werden.
Ich mache ihm deutlich:
„Vor allem, Hans, musst du deine Leute anders betrachten.
Betrachte sie als Menschen, dann betrachtest du sie vom Normalen aus.
Aber du musst versuchen, zu verstehen, dass sie in ihren anormalen Sachen ... normal sind!
Ich sage dir, obwohl ich es noch nicht weiß, alles ist normal.
Sogar das Nebeneinander-Existieren von Gut und Böse!
Ob Gott dies billigt, ist natürlich eine andere Frage, aber ihre Existenz, ihre Anwesenheit und folglich ihre Wirkung sind normal!
Und normal ist, dass wir Menschen an unserem eigenen Unglück Schuld haben, dass das eine Leben bevorzugt wird und das andere verflucht, genauso wie Tausende von anderen Sachen, die nach Gerechtigkeit verlangen.
Ich weiß so wenig wie du, wie ich alles erklären soll, denn die Wahrheit, die Antwort liegt hinter all diesem.
Ich suche danach.
Du und Karel tut etwas dafür.
Erica erlebte es selbst.
Ich sah, dass Halluzinationen künstlerisch sein können.
Ich sah, dass das Leben, die Wirkung, Appetit auf einen Schnaps bekam und in der Lage war, vor neun Uhr am Morgen einen Krug alten Klaren leer zu trinken, nachdem es einmal auf den Geschmack gekommen war.“
Karel holt mich wieder heraus, er muss lachen.
Hans ist wütend.
Ich bin unterbrochen worden, mache jedoch ruhig weiter, ich weiß nun, dass Erica hart im Nehmen ist, sie fleht mich gewissermaßen an, weiterzumachen.
„Willst du jetzt noch darauf beharren, Hans, dass das Leben nicht denken kann so wie wir Menschen?
Das Leben in der Mutter besitzt eine Selbstständigkeit!
Und diese Selbstständigkeit kann Appetit auf einen Schnaps haben.“
„Glaubst du an Reinkarnation, Frederik?“
„Ich weiß es nicht.
Ich kenne diese Lehre nicht genug.
Und gegenüber allem, was ich nicht kenne, bleibe ich zurückhaltend.“
„Du bist ein geborener Analytiker, weißt du das?“
„Das ist möglich, aber ich kümmere mich nicht um Theosophie.
Es ist möglich, dass diese Lehre die richtige ist, ich glaube auch nicht an die Existenz von Spiritualismus, zumindest nicht an die Echtheit der Phänomene!
Ich muss alles sehen und befühlen können.
Weisheit hat sie in jedem Fall noch nicht auf die Erde gebracht.
Was wissen wir von parapsychologischen Phänomenen?
Ich habe den Osten besucht ...
Dort sagt man, pass auf, du westlicher Mensch ... sei vorsichtig, es kostet dich dein Leben.
Aber ich suche weiter.
Ich habe mich nun auf jenes Leben eingestellt, ich folge einem eigenen Weg, ich trage Briefe aus, ich kehre die Straßen und bin ein Zusteller dieser reinen Klarheit!“
„Falls du Post für mich hast, Frederik?“
„Ich werde es nicht vergessen, Hans.
Wisse jedoch, dass ich bloß ein armer Mann bin, ein unbeholfenes Kind verglichen mit dir als einem Gelehrten.
Aber hinter der Maske steht eine andere Persönlichkeit und erwartet dich.
Es ist unsere Aufgabe, die Sprache zu lernen, die die Maske spricht.
Ich glaube, dass du hierfür kein Französisch, Deutsch oder Englisch brauchst.“
Wir gehen auseinander.
Ich werde Hans wiedersehen.
Ich wünsche mir, ihn öfter zu sehen.
Das Theater ist nun verlassen, die Spieler sind hinter den Kulissen, aber es ist Lärm zu hören, der nächste Akt beginnt gleich.
Im Saal neue Spannung.
Überaus interessant ist es, heiligen Ernst fühlt ein jeder.
Aber ich ging nach Hause zurück und schlief schnell ein.
Ich hatte wundersame Träume, wie noch nie zuvor.
Wiederum etwas ganz Neues für mich.
Ich gebe mich dem völlig anheim, sofern ich dazu in der Lage bin, denn letzten Endes bekamen wir alles!
Wir sind noch immer eins mit dem Raum, in dem wir leben.
Wenn es nun bloß gut geht!
Ich übe größte Vorsicht.
Wir werden warten.
Ich glaube jedoch, dass die Masken mich angreifen werden.
Was dann, Frederik?
Wir werden sehen, womöglich taucht dann Hilfe auf, auch Glühwürmchen bekamen ... glaube ich ... biblische Gerechtigkeit zu sehen.
Oder irre ich mich jetzt ...
Irgendwo erzählte mir jemand von einem Wunder und diese Glühwürmchen hatten damit zu tun.
Aber ob dieser Mann dachte, dass er berührt worden war?
Ich weiß es nicht!
Doch das könnte man so sagen!
Und er ging weiter!
Unter meinem Herzen ist es ruhig!
Eine Sache ... weiß ich, wenn hinter meinem Rücken gelacht wird, ich drehe mich nicht um ... jene Maske kenne ich!
Aber fühlst du diesen sanften Schlag zu dir kommen?
Du meinst, Blumen zu empfangen.
Wenn du sie entgegennehmen willst, stellt sich heraus, dass sie nicht für dich bestimmt sind.
Und wieder hörst du Lachen ...
Geh doch nicht darauf ein!
Pfui, was für eine Leere.
Glaub mir, ich bin ruhig!