Oh, Frederik, unser René geht weg

Wovor wir immer Angst hatten, was wir Tag und Nacht verhüteten, (das) schien unabwendbar zu sein!
René ist weg!
Unser René war nicht mehr zu zähmen, Karel setzte dem ein Ende.
Was nun?
Wir sind unterdessen ein halbes Jahr älter geworden.
Der Junge blieb eine Weile apathisch, verhielt sich seltsam und erzählte den größten Unsinn, worin auch ich ihn nicht verstand.
Die unmöglichsten Dinge dachte er sich aus.
Anna war schon wieder so weit, dass Karel sie in Behandlung nehmen musste, um ihre fast bis zum Zerreißen gespannten Nerven etwas zu beruhigen, und Erica als Mutter brach völlig in sich zusammen.
Er war verrückt, mit ihm war nichts anzufangen, er warf mit allem Möglichen und hätte sich wohl den Hals brechen können, so unüberlegt spielte er mit seinem Leben.
Ich hatte es schon in seinen Augen gesehen, es war eines Abends, als er mir solche wundersamen Dinge erzählte, die er gewissermaßen aus meinem Leben herauszog.
In jenem Augenblick war er telepathisch eingestellt, fühlend ...
Der Junge wusste, woran du dachtest und was in deinem Leben vor sich ging.
Ich stellte in dieser Woche (einen) Fortschritt fest, wir alle dachten übrigens so.
Ich hielt mich aber im Hintergrund, weil mein eigenes Denken und Fühlen mich gewarnt hatten, auch wenn wir ihn nie wie zuvor sahen.
Er erzählte dir Dinge, an die große Menschen nicht denken.
Du sahst ihn vor deinen Augen wegsinken und trotzdem bewusster denn je eine Kuh bei den Hörnern packen, um dann mit dem Tier ein Gespräch zu beginnen, wovon wir zitterten und bebten.
Anna stürzte dann aber davon, Erica bekam rote Wangen vor Scham ... so wetterte er über das menschliche Schloss und die Eingänge und Ausgänge, die er bei sich selbst entdeckt hatte.
Es war wie ein geistiges Schlachthaus, sexueller anatomischer Unterricht.
Er gab sogar Unterricht darüber, wie du in jenes andere Schloss eintreten müsstest.
Ich höre ihn noch sagen:
„Putz dir die Füße ab, Onkel Frederik, geh dort nicht einfach so hinein, sonst bekommt Anna Schüttelfrost.
Für Mutter ist es nicht so schlimm ... sie hat ihre Türen noch nicht geöffnet, darum riecht sie auch so.“
Und ich weiß nicht mehr, was ... zu viel zum Aufzählen und zu delikat, um darüber zu sprechen, obwohl ich doch einige Dinge für das Logbuch aufsparen müsste, wollte ich auch diese Zeit bald überschauen können.
Und schließlich ... was heißt das schon ...
René ist noch bloß ein Kind.
Wir stellten fest: Dort liegt und dort lebt nun ein sexueller Wüstling.
Ich biss mir in meine Finger, weil ich tausendmal behauptet hatte, dass dies nichts mit dem Sexuellen zu tun hätte.
Dies ließ sich nicht mehr schönreden.
Und dennoch ... als ich ihn so sah, dachte ich, du, mein Freund, hast jetzt schon mit deinen Pubertätsjahren begonnen.
Denn das ist es.
Ob ich recht habe, wird sein Leben mir schon sagen und zur Offenbarung bringen.
Ich glaube, dass ich nahe dran bin und den eigentlichen Kern berührte, weil René der Jugend mit allem voraus ist.
Du musst ihn nun als einen Jungen von bestimmt so etwa fünfzehn Jahren sehen.
Als ich das alles mit Karel besprach, lag ich schon wieder völlig daneben.
So ist Karel, du weißt nie, was du an ihm hast.
Wir sitzen da und reden und du denkst: Ich habe ihn, morgen hat er alles schon wieder vergessen.
Er sagte rundheraus: Quatsch, Frederik.
Willst du mir weismachen, dass dieses Leben dem normalen Wachstum und der normalen Entwicklung voraus ist?
Man fühlt zwar, dass ich die Dinge verkehrt sagte, aber ich meinte es gut.
Und wie er auch redete, ich konnte mein eigenes Denken und Fühlen über Renés Entwicklung nicht abstellen.
Ich konnte nicht glauben, dass er zurückgeblieben war.
Ich wollte nicht akzeptieren – auch wenn wir sahen, dass er sich taubstumm verhielt, apathisch war, sich selbst und die Dinge um sich herum wild und wüst behandelte –, dass dieses Leben den Geisteskranken-Grad erlebte.
Ich blieb hartnäckig dabei, dass er älter war und nun bereits mit den Pubertätsjahren begonnen hatte.
Jetzt wurde ich von allen ausgelacht.
Anna sagte, ich könne es auch übertreiben.
Die ersten Tage apathisch, die nächsten wieder etwas lebendiger und dann kam jenes fürchterliche Gerede.
„Mein Himmel ... wie kann eine Seele, so eine junge Seele wettern“, so sprach Erica.
Karel wurde es mies davon.
Er fühlte sich übel.
Anna errötete den ganzen Tag lang, weil der Junge sie immer vor die menschlichen Tatsachen stellte.
Seine Nacktheit und die von uns allen zeigte, als hätte er Lust, diese Körper zu verprügeln.
Und wir müssen es akzeptieren, dass er in allem ein alter Kerl war.
Er streckte sein Piepmätzchen aus dem Wasser und provozierte Anna damit, woraufhin sie aus dem Badezimmer hinausstürzte.
Als Erica ihn sich vorknöpfte, war es noch schlimmer.
Er erzählte ihr einfach, dass sie mit ihrem Gestöhne aufhören sollte, wenn Vater zu ihr kam, um zu naschen.
Und wenn sie nackt vor ihm stand, sollte sie nicht mehr so ein Aufhebens veranstalten ...
Vater kannte das schon so lange.
Männer mögen diese Aufdringlichkeit nicht und Vater war schon daran gewöhnt.
Dann hörte ich einen Schrei, Rennen und Poltern und noch einen Schlag.
Ich fand sie unten an der Treppe wieder.
Zu mir rief sie:
„Wasche du ihn eben, Frederik, ich bin nicht dazu in der Lage.
Mein Gott ... was für ein Elend.“
Erica errötete!
Anna war weit und breit nicht zu sehen, die Frauen waren zusammengebrochen.
Mir gegenüber war René ein Wilder.
Er warf alles Mögliche nach meinem Kopf, aber der Frauenbandit war wieder eingeschlafen, ich badete ihn und steckte ihn unter dem Spannbetttuch ins Bett.
Nun ging es wieder los, Essen und Trinken fliegen durch das Zimmer; an Händen und Füßen gebunden spuckt er mir ins Gesicht, ein richtiger Irrer.
Komplett geisteskrank?
Als Karel wissen will, was eigentlich los ist, will Erica nichts sagen.
Er zwingt sie, zu beichten, wir müssen einander alles erzählen, wir müssen wissen, wie die Dinge stehen.
Als Erica ihm erzählt, was so alles aus jenem kleinen Mund kam, glaubt Karel es nicht und macht es hierdurch noch schlimmer.
„Sollte ich denn darüber lügen?“, sagt sie.
„Müssen wir ...“
Weiter kommt sie nicht.
Sie geht zu Boden.
Karel ärgert sich.
Das Haus ist wieder ein Chaos, die Persönlichkeiten werden geknickt ... ein Kind hat die Oberhand über uns.
Aber das ist nicht mehr René selbst, dieses ist ein anderer.
Also ist es doch möglich, dachte ich ... dass sich eine astrale Persönlichkeit eines Kindes bemächtigt?
Müssen wir hier Besessenheit akzeptieren?
Was für Phänomene haben wir schon gesehen, kennengelernt?
Wir hörten den ganzen Tag über Gejaule, als ob wir einen Hund an die Kette gelegt haben, so fühlt sich dieses junge Leben geschlagen.
Das Herz dreht sich um, wodurch Erica zusammenbrach, denn dies war nicht mehr menschlich.
Am nächsten Tag genau dasselbe Liedchen.
Ich stellte fest, dass, wenn man, das soll heißen, wenn eine Frauenhand an diesen Körper kommt, die Seele und die Persönlichkeit sich provoziert fühlen.
Es kommen Welten zur Bewusstwerdung, die dann in kurzer Zeit erlebt werden und wundersam bedacht sind, bewusster sogar, als wir Erwachsenen (sie) bedenken können.
Ich weiß, wie Erica im Hinblick auf ihre mütterlichen Gefühle für Karel und sich selbst ist ...
Sie ist frei, fühlt sich auch darin natürlich und kindlich naiv, sodass diese Äußerung sie zu Boden schlug.
Wir wissen, was wir zu besprechen haben; Karel als Arzt hat immer etwas Neues, aber wir passen auf, dass kein Wort zu dem jungen Leben durchdringt.
Aber es ist etwas ganz anderes.
René saugt es aus uns in sich auf.
Das kann er, waren meine letzten Gedanken, bevor er von uns dahinging.
Und daraus wird ein sexuelles Kuddelmuddel gemacht, durch das der Körper spricht: und die Seele sowie die Persönlichkeit gezwungen sind, zuzuhören.
Ich fragte mich: Kann auch der Organismus reden?
Hat er der Seele etwas zu sagen?
Ich muss es wohl akzeptieren, doch dann sind das diese Provokationen, wird es Ekstase ... sind es diese sexuellen Sprüche, von denen dieses Leben voll ist.
Ich notierte dies alles nur rasch, weil wir keine Zeit hatten, kurz ruhig nachzudenken, so viel bekamen wir zu verarbeiten.
So blieb es.
Fit und stark, aber geistig anormal.
Innerhalb von vierzehn Tagen sahen wir ihn sich verändern.
Wir dachten: Das geht gut ...
Aber wir hatten uns schon wieder zu früh gefreut.
Der Junge rannte wie ein Irrer durch das Haus.
Wir waren nicht argwöhnisch, denn er konnte manchmal wie ein normales Kind ein Gespräch führen und dann plauderte er mit seiner Mutter, Anna, Karel und mir.
Wohl aber stellten wir fest, dass sein Gedächtnis gelitten hatte.
Wie bei einem Baby kamen die Laute über seine Lippen, nichts konnte man davon begreifen oder verstehen, so undeutlich war sein Gerede.
Ich dachte, dass er all seine Kräfte verloren hätte und von vorn würde beginnen müssen.
Ein Phänomen, dass ich wiederum nicht kannte.
Aber plötzlich sahen wir ihn anders.
Das war eines Morgens, als er mit Anna im Garten war.
Er stürzt von ihr fort ... rennt zum nächsten Haus, springt in den Hühnerstall und beginnt dort ein wahres Massaker unter den Tieren.
Er redet von einem Anzug.
Er würde dafür sorgen, dass sie einen neuen Anzug bekämen, das hätte nun schon lange genug gedauert.
Und selbstverständlich mussten sie auch ins Bad.
Wir erwischen ihn, ein gerupftes Huhn in seinen Händen.
Einen Finger sehen wir im Huhn ... er wollte Eier haben.
Die Menschen erklärten ihn für geisteskrank.
Stundenlang wurde im Umkreis über ihn geredet und das traurige Ereignis wurde das Thema des Tages.
Wie getratscht wurde, das war noch das Schlimmste von allem.
Darunter leiden Erica, Anna und Karel sehr.
Wir können nichts daran ändern, dachte ich, es ist traurig ... schrecklich ist es, aber was will man machen?
Wir steckten bis „Oberkante Unterlippe“ in den Schwierigkeiten und dem Elend.
Viele Menschen gibt es, die uns ihre Herzen zeigten, andere Menschen haben Vergnügen an unserem Unglück, sie genießen (es).
Anna wagte sich nicht mehr auf die Straße, Erica schloss sich in ihrem Zimmer ein.
Karel war stark und bewusst ...
Er forderte sie heraus, aber die Unglücklichen schauten nicht hin, von hinter ihren Masken hervor führten sie einen Kampf mit uns allen und zogen über uns her.
Ich könnte ein Buch füllen, so viel Getratsche und Geschwätz hörte ich.
Wie viel die Menschen doch von anderen wissen.
Universitäten kommen auf dich zu.
Sie tragen dich fort, um dich bewusst zu ermorden.
Sie kommen zu dir, um dich zu bedauern, aber das ist nur, um es weiterzuerzählen.
Das Schreckliche daran ist, dass sie Gott dazuholen.
Menschenskinder noch mal, was sind diese Leute heimgesucht worden!
Und erneut hörten wir alles Mögliche, viel Neues war auch dabei, doch meistens nicht der Mühe wert, darüber nachzudenken, soweit es keine Probleme für jeden Menschen waren, für alles Leben von dieser Welt.
Ich hatte vielem davon schon einen Platz im Buch gegeben, dieses übertraf das vorige.
Dann habe ich unseren Haushalt zusammengerufen.
Zuerst habe ich Erica eine gefühlvolle Tracht Prügel gegeben, danach Anna, die kurz darauf wieder in der Lage war, ihre Aufgabe zu Ende zu bringen.
Innerhalb von einem einzigen Tag war ich so weit.
Sie forderte dann die Tratschenden wieder heraus ...
Natürlich, der Intellektuelle denkt hierüber anders.
Menschen mit einem kleinen bisschen Verstand fühlen das Leid und den Schmerz der Eltern und diese Menschen geben dir ihre Unterstützung.
Es sind gerade die dummen Menschen.
Was für ein Übel die anrichten können.
Ich weiß wohl, die dummen Menschen haben den Genies der Erde den Hals herumgedreht ... Sie wurden auf Scheiterhaufen geworfen und ihre Tempel wurden in Brand gesteckt, bewusst wurden sie kaltgemacht!
Hiergegen kannst du nicht kämpfen.
Du würdest meinen, dass du in einem bewussten Jahrhundert lebtest, aber das ist nicht so.
Und letztendlich kommst du so weit und du gibst alles anheim.
An diesem Tag war der Junge komplett geisteskrank.
Der Schaum stand ihm auf den Lippen.
Wir hatten mit ihm zu tun, waren aber machtlos.
Was wird Karel tun?
Hans war schon wieder nach Berlin (gefahren) mit seiner Hansi.
Sie sind einen Abend bei uns gewesen, ein Abend des kalten Geredes, der Leere, weil Hansi uns alle bewusst von oben herab behandelte.
Ein Stündchen waren sie zu Besuch, dann musste sie schon wieder weg, ihre Hunde brauchten sie.
Womöglich komme ich später noch darauf zurück, um dir auch davon das eine oder andere zu erzählen.
Hans ging auf unseren Irren gar nicht ein.
René war für ihn und Hansi Luft.
Erica ärgerte sich darüber und Karel ebenfalls, ich fand Hans nun billig, nichtssagend, einen Angeber.
Aber Karel hielt Kontakt mit seinen Kollegen.
Van Duin gab ihm Rat ... andere Psychologen wussten ihren Teil davon, um letztendlich zu mir zurückzukommen mit der Frage: Was denkst du darüber, Frederik?
Was sollen wir doch anfangen.
Ich sagte ihm, dass wir die Angelegenheit noch eine Weile beobachten müssten.
Womöglich kam noch Veränderung zum Guten.
Aber es kam keine Veränderung mehr, René blieb nun widerspenstig.
Die Seele dominierte den Körper.
Die Persönlichkeit verarbeitete das innere Getue gemäß menschlichem Alter und wir betraten sexuelles Geschehen, das wir von ihm jedoch nicht hören wollten.
Nette, schöne Dinge kamen nicht mehr über die Lippen.
Was früher manchmal Weisheit bedeutet hatte, war nun schmutziges Gerede.
Ließen wir ihn eine Weile frei, dann sahst du einen Hund, der sich über Raum und Freiheit bewusst wurde.
Er sprang an dir hoch, wand sich mit seinem ganzen Körper und bellte vor Freude, als ob er sagen wollte: Gehen wir hinaus, Herrchen?
Und darf ich mit dir mit?
Darf ich wirklich loslaufen?
Darf ich mit dir mit in den Wald?
Nimmst du mich mit nach draußen?
Wie schön, oh, ich bin dir so dankbar und ich werde ein braver Hund sein.
Du sahst, du fühltest diese tierhaften Neigungen und dir wurde schlecht davon.
Du fühltest, wie dir schlecht wurde, doch etwas später biss er dich plötzlich in die Beine oder dir flog eine Tasse, eine Vase an den Kopf und du erlebtest einen Krieg im Hause.
Das ging Woche für Woche so.
Es gab Wochen, die erträglich waren, und dann bekamen wir wieder Hoffnung.
Trotzdem kam er nicht drum herum.
An einem Tag unter das Spannbetttuch, morgen wieder etwas mehr Freiheit.
Schmutziges Gerede, mit kindlicher Naivität.
Gehorsam neben brutaler Kraft, Wolllust, Niederreißen.
Alle menschlichen Eigenschaften für Gut und Böse bekamen durch ihn die Gelegenheit, sich mit Kraft zu manifestieren, und dann sahen wir das Theater.
Jeden Charakterzug schwang er auf zu großer Höhe, aber es lief immer auf Annas nackte Pobacken hinaus, Mutters nackten Hals, ihre unanständigen Waschungen ... wobei man ihn doch nie hinzuholte und die für Erica die Stunden keuscher Arbeit und menschlicher Fürsorge gegenüber ihrem Schloss waren.
Wenn du ihn diese Worte aussprechen hörtest, dachtest du, dass auch in ihm eine eigene Universität lebte, ein Wörterbuch dabei war, sich uns Alten zu manifestieren, weil er doch noch niemals ein einziges Wort davon gehört hatte.
Wir wussten zwar, dass er vieles aufgefangen hatte, vieles durch diese paar Tage des Seins unter den Kindern bekommen hatte ... aber es waren Worte dabei, die von uns allen niemals ausgesprochen wurden.
Wie kommt er zu „unanständige Waschungen“ und „Jesus Affe“, zu „zur Schau gestellte nackte Pobacke, Weihrauchwind, Blamagegetue“?
Was ist zu halten von „Engel-Luder“, „Fuchsliebe“, „zur Schau gestellte Niere“?
Zum Verrücktwerden, so vieles bekamen wir an den Kopf geschleudert.
Zum zweiten Male sah er (eine) Gelegenheit, zu entkommen, und die Fenster klirrten.
Beängstigend wurde es.
Wir taugten nichts als Bewacher.
So blieb es, an seinem Bett festgenagelt, weinende Frauen um ihn herum, Männer, die sich keinen Rat wissen, Ärzte, die machtlos vor allem stehen und lediglich ihre Spritze geben können, um das letzte bisschen Gefühl zu töten.
Das kann jeder, sagte Karel, da ist nichts dabei.
Ich gebe es auf.
Ich schrieb nieder:
Was René vorhat zu tun, grenzt an das Unglaubliche.
Ich kann es nicht mehr fassen.
Ich bin mit meinem Denken am Ende, ich bin so müde wie ein Hund.
Ich gebe es auf.
Zumindest vorläufig, was ich jetzt sehe, reißt alles, was ich bis jetzt erlebte und zu verstehen meinte, aus dem Zusammenhang.
Wir bekommen banale Dinge zu sehen.
Ausgesprochen tierhafte Sehnsüchte sind es.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Sprechen führt zu nichts, sie lachen mich nun nicht aus, sie finden mich traurig.
Und das kann ich fast nicht aushalten.
Manchmal überfällt es mich und ich laufe in den Wald, um mich auszuweinen.
Ich bin doch wahrhaftig nicht sentimental, jetzt fange ich an, daran zu denken.
Glaubensbedenken gibt es auch.
Woran ich niemals gedacht habe, (das) beherrscht mich ...
Ich bekomme Streit mit allen Menschen und greife die Kirche an.
Ich kann nicht mehr hören, dass Gott ein Schuft ist, wir Menschen sind es!
Karel schleudert mir alle diese Dinge an den Kopf und Erica gibt manchmal etwas von sich selbst dazu.
Das macht mich traurig.
Ich erleide es, aber du darfst nicht fragen, wie!
Die Phänomene sind dergestalt, dass ich keine Worte mehr dafür finden kann.
Ich habe mir den Kopf zerbrochen, aber auch ich stand still.
Gerade jetzt!
Ich strahlte nicht mehr, ich sah mich selbst gehen, ich sah eine in die Knie gesackte Person vor mir hergehen, die Himmel und Erde trug.
Ich war das!
Ich selbst.
Ich folgte diesem vorausgegangenen Schemen meiner selbst.
Und dann begann ich wieder, zu denken, in eine andere Richtung.
Was jetzt in mich kam, das tat mir wieder gut und ich konnte wieder weiter.
Es war, als ob die Natur zu mir sagte: Wenn er stillsteht, stehst du auch still!
Dussel!
Dummkopf!
Ach, (du) Dummkopf!
Wenn er lebt, lebst du auch, Sauertopf, armseliger!
Wenn er widerspenstig wird, bist du es, der ihn da wieder herauszieht.
Du Ärmster, Ärmster ... himmelhohes Oberhemd?
Dann erschrak ich und genau jenes Erschrecken war es, wodurch ich wieder ich selbst wurde.
Es war ein Wort von René!
Himmelhohes Oberhemd ... sagte er eines Morgens zu mir.
Ich band mir zufällig meine Krawatte.
Was hat das wieder zu bedeuten?
Ich klopfte bei ihm auf den Busch, bekam aber kein Wort, keinen einzigen Gedanken zugesandt.
Plötzlich sagte jemand zu mir:
„Hat der Himmel denn keinen Kragen?
Dachtest du, dass der Himmel keinen Kragen umhätte?
Sieh selbst, alter Irrer?
Oh, vergib mir das.
Ich bin nun einmal so, Frederik.“
Es war, als bekäme ich einen Kuss, als ich hörte, wie mein Name ausgesprochen wurde.
Glück strömte in meine Seele hinein.
Der Schemen vor mir richtete sich auf.
Die Last fiel von den Schultern und von gebeugten Knien war nicht mehr die Rede.
Ich hatte meine eigene Maske angeschaut.
Ich hatte mich selbst gesehen und ich wusste: Auf diese Manier gehen wir alle zugrunde, (gehen wir) alle kaputt, und das darf nicht sein.
Höchstwahrscheinlich sehe ich alles verkehrt.
Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass ich in den Jahren, die vorübergingen, keine wirre Rede empfing.
Möglicherweise sehe ich mich selbst verkehrt, und selbstverständlich René.
Und was die anderen davon denken, ist (die) Wahrheit.
Aber (was ist) dann diese Stimme?
(Was) dann dieser Schemen von mir?
Alles Unsinn?
Bin ich denn dann betrunken?
Ich habe keinen Tropfen gehabt.
Ich trinke hier nicht, wir haben keinen Appetit darauf.
Nein, ich muss es wohl so sehen, wenn er krank ist, bin ich es auch.
Steht er eine Weile still, dann ruhe ich aus.
Schwätzt er, dann kommt Geschwätz über mich und redet er über Anna und Erica – ich ertappe mich nun selbst dabei –, dann sehe ich mehr als sonst.
Ich schaue dann zu Anna, ich würde sie gern sofort küssen.
Und das in meinem Alter?
Bist du denn so alt?
Ich weiß nicht, wie alt ich bin, ich sehe nicht schlecht aus ... wirklich nicht.
Ich wäre noch sehr gut in der Lage, zu ...
Also, mein (lieber) Himmel ...!
Wenn René nicht mehr kann, kann ich auch nichts mehr.
Sagt er Dinge, an die wir großen Menschen nicht denken, dann entspringt in mir eine Fontäne, in der kein Wasser ist, die dann aber von einer anderen Lebensquelle gespeist wird.
Und dann lebe ich wieder.
Es dauerte geraume Zeit, bis ich wusste, durch was ich so traurig war.
Als ich es verstand ... brachte Karel ihn weg ...!
Ich ging natürlich mit, aber dann wusste ich es.
Ich stand nun vollkommen still!
Womit ich beschäftigt war, (das) sagte mir nichts mehr.
Tagelang schaute ich das Logbuch nicht an und gerade jetzt gab es so viel zu schreiben.
Ich verarbeitete es innerlich und bekam Tage später das Gefühl, dass dies alles nichts zu bedeuten hatte.
Dies gehörte zum stofflichen Erwachen.
Ich bekam also doch recht, als ich schrieb:
Ich weiß jetzt sicher, dass René seinem körperlichen Leben weit voraus ist.
Was ein Junge mit vierzehn Jahren erfahren, erleben muss, weil das Körperliche die Seele zwingt, damit hat er schon begonnen.
Hierdurch sehen wir ihn so fassungslos.
Wie einfach ist im Grunde wieder alles, wenn du die Antwort weißt.
Diese leidenschaftlichen Neigungen haben nichts zu bedeuten.
Ich weiß wohl, was er ausheckt.
Das müssen wir verhindern.
Karel gab ihm etwas zu trinken und es ließ nach, dann streckte er seine Hände nicht mehr danach aus und er bekam ein wenig Ruhe.
Nachdem er etwas geschlafen hatte, fing es wieder an, in ihm zu quälen und es zerbrach zugleich für Erica und Anna, wodurch sie hoffnungslos waren.
Dann informierte Karel sich mal und er fand, was er für René für geeignet hielt.
Ich werde all diese Schwierigkeiten nicht erzählen.
Erica und Anna waren gebrochen.
Mein Gott, wie sehr diese Frauen dieses Leben lieben müssen.
Und dann Anna.
Erica bremste sich selbst nicht, Anna tat, als ob sie auf den Scheiterhaufen gebracht würde.
Ich habe keine Worte dafür.
Es ist viel schlimmer, als dein Leben in ein Grab zu bringen, dieses ist, (wie) lebendig begraben zu werden mit allen entsprechenden Katastrophen.
Nun gut, wir kennen die Schmerzen für den Menschen.
Wer sie nicht kennt und noch Sprüche darüber klopft, muss das Lebendig-Begraben-Werden aber selbst erleben.
Du weißt nun, wie unwahrscheinlich du selbst bist.
René fühlte es.
Er wollte nicht weg, auch wenn in ihm nicht die Erkenntnis war, dass sein Vater und ich ihn wegbrachten.
Ich habe innerlich die besten Tränen geweint, die ich, glaube ich, in diesem Leben weinen werde.
Ich fühlte mich so elend davon.
Unterwegs kam er jedoch schon zur Ruhe.
Plötzlich sahen wir ein anderes Kind.
Er hat Interesse für alles, redet sehr normal.
Karel sagt: Nun sieh dir das an.
Ich habe es gesehen.
In der Einrichtung angekommen, sackte er wieder zurück, aber es gibt und es blieb Veränderung.
Wir wollen die Angelegenheit eben betrachten.
Da sind etwa sechzig Jungs zusammen.
Da sind Psychopathen.
Der Rest variiert zwischen halb Bewussten, Unbewussten und denen, die sie, was ich daraus machte, fliegen sehen.
Dazu gehört René, auch er fliegt, die fünfzig Prozent, die das gesellschaftliche Bewusstsein ihm schenken muss, rennen umher und reden über Tausende von Dingen.
Karel ist ein alter Freund des leitenden Mediziners.
Es könnte nicht besser sein.
Dieser Mann wird alles für René tun.
Das versteht sich von selbst und für Erica und Anna ist es eine große Unterstützung.
Als René all diese Jungen sah, bekam er Angst.
Der Zustand wurde noch kurz besprochen.
Ich höre noch Ericas beängstigenden Schrei zu mir kommen, als sie als Mutter ihr Gefühl für ihr Kind ausdrückte!
Jenes „Oh, Frederik, unser René geht weg!“ drang mir durch Mark und Bein.
Ich kann ihr jetzt alles darüber erzählen und ich weiß es, es bringt etwas Linderung.
Wir gehen heimwärts.
René sieht uns schon nicht mehr, der ist in den Händen eines Bruders.
Wir fahren an Feldern und Wegen entlang, wir betrachten das strotzende Leben ...
Die Kühe dort auf der Weide, (wir betrachten) all das schöne Grün, diese Farben, jenen landschaftlichen Besitz, der Auge und Herz gut tut.
Ich rede nicht mit Karel, der ist kaputt davon.
Ich höre jedoch:
„Du würdest Gott hier und da ... einen Baum aus der Erde reißen wollen, um deinem Kind zur Heilung den Saft zu spritzen, wenn du nicht wüsstest, dass es sowieso nicht hilft.“
Ich sagte: „Kuhmilch ist noch besser, aber wenn du vor deinen Augen siehst, dass sie sowieso nur sauer wird?
Und Käse mag René nicht, das wissen wir schon so lange.
Was willst du?“
„Zuerst einen halben Liter Wacholderschnaps, Frederik.
Und dann werden wir wohl wieder sehen.“
Wir halten an und trinken zwei Schnäpse.
Dann fahren wir weiter.
Wir denken, wir denken viel.
Ein einziges Ding, ein einziges Leben, ein einziges Herz ist es, das wir so schrecklich lieben, weil es nicht sein eigener Herr ist.
Oh, lieber René!
Karel denkt nicht lange über alles nach, denn dann hat er schon wieder etwas zu sagen.
Ich höre schon wieder:
„Nun stehe ich da, Frederik.
Nun bin ich Arzt.
Wäre ich nicht besser bei den Kühen und Pferden geblieben?
Ich wüsste dann nicht so viel davon, hätte weniger Schmerzen, nun würde ich mir am liebsten die Haare vom Kopf reißen.
Ich glaube, dass ich nun damit aufhöre.
Glaubst du das?“
„Nein, ich glaube das nicht.
Was willst du?
Gott um noch mehr Elend bitten?“
„Willst du mir weismachen, dass du daran glaubst?“
„Ein Mensch sagt schon mal öfter etwas, das er selbst nicht glaubt und das dennoch eine Herzensstärkung ist.
Du gehst nicht unter deinen Tränen hindurch nach oben?
Was willst du?
Ich sage dir, bald rauchen wir die Friedenspfeife.
Ich werde eine andere Taube freilassen, womöglich, du kannst es nie wissen.“
„Von was redest du jetzt wieder.
Eine Friedenstaube freilassen?“
„Ich grübele gerade so für mich, Karel.
Wenn so eine Taube aufsteigt, muss sie eine Anwort holen gehen in der Form eines grünen Zweigleins.
Nun, so eine Taube würde ich wegschicken, mit den Grüßen an Ihn dabei, um unseren kleinen René so rasch wie möglich gesund und wohl zurückzuschicken.“
Karel lachte und ich bekomme zu hören:
„Du bist unverbesserlich.
Komm, ich halte noch kurz an.
Nein, wir gehen direkt heimwärts, die Frauen warten.“
Und dann kommt auf einmal, einfach so auf einmal und völlig unerwartet, zumindest für mich:
„Frederik, wäre Anna nicht eine gute Frau für dich, ist sie keine Perle für dein Leben, deine Seele und Seligkeit?“
„Mann, du erschreckst mich aber ganz schön.“
„Musst du dich darüber erschrecken?
Ich finde, ihr seid das schönste Paar (Menschen) auf dieser Welt.
Was denkst du?
Du kannst noch sehr gut heiraten.
Du kannst sie vollkommen glücklich machen.
Ich hatte dir schon früher sagen wollen, wie ausgesprochen lieb Anna ist.
Ich bin versorgt, aber ich sage dir, wenn ich alleinstehend werden würde, nähme ich Anna.
Was für eine Frau ist das, Frederik.
Was für (eine) Seele im Grunde, wenn du ihr so in allem folgst, eine Einzige unter Millionen.
Na?“
„Ich habe dir doch gesagt, dass du mich erschreckst.“
„Hast du denn kein Blut mehr in deinen Rippen, Frederik?“
„Ich glaube nicht – und du müsstest das sicher wissen –, dass Blut durch unsere Rippen strömt.
Aber ich kapiere dich.
Aber dann verlierst du sie, Karel.“
„Nein, das niemals, wir kaufen ein großes Haus, ihr oben und wir unten.
Alles geht weiter ... ich würde dich lediglich gerne mit Anna verheiratet sehen.
Ich gönne es dir so, Frederik, und Anna auch.
Ich bin mir dann sicher, dass wir euch nie mehr verlieren können.
Ich kümmere mich um alles.
Ich werde, wenn du willst, bei Tisch bedienen, ich will alles für euch tun.
Erica auch!
Ich weiß es.
Auch sie hat einmal darüber gesprochen, und zwar gerade, als wir alle durch René am Boden zerstört waren.
Sie sagte: „Karel?“, und schwieg sogleich wieder, sodass ich fragte: „Was ist?“
Wir saßen allein im Zimmer, Frederik, und ich schaute genauso verdutzt wie du vorhin.
Dann sagte sie:
„Was würdest du, Karel, von meiner Idee halten.
Anna und Frederik verheiratet.“
Sie sagt dazu: „Denk um Himmels willen nicht, dass ich diesen treuen Seelen misstraue, man würde sie durch einen einzigen Gedanken schon besudeln.
Gott bewahre mich!
Nein, ich meine es ernst.
Ich liebe Anna und Frederik so sehr, dass ich ihnen alles Gute und (alles) Glück für diese Welt gönne.“
„Nun, Frederik?“
„Du hast mich erschreckt, Karel.
Ich kann nicht mal darüber nachdenken, glaubst du mir?“
„Warum nicht?
Es ist doch die einfachste Sache der Welt?
Du bist für Anna ein Engel.
Das versteckt sie nicht unter Stühlen oder Bänken, das wissen wir schon so lange.
Warum gönnst du es ihr nicht?
Ich wette, dass sie vor Freude nicht aus noch ein weiß.
Gönne dir jenes Glück doch, Frederik.
Tu es ... du machst uns und René dadurch glücklich.
Was denkst du?“
„Ich finde deinen Vorschlag übernatürlich, Karel.“
„Wie alt bist du eigentlich, Frederik?“
„Zweiunddreißig.“
„Das hättest du wohl gerne, wie.
Aber ohne Quatsch?“
„Siebenunddreißig, Karel.“
„Mann, du benimmst dich genau wie Erica.
Los, Frederik, wie alt bist du.“
„Einundvierzig, Karel.“
„Stopp.
Jetzt brauche ich einen Schnaps, es ist deine Schuld.“
Wir trinken einen und machen weiter.
Karel schweigt eine Weile und kommt (wieder darauf) zurück.
„Ich schätze dich auf fünfzig ...
Liege ich daneben?“
„Du bist weit entfernt, Karel.
Ich habe es dir schon gesagt, siebenunddreißig.“
Karel gibt (es) auf.
Er weiß etwas anderes und etwas noch Schöneres für uns.
„Wenn du das machst, Frederik, glaube ich gewiss und sicher, dass wir alle wieder zueinanderkommen.
Ich hoffe es so für Anna.
Glaubst du uns?“
„Ich glaube dir.“
„Aber sag dann etwas.“
„Das habe ich schon gemacht, Karel.
Weißt du denn nicht, dass du mir nicht mit derartigen Dingen ankommen musst?
Du machst mich verlegen wie ein Kind.“
„Ich glaube dir, Frederik.
Dass ich daran nicht gedacht habe.
Es ist wahr, du bist in diesen Dingen unverdorben.
Hast du wahrhaftig nichts vom Leben bekommen, nichts erlebt, nie von diesem Pudding genascht, Frederik?“
„Du bist dabei, René nachzuäffen.
Er sagte jenes Wort jeden Tag wohl zehnmal.
Aber ich bin nun etwas darüber hinaus, Karel, und ich werde dir antworten.
Ich bin der Typ von Annas Wiedergeburt.
Wir müssen noch geboren werden.
Das ist es.
Ich bin wirklich kein Heiliger.
Ich habe die Welt gesehen.
Ich war in allen großen Städten dieser schönen Erde und schaute genau das an, was verboten war, und genoss es.
Ich aß von der verbotenen Frucht, Karel, doch als ich schmeckte, wie sauer das Ding war, lief ich davon.“
Karel lacht und verlangt: mach weiter.
„Und trotzdem probierst du so einen Apfel wieder.
Ich sah, dass die Würmer daran geknabbert hatten, von außen wunderbar schön, von innen beißt du in solch einen fetten Wurm.
Als ich diesen Geschmack erwischt hatte, pfui ... was für ein Gestank war das.“
„Aber du willst doch nicht behaupten, dass in Anna der Wurm steckt?“
„Ich kenne jenen Apfel, Karel, es ist ein Pfirsich.
Noch schöner, noch lieblicher, glaube mir, aber wenn die Angst in deinen Knien steckt?
Wenn du denkst, dass du nichts mehr für ein anderes Leben bist?
Wenn du ... ja, was nicht alles ... wenn du weißt, wenn du oben bist und unten, du häuslich fühlst und trotzdem im Wald hockst und im Grunde in allem lebst, wenn alles zu dir zu sprechen beginnt, alles dich küsst, dich liebkost, dir von Leben und Tod erzählt, wenn du auf Sandalen gehst, schneeweiß, silberschön; du erst dann zum Verschnaufen kommst und du mit einer Liebe, die übernatürlich ist, isst und trinkst?
Teile das mal mit einem anderen Leben, Karl?
Gib nun mal von all jenem Schönen einem Baum, einer Blume, einem Fisch im Wasser, einem Hund oder einer Katze etwas.
Gib das mal Sonne, Mond und Sternen, denn sie sind es, die dich küssen, dich lieb haben, dich heiraten wollen?
Dann, Karel, stehst du vor einer Liebe, von der du zerreißt, erstickst, nicht genug bekommst, die ausschließlich von dir selbst erlebt werden kann.
Wüsste ich es doch, könnte ich es doch, wäre ich doch dazu in der Lage, Karel ...
Oh, glaube mir, Anna ist es, aber ich kann es nicht.
Ich muss mich teilen und das kann ich nicht mehr.
Ich fühle mich wahrhaftig (wie) vierundzwanzig.
Wie alt wirke ich?“
„Zweiundvierzig.“
„Keinen Quatsch, Karel.“
„Ich meine es ernst, du wirkst nicht älter und du bist es nicht mal.“
„Nun dann, das ist, weil ich so glücklich bin.
Teile ich das, dann bin ich (aus dem Einssein mit dem Leben) vollkommen draußen.“
„Wovon zehrst du denn dann, Frederik?“
„(Von) einem Geheimnis, Karel.“
„Ach so.
Das kannst du deiner Großmutter erzählen.
Was denkst du?
Anna?
Werden wir die Ehre haben, euch krönen zu dürfen?“
„Vielleicht in etwa dreißig Jahren.“
„Meinst du das ernst?“
„Wahrhaftig, ich beschummele dich nicht.
Ich bin zweiunddreißig, Karel.“
„Ich glaube, Frederik, dass ich dich verstehe.
Ich kapiere nicht alles davon, aber ich fühle dich.
Eine echte Frau ist trotzdem näher bei dir, Frederik.
Ist das nicht teilbar?
Aber ja, du bist poetisch veranlagt.
Du hast eine kindliche Seele und wir haben das zu berücksichtigen.
Ist es nicht so?“
„Wenn du es so sehen willst, Karel, schaffen wir ein Stück des Weges.
Ich liebe Anna.
Aber ob ich teilbar bin?
Ist mein Leben es wert, geteilt zu werden?
Ich würde Anna gern in Watte packen, ja, was ich nicht alles würde tun wollen, um sie glücklich zu sehen.
Sie ist es so wert, Karel, aber ist es wirklich so einfach?
Ich weiß wohl, was ihr wollen würdet, ich selbst habe schon so oft darüber nachgedacht, ihr mal einen Kuss von meinem Leben zu schenken, doch dann stehst du vor dem Rest.
Und ich als Mann, der sein Wort hält, bin dann sofort verpflichtet, mich selbst anzubieten, was sie wert ist, was ich aber nicht einfach so kann.
Ich lebe eigentlich in einer ganz anderen Welt, Karel, ich bin da und ich bin nicht da!
Hierdurch ist es, dass ich René verstehe, auch Anna, euch alle im Grunde auffange.
Ich will es, aber ich kann es nicht!“
Wir denken, Karel mit gerunzelter Stirn.
Wie gut sie es mit uns meinen.
Wieder sagt er:
„Aber das kannst du doch überwinden, Frederik.
Wie viele Menschen deiner Art haben es schon bewiesen.
Und es ist der Mühe wert.
Ich gönne es Anna und ich gönne es dir ... vor allem jetzt.
Ihr seid mehr Vater und Mutter als wir.
Gib uns jenes Glück.
Denke darüber nach, versuche, es mit dir selbst auszumachen.
Es ist unwichtig, wie lange du dazu brauchst, von uns kommst du nicht mehr weg.
Dass du das nur weißt.
Ohne euch können wir nicht mehr leben.
Dann fallen wir und wir stehen vor Mord und Totschlag!
Weißt du das nicht?“
„Ich danke dir, Karel.“
„Ich nerve zwar manchmal, aber du kennst mich.
Wir brauchen darüber nicht zu reden.
Wir verstehen einander.
Ich sage dir nochmals, Frederik: Denke darüber nach.
Kannst du es nicht, was ich nicht verstehe, dann hört alles auf.
Aber schau Anna an und die Tränen laufen über deine Wangen.
Ich habe schon daran gedacht, für sie etwas Gutes zu suchen.
Warum weiß ich im Grunde nicht.
Es kam einfach so in mir auf und dann sah ich dich im Haus umherstromern.
Wie ist es möglich, dachte ich, das ist Annas Mann!
Findest du es plump?“
„Nein, überhaupt nicht, aber ich werde darüber nachdenken.“
Wir gehen weiter.
Karel hat etwas geweckt, was für mich schon wieder eingeschlafen ist.
Ich weiß nicht, was es ist, aber ich fühle es.
Anna ist ein Juwel!
Anna besitzt alles!
Was tausend Frauen nicht besitzen, siehst du bei Anna.
Anna ist Frühling!
Sie ist wundervoll!
Aber ... ich bin ein Geteilter!
Ich bin mit allem und jedem verheiratet.
Weißt du das nun wohl gut, Frederik?
Wir gehen weiter und sind fast zu Hause.
„Wie ist es gelaufen?
Wie geht es René, Karel?
Wie geht es René, Frederik?
Wie geht es ...“
„Heult ihr euch doch zuerst aus“, kommt über Karels Lippen, „dann werden wir euch alles erzählen.
Erst Kaffee.“
Wir sitzen beieinander, Karel erzählt.
Als sie alles darüber wissen, wird es still.
Eine Stunde lang sitzen wir so, still ist es.
Karel macht eine Flasche Wein auf.
Auch Anna trinkt mehr als sie es zuvor getan hat.
Wir nehmen noch eine Flasche, noch eine, wir platzen vor Durst, das Herz klopft schnell, alle Systeme des menschlichen Wesens fordern ein bisschen, ein Schlückchen, so kochend heiß sind wir innerlich.
Du hörst nichts anderes als „schscht“ von innen, wie Tropfen auf einer glühenden Platte.
Und wieder Stille, Denken, Denken, bis ungefähr drei Uhr in der Nacht.
Dann kam das erste Wort.
Von Anna, die sagt:
„Sie haben mein Kind und auch das von Erica weggebracht.
Wann bekommen wir unser Kind zurück?“
Ich schnelle hoch und rufe:
„Und willst du nun genau das kaputtmachen, wofür wir alle leben und sterben wollen?
Pfui, Anna, forderst du eine Tracht Prügel?
Wollt ihr eine Tracht Prügel haben?
So teilt ihr eure große Liebe für René.
Wer das tut, Anna, leidet Armut, der wartet jede Sekunde und bekommt nie etwas Köstliches.
Der wartet immer, auch wenn du Herzen umsonst bekommst ... wie ist diese Liebe?
Du brichst dadurch zusammen.
Wie wollt ihr lieb haben, wenn ihr nicht tragen könnt?
Was ist diese Liebe wert?
Geht in die Natur, folgt dem Leben einer Blume?
Als ich mit Sientje draußen (unterwegs) war, gab mir das Tier alles!
Alles ... fühlst du diese Liebe?
Fühlst du jenes Tragen?
Ich denke anders darüber und sage: Prost, kleiner René, auf deine Gesundheit.
Ich werde ihm meine Gedanken schicken, meine Liebe, und das wird ihm helfen.
Oh, ich weiß wohl, wie ihr für euer Kind fühlt.
Auch ich liebe es, aber anders.
Ich wünsche euch nichtsdestotrotz Glück.
Kopf hoch, gerade jetzt, über unser Glück haben wir selbst nichts zu sagen.
Fühlt ihr euer Herz nicht klopfen?
Sagt euch dies alles nichts?
(Ich wünsche euch) Stärke und Glück ... nochmals Prost!“
Anna beugt sich schon, aber Karel weiß nun, dass es für mich nicht so einfach ist, mein Leben zu teilen.
Und dennoch, hast du diesen Schatz gesehen?
Oh, ach, diese Anna ...
Oh, was für eine schöne Seele.
Einfach ein Wunder.
Aber?
Es wird vier Uhr in der Frühe, immer noch sitzen wir beieinander.
Wir haben das Für und Wider besprochen und wissen nun, dass wir vier dieses Leben tragen werden.
Einer nach dem anderen taumelte all diese Monate durch dieses Haus, wir müssen jetzt Sorge dafür tragen, etwas daraus zu machen, aber dann mit erhobenem Kopf.
Knie knickten ein, einer nach dem anderen zerbrach sich selbst, begann durch Leid und Schmerz, das Leben besser zu sehen und fühlt nun, dass wir einander glücklich machen müssen.
Ich höre jetzt lediglich inneres Geflüster.
Trotzdem verstehe ich diese Worte ... einer nach dem anderen sagen wir: Der kleine René ist fort, aber er wird zu uns zurückkehren.
Und wir wissen alle, dass da ein telepathisches Band besteht, das uns bindet, aneinander mauert, wie Erica sagt:
„Der kleine René wird gesund ...
Der kleine René ist ein Genie ...
Ist es nicht so, Frederik?“
Ich dachte daran, Erica drückt meine Worte aus, meine Gedanken, bald brauchen wir nichts mehr zu sagen, doch dann laufen wir auf den Sandalen und wir tragen schöne Gewänder.
Ist es nicht wundervoll?
Dann gingen wir die Treppen hinauf und schliefen bis zwölf Uhr am Morgen ... verschliefen den halben Tag.
Karel, der von seinem Chef drei freie Tage bekommen hatte, ließ es sich gut gehen.
Als wir erwachten, fiel ein Schleier über unsere Augen.
Uns fehlte etwas, aber wir riefen gemeinsam aus: Gott sei Dank, er lebt noch!
Er lebt noch und wir waren dann so froh wie Kinder.
Ich gestehe es ein ... die Tränen rollten nun frei ... und ich schämte mich nicht dafür.
Dann schrieb ich ins Logbuch:
Ich muss ehrlich sein und nichts von mir selbst verschweigen.
Ich liebe Kinder.
Das wirkt sehr einfach ... aber ich mache weiter.
Nimm nun mal an, dass ich mein eigenes Fleisch und Blut dort drüben zurückgelassen hätte!
Ich hätte gern ein eigenes Kind.
Ich beginne, zu fühlen, was es heißen soll, deine Welt stofflich zum Ausdruck gebracht in deinen eigenen Armen tragen zu dürfen, küssen zu dürfen, sehen zu dürfen als einen Teil von dir selbst.
Ob ich es wert bin?
Nimm an, Frederik, auf jenes „gesund und wohl“ verzichten zu müssen.
Mir fällt wieder eine Geschichte ein ... auch wieder von einem menschlichen Freund.
Aber ich mache sie nicht wach und gebe sie auch nicht preis ... so kostbar ist diese Geschichte.
Es läuft darauf hinaus, dass er sein Kind zurücklassen musste.
Wie er das konnte, also als Vater?
Aber für keine Million (der Welt) hätte man jenes Leben von ihm kaufen können.
Was ist Geld?
Jenes Leben ist das.
Ich stand neben ihm, als er wie eine starke Persönlichkeit davonlief.
Mein Gott, wie wurde er geschlagen ...
Jetzt werde ich fühlen, was das eigene Fleisch und Blut dir zu sagen hat.
Ich beginne, mich nach einem eigenen Kind zu sehnen.
Hat Karel das in mir geweckt?
Wie Ehrfurcht gebietend ist diese Liebe!
Ich darf nicht daran denken, trotzdem saugt es sich an meinem Leben fest.
René ist weg!
Aber er ist nicht weg!
Zwischen Himmel und Erde hoffe ich, ihn wiederzusehen.
Meinem Leben wird die Frage gestellt, was ich will!
Ich weiß es schon ... ich stehe und bleibe in dieser Brandung stehen!
Gott, mein Gott, ich lasse ihn nicht allein!
Niemals!
Liebe wird triumphieren, sagte mein Freund später zu mir, doch in jenem Augenblick ließ er es genau hinter sich und in anderen Händen!
So ist es!
Anna muss dann eben warten.
Sie verstehen mich sowieso nicht, auch wenn ich es ihnen haarklein erklären würde.
Dies ist nicht zu verstehen, sondern es lebt in mir, und in ihm, dem kleinen René!
Ich muss ihm helfen.
Ich werde ihm helfen.
Und das duldet keine Teilung, keine andere Gefühlsbewegung oder was es auch ist.
Ich gehe erst jetzt an meine Arbeit.
Aber habe ich eben recht bekommen?
Habe ich dies nicht schon vor Jahren gesehen?
Ist es nicht zu uns gekommen wie ein vertrautes Gespenst?
Darum zerbricht es mich nicht, berührt es mich nicht.
Ich werde jedoch dafür arbeiten müssen, wir alle.
Ich habe die Zügel jetzt in den Händen.
Kopf hoch, ich wünsche dir Stärke.
Lass uns mal schauen?
Ich könnte mit einer oder durch eine unfehlbare Sicherheit jetzt schon sagen, wie es mit ihm laufen wird.
Wir werden etwa drei Jahre lang auf ihn verzichten müssen.
Das ist zu lange.
Es kommen Zeiten, in denen er ein wenig schwächer wird, was aber weniger schmerzhaft, sehr normal ist, und dann sehen wir ihn eine Weile zu Hause.
Einfach so zu Besuch.
Erica will ihn dann zu Hause haben, Anna und Karel auch, aber dann muss ich reden.
Und ich werde reden!
Ungefähr drei Jahre ... ungefähr drei Jahre, denke ich, fühle ich, dauert es, aber dann haben wir es noch nicht geschafft.
Nein, so zwischen dem siebzehnten und achtzehnten Jahr, durch Fallen und Aufstehen, zum Erwachen für Seele und Geist und Stoff.
Ich sehe ihn immer noch als ein „geistiges Wunderkind“!
Die Taube ist zurückgekommen.
Im lieben Schnäbelchen ein Brief für Frederik.
Es geht gut ... ihr werdet es bald hören.
Und wahrhaftig, kurz darauf läutet die Türglocke und Karel stürzt nach unten.
Er stürzt nach oben.
René geht es gut, Frederik, gute Nachtruhe gehabt.
Kommt sehr gut in Ordnung.
Ich glaube es von Herzen.
So eine Taube aber auch.
Weißt du, wie so ein Tier sich als Noah ausgibt?
Du denkst natürlich, dass ich Unsinn erzähle.
Wie kannst du das doch denken, mit solch einem Ernst spotten?
Nein!
Es sind deine eigenen Fühlhörner.
Dadurch, dass du Eigenschaften bekommst, die bewusster sind als diese Tausende anderen, wirst du die Dinge tiefer fühlen.
Du erlebst sie nun!
Du baust nun für dich selbst so ein Tierchen auf und lässt es fliegen.
Du gibst die Macht, das, was du selbst willst!
Genau das, was du wissen willst und fühlst, wofür du offen bist, würdest du kennenlernen wollen.
Fühlst du deine Schule, diese Entwicklung?
Und das geht alles von alleine.
Du schickst ein Kind in den Raum hinein für eine Antwort.
Ich sage dir ehrlich: Ich habe schon Hunderttausend in die Welt und in diesen Raum hineingeschickt, dieses ist das Erste, das zu mir zurückkehrte.
Oh, wie wundervoll ist es!
Und das gerade jetzt, da wir alle einen Schubs brauchen, wie glücklich bin ich!
Du siehst an dem Tierchen, ob du selbst etwas taugst und verkehrte Gedanken aussendest.
Du weißt genau, ob das Tierchen reagiert, du wirst die Fähigkeit, die Persönlichkeit von ihm kennen und du gewinnst es wahrhaftig lieb.
Du wirst das Gewand sehen, alles, und du denkst, dass du früher oder später den ganzen Raum in deine Tasche bekommst.
Ich habe eines zurückkommen sehen, das wandelte.
Ich hatte ihm Stelzen gegeben, die bereits in der Lage waren, zu mir zurückzukehren.
Aber wie?
Das Tierchen hat ungefähr zwanzig Jahre dafür gebraucht, ein langer Weg war es.
Dieses Tier hatte die Stelzen vollkommen verschlissen und trotzdem kam es zu mir zurück.
Alles unecht?
Glaubst du nicht, dass wir Menschen einst Flügel besitzen werden?
Ich bin hinter die Ruinen im Alten Ägypten schauen gegangen.
Ich sah dort viele Vögel fliegen, jetzt noch!
Und danach sucht doch ein moderner Ägyptologe.
Oder gibt es diese Leute nicht?
Ich weiß wohl, er rennt gegen die Wand, so einfach ist es.
Mein Gott, wie ist es möglich?
Ich habe ein einziges Tierchen zum Fliegen bekommen!
Wundervoll ist es!
Ich werde sie schmücken, denn es ist eine Sie!
Männchen kehren nicht so rasch zu dir zurück.
Die sehen unterwegs zu viel.
Die haben einen eigenen Willen und die musst du besiegen.
Das Muttertier saugt sich an deinem Herzen fest, deinem Blutkreislauf, deiner Liebe.
Diese Flügelchen werden noch schöner werden, ich werde das sehen.
Und erst dann wird sie in der Lage sein, den Raum fliegend zu erkunden, zu erleben, mir die kosmische Antwort zu bringen, demnach, was ich glaube, eine Nachricht von Unserem Lieben Herrgott!
Nun stelle ich mich auf die Gesundheit für René ein und davon sagt sie mir dann alles.
Sie empfängt!
Aber für mich, ich bin es, der aussucht, was es ist.
Jetzt bin ich das Gefühl gänzlich los, ein eigenes Kind zu besitzen.
Jene großartige Sehnsucht ist wieder eingeschlafen.
Und wieder sehe ich, wie wundersam alles ist.
Karel war soeben hier und gab mir den Bericht über René.
Er schaut mich an und sieht, dass ich vor dem Logbuch sitze.
Er fragt mich erst jetzt:
„Was treibst du eigentlich, Frederik?
Was schreibst du eigentlich?
Arbeitest du an einem Buch?“
Das ist Karel.
Ich sagte:
„Mann, wie erschrickst du mich wieder.
Wie kommst du so plötzlich darauf?
Siehst du, so sind wir Menschen.
Du hast mich all die Zeit von hinter deiner Maske aus betrachtet.
Du standest neben mir, wir leben in ein und demselben Haus, du schaust, aber du siehst nichts.
Du sagst zwar, dass du nicht auf mich verzichten kannst, Karel, aber du weißt nicht mal, dass ich da bin.
Ist es nicht traurig?
Sind wir Bewussten nicht taubstumm?
Nicht zurückgeblieben?
Willst du sagen, dass du alles von deinem eigenen Leben weißt, kennst, siehst?
Und alles von mir?
Willst du mir weismachen, Karel, das du René bald vermisst?
Dass du von diesem Elend umkommst?
Fühlst du, wir betrügen einander in allem.
Aber was willst du wissen?
Ich führe das Logbuch, Karel.
Wir machen eine Weltreise.
Wir befinden uns in diesem Augenblick gerade außerhalb des Urwaldes, doch wir gingen durch den Dschungel.
Wir sitzen hier und ruhen uns ein wenig aus.
Da strömt ein breiter Fluss, eine großartige Landschaft siehst du, wunderbar ist sie, sie erschlägt deine menschliche Persönlichkeit vollkommen, du fühlst dich in diesem Ganzen (wie) ein Nichts.
Wir sind durch einen Dschungel gezogen, wir haben Bären und Schlangen gesehen, auch Skorpione, wir hörten die Schakale!
Es regnete, stürmte, oh, was für eine Reise ist das.
Die Schlangen verhielten sich, als hätten sie menschliche Eigenschaften, und drückten dir die Kehle zu.
Du bist von vorn und hinten gebissen worden, blutige Wunden waren es, aber hast du den kleinen Verbandkasten nicht gesehen?
Haben die Ärzte dich nicht kunstvoll verbunden?
Bittet doch Erica darum, sie weiß es!
Noch keine vierzehn Tage nach Renés Geburt machten wir uns schon auf den Weg.
Ich habe ihr diese Reise ausgemalt, habe aber noch kein Wort darüber gehört.
Trotzdem reist sie mit uns mit, genau wie Anna, wir alle zusammen.
Ich bin angewiesen, den Kapitän zu spielen.
Du heizt.
Du bist der Heizer dieses Schiffes.
Denn wir gingen von zu Hause mit einem schönen Boot fort.
Hast du all diese Farben gesehen, Karel?“
„Darf ich es lesen, Frederik?“
„Nein, ich denke, nicht, bevor wir zu Hause sind.
Aber das dauert sehr lange, Karel, vergiss nicht, wir reisen um die Welt.“
Karel stürzt zu Erica und ich höre ihn fragen – ich soll es ausdrücklich hören:
„Weißt du, Erica, dass wir eine Reise um die Welt machen und das Frederik das Logbuch führt?“
Ich höre Küssen ... und das erfreut mich.
Oh, wie tut mir das gut.
Auch Anna bekommt ihre Küsschen von Erica.
Sie verschlingen einander!
Sie dürfen es tun, ich achte schon auf alle Gefahr.
Karel ruft mir zu:
„Sag mal, Frederik, fehlt es bei meiner Heizerei an etwas?
Sag es dann ruhig.
Hast du viele Beschwerden gehabt?
Tun wir unser Bestes, Frederik?
Wenn wilde Tiere da sind, warnst du mich dann bitte?
Ich flehe dich an, höre nicht auf, mach weiter, das wird eine prachtvolle Beschreibung, wisse jedoch, dass du einem Menschen das Herz aus den Rippen holst.“
Wir fahren fort.
Die Zeiten, die jetzt hinter uns liegen, waren die Schlimmsten.
Und auch da kamen wir hindurch.
Es sind eine ganze Menge Schakale erlegt worden.
Wie diese Tiere stinken.
Ich habe lieber mit Braunbären zu tun und auch eine Schlange ist nicht so schlimm, du musst diese Tierchen kennenlernen.
Wenn du sie kennst, betrachtest du sie als deine Freunde.
Du sitzt ganz einfach mit ihnen am Tisch, ihr teilt alles miteinander.
So gehört es sich, aber die Menschen verstehen es noch nicht.
Das Rebellische von René war nichts anderes ... ich weiß es jetzt ... als die Entwicklung für das Körperliche.
Die Seele erstickte jetzt, es hatte sie sehr schlimm erwischt.
Und er als die Persönlichkeit verlor sich selbst dadurch.
Schwankend also zu einer anderen Zeit.
Ich danke dir, mein Täubchen!
Jenes Gerede über sexuelle Dinge ... kommt zu ihm ..., weil er diese Schweinerei in sich aufsaugt.
Wären wir älteren Menschen nicht so schlecht, dann hätte das Kind auch nichts zu naschen.
Wir sind schuld an all diesem Elend, wir, die Millionen Menschen, die auf der Erde leben, und das Kind übernimmt das.
Natürlich, die Seele muss empfänglich dafür sein, doch danach suchen wir nun.
Du bist gesellschaftlich in Harmonie oder du bist es nicht.
Das sind dann all diese bewussten und unbewussten Irren.
René hat ja schon einiges durchgemacht.
Wir haben es noch lange nicht geschafft; hier im Haus herrscht nun Ruhe!
Jetzt kommt diese Leere an die Reihe.
Als er ging, seine Füße über die Schwelle dieses Hauses setzte, fühlte ich eine Leere in mich kommen.
Es war, als ob etwas Gewaltiges aus meinem Leben strömte und mit René verschwand.
Ich dachte darüber nach.
Nun weiß ich, dass dies unser Kontakt ist, unser Leben, unsere Seelen sind es.
Er ist weg, aber er kann nicht weg sein, er muss da noch sein.
Das wird nun von meiner Taube verhindert.
Das Tierchen nistet sich in Renés Herz ein.
Und das bin ich.
Und René lässt seine Täubchen bereits seit er Baby war rennen und fliegen, sodass ich rechnen kann, dass wir einander nicht verlieren werden.
Vorhin nannte ich dies „Telepathie“, jetzt ist es für mich „universelle Einheit“ mit einem Menschen geworden.
Und wenn sich das entwickelt, stärker wird, bin ich dort, ist er hier, steht er nicht allein in und vor seinem Kampf, sondern wir gehen ein und denselben Weg, wir erleben ein und dasselbe Leben, wir tun genau das, was die „Apostel des Christus“ bekamen, empfingen: Es ist Liebhaben!
Alles!
Tragen ist es, Dienen, eine Offenbarung bekommst du nach der anderen, sofern es uns gelingt.
Aber es ist uns schon gelungen, sonst hätte ich diese Wirkung nicht gefühlt.
Diese Leere fülle ich nun auf.
Selbstverständlich ist, dass der Raum, der uns trennt ... von ihm und mir erlebt werden muss.
Das fühle ich.
Und ich weiß schon so lange, wie wir das tun müssen.
Richtig, kleiner René, wir gehen wieder schlafen!
Oh, mein Himmel, was für eine Menge ich heute lerne.
Ich habe dich nicht verloren, im Gegenteil, ich bekomme dich nun schöner zurück, sogar inniger, mit allem, was du mir zu schenken hast.
Alles ist stoffliches Wachstum!
Der Rest ist geistiges Erwachen.
Für Seele, Geist und Leben!
Leben, Seele, Geist, Stoff ... rate nur, was ist dies alles, sichtbar in ein und derselben Welt?
Hierfür will ich leben und sterben, wenn es erlaubt ist, ich will keine Fehler begehen.
Das Leben gab René Wirkung ...
Die Seele fühlt ...
Der Geist hat eine andere Aufgabe, der Stoff als der Körper verschließt dieses Göttliche Produkt.
Und jedes Teilchen hat eine eigene Tür, die von uns Menschen geöffnet werden kann, von der Er aber einen Schlüssel hat.
Für heute wieder gerade genug.
Hans und Hansi ... steht da geschrieben.
Wir haben sie in letzter Zeit nicht mehr gesehen.
An dem Abend, an dem sie hier waren, bestand kein Kontakt, das hatte nichts mit Freundschaft zu tun.
Hansi war bewusst damit beschäftigt, uns von Hans zu entfernen.
Und es gelingt ihr!
Hans fällt darauf herein!
Hans versteht nicht, zumindest nicht mehr, was Freundschaft ist.
Er steht unter ihrem Einfluss und macht, was sie ihm vorschreibt.
Hansi ist jetzt schon damit beschäftigt, Hans zu vernichten.
Wenn du das als Mensch gutheißt, zulässt, dass eine andere Persönlichkeit dich zwingt, die Liebe deines eigenen Besitzes, deiner Freunde, zu besudeln, dann bist du schwach.
Nun fällt deine Maske und wir sehen, dass du auf Hans nicht zählen kannst, wenn es darauf ankommt.
Das wussten wir schon so lange.
Ausflüchte präsentieren können wir alle.
Jetzt siehst du es wieder ...
Hansi, seine Liebe, ist es, zerbricht das Gute.
Das ist, als gräbst du ein Grab für dich selbst, weil ich glaube, dass das Gute trotzdem triumphiert!
Hans ist jetzt ein Wischlappen, eine Matte, an der sie sich die Füße abputzt.
Und das für so einen Gelehrten.
Das nennt sich Psychologe.
Er sieht jetzt überhaupt nicht, was vor sich geht.
Hansi saß hier wie eine Sphinx, aber eine durchschaubare, eine, die du in den Gossen finden kannst.
Ich nannte es Marktbewusstsein.
Es kostet dich nichts.
Es ist skandalös billig.
Es ist käuflich, aber die Menschen schauen es nicht an.
Hans kaufte ein Schiff dafür, bepackt und beladen kehrte er heimwärts.
Alles geht bald über Bord.
Diese Sphinx ist ein geborenes Straßenmädchen.
Sie hat tierhafte Allüren, die du auf ihrem Gewand siehst, auf ihren Lippen, in ihren Augen; ihr ganzer Körperbau spricht davon.
(Die folgenden zwei Sätze stehen auf Deutsch) „Unheimlich ...
Oh, ich liebe Tiere.“
Und darauf warte ich.
Hans ins Unglück gestürzt?
Er wird sie bald vergessen.
Ich wette um alles, was ich habe, dass dies nur einige Monate dauert.
Was ich so beiläufig darüber hörte, deutet bereits in diese Richtung.
Karel hatte etwas gehört.
Erica auch, die Menschen kommen zu dir nach Hause und erzählen es.
Peter ist falsch, René?
Was bist du für ein wundersamer Irrer ...
Sauge noch mehr von all diesen Dingen in dich auf, Liebling ...
Millionen Menschen werden dir ihre Blumen dafür schenken.
Sie will ausgehen.
Sie will „Spaß“ ... aber der gute Kern von Hans schluckt das nicht lange.
Sie will „nach Paris, nach London, nach New York“, aber Hans hat eine Einrichtung, die aus dem guten Kern heraus geschaffen wurde und für die er sein Leben bekam.
Das rettet ihn!
Das ist auch das Ende seiner Flucht ... seines Liebesgetues ... aber ich sehe ihn wie einen Schwärmer, die Fetzen fliegen.
Hast du jenen Landstreicher gesehen?
Große Dinge werfen ihre Schatten voraus.
Unechte Dinge stümpern immer irgendwie auf niedrigem Niveau herum.
Hans ist ein Herr, ein Gentleman ... zu fünfundsiebzig Prozent, der Rest ist damit beschäftigt, sich selbst kennenzulernen.
Dieser Pudding schmeckt ihm nicht.
Aber ich warte ab, denn kommen wird es.
Er spielt nicht länger den Sklaven, er nimmt keinen Betrug hin, er nicht!
Ich gehe spazieren.
Die Natur hilft mir.
Ich werde meine Taube darauf vorbereiten, zu fliegen.
Ich muss mit ihrem Leben reden.
Bis bald ...